Morgen, am 30. September 2016 um (vermutlich) 13:20 MESZ wird eine der spektakulärsten Weltraummissionen der letzten Jahre (eigentlich: der letzten Jahrzehnte) zu Ende gehen. Die Raumsonde Rosetta, die seit 2014 einen Kometen aus unmittelbarer Umgebung erforscht und dort auch die Landeeinheit Philae abgesetzt hat, wird ihre Mission beenden. Auf eine höchst spektakuläre Weise: Mit einem kontrollierten Crash auf der Oberfläche des Kometen. Währenddessen wird sie noch ein letztes Mal – vermutlich – enorm beeindruckende Bilder und Daten sammeln (mehr dazu ganz am Ende des Artikels); so wie sie auch in den letzten Jahren beeindruckende Bilder und Daten gesammelt hat.
Ich habe schon den Anflug der Sonde und die Landung live aus dem Satellitenkontrollzentrum der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Darmstadt kommentiert und wäre jetzt auch gerne beim Abschluss der Mission live vor Ort gewesen. Ich bin allerdings momentan gerade in Innsbruck (wo ich heute und morgen gemeinsam mit den Science Busters im „Treibhaus“ mit unserer neuen Show auftrete) und kann die Sache daher leider nur aus der Ferne verfolgen. Aber zumindest habe ich die Gelegenheit genutzt um noch einmal nachzusehen, was ich hier im Blog in der Vergangenheit über Rosettas Mission geschrieben habe.
Ziemlich viel, wie sich gezeigt hat! Mein erster Artikel stammt vom 3. September 2008, ist also schon mehr als acht Jahre her. Und in den Jahren seit damals habe ich immer wieder berichtet. Zuerst über das, was Rosetta auf dem Weg zu „ihrem“ Kometen interessantes entdeckt hat:
Sightseeing unterwegs
- Rosetta nähert sich dem Asteroiden Šteins
- Rosetta macht coole Bilder vom Asteroid Steins!
- Astronomische Vorhersagen: Was Rosetta bei Lutetia finden wird
- Morgen: Rosetta trifft Lutetia!
- Rosetta war erfolgreich: fantastische Bilder von Lutetia bestätigen astronomische Vorhersagen
Dann ging die Sonde schlafen und es folgten ein paar sehr spannende Momente, als es daran ging Rosetta wieder aus ihrer Hibernation zu wecken:
Aufwachen!
Kaum wieder munter, sammelte Rosetta schon die ersten Daten und machte die ersten Bilder ihres Zielobjekts:
Erste Ergebnisse
- 43.000 Kilometer bis zum Kometen: Rosetta macht die ersten Bilder!
- Bilder von Rosettas Komet und ein Modell des Homunkulusnebel
- Rosettas Komet wacht auf und wird aktiv!
- Zwei Gläser Wasser pro Sekunde: Rosettas Komet legt langsam los!
- Rosettas Komet hat einen doppelten Kern!
- Bilder aus einer fremden Welt: Rosettas Rendezvous mit einem Kometen
Die Wartezeit bis zur Ankunft beim Kometen habe ich mir damit vertrieben, ein kleines Buch über die Mission zu schreiben:
Das Rosetta-Buch
Und auch ansonsten gab es genug Spielereien um die Wartezeit zu verkürzen:
Rosetta-Spielereien
- Noch mehr Hollywood-PR für die Rosetta-Mission und ein imposanter Größenvergleich
- Rosettas Komet und der Kürbis: Ein astronomisches Halloween-Gewinnspiel
- Schnitzt astronomische Kometen-Kürbisse! (Und gewinnt ein Buch)
Im August 2014 wurde es dann ernst und Rosetta erreichte den Kometen, zu dem sie mehr als 10 Jahre lang unterwegs war!
Der Anflug und die Ankunft
- Rosetta muss brennen
- Endlich ist es soweit: Rosettas Ankunft beim Kometen
- Liveblog: Rosettas Rendezvous mit dem Kometen!
