Seit 2010 hat mein Blog auch eine eigene Facebook-Seite. Ich nutze das Potential dieser Seite sicherlich nicht so stark aus, wie es möglich wäre. Ich habe sie damals hauptsächlich deswegen eingerichtet, um erst mal nur zu schauen, was man mit Facebook überhaupt anstellen kann. Ich habe die Seite für die Leute eingerichtet, die Facebook als „Nachrichten“quelle nutzen und mit RSS-Feeds u.ä. nicht klar kommen. Bei Facebook ist ja mittlerweile schon fast jeder und vor allem auch Leute, die sonst eher wenig im Internet zu tun haben. Die Astrodicticum-Simplex-Facebookseite ist verlinkt daher alle Blog-Artikel um sie auch von Facebook aus sichtbar zu machen. Und ab und zu gibt es auch „exklusiven“ Content, den ich direkt und ausschließlich auf der Facebookseite veröffentliche. Bis jetzt hat das eigentlich ganz gut funktioniert. Meine Seite hat derzeit knapp 3600 Likes, was nicht dramatisch viel ist aber angesichts des Themas auch nicht unbedingt wenig.

Mit Facebook ist man zumindest prinzipiell in der Lage, Informationen (und natürlich auch jeden beliebigen Unsinn) sehr schnell sehr weit zu verbreiten. Und ich habe den Einfluss durchaus in den Zugriffszahlen im Blog gemerkt. Aber Facebook hat sich verändert. Facebook gehört mittlerweile zu den einflussreichsten Seiten des Internets und zu den Communities mit den höchsten Mitgliederzahlen. Mit Facebook kann man jede Menge Dinge machen. Und Facebook ist kostenlos. Und wir all die Leistungen von Facebook kostenlos bekommen, dann folgt daraus natürlich, dass wir nicht die Kunden von Facebook sein können. Wir sind das Produkt mit dem Facebook sein Geld verdient.

Das ist keine sonderlich neue Erkenntnis – aber es wird langsam zum Problem. Vor ein paar Wochen hat Facebook wieder mal an seinem Filter-Algorithmus herum geschraubt. Denn man bekommt ja schon lange nicht mehr alle Nachrichten all seiner Freunde und all der Seiten denen man folgt zu sehen. Man bekommt das zu sehen, was Facebook für ausreichend relevant hält. Und es gibt zwei Möglichkeiten, wie man Relevanz erzeugen kann. Wenn ich eine Nachricht bei Facebook veröffentliche, dann kann ich entweder hoffen, dass möglichst viele Leute sie kommentieren, auf „Gefällt mir“ klicken und sie weiterleiten. Dann wird der Algorithmus sie als relevant einstufen und sie mehr Leuten anzeigen. Oder aber man bezahlt. Man kann sich bei Facebook für seine Nachrichten die Aufmerksamkeit auch einfach kaufen. Je mehr man zahlt, desto mehr Leute werden die Nachricht sehen.

Auch das ist nicht neu und war schon früher so. Das hat ja auch zu den immer absurder werdenden Postings verschiedenster Firmen geführt, die einzig und allein darauf ausgelegt waren, Kommentare zu generieren. Da fragt dann zum Beispiel eine Fastfood-Kette „Hey! Zuerst den Burger essen oder zuerst die Pommes? Klickt auf „Gefällt mir“, wenn ihr die Pommes zuerst esst und teilt den Beitrag, wenn ihr den Burger zuerst esst“. Oder es gibt absurde Gewinnspiele der Form „Wer bei diesem Beitrag den letzten Kommentar schreibt, gewinnt ein iPhone!“. All das dient nur dazu, möglichst viel Aktivität zu generieren damit man im Aufmerksamkeitsalgorithmus von Facebook nach oben rutscht. (Ich hab vor kurzem einen schönen Artikel zu diesem Thema gelesen; mit noch mehr absurden Beispielen – aber mir fällt beim besten Willen nicht mehr ein, wo das war…)

Facebook richtet sich auch immer stärker nach Bildern aus. Wenn ich eine neue Nachricht schreibe, dann brauche ich das ohne zugehöriges Bild gar nicht mehr versuchen. Reiner Text wird gerade noch einer Handvoll Leute angezeigt. Früher war das noch anders; mittlerweile ist dieses Phänomen mehr als deutlich. In dieser Statistik meiner letzten Facebook-Beiträge ist der Unterschied zwischen Text und Text mit Bildern mehr als deutlich zu sehen!

