Es war ein aufregender Tag! Ich habe von morgens bis abends live von der Landung der Raumsonde Philae auf einem Kometen berichtet. Bei mir im Blog, bei Twitter und bei Facebook. Es war spannend – und am Schluss war es ein wenig verwirrend. Es gab zwar zuerst großen Jubel, dann aber lange keine weiteren Informationen und bis jetzt kein Bild von der Oberfläche des Kometen (das im Internet kursierende Bild von der gelandeten Sonde ist nicht echt sondern stammt von einem Modell auf der Erde). Ist also alles gut gegangen? Ist Philae gelandet?

Kurz nach 17 Uhr brach das erste Mal so richtig großer Jubel in der Kontrollzentrale der ESA aus. Und auch die Gäste und Wissenschaftler im Publikum waren begeistert. „We made history“ hat neben mir ein Forscher zu seinem Kollegen gesagt und damit durchaus Recht gehabt. Die erste Landung auf einem Kometen ist ein historisches Ereignis. Und so viel hätte schief gehen können. Aber je länger der Abend dauerte, desto mehr Gerüchte kamen auf, dass vielleicht tatsächlich etwas schief gegangen ist. Oder das zumindest nicht alles absolut perfekt funktioniert hat.

Die Kamera von Philae macht Bilder des Kometen aus 3km Entfernung während der Landung (Bild: ESA/Rosetta/Philae/ROLIS/DLR)
Die Kamera von Philae macht Bilder des Kometen aus 3km Entfernung während der Landung (Bild: ESA/Rosetta/Philae/ROLIS/DLR)

Philae sollte sich nach der Landung mit Schrauben und Harpunen in der Oberfläche verankern. Aber die Harpunen hatten nicht ausgelöst; soviel war schnell bekannt. Trotzdem könnte Philae noch fest auf der Oberfläche stehen. Im Kontrollzentrum hatte man definitiv festgestellt, dass Philae gelandet war. Die Sensoren an den Landebeinen haben entsprechende Signale geschickt; Philae hatte aufgehört zu sinken. Die Raumsonde war auf der Oberfläche des Kometen angekommen.

Zumindest um 17 Uhr. Wie es danach aussah, ist unklar. Zuerst wurden Informationen für 19.30 versprochen. Dann für 20 Uhr. Aber erst 10 Minuten nach acht traten die Verantwortlichen auf die Bühne. Stefan Ulamec, verantwortlich für die Landung von Philae, erklärte den wartenden Medienvertretern und Gästen, das die Sachlage immer noch unklar sei und man vorerst nur spekulieren könne. Philae war um 17 Uhr gelandet, soviel stand fest. Danach fluktuierte der Funkkontakt zur Sonde allerdings. Die Daten waren schwierig zu interpretieren. Die Sonde schien sich gedreht zu haben. All das könnte darauf hindeuten, dass Philae nach der Landung wieder von der Oberfläche des Kometen abgeprallt ist und später ein zweites Mal aufsetzte. Und vielleicht sogar ein drittes Mal. Jetzt scheint die Sonde zur Ruhe gekommen zu sein. Die Oberfläche des Kometen ist wohl weicher als gedacht und dadurch hat Philae viel Impuls verloren.

Aber mehr lässt sich noch nicht sagen. Philae ist intakt. Es besteht Funkkontakt zur Sonde. Die wissenschaftlichen Experimente senden Daten und die ESA-Forscher werden heute Nacht vermutlich wenig schlafen und diese Daten so gut auswerten, wie es ihnen möglich ist. Morgen im Laufe des Tages wird man mehr wissen (eine Pressekonferenz wurde für 14 Uhr angekündigt).

