Ich habe letzte Woche schon angekündigt, dass heute die Raumsonde Rosetta aufgeweckt wird. Das eigentliche Ziel der Mission, der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko, wird zwar erst im November 2014 erreicht werden und ich werde im Laufe des Jahres sicher noch oft über Rosetta schreiben. Aber heute ist ein absolut kritischer Moment für Rosetta, denn nach mehr als zwei Jahren „Winterschlaf“ wird die Sonde nun wieder aktiviert. Und es wäre enorm schade, wenn das nicht klappen würde. Denn Rosetta ist eine sehr coole Weltraummission!

Rosetta umkreist den Kometen und Philae landet (Bild: Astrium - E. Viktor)
Rosetta umkreist den Kometen und Philae landet (Bild: Astrium – E. Viktor)

Was ist Rosetta?

Rosetta ist eine Raumsonde der Europäischen Weltraumagentur ESA. Sie wurde am 2. März 2004 an Bord einer Ariane-5-Rakete ins Weltall geschickt und hat sich auf den weiten Weg hinaus ins Sonnensystem gemacht. Die Sonde flog dreimal an der Erde vorbei (2005, 2007, 2009) und einmal am Mars (2009) um die passende Bahn zu erreichen die sie schließlich im Jahr 2014 an ihr Ziel bringen soll. Dieses Video zeigt den Weg von Rosetta:

Was macht Rosetta?

Rosetta soll den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko erforschen. Bis jetzt haben wir kaum Kometen aus der Nähe beobachtet. Wir kennen nur die beeindruckenden Bilder, die wir von der Erde aus sehen können; die großen leuchtenden Gebilde mit langem Schweif. Aber das ist nicht der Komet selbst; das ist nur jede Menge Staub und Eis, dass der Komet ins All schleudert und an dem Sonnenlicht reflektiert wird. Der Komet selbst lässt sich nur schwer beobachten und genau das soll Rosetta machen. Aber nicht nur das! Rosetta hat auch die kleine Landeeinheit Philae mit dabei, die auf der Oberfläche des Kometen landen soll!

Warum ist Rosetta so lange unterwegs?

Im August 2015 kommt der Komet 67P/Tschurjumow-Gerasimenko der Erdbahn sehr nahe. An seinem sonnennächsten Punkt ist er 1,29 Astronomische Einheiten (AE) von der Sonne entfernt, also fast so weit weg wie die Erde mit 1 AE. Warum hat man nicht einfach bis 2015 gewartet um die Sonde auf kurzem Weg direkt von der Erde zum Kometen zu schicken? Das hätte man machen können – aber man lernt mehr, wenn man den langen Weg nimmt. Rosetta trifft den Kometen weit hinter der Bahn des Mars, wenn er noch knapp 4,5 AE von der Sonne entfernt ist. Der große Abstand ist wichtig, denn dort draußen ist die Sonnenstrahlung noch nicht so stark und der Komet ist kalt. Kalt genug, damit das in ihm vorhandene Eis gefroren bleibt und nicht auftaut und sich in Gas verwandelt. Wenn das passiert, dann bricht das Gas aus der Oberfläche des Kometen hervor und entkommt ins All. Dabei reißt es jede Menge Staub und Gestein mit sich und so entstehen die große Hülle und der lange Schweif eines Kometen. Aber das passiert erst ein Stückchen näher an der Sonne. Wenn Rosetta den Kometen erreicht, ist er vermutlich noch ein kalter Klumpen aus Gestein und Eis. Rosetta wird den Kometen umkreisen und sich gemeinsam mit ihm der Sonne nähern. Die Raumsonde kann also live dabei zusehen, wie der Komet seine Staubhülle und seinen Schweif entwickelt und das hat bisher noch niemand direkt vor Ort beobachtet! Aber um das sehen zu können, musste Rosetta so einen langen Weg nehmen.

Bahn von Rosetta und dem Kometen (Bild: ESA)
Bahn von Rosetta und dem Kometen (Bild: ESA)

Was werden Rosetta und Philae untersuchen?

