Es ist eine Geschichte, die nicht aufzuhören scheint. Alle paar Monate erscheint irgendwo eine Meldung zur Raumsonde „Voyager 1“ in der er erklärt wird, sie hätte nun endlich das Sonnensystem verlassen. Oder nicht verlassen. Ich habe darüber schon mehrmals berichtet und ausführlich erklärt, dass das Sonnensystem SEHR SEHR groß ist und Voyager noch weit entfernt davon es zu verlassen. Ich habe erklärt, warum es trotzdem interessant ist, was die Sonde tut und was das besondere an der Grenzregion ist, die sie durchquert, auch wenn es nicht die Grenze des Sonnensystems ist. Aber vermutlich werden wir Meldungen dieser Art noch öfter zu lesen kriegen. Was ich aber nicht mehr lesen möchte sind Überschriften wie in der FAZ. Dort fragt man sich gerade „Voyager 1 noch in der Milchstraße?“ (WebCite).

Wo steckt Voyager? (Bild: NASA)
Wo steckt Voyager? (Bild: NASA)

Die Milchstraße ist die Galaxie in der sich die Sonne befindet. Sie hat einen Durchmesser von über 100.000 Lichtjahren und besteht aus knapp 200 Milliarden Sternen. Wenn das Sonnensystem ein Haus ist, dann ist die Milchstraße eine Stadt. Allerdings eine Stadt mit ein paar Milliarden Einwohnern… bis Voyager da durch ist, vergeht noch eine sehr lange Zeit…

Die Grenze des Sonnensystems ist dort, wo sich die am weitesten entfernten Objekte befinden, die dennoch gravitativ an die Sonne gebunden sind. Das sind die Asteroiden und Kometen in der fernen Oortschen Wolke und die ist knapp 1 Lichtjahr entfernt. Das ist viel – aber verglichen mit dem Durchmesser der Milchstraße quasi nichts.

Voyager ist aber sowieso noch nicht einmal annähernd in der Nähe der Oortschen Wolke. Sie befindet sich dort, wo die von der Sonne ins All geschleuderten Teilchen so langsam werden, dass sie nicht mehr relevant schneller sind als der ganze andere Kram, der dort sonst noch rumschwirrt. Auch das ist eine „Grenze“ – die Grenze des Einflussbereichs des Sonnenwinds. Aber eben nicht DIE Grenze des Sonnensystems und schon gar nicht die Grenze der Milchstraße.

Ich bin ja schon daran gewöhnt, dass in der Öffentlichkeit Unklarheit über viele astronomische Begriffe herrscht. „Stern“ und „Planet“ werden da zum Beispiel gerne mal verwechselt. Ist auch nicht verwunderlich, immerhin ist Astronomie nicht Teil des Bildungskanons und in den meisten Ländern nicht einmal ein eigenes Schulfach. Da wundert es mich auch nicht, wenn viele Leute Begriffe wie „Sonnensystem“, „Milchstraße“, „Galaxie“ oder „Universum“ durcheinander bringen. Aber vom „Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort ‚Natur und Wissenschaft'“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hätte ich mir schon erwartet, dass dieses Grundwissen vorhanden ist.

voyagerskala

Das wäre so, als würde ein Politik-Redakteur Deutschland mit Europa verwechseln oder die Sportredaktion den FC Schalke mit dem Nationalteam. Aber wenns um Wissenschaft geht, dann scheint so etwas wohl niemanden zu stören. Immerhin wurde schon seit gestern von Kommentatoren unter dem Artikel bzw. anderswo im Internet auf den Fehler hingewiesen. Eine Korrektur hat man aber anscheinend nicht für nötig befunden. Ist ja nur Wissenschaft…
(Nachtrag 12:20: Anscheinend haben sich nun doch genug Leute beschwert und die Schlagzeile wurde geändert)

P.S. Und zum Beginn des Artikels sag ich lieber mal nichts… „Die Legenden um den Flug der legendären Raumsonde „Voyager 1“ durchs All sind schier grenzenlos.“

Mehr „Schlechte Schlagzeilen“

72 Gedanken zu „Schlechte Schlagzeilen (2): „Voyager 1 noch in der Milchstraße?““
  1. „Our galaxy itself contains 200 billion stars
    It’s 100.000 light years side to side.
    It bulges in the middle, 16.000 light years thick
    But out by us it’s just 3.000 light years wide…“

