Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2016. Hinweise zum Ablauf des Bewerbs und wie ihr dabei Abstimmen könnt findet ihr hier.
sb-wettbewerb

Das sagt die Autorin des Artikels, Frau Spatz über sich:

Frau Spatz fehlen oft die Worte, wenn Sie sich vorstellen soll, so schreibt Sie vor Nervosität auch schon mal in der dritten Person von sich.Frau Spatz lebt und bloggt so vor sich hin und viele Worte zu sich mag Sie auch gar nicht sagen. Geht es ja hier nicht um Sie als Person.
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(Anmerkung der Autorin zum Text : Ja, ich weiß, dieser Text ist vielleicht für Menschen, die an fachliche und grammatikalisch hochkorrekte Artikel gewöhnt sind, etwas kompliziert. Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, Sie würden die Worte, die Sie lesen, hören. Denn, ist es eine Unterhaltung, und, habe ich im Alltag so oft keine Zeit, um Dinge perfekt zu präsentieren.Abgesehen davon, versteht meine „alltägliche Zielgruppe“ Inhalte so auch besser.)

Frau Spatz regt sich auf: Monolog mit der Lieblingstasse

„Warum ist das so?“ frage ich sauer.
„Warum Marienkäfer?“ denke ich laut weiter, „weißt Du, ich verstehe das ja mit dem natürlichen Ekel. So vor Insekten, Spinnen und Schlangen.
Auch, wenn ich denke, daß sich die Menschen in unserer Gegend das eigentlich hätten schon lange abgewöhnen müssen, weil, hier gibts ja niemanden, der für uns so wirklich giftig tödlich ist. Und es sollte doch mittlerweile bekannt sein, wer Krankheiten übertagen kann und wem man besser aus dem Weg geht.

Aber nein, Mensch ekelt sich und schreit : Pfui, Spinne.
Mich nervt das!“, stelle ich meine Lieblingstasse mit Nachdruck auf den Tisch.
„Und, was mich echt aufregt, gerade, ist, daß so viele Menschen ihren Kindern das dann natürlich auch so
beibringen. Wenn ich mich mal umschaue.Und die dann, genau wie die Eltern, eine Schwebfliege nicht von ner Biene nicht von ner Wespe unterscheiden können.
Panisch um sich fuchteln oder sinnlos draufhauen.
Direkt alles für gefährlich halten, ohne zu wissen, was für eine Gefahr wirklich davon ausgehen kann.
Außerdem, das was ich echt schlimm daran finde: Den Kindern wird ein Teil ihrer natürlichen und wichtigen Neugier beraubt!“, schimpfe ich vor mich hin.
„Und, wenn alles direkt als Pfui bezeichnet wird, entsteht da doch direkt ein hemmendes, negatives Bild bei den Kindern.
Und da geht es mir nicht alleine um Krabbelviecher, nein, ich meine das im Großen und Ganzen.

Warum ich mich so aufrege? Weil ich es satt habe, immer erst den Ekel behandeln zu müssen, bevor ich mit der Pflege oder der Behandlung anfangen kann.
Ja, ich bilde nicht mehr aus und ich pflege auch nicht mehr, aber, als Elter oder (Kleinkind-)Pädagoge, da stehste doch auch vor dem Problem.

Radnetzspinnchen

Das fängt doch schon mit dem eigenen Körper und dessen Ausscheidungen und so an!
Spucke, Nasenschleim, Hustentropfen, Blut, Urin, Kot, Eiter.
So.

Ich wette, wenn ich diese Worte laut sage, oder Sie jemandem zu lesen gebe, dann rümpft ein großer Teil zumindest die Nase.
Ja, ich find das auch nicht lecker, aber, es sind doch für uns Menschen mit die normalsten Dinge der Welt. Sollten es zumindest sein, da sollte doch nicht so überreagiert werden.
Guck Dir doch bitte mal an, wie auf ein brechendes Kind oder ein Kind mit voller Hose reagiert wird.
Oder auf einen alten oder kranken Menschen.
Manche Menschen, auch betreuende, reagieren da so angeekelt und so ablehnend, das dem Kind oder Erwachsener natürlich ein unangenehmes Gefühl kommen muß.
Und, das hats doch schon von ganz alleine, denn, die wenigsten Menschen kotzt gerne oder macht sich gerne in die Hose, weil, angeborener Ekel. Den sollte man aber doch verstehen und so nutzen können.

Aber so, ist doch Kacke.
Oder wenn es Hautverletzungen gibt.
Wie schnell so eine kleine Schramme oder ein Schnitt zum Drama werden kann. Weil es blutet. Gute Güte, als ob es heutzutage kein Desinfektionsmittel oder keine Handschuhe
gäbe. Dabei ist das doch soooo wichtig, sich wenigstens mit den Grundlagen auszukennen und unser Körper ist so ein wahnsinnig interessanter Organismus, so komplex und so wahnsinnig
spannend. Schau Dir allein mal unser Blut an, das ist doch Wahnsinn!

Ich finde, die Menschen, die sind doch schon so lange hier auf der Welt unterwegs, haben so viel herausgefunden, wissen so viel…..ich verstehe einfach nicht, warum das noch so ist.
Das war mal besser.
Ach Mensch, mich regt das grade echt auf.
Vor allem, ich werd diese Sache ja nicht los.
Auch, wenn ich nicht mehr in der Pflege bin, als Elter stolpere ich auch immer wieder auf so Sachen.

