Die Buchempfehlungen für Weihnachten gab es ja schon heute Vormittag im Blog. Aber natürlich sind da noch viel mehr Bücher, die man lesen kann. Gegen Ende des letzten Jahres hatte ich ja eine Liste mit Büchern veröffentlicht, die ich 2014 lesen wollte. Und tatsächlich habe ich dieses Jahr jede Menge Bücher gelesen! Allerdings nicht alle von der damaligen Liste – und wie das mit Büchern so ist: Sie werden immer mehr! Es hat sich also schon wieder einen großen Stapel an potentiell sehr interessanter Lektüre bei mir angesammelt und wenn ich auch vielleicht nicht all in nächster Zeit lesen und rezensieren kann, möchte ich sie zumindest kurz vorstellen. Und vielleicht hat ja die eine oder der andere eines davon schon gelesen und kann mir sagen, ob es sich lohnt!
Viele dieser Bücher habe ich zu Recherchezwecken besorgt. Manche für Projekte, für die ich noch keine Zeit gefunden habe; manche habe ich auch schon teilweise gelesen bzw. zumindest ein paar Dinge nachgeschlagen. Komplett gelesen habe ich aber noch keines auf der Liste.
Eines der Projekte beschäftigt sich mit Frauen in der Astronomie und es ist deprimierend, wie wenig Biografien da auf dem Markt existieren. Meine bisherige Ausbeute ist recht mager und umfasst folgende Titel:
- „The Comet Sweeper: Caroline Herschel’s Astronomical Ambition“* von Claire Brock
- „Sternenflug und Sonnenfeuer: Drei Astronominnen und ihre Lebensgeschichte“* von Charlotte Kerner
- „Rooftop Astronomer: A Story about Maria Mitchell“* von Stephanie Sammartino McPherson
- „Cecilia Payne-Gaposchkin: An Autobiography and Other Recollections“* von Cecilia Payne-Gaposchkin
Ein weiteres Projekt hat sich mit der Temperatur(messung) beschäftigt und dazu haben sich bei mir folgende Bücher angesammelt:
- „Was ist Temperatur?“* von Jakob A. Smorodinskij und Paul Ziesche
- „Inventing Temperature: Measurement and Scientific Progress“* von Hasok Chang
- „Heat: Adventures in the World’s Fiery Places“* von Bill Streever
- „Cold: Adventures in the World’s Frozen Places“* von Bill Streever
- „A History of the Thermometer and Its Use in Meteorology“* von William Edgar Knowles Middleton
Sehr viele Bücher habe ich dieses Jahr auch über Isaac Newton gelesen. Noch nicht geschafft habe ich diese Werke:
- „Newton’s Gift: How Sir Isaac Newton Unlocked the System of the World“* (auf deutsch: „Apfel der Erkenntnis“*) von David Berlinski
- „Isaac Newton: The Last Sorcerer“* von Michael White
- „Magnificent Principia: Exploring Isaac Newton’s Masterpiece“* von Colin Pask
- „Isaac Newton“* (auf deutsch: „Isaac Newton: Die Biografie“*) von James Gleick
- „The Newton Papers: The Strange and True Odyssey of Isaac Newton’s Manuscripts“* von Sarah Dry
Dann haben sich natürlich auch wieder jede Menge (mehr oder weniger neue) Neuerscheinungen zu den verschiedensten Themen angesammelt, die zu lesen ich noch nicht geschafft habe. Zum Beispiel:
- „Das kleine Etymologicum: Eine Entdeckungsreise durch die deutsche Sprache“* von Kristin Kopf
- „Before Galileo: The Birth of Modern Science in Medieval Europe“* (auf deutsch: „Aristoteles in Oxford: Wie das finstere Mittelalter die moderne Wissenschaft begründete“*) von John Freely
- „A History of the World in Twelve Maps „* (auf deutsch: „Die Geschichte der Welt in zwölf Karten“*) von Jerry Brotton
- „Die kürzeste Geschichte der Wissenschaft“* (im Original: „A Little History of Science“*) von William Bynum
- „Turings Kathedrale: Die Ursprünge des digitalen Zeitalters“* (im Original: „Turing’s Cathedral: The Origins of the Digital Universe“*) von George Dyson
- „Cosmic Cocktail: Three Parts Dark Matter“* von Katherine Freese (Hey! Das klingt ja fast so wie mein Buch über Astronomie & Cocktails!!)