    „Galaxy Song“ von Eric Idle in „Monty Python’s The Meaning of Life“

  2. Ohje ohje… ist schon deprimierend manchmal, wenn man merkt, wieviele Leute von sowas keine Ahnung haben :S

    Da muss ich direkt daran denken, dass die „kicker“-App während der WM einen tollen Artikel über Messi verfasst hat, der ja „vom Jupiter“ stammen soll (hab ich aber nicht ganz verstanden, warum – so „ausserirdisch“ gut Fußball spielt der nun auch nicht…); und Jupiter ist ja „der zweitgrößte Planet, nach der Sonne.“ O___O Da habe ich wirklich ein paar Minuten gestarrt, weil ichs nicht fassen konnte (und Beweis-Screenshots gemacht 😀 )
    Immerhin wussten sie, dass Saturn als nächstgrößter dran wäre – das war aber nur ein kleiner Trost….
    Auf der Website ist der Text dann korrigiert worden, offenbar ist es doch noch Leuten aufgefallen.

  3. Hm! Da bin ich den Medien genauso auf den Leim gegangen.
    Dachte sogar die Oortsche Wolke sei vor der Grenze (wie heisst die denn jetzt? Heliosphäre? Heliopause? Termination-Shock? o_O)

    Wie gut, daß es Richtigstellungen, wie diese gibt!

  4. Um den Redakteur ein wenig in Schutz zu nehmen, muss man vielleicht sagen, dass die Überschriften manchmal von anderen Mitarbeitern stammen als der eigentliche Textkorpus. Im Text selbst kam dieser peinliche Fehler ja nicht vor.

  5. @Peter G:

    „Im Text selbst kam dieser peinliche Fehler ja nicht vor.“

    Ähm, doch …

    Der Anfang des dritten Absatzes:

    „Die immanente Unsicherheit, die Außengrenze unseres Sonnensystems exakt und trennscharf lokalisieren zu können, [..]“

    lautete gestern abend noch:

    „Die immanente Unsicherheit, die Außengrenze unserer Milchstrasse exakt und trennscharf lokalisieren zu können, [..]“

    Ich hab‘ nen Screenshot … 🙂

    Ich rate mal ins Blaue:

    Der von Florian oben schon erwähnte “ “Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort ‘Natur und Wissenschaft’” ist Germanist …
    Und das kam so: Als die den einen Naturwissenschaftler in der Redaktion rausgeschmissen hatten (brauchen wir nicht! Wer braucht schon im Feuilleton einen Redakteur der was von Mathe, Physik, Astronomie oder son Kram versteht!) wurden Streichhölzer gezogen .. und das Kürzeste usw.

  6. Immerhin wurde schon seit gestern von Kommentatoren unter dem Artikel bzw. anderswo im Internet auf den Fehler hingewiesen.
    Interessant fände ich den Link des jeweiligen Schlagzeilen-Artikels den betreffenden Journalisten zu senden (bzw. der Redaktio).
    1. Sähen dann Leute, was hier abgeht.
    2. Gäbe es u. U. eine Reaktion

  7. Man muss aber eines feststellen:
    Wir haben es hier mit einer Frage in einer Schlagzeile zu tun, deren Antwort NICHT „Nein“ lautet! Gabs das schon mal?
    😉

  8. Kann Voyager 1 überhaupt je die Milchstraße verlassen? Ist ihre Geschwindigkeit groß genug um die gravitative Anziehung zu überwinden? (Also unter der Annahme, dass kein sehr naher Flyby an einem Stern oder ähnlichem stattfindet.)

  9. Ich glaube, sie haben den Korrektor weggespart… oder an Klugscheißer wie uns outgesourcet. Gestern war ein Artikel „Israel bietet Ausweichflughafen im Norden des Landes an“ (wegen der Raketengefahr in TLV). Die Rede war von einem Flugplatz bei Eilat. Ich habe per Kommentar gemeint, das Eilat nicht „im Norden des Landes“, sondern an der Südspitze liege, kurz darauf war es korrigiert.^^

  10. @sepp

    Kann Voyager 1 überhaupt je die Milchstraße verlassen? Ist ihre Geschwindigkeit groß genug um die gravitative Anziehung zu überwinden?

    Nein, nicht niemals. Dazu wären rund 300 km/s Fluchtgeschwindigkeit nötig. Voyager ist mit 16 km/s relativ zur Sonne unterwegs, die ihrerseits mit rund 220 km/s die Milchstraße umkreist.