Ameise und Blattlaus

Denk doch mal an das Läusestigma, was es immer noch gibt.“, sage ich und starre meine Lieblingstasse an.
„Läuse?
Igitt. Wie gut, daß ich keine Haare habe.“ schüttelt sich meine Lieblingstasse.
„Siehste, genau das meine ich. Ja, schön sind die nicht und angenehm, ein Läusewirt zu sein, ist es auch nicht.
Aber, es ist in vielen Teilen unserer Gesellschaft eben ein Tabu, darüber zu reden.
Würde ich jetzt z.B. Mutter von Kind Y ansprechen, daß mir aufgefallen ist, daß ihr Kind sich irgendwie verdächtig häufig an einzelnen Stellen am Kopf unbewußt immer wieder leicht kratzt, was bei mir eine Alarmglocke im Kopf triggert, dann könnte das sein, daß Sie sich ärgert, beleidigt fühlt und es abtut, weil, Läuse, igitt, neee, sowas hat das Kind auf keinen Fall.
So. Und da fängt das Problem an.
Es wird nicht gut genug kommuniziert und so ist die Gefahr, daß sich die gemeinen Kopfläuse ausbreiten, viel höher, weil, Sie werden viel zu spät entdeckt.
Und das kann, besonders wenn übers Blut übertragbare Krankheiten unterwegs sind, echt fiese Folgen haben.
Schau Dir doch mal die anderen Affen an, die haben damit kein Problem, die wissen, hey, Parasiten kann man sich schnell einfangen, hat man Haare und lebt man in ner Gruppe , also
wird regelmäßig gelaust und drauf geachtet. Ja, ich weiß: ich weiß nicht, ob andere Affen so denken können, wie wir.Ist mir aber grade schnurzpupsegal.. Sie machen es. Punkt.“ sage
ich und merke, daß mich das wirklich aufregt.

„Ja und? Was willste jetzt machen?“ fragt meine Lieblingstasse henkelzuckend.
Ich ziehe die Augenbrauen fragen in die Höhe und starre meine Lieblingstasse an.
„Na, wenn Du dich so drüber aufregst, dann mußte wohl was machen.“ stellt diese fest.
„Ja, neuen Kaffe.“ grummele ich und schleife meine Tasse hinter mir her.
Ich setze neuen Kaffe auf und denke wieder an Marienkäfer.
Ich sehe mir den Punktekäfer gedanklich noch einmal genauer an und muß an die Rosmarinkäfer denken, die wir dieses Jahr entdeckt haben.
„Komisch, die fanden auch alle hübsch. Weil die so schick geglänzt haben. Da war das mit dem Schädling auch auf einmal gar kein Problem mehr…..“, erzähle ich dem Kaffefilter.
Ich fülle meine Lieblingstasse, greife um ihren warmen Bauch und tapse Richtung Balkon.

Feuwewanze im Türrahmen

„Hallo!“, grüßt mich eine Magnetpapierfeuerwanze im Türrahmen. Ich nicke ihr zu und setze mich wieder in die Sonne.
„Die Marienkäfersache!“, quietsche ich und wische anschließend den verschütteten Kaffe auf.
„Wie, jetzt biste wieder beim Marienkäfer?“, nörgelt mich meine Lieblingstasse an.
„Ja, ich war doch nie weit weg davon. Also: Erinnerst Du Dich noch daran, als wir uns Gedanken darüber gemacht haben, warum jeder Marienkäfer kennt, aber die Larve, die kennt irgendwie kaum einer?
Weißt Du noch, wie überraschend positiv die dann aufgenommen wurde, auch, wenn Sie nicht so glitzerhübsch sondern doch eher unhübsch ist? Weil ich neugierig gemacht habe?
Da hab ich doch noch zum Mann gesagt: Und das alles, weil der Marienkäfer in so vielen Geschichten vorkommt und auf so vielen Abbildungen zu finden ist.
Weil ihn jeder von Kindesbeinen an kennt und weil er geschätzt wird.
Jetzt überleg doch mal: Das hat Potential, das könnte man doch prima nutzen!
Hey,ich meine, wenn man nen Räuber wie den Marienkäfer so toll verkaufen kann, warum sollte das nicht mit den anderen auch gehen?

Ich teste das jetzt mal.
Mit den Feuerwanzen.
Die sind häufig, die sind nicht schädlich oder gemein, die sind ein prima Einsteiger.
Es muß doch möglich sein, da wieder Neugier aufzuwecken!“, zwitschere ich und greife nach meinem Bleistift.

72 Gedanken zu „Frau Spatz regt sich auf: Monolog mit der Lieblingstasse.“
  1. Hallo Frau Spatz vielen Dank !
    Tja ich glaube dass ist unsere Zeit.
    Da wird aus einer Schwebefliege ein feindlicher Kampfbomber, aus eine Blindschleiche eine Taipan und Kinderpippi enthält eine Riesenmenge Tetrodotoxin.

  2. Es wird geschrieben, wie dem Spatz der Schnabel gewachsen ist. 🙂
    Wieder einmal ein ganz anderer Beitragsstil als die bisherigen Wettbewerber. Ich bin positiv überrascht, was für eine Vielfalt geboten wird.

  3. Zu den Feuerwanzen: ein immer größer werdender Teil der Kinder kann einen Marienkäfer nicht mehr von einer Feuerwanze unterscheiden. Und wenn das Tierchen gelb ist, kann es auch kein Marienkäfer sein, egal wie viele Punkte es hat.
    Anregender Text. Da würde ich gerne noch mehr dazu sagen.