- „Meadowland: the private life of an English field“* von John Lewis-Stempel
- „Lost Art of Finding Our Way“* von Edward Huth. Das sollte eigentlich mein „Sommerbuch“ werden, aber obwohl das erste Kapitel auf ein wirklich hervorragendes Buch schließen lässt, ist mir dann leider doch so viel dazwischen gekommen, dass ich es auf nächsten Sommer verschoben habe.
- „Neutrino Hunters“* von Ray Jayawardhana
- „Die Nacht: Reise in eine verschwindende Welt“* (im Original „The End of Night: Searching for Natural Darkness in an Age of Artificial Light“*) von Paul Bogard
- „Was wäre wenn: Alternative Geschichte“* von Hans-Peter von Peschke
- „100 Medizin-Mythen“* vom Verein für Konsumenteninformation
- „Die Entdeckung des Unendlichen: Georg Cantor und die Welt der Mathematik“* (im Original: „Everything and More: A Compact History of Infinity“*) von David Foster Wallace
Und wer kennt das nicht: Man liest ein Buch und darin wird auf andere Bücher zu ähnlichen Themen verwiesen die man dann natürlich auch noch lesen will. Darum haben sich auch jede Menge ältere Werke angesammelt:
- „On Looking: Eleven Walks with Expert Eyes“* (auf deutsch: „Von der Kunst, die Welt mit anderen Augen zu sehen: Elf Spaziergänge und das Vergnügen der Aufmerksamkeit“*) von Alexandra Horowitz
- „Space Race: The Epic Battle Between America and the Soviet Union for Dominion of Space“* von Deborah Cadbury
- „Starlight Detectives: How Astronomers, Inventors, and Eccentrics Discovered the Modern Universe“* von Alan Hirshfeld
- „Comets: Creators and Destroyers“* von David H. Levy
- „Der unsichtbare Kontinent. Die Entdeckung der Meerestiefe“* von Robert Kunzig
- „Enlightening Symbols: A Short History of Mathematical Notation and Its Hidden Powers“* von Joseph Mazur
- „Nobel Dreams: Power, Deceit, and the Ultimate Experiment“* von Gary Taubes
- „Durch ferne Welten und Zeiten – Briefe eines Weltallbummlers“* von Milutin Milankovitch
- „Wissenschaft im Strandkorb“* von Thomas de Padova
- „Physik in der Berghütte“* (im Original: „Meditations at 10,000 Feet: A Scientist in the Mountains“* von James Trefil
Auch zum Themenbereich Esoterik und Pseudowissenschaft hat sich einiges angesammelt:
- „Scientists Confront Velikovsky“*
- „Them: Adventures with Extremists by Ronson“* (auf deutsch: „Radikal – Abenteuer mit Extremisten“*) von Jon Ronson
- „Schluss mit dem Bullshit!: Auf der Suche nach dem verlorenen Verstand“* von Thomas Hürter und Max Rauner
- „Vier Frauen und ein Scharlatan: Satirischer Esothriller“* von Eva S. Bernauer
- „Heimliche Regenten. Astrologen als Drahtzieher der Macht“* von Annett Klingner (geschrieben von einer Astrologin, mal sehen was das wird)
- „Warum wir alle Idioten sind: Typische Denkfehler und wie man sie vermeidet“* (im Original: „Oogklepdenken“*) von Ruben Mersch
- „Free Radicals: The Secret Anarchy of Science“* (auf deutsch: „Freie Radikale – Warum Wissenschaftler sich nicht an Regeln halten“*) von Michael Brooks
Und auch wenn dieses Jahr ein wenig sehr sachbuchlastig war, habe ich trotzdem noch ein paar Romane in meinem Stapel:
- „Souls in the Great Machine“* (auf deutsch: „Seelen in der großen Maschine“*) von Sean McMullen
- „Sternenflüge“* (im Original „Shipstar„*) von Gregory Benford und Larry Niven
- „David und Johannes Fabricius und der Roman meines Vaters: Eine biographische Erzählung“* von Hermann Korte (anscheinend gibt es keine Biografien des norddeutschen Astronoms Fabricius…)
- „Die holländische Brille. Das Leben des David Fabricius, und wie es zu seinem Ende kommt. Historischer Roman“* von Lothar Englert
- „Devices and Desires (The Engineer Trilogy: Book One 1)“* von K.J. Parker
Ich fürchte ja fast, die Liste, die ich Ende 2015 veröffentlichen werde, wird noch ein wenig länger sein. Es gibt einfach viel zu viele interessante Bücher! Aber ich bin weiterhin für sachdienliche Hinweise dankbar. Welche Bücher von dieser Liste kennt ihr und könnt sie empfehlen (oder davon abraten)? Und welche müssen unbedingt noch auf meinen Stapel?