  11. es gab zu analogen Zeiten verschiedene Publikationen… Tageszeitung mit Reaktion und Reportern. Letztere fuhren herum um sammelten Nachrichten. Manches wurde sofort veröffentlicht und manches erstmal bearbeitet („recherchiert“ falls das noch jemand kennt oder gehört hat). Dann gab es sowas wie Spiegel oder Focus. Schwerpunkt war Recherche – und man konnte sich meistens drauf verlassen (Der Stern hatte Probleme mit ein paar Tagebüchern, ok…). Dann gab es Sonderausgaben (z.B. zur wiedervereinigung. Selbst da wurde recherchiert bevor man irgendwas geschrieben hat. Denn gedruckt war gedruckt.
    HEUTE geht es darum, als erster einen Eintrag bei Google zu platzieren und erst danach wird gedacht…. und recherchiert irgendwann.
    Ich gehöre zu der aussterbenden Gattung Mensch, die sich auf das analoge Papier verlassen und ich bin ehrlich – das „Gelaber“ im Net (inkl. der unterirdischen Kommentare von sogenannten Mitbürgern) erspare ich mir. Ich schwöre: ich habe nicht einen News-Channel abonniert.

  12. „Die Legenden um den legendären Flug der legendären Raumsonde „Voyager 1“ durchs All sind schier legendär. Jetzt kommt ein weiteres legendäres Kapitel in der Legende hinzu – es sei denn, die zwei legendären Forscher, die jetzt in der legendären Fachzeitschrift “Geophysical Research Legends“ ihre neuen legendären Berechnungen zum legendären Flug der legendären Voyager 1 vorstellen, werden recht behalten.“

  13. @PDP 10
    Anstatt ins Blaue zu raten, hättest Du einfach mal kurz nachschauen können, Autorenbio ist im Artikel verlinkt ;-):
    Er ist nicht Germanist, sondern hat Bio studiert und arbeitet seit 1995 im Ressort Wissenschaft, er leitet es seit 2003. Und ich schätze mal, er ärgert sich selbst am meisten über den Fehler.

    1. @Marcus: „Und ich schätze mal, er ärgert sich selbst am meisten über den Fehler.“

      Ist ja auch nicht so tragisch. Jeder macht Fehler. Aber bei Fehlern dieser Art und in dieser Zeitung wäre ich eigentlich davon ausgegangen, dass der 10 Minuten nach der Veröffentlichung wieder verschwindet. Darum hab ich ja gestern auch nix drüber geschrieben. Erst als die Sache heute immer noch da stand, hab ich es dann doch dieser kurzen Notiz für Wert befunden.

  14. wir haben mal so herumgewizelt was passiert wenn Voyager das sonnensystem verläst.
    ein freund meinde, vielleicht ist das ganze sonnesystem nur ein labor mit glaswand und Voyager platscht da dagegen wie eine fliege gg ein fensterglas … und das wars dann ;O))

  15. @eh i; nun, das werden wir wohl nicht mehr erleben.. zudem wer bitte soll denn 100000000000000000000000000km² Glas sauber halten?

    Zum Thema:
    was mich am meisten verwundert ist ja, dass dieses teure Recherchieren bei solchen fehlern ja kaum mehr als eine viertel Stunde braucht. Als Redakteur für dieses Ressor sollte man das doch schneller hinbekomen? ich mein, hier geht es ja nicht um irgendeine Randnotiz sondern um den Kern des Artikels! Das ist noch schlimmer als damals die Sendung Nano Wasser als O-H-O „interpretierte“..

  16. @Zhar:
    also bitte. Wir sind hier in einer seriösen Umgebung. Jeder weiß doch, daß die Kugeloberfläche O = 4πr² ist und somit bei einem angenommenen Radius des Sonnensystems von 1000 AE (was jetzt nur dem Umstand Rechnung trägt, daß wir alle Asteroiden dabeihaben wollen, aber egal 🙂 ) die zum Putzen kalkulierte Glasfläche lediglich mit
    28282500000000000000000000 km² zu Buche schlägt, was bekanntermaßen nur 28% deiner Angabe entspricht.
    Etwas mehr Präzision bitte.

  17. @ A_Steroid:

    Ich gehöre zu der aussterbenden Gattung Mensch, die sich auf das analoge Papier verlassen und ich bin ehrlich – das “Gelaber” im Net (inkl. der unterirdischen Kommentare von sogenannten Mitbürgern) erspare ich mir. Ich schwöre: ich habe nicht einen News-Channel abonniert.

    Sehr sympathisch!