Philae wird probieren auf dem Kometen selbst zu landen. Das ist gar nicht so einfach, da dort fast keine Schwerkraft existiert und die Gefahr besteht, dass die Landeeinheit einfach abprallt. Sie wird deswegen mit einem Anker (der übrigens in Österreich gebaut wurde) fest gemacht. Wenn alles klappt, dann kann Philae das Material an der Oberfläche des Kometen untersuchen und verschiedene chemische und physikalische Analysen durchführen. Philae wird zum Beispiel nachsehen, ob sich im Eis des Kometen Aminosäuren befinden. Und auch die räumliche Struktur der gefundenen Moleküle untersuchen. Auf der Erde haben alle Aminosäuren eine ganz bestimmte Form (man nennt diesen Effekt Homochiralität) und man will wissen, ob das mit den Aminosäuren auf Kometen genau so ist. Denn es kann durchaus sein, dass viele der grundlegenden Bausteinen aus denen sich das Leben auf der Erde entwickelt hat, früher einmal durch Kometeneinschläge zu uns gebracht wurden. Oder vielleicht auch nicht. Um das heraus zu finden braucht man mehr Daten und genau die soll Philae sammeln. Philae wird auch die Isotopenzusammensetzung des Kometeneis untersuchen um zu bestimmen, wie gut es mit der Zusammensetzung des Wassers auf der Erde übereinstimmt. Denn ein großer Teil des irdischen Wassers stammt von Kometen- und Asteroideneinschlägen und dank Philae werden wir hoffentlich bald genauer wissen, wie viel das genau ist.

Modell der Landeeinheit Philae (Bild: Pline, CC-BY-SA 3.0)
Modell der Landeeinheit Philae (Bild: Pline, CC-BY-SA 3.0)

Und Rosetta selbst wird natürlich auch nicht nur langweilig herum sitzen! Schon auf dem Weg zum Kometen ist sie an zwei Asteroiden vorbei gekommen und hat dort tolle und wissenschaftlich äußerst wertvolle Bilder gemacht (siehe hier und hier). Und auch 67P/Tschurjumow-Gerasimenko wird ausführlich kartografiert werden. Aber natürlich gibt es nicht nur Fotos: Die Sonde wird mit einem Spektrometer nach Edelgasen suchen um herauszufinden, wie heiß es vor 4,5 Milliarden Jahren war, als die Kometen entstanden sind. Eine ganze Batterie von Spektrometern und Kameras wird genau darauf achten, was passiert wenn sich der Komet der Sonne nähert und immer wärmer wird. Sie werden schauen, welche Elemente und Gase aus der aufgeheizten Oberfläche hervor brechen und kann so auf die Zusammensetzung im Inneren des Kometen schließen. Die Zusammensetzung des Staubs im Schweif wird gemessen werden und ein Mikroskop wird Bilder einzelner Staubkörner machen. Andere Instrumente werden die Wechselwirkung zwischen Kometenschweif und Sonnenwind messen.

Dieses Video gibt nochmal einen schönen Überblick über die Mission:

Rosetta und Philae werden den Kometen so genau untersuchen wie noch nie ein Komet untersucht worden ist. Wenn die Mission vorbei ist, werden wir diese Himmelskörper viel besser verstehen als vorher. Aber nicht nur das: Wir werden auch die Planeten besser verstehen. Denn die Kometen haben die Planeten zu dem gemacht, was sie heute sind. Die kleinen Himmelskörper waren (zusammen mit den Asteroiden) das Baumaterial, aus dem all die großen Objekte entstanden sind. Und auch später noch haben sie die Entwicklung beeinflusst; haben Wasser auf die Oberfläche der Himmelskörper transportiert und vielleicht sogar die Grundbausteine des Lebens. Kometen sind der Schlüssel zum Verständnis der Entwicklung eines Planetensystems! Und Rosetta wird uns diesen Schlüssel zugänglich machen – wenn die Sonde heute aufwacht…

Warum muss Rosetta aufwachen?

Weil sie schläft.

Ok, warum schläft Rosetta?