Rosetta fotografiert Philae beim Landeanflug auf den Kometen (Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)
Rosetta fotografiert Philae beim Landeanflug auf den Kometen (Bild: ESA/Rosetta/MPS for OSIRIS Team MPS/UPD/LAM/IAA/SSO/INTA/UPM/DASP/IDA)

Sollte Philae nicht korrekt gelandet sein: War die Mission dann ein Fehlschlag? Nein, definitiv nicht! Erstens ist da immer noch Rosetta selbst. Sie ist intakt und wird mit ihren Instrumenten den Kometen in den nächsten Monaten so gut erforschen, wie bis jetzt noch kein Komet erforscht worden ist. Allein durch diese Daten ist die Mission schon ein voller Erfolg. Philae war immer als „Bonus“ geplant; als etwas, das funktionieren könnte, aber nicht muss. Immerhin ist bis jetzt noch niemand auf einem Kometen gelandet und wer Neuland betritt, kann dabei Fehler machen. Und Philae ist ja am Kometen angekommen! Man hat Kontakt und empfängt Daten. Und genau um diese Daten geht es ja. Jede Information, die Philae von der Oberfläche des Kometen zur Erde schickt, ist ein Erfolg. Wenn Philae auch noch in den nächsten Wochen Daten sammeln kann, wäre das toll. Aber wenn sie das nicht tut, wissen wir jetzt trotzdem schon viel mehr als wir vorher gewusst haben.

Die Mission von Philae und Rosetta IST ein Erfolg und all die Wissenschaftler und Techniker der ESA können enorm stolz auf diese Leistung sein.

Nachtrag (13.11.2014, 11 Uhr): Es gibt jetzt erste Bilder von der Oberfläche des Kometen, die bestätigen, dass Philae gelandet ist und intakt auf der Oberfläche angekommen ist.

Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA
Bild: ESA/Rosetta/Philae/CIVA

75 Gedanken zu „Ist Philae auf dem Kometen gelandet? Ja, und das vielleicht mehrmals!“
  1. Einmal, zweimal, gedreht – das sind schon Nachkommastellen. Noch zu meinen Lebzeiten galt es schon als „Erfolg“, den Erdmond überhaupt zu treffen. Und zwar ganz zu Anfang mit harten Landungen!

  2. Das war ein spannender, interessanter und erfreulicher Tag.
    Für mich war das eine größere wissenschaftliche Leistung als die Mondlandung (die ich aber natürlich damit nicht herabwürdigen will).
    Danke, Florian, für die Berichterstattung!

  3. Das ein so schwieriges und technisch anspruchsvolles Vorhaben in einer so großen Distanz zur Erde überhaupt durchgeführt werden kann ist, insbesondere wenn man ein wenig über die potenziellen Probleme in dieser harschen Umgebung nachdenkt, fast schon ein Wunder.
    Für mich war das Ereignis zwar nicht von der tiefgreifenden Bedeutung wie die Mondlandung vor 45 Jahren, aber auch dieser Tag wird in meiner Erinnereung bleiben.
    Ich bin gespannt, welche Erkenntnisse die Daten liefern werden, die wir heute und in den kommenden Tagen von Philae empfangen werden.
    Schade eigentlich, dass man sich nicht direkt auf diese Datenströme „aufschalten“ kann, um eigenständig eine Interpretation zu versuchen.

  4. Ob nun „erfolgreiche“ Landung oder nicht – nach dem, was bis jetzt alles trotz dieser unglaublichen Entfernung, und trotz der langen Zeit, die seit Missionsstart vergangen ist, noch immer einigermassen nach Plan funktioniert hat, habe ich allergrössten Respekt vor der Leistung der Wissenschaftler und Ingenieure, die daran beteiligt waren. Hut ab!

  5. Kann man jetzt drüber streiten, aber ich mache das ausdrücklich jetzt nicht. Die Daten von Rosetta alleine waren es schon wert, Landung hin oder her. Hat ja eine recht interessante Zusammensetzung. Dann wäre da noch der „Gesang“, alles sehr, sehr aufregend.

  6. Und natürlich Danke auch Florian, für deine wirklich interessante und kurzweilige Berichterstattung. Bin auch begeisterter Hörer deines Podcasts und bin immer wieder erfreut, wie du diese doch oftmals relativ trockene Materie anschaulich, mit einer Prise Humor und mit „verstehbaren“ bzw. verständlichen Beispielen auch „uns Normalos“ vermittelst. Danke für deine tolle Arbeit!

