Ich habe hier im Blog ja schon viele Bücher rezensiert, darunter auch das eine oder andere Comicbuch. Ein „Lustiges Taschenbuch“ war bis jetzt allerdings noch nicht darunter. Dabei waren es genau diese Bücher, die mich damals überhaupt zum Lesen gebracht haben. Als ich mit 7 Jahren einen schweren Fahrradunfall hatte und den ganzen Sommer im Bett gelegen bin, habe ich mich durch alle verfügbaren LTBs gelesen und ich habe die Geschichten um Donald Duck und Mickey Maus wirklich geliebt! (Ich behaupte sogar, dass ich aus diesen Büchern viel gelernt habe – da gab es jede Menge literarische Anspielungen – an das LTB 66 erinnere ich mich zum Beispiel heute noch genau; daraus stammt im wesentlichen mein ganzes Wissen über den „Ring der Nibelungen“ von Wagner). Irgendwann, so um 1990 herum hab ich dann aber aufgehört, die Bücher zu lesen. Aber vor einigen Tagen habe ich dann doch wieder zugegriffen. Denn das Lustige Taschenbuch Nummer 434 trägt den Titel „Das Orakel der Maya“ und wenn selbst in Entenhausen über den Weltuntergang 2012 diskutiert wird, dann muss ich mir das mal näher ansehen.

Ich weiß ja nicht ob es an der Nostalgie liegt, oder ob die LTBs früher wirklich besser waren. Das LTB 434 war zwar nicht unbedingt schlecht. Die Geschichten waren ok und die Dracula-Parodie ganz originell. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Geschichten früher anspruchsvoller waren. Zu meiner Zeit gab es noch eine durchgehende Rahmenhandlung mit „Vorgeschichte“ und kleinen Zwischenstories (Wie lange gibt es denn die schon nicht mehr? Ok, meine Bücher sind wirklich alt, die sind teilweise noch auf nur jeder zweiten Seite farbig). Die Enten- und die Mäuse-Welt wurden nie vermischt. Und die Geschichten hatten mehr Tiefgang und waren länger – kommt mir jedenfalls so vor. Ich war ja immer ein großer Fan von Phantomias – und von der Geschichte „Maskierte Kontrahenten“ im LTB 434 ziemlich enttäuscht. Da fehlte die Originalität und die witzigen Gadgets aus den alten Geschichten (Ehrlich, gegen die Geschichte „Die Verwandlung“ im LTB 41 können sich „Batman Begins“ und ähnliche Stories nur verstecken).

Aber egal – es geht ja um den Weltuntergang. Die Geschichte ist die letzte im LTB 434 und heißt „Das Orakel der Maya“. Autor ist Fausto Vitaliano und die Bilder stammen von Giorgio Cavazzano. In Entenhausen herrscht Weltuntergangsstimmung. Die Medien sind voll mit Katastrophen, die angeblich im Dezember 2012 passieren sollen. Nur einer glaubt nicht daran und hat seine eigenen Pläne: Dagobert Duck nutzt die Gelegenheit natürlich, um Geld zu verdienen. Er dreht Kinofilme über den Weltuntergang, bringt Computerspiele heraus und hat sogar einen eigenen Fernsehsender, in dem diverse „Wissenschaftler“ ihre Katastrophenszenarien unters Volk bringen dürfen. Und so wie ihre realen Gegenstücke wollen die natürlich auch hauptsächlich ihr Zeug verkaufen und reagieren verstimmt, wenn man sie kritisiert:

(aus „Das Orakel der Maya“, Lustiges Taschenbuch 434, Egmont-Ehapa-Verlag)

So weit ist die Geschichte noch witzig und eine nette Parodie auf die tatsächlichen Weltuntergangsspinner. Dann aber kommt Genius Primus von Quack und meint, eine alte Maya-Inschrift entziffert zu haben, laut der ein Komet auf Kollisionskurs mit der Erde sei. Mit einem von Daniel Düsentrieb erfundenen „Asteroidenannullator“ macht man sich auf den Weg nach Mexiko, um die Welt zu retten (natürlich auf Rechnung, sonst würde Dagobert Duck ja nicht mit machen). In Mexiko, bei einem genaueren Studium der Inschriften entdeckt man aber dann, dass der Komet kein Komet ist, sondern ein Bruchstück des Planeten „Minverva“. Der befand sich früher zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter, war von den „Nabuu“ bewohnt, die ihn aber schlecht behandelten, bis er vor lauter Umweltverschmutzung explodierte und so den Asteroidengürtel bildete. Ein paar Nabuu flohen zur Erde, lehrten dort die Maya und brachten ihnen alles über Astronomie et al. bei und versteckten sich bis heute auf der Erde. Das Bruchstück des Planeten kommt nun vorbei, um sie wieder einzusammeln. Was dann auch passiert. Dagobert stellt die Rettung der Welt trotzdem in Rechnung und damit der Erde das Schicksal von Minerva erspart bleibt, wird aus dem Katastrophen-Fernsehsender ein Ökokanal, auf dem der Umweltschutz beworben wird.