facebook

Früher waren die Reichweite bei meinen Facebook-Beiträgen im Allgemeinen immer vierstellig. Es wurden zwar selten die vollen ~3500 Leute erreicht, die meiner Seite folgen aber um die 1500 waren es meistens und auch die reinen Textbeiträge haben noch ein paar hundert Leute erreicht. Jetzt sind es ~10 Leute bei Textbeiträgen und um die ~500 Leute bei Text mit Bildern (die beiden im Bild angezeigten Beiträge sind erfreuliche Ausnahmen – so hohe Zahlen hab ich mittlerweile höchstens ein bis zwei Mal pro Monat). Denn vor einiger Zeit hat Facebook nochmal kräftig am Algorithmus gedreht. Bezahlte Beiträge werden nun noch stärker bevorzugt als früher. Die „organische Reichweite“ (also das, was man ohne Bezahlung erreichen kann) wird immer weiter sinken und wenn man Leute erreichen will, dann muss man dafür bezahlen.

Ich komme ja eigentlich nur deswegen auf dieses Thema, weil ich gerade ein Video von Veritasium gesehen habe, der genau die gleichen Erfahrungen gemacht hat wie ich und das Problem darin sehr gut beschreibt:

Ich bin nicht bereit, dafür zu bezahlen, dass meine Beiträge angezeigt werden. Mir ist zwar klar, dass man im Internet nichts umsonst bekommt und das man entweder mit Geld bezahlt – oder eben wie bei Facebook mit seinen Daten oder seinen Klicks. Aber wenn Facebook wirklich zu einer reinen Werbeplattform verkommt, in der nur noch das sichtbar ist, was Firmen mit ihrem Geld sichtbar gemacht haben, dann wird sich das Problem vermutlich sowieso bald lösen und Facebook langsam aber sicher verschwinden. Oder auch nicht; vielleicht stört es die Leute ja auch nicht so sehr wie ich annehmen…

Vorerst werde ich meine Facebook-Seite weiter führen und auf die Zugriffszahlen achten. Wenn die organische Reichweite weiterhin so stark reduziert wird, dann werde ich das aber wohl irgendwann bleiben lassen…

48 Gedanken zu „Das Problem mit Facebook“
  1. Nur Geldgier ist nicht der einzige Grund, jedenfalls nicht unbedingt, ich wuerde da doch noch andere Gruende sehen:

    – Nur weil der Post vielen angezeigt wird, heisst nicht dass er auch vielen relevant ist. Und da immer mehr Leute auf Facebook sind, also jeder mehr Material geliked hat, heisst es das ein guter Newsfeed algorithmisch optimiert werden muss, um nicht zu viel zu zeigen und moeglichst relevante Dinge
    – Relevanz laesst sich fuer Facebook mit einigen Dingen messen, vor allem dem Like-Button. Staerkere Kriterien sind wenn jemand kommentiert oder den Post teilt. Wenn jemand Like bei einem Post klickt, wird er vermutlich auch in Zukunft mehr von dieser Sorte angezeigt bekommen.
    – Mit den Scaling-Problemen die Facebook konstant haben muss kann man nicht besonders hohe Intelligenz von den Algorithmen erwarten, was natuerlich mit der Illusion kollidiert, die bezueglich deren Qualitaet aufgebaut wird.
    – Bezahlte Beitraege werden „noch staerker“ bevorzugt weil das Teil des Geschaefts ist, weil es relativ junge Algorithmen sind und weil eine wirtschaftlcihe Balance gefunden werden muss. „Noch staerker“ ohne Bezugszahlen ist ausserdem quasi aussagelos. ich nehme jedenfalls an, dass Facebook nicht doof ist und eine gute und relevante Mischung, die dem Leser/ der Leserin einen „echten“ Wert bringt das Ziel ist, denn nur wer insgesamt mehr Zeit auf Facebook verbringt hat Gelegenheit, auch Werbung angezeigt zu bekommen (die dann hoffentlich auch noch relevan tist).

  2. Sehr bedenkliche Hintergrundinformation zu seinem Video hat Derek Muller auch auf G+ geteilt – Er hat für die erhöhte Reichweite dieses Video bezahlt, wobei Facebook sein Video daraufhin sogar einschränkt, ihm aber das Geld nicht zurückgibt. :-/

    https://plus.google.com/+veritasium/posts/3uyK2VUvxXA

    Mich würde es nicht wundern, wenn Facebook mit der Zeit eingeht, wie es mittlerweile immer mehr Prognosen voraussagen.