Schwer zu toppen, lieber Florian. Perfekt. Vielen, vielen Dank. Die heurigen Weihnachten sind gerettet. Muss mich jetzt mal ans Bestellen machen UND … man kann NIE GENUG Bücher haben 😉 Bitte weiter so …
Ach ja, hätte ich beinahe vergessen … aktuell (27.11., 13:38 Uhr) gibts für Deinen 2. Beitrag auf derstandard.at (So ein Schmarrn) bereits 845 Postings 🙂 Die Sache läuft meines Erachtens sehr, sehr gut an. Bravo.
@hasta la proxima: “ gibts für Deinen 2. Beitrag auf derstandard.at (So ein Schmarrn) bereits 845 Postings“
Ja, das sind wirklich viele. Zum Glück muss ich die aber nicht lesen 😉
Falls noch nicht geschehen, muss unbedingt „Die Bibel nach Biff“ auf den Stapel. 😉
@Ben: Das habe ich schon vor mehr als 10 Jahren gelesen…
Was unbedingt noch auf die Ronam-Liste drauf muss:
„Der Marsianer“ von von Andy Weir
Ein (totgeglaubter) Marsastronaut muss während eines Sandsturms von seinen Kollegen alleine zurück gelassen werden.
Der Astronaut erzählt dann (größtenteils) in Tagebuchform, wie er was macht um möglichst lange zu überleben. Wie er versucht, mit der Erde Kontakt aufzunehmen, wie die NASA derweil in beobachtet aber nicht anfunken kann…
Ich will nicht zu viel verraten. Aber es ist unglaublich spannend. Wie realistisch das ist kann ich nicht sagen. Aber es ist auf jeden Fall kein großer Humbug drin.
Ich habe die 600 Seiten an zwei Tagen durch gehabt.
Eines der Besten Bücher die ich je gelesen habe.
Ich habe Bücher Backlog immer in Kilogramm gemessen.
Aber seit ich vermehrt e-books lese verliere ich das Gefühl.
Nachdem ich vor einer Weile nach mehr Buchtipps gebeten habe, bedanke ich mich jetzt ganz herzlich, dass Du dem nachkommst 🙂
Ich habe letztens das Buch „The first human“ von Ann Gibbons gelesen. Bin eigentlich nicht der große Fossilienfan. Aber dieses Buch reißt wirklich mit und erzählt gut die Geschichte der Fossiliensuche in Afrika und gibt auch die aktuelle Forschung der beteiligten Wissenschaftler wieder. Als wär‘ man selber dabei. Mit vielen Kontroversen und Menscheleien – wie’s halt in der Wissenschaft so is‘. War auf jeden Fall eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen hab.
PS: norbert hat recht. The Martian muss sein.
Ist auch nur sehr kurz. Lohnt sich absolut.