Und ein paar Monate später wurde es schon wieder ernst! Jetzt sollte die Landeeinheit Philae in einer bisher einmaligen Aktion auf der Oberfläche des Kometen aufsetzen. Um in Stimmung für dieses Ereignis zu kommen, habe ich eine Countdown-Serie an Artikel veröffentlicht.
Der Countdown
- Countdown zur Kometenlandung (noch 7 Tage): Das Buch zum Event erscheint heute
- Countdown zur Kometenlandung (noch 6 Tage): Ein Name für die Landestelle und coole neue Bilder
- Countdown zur Kometenlandung (noch 5 Tage): Experten erzählen von den bisherigen Ergebnissen der Rosetta-Mission
- Countdown zur Kometenlandung (noch 4 Tage): Basteln und Spielen mit Rosetta!
- Countdown zur Kometenlandung (noch 3 Tage): Wo kann man die Landung auf dem Kometen sehen?
- Countdown zur Kometenlandung (noch 2 Tage): Was bisher geschah – jede Menge Artikel zu Rosettas Mission
- Countdown zur Kometenlandung (noch 1 Tag): Der Zeitplan – Was passiert wann?
Und dann war es endlich so weit! Nach langer Vorbereitung landete Philae und es war nervenaufreibender und aufregender als irgendjemand erwartet hätte!
Die Landung von Philae
- Rosettas Landung auf dem Kometen: Die LEGO-Version
- Neues von Rosetta: Wo wird man landen?
- Rosetta-Update: Neue Bilder und eine Landung am 12. November
- Philaes Landung auf dem Kometen: Eine Weltraummission wie aus einem Hollywood-Film
- Was wäre wenn Philaes Landung auf dem Kometen schief geht?
- Live: Die Landung auf dem Kometen!
- “Roboter soll auf Kometen landen”: Schlagzeilen zur Kometelandung
- Ist Philae auf dem Kometen gelandet? Ja, und das vielleicht mehrmals!
- Philae und der Komet: Der große Erfolg einer holprigen Landung
- Schlaf gut, Philae: Die aufregenden letzten Tage des Kometenlanders
- Philaes Kometenlandung als Zeichentrickfilm
- Philaes Landung auf dem Kometen: Wunderbar und nervenaufreibend!
Rund um den Anflug und die Landung gab es auch genug Gelegenheiten, ein paar allgemeine Fragen zur Mission zu beantworten.
Allgemeine Fragen
- Soll die Europäische Weltraumagentur die Daten ihrer Raumsonden in Echtzeit veröffentlichen?
- Gibt es auf Kometen Schwerkraft (und kann man dort herum laufen)?
- Raumfahrt inspiriert – aber auch die Richtigen?
- Warum verwendet nicht jede Raumsonde eine Radionuklidbatterie als Energiequelle?
- Nach Philaes Landung auf dem Kometen: Welche spektakulären Raumfahrtereignisse bringt die Zukunft?
Nachdem Philae gelandet war und seine Aufgaben erfüllt hatte, war Rosetta aber lange noch nicht am Ende und forschte weiter:
Rosetta forscht weiter
- Die Feinstruktur der Staubfontänen von Rosettas Komet
- Neue Bilder von Ceres und Nahaufnahmen von Rosettas Komet
- Rosettas Schatten auf dem Kometen! Und extrem hochauflösende Bilder seiner Oberfläche!
- Rosetta und ihr Komet erreichen den sonnennächsten Punkt ihrer Bahn: Was gibt es Neues?
Besonderes Augenmerk wurde der Frage gewidmet, welche chemischen Elemente und Moleküle man dort finden konnte und ob man dort etwas über den Ursprung des Lebens lernen könnte.
Die Bausteine des Lebens
- Zwiebelkuchen und die Entstehung des Lebens auf der Erde
- Gibt es Mikroorganismen auf Rosettas Komet?