    1. @Bjoern: Vermutlich ja. Stammt wohl von nem Vortrag aus Frankreich: https://twitter.com/Matheo29/status/532592768741552128
      Aber entweder es ist offiziell noch nicht freigegeben. Oder doch ein Fake. Wurde aber immerhin vom Account der CNES retweetet. Ohne Größenskalen ist auch schwer zu sagen, ob das wirklich kurz vor der Landung gemacht sein kann. Oder obs nur ein Zoom eines alten Bildes ist, das jemand bei dem Vortrag gezeigt hat, um die Landestelle zu illustrieren.

  7. „Ist Philae auf dem Kometen gelandet? Ja, und das vielleicht sogar zwei Mal!“

    Ich habs ja schon nebenan gesagt:

    Boing … Boing … Boing … 🙂

    Aber im Ernst: Auch das habe ich schon sinngemäss woanders geschrieben:

    Dass man das kleine Dingsi überhaupt in 500 Millionen Km nach 10 Jahren Flug absetzen konnte ist schon absolut irre!

    Und was noch viel wichtiger ist: Selbst wenn man von Philae jetzt nichts mehr hören sollte, steht doch die eigentliche wissenschaftliche Leistung noch bevor.

    Immerhin fliegt Rosetta mit einem Kometen in Richtung Sonne.

    Das wird wirklich spannend!

  8. In einer der Fernsehreportagen (leider weiß ich nicht mehr wo – ich glaube auf N24) wurde gesagt, daß die Landung vor 10 Jahren für 17:03 Uhr vorhergeplant wurde und sie nun tatsächlich um 17:03:33 Uhr stattfand. Kann das wirklich sein? Damals war doch gar nicht klar, wo auf dem Asteroiden gelandet werden soll. Wie kann man da die Zeit schon minutengenau festgelegt haben?

    1. @Heiko: „Kann das wirklich sein? „

      Halte ich für zweifelhaft… Der Zeitplan hängt von so vielen Dingen ab. Der kann kaum 10 Jahre im voraus gemacht werden. Der wurde vermutlich vor ein paar Tagen/Wochen erstellt.

  9. Wie groß ist denn eigentlich das Zeitfenster für die Landung gewesen? Oder ist das egal (außer daß die Kommunikation immer länger dauert und die Sonnenentfernung immer kritischer wird) ?

  10. Erstmal tolle Nachrichten, ich freu mich riesig! Auch ein Dankeschön an dich Florian, durch die vielen verschiedenen Artikeln im Netz bringst du es mit deiner Zusammenfassung auf den Punkt.

    Müsste nicht Philae schon sicher am Boden sein, wenn sie angeschraubt ist? Dienen die Harpunen als zusätzliche Befestigung? Und warum fluktuiert das Signal wenn sich Philiae wieder von der Oberfläche entfernt hat?

  11. Besten Dank Florian Freistetter für die Berichterstattung, konnte leider nicht NonStop am Fernseher bzw Internet hängen, aber in der Zwischenzeit immerhin Ihren Tweets folgen. Bin nun echt gespannt, was der kommende Morgen an Informationen bringt.

  12. Mal eine ketzerische Frage:
    Glaubst Du, dass der Mangel an Bildern, Videos, etc. von der Sonde viele Leute abgeschreckt hat? Wir sind nunmal ein „medien-verwöhntes“ Volk. Bei der Mondlandung haben wir Video gesehen, wir haben Funk gehört. Bei Philae haben wir… Leute gesehen, die auf Bildschirme starren und dann irgendwann jubeln. Yay. Stunden nach der Landung sehen wir immer noch keine Photos von der Oberfläche.

    Ich bin extrem dankbar dafür, dass ich Freunde und Bekannte auf https://xkcd1446.org verlinken konnte. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits schwänke ich mein „yay, the internet is beautiful“ Fähnchen für XKCD, Auf der anderen Seite bin ich ein wenig traurig, dass so eine gewaltige Leistung so schlecht in Szene gesetzt wurde und viele Leute sich den Stream nicht antun wollten.