Rosetta ist eine extrem lange Mission die sehr viel vorhat. Um die Instrumente zu schonen und um Energie (und Kosten) zu sparen wurde die Sonde nach dem Vorbeiflug am Asteroid Lutetia im August 2010 in Hibernation versetzt. Alle elektrischen Systeme sind ausgeschaltet und erst heute wird sie nach zweieinhalb Jahren wieder geweckt. Seit 8 Juni 2011 bestand überhaupt kein Kontakt mehr mit der Sonde. Und die ESA wird die Sonde heute auch nicht aktivieren. Auf Rosetta tickt quasi ein Wecker, der genau heute um 11 Uhr MEZ (10 Uhr UTC) „klingelt“. Dann sollte Rosetta aufwachen, sich ein bisschen räkeln, die relevanten Systeme hochfahren und ein „Ich bin wieder munter!“-Signal zurück zur Erde schicken. Das wird knapp 6 Stunden dauern (44 Minuten und 53 Sekunden beträgt allein schon die Signallaufzeit von Rosetta bis zur Erde) und wenn alles klappt, dann werden wird irgendwann zwischen 18 und 19 Uhr Bescheid wissen. Dieses Video zeigt den Prozess:

Und wenn Rosetta nicht aufwacht?

Dann hoffen wir zuerst einmal alle, dass sie einfach nur faul war und die „Snooze“-Taste gedrückt hat! Wenn das erste Wecksignal nicht funktioniert, dann ist die Sonde programmiert, es sechs Stunden später nochmal zu probieren. Aber es kann natürlich auch sein, dass die Sonde gar nicht mehr aufwacht. So weit hinaus ins All zu fliegen ist alles andere als Routine. Da kann viel schief gehen und es kann viel kaputt gehen. Die Sonde hatte schon vorher ein paar – nicht so schlimme – technische Probleme. Eines der vier Gyroskope die die Sonde stabilisieren ist zum Beispiel schon ausgefallen und ein anderes zeigt Verschleißerscheinungen. Immerhin ist Rosetta schon fast 10 Jahre lang unterwegs! Natürlich gehen alle davon aus, dass sie wie geplant ihr Ziel erreicht. Aber so weit von der Erde entfernt muss man mit allem rechnen…

Wie erfahre ich, ob Rosetta aufgewacht ist?

Ihr könnt der Sonde bei Twitter folgen. Unter @ESA_Rosetta wird sofort Bescheid gegeben, wenn die Sonde aufgewacht ist. Außerdem wird es den ganzen Tag eine Live-Übertragung vom europäischen Satellitenkontrollzentrum ESOC in Darmstadt geben. Um 10:15 geht es los; mit Vorträgen von Wissenschaftler und ESA-Mitarbeitern. Ihr könnt direkt beim ESA-Web-TV zusehen oder ihr benutzt gleich diesen Player hier:

Watch live streaming video from eurospaceagency at livestream.com

Kann ich irgendwie helfen?

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Nein; zumindest nicht wirklich. Entweder Rosetta wacht von selbst auf oder nicht. Aber man kann zumindest die Mitarbeiter der ESA moralisch unterstützen. Bis heute um 18:30 MEZ läuft noch der „Wake Up, Rosetta!“-Wettbewerb. Jeder ist aufgerufen, ein kleines Video mit einem Weckruf für Rosetta zu basteln. Man kann dann noch bis 24. Januar darüber abstimmen und die Sieger werden im November zur ESA eingeladen um live mit dabei zu sein, wenn Philae auf dem Kometen landet. Ich habe gestern schon meinen Beitrag eingereicht:

Wenn ihr wollt, könnt ihr hier dafür stimmen – oder aber ihr reicht noch schnell selbst etwas ein!

Ich bin jedenfalls enorm gespannt und drücke die Daumen, damit Rosetta rechtzeitig aufwacht. Es wäre enorm schade, wenn diese Mission nicht mehr weitergeführt werden könnte. Es gibt noch so viel zu lernen…

68 Gedanken zu „Alles über die Kometenmission und die schlafende Raumsonde: Wake up, Rosetta!“
  1. Besteht die – hoffentlich nicht eintretende Möglichkeit – dass Philae durch die Annäherung an die Sonne und das dann zu erwartende „Abschmelzen“ des Kometen ihren Halt verliert und vom Kometen wegtreibt?

    Ich bin auf jeden Fall schon neugierig, ob Rosetta aufwacht und natürlich dann auf die Landung auf dem Kometen.

  2. Ich drücke sehr die Daumen für die erfolgreiche Umsetzung der geplanten Experimente und Beobachtungen dieser Mission! Es ist doch wirklich extrem cool, sich erst so exakt diesem Kometen anzunähern, auf einen Orbit um diesen Gesteins-/Wasserbrocken einzuschwenken und dann auch noch eine Landeeinheit auf dessen Oberfläche abzusetzen!
    Hoffentlich geht alles gut und man kann eine Menge Daten sammeln und Information gewinnen.