Auch viel Spass hate ich mit:
Fifty Years on the Space Frontier: Halo Orbits, Comets, Asteroids, and More von Robert W. Farquhar
ISBN-13: 978-1432776060
Der Typ hat die die SSE-3 Mission zu verantworten und andere coole Lagrange Point Missionen.
Zum Thema Temperatur gefiel mir damals Wolfgang Behringers „Kulturgeschchte des Klimas“ sehr gut. Natürlich ist Klima nicht gleich Temperatur, aber Temperaturen und Temperaturmessung spielen eine recht große Rolle in dem Buch. Außerdem ist es ziemlich spannend geschrieben und nähert sich dem Thema aus mehr als einer Fachrichtung.
Und weil es gerade um das Thema Bücher geht, noch eine Frage: Gibt es ein gutes Überblicksbuch über das Sonnensystem, das zum einen die wichtigsten Objekte und ihre Entstehung erläutert, aber auch die Geschichte der Erkundung und Erforschung (sowohl von der Erde aus als auch Raumfahrt) abhandelt? Also so eine Art großen Rundumschlag. Ich finde recht viele Sachbücher für Kinder, aber nur wenige für erwachsene Leser. Und nachdem ich kurz in Dava Sobels „Die Planeten“ reingeschaut habe, bin ich mir nicht sicher, ob mir das nicht ein bisschen zu oberflächlich/esoterisch ist.
Danke für jede etwaige Antwort!
Florian der Lesefreak… 🙂
Ist hier vielleicht der beste Zeitpunkt um zu erwähnen, dass mir die „Neuentdeckung des Himmels“ – welches ich erst vor kurzem las – sehr gut gefallen hat.
Kompliment!
War noch besser als deine vorherigen Werke meiner Meinung nach.
Bei dem „Kometen im Cocktailglas“ hätte ich mir mehr Grafiken gewünscht (ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte), bei der „Neuentdeckung“ waren Grafiken wiederum nicht notwendig.
Super Buch jedenfalls.
Würde es dich eigentlich reizen mal einen SciFi Roman zu schreiben?
@Seniler Raubaffe: „Würde es dich eigentlich reizen mal einen SciFi Roman zu schreiben?“
Naja, das muss man ja auch können. Sachbücher und Romane sind ein ziemlich unterschiedliches Genre…
Wenn du zur Temperatur noch etwas original research lesen willst: Ich fand https://arxiv.org/abs/1212.2409 sehr eindrücklich, wir da doch gezeigt, dass zwei Temperaturdefinitionen, die normalerweise zusammen fallen, in beschleunigten Bezugssystemen unterschiedliche Antworten geben.
Florian, lies doch mal von Jurij Brezan
„Krabat oder die Verwandlung der Welt“
und erschließe es Dir. Da hast Du ein paar Jahrzehnte zu tun.
@hasta la proxima:
Die 1000 sind in Reichweite um knapp vor 19 Uhr:-)
Das größte Tohuwabohu wird aber der Homöopathieartikel auslösen, da gibts dann wahrscheinlich den Postingrekord im Wissenschaftsstandard.
@Florian:
Stimmt schon, da ist ein Unterschied zwischen Sachbuch und Roman.
Ich trau dirs aber allemal zu!
Sollte ich jedenfalls mal einen SciFi Roman schreiben, werd ich dich anhaun, dassd mir den wissenschaftlichen Berater machst;-)
Noch eine Frage, lieber Florian: Du besitzt das Buch von Milutin Milankovic? Wo hast Du das her?
@hasta la proxima: Hab ich gebraucht via Amazon bestellt. Klick mal auf den Link, ich glaub da gibts noch ein Exemplar.
@Seniler Raubaffe, #16
Chapeau!
Den Großteil könnte ich glatt in meine Wunschliste übernehmen bzw. steht noch ungelesen im Regal.
Empfehlen kann ich den „Unsichtbaren Kontinent“ von Kunzig, sehr viel sachlicher als Frank Schätzings Nachrichten aus einem unbekannten Universum, aber ebenso spannend.