  18. Da fällt mir eine kleine story ein. Ein freund hat mal mit mir richtig heftig diskutiert. Er meinte, dass die sterne, die wir sehen, gesteinsbrocken seien, die von der sonne angestrahlt werden xD

  19. @Marcus Anhäuser:

    „Anstatt ins Blaue zu raten, hättest Du einfach mal kurz nachschauen können, Autorenbio ist im Artikel verlinkt ;-):“

    Ach echt? Ich hatte aber grad Lust was despektierliches zu schreiben und hatte deswegen irgendwie einfach keine Zeit mal was nachzuschlagen …
    Germanist, Biologe pff …. genauso ladde wie Sonnensystem, Milchstrasse etc … is irgendwie doch alles das gleiche …

    😉

  20. @Bullet und Präzision:
    1000 AE reichen aber nicht für alle Asteroiden.
    Der Asteroid „2006 SQ372“ hat ein Aphel von 1500 AE. Daher ist die zu reinigende Glasfläche mind. 2.25 mal so groß wie dein errechnter Wert.

  21. @noch’n Flo:
    Aber ich bin doch nur ein sogenannter Mitbürger (d.h. kein echter, also entweder Ausländer oder irgendwas nicht menschliches), der nicht auf heiligem Papier schreibt. A_Steroid erspart sich mein Gelaber sicherlich.

  22. Er meinte, dass die sterne, die wir sehen, gesteinsbrocken seien, die von der sonne angestrahlt werden xD

    Ähnliches habe ich auch schon öfters gehört, z.B. Verwunderung darüber, dass unsere Sonne ein Stern ist oder auch schön: „Die Milchstrasse ist eine Galaxie? Ich dachte, das wäre ein Band…“ Und was eine Galaxie überhaupt ist, muss man dann auch noch erklären. (Und das waren nicht etwa Kinder, sondern ansonsten recht gebildete Erwachsene.)

    Aber gut, dafür gibts ja dann diesen Blog ;-).

  23. @ PDP10:

    Wenn eine Schildkröte auf der Oberfläche dieser Sphäre mit einer Geschwindigkeit von 1km/h gemütlich entlangkriecht und ihr die „Enterprise NCC-1701 D“ mit Warp 6,3 entgegenkommt, in welchem Sternbild treffen sich beide dann? Wie gross ist das Stück der Sphäre, welches bei dieser Kollision zerstört wird? Und: wieviele Säcke Reis müssen in Nordwestchina in welchem Zeitraum umfallen, damit diese Aufgabe uninteressant wird?

  24. @Bullet und stillerleser
    meine Recherche war wohl nicht sehr fundiert, habe etwa 3 Sekunden auf die aufschlussreiche Grafik geschaut und grob 1,6Lj mit 1,6e16m gleichsetzen wollen, tat dies aber irgendwie total falsch, sodass lediglich die Lösung 1e26km² herauskam. Ein von mir beauftragtes Wissenschaftsteam rätzelt immernoch, wo und wie oft mit wem ich in der doch sehr überschaubaren Rechnung Fehler eingebaut habe. Mir wurde bereits vorgeschlagen um die Rechnung zur gegebenen Lösung zu erhalten lieber einen Planeten-Computer in Auftrag zu geben..
    Oder wir warten die 30000Jahre, +/- ein paar Stunden, bis Voyager an der Glaswand angekommen ist und wir fragen einen der Putzer, die müssten das doch wissen.

    @thomas ahrendt
    ich vermute den Artikel und die Überschrift von der FAZ, die beide nach über einen Tag nach erscheinen korrigiert wurden, und damit der Anstoß dieses Artikels mit seiner Überschrift nun nicht mehr zu lesen ist, wie in diesem Artikel hier auch zu lesen ist? Also den FAZ-Artikel hab ich ehrlich gesagt noch nicht gelesen, hole dies gerade aber mal nach. Veilleicht mindert das auch meine Satzverschachtellungen.

  25. @ Zhar:

    Mir wurde bereits vorgeschlagen um die Rechnung zur gegebenen Lösung zu erhalten lieber einen Planeten-Computer in Auftrag zu geben.

    Bloss nicht. Diese Modelle sind ja selbst mit einer Aufgabe wie „Was bekommst Du, wenn Du sechs mit neun multiplizierst?“ heillos überfordert.

  26. @Zhar The Mad:

    Hmmmpf … damit ist meine Abschätzung in Fussballfeldern natürlich auch Müll, weil ich deine Zahl kritiklos übernommen habe …

    Aaalso nochmal:

    Wir setzen deine 1,6 Lichtjahre Radius jetzt der Einfachheit halber = 15 Billionen km (1LJ = ungefähr 9,5 Bill. km).

    Die zu Putzenden Kugeloberfläche wäre dann PI * d^2 also

    (15e12 * 2) ^2 * PI = ungefähr 2,827e27 qkm.

    Ein Fussballfeld hat pi-mal-daumen die Fläche von einem Ha. 100 Ha passen in einen qkm.