    1. @Tobis: „Stunden nach der Landung sehen wir immer noch keine Photos von der Oberfläche.“

      Naja, Befriedigung der Öffentlichkeit ist eine Sache (und keine unwichtige). Aber viel wichtiger ist der wissenschaftliche Erfolg der Mission. Anstatt also schöne Bilder für die PR zu basteln werden sich die Forscher heute eher damit beschäftigen, herauszufinden, wie der Status Quo der Mission ist, was nicht funktioniert hat und wie man die Mission weiterführen kann. Und so viel Daten wie möglich zu sammeln, bevor es nicht mehr geht.

      Und von einem „Mangel an Bildern“ kann man nun wirklich nicht sprechen. Es sind viele Bilder von und während der Landung veröffentlicht worden. Und es werden noch mehr veröfffentlicht werden, morgen. Vergiss nicht, dass die Daten 30min zur Erde kommen. Und das der Komet rotiert und Rosetta deswegen schon seit dem Abend keinen Kontakt mehr zu Philae hat und ihn erst morgen wieder kriegen wird. Ein Oberflächenbild hätte es heute gegeben, wenn alles gleich von Anfang an glatt gelaufen wäre. Aber so hatten eben andere Daten Priorität.

  13. Laut Jan Hattenbach sollen die beiden Bilder von der Oberfläche, die bisher bekannt wurden (sorry, dass ich auf das Fake von Observing Space auf Twitter hereingefallen bin) wieder nur geleakt worden sein.

    Schon traurig, wenn’s stimmte.

    1. @Alderamin: Allerdings hat diese beiden Bilder gerade das Nachtmagazin in der ARD gezeigt; präsentiert von Yogeshwar. Einfach mal bis morgen abwarten, dann wissen wir mehr…

  14. @Florian

    Na ja, da sie schon in der Welt waren… Habe eben die Sendung um 22:45 auf dem Ersten gesehen, war prima gemacht. Hab‘ Dich (und Emily) im Publikum gesucht, aber nicht gefunden.

    Hatte tagsüber leider aus beruflichen Gründen keine Zeit, mir den Stream anzuschauen, aber Twitter lief mit.

  15. @FF: Vielen Dank für deine Berichterstattung!
    Was auch immer wir heute erfahren werden, der esa ist etwas großartiges gelungen und ich freue mich für sie!
    Es ist schön zu sehen, wie so ein Großereignis Menschen auf der ganzen Welt verbindet!

  16. Florian, ich bin mit dieser Thematik nicht vertraut, aber dank Deiner verständlichen und umfassenden Berichterstattung, habe ich eine Menge lernen können! Danke dafür!

  17. @alle die sich weiß Gott was erwartet haben:

    Leider ist da niemand auf dem Kometen, der die Landung mit seinem Smartphone gefilmt und dann gleich via Social Media weltweit gepostet hätte. Da draußen ist halt gottseidank die Überbevölkerung verschwindend gering. Vielleicht sollte man bei der nächsten Mission – wo auch immer sie hingeht – zuerst ein paar Freiwillge losschicken, die dann die Ankunft der eigentlichen Mission aus allen Blickwinkeln filmen. Dann wäre der bildergeile Pöbel befriedigt. Dann kann man alles sofort liken und teilen….

    Und ja, das is zynischer Sarkasmus – falls jemand mit diesem Beitrag Verständnisschwierigkeiten hat

  18. Hi Florian, hmmm, wegen Deiner Berichterstattung zur Rosetta-Mission bzw. Philae-Landung: SPITZENMAESSIG, wie immer halt, ABER … mit Deinem Notebook müssen wir Dir irgendwie helfen: welchen Rechner verwendest Du denn da so? Gibts nicht irgendwo Auflademöglichkeiten für Dich, wenn Du da unterwegs bist und von irgendwo bloggst?