    Was mich aber noch interessieren würde und worüber ich bisher noch keine Informationen gefunden habe ist, wie stark sich die mit der Sonnenannäherung immer stärker ausgestoßenen Gas- und Staubpartikel oder gar „Steinchen“ auf die umkreisende Sonde Rosetta auswirken? Muss ich mir das nicht so vorstellen, wie wenn die Sonde auf ihrem Orbit immer wieder durch einen Teilchenschauer fliegt? Das dürfte doch relativ ungesund sein?

    Auf eine nachvollziehbare Antwort hierauf wäre ich wirklich neugierig!

  3. @anmasijo

    Die vom Kometen ausgestoßenen Teilchen waren ein echtes Problem für die Halley-Sonde Giotto, die ganz nahe am Kern vorbei flog, aber sie flog dem Kometen mit hoher Relativgeschwindigkeit von fast 70 km/s entgegen. Ähnlich war es bei der Stardust-Sonde, die durch den Schweif von Komet Wild flog. Rosetta fliegt hingegen mit dem Kometen mit, umkreist ihn sehr langsam und bekommt daher nur Teilchen mit deren Abfluggeschwindigkeit vom Kometen ab. Die dürfte nicht sehr hoch sein, und für größere Teilchen noch geringer als für kleine.

    Jedenfalls scheint sich die ESA mehr Sorgen darum zu machen, dass ihr Lander erfriert, als dass Teilchen den Orbiter beschädigen (siehe FAQ-Frage „Could activity on the comet’s surface damage or destroy the lander?“)

  4. Besonders spannend wird es wohl auch weil man nicht weiß wann genau die Sonde aufwachen wird. Der „Wecker“ basiert vermutlich auf einer einfachen Quarzuhr, genauere Uhren würden vermutlich zu viel Strom verbrauchen und sind zu empfindlich. So ein Quarz kann schon mal einen Fehler von einer Sekunde pro Tag haben, macht also so grob eine Viertelstunde Unsicherheit.

  5. Die Staubteilchen sollten kein Problem sein, der Orbiter soll diese ja sogar untersuchen.
    Ich mache mir wegen dem Aufwachen eigentlich keine Sorgen. Was allerdings was die vielen Messinstrumente betrifft – die Sonde samt Lander dürfte wohl die mit Abstand komplizierteste sein, die zum Einsatz kam. Einige der Instrumente sind in ihren ‚konventionellen‘ Laborversionen schon ziemlich biestig. Und da draussen ist halt kein PTA oder Doktorand zur Hand.

  6. @ Alderamin

    Danke. Ja, das leuchtet ein, wobei ich nicht weiß, mit welcher Ausstoßgeschwindigkeit man da rechnen muss. Vielleicht weiß „man“ das auch erst genau im Laufe dieser Mission.

    Ist es eventuell auch möglich, den Orbit so zu legen, dass die Sonde quasi senkrecht zur Hauptextinktionsrichtung kreist? Also in etwas senkrecht zur Kometenbahn mit „Vorhaltewinkel“, der die Richtung der Sonneneinstrahlung berücksichtigt?

  7. @ Andreas Morlok

    Okay, solange es sich um „Staub“teilchen handelt und die Ausstoßgeschwindigkeit nicht so groß ist. Und dass diese untersucht werden ist tatsächlich ein Hinweis darauf, dass deren Einfluss kalkuliert ist.

    Und das nächste Mal könnte man doch ruhig einen passenden Doktoranden mit-hibernieren!

  8. @anmasijo

    Ist es eventuell auch möglich, den Orbit so zu legen, dass die Sonde quasi senkrecht zur Hauptextinktionsrichtung kreist? Also in etwas senkrecht zur Kometenbahn mit „Vorhaltewinkel“, der die Richtung der Sonneneinstrahlung berücksichtigt?