  3. Erst gestern war in meiner Tageszeitung eine Kolumne abgedruckt, wo eine Redakteurin und Mutter schrieb, dass ihr Nachwuchs zu whatsapp abgewandert ist, viele junge Leute haben wohl genug davon, dass ihnen die Eltern bei Facebook hinterherschnüffeln, das beunruhigt viele wohl mehr als spionierende Geheimdienste und Kriminelle. Ich hab vor einigen Jahren mal Stumbleupon als soziales Netzwerk ausprobiert, bin aber schon nach wenigen Monaten zur Erkenntnis gekommen, dass mir dieses Konzept nicht wirklich was bringt und in erster Linie Zeit frisst. Mir reicht mein soziales IRL-Netzwerk völlig.

    1. @stone1: „, viele junge Leute haben wohl genug davon, dass ihnen die Eltern bei Facebook hinterherschnüffeln, das beunruhigt viele wohl mehr als spionierende Geheimdienste und Kriminelle. „

      Tja. Bei Whatsapp wirst du dafür halt von Whatsapp ausspioniert…

  4. ich mag an facebook nur die abwärtskompatiblität der kommunikationstrends.
    man kann sich z.b. beiträge aus gruppen an seine email senden lassen und dann einfach drauf antworten oder facebook als instant messenger benutzen. mit letzteren kann ich die leute auch unterwegs erreichen. solche möglichkeiten hat whatsapp z.b. nicht, da ich für diesen dienst ein smartphone benötigen würde.

    aber das ist eine andere sache: das problem ist ganz einfach, dass facebook nie für „contentproducer“ erstellt wurde. Es wurde ins leben gerufen, weil ein junger student einfacher mädchen aus einem anderen studiengang oder wohnheim kennenlernen wollte. also etwas ganz zwischenmenschliches. was sich auch in der architektur von facebook wiederspiegelt: man erhält am meisten aufmerksamkeit für private nachrichten, also einer 1-zu-1-kommunikation und am wenigsten aufmerksamkeit für statusmeldungen/posts, also eine 1-zu-n-kommunikation.

  5. „Zu WhatsApp übergewandert“. WhatsApp ist doch gar nicht mit Facebook vergleichbar, weil WhatsApp im Prinzip nichts anderes ist als ein Messenger fürs Handy. Deshalb finde ich diese Artikel und TV-Beiträge dazu auch immer totaler Quatsch. WhatsApp ist nicht das neue Facebook, weil Facebook ein soziales Netzwerk ist.

    Etwas vergleichbares ist G+ – vielleicht gerade noch Twitter. Aber das war es dann auch.

    Zur Problematik: Das ist halt letztlich die Idee hinter Facebook bzw. die Idee, zu der es sich entwickelt hat. Facebook hat enormes Potential Geld zu machen. Da will man natürlich die Leute abkassieren, die dort Hits für ihre Webseiten und Produkte generieren wollen. Facebook will was vom Kuchen ab. Da ist dann der „Privatmann“ der nur einen Blog betreibt halt schnell der Gelackmeierte.

    Wobei man halt auch sagen muss: Eigentlich ist es richtig so. Als Seitenbetreiber nutzt du halt die Reichweite von Facebook und generierst so zusätzliche Hits die dir womöglich zusätzliches Geld bringen. Werbung kostet in der Regel Geld. Und nichts anderes ist es dann. Wenn du also die bessere Platzierung willst, dann ist es irgendwo auch legitim das Facebook damit Kasse machen will. Du nutzt halt ihre Infrastruktur.

    Das heißt du hast drei Optionen:
    1.) Du findest es scheiße, und teilst deine Inhalte nicht mehr auf FB.
    2.) Du gibst dich damit zufrieden, dass FB inzwischen dir weniger Nutzen bringt.
    3.) Du bezahlst Geld, damit du wieder mehr Zugriffe generierst.