  4. Verdammt, da ich gerade „Liebligstasse“ lese. Meine hat sich gerade durch ein schnödes längsseitiges Auseinanderbrechen in zwei Teile für immer verabschiedet. 🙁

  5. Na das ist doch mal ein deutlich abweichendes Format /und/ guter Text! Mit Bonus Bilder…

    vorzustellen, Sie würden die Worte, die Sie lesen, hören

    Aber sicher doch, Frau Spatz, steht ja auch ‚Monolog‘ drüber ;‑)

  6. „Freu“. Danke nochmal für die positiven Worte.

    @Tomtoo: Gerne und Grüße von der TrommeLaus 😉

    @Alisier: Krass. Also, das haben hier die Stadtkinder in meiner Ecke noch raus.
    +@Martin B.: Das meine Worte zum nachdenken angeregt haben, find ich gut, so war das gedacht. 🙂

    @Rolak: Ich war mir nicht sicher, ob es verstanden wird und dachte, ich moppel mal doppelt 😉

    (Zu den Bildern: Ich hätte gerne hübschere für hier genommen, das sind die ersten Versuche im Text. Wer mehr mag, schaut einfach auf meiner Seite vorbei)

  7. Das mit der Spucke am Anfang kann ich am besten nachvollziehen:

    Jeder schluckt jeden Tag ein paar Hundert Milliliter Spucke runter, ohne drüber nachzudenken. Hat die Spucke aber einmal den Mund verlassen und ist z.B. in einer Lieblingstasse, es könnten mich keine 10 Pferde dazu bringen, das nochmal zu trinken.

  8. Hach, danke noch mal für die positiven Worte an alle Kommentatoren.

    QRPGNo1: Unrettbar kaputt das Lieblingsstück?

    @Yeti: Verdammt, die Spucke. Die hatte ich beim schreiben gar nicht auf dem Schirm, schade. Sonst hätte ich das Küssen noch mit reingebracht.

  9. @Emmygunde
    Bezüglich Spucke und anderen Körperflüssigkeiten (oder halb-festen Stoffen) habe ich mir folgende „Theorie“ zurechtgelegt:

    Niemand ekelt sich vor irgendetwas so normalem wie Spucke, Urin, Kot, Blut, solange es sich an seinem „angestammten“ Platz, nämlich innerhalb eines Körpers befindet (das muss nicht der eigene Körper sein, sonst würde es mit dem Küssen schwierig). Hat es einmal den Körper verlassen, wird es „eklig“.
    Ich sag mal, „Mund zu Mund Bespeichelung“ (aka. Zungenkuss) fand ich selten eklig. Sind aber auch nur 10 mm Luft zwischen den Mündern, örks.

    Warum ist das so?

  10. @Yeti: Das ist ne verdammt gute Frage!

    (Erste Gedanken dazu: Die Beobachtung, daß der Ekelfaktor steigt, wenn „Es“ den Körper verläßt, die finde ich spannend, da hab ich noch nie drüber nachgedacht.Klingt aber logisch für mich. Habe ich auch so beobachtet.

    Auch, daß es normal scheint, zB Spucke vom Partner, Kind,Elter, gemochten Menschen weniger ekelig zu finden, als die von fremden.
    Was bestimmt mit dem Ekel-Ur-Instinkt (lustig, Urinstinkt, andere Betonung, schon wird was neues draus) zusammenhängt, denn, bei Menschen, die mit mir zusammenleben, weiß ich quasi, daß die „gesund“ sind, bei Fremden eben nicht.
    Vielleicht besteht da irgendwo ein Zusammenhang, den ich noch nicht sehe.)

  11. @Emmygunde

    Das mit den Urinstinkten dürfte auch der Grund vor dem Spinnenekel sein. Ich weiß, dass fette Hausspinnen komplett harmlos und nützlich sind, und trotzdem läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wenn ich sie sehe (was die dann meist nicht überleben). Ich kann da nicht gegen an. Fast alles andere Krabbelgetier (Ameisen, Käfer, Wanzen, Grashüpfer, Raupen) macht mir gar nichts aus, die würde ich jederzeit anfassen (bin in Haus mit großem Garten aufgewachsen; Fliegen kann ich aber nicht ab und Wespen, die mir um den Kopf schwirren, auch nicht). Aber Spinnen – näh. Nix zu machen, sorry.

  12. Alderamin: Denke ich auch. Für Menschen in Gebieten mit für uns Menschen gefahrlichen Hüften ist das ja auch recht nützlich.
    Oder auch dieser Reflex, sich zu erschrecken, wenn sich etwas schlangenformiges plötzlich vor einem bewegt.
    Ich vermute auch, dass das der Grund ist, weshalb Marienkäfer einzeln eher erfreuen, sind jedoch viele viele Marienkäfer auf einem Fleck, sieht das oft schon anders aus. Ein Grund, warum die hübschen Feuerwanzen nicht Gesellschaftsfähig sind.

  13. Spinnen finde ich jetzt nicht alle schlimm. Die müssen schon eine gewisse Größe überschreiten (so ca. 5 oder 6 cm), bevor da bei mir der Iiiiii-Effekt eintritt.

    Was ich aber überhaupt nicht abkann, sind Libellen. Der erste Reflex ist da: Kreisch und Flucht… Ich muss mich jedesmal total zusammenreissen, wenn ich eine Libelle sehe und mir selber gut zureden (die tut doch nichts), dann geht es einigermaßen. Bin aber jedesmal enorm erleichtert, wenn so ein Tierchen dann wieder weg ist. Ich weiß nicht genau, warum dieser Effekt ausgerechnet bei Libellen auftritt, vermutlich irgendeine Erfahrung in der Kindheit, die ich vergessen habe.