    So ein Kometenkern rotiert ja, und er wird nicht nur dort seine Fontänen ausstoßen, wo gerade die Sonne hinscheint, sondern bestimmt auch etwas verzögert auf der Nachtseite. Auch auf einer Bahn mit 90° Inklination gegen die Kometenbahn dürfte Rosetta also etwas abbekommen, falls der Komet nicht zufällig mit der Drehachse genau in Richtung Sonne zeigt. Könnte mir aber vorstellen, dass eine Bahn, die den Kometenkern auf einer Linie „spätabends / vormittags“ (Ortszeit auf dem Kometenkern nach Sonnenstand) umkreist, am wenigsten von Fontänen getroffen würde, weil die „vormittags“-Seite sich noch erwärmt, während die „spätabends“-Seite schon etwas abgekühlt ist.

  9. 18.50 — Offenbar noch nichts, oder habe ich was verpasst?

    Der Live-Stream der ESA hat nun schon an die 10-Tausend Watcher — und mir bricht immer wieder die Leitung ab.

  10. 18:52 – Nein, bisher noch nichts, es sei denn, ich verpasse es jetzt gerade … guck … nein. Jetzt werden sie im Kontrollraum auch nervös.

  11. „Der Live-Stream der ESA hat nun schon an die 10-Tausend Watcher — und mir bricht immer wieder die Leitung ab.“

    Na wenn er nur abbrechen würde … der Stream auf livestream.com hat mir gerade Firefox abgeschossen …

  12. @Mafl #22: „Man“ wird nicht warten, es sei denn auf das Signal, sondern Rosetta kann sich nur selbst wecken. Wie Florian auch schreibt, nach 6 Stunden noch einmal, und für später danach wird es sicher noch mehr Zeitpunkte geben. Falls alles schiefläuft, wird man wohl noch die nächsten Monate warten, bis Rosetta in Sonnenähe von alleine warm genug wird und evtl. anfängt zu senden.

  13. @DeLuRo
    Danke. Ich hatte es so verstanden, dass man noch mal aktiv werden kann und dann sechs Stunden warten muss…aber klar, geht ja nicht… Also doch die 6-Std.-Snooze-Taste 🙂
    Aber das mit dem in Sonnennähe „warm werden“ lässt ja noch etwas Hoffnung, obwohl dann ja viel Beobachtungszeit fehlt. Könnte denn dann die Landung von Philae noch klappen?

  14. @Mafl: Da bin ich überfragt, ob der Lander *sicher* landen kann. Wenn der Komet erst mal ausgast, wird es wohl schwer werden noch die Oberfläche zu kartieren und einen Platz auszuwählen. Aber bestimmt haben sich die Macher auch da einen „Fallback“ ausgedacht…

  15. @Achim
    Abientsound … oder so … also nein.
    12100Leute die auf Bildschirme gucken
    Echt nervenzerfetzend … aber ich las auch etwas über einen Plan B
    @DeLuRo

  16. 19.15 — Kein Ton, schon die ganze Zeit.

    Die oszilloskopierten Signale hüpfen zeitweise, die Leute stehen teilweise (und hüpfen nicht) – hat das was zu bedeuten?

  17. War ich zu langsam.
    Aber andere Frage: Oben schriebst Du: „An seinem sonnennächsten Punkt ist er 1,29 Astronomische Einheiten (AE) von der Sonne entfernt, also fast so weit weg wie die Erde mit 1 AE“
    Sollte das nicht „fast so nah wie die Erde“ heißen?

  18. 19.28 — Livestream der ESA beendet.

    Andreá Accomazzo sagte in schönstem italienisch akzentuiertem Englisch: „It was the longest hour of my life“, und die Moderatorin meinte: „It was the most emotional moment of the Year“. – Wir werden sehen…

  19. Bin wach, nur seit wann hat Jupiter so eine schönen Ring … das wär jetzt böse 🙂

    Hat Rosetta eine OFDM oder eine Spread Spectrum codierung ? Nach dem Träger in der Mitte zu urteilen würde ich eher auf OFDM tippen.

  20. Beim Braunschweiger Event meint ein Prof. Glaßmeier zur Landung von Philae am 11. November: „Dann geht die Post erst richtig ab!“ — Das meine ich auch.

    Das Auditorium dort und die Zeitung sind sich offenbar einig, es sei „Braunschweig auf dem Weg zum Kometen“. — Naja, ich würde die ESA, DLR und weitere Beteiligte zuerst nach vorne stellen… Wissenschaft und Raumfahrt sind international.