    Also sind das 2,872e29 Fussballfelder.

  27. …ich bin ja immer noch dafür, in einer „führenden“ Zeitschrift einen Artikel zu veröffentlichen mit ungefähr folgendem Duktus:

    „VOYAGER NICHT (mehr) VON DIESER WELT!!!
    Wissenschaftliche der National Anti-Intelligent Spastic Alliance (NASA) haben zusammen mit der KMT (Kirgisian Mongoloid Taskforce) bestätigt, dass V1 unser 2-dimensionales Sonnensystem unlängst verlassen hat und nun im 3-dimensionalen Raum zwischen den Welten verloren gegangen worden ist. Letzte Daten aus der 4ten Dimension beweisen, dass unsere 5-dimensionale Galaxis in etwa 6-12 Dimensionen unterteilt ist…..

    Also, ok – da hat ein Biologe Sterne und Galaxien und so Zeug durcheinander geworfen. Sorry DNA – RNA – alles das Gleiche…

    Aber:Der Typ KENNT noch Sterne und Galaxien. Immerhin.

    Geburtsrate in Schland etwa 1,3. Intellektuelle etwa 0,7. Hartz IV-Empfänger ca. 3,0.
    Leute!
    In 15 Jahren diskutieren wir hier in diesem Blog zu zwölft!! Da freuen wir uns über jeden Biologen, der mal in seiner Jugend was von „Galaxien“ gehört hat! Denkt da auch mal dran….

  28. @ PDP10:

    Ein Fussballfeld hat pi-mal-daumen die Fläche von einem Ha.

    Das ist jetzt aber arg grob geschätzt:

    Üblich sind 68 mal 105 Meter (7140 m²) wegen der in Leichtathletikstadien umlaufenden 400-m-Kunststoffbahn mit 100-m-Gerade parallel zur Seitenlinie. Diese Spielfeldgröße muss in einigen Europacupwettbewerben und seit 2008 auch bei Länderspielen exakt eingehalten werden.

    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fussballfeld#Spielfeld )

    Da liegst Du mit Deiner Annahme also mal knapp 30% daneben.

  29. @noch’n Flo:

    „Da liegst Du mit Deiner Annahme also mal knapp 30% daneben.“

    Solangs keine ganze Grössenordnung ist, ist das im Rahmen der Messgenauigkeit 🙂

  30. @Henning: nein, kein Sarkasmus.
    nochmal: Wenn ein „Reporter“ x minuten nach dem Ereignis Y bereits den Artikel fertig haben muss, weil sonst der mitbewerber um klicks und Werbung im Vorteil ist und evtl. Google-Ranking sich verschiebt – dann nimmt besagter Reporter kaum noch Rücksicht. Schreibfehler sind da noch das harmloseste. Schlimm sind dann die Mitbürger jeglicher Couleur und Nationalität, die von „Die Welt geht unter“ über „Frau Merkel ist xy“ bis zu „abc ist an allem Schuld“ ihre Weisheiten von sich geben – auf unterstem Niveau. Pöbeln und Geschrei ist der normale Umgangston und das in Summe muss ich mir nicht antun.
    Du magst mich als „hyperempfindlich“ oder was auch immer ansehen – aber hier mal ein willkürlich gewähltes Zitat:
    „Das ist eine gute Gelegenheit für die Frau „Fuck-you-EU“ Nuland und ihre Spießgesellen in der Kiewer US-Botschaft eine neue Regierung für die Ukraine zusammenzustellen. Ich hoffe, der russische Geheimdienst hört wieder ab, und informiert uns im voraus, wenn wir denn zu erwarten haben.“

    Klasse Kommentar. Logisch – der Schreiber kennt sich aus, ist informiert und ein Mitbürger. Die Redaktion lässt den Kommentar stehen – weil das sonst Zensur ist und ein Sturm der Entrüstung von eben der Ecke losgeht…

    Also Henning – wenn DAS für dich so toll und normal ist- dann willkommen in der schönen neuen Welt. Meine ist es nicht. Ich war auch vor dem Internet informiert….

  31. @Hägar – Bei Ihnen muss man leider noch mal ganz von vorn anfangen, aber das kann ja recht lohnend sein. Also, Heft raus, und los geht’s:

    – „Spasti“ und „Mongoloid“ werden nicht mehr als herabsetzende Bezeichnungen gebraucht. Der Grund ist, dass die betroffenen Patienten, die unter diesen Krankheiten ja ohne eigenes Zutun leiden müssen, durch diesen Gebrauch diskriminiert und gesellschaftlich marginalisiert werden.

