Hans Rosling ist Professor für Internationale Gesundheit am Institutionen för Folkhälsovetenskap des Karolinska Institutet in Schweden. Er hat die Gapminder-Stiftunggegründet, deren Ziel es ist, öffentlich zugängliche Statistiken aufzubereiten und darzustellen um die Welt besser verstehen zu können. Außerdem hält Hans Rosling mitreißende und faszinierende Vorträge. Über sein Lob der Waschmaschine habe ich schon berichtet. Damals ging es darum, wie wichtig Technik und Industrialisierung für uns Menschen sind. Jetzt spricht Rosling über die Religion. Er fragt sich, wie die Entwicklung der Weltbevölkerung von der Religion abhängt. Beziehungsweise ob sie das überhaupt tut.

Dabei setzt er die Gapminder-Software seines Instituts ein. Ich kannte die vorher ja noch nicht und muss sagen, dass ich wirklich begeistert bin! Die Art und Weise wie hier statistische Daten präsentiert werden, ist wirklich genial. Aber schaut es euch am besten selbst an:

Die Religion hat also nur wenig mit der Anzahl der Kinder zu tun, die eine Frau bekommt. Viel wichtiger ist die Frage, ob die Frau arbeiten kann. Ob sie Zugang zu Verhütungsmittel hat. Und es spielt eine wichtige Rolle, ob die Kindersterblichkeit hoch ist oder nicht! (Das Video hat übrigens auch wenig mit der anderswo oft diskutierten These zu tun, nach der Religiosität einen evolutionären Vorteil darstellt und zu mehr Nachkommen führt; die man allerdings sowieso mit Vorsicht betrachten sollte, wie Bastian Greshake hier und hier erklärt).

Es ist schon toll, was man mit einer vernünftigen Visualisierung von Daten so alles erklären kann! Und es ist gut zu sehen, dass der Einfluss der Religion nicht so groß ist, wie man denken würde. Natürlich kann die Religion beeinflussen, ob Frauen arbeiten können oder wie mit Verhütungsmitteln umgegangen wird. Mit steigendem Lebensstandard verliert die Religion aber an Bedeutung. Und das macht Hoffnung für die Zukunft

39 Gedanken zu „Religion und Fortpflanzung“
  1. @NauC: „in b4 Michael Blume „

    Ist das irgendein Computerslang den ich nicht verstehe? Ein Tippfehler? Ich verstehs leider nicht.

  2. „Mit steigendem Lebensstandard verliert die Religion aber an Bedeutung. Und das macht Hoffnung für die Zukunft.“

    Flamewar in 5…4…3…2…1…
    🙂

  3. was für ein geiler Einfall. Ich bin über diese Art der Datenaufbereitung schwer beeindruckt. Und die Kistenstapelei ist ja erstmal richtig der Hammer.

  4. Wenn ich NauC recht interpretiere, Florian, wollte er nur die Leistung zur Schau stellen, trotz des geradezu unwiderstehlichen Lockvogelthemas noch vor MB kommentiert zu haben. (in b4 = drinnen vor)

  5. Gapminder ist fein, die Kisten finde ich aber fast noch besser.

    Religion war in dem Beitrag doch eigentlich nur eine Nebenrolle, es geht doch vor allem um Bevölkerungswachstum, und dass die Weltbevölkerung nicht so stark steigen wird wie bisher angenommen, oder? Wozu da jetzt die Religionsstatistik noch mit rein muss verstehe ich nicht.

  6. „Ist das irgendein Computerslang den ich nicht verstehe? Ein Tippfehler? Ich verstehs leider nicht.“

    In b4 = In before.

    Der Kommentator betont also seine Tat, einen Kommentar vor Michael Blume abgegeben zu haben. Da Michael Blume in den verlinkten scilog Beiträgen verlinkt ist, und er da anscheinend die Position vertritt, das Religion die Fortpflanzung begünstigt, wird wohl erwartet, das Michael Blume hier schnell aufschlägt, womit das abgeben eines Kommentars noch vor diesem Ereignisses vom Kommentator als eine besonders herausragende Leistung angesehen wird, die entsprechend erwähnt und gelobt werden will…

  7. Nur zur Klarstellung: „Natürlich kann die Religion beeinflussen, ob Frauen arbeiten können oder wie mit Verhütungsmitteln umgegangen wird. Mit steigendem Lebensstandard verliert die Religion aber an Bedeutung.“ – Das sagt Gosling in dem hervorragenden Vortrag natuerlich ueberhaupt nicht Genaugenommen sagt er am Schluss eher, dass alle Religionen in der neuen Welt ihre Werte erhalten koennen.