- Die Bausteine des Lebens in Rosettas Komet
Während Rosetta forschte war Philaes Schicksal aber noch nicht so endgültig besiegelt wie man dachte. Auch der kleine Lander sorgte noch ein paar Mal für Schlagzeilen.
Philaes Schicksal
- Guten Morgen, Philae! Meldet sich der Kometenlander morgen zurück?
- Der Kometenlander Philae lebt wieder!
- In einer dunklen Ecke des Kometen: Philae wurde wieder gefunden!
Und jetzt ist es bald endgültig zu Ende. Morgen, am 30. September 2016, wird auch Rosetta selbst landen. Beziehungsweise möglichst kontrolliert abstürzen.
Die zweite Landung und Rosettas Ende
So könnte die „Landung“ aussehen, wenn alles klappt:
Wie kann man dabei zusehen?
Wie es wirklich aussehen wird, könnt ihr morgen live verfolgen. Auf der Homepage der ESA findet ihr die dazu nötigen Informationen und das Programm. Los geht es mit der Übertragung schon heute (29.09.2016) um 14:30 MESZ: Hier ist der Livestream. Am Abend wird festgelegt, ob die Landung morgen wirklich wie geplant stattfinden wird und darüber könnt ihr euch bei Twitter informieren. Den aktuellen Stand der Informationen und Möglichkeiten, alle wichtigen Ereignisse mitzuverfolgen könnt ihr auf dieser Seite der ESA abrufen.
Rosetta wird ab morgen nicht mehr mit der Erde kommunizieren können. Der Komet wird weiterhin seine langen Runden um die Sonne ziehen und mit ihm die inaktiven Sonden Rosetta und Philae. Aber die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden noch über Jahre und Jahrzehnte hinweg neue Erkenntnisse aus den Daten gewinnen, die die beiden gesammelt haben. Die Mission ist zu Ende. Aber sie wird uns noch sehr lange beschäftigen.
Hähä, erwischt: „3. September 2008“ ist tatsächlich „schon [deutlich] mehr als sechs Jahre her“ 😉
Nein, ehrlich, ganz ganz großen Dank wegen der vielen Arbeit! Ich habe die Rosetta-Mission seit damals von diesem Blog aus verfolgt, da war sicher, daß ich immer auf dem Laufenden war und die vielenvielen Links zur Vertiefung sind mehr als ausreichend. (Man muß ja auch noch weg vom Laptop, Geld verdienen, Kind erziehen, Haushalt in Ordnung halten und soziale Kontakte pflegen – so Nebensachen halt.)
Ach ja, das noch: Es ist schon schade, daß Rosetta keine externen Kameras abgesetzt hat, die die Landung von außen beobachten können.
Netter Artikel…
https://www.zeit.de/wissen/2016-09/rosetta-mission-esa-sonde-landung-komet-tschuri-tschurjumow-gerassimenko
@pederm
Das Problem ist, wer sollte die Bilder solcher Kameras noch zur Erde funken, wenn die Sonde nach dem Aufsetzen mit dem Kometen rotiert und ihre Antenne nicht mehr auf die Erde ausrichten kann? Bei den geringen Bitraten auf diese Entfernung sind live-Bilder nicht möglich. Sobald die Sonde den Kometen berührt hat, „isch over“.
Warum sind die Bilder der Kometen eigentlich alle Schwarz/Weiß? Hat die Sonde nur eine SW-Kamera an Bord, oder gibt es auf den Asteroiden kein Bunt?
@Claus:
https://blogs.esa.int/rosetta/2014/12/12/comet-67pc-g-in-living-colour/
BTW: https://www.gidf.de/
@Claus
Es ist üblich, dass astronomische Kameras S/W-Kameras sind, denn die sind am lichtempfindlichsten (können ganz ohne Filter betrieben werden) und haben die höchste Auflösung (jedes Pixel liefert Ortsinformation) und man kann wesentlich mehr Filter verwenden.