    1. @Benny: “ Werbung kostet in der Regel Geld. Und nichts anderes ist es dann. Wenn du also die bessere Platzierung willst, dann ist es irgendwo auch legitim das Facebook damit Kasse machen will. Du nutzt halt ihre Infrastruktur.“

      Schon klar. Hab ich so ja auch im Artikel gesagt. Trotzdem ist es interessant dass es, so wie im Veritasium-Video, bei YouTube ganz anders geht. Da kriege ich Geld, wenn ich Inhalte verbreite.
      Aber ich hab kein Problem, wenn Facebook zu ner Promo-Plattform für Firmen wird. Ist halt dann nur nicht mehr das, wofür Facebook ursprünglich mal gedacht war. Es ist dann halt kein soziales Netzwerk mehr in dem sich Privatpersonen verknüpfen können, sondern eine Plattform für Firmen, die mit ihren Kunden kommunizieren und ihre Produkte anpreisen wollen. Vermutlich wird Facebook deswegen auch in Zukunft verstärkt auf die ganzen Spiele setzen. Denn wenn die private Kommunikation immer mehr in den Hintergrund tritt, braucht man andere Gründe um die Leute an Facebook zu binden. Und mit den Spielen kann man dazu nochmal extra Geld verdienen und Daten sammeln…

  6. @Florian

    Ist ja bei Google auch so. Unsere Firma zahlt Geld dafür, dass einige wenige Suchworte, die zu unserem Portfolio passen, auf uns verlinkt werden und vorne stehen. Das sichert unsere Existenz, weil das Zeug, das wir herstellen, so speziell ist, dass es für ungefähr 99,9999% der Leute, die Werbung über gewöhnliche Medien schauen, völlig uninteressant ist, wir die ungenutzte Reichweite aber trotzdem bezahlen müssten, und das können wir uns nicht leisten.

    Ist halt das Geschäftsmodell von diesen Unternehmen, die müssen ja auch Ihre Kosten decken. Immerhin sind die Dienste für die User kostenlos und Google findet ja auch noch andere Treffer.

    Bei Facebook kann ich nicht mitreden (ich war da noch nie drin und weiß auch nicht, was ich da sollte). Wenn Du da aber keine Reichweite hast, dann macht’s auch keinen Sinn, daran Aufwand zu verschwenden.

  7. Also ich bekomm eigentlich alle deine Beiträge in meiner Timeline angezeigt.
    Kann sein das es auch davon abhängt auf welchen Seiten die Leute unterwegs sind denen deine Beitrräge angezeigt werden sollen?

    1. @frantischek: „Kann sein das es auch davon abhängt auf welchen Seiten die Leute unterwegs sind denen deine Beitrräge angezeigt werden sollen?“

      Es hängt davon ab, wie regelmäßig du mit meiner Seite interagierst, d.h. auf „Gefällt mir“ klickst, usw.

      @Alderamin: „Ist ja bei Google auch so. Unsere Firma zahlt Geld dafür, dass einige wenige Suchworte, die zu unserem Portfolio passen, auf uns verlinkt werden und vorne stehen. „

      Nur das bei Google die Leute halt tatsächlich Dinge suchen und die Werbung da sinnvoll sein kann. Facebook war eigentlich mal was anderes als eine Plattform in der Firmen Werbung verbreiten können.

  8. ‚Ist halt dann nur nicht mehr das, wofür Facebook ursprünglich mal gedacht war.‘
    Urpsrünglich wurde Facebook entwickelt um Frauen auf dem Campus hinterherzuspionieren und an ihre privaten Daten/Chats/Bilder zu kommen. Daraus wurde dann zufällig ein solziales Netzwerk. Der Erfolg wird natürlich zu Kohle gemacht, eh klar. Das ist ein gewinnorientiertes, privates unternehmen, und wenn man die Gründung und Anfangsgeschichte ansieht sind auch wenig Skrupel vorhanden. Wie man sich diesem Unternehmen als Produkt ‚ausliefern‘ kann ist mir persönlich ein Rätsel. Aber das sieht eine große Zahl der Internetnutzer nicht so.
    Auf österreichisch: Mir ist des blunzn, ich brauch das Grfiesbuch nicht. 😉

  9. @Florian

    Facebook war eigentlich mal was anderes als eine Plattform in der Firmen Werbung verbreiten können.

    Na ja, aber jetzt sind sie an der Börse und die Aktionäre wollen Return of Investment sehen. Irgendwie müssen die ja auch ihr Geld verdienen. So eine Firma, die so gesehen nichts produziert, ist alleine deswegen so viel wert, weil sie viele Leute mittels Werbung erreichen kann. Und je mehr sie über Dich weiß, desto präziser kommt die Werbung ans Ziel. Das hat Facebook mit Google gemein.