    – „Mongoloid“ wird überhaupt nicht mehr als Bezeichnung für Patienten mit Trisomie-21 (auch als Down-Syndrom bekannt) gebraucht. Der Grund ist hier die unzulässige Ebenen-Verwirrung: Auf den ersten Blick können die typischen Gesichtszüge eines Patienten an die eines Ostasiaten erinnern; das eine hat aber mit dem anderen nichts zu tun.

    – In Ihrer Gegenüberstellung verschiedener Geburtenraten fehlen Quellen sowie eine Definition der Gruppe „Intellektuelle“. Ihre Unterstellung ist aber offensichtlich, dass es sich bei den Intellektuellen um eine (aus genetischen Gründen?) abgeschlossene Gruppe handelt, die durch den Geburtentrend immer kleiner wird. Das ist ebenso infam wie weltfremd. Vielmehr ist es offizielle Aufgabe des Bildungssystems und des Staates, für Chancengleichheit zu sorgen. Wenn es ein breites gesellschaftliches Phänomen ist, dass Kinder von Hartz-IV-Empfängern nicht zu Akademikern heranreifen, dann ist das ein Problem, das man lösen kann. Ihr reaktionäres Gejammer hilft da jedenfalls nicht weiter.

  32. @A_Steroid:
    Das mag ja alles sein. Nur hat das absolut gar nichts damit zu tun, ob die Information auf totem Baum oder auf Elektronen/Photonen transportiert wird. Zu behaupten, im Internet publiziertes wäre automatisch schlecht und auf Papier gedrucktes automatisch gut, ist einfach nur Unfug. Und genau das tust du mindestens implizit.
    Wenn du kritisieren möchtest, dass das momentan vorherrschende Geschäftsmodell von Online-Medien (Werbung) diese zu weniger Reflexion und Sorgfalt führt, dann mach das doch einfach. Stattdessen zu suggerieren, dass das die Schuld des Übertragungsweges sei, lässt mich stark daran zweifeln, ob du dich wirklich so stark von den von dir kritisierten Kommentar-Schreibern unterscheidest.
    Übrigens: Auf die Ironie daran, dass du das dann auch noch in eine Kommentarspalte im Internet schreibst, muss ich wohl nicht gesondert hinweisen. Aber ich will mal nicht so sein, und dir trotz deiner meiner Ansicht nach wenig gehaltvollen Kommentare zugestehen, ein echter Mitbürger zu sein (und nicht nur ein sogenannter).

  33. der Unterschied zwischen einer Verwechslung von „FC-Bayern“ / „Schalke 04“ und „Planet“ / „Sonne“ ist: ersteres merkt jeder Depp sofort 😉 …

  34. Danke für die Klarstellung, ich war tatsächlich bis eben der Meinung, Voyager I hätte das Sonnensystem vor Jahren verlassen…

    DANKE, MEDIEN, DASS ICH MICH JETZT SCHÄMEN MUSS!!

  35. Hatte neulich bei einer knappen Runde BeO quizduell verloren, weil i h auf die Frage, wann hat die Raumsonde Voyager das Sonnensystem verlasse mit „wird sie niemals tun“ geantwortet habe.

  36. @Cornelius #47:
    🙂

    ..schöner Vortrag. Zu viel Loriot gesehen, oder?
    Führt uns OT etwas weit weg, aber mir reaktionäres Gefasel zu unterstellen, verlangt nach dem hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=TtSNo_mpB2k …enjoy.

    Und dennoch vermehren sich derzeit die HartzVI-Empfänger freudiger als die Bevölkerungsgruppe mit einem monatlichen Einkommen >=4000€.
    Die Gesellschaft ist im Wandel. Und da Mama Merkel lieber an die nächste Wahl denkt als daran, „Kinder bildungsferner Bevölkerungsschichten (wie auch immer die gerade heissen)“ den Einstieg in die akademische Laufbahn zu ebnen, werden wir längerfristig mit einer „Überdummung“ rechnen müssen. Und dann wird uns das Verwechseln von Planeten, Galaxien, Rna und Hormen noch harmlos erscheinen…

    Aber danke, dass du mich auf meine Rächtschreipfehler hinweist: Politisch korrekt heisst es natürlich „National Anti-intelligent Sarcastic Agency“ (NASA) und die KMT muss natürlich korrekt die „Kirgisian/ Mongolian Taskforce“ heissen.