Bei Farbkameras sind von 4 Pixeln 2 mit Grünfiltern, eines mit Rotfilter und eines mit Blaufilter versehen (Bayer-Maske) und man rechnet aus den 4 Pixeln ein buntes Pixel zusammen (De-Bayering). D.h. die Filter sind immer da und fest, und 4 Pixel ergeben am Ende ein Farbpixel (bzw. steht die Ortsinformation für jede Farbe nur in einem Teil der Pixel zur Verfügung, so nur in jedem 4. Pixel für rot und blau und in jedem zweiten für grün).
Bei S/W-Kameras kann man eine Komplettaufnahme mit einem beliebigen Filter über dem gesamten Sensor, ausgewählt aus potenziell sehr vielen machen (verschiedene Schmalbandfilter für das Licht bestimmter chemischer Elemente, IR, UV, RGB, Grau etc.) und aus mehreren Filtern ein Farbbild (Echt- oder Falschfarben) kombinieren. Der einzige Nachteil ist, dass die Aufnahmen sequentiell erfolgen müssen, d.h. wenn sich das Zielobjekt bewegt oder dreht, dann sind die verschiedenen Filteraufnahmen nicht ganz deckungsgleich, was z.B. zu Farbrändern führen kann. Aber die Vorteile überwiegen bei weitem.
@Alderamin:
Was auch in dem von mir verlinkten Blog-Artikel erklärt wird. Gleich im dritten Absatz.
Und weiter fasst der Artikel das ganze sinngemäß Zusammen in der Art:
Dieser Felsbrocken im Weltraum ist halt größtenteils Grau. :-).
@PDP10:
Wieso bloß kommt mir gerade Loriot in den Sinn?
„…steingrau. Mit einem Stich ins Rötliche. Aber grau…“ 😉
@Alderamin
Schon klar, war ja nicht ernst gemeint, hab den Smiley vergessen. Das Bedauern kam mir halt wg. des animierten ESA-Clips, weil Florian schrieb „wie es wirklich aussieht, könnt ihr live beobachten“ und der ganzen epischen SF-Außenaufnahmen von Weltraumschlachten im Kopf.
*PLUMPS*
Und natürlich hat auch xkcd einen (sehr schönen!) Comic zum Anlass:
https://xkcd.com/1740/
:-).
@PDP10
Hehehe, sehr schön. Damit wird der Beginn des langen Wochenendes erst richtig versüßt.
Ich habe eine Frage: Wenn der Komet eine so geringe Gravitation hat, wie wird dann der Umlauf der Sonde technisch gewährleistet? Umkreist die Sonde den Kometen sehr, sehr langsam?
Meines Wissens spielt die Gravitaion bei Flugkörpern, die große Himmelkörper umkreisen eine maßgebliche Rolle als „Bindekraft“ im Zusammenspiel mit der geschwindigkeitsabhängigen Fliehkraft bei Kreisbewegungen.
Wie konnte Rosetta den Kometen mit seiner geringen Gravitationskraft umkreisen?
Danke für die Antworten.
Thomas
Und gerade frisch raus: Das Album zur Mission: Rosetta von Vangelis. Eben bei iTunes geladen. Episch, wie immer beim Griechen.
@thomstep:
Nun ja, Masse der Sonde ein paar Hundert Kilogramm. Masse des Kometen ca. 10 Milliarden Tonnen.
Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Rosetta_(Sonde)
Die Formel für die Anziehung ist (siehe Stichwort Gravitationskraft):
F = G * M1 * M2 / r²
Die Berechnung der Anziehungskraft sei dem geneigten Leser als Übungsaufgabe überlassen … ;-).
Guten Abend Forum,
bei aller Euphorie über den kontrollierten „Absturz“ der Sonde heute würde mich interessieren, WARUM diese Sonde überhaupt abstürzen musste?
Waren alle Messinstrumente oder dergleichen leicht schon außer Betrieb oder funktioninsunfähig? Oder anders gefragt, warum wurde die Sonde nicht einfach den Kometen umkreisend/folgend in Betrieb gelassen?