Zum Thema Newton gefiel mir das Buch von de Padova, „Leibniz, Newton und die Erfindung der Zeit“. Aber das kennst du ja vielleicht schon.
Reihe mich ein was die Empfehlungen für den „Marsianer“ angeht. Konnte das Buch auch nicht aus der Hand legen und war wie norbert (Beitrag #6) nach zwei Tagen durch.
Hmm… Niven und Benford sind schon Schwergewichte was SF Literatur betrifft. McMullen habe ich noch nie gelesen. Letztendlich ist es Geschmackssache, schwer jemandem etwas zu empfehlen. Asimov ist natürlich eine bekannte Größe, sowie Heinlein. Auf HP muss ich ja nicht eingehen, denn der ist dir ja meines Wissens bestens bekannt.
Also blind…
Neuromancer (William Gibson)
Skinner – Der blaue Tod (Neal Asher)
Ersteres ist eine ziemlich solide Empfehlung, auch wenn es herzlich wenig mit Reisen im Weltall zu tun hat. Sollte man gelesen haben. Letzteres ist eher speziell – muss man mögen, tut nicht jeder.
Die Protagonisten sind ein Freelancer, der wegen Mord an einer Wespe zu Sozialarbeit mit einem Wespen-Sachwarmbewusstsein verdonnert wurde (denn wie sich herausstelle waren Menschen nicht die einzig intelligente, biologische Spezies die die Erde hervorgebracht hat) und dabei geblieben ist, eine technologisch animierte Leiche die ihren Mörder jagt und eine Unsterbliche auf der Suche nach Antworten auf der bizarren Ozeanwelt Spatterjey, auf der alles einem nach dem Leben trachte und doch nichts sterben kann, verwaltet von planetaren KIs und vom Krieg exzentrisch geworden Kampfdrohnen auf Beschäftigungstherapie. Und wem das noch nicht genügt der bekommt auch gleich noch die Invasion kannibalistischer Aliens und ein Monster obendrauf serviert.
Ashers Stil ist recht martialisch und entweder mag man derartige Geschichten oder man mag sie nicht, aber dieses Buch ist definitiv nicht wie andere. Es klingt nach Klischee, ist es aber nicht. Er hat ein wenig maritimen Hintergrund als ehemaliger Bootsfensterhersteller und das scheint positiv durch. Hat mir sehr gut gefallen, spielt mit vielen Konzepten, regt zum denken an ist stellenweise humorvoll, aber die Geschichte trieft geradezu von Brutalität. Wäre als Film sicherlich ein Kassenschlager.
Schwarmbewusstsein soll das natürlich heißen…
Jetzt war ich schon so lange nicht mehr in den Niederlanden – Oogklepdenken gehört definitiv auf meine Wunschliste! Danke für den Tipp!
Da gehts mir anders, meine einzige Leserei ist in diversen Blogs, nachrichtenseiten, und gedruckte zeitungen.
irgendwie beneide ich da eure buchlesefähigkeit 😉
Wenn hier gerade so viele Leseratten beisammen sind: Kennt von euch jemand ein gutes Buch über den Laufsport ?Was witzig/ironisch oder medizinisches ? Ich suche schon seit längerem irgendwas in der Richtung für einen Freund, aber ich finde nur Abhandlungen über Laufpläne und dergleichen. Thanks (und sorry für ein bisl offtopic).
Ich lese übrigens gerade: Der zweite Code. Sehr interessantes Buch über Epigenetik, aber auch schwierig zu lesen.
@Franz: Ich kenn leider nix passendes; Ich kann dir nur von den Bücher von „Achim Achilles“ abraten. Die sind großer Schrott…
@Florian (zu deinen Ausgangsfragen):
Ich kann David Foster Wallace: “Die Entdeckung des Unendlichen: Georg Cantor und die Welt der Mathematik” wärmstens empfehlen, auch wenn ich noch nicht ganz zuende gelesen habe.
@FF:
Vielen Dank für die vielen tollen Anregungen. Ich habe gerade 4 Bücher davon bestellt.