  8. @Aleks: „Mit steigendem Lebensstandard verliert die Religion aber an Bedeutung.“ – Das sagt Gosling in dem hervorragenden Vortrag natuerlich ueberhaupt nicht „

    Ne, das sage ich.

  9. Davon mal abgesehen, dass Blume der allerschnellste war, weil er den Beitrag in seinem eigenen Blog schon gestern kommentiert hat:
    Sehr schöner Post, und jetzt gehn wer rüber zu Blume und schauen uns an, wie er es zum zigsten Mal schafft, einen Beitrag der fast gar nichts mit seinen steilen Thesen zu tun hat, dennoch für genau diese zu instrumentalisieren……Es ist schon ein echtes Kreuz mit den Gläubigen, wenn sie zu jedem Strohhalm greifen, um ihr Glaubensgebäude noch irgendwie zu retten. Es wird aber unerträglich, wenn sie ihren Hirngespinsten ein wissenschaftliches Mäntelchen umzuhängen versuchen.
    Mit besonderem Dank an Bastian Greshake, der den Unsinn nochmal facettenreich in die Tonne kloppt, was aber natürlich lediglich von den üblichen Verdächtigen als persönliche Beleidigung aufgefasst wird.
    Ich empfehle den Mitlesern sich sehr genau auf die Art und Weise zu konzentrieren, wie Blume Argumente umgeht, ignoriert und Pfosten verschiebt. Und auch zu registrieren, wer ihm weshalb auf den Leim geht.
    Perfekter und beeindruckender Einsatz der Software von Herrn Rosling.
    Und jetzt lasset uns beten, dass das pseudowissenschaftliche Gedöns einiger Religionswissenschaftler bald der Vergessenheit anheim gefallen sein wird, und Vorträge wie die von Rosling häufiger werden, sowie Gehör finden. Das einzige wirklich wirksame Mittel gegen Fundamentalisten im Schafspelz ist und bleibt die saubere Argumentation. Amen.

  10. @Wirtschaftswurm: „Die These, dass Atheisten weniger Kinder bekommen, ist also nicht widerlegt. „

    Hat ja auch niemand behauptet. Es geht ja auch nicht um die Frage, ob Atheisten weniger Kinder kriegen, sondern warum das so ist (wenn es so ist). Herr Blume behauptet, religiös zu sein hätte evolutionäre Vorteile, weswegen sich Gläubige besser fortpflanzen. Aber ich betone nochmal: Das Video von Gösling hat nichts mit dieser komischen Religionsgenetik zu tun! (ich hätte das im Text gar nicht erwähnen sollen…)

  11. Atheisten sind im Schnitt etwas gebildeter als der durchschnittliche Gläubige (die machen sich weniger Gedanken um religiöse Widersprüche) und weniger gebildete haben im Schnitt eher mehr Kinder als gebildete (z.B. verschieben Frauen das erste Kind häufig wegen Studium und Karriere), insofern kann es sein, dass Atheisten im Schnitt weniger Kinder haben als Gläbuige, ohne ursächlichen Zusammenhang.

    Das ist aber heute so und hat die Evolution sicherlich noch nicht beeinflusst.

  12. @noch’n Flo

    Auch die Mär, dass man zu jemandem beten muss, haben die Religiösen in die Welt gesetzt. Beten hat eine meditative Funktion, und wer betet, ohne an Götter zu glauben, kriegt so richtig viele Kinder! Aber hallo!
    Sieh dir Mantis religiosa an: deren Vermehrungsrate ist legendär. Sowie die Vermehrungsrate der meisten Insekten ganz allgemein. Und das alles ohne Religion!
    Womit ich nur kurz nochmal zeigen wollte, dass es gar nicht so schwer ist, bescheuerte Thesen zu kreieren.
    Klappt aber auf Dauer nur, wenn die Thesen von Menschen wahrgenommen werden, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Und da sei Gott vor(Ja, auch seine Erwähnung tut Not, besonders dann, wenn man nicht an ihn glaubt )

  13. @ cydonia:

    Ach, das ist mir alles viel zu kompliziert und theoretisch, da bleibe ich lieber bei seiner Nudeligkeit, da weiss ich wenigstens, was ich habe.