Ich meine, die Voyager-Sonden fliegen ja auch weiter so vor sich hin und liefern meines Wissens nach ab und zu noch ein paar Daten?
Warum wurde also Rosetta geschrottet?
Danke und LG
Robert
@Robert
Weil sich die Sonde mit dem Kometen so weit von der Sonne entfernt hat, dass die Solarzellen nicht mehr lange Strom geliefert hätten und dann wäre die Sonde eingefroren und unkontrollierbar geworden. So gab’s wenigstens noch einmal ein paar Daten aus ganz geringer Entfernung, die ansonsten nicht möglich gewesen wären. Das war der Hauptgrund für die Annäherung an den Kometen.
Guten Morgen Alderamin,
vielen Dank für diese Information – ich hatte dies nämlich in den beiden von mir zu diesem Thema gelesenen Artikeln (hier und auf orf.at) nicht herausgelesen.
Deswegen entstand meine „Verwunderung“ :-).
LG
Robert
@ klax1:
Und noch eines: Raumflugkörper müssen manövrieren können´, vor allem im Orbit um einen Himmelskörper. Tun sie das nicht, droht die Gefahr des Absturzes.
Die Voyagers fliegen weit draußen, wo sie eigentlich außer der Sonne nichts beeinflussen kann. Irgendwann haben auch sie keinen Treibstoff mehr, und dann werden wir den Kontakt verlieren. Rosetta musste in ihrer Mission viel mehr manövrieren.
Tja, und dann hatte Rosetta eben Solarzellen, die immer schlechter funktinioern, je weiter sie sich von der Sonne entfernt. Die Voyagers arbeiten mit Radioisotopenbatterien (enthält das nicht kraftwerks- und waffentaugliche Plutoniumisotop PU-238).
Hallo Captain E.:
Auch Dir meinen herzlichen Dank für Deine weiterführende Information.
LG
Robert
Hallo,
weiß jemand von euch genau den Grund, warum die Rosetta bei der Bodenberührung ausgeschaltet wurde? Warum nicht erst später? Könnte man diese nicht wieder einschalten, sofern sie nicht beschädigt bzw. falsch gedreht ist? Haben Sie damit nicht eine große Gelegenheit verpasst, für weitere Bilder, Messungen und dessen Abfederung usw. zu erhalten?
@Werner
Weil man sie dann nicht mehr hätte ausschalten können (oder nur noch mit großem Risiko). Die Sonde kommuniziert mit der Erde über eine stark richtende High-Gain-Antenne. In dem Moment, wo sie den Boden berüht hat, hat sich die Sonde gedreht und damit die Antenne mit Sicherheit die Ausrichtung zur Erde verloren und sie hätte nichts mehr empfangen können. Normalerweise gibt es auch noch eine Low-Gain-Antenne, die weniger richtend ist, über die dann aber auch nur ein paar Bits übertragen werden können, die hätte man vielleicht noch verwenden können, aber möglicherweise wurde die Sonde beim Einschlag auch derart beschädigt, dass gar keine Kommunkation mehr möglich gewesen wäre und dann hätte der Sender von Rosetta noch lange unkontrolliert durch die Gegend gefunkt, was man vermeiden wollte.
Bilder konnte es nach dem Aufsetzen ohnehin nicht mehr geben, weil zu deren Übertragung die High-Gain-Antenne nötig gewesen wäre und da die Sonde nun mit dem Kometen rotiert, wäre eine Ausrichtung auf die Erde nicht mehr möglich gewesen.
Bei Spiegel Online stand, dass Rosetta möglicherweise auch abgeprallt und im All verschwunden ist. Wäre das tatsächlich auch möglich?
abo vergessen
@Dampier
Klar, Philae wäre ja auch beinahe vom Kometen abgeprallt und nicht irgendwo zwischen Felsen stecken geblieben.