    Ich find’s ja auch nervig, dass in Twitter auf dem Handy jetzt laufend Werbetweets an zweiter Stelle eingeblendet werden. Ich verstehe aber auch, dass die irgendwie Geld generieren müssen. Wart’s ab, wird bei Wikipedia auch mal so kommen, sonst würden die nicht ständig um Spenden betteln…

    1. @Alderamin: „Ich find’s ja auch nervig, dass in Twitter auf dem Handy jetzt laufend Werbetweets an zweiter Stelle eingeblendet werden. Ich verstehe aber auch, dass die irgendwie Geld generieren müssen. Wart’s ab, wird bei Wikipedia auch mal so kommen, sonst würden die nicht ständig um Spenden betteln…“

      Mit Werbung hab ich ja auch absolut kein Problem. Facebook soll ruhig Werbeanzeigen schalten, das stört mich nicht. Aber mich stört es, wenn gleichzeitig normaler Content zu Gunsten der Werbung unterdrückt wird. Das wäre so, als würde man dafür bezahlen können, dass Google Links zu Konkurrenten ausblendet… (Obwohl, wahrscheinlich gibts das eh schon längst)

  10. @Benny
    Ich kenne einige liebe Mitmenschen aus meinem Bekanntenkreis, denen es völlig egal ist ob What’sApp ein soziales Netzwerk ist oder nicht. Sie nutzen es inzwischen einfach lieber als Facebook.
    Ich persönlich würde ja google+ benutzen, wenn ich überhaupt Verwendung für so etwas hätte. Aber mein soziales Netzwerk heißt Astrodicticum Simplex.
    ^_^

    1. @Basilius: „Ich persönlich würde ja google+ benutzen, wenn ich überhaupt Verwendung für so etwas hätte.“

      Vielleicht sollte ich testhalber mal meinen G+ Account ein bisschen mehr pflegen und schauen, was dort so abgeht…

  11. @Florian

    Das wäre so, als würde man dafür bezahlen können, dass Google Links zu Konkurrenten ausblendet… (Obwohl, wahrscheinlich gibts das eh schon längst)

    Da wir selbst zahlende Kundschaft bei Google sind: offiziell gibt’s dieses „Feature“ jedenfalls nicht.

  12. Facebook ist ein totalitär organisiertes Werbenetzwerk. Wer sich daran beteiligt sollte sich über nichts wundern.

    Die leidigen Facebook-Einbindungen in Webseiten halte ich nicht für statthaft, sollten diese ohne ausdrückliche Bestätigung aktiv sein. Das ist nichts anderes als Spionage, von der auch Nichtmitglieder betrofffen sind.

    1. @noch’n Flo: „Tja, ich bin in keinem sozialen Netzwerk – und vermisse dabei auch nichts. Bin ich nun uncool?“

      Ne – hat aber auch niemand behauptet. Es weder „cool“ bei Facebook zu sein; noch ist es „cool“, nicht bei Facebook zu sein. Facebook ist ein Medium und das kann man zu verschiedenen Dingen nutzen oder halt nicht. Genau so wie Twitter, Blogs, G+, Podcasts, usw. Coolheit ist da meiner Meinung nach kein relevanter Faktor.

  13. Habe heute auch das Video gesehen und war echt erstaunt, dass FB das macht. Wusste ich bisher nicht – aber nungut, ich habe und werde FB nie benutzen.

  14. Der übliche Weg:
    – ein paar Nerds programmieren sich was zusammen um Kontakte zu pflegen und Frauen kennenzulernen,
    – das ganze bläht sich auf,
    – die Finanzhaie kommen, erkennen das Potential
    – dann wird das Ganze finanziell zu Tode gemolken.
    – wen interessieren die Menschen wenn man Geld machen kann ?
    American way of life eben.

  15. ich seh das weit weniger problematisch:
    – niemand wird gezwungen, facebook zu nutzen
    – man kann die services, für die facebook ursprünglich geschaffen wurde, immer noch gratis nutzen
    – niemanden ist es verboten, eine eigene plattform zu schaffen, auf der personen ihre ideen an möglichst viele andere personen verteilen können

    damit facebook die services, die es gerade *gratis* anbietet, betreiben kann, braucht es unheimlich viel geld. alleine die stromrechnung für die klimaanlagen im rechenzentrum würde manche privatpersonen bereits aus den socken heben.

    versteh mich nicht falsch: ich mag deinen blog sehr und möchte nicht darauf verzichten. aber zu glauben, dass man gratis eine sehr teure plattform nutzen kann, um seine inhalte an möglichst viele personen verteilen zu können ist etwas „blauäugig“.

    facebook ist ein börsennotiertes unternehmen – und damit nicht nur von den aktionären sondern auch vom gesetz zu profit verpflichtet.