  14. Tina: Das klingt wirklich nach einer unguten Erfahrung. Ich gehe aber auch immer in Deckung, Libellen sind so groß und schnell, da habe immer Angst vor einer Kollision.
    ( Lustigerweise habe ich vorgestern noch mit einem Menschen aus Japan geredet. Und erfahren, dass es dort handtellergroße Exemplare gibt. Und, mir wurde erzählt, wenn man vor der Libelle mit einem Finger kreiselnde Bewegungen macht, dann würde die Libelle stehen bleiben in der Luft. Ob das funktioniert, weiß ich leider nicht.)

  15. Und erfahren, dass es dort handtellergroße Exemplare gibt.

    Waaaaaaahhhh!!!!!!!

    Aber es ging ja früher noch viel schlimmer:

    „Aus dem oberen Karbon sind verschiedene Libellenvorfahren bekannt. Diese Tiere werden als Protodonata bezeichnet und umfassen als bekannteste Vertreter die Riesenlibellen (Fam. Meganeuridae) Meganeura monyi mit bis zu 70 und Meganeuropsis permiana mit bis zu 72 Zentimetern Flügelspannweite.“ (Wikipedia)

  16. Tina: Stimmt, das fand ich als Kind in der Dinosaurier- Phase toll. Und hab mir vorgestellt, dass es toll gewesen wäre, eine Urmaus zu sein, dann hätte ich auf denen fliegen können.
    Ob es damals auch Riesenblattlause gab, frage ich mich gerade.

  17. Komisch, Libellen finde ich absolut faszinierend und schön. Tolle elegante Flieger! Bei Spinnen geht’s mir aber wie Alderamin. Meine Großmutter hat dicke Spinnen per Hand nach draußen befördert und ich hab mir immer gewünscht, ich könnte das auch, aber ich bekomme es nicht hin. *brr
    Nur bei Zitterspinnen geht es mir nicht so, die sind mir sogar recht sympathisch, weil sie sogar die fiesen Hausspinnen vertilgen (neulich erstmals live beobachtet!). Die schätze ich durchaus als Hausgenossen.

    Zu der Frage nach Körperflüssigkeiten etc. gab es mal eine interessante Studie:
    https://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-warum-wir-uns-beim-sex-nicht-ekeln-1.1466804

  18. @Dampier

    Tolle elegante Flieger!

    Das ist ja genau das Schlimme! Vollkommen unberechenbar! Wenn die so in der Luft stehen und sich plötzlich mit raketenartiger Geschwindigkeit im Zickzack mal in die eine und dann in die andere Richtung bewegen… Gruselig, einfach nur gruselig!

  19. @Tina_HH:
    Ich habe noch keine Spinne gesehen, die ich eklig fand. Und gefährlich sind auch eher die kleineren Spinnen. Schwarze Witwen, Brown Recluse usw.

    Manchmal scheint es mir so, als gäbe es eine individuelle Schwelle der Anzahl an Beinen (und Augen), ab der man Tiere eklig findet. Abgesehen von anderen unangenehmen Eigenschaften. Fliegen sind ja extrem nervig, eben aus dem Grund, weil sie nichts lernen.

    Man verscheucht sie von dem Stück Haut auf dem sie sitzen und eine halbe Sekunde später sitzen sie wieder genau da. Das kann man einmal, 10-mal, hundert-mal wiederholen. Sie lernen es nicht. Da ist die Fliegenklatsche die einzige Lösung. Wirklich eklig finde ich aber nur diese blau-grün schimmernden Aasfliegen, und zwar genau aus dem Grund: ich weiß, dass dann irgendwo in der Nähe ein totes Tier (wahrscheinlich Maus, Ratte oder Bambi, gekillt von meinem Kater) liegt, das weg muss.

    Spinnen finde ich absolut faszinierend. Aufgrund der Tatsache, dass ich in meiner eigenen Einliegerwohnung lebe (aka. Kellerwohnung, oben ist vermietet), habe ich es mit verschiedenen Arten zu tun.

    Da gibt es die große Winkelspinne. Die größte, die ich bisher hier hatte war knapp Handteller groß (ich habe kleine Hände), als ich die mit einem breiten Wasserglas fangen wollte, hatte ich ein wenig Angst, ihr die Beine einzuklemmen. Ein Biss von der in eine Gegend, wo die Haut dünn ist, ist mit einem Wespenstich vergleichbar. Dann gibt es die Zitterspinnen. Die halten mir die Obstfliegen vom Hals. Die sind – wenn ich nicht falsch liege – noch ein wenig giftiger, kommen aber auf keinen Fall und an keiner Stelle durch die menschliche Haut.

    Im Garten habe ich im Frühherbst manchmal Netze mit ca. 1,5m Durchmesser zwischen den Bäumen/Sträuchern und eine ziemlich große Spinne drin. Wahrscheinlich eine Kreuzspinne.
    Ich habe auch mal einen „Golden Orb Weaver“ in der Hand gehabt. Oder er mich, ich weiß es nicht. Der / die Spinne war größer als meine Hand.
    Ein Kumpel hat zwei Vogelspinnen, eine (mit Namen „Igitte“) ist ein von der Art, die ihre Körperhaare „abschießen“ kann und damit ein leichtes Gift überträgt. Die würde ich auch nicht in die Hand nehmen, aber eklig finde ich die nicht.

  20. Dampier: Danke für den Link.

    (Die Flügel von Libellen finde ich spannend. Mir wurde vor Wochen eine gefundene LibellenMumie geschenkt, die ich Mir mit einer VergrößerungsLinse für mein Wischtelefon angesehen habe. Ich fand Sie viel komplexer gebaut, als die der anderen Insekten, die ich dieses Jahr so gesehen habe.)