Die Sonde hat ein paar ca. 1300 Kilogramm träge Masse (plus Resttreibstoff), wiegt aber nur ein paar Gramm auf dem Kometen. Sie fiel frei aus größerer Entfernung auf den Kometen, könnte als genau so weit wieder abprallen. Mit einem kleinen zuätzlichen Kick durch die Drehung des Kometen wohlmöglich auf Nimmerwiedersehen.
@Alderamin
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Dem möchte ich mich anschließen :))
Die Raumsonde Rosetta ist jetzt elektronisch ausgeschaltet, OK, aber wie bewertet man den möglichen Zustand der Zerstörung bei der Aufprallgeschwindigkeit von 90 cm/s, und für den Fall, daß sich Rosetta auf der Oberfläche von Tschuri befindet, wäre es denkbar, daß sie bei der nächsten Annäherung an unsere Sonne wieder aktiv wird!?
Natürlich nur wenn nichts wichtiges beschädigt wurde. 🙂
@Alderamin:
Hmmm, naja … also ich finde Vangelis ja eher grenzwertig. Der Soundtrack zu Blade Runner war natürlich episch (wie der ganze Film). Aber die Schlagermucke von „Jon and Vangelis“ (als alter „Yes“ Fan habe ich das echt übel genommen!) und auch sonst das stundenlange plingpling und flirrlflirr und so?
Naja.
Hast du übrigens gelesen, was du da verlinkt hast?
Was die Marketing-Fuzzies von Plattenfirmen sich so ausdenken geht echt auf kein Kuhfell!
Neben dem entsetzlichen Geschwalle, dass sich Marketing-Leute so ausdenken steht am Ende doch tatsächlich „Am 30. September 2016 kehrt die Sonde zur Erde zurück.“.
Wer hat denn da was nicht verstanden? Du liebe Güte.
+1
-1 hoch minus 100 (mindestens)
Hm … das war jetzt auch so’n Klopper? *grübel
@PDP10
Über Geschmack kann man (nicht) streiten. Was dem einen tolle Mucke ist, ist für den anderen nur Krach. Ich fand elektronische Musik seit meiner Jugend toll, und besonders Vangelis, seit ich den Tack „Curious Electric“ von Jon & Vangelis – Short Stories (noch auf Radio Luxemburg, wem das was sagt) gehört hatte. Bekomme immer noch Gänsehaut am Schluss des Songs. Das schlagermäßige bei „I’ll find my way home“ war übrigens hautpsächlich auf Jon Andersons Mist gewachsen, wie er in diesem amüsanten Video erzählt. Die meisten Stücke von Vangelis sind gerade das Gegenteil von Schlager und näher an Klassik als an Pop (hör‘ etwa mal in „Soil Festivities“ rein, am besten mit dicken Kopfhörern).
Ich finde das Album jedenfalls klasse, besser als den Soundtrack von Alexander, das letzte Album, das ich von ihm gekauft hatte. Er bringt die Stimmung, die man beim Anblick der Bilder des Kometen hat, sehr schön rüber. Ich höre Elemente von Blade Runner, 1492 und auch Oceanic aus dem Album heraus.
Wie gesagt, diese Musik wird nicht jedem gefallen, aber es hatten sich in der Vergangenheit schon mal Leute positiv geäußert, als ich im Plauderthread gefragt hatte, ob es noch mehr Fans elektronischer Musik hier gibt, und einen Link auf Mick Daniels gepostet hatte, der Vangelis hervorragend covert und auch eigene, ähnliche Musik macht. Ich hätte mich über einen Hinweis auf das Album gefreut, wenn ich’s verpasst hätte.
@PDP10
Hatte es nur überflogen und der Satz ist mir wohl entgangen, wollte aber nicht gleich auf iTunes oder Amazon verlinken. Ja, dieser eine Satz ist Quatsch und der Rest ist das übliche Werbegeschwalle, was immer bei neuen Alben von den Labels veröffentlicht wird. So what, macht die Musik nicht schlechter.