    1. @Darth Ewok: „aber zu glauben, dass man gratis eine sehr teure plattform nutzen kann, um seine inhalte an möglichst viele personen verteilen zu können ist etwas “blauäugig”.“

      Wieso meinst du denn, ich würde glauben, dass man Facebook kostenlos nutzen müssen darf? In meinem Artikel steht das nicht; ganz im Gegenteil. Da sage ich explizit, dass wir nicht die Kunden sind, sondern das Produkt mit dem Facebook sein Geld verdient. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass Facebook als PR-Plattform für Firmen nicht mehr so interessant für mich ist wie eine Plattform zur Vernetzung von Privatpersonen – und ich dann eventuell irgendwann meine Aktivitäten dort einstellen werde.

      Aber interessanterweise scheint es ja auch anders zu gehen. Siehe YouTube.

  16. @Darth Ewok
    Du hast schon recht, aber was mich (und auch vermutlich FF) ärgert ist die Tatsache, dass eine an sich gute Idee zum Totmelken freigegeben wird.

    Ein bißchen Werbung um die Stromrechnung zu bezahlen würde ja kein Problem sein, aber warum muss es immer in totaler Gier enden. Quasi bei jedem Eigenengagement das Erfolg hat wird immer alles sofort zu Gewinnmaximierung gedreht und damit geht viel verloren. Ich finde sowas schade.

    Man sieht das überall in der Wirtschaft und Wissenschaft. Vor 20 Jahren ging es z.B: im Spacebereich darum einen perfekten Satelliten zu bauen. Heute geht es darum irgendwas zu bauen und dabei einen möglichst hohen Profit zu machen. Irgendwie ist der eigentliche Grund abhanden gekommen.

    Es ist klar, Profit war immer das Ziel jeder Firma, aber seit sich die Wirtschaft vom Stakeholder-Prinzip (alle Beteiligten sollen profitieren) auf das Shareholder-Prinzip (nur die Eigentümer sollen profitieren) gewendet hat, läuft einiges schief.

  17. Ich hör immer nur Facebook, google+ und Whatsapp. Wie wär’s alternativ mal mit Friendica, Diaspora* oder Red Matrix…?
    Dort gibt es vielleicht nicht sooo viele Nutzer, und technisch ist das auch noch nicht alles ausgereift, aber man ist wenigstens kein Produkt (deshalb hab ich dort wohl auch noch keine Firma gesehen) und die Zusammensetzung der Nutzer dort (zumindest momentan) entspricht vielleicht eher der Zielgruppe eines Wissenschaftsblogs als Facebook und WhatsApp…

    1. @DeBenny: „Wie wär’s alternativ mal mit Friendica, Diaspora* oder Red Matrix…? Dort gibt es vielleicht nicht sooo viele Nutzer, und technisch ist das auch noch nicht alles ausgereift,“

      Und exakt das ist das Problem. Ein soziales Netzwerk funktioniert, weil man dort alle Menschen finden kann. Facebook funktioniert, weil es auch die ganz normalen Menschen (für die das Internet tatsächlich „Neuland“ ist) benutzen können. Meine Eltern können Facebook problemlos nutzen und tun das auch. Und WEIL jeder Facebook nutzt, funktioniert es auch. Was bringt ein soziales Netzwerk, auf dem sich nur 5 Computernerds rumtreiben und man selbst Computernerd sein muss (was ich übrigens nicht bin) um sich dort auszukennen?
      Ich weiß von den ganzen alternativen zu Facebook & Co. Aber die helfen leider nicht weiter. Ich will ein soziales Netzwerk nutzen um mit so vielen Menschen wie möglich zu kommunizieren.

  18. @Florian

    Aber interessanterweise scheint es ja auch anders zu gehen. Siehe YouTube.

    Hmm, die blenden bei mir aber auch immer Werbebanner ein und manchmal startet der Clip auch mit einem Werbespot, den man nach ein paar Sekunden überspringen kann. Und je mehr Videos man schaut, desto mehr Sekunden werden es.

    1. @Alderamin: „Hmm, die blenden bei mir aber auch immer Werbebanner ein und manchmal startet der Clip auch mit einem Werbespot, den man nach ein paar Sekunden überspringen kann. Und je mehr Videos man schaut, desto mehr Sekunden werden es.“

      Ich glaube es ist immer noch nicht klar, worum es mir geht.