  21. @Franz: Bei der Frage wäre ich zwar überfragt, aber ich spekuliere mal, dass wegen der riesigen Entfernung ein Signal mit größter Übertragungssicherheit gewählt wird – also ganz einfach ein unkomplizierter Träger mit einem aufmoduliertem einfachen Signal. Es braucht ja zunächst bloß ein Bit gesendet werden.

  22. Du meinst auf @ESA_Rosetta

    Jup, DeLuRo, und es ist nicht das komplette Regal, es sind -halt Dich fest – 23 Varianten. Illuminaten im All…

    Zu der Übertragung kann Franz sicherlich dort mehr finden.

  23. @rolak: Tatsache… Dänisch/Norwegisch oder Schwedisch habe ich noch erkannt, Englisch+Franzonesisch sowieso.

    @Franz:
    Habe gerade hier gelesen, dass Rosetta auf dem S- oder X-Band sendet (also 2–4 oder 8–12 GHz), einem energiereichen Frequenzbereich, den man nun schon gut beherrscht und bei Satelliten nutzt. Außerdem wird ein Turbo-Code verwendet, so dass man etwas übertragungssicherer ist. Und angeblich werden gleich schon Telemetriedaten der Bordsysteme übertragen.

  24. @Alderamin
    Ja, es lohnt sich, die Bilder anzuschauen,… und ich habe gestern hier mühsam die alten Artikel aus den Tiefen gekramt … 😉
    Laut gestern gesendeten Telemetriedaten geht es der Sonde auch recht gut.

  25. Habe gerade hier bei NewScientist – Space gelesen, die Verzögerung bei der geplanten Rückmeldung von Rosetta wäre dadurch zustande gekommen, dass der Bordcomputer sich kurze Zeit nach dem Wecksignal selbst gebootet habe.

    Es scheint noch andere „Schluckaufs“ gegeben zu haben, auch schon früher. So soll der Rechner auch im September 2012, mitten in der Schlafphase, rebooted worden sein. — Mir kam die Idee, dass da wohl ein paar Aliens vorbeigekommen sind und mal versucht haben den Reset-Knopf zu drücken (nein, nicht ernsthaft, das gehört auf die VT-Seite 😉 ).

    Die Spannung gestern beim Erwarten des Signals und weitere Infos findet man in diesem Artikel wieder. Und a propos Alien: die Sonde hat sich wie ein anständiger ET benommen und nach Haus telefoniert — falls dies das einizge Ergebnis der Mission wäre: ein ziemlich teuerer 1-Milliarde-Dollar-Anruf.

    Die Artikel bei NewScientist sind IMHO ganz nett lesbar, siehe rechte Spalte „Latest News“.

  26. Zur Datenübertragung zwischen Rosetta und den Erdstationen gibt es einen interessanten Eintrag bei ESAs Rosetta-Blog: Tracking Timeline (einschließlich eines Links zu einem Paper bzgl. Protokoll-Details).

    Demnach hat Rosetta zuerst ihren S-Band-Sender eingeschaltet und ein „Ich hier“-Signal gesendet. Von der Bodenstation wurde dann ein Uplink-Signal mit Kommando zum Einschalten der Telemetriedatenübertragung zurückgesendet. Rosetta wechselte zum X-Band und hat darauf dann wohl die Telemetriedaten übertragen.

    Einige der angegebenen Zeiten werden sich dann bekanntermaßen verschoben haben. Die Tracking-Zeiten der über den Globus verteilten Erdstationen richten sich allerdings danach, wie ihre Lage gegenüber der Sondenposition ist.

    Die genaue Uhrzeit des Wake up richtete sich offenbar danach, dass das „Hallo“-Signal über die beste Antenne reinkommen sollte. Das genaue Tagesdatum dagegen (lt. einem anderen Bericht) danach, dass alle Mitarbeiter aus ihrem Winterurlaub zurück sein sollten. 🙂

  27. Sehr schöner ausführlicher und vor allem verständlicher Artikel.Im „Rosetta-Jahr“ 2014 werde ich wohl öfter vorbeischauen, zusammen mit meinen Kids. Zum Thema Rosetta und Raumfahrtbegeisterung habe ich gute Erfahrungen mit meinen Kindern gemacht und gebloggt unter tecdad.wordpress.com
    Und damit ich inhaltlich und terminlich nichts verpasse, werde ich hier wieder nachsehen.

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