Ich kann zu zwei Büchern etwas sagen:
“Die Entdeckung des Unendlichen: Georg Cantor und die Welt der Mathematik” habe ich vor einigen Jahren gelesen und war damals total begeistert. Wie David Foster Wallace denkt und schreibt hat mich persönlich vom Hocker gerissen. Es ist schade und traurig, dass er sich umgebracht hat, nachdem er seine Antideprassiva, die er jahrzehntelang nahm, abgesetzt hat.
Aber ich muss auch warnen. Dieses Buch wird man lieben oder hassen, etwas dazwischen dürfte eher unwahrscheinlich sein, weil es so ungewöhnlich ist. Teilweise relativ hohes mathematisches, aber vor allem philosophisches Niveau. Und man sollte sich von seitenlangen! „Fussnoten“ und zahlreichen Abkürzungen nicht abschrecken lassen.
Vor 2 Wochen erst habe ich “Vier Frauen und ein Scharlatan: Satirischer Esothriller” gelesen. Auch dieses Buch fand ich sehr gut. Nicht weil sie sich von GWUP-Mitgliedern hat beraten lassen und weil ich selbst eines bin, sondern weil es für die breite Masse geschrieben ist. Für Leute die vielleicht niemals oder selten ein Wissenschaftsbuch, sei es auch nur populärwissenschaftlich, in die Hand nehmen würden. Ja, die Sprache ist einfach.
Ja, die Story ist simpel gestrickt und ja, sie übertreibt mit dem Esoterik-Name-Dropping.
Aber das sind alles keine Schwächen des Buches, sondern absolute Stärken. Niemand der dieses Buch gelesen hat, kann sich herausreden, dass er es nicht verstanden hat. Dass er die Botschaft nicht kapiert hat.
Dieses Buch zeigt wunderbar einen der drei Hauptgründe auf, warum ich Skeptiker bin und für jegliche Art von wissenschaftlicher Aufklärung werbe.
Einen kritisch und wissenschaftlich denkenden Menschen wird dieses Buch wahrscheinlich eher langweilen, weil er davon eh alles weiß. Es ist dann eher ein Buch zum Verschenken, an Verwandte, Freunde und Bekannte, die mit verschiedenen esoterischen Ideen liebäugeln. Da kann es Wirkung tun und wenn es nur die Wirkung ist, dass man diesen Freund danach nicht mehr Freund nennen kann… 😉
@Stephan: „Vor 2 Wochen erst habe ich “Vier Frauen und ein Scharlatan: Satirischer Esothriller” gelesen. Auch dieses Buch fand ich sehr gut. „
Das habe ich angefangen, aber dann nicht mehr weiter gelesen. Ich fand es viel zu übertrieben; die Figuren sind alle viel zu überzeichnet und viel zu klischeehaft. Ich weiß auch nicht, wer die Zielgruppe sein soll. Vermutlich „Skeptiker“, die sich über Esoteriker amüsieren wollen – denn aufklären kann man damit niemand. Wer einer esoterischen Lehre anhängt, wird von diesem Roman höchstens beleidigt werden und danach noch fester an seinen Kram glauben…
Hallo Florian,
ich wollte nur nebenbei mal erwähnen, dass du vor einigen Jahren mal das Buch „Nation“ oder auf deutsch „Eine Insel“ von Terry Pratchett vorgestellt hattest. Ich war nie ein großer Leser von Büchern gewesen, aber deine Rezension damals hat mich dazu gebracht es mal zu versuchen. Jedenfalls habe ich das Buch geliebt (noch heute eines meiner Lieblinge), und habe dann direkt ein paar andere Bücher bestellt, welche Leute im Internet empfohlen haben. Und mittlerweile habe ich dank dir über 130 Bücher gelesen (sowohl fiction als aus sachbücher), und will es nun nicht mehr missen. Freue mich jeden Tag darauf meine Arbeit zu beenden und ein paar Stunden lesen zu können.
Jedenfalls … danke!