    Möge Dir der Parmesan niemals ausgehen! Mögest Du immer Maccaroni im Vorratsschrank haben! Und mögen Deine Fleischbällchen stets gross und saftig sein!

  14. Jaja, FLEISCHBÄLLCHEN! Und was ist mit den ganzen Vegetariern? „Kopfschüttel“ Warum müssen Religionen immer ausgrenzen?……..

  15. „Möge Dir der Parmesan niemals ausgehen!“ Zu oft!!!!!!

    „Mögest Du immer Maccaroni im Vorratsschrank haben!“ Jedes mal wenn ich ihn öffne sind keine da !!!!!

    „Und mögen Deine Fleischbällchen stets gross und saftig sein!“ Das sind sie oh Nudligkeit
    DAS sind SIE !!!!!

    „Und was ist mit den ganzen Vegetariern? „Kopfschüttel“ Warum müssen Religionen immer ausgrenzen?……..“

    Was ich viel schlimmer finde warum müssen sich Vegetarier mit Tofu Würstchen , Tofu Bürger selbst verarschen….

    Warum Fleischprodukte nachbilden wenn man Vegetarier ist , steht man selber nicht genug hinter der Sache das man sowas für nötig hält….

    Ich werde auch dieses Jahr mit dem Förster im Wald rumlatschen und den Wildschweinbraten selber schiesen.

    Ich hab weder was gegen Veganer oder Vegetarier liegt wohl daran das ich bei der ersten Schweineschlachtung vier oder fünf Jahre alt war und mir der „Oh Gott das Fleísch wird nicht erst im Supermarkt existent !!!!!“ Schock erspart wurde auch wenn ne Hausschlachtung auch Schockierend ist.

    Sorry @ FF für Thema verfehlt….

  16. „Ich denke jetzt hörn wir auch auf, sonst kommt noch jemand, der das ernst nimmt…..“

    Obwohl ich immer dachte das ein Text der mehrmals fünf Ausrufezeichen enthält eh nicht ernst genommen wird…..

  17. @ cydonia:

    Jaja, FLEISCHBÄLLCHEN! Und was ist mit den ganzen Vegetariern? „Kopfschüttel“ Warum müssen Religionen immer ausgrenzen?……..

    Als Hohepriester der Kongregation der ewigen Wiederkehr des grossen Fleischbällchens und Prophet 3. Klasse seiner Nudeligkeit kann ich dazu nur eines sagen:

    Vegetarische Pastasaucen sind Sünde! Ehret die heilige Lasagne!!!

    Und zu einer ordentlichen Portion Spaghetti Carbonara trinkt der wahre Gläubige selbstverständlich „una Coca Cola“. Pepsi-Trinker sind Ketzer!

  18. @Flo,

    zur Carbonara „una Coca Cola“ kann doch nur von einem konsumfaschistischverwirrten Möchtegernpropheten 3. Klasse kommen!

    Einfacher roter Hauswein und Wasser (das ist die farblose, durchsichtige relativ geschmacksneutrale Flüssigkeit die man, erwärmt, auch zum waschen nimmt)- das trinkt man zur Carbonara.

    (Egal was irgenwelche schmarrntextende Musiker vor Jahrzenten ins Mikro plärrten).

  19. @ cydonia:

    Jaja, FLEISCHBÄLLCHEN! Und was ist mit den ganzen Vegetariern? „Kopfschüttel“ Warum müssen Religionen immer ausgrenzen?……..

    Als Hohepriester der Kongregation der ewigen Wiederkehr des grossen Fleischbällchens und Prophet 3. Klasse seiner Nudeligkeit kann ich dazu nur eines sagen:

    Vegetarische Pastasaucen sind Sünde! Ehret die heilige Lasagne!!!

    Und zu einer ordentlichen Portion Spaghetti Carbonara trinkt der wahre Gläubige selbstverständlich „una Coca Cola“. Pepsi-Trinker sind Ke tzer!

  20. Flo, als angeblicher Arzt und Familienvater haben Sie wirklich viel Zeit derart sinnfreie Dialoge zu führen. Wie auch immer, aber wieso macht ihr alle das nicht da, wo es hin gehört, nämlich in den Quatschblog.
    Danke.