    Und wer mal wirklich was über politische Korrektheit lernen möchte, schaut sich mal Dieter Nuhr und „ProfessX“ ab Minute 14:30 an – und zwar hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=fRpnn7duYmE

    ps
    @Cornelius persönlich: Punkte 1+2 finden nur in deinem Kopf statt – habe ich nie so gesagt. Punkt 3. Stimmt, Quellen fehlen. Ich bin aber auch kein Wissenschaftler.

    @all: Sorry für soviel OT! *duck and cover*and gone*

  37. Um den Journalismus mal ein wenig aus der Schusslinie zu nehmen:
    Mal angenommen, ein Professor, ein Astronom, hätte das in einem populärwissenschaftlichen Buch verzapft. Versehen mit einer Grafik, die das Sonnensystem zeigt, vom Herrn Professor aber mit „Milchstraße“ beschriftet wurde.
    Auf diese und ähnliche Glanzleistungen angesprochen, würde der Herr Professor gebetsmühlenartig immer nur antworten: „ich hab mehrfach in Nature publiziert, jawohl, ich hab über 60 im Web of Science registrierte Aufsätze!“
    Undenkbar in den Naturwissenschaften?
    Ich sag nur: Willkommen in Deutschland…

    1. @Gedanken-Experimentator: „Also warte ich mal ab, bis es bei Scienceblogs auftaucht… das Buch das ich meine ist von 2013. Mehr will ich vorerst nicht sagen, außer einem Stichwort, damit der Finder meine Andeutung verifizieren kann: Pflanzenfresser.“

      Da ich jetzt nicht alle Astronomiebücher Deutschlands lesen kann, wirst du schon ein wenig genauer werden müssen.

      Ansonsten stimmt es aber: Jeder macht Fehler. Professoren genau so wie Journalisten. In meinen Blogartikeln/Büchern wirst du sicher auch Fehler finden. Nur korrigiere ich die, wenn man mich darauf hinweist. Und bei FAZ gabs eben entsprechende Hinweise, aber – zuerst – keine Korrektur. Deswegen erschien es mir berichtenswert.

  38. @Gedanken-Experimentator:

    „Mal angenommen, ein Professor, ein Astronom, hätte das in einem populärwissenschaftlichen Buch verzapft“

    Hätte er, zumal Astronom, garantiert nicht.

    Das Problem ist nicht, dass der Autor als Biologe den Unterschied zwischen Sonnensystem und Milchstrasse nicht kennt – kann mal passieren. Obwohl das für einen Naturwissenschaftler schon extrem Peinlich ist …

    Das Problem ist, dass es ungefähr 3 Sekunden gedauert hätte, den Unterschied mal kurz nachzuschlagen.

    Um bei einem der Beispiele oben zu bleiben: genauso lange dauert es für mich als absoluten Bundesliga-Laien herauszufinden, dass es nicht Schalke-05 heisst.

    Darüber hinaus verstehe ich nicht, was du uns mit deinem Posting sonst noch sagen willst.

  39. Sorry wenn ich kryptisch formuliere. Ich will andeuten, dass so ein Fall, in dem ein Professor auf seinem eigenen Fachgebiet in ganz auffälliger Weise patzt, real existiert. Großes Problem für seine Uni, denn einfach so rausschmeißen kann man einen Prof bekanntlich nicht. Und keine Uni hat Interesse daran, das so etwas bekannt wird.
    Also warte ich mal ab, bis es bei Scienceblogs auftaucht… das Buch das ich meine ist von 2013. Mehr will ich vorerst nicht sagen, außer einem Stichwort, damit der Finder meine Andeutung verifizieren kann: Pflanzenfresser.
    Wünsche viel Spaß in den unendlichen Weiten professoraler Inkompetenz…

  40. @Gedanken-Experimentator:

    „Sorry wenn ich kryptisch formuliere. Ich will andeuten, dass so ein Fall, in dem ein Professor auf seinem eigenen Fachgebiet in ganz auffälliger Weise patzt, real existiert. „

    Sowas passiert manchmal. Professoren / innen sind halt auch nur Menschen …

    Was hat das aber jetzt damit zu tun, dass ein Journalist – und Naturwissenschaftler noch dazu – offenbar zu faul ist oder zuwenig Zeit hat einen einfachen Begriff mal kurz nachzuschlagen?

    Wir reden hier nicht über Akademia.
    Sondern über die Vermittlung von Wissenschaft in den Medien.

    Das ist schon sehr traurig, wenn jene, die über eigentlich sehr faszinierende Themen schreiben, die einfachsten Grundbegriffe durcheinander bringen.

    Das manche Professoren das auch tun, ist dafür keine Entschuldigung.

    Welche Profs / innen übrigens?

    Quelle?