@em: „Und mittlerweile habe ich dank dir über 130 Bücher gelesen (sowohl fiction als aus sachbücher), und will es nun nicht mehr missen. Freue mich jeden Tag darauf meine Arbeit zu beenden und ein paar Stunden lesen zu können.“
Sehr schön! Es gibt kaum eine Tätigkeit, von der man im Leben so sehr profitieren kann, wie das Lesen!
Zum Thema Terry Prachett kann ich nur sagen: Einfach Göttlich (Buchtitel). Habe einiges von ihm gelesen (Scheibenwelt), finde das aber mit Abstand sein stärkstes Buch. Erstaunlich viel Tiefgang, setzt sich sehr mit Ethik und Religion auseinander. Philosophen und „praktische“ Philosophen kommen auch nicht zu kurz. Sehr interessant.
„On Looking“ habe ich gelesen. War interessant, aber ich hatte immer das Gefühl, dass man mehr hätte herausholen können.
Das Buch von David Foster Wallace ist super! Aber wirklich sehr anspruchsvolle Kost.
Meine Top 6- Non Fiction in diesem Jahr:
1. Mary Roach: Gulp
2. Randall Munroe: What if
3. Gavin Pretor-Pinney: The wavewatchers Companion
4. Alfred Lansing: 635 Tage im Eis: Die Shackleton Expedition
5. James Montague: Thirty One Nil (Mehr als nur ein Fussballbuch!)
6. David Grann: The Devil and Sherlock Holmes.
Und eine besondere Empfehlung an alle, die sich mit Erziehungswissenschaft befassen: The smartest Kids in the World von Amanda Ripley.
Der Roman-Empfehlung für The Martian folge ich zu 100%
Ich lese ja auch recht viel, aber immer mehr Bücher vergisst man einfach bald wieder. Aber einige bleiben doch im Gedächtnis und die empfehle ich auch gerne weiter. Im letzten Jahren waren das:
Leitfaden für britische Soldaten in Deutschland 1944, 8,00 Euro
Nurminen/Ehrensvärd: Die Ostsee: 2000 Jahre Seefahrt, Handel und Kultur, 49,95 Euro
Werner: Die Schule des Seewesens, 44,90 Euro
Enders: Darm mit Charme, 19,99 Euro
Buchan: Als die Gärtner Tweed trugen, 14,95 Euro
Tenenbom: Allein unter Juden, 16,99 Euro
Und nochwas zum fummeln:
Bungter: Die große Box der Knoten-Klassiker, 11,95 Euro
Ach ja, die Reihenfolge ist keine Wertung!
Die Frage was man lesen soll, hängt von der Antwort ab auf:
„Was will ich wissen?“ ( banal ! ??? ->
Ihr Eintrag:
“Schluss mit dem Bullshit!:
Auf der Suche nach dem verlorenen Verstand”*
von Thomas Hürter und Max Rauner
hat mich hierin gebracht:
Beide schrieben in DIE ZEIT (1.10.14 – S.35f):
„Ist das Forschung oder kann das weg?“
Also:
Wenn Sie Ihre Zeit nicht verschwenden wollen mit Bullshit,
müssen Sie beurteilen können, was Bullshit ist -und- was nicht.
Statt „Bullshit“ schreibe ich gerne „dummes Zeug“.
Bevor Sie Ihre Bücherliste abarbeiten,
könnten Sie vielleicht erst einmal versuchen
festzustellen, wie man feststellen kann, …
„Wissenschaffen mit Substanz“
auf
https://www.wissenschaffen.org/
Wenn das „Bullshit“ ist, wäre ich Ihnen für eine deutliche Kritik
dankbar. Im anderen Falle natürlich auch.
Auf jeden Fall wäre ich Ihnen dankbar für eine Nachricht,
dass Sie diese Email überhaupt gelesen haben.
Mit freundlichem Gruß
Hans-Josef Heck
P.S. Ihre Bücherliste ist spannend, einladend, …
Mich hat diese Kommentarspalte hier jedenfalls auf den „Marsianer“ von Andy Weir“ gebracht. Wirklich großartiges Werk!