    1. @hasta la proxima: „Gibts nicht irgendwo Auflademöglichkeiten für Dich, wenn Du da unterwegs bist und von irgendwo bloggst?“

      Na wenn es die gäbe, dann würde ich die auch nutzen. Und normalerweise ist das ja kein Problem. Ist halt nur bei diesen ESA-Events so, die einen ganzen Tag dauern und wo man eben keinen Arbeitsplatz mit Tisch und Steckdose zur Verfügung hat. Und es ging ja – ich hab bis zum Ende berichtet…

  19. Ich denke, dass die Verantwortlichen jetzt seeeehr vorsichtig vorgehen werden. Wahrscheinlich reicht es schon die Kamera zu schwenken um wieder abzuheben. Was ist wenn Philae am Rücken liegt und die Harpune in den Weltraum feuert (und vielleicht Rosetta trifft).

  20. Heute morgen im DLF wurde gesagt (ich glaube, das war ein Journalist aus der Kölner Missionsstelle, wo die Landerkontrolle sitzt), dass die Übermittlung des Panoramafotos, das sofort nach der Landung aufgenommen werden sollte, nicht geklappt hat. Warum, wissen sie nicht. Es wird gehofft, dass vielleicht irgendwann später die Sonde das nochmal übermittelt. Andere Geräte zeichnen Daten auf und übermitteln jedoch.

  21. @Heiko: Noch vor ein paar Monaten ging man von einer Landephase mit nur einer Stunde Dauer aus, und man dachte auch, dass der Komet „Kartoffelform“ hat. Also nein, das kann wirklich nicht sein.

  22. @Florian
    Danke für diesen tollen (und eigentlich auch alle anderen) Blogs.Ich bin gestern Abend nur so in die Luft gesprungen… als die Landung geglückt ist. Man ist jetzt so stolz auf die Menschheit!!! Gestern zeigte der ARD einen Wissenschaftler, der alleine an einem ordinären, grossen, bis auf sein Laptop eigentlich leeren Tisch sitzt und die Kommandos an Rosetta zu schicken scheint. Hier merkt man schon den Unterschied von ESA zu NASA.Oder habe ich zu viele Hollywoodfilme konsumiert?
    Frage: Wie hält Rosetta immerwährend konstanten Abstand zu Tschuri? Wird Tschuri umkreist? Bleiben die 22 km? Warum nicht etwas näher?

    1. @Tuan: „Wie hält Rosetta immerwährend konstanten Abstand zu Tschuri? Wird Tschuri umkreist? Bleiben die 22 km? Warum nicht etwas näher?“

      Rosetta hat eine ganz normale Umlaufbahn. Die Gravitation sorgt dafür, dass sie da bleibt wo sie ist – so wie bei nem Satelliten im Erdorbit. Natürlich kann man manövrieren und den Abstand ändern, aber das macht man nicht so oft (Treibstoff!). 22km werden wohl die optimale Höhe sein, damit alle Instrumente das machen und sehen können, was sie sollen.

  23. Ich war gestern noch ziemlich enttäuscht. Jetzt bin ich aber sehr erleichtert.
    Nach dem was man liest soll Philae zwei mal abgeprallt und beim dritten mal stehen/liegen geblieben sein.
    Das Foto hier sieht auch so aus als wäre Philae in der richtigen Position, also Füße nach unten:
    https://www.esa.int/spaceinimages/Images/2014/11/Welcome_to_a_comet
    Bin schon sehr gespannt wies weiter geht.
    In meinen Augen wirds jetzt wohl richtig schwierig mit dem Proben nehmen, weil Philae ja wahrsch. nicht verankert ist sondern nur mit dem eigenen Gewicht aufliegt.
    Also wenn ich alles richtig verstanden hab.

  24. @thomas: na, hochkant ist der „himmel“ bzw boden an der richtigen stelle (was ich als seitenlage des landers interpretiere, da bei dem querformat der „himmel“ die schwärze links im bild ist).