    Der einzige der mich hier im Blog vertritt bin ich selber! Also lass den Mist

  21. @ Scheusal:

    Fleischbällchen und Carbonara haben überhaupt nix miteinander zu tun.

    Doch. Sie enthalten Fleisch. Das ist das Einzige, was zählt.

    @ den selbsternannten Vertreter:

    Flo, als angeblicher Arzt und Familienvater haben Sie wirklich viel Zeit derart sinnfreie Dialoge zu führen.

    Tja, an wen lässt mich das „angeblicher“ nur denken? Ach ja, an einen gewissen Vollhonk. Und was ich mit meiner Zeit mache, ist nun wirklich meine Privatsache.

    Zur Info: ich habe heute abend (wie immer) meinen ältesten Sohn ins Bett gebracht, und zwischendurch immer wieder an seinem Bettchen gewacht (da er seit gestern eine virale Bronchitis durchmacht). Aber wer solches schreibt, berichtet selber wohl nur vom Hörensagen – von eigenen Kindern kann ich da nicht die geringste Spur entdecken.

    Wie auch immer, aber wieso macht ihr alle das nicht da, wo es hin gehört, nämlich in den Quatschblog.

    Heul doch!

  22. Also bei Michaels Blumes Beiträgen und Blogposts hab ich mich immer gefragt „Ja und selbst wenn das jetzt so ist, was will uns diese Werbesendung sagen?“

    Also letztendlich ist das ja vielleicht ein interessanter Fakt (Gläubige kriegen mehr Kinder), aber das alleine sagt uns ja nichts über die Gründe für diese Ungleichheit aus und es sagt in keiner Weise was über Religion an sich aus. Von daher kann ich immer nicht so ganz verstehen, warum Hr. Blume diesen Punkt immer wieder aufwärmt, aber vielleicht fehlt mir da auch nur die intellektuelle Kapazität

  23. @Adromir
    https://diewahrheit.at/video/warum-religionen-absurd-sein-mussen
    Da könnte ein Teil der Antwort drin verborgen sein Religionen schaffen Gruppen die sich durch ihren Glauben ( Unsinn gepaart mit Anweisungen ) besonders zusammengehörig fühlen
    Da die Menschheit schon einige Zeit mit Religionen zu tun hat gab es mehr oder weniger erfolgreiche Religionen
    Wie sehen die Anweisungen erfolgreichen Religionen aus?
    Und was passiert wen aus einer Minderheit eine eine Mehrheit wird, dann fällt die Gruppendynamik in sich zusammen

  24. Off topic, sorry…..rolak, ich konnte meine Frau nicht mit den beiden kleinen allein lassen, obwohl alles schon geplant war. Sommergrippe bei ihr, und kein Babysitter für 3 Tage in der Nähe. Treffen ist sehr gewünscht und kommt. Meine mailadresse hast du? Ich musste 4 Leute vertrösten, und hab bis zuletzt gehofft, dass ich doch noch los kann. Sieht schlecht aus im Moment.
    Wahrscheinlich eine Strafe Gottes….

  25. Wow!
    Ich bin hin und weg. Die irre wichtige Message didaktisch so unglaublich verständlich ‚rüber gebracht.
    Diese Statistiksoftware ist unglaublich gut im Veranschaulichen.
    Ganz prima. Ich bin begeistert.
    \(^_^)/

  26. Klasse! Dass ein Zusammenhang zwischen Bevölkerungsentwicklung und Religion nicht so zu ziehen ist, wie ich gedacht hätte, ist interessant zu erfahren.

  27. Eine Gemeinschaft von Menschen hat sich Regeln auferlegt, nach denen Geschlechtsverkehr nur zur Fortplanzung erlaubt ist, nach denen Verhütung verboten ist und nach denen Abtreibungen verboten sind.

    Wenn nun die Annahme richtig ist, dass Geschlechtsverkehr Spass macht, dann wäre doch auch anzunehmen, dass die Geburtenrate in einer solchen Gemeinschaft besonders hoch sein sollte. (Wenn das nicht so ist, könnte das eventuell auch damit zusammenhängen, dass sich Mitglieder der Gemeinschaft nicht an ihre Regeln halten)

    Angesichts einer so hohen Bevölkerungszahl weltweit, stellt sich aber auch die Frage, ob das wünschenswert ist.

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