      Ich habe nichts gegen Werbung. Ich habe nichts dagegen, wenn Websites sich über Werbung finanzieren. Ich habe nichts dagegen, wenn Facebook Werbeanzeigen schaltet oder YouTube.
      Es geht mir darum, dass ich bei Facebook BEZAHLEN muss, wenn ich möchte, das jemand meine Beiträge sehen kann während ich bei YouTube dafür BEZAHLT WERDE wenn sich jemand meine Beiträge ansieht. Facebook unterdrückt die Beiträge von Leuten die nicht bezahlen; YouTube macht das nicht.

      Es geht nicht um die Existenz von Werbung. Das ist völlig legitim. Es geht darum, dass Facebook sich vorbehält, Content der User zu unterdrücken bzw. zu pushen; je nachdem wie viel Geld die an Facebook zahlen. Auch das ist natürlich ein legitimes Geschäftsmodell. Aber es ist ein Modell das mMn nach dem Zweck schadet, wegen dem die Leute überhaupt bei Facebook sind. Die sind nicht dort, um bezahlte PR-Kommentare von Firmen zu sehen…

  19. @Florian:
    „Facebook war eigentlich mal was anderes als eine Plattform in der Firmen Werbung verbreiten können.“

    Du bist zwar keine Firma, aber eben doch jemand, der Inhalte anbietet. Facebook wurde einst für die zwischenmenschliche Kommunikation entwickelt. Hat sich inzwischen aber immer mehr in Richtung Newsfeed gewendet. Was ich persönlich nie verstehen werde, weil ich finde als Nutzer nicht viel Kontrolle darüber habe (außer hin und wieder zu Kommentieren und Gefällt Mir verteilen, um die Relevanz zu erhöhen), was ich sehe.

    Und das ist im Kern halt dein Problem. Würde die Nutzer die deine Seite Liken und Folgen deine Beiträge öfters auch Liken, Teilen oder Kommentieren, dann hätten sie mehr Relevanz und würden diesen Personen auch öfters angezeigt werden, ohne das du dafür zahlst. Das ist dann halt nicht mehr der Fall, weshalb Facebook immer mehr selektiert. Und das ist halt verständlich, wenn man sich anschaut wie viele Hunderte Likes manch Personen haben. Da muss man dann einfach einen gewissen Algorithmus finden. Irgendwie muss Facebook ja beurteilen, was für einen relevanter ist.

    Lobenswert ist ja, dass du die Beiträge anscheinend nicht automatisch auf Facebook posten lässt, sondern es noch selbst tust und in der Regel auch noch einen persönlichen kurzen Kommentar hinterlässt. Wenn aber von deinen 3000 Likes nur ~50 Gefällt Mir drücken, ist das halt blöd.

    Wobei ich persönlich kein Problem habe. Kriege deine Beiträge immer auf meinen Stream. Und ich drücke prinzipiell kein „Gefällt mir“ an. Aber nun gut… Ich habe auch nicht soviele Seiten, denen ich folge ^^, weil es für mich halt wie gesagt kein Newsfeed ist, sondern für mich noch der Kontakt zu Bekannten und Freunden im Vordergrund steht.

    1. @Benny: „Und das ist im Kern halt dein Problem. Würde die Nutzer die deine Seite Liken und Folgen deine Beiträge öfters auch Liken, Teilen oder Kommentieren, dann hätten sie mehr Relevanz und würden diesen Personen auch öfters angezeigt werden, ohne das du dafür zahlst.“

      Damit hätte ich ja auch kein Problem. Wenn man sich durch eine Zahlung an Facebook zusätzliche Aufmerksamkeit kaufen könnte, wäre das ja in Ordnung. Aber mittlerweile muss man ja bezahlen, damit die „normale“ Aufmerksamkeit von Facebook nicht reduziert wird. Und das ist schon was anderes.

      „Du bist zwar keine Firma, aber eben doch jemand, der Inhalte anbietet. Facebook wurde einst für die zwischenmenschliche Kommunikation entwickelt.“

      Aber das Problem existiert dort genau so. Beiträge von Freunden und Familienmitgliedern werden genau so unterdrückt, wenn du nicht regelmäßig interagierst…

  20. @Florian

    Ok, jetzt hab‘ ich’s.

    Am Ende wird der Markt zeigen, welches Geschäftsmodell sich durchsetzt. Wenn Facebook sich so selbst ins Abseits befördert, kommt ein neuer Dienst, der es anders macht und Facebook ablöst.