  25. Jop, wird wohl so sein. Sch….!

    Naja. Vielleicht kann man ja noch was mit den Harpunen drehen. Die sollen ja auch manuell zu steuern sein.
    Wenn man bedenkt was manchen Leuten in manchen Situationen in der Raumfahrt schon eingefallen und gelungen ist…

  26. @Thomas: „Liegt Philae auf der Seite und links hängt ein Fuß in der Luft?“

    Der Komet zeichnet sich allerdings gerade dadurch aus, dass in ziemlich vielen Richtungen „Himmel“ zu sehen ist. Zudem ist am Gelände nicht unbedingt abzulesen, in welche Richtung die Schwerkraft wirkt. Insofern schwer zu interpretieren …

  27. Freu mich eh. Halt weniger als ich mich gern freuen würde.
    Gestern war ich total begeistert weil ich gedacht hab das die Landung echt gut geklappt hat.
    Jetzt wirds (wie ich mir halt denke) doch sehr schwierig für Philae Proben zu nehmen und zu analysieren. Und wenn sie (oder er?) nicht verankert ist wird sie sich wohl beim ersten größeren Gasausstoß an der Stelle verabschieden.
    Bzw. wie schauts mit den Solarpnels aus? Bekommen die jetzt (genug) Licht?

    Ich hab mich halt total gefreut das es da eine Sonde UND einen Lander gibt die gemeinsam mit Tschuri auf die Sonne zu fliegen und Bilder machen (hab da immer ein paar Szenen aus Armageddon im Kopf 😀 ).

    Natürlich ist es trotzdem eine Meisterleistung gewesen überhaupt zu treffen und aufzusetzen. Und ich bin mir auch bewusst das die eigentliche wissenschaftliche Arbeit von Rosetta gemacht wird. Und das da noch einiges an coolen Bildern kommen wird.

    Trotzdem ein bisschen schade…

  28. Warum dreht sich Rosetta eigentlich nicht mit dem Kometen mit, damit immer Funkkontakt zu Philae besteht?
    Soweit ich das verstanden habe bricht der Funkkontakt aufgrund dessen regelmäßig ab.

    1. @Marek: „Warum dreht sich Rosetta eigentlich nicht mit dem Kometen mit, damit immer Funkkontakt zu Philae besteht?“

      Ich habs jetzt nicht nachgerechnet, aber ein geostationärer Orbit bei dem Ding ist vermutlich in einer Distanz, die es Rosetta unmöglich machen würde, ihre Forschung durchzuführen. Rosetta ist ja das eigentliche wissenschaftliche Instrument der Mission und nicht nur ne Telefonzentrale für Philae…

  29. @gaius: Schon richtig. Wenn allerdings ein Fuß in einen dieser vielen Himmel zeigt, liegt die Vermutung nahe. Nunja, Spekulatius, Spekulatius. Warten wir ab was die Pro’s dazu sagen…
    Mensch macht das Spaß!

  30. Bei ca. 1 Gramm Gravitationswirkung von Philae auf die Oberfläche des Kometen reicht vmtl. ein stärkerer Sonnenwind um Philae erneut abhüpfen zu lassen, oder aber auf jeden Fall bei einem Gasausbruch des Kometen so er sich der Sonne zusehends nähert.

    Ach hörte gerade dass Philae tatsächlich in Schieflage sich befindet, evtl. versucht man das Kreiselsystem zu starten um das Landemodul in Bewegung zu setzten … hoffentlich wird es dann nicht schlimmer.

    Die Landebeine ein wenig zu bewegen könnte auch etwas bewirken, oder?

  31. @Marek:
    Ich vermute es wird so sein wie bei Erdsatelliten (und allem anderen das sich im All um irgendwas dreht).
    Eine bestimmte Umlaufgeschwindigkeit bedeutet eine bestimmte Bahnhöhe.
    Und wenn die Geschwindigkeit nicht mit der Drehgeschwindigkeit vom Kometen zusammenpasst, dann ist man halt nicht „kometostationär“.
    Deshalb sind die geostationären Satelliten auch viel weiter von der Erde weg als die die um die Erde kreisen.