  21. @Emmygunde Spatz
    Keine Chance, da neben den Hauptbruchstücken noch jede Menge sehr kleinteiliges dabei war.
    Es war zwar nur einer dieser typischen Kaffeepötte mit lustigem Spruch, wie man sie in Touristenorten findet, aber er hat mich immerhin 12 treue Jahre an meinem Arbeitsplatz begleitet.

  22. @Yeti

    Wie gesagt, bei Spinnen geht es bei nach Größe. Ich würde mich allerdings auch nur äußerst ungern von einer beißen lassen, auch von einer kleineren nicht. 😉

    Übrigens:

    …Bambi, gekillt von meinem Kater…

    Bitte???

  23. Mag ich den Artikel. *Kicher*
    Interessante Kommentare zum Ekelfaktor.
    Bei mir wird dieser meist bei Insekten, Würmern, Maden, Mäsen und anderem Getier alleine durch eine hohe Anzahl ausgelöst, da allerdings massiv. Könnte auch keine Imkerin sein, kann das nicht mal im Fernsehen anschaut, wie es da wurlt. Allein jetzt beim Schreiben stellen sich die Härchen am Rücken auf. Wir haben seit 2 Jahren einen regelmäßigen Ameisenbefall in der Wohnung, ganz winzig kleine vor allem im Badezimmer, die mögen unsere Schmutzwäsche…ich muss mich jedesmal überwinden, die weg zu saugen. Diverse Fallen, Gifte und empfohlene Hausmittel wie z.B. Backpulver helfen auch nicht besser.

  24. Sehr lesenswerter Artikel!
    Ich mag die Themenvielfalt die beim Wettbewerb zutage tritt. Mir gefällt auch der Stil bei diesem hier.

    Ein bisschen schade finde ich, dass die Autorin den Disclaimer am Anfang für nötig hielt. Wirken das Blogpublikum bzw. der Hausherr so hochtrabend? Ich war immer der Meinung dass hier alle wunderbar bodenständig sind, auch wenn die Diskussionen ja manchmal sehr fachlich werden, aber das heißt ja nicht dass sich jemand für angeblich ungeschliffene Sprache (und das war sie in diesem Artikel gewiss nicht) meint, entschuldigen zu müssen. Frau Spatz, stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel!

    Zum Thema Ekel vor Tierchen, Dreck und Körperflüssigkeiten – meiner Erfahrung nach ist das zum großen Teil nachgeahmtes Verhalten, und zwar nachgeahmt von den Erwachsenen, mit denen man in der Kindheit viel Zeit verbracht hat. Wunderbar zu beobachten an meiner Schwester und mir, die zwei verschiedene Tagesmütter hatten…

    Ein Kumpel hat zwei Vogelspinnen, eine (mit Namen “Igitte”)…

    Waaah, wie großartig!

  25. moppel mal doppelt

    Och das war doch keine Beschwerde, Emmygunde, nur ein Hinweis, daß hier Denken ausgelöst wurde. Und zwar höchst amüsiert – den solch dezent versteckte Selbstbezüglichkeit ist doch etwas Feines. Immerhin setzt die Erklärung voraus, daß der lesende Mensch die Erklärung auch versteht, nicht nur entziffert (warum heißt das nicht ‚entbuchstabt‘?) und darüber hinaus weist sie ihn an, das Gelesene in einen nicht textimmanenten Kontext zu setzen und ‚on the fly read‘ umzuinterpretieren – und macht sich somit mit fortschreitender Präzisierung immer weiter überflüssig, denn wer das versteht, hätte es auch schon beim Titel merken sollen.
    Herrlich ;‑)

    Bildern: Ich hätte gerne hübschere

    ^^Noch hübschere? Das hätte doch keiner ausgehalten…

  26. Florence: Nein, wirken Hausherr und Publikum nicht. Ich war jedoch etwas flatterig, da die Idee und der Text erst Stunden vor der Deadline kamen. Wenn ich´s jetzt mit etwas Abstand lese, wirkt es auf ich auch nicht so schlimm, wie beim verfassen 😉

    Juja: Jaaa! Ich kenne die Ameise nur als TV-Serie, aber ich hab Sie sooo gerne gesehen: https://youtu.be/umwE64OM3LQ

  27. @Alderamin

    Ich weiß, dass fette Hausspinnen komplett harmlos und nützlich sind, und trotzdem läuft es mir eiskalt den Rücken runter, wenn ich sie sehe (was die dann meist nicht überleben)

    Das ging mir auch so, bis ich als Kind mal eine Spinne im Schlafzimmer über dem Bett hatte. Da ich immer mit offenem Fenster schlafe, hatte ich im Sommer normalerweise jeden Morgen einige Mückenstiche. In dem Sommer wo die Spinne bei mir gehaust hat, hatte ich nicht einen Mückenstich. Seitdem habe ich Spinnen immer in Ruhe gelassen, bis ich mal einen Auslandsaufenthalt in Australien gemacht habe, dort war der Überlebenswille größer als die Abneigung gegen Mücken.

  28. @Tina_HH

    Als Kinder dachten wir immer, der Stich einesr Libelle sei tödlich – war ja klar, Wespe, Hornisse, Libelle – je größer, desto schlimmer (und Wikipedia gab’s noch nicht). Bis ich mal eine mit einem Kescher fing und mit Alkohohl tötete, um sie auf ein Brettchen zu spießen. Sämtliche stechenden Insekten sterben mit ausgefahrenem Stachel. Aber die Libelle hatte gar keinen! Seitdem wusste ich, dass sie harmlos sind. Jetzt finde ich sie nur noch faszinierend. Kleine Hubschrauber. Die blauen sind besonders schön. Und ihre Larven sind gefährliche Räuber. Wenn man ein kleiner Fisch ist.