Vielleicht wäre dieser Link besser gewesen (ist aber auch Geschwalle). Ganz unten gibt’s aber Links zu Hörproben mit den passenden Bildern.
@Alderamin:
Stimmt. Beides. :-).
Deine Begeisterung für Vangelis sei dir ja unbenommen und
das natürlich auch. Mein Post sollte keinesfalls eine Kritik daran sein, dass du hier auf das Album von Vangelis aufmerksam gemacht hast.
Ich war früher(TM) auch ein grosser Fan von elektronischer Musik und hatte natürlich Alben von Vangelis, Jean Michel Jarre etc. im Plattenschrank (und man erkennt schnell, wie lange das her ist an der Tatsache, dass ich keinen einzigen Titel mehr weiß …). Das war als ich ungefähr 14 war.
Dann habe ich allerdings wieder ernsthaft angefangen Gitarre zu lernen. Seitdem bin ich einfach ein Freund des gepflegten 3 Minuten Pop- / Rock- / Punk- / sonstwas-Songs. 1-2-3-4-gib-ihm! (für mehr hätten meine Fähigkeiten an der Gitarre wahrscheinlich auch nicht gereicht … :-).
Zugegebenermassen gibt es außerdem wahrscheinlich niemand, der besser geeignet wäre den Soundtrack zur Rosetta-Mission zu liefern als Vangelis.
Ich werde in das Album auf jeden Fall mal reinhören.
Bis dahin:
A comet appears …
(ja, ok, das ist 4:06 und auch nicht gerade 1-2-3-4-gib-ihm … egal …)
@PDP10
Auch schön. Ich muss ohnehin sagen, dass ich einige Stücke, die ich als Jugendlicher grauenhaft fand, jetzt ganz gerne mag, z.B. „The First, The Last, My Everything“ von Barry White oder „If You Leave Me Now“ von Chicago. Das Shins-Stück gefällt mir auch.
Aber die Liebe zur Elektronik habe ich nie verloren. Toll, dass Jean-Michel Jarre vor ein paar Jahren in Oberhausen spielte, ich war dabei. Hüpfte herum wie ein kleiner Jung mit seinen 65 Jahren (oder wie alt er da war). Und all die alten Analog-Synthis hatte er dabei. Die mussten vorher warm laufen und die Temperatur musste exakt passen, sonst waren sie verstimmt. Der Mann tritt quasi mit einem Museum auf. Jarre hat 2015/16 zwei neue Alben rausgebracht, aber die kommen lange nicht an die alten Werke ran.
Vangelis ist da beständiger. Wusstest Du, dass Vangelis die Musik einfach so aus dem Kopf runterspielt und gleich aufnimmt? Kein stundenlanges Programmieren, ausprobieren, Noten aufschreiben, stückweise aufnehmen. Der komponiert während er spielt! Faszinierend.
Irgendwann, wenn er nicht in die Sonne stürzt, besucht er ein anderes System. Sollte sich irgendwer den Kometen nochmal genauer anschauen dürfte die ein oder andere Überraschung auf ihn warten…
Ich hoffe er schafft es aus dem Sonnensystem.
@wage
Bei einer großen Halbachse von wenig mehr als der von Jupiter – sicher nicht.
@Alderamin
Zu Vangelis kann ich mich nicht äußern, da ich dessen Musik nicht kenne, aber bei einigen, ähem, Spezialisten der EM war das nichts Besonderes. Die haben einen Akkord gegriffen, den 15 Minuten stehenlassen und nur noch ein bißchen an den Filtern rumgeschraubt. Fertig war das neue Stück. 😉
[…] und es hat sich seit damals kaum verändert. Und noch besser: Vor ein paar Jahren haben wir eine Raumsonde auf einem Kometen gelandet (bzw. eigentlich sogar zwei Raumsonden) und direkt vor Ort Messungen angestellt. Wir haben darüber […]