    Ausserdem wärs langweilig wenn Rosetta immer nur eine Seite vom Kometen sieht.

  32. @Marek
    es gibt ein Experiment an Bord (CONSERT), das „durchleuchtet“ den Kometen. Und dafür ist es notwendig, dass Rosetta gegenüber auf der anderen Seite ist.
    Ausserdem glaube ich, dass ein „Rosettastationäres Orbit“ für das Absetzen des Landers nicht hilfreich ist und ggf. sogar noch mehr von dem knappen Treibstoff braucht.
    Und es stört ja garnicht, dass der Funkkontakt alle X Stunden abbricht. In der Zwischenzeit können die Daten ja weiterhin gesammelt und gepuffert werden. Dann werden die Datenpakete eben erst beim nächsten Überflug gesendet.

    1. @frantischek und @Marek
      Vielen Dank.
      Frage für mich geklärt und sie wird direkt an den neugierigen Nachwuchs weiter gegeben, von dem die Frage primär stammt.

  33. Sehr schön dass man jetzt mehr weiß! Laut dem ESA-Link heißt es ja „The full panoramic from CIVA will be delivered in this afternoon’s press briefing at 13:00 GMT/14:00 CET.“, mal gucken was da gleich so gesagt wird :)!

  34. Für mich sieht es so aus, als ob sie seitlich in ein Loch gefallen ist. Der Landeplatz war scheinbar nicht so eben wie ‚geplant‘. Trotzdem eine Wahnsinnsleistung da einen Satelliten hinzubringen.

  35. Der Livestream zur Pressekonferenz funzt schon wieder nicht, bzw. hat es ganze 10 Sekunden getan.
    Kann ja nicht wahr sein das der bei knapp 3,5tausend Zuschauern abk***t!

  36. @DerMannMitHut:

    bzgl. geostationärer Umlaufbahn: Das sind nach meiner Rechnung ca. 4700 km Radius

    Da haben wir uns wohl ein bißchen verrechnet, nicht wahr?
    Minimale Umlaufzeit um einen kugelförmigen Körper mit Erd-Dichte (5.5 t/m³): etwas weniger als 90 Minuten.
    Der Komet ist viel weniger dicht und absolut nicht kugelförmig, beides verlängert die Mindestumlaufzeit.
    Und jetzt erinnern wir uns mal an das 3. Keplersche Gesetz:
    „Die Quadrate der Umlaufzeiten verhalten sich wie die dritten Potenzen der großen Halbachsen“. Na? Bei 4.700km großer Halbachse dauert der Umlauf um den Kometen mehr als ein Jahrzehnt 😉

  37. @wereatheist:

    Was hat die Umlaufzeit um die Erde damit zu tun? Die Proportionalität im 3. Kepler’schen Gesetz gilt doch nur, wenn man Umläufe um _denselben_ Zentralkörper betrachtet – die Proportionalitätskonstante hängt ja von der Masse des Zentralkörpers ab. Also ist die Umlaufzeit um die Erde doch völlig irrelevant für die Umlaufzeit um Rosetta…? (zumindest, solange man für die Rechnung nur das 3. Kepler’sche Gesetz benutzt)

  38. @wereatheist:

    ….hmmm… o.k., jetzt verstehe ich deinen Gedankengang allmählich – du nimmst gar nicht die Umlaufzeit um die Erde selbst, sondern benutzt, dass die minimale Umlaufzeit um Rosetta größer als die minimale Umlaufzeit um die Erde sein sollte? Entschuldige das Missverständnis.

  39. So, hab‘ mal Daten von Wikipedia genommen (seltsamerweise stehen auf der Seite von Rosetta genauere Daten als auf der Seite des Kometen selbst…): Masse: 10 Milliarden t; Umdrehungszeit: 12,4 h. Damit komme ich für einen tschuristationären Umlauf auf einen Bahnradius von 3,2 km.

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