  29. @Till

    Da wäre mir die Vorstellung zu gruselig, dass die Spinne mir nachts über das Gesicht läuft.

    Ich bin als Jugendlicher mal nachts aufgewacht und hörte ein leises Scharren über mir. Habe das Licht angemacht. Neben meinem Bett am Kopfende hatte ich ein Bild aus dem Kunstunterricht hängen, eine Bleistiftzeichnung auf einem Blatt DIN-A3-Papier, das ich mit Heftzwecken an die Wand gepappt hatte, und mittendrauf saß so eine Riesen-Hausspinne, Whoa! Bin aus dem Bett gesprungen und habe dann überlegt, wie ich sie erledigen könnte, ohne das Bild zu ruinieren. Ich weiß nicht mehr, was ich getan habe, jedenfalls fiel die Spinne hinter das Bett, ein Klappsofa, und dann fing die Jagd erst richtig an. Mitten in der Nacht zog ich das Sofa von der Wand weg und suchte eine gute Stunde nach dem Tier. Erst als ich es schließlich erwischt hatte, konnte ich wieder schlafen.

    Kleine Spinnen machen mir nichts aus, nur diese großen, die nachts durch die Wohnung rennen, die gruseln mich. Seit wir fast alle Fenster mit Fliegengitter abgedichtet haben, kommen kaum noch welche rein, und wenn doch, dann haben wir zwei Katzen, die fressen die Spinnen, wenn wir sie nicht vorher erwischen. Draußen lasse ich die Spinnen in Ruhe, aber drinnen will ich sie einfach nicht haben.

  30. Da wir hier so schön über Spinnen diskutieren: Ich gebe es zu, ich mag bestimmte Spinnenarten auch nicht.
    Kreuzspinne? Wunderbare elegante Rückzeichnung. Tarantel? Groß und haarig, aber trotzdem kein Problem. Aber wenn ich die gemeinen Hausspinnen sehe oder oder auch nur die schlichten langebeinigen Weberknechte, dann habe ich doch leichte Abwehrreaktionen. Solche Tierchen werden nur mit langgestecktem mit zwischengeschalteter Zeitung verscheucht oder ins Freie gesetzt. Brr.

  31. Kreuzspinne? Wunderbare elegante Rückzeichnung.

    Und wunderschöne Radnetze. Hier gerade an allen Ecken. Hatte gerade ein besonders schönes Exemplar vorm Fenster, da habe ich über Nacht ein Lämpchen ins Fenster gestellt, um ihm Insekten zuzuführen.

    Unglaublich, wie robust speziell diese Spinnenseide ist. Wenn sie es allerdings über den Zuweg zu meiner Hütte spannen, muss ich es leider abreißen … aber das können die ab. Ein neues Netz ist schnell gesponnen und ich habe das Gefühl, dass die Kreuzspinnen sich genau merken, wo eine Verspannung eher nicht zu empfehlen ist. Habe schon kunstvolle Gebilde gesehen, die meinen Weg genau freilassen, nachdem ihnen einmal ihre Grenzen aufgezeigt wurden – indem sie genau das eine Spannseil weglassen, das über meinen Weg führt.
    Faszinierend.

  32. Is ja schon’n Unterschied, ob da nur’n Spinnengetier da über die Kaffetasse läuft, oder ob da jemand Kot + Eiter reinlaufen lässt.

    Beim Spinnengetier ist Aufregung tatsächlich unnötig, jaja.

  33. mein Liebling

    Hab ich doch gesagt, Emmygunde, hält keiner aus. Diese heißen AuspuffTöpfe mit denen sie lässig ein Minütchen eher auf dem Zweig ist, die Fühlhörner mit denen sie sich ebenso lässig am äußersten Ende des Allerwertesten schubbern kann, der positionsstabilisierende WiderhakenSaugrüssel und nicht zu vergessen die allerliebsten Pantoffeln Größe 49 in elegantem StrauchGrün…

    habchma eingelagert, selbstverständlich mit src-link für ggfs-©

  34. @Alderamin

    Da wäre mir die Vorstellung zu gruselig, dass die Spinne mir nachts über das Gesicht läuft.

    Tja, die laufen dir nicht nur übers Gesicht. Wenn ich mich recht erinnere, verschluckt ein Mensch im statistischen Mittel in seinem Leben (im Schlaf!) 14 Spinnen, die sich, kurzsichtig wie sie sind, in den geöffneten Mund abseilen. Das nennt man dann wohl „Proteinzufuhr“.

  35. @Captain e
    Ist ja wie im Schlaraffenland. Da kommt dir der Proteinsnak sozusagen am Faden hängend direkt in den Mund geflogen. Auch noch im Schlaf.
    *wurg* 😉

  36. Wenn ich mich recht erinnere, verschluckt ein Mensch im statistischen Mittel in seinem Leben (im Schlaf!) 14 Spinnen

    Ihr wisst aber dass das ein Hoax war, oder? In die Welt gesetzt von einer Forscherin, die die Verbreitungswege von Hoaxes untersuchen wollte …

    Spinnen mögen keine weichen Untergründe. Sie bevorzugen harte Wände und Böden. Deshalb wird man sie kaum je im Bett oder in Klamotten finden.

  37. @Alderamin

    Als Kinder dachten wir immer, der Stich einesr Libelle sei tödlich – war ja klar, Wespe, Hornisse, Libelle – je größer, desto schlimmer

    Ja, ich erinnere mich auch dunkel an solche Erzählungen. Vielleicht ist das sogar die Ursache meiner Angst vor Libellen, wer weiß…

    Jetzt finde ich sie nur noch faszinierend. Kleine Hubschrauber.