    Hinter solchen Diensten stehen oft junge Menschen, die mit ihrer Idee reich werden wollen. Wenn man dann so viel verdient hat, wie Zuckerberg, hat man nachher ganz andere Interessen und der ursprünglichen Ideale gehen verloren. Wer an die Börse geht, wird ohnehin meist zum Getriebenen der Shareholder.

  21. Damit hätte ich ja auch kein Problem. Wenn man sich durch eine Zahlung an Facebook zusätzliche Aufmerksamkeit kaufen könnte, wäre das ja in Ordnung.

    Achtung: Subjektive Meinung!
    Wenn es nach mir ginge, dann würde ich sagen: spar dir das Geld. Ich hab zwar einen Facebook-Account, und ich habe Astrod.Sim. auch in meiner Freundesliste (sagt man das so), aber ich war schon über ein 3/4 Jahr nicht mehr in FB eingeloggt und ich hab auch noch nie einen Like-Button gedrückt. Bis vor ein paar Minuten wusste ich gar nicht, dass dir das was bringt.

    Zu FB bin ich gekommen, weil alle Welt auf FB war und ich neugierig war. Aber ganz ehrlich: die ganzen drittklassig wichtigen Meldungen meiner Umgebung haben mich irgendwann nicht mehr interessiert. Da ist es noch interessanter, der akustischen Umweltverschmutzung in der Strassenbahn zu lauschen. Drum logge ich auf FB auch nicht mehr ein.
    Ich lese viel lieber hier. Hier ist es auch viel angenehmer die Gedankengänge in den Kommentaren zu verfolgen. Wenn du FB aufgeben würdest – zumindest ich würde dem keine Träne nachweinen.

    1. @Kallewirsch: „Wenn es nach mir ginge, dann würde ich sagen: spar dir das Geld. „

      Ich hab ja nie gesagt, dass ich Geld ausgeben würde. Tu ich nicht. Aber wenn diese Möglichkeit bestünde, hätte ich damit kein Problem

  22. Hmm, die blenden bei mir aber auch immer Werbebanner ein und manchmal startet der Clip auch mit einem Werbespot, den man nach ein paar Sekunden überspringen kann. Und je mehr Videos man schaut, desto mehr Sekunden werden es.

    Das komm darauf an… Monetarisierung:

    „Werde Partner, indem du im Rahmen der Monetarisierung Anzeigen in deinen Videos einblendest.“

    Wer es aus lässt (und kein Geld bekommt) der bekommt auch keine Werbespots drangebappt. Habe es schon mehr als einmal mitbekommen wie Kanäle sich wieder davon getrennt haben weil sie dadurch direkt Abos und Zuschauer verlieren. Die Option ist an sich OK.

  23. Die Grund-Probleme mit Facebook:
    1. es als „soziales Netzwerk“ zu bezeichnen ist eine Parade-Perversion. In Wirklichkeit ist es eines der Paradewerkzeuge des US-Kaputtalismus, um Geld, Daten und Kontrolle über die Teilnehmer und deren Umfeld zu erreichen.
    2. Als Vehikel dafür werden die tatsächlichen sozialen Gefühl und Bedürfnis der Kommunikation ausgebeutet
    3. verletzt hier die NSA die Menschenrechte ausgiebigst.

    Abschließend: Länder mit eigenen sozialen Netzwerken (Iran) werden von den USA böswillig diskriminiert

  24. Wer da mitmacht oder mitgemacht hat:
    Mein Gott wie ahnungslos. Man muss nicht alles mitmachen, nur weil’s möglich ist.
    Traurig, traurig.
    Und nun? selbst Schuld.

  25. @good vibration:
    Nee, Snowden hat seit Jahrzehnten verfügbare und publizierte Information als „neue schockierende Tatsachen“ dargestellt, in sein Pfeiferl geblasen und sich dann als verfolgte Minderheit dargestellt.
    Der Gesellschaft die darauf aufgesprungen ist und sich nun entrüstet, sei die (u.a. auch in der angeblich unabhängigen Wikipedia nachzulesende) Deklaration der Aufgaben der NSA nahe gebracht:

    Die NSA hat den Auftrag, die weltweite Telekommunikation aller Art zu überwachen und nach nachrichtendienstlich verwertbaren Informationen zu filtern, diese zu identifizieren, zu sichern, zu analysieren und auszuwerten.

    Nachdem der Verein schon seit 60 Jahren besteht, ist es mehr als verwunderlich, dass dies bisher noch nie jemandem aufgefallen ist. Oder hat Mr. S. nur im richtigen Medium Aufmerksamkeit erregt ?

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