  41. Das habe ich geahnt: der Journalist ist der faule A…, sein Fall ist „traurig“.
    Der Prof. hingegen ist „auch nur ein Mensch.“ „Das kann mal passieren.“
    Keine Quellenangabe unter solchen Spielregeln. Versteht sich eigentlich von selbst.

  42. @Gedanken-Experimentator:

    „Das habe ich geahnt: der Journalist ist der faule A…, sein Fall ist “traurig”.
    Der Prof. hingegen ist “auch nur ein Mensch.” “Das kann mal passieren.”“

    Der Journalist ist der, der seiner Aufgabenbeschreibung nach, dafür zuständig ist, das Wissen aus der „Akademia“ der „breiten Masse“ zu vermitteln.

    Oder nicht?

  43. Ganz ruhig. Ich habe ja erwähnt, dass es sich um ein populärwissenschaftliches Buch handelt. Da geht’s genau so um die Vermittlung von Wissen (oder nicht?).
    Die Aussage „ist auch nur ein Mensch“ sollte für beide gelten. „Traurig“ ist für mich aber eher der Fall des Profs., aufgrund seiner „ich hab viele Publikationen“-Angeberei, mit der er glaubt alles abwiegeln zu können. Von dem hier so kritisierten Journalisten habe ich solche arroganten Erwiderungen bislang nicht gehört.

  44. Ihr Artikel hat mir gut gefallen, auch mit ihrer Motivation kann ich mich identifizieren. Wie Sie sicher merken ärgere ich mich über einen „Experten“, der seinen Status nur noch über Publikations-Poserei definiert, in seinen inhaltlichen Aussagen aber zuweilen so laienhaft daherkommt, das man lachen könnte, wenns nicht so erschreckend wäre. Zu befürchten hat der Typ aber bislang nichts, jeder schaut weg.
    Aus meiner Andeutung können sie sehen, das es sich um einen Biologie-Prof. handelt. Ihn hier namentlich zum Abschuss freigeben will ich nicht, weil mich z.Z. interessiert, wie die Sache sich innerhalb der dt. Biologie entwickelt.
    Meine Aussage hier sollte nur sein: es gibt fachliche Serien-Patzer ganz unfassbaren Ausmaßes auch an der Uni. Und die schalten womöglich noch viel schlimmer auf stur als die hier – zu Recht- kritisierte Wissenschaftsredaktion.

  45. @Gefasel-Experimetator

    Jesus H. Christ (Film-Referenz, gebe gerne den Youtube-Link bei Bedarf…) nenne doch bitte den Titel des Buches! Dann kanns jeder lesen und sich ein (eigenes) Urteil bilden.

    Aber jetzt seit 5 Blogeinträgen zu lesen: nänänä, ich weiss was, verrats aber nicht…. voll daneben!
    Oder – meinem geistigen Niveau entsprechend Spongebob zitierend:

    „Algengrütze!“

  46. @PDP10

    Das Problem ist, dass es ungefähr 3 Sekunden gedauert hätte, den Unterschied mal kurz nachzuschlagen.

    Ich glaube, das Problem ist, dass der sich gar nicht unsicher war bei dem Begriff, warum hätte er also nachschlagen sollen? … ein Rumsfeldsches ‚unknown unknown‘ sozusagen. Das wäre natürlich erst recht peinlich.

    Aber vielleicht war es auch einfach ne Fehlleistung, der Autor war nicht ganz bei der Sache und hat sich verschrieben. Ich möchte mal annehmen, dass er den Unterschied sehr wohl kennt.

    grz
    Dampier

    (Posting ohne Link nochmal gesendet, der erste hängt wohl noch fest …)

  47. […] Wieder einmal scheint man in den Redaktionen der Zeitungen Probleme mit grundlegenden astronomischen Begriffen zu haben und “Sonnensystem” mit “Galaxie” verwechselt zu haben. Das ist nicht weiter ungewöhnlich – da Astronomie in den meisten Ländern kein Schulfach ist und nur einen geringen Anteil am Schulstoff hat und Naturwissenschaft in der Berichterstattung im Vergleich zu anderen Themen eher vernachlässigt wird, fehlt vielen Menschen das grundlegende Wissen über unser Universum. Niemand käme beispielsweise auf die Idee, Berlin mit Deutschland zu verwechseln, weil jeder weiß, dass das Bundesland Berlin nur ein Teil der Bundesrepublik Deutschland ist. Aber wenn es um Astronomie geht, dann sind viele Menschen aufgrund mangelnden Basiswissens verwirrt und verwechseln schon mal unser Sonnensystem mit der Galaxie (oder “Planet” mit “Stern”, etc). […]

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