    Auf der rein gedanklichen Ebene kann ich das durchaus nachvollziehen. Das ändert aber leider nichts an dem Reflex, der augenblicklich eintritt, wenn ich eine Libelle sehe. Da wird bei mir sofort der Fluchtinstinkt ausgelöst.

    Wie ich ja oben schon schrieb, ist das Einzige, was dann hilft, dass ich mich zusammenreisse und mir selbst gut zurede (die tut nichts, ist harmlos). Das unangenehme Gefühl geht aber dadurch leider nicht weg, so dass ich mich erst wieder entspannen kann, wenn die Libelle weggeflogen ist – und zwar richtig weg. Besonders fies ist es, wenn sie scheinbar weg ist und dann urplötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit wieder vor einem auftaucht…

  38. @tomtoo:

    Ja, das hört sich nicht wirklich appetitlich an – für die Spinne ist es aber noch schlimmer, denn die ist dann tot. Natürlich gibt es viele Menschen, die kein Problem damit haben, acht- oder zehnbeinige Mitbewohner auf unserem schönen Planeten zu verspeisen. Nur aus dem Wasser müssen die dann kommen.

  39. @Dampier:

    Ihr wisst aber dass das ein Hoax war, oder? In die Welt gesetzt von einer Forscherin, die die Verbreitungswege von Hoaxes untersuchen wollte …

    Wenn du mich so fragst: Nein, davon hatte ich noch nichts gehört.

    Spinnen mögen keine weichen Untergründe. Sie bevorzugen harte Wände und Böden. Deshalb wird man sie kaum je im Bett oder in Klamotten finden.

    Als Erleichterung für Arachnophobiker taugt die Erklärung auch nicht. Jeder hat doch schon mal eine Spinne gesehen, die sich am eigenen Faden abseilt. Wenn die dabei auf Kleidung , Bettwäsche oder einem Menschen landet, wird sie sicherlich angewidert abwenden. Falls sie im offenen Mund eines Schläfers landet und der sie kurzerhand verschluckt, dann gehen der Spinne aber die Handlungsoptionen ganz rapide aus.

  40. Also, das mit den Spinnen verschlucken halte ich für höchst unwahrscheinlich.
    In dem Maße.

    (Soweit ich das beobachtet habe, sind spinnen echt empfindlich und mögen es überhaupt nicht, angehaucht oder angepustet zu werden. Dann sind die doch nicht so blöd uns seilen sich gerade in den Mund, der ausatmet, ab. )

  41. Falls sie im offenen Mund eines Schläfers landet und der sie kurzerhand verschluckt, dann gehen der Spinne aber die Handlungsoptionen ganz rapide aus.

    Vor dem Verschlucktwerden noch einmal zubeißen…? 😉

  42. Vor dem Verschlucktwerden noch einmal zubeißen…?

    Ich habe mir als Kind einmal 5 Schilling verdient, weil ich einen lebendigen Weberknecht gegessen habe.
    Hat mir übrigens Respekt bei den anwesend Buben gebracht. Hat für – glaube ich – zwei Eislutscher gerreicht.

  43. Ich bin ja kulinarisch eigentlich offen(selbsteinschätzung). Aber Spinnen , geb ich zu , ist nicht so mein Ding. Ist vieleicht unfair und die sind ganz lecker ? Aber ich muss ja nicht alles testen.

  44. Tja, der Spruch „Wenn man erkältet ist, verspeist man jeden Tag 5 Spinnen“ hört sich sehr dämlich an, und das selbst dann noch, wenn man es als bewusste Therapie verstehen soll.

    Ansonsten ist das natürlich eine Frage der Größe: Milben gehören auch zu den Spinnen, und da wollen wir alle lieber gar nicht wissen, wieviel man von denen so tagtäglich verputzt. Eine Handvoll (sichtbarer) Spinnen über ein ganzes Leben gerechnet, das kann ich mir aber schon vorstellen. Die meisten Menschen würden es bewusst niemals tun, und die Spinnen haben auch kein Interesse daran, sich aufessen zu lassen. Blöde Zufälle mag es aber immer wieder geben.

    Apropos Legende: Es heißt, die Spinnenstory wäre von Lisa Holst 1993 im Magazin PC Professional im englischen Sprachraum veröfentlicht worden. Das Problem IST nur, dass diese Zeitschrift dort gar nicht erscheint.

  45. Expo 2000 in Hannover. Es gab einen Stand in einem der Messegebäude, in welchem Heuschrecken als Snack angeboten wurden. Ich hatte mich tatsächlich entschieden, diese Tiere zu probieren, aber ausgerechnet an diesem Tag war den Stand zu.

    Und noch etwas zu Spinnen: Bei den Ureinwohnern der südamerikanischen Dschungel gelten die als lecker Happihappi 🙂 (und dienen so zugleich als wichtige tierische Eiweißquelle).

  46. @RPGNo1:

    Vor einiger Zeit haben einige mutige Menschen an der Aktion eines asiatischen Restaurants teilgenommen und Heuschrecken und Hühnerfüße probiert. Einhelliges Urteil: Die Heuschrecken waren ganz gut, die Hühnerfüße dagegen nicht wirklich.

  47. Jetzt bin ich endlich dazu gekommen, diesen tollen Beitrag zu lesen, auf den ich mich auch schon gefreut habe – und ich wurde nicht enttäuscht :).

    Was Krabbelviecher in der Wohnung betrifft, war ich unter vier Schwestern immer diejenige, die ohne viel Federlesens zu Glas und Postkarte gegriffen hat, wenn bei den anderen das Gezeter losging. Ekel kenne ich dabei nicht.

    Einzig wenn eine desorientierte Tipula paludosa („Schneider“, „Schnake“ o.Ä.) blindwütig herumflattert und mich schlimmstenfalls noch rempeln muss, löst das bei mir Schutz- bzw. Fluchtreflexe aus ;).

    Heute habe ich das Glück einen Lebensgefährten zu haben, der die allermeisten Tierchen faszinierend findet, sodass besonders Hornissen, grosse Kreuzspinnen und vieles mehr immer bewundert und gerne fotografiert werden. Und wenn wir das Glück haben, dass sich eine richtig dicke Kreuzsspinne auf dem Balkon oder vor einem unserer Fenster einnistet, nennen wir sie „Kankra“ und hegen sie als „Haustier“ ;).

    Nur in der Wohnung sieht mein Partner die Tierchen nicht gerne, sodass ich auch heute noch oft zu Glas und Pappe greife und sie auf den Balkon „verweise“ (ich habe hingegen gar nichts gegen Spinnen in den Räumen – zumal ich diejenige bin, die die Mücken lieber mögen…).

    Und was die Körperflüssigkeiten betrifft…ich habe als Kind und junges Mädchen kein Blut oder Verletzungen sehen können (ausser meinen eigenen!)..nicht, weil es mich geekelt hätte, sondern weil ich damit wohl Schmerzen und andere schlimme Dinge verbunden habe.

    Dieses „Problem“ ist jedoch weitestgehend behoben, seit wir im Laborpraktikum im ersten Semester des Chemiestudiums ein paar Salze zusammengegeben haben (Eisenionen und Kaliumthiocyanat) und als Ergebnis eine Suspension erhielten, die im Reagenzglas wie Blut aussah, aber natürlich keines war.

    Damit war mir dann (auch tief im Innern) klar: Blut ist auch „nur“ eine Chemikalie… Die allerdings hat es wirklich in sich – und steht schon seit Langem für einen Blogpost auf meiner Ersatz-Ideenliste. Es wird wohl Zeit, dass ich mich da mal an die Umsetzung mache…und ich habe auch schon eine Idee, in welchem Rahmen (Nein, nicht im Blog-Schreibwettbewerb 2017 – so lange will ich nicht warten 😉 ).

  48. Oh ja Campari fällt mir da ein. Wie gesagt ich tue den Tierchen ja vieleicht unrecht und die wollen unbedingt gegessen werden ? Also ihr kennt ja die Geschichte da im Restaurant am Ende der Galaxy und so. 😉

  49. Kathi 🙂
    Wir haben gerade eine Kreuzspinne vor dem Kuchenfenster. Ich hoffe, sie bleibt noch eine Weile.
    Uh, Blut, herrlich, da bin ich gespannt. Da kämen mir spontan auch direkt Ideen .

  50. @Captain E. #62

    https://www.cracked.com/article_16241_the-6-most-frequently-quoted-bullsh2At-statistics.html
    stellt die Entstehung des Hoax etwas anders dar, Frau Holst sei Anfang der 1990er Kolumnistin bei PC Professional gewesen und habe den Krempel via email unter die Leute gebracht.
    Das scheint mir nicht unplausibel, wenn man dann noch annimmt, dass der Zeitschriftentitel „PC Professionell“ im englischsprachigen Raum als „PC Professional“ wiedergegeben wurde, passt das ganz ordentlich zusammen.

  51. @Captain E.
    An Hühnerfüßen ist auch nicht wirklich viel dran: kaum Fleisch und viel Knorpel. Ich meine gelesen zu haben, dass die Füße in Asien ein Nebenbei-Snack sind so wie bei uns die Chips.

    Und nochmal zu Heuschrecken: In Deutschland werden jede Menge Krabben/Krebse/Garnelen vertilgt (wobei echte Nordseegarnelen meiner bescheidenen Meinung nach die besten sind). Krabben/Krebse/Garnelen sind Gliederfüßer wie Heuschrecken, also schreckt mich das nicht so sehr. Bei Vogelspinnen würde ich mich aber trotzdem SEHR stark zurückhalten. 😉

  52. @Emmygunde Spatz: Zum Thema Blut bin ich immer offen für Anregungen :).

    Gestern habe ich übrigens wieder an diesen Artikel denken müssen, als ich entdeckte, dass in unserem Einkaufszentrum eine Ausstellung mit wahrhaft exotischen Krabbeltieren läuft. Da sind die Grashüpfer dann gut und gerne bis zu 20cm gross, die Käfer schillernd bunt, und neben lebendigen Ästen und Blättern gibt es Gottesanbeterinnen, die wie Orchideenblüten oder gar wandelnde Geigen aussehen! Die anwesenden Kinder waren völlig begeistert – manche Erwachsene eher weniger^^.

    Ich habe sogar das Ende einer öffentlichen Führung durch einen Terraristiker mitbekommen. Der öffnete zum guten Schluss eines der Terrarien und nahm eine 10cm Fauchschabe zur Präsentation heraus – und ein vielleicht sechsjähriger Bub streckte ihm sofort die Handschalen entgegen: „Darf ich die auch in die Hand nehmen?“ – Und er hat sich sichtlich gefreut, als der Mann ihm die Schabe auch tatsächlich in die Hände gesetzt – und gleich demonstriert hat, woher ihr Name kommt (die fauchen wirklich, wenn man sie ein wenig „kitzelt“).

    Und ich stand in mich hinein grinsend dahinter und dachte nur: So muss es sein :).

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