Naja. Wie ich schon sagte. Ich hab das Gefühl, dass die Geschichten früher besser waren. Der ganze Teil mit Minvera, dem Asteroidengürtel und den Aliens, die die Menschen unterrichten ist nur eine Nacherzählung diverser pseudowissenschaftlichen Thesen (es sind VIEL zu wenig Asteroiden im Gürtel, um da einen Planeten basteln zu können) der die Originalität und die intelligente Verfremdung fehlt, die in früheren LTB-Parodie zu finden waren – zum Beispiel die literarischen Parodien aus LTB 58 („Donald, Prinz von Duckenmark“ oder „Im Kielwasser der Schönen Leokadia“) oder das LTB 119 mit dem Marco-Polo-Mehrteiler, einer meiner Lieblingsgeschichten.

Ich weiß nicht, wer heutzutage eigentlich die Zielgrupper der Lustigen Taschenbücher ist. Aber ich hoffe, dass die jüngeren Leserinnen und Leser die Geschichte über den Weltuntergang als das sehen, was sie ist und sich von der reißerischen Aufmachung des Buchs (Rückentext: „Warning: 2012 droht der Weltuntergang! Sagen die Mayas. (…) 8 Geschichten vor dem Weltuntergang. Schnell lesen, bevor es zu spät ist“) nicht irritieren lassen. Wer regelmäßig Bücher liest – selbst wenn es „nur“ LTBs sind – sollte eigentlich in der Lage sein, solche Sachen richtig einzuordnen.

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55 Gedanken zu „Weltuntergang in Entenhausen: Das Orakel der Maya“
  1. Ich habe als Kind auch einige LTBs gelesen, auch zu der Zeit als aus Kostengründen nur jede zweite Seite bunt war. Wenn ich heute einen Carl Barks Sammelband lese dann fühle ich mich sofort an damals erinnert. Wenn ich mal zufällig ein moderens Micky Maus Heft oder LTB sehe dann ist das eine andere Welt. Irgendwie passend zum Privatfernsehen: Grell bunt und gehaltlos. Bei den Asterix Comics fiel das Niveau auch stark ab.

    Witzigerweise funktionieren die „alten“ Geschichten auch heute noch. Gut geschriebene Bücher wie z.B. von Astrid Lindgren oder Enid Blyton kommen auch heute noch an. Es gibt auch moderne Autoren wie z.B. Kirsten Boie denen das gelingt, aber bei den Comics sieht es sehr mau aus.

  2. Ich habe vor ca. 2 Jahren auch mal wieder ein aktuelles LTB in der Hand gehabt, und kann Deinen Eindruck nur bestätigen: der Witz ist lange nicht mehr so gut, wie bei den früheren Ausgaben (meine LTB-Zeit war so ca. von Band 70 bis 150), die Geschichten oft sehr konstruiert und gewollt, und die Figuren wirken oft nicht mehr so originell.

  3. Gleich kommen sie die Donaldisten oder wie sie heißen und erzählen uns das LTB noch nie die „Richtigen“ Geschichten waren und das ihr Spaß doch viel besser ist als unserer.

  4. @Florian

    Na ja, man lernt im Leben ja auch dazu und die Ansprüche steigen. In den 70ern war „Raumschiff Enterprise“ für mich die absolut spannende Science Fiction Serie. Wenn ich mir die ersten Folgen heute in der Wiederholung anschaue, kommen sie mir oft sehr naiv vor. Bei den Mickey-Mouse-Heften dürfte das nicht anders sein (kann ich aber nicht mitreden, ich hab‘ statt derer Fix&Foxi gelesen, später gelegentlich Marvel Comics und dann Perry Rhodan; über deren literarischen Anspruch will ich mich gar nicht erst äußern…)

  5. Ich muss dir sagen, dass die Geschichten früher auch nicht besser waren. Es gabe immer wieder ausnahmen, aber viele sind dann doch immer wieder sehr ähnlich gewesen. Als Kind hat man das nur nicht so wahrgenommen. 🙂
    Das sich zu deiner Zeit die Mäuse und die Entenwelt nicht vermischt haben stimmt nicht. Spätestens in LTB 18 gibt es mit „Die Befreiung Entenhausens“ ein gemischte Geschichte (noch dazu eine der besseren). Aber es ist wirklich nicht oft passiert.

  6. @borti & @Eisentor: Stimmt! Die „Lustigen Taschenbücher“ waren schon immer ziemlich übel (hätte man eigentlich schon am Namen erkennen können), auch in den 90ern. Die originellen, liebevollen Sachen waren eher in den MM-Heften und in den Sonderbänden von Barks, und später dann von Don Rosa. Das habe ich als Kind viel lieber gelesen. Soweit ich weiß, waren das auch weitgehend andere Autoren.

    Und mal ehrlich: Nichts ist überflüssiger als das „Mäuse-Universum“ von Entenhausen. Diesen neunmalklugen kleinen Depp Mickey hab ich schon als Kind gehasst.

  7. Könnte es sich beim „Früher waren die Geschichten besser/durchdachter/witziger“ nicht auch um Selektive Wahrnehmung handeln? Ich habe geschätzte 4 Regalmeter LTB und andere Comics (gehabt). Erinnern tue ich mich aber nur an ein Dutzend guter Geschichten.

  8. Ich würde auch meinen da steckt viel „Früher war alles besser“ Selektion drin.
    Ich habe früher Captain Future geliebT; da wurde alles unterbrochen, wenn das lief.
    Vor einiger Zeit hatte ich davon mal so ein paar Folgen auf DVD angeschaut: Gruselig. Von vorne bis hinten. Ging gar nicht. Ich würde mir keine Kindheitserinnerungen mehr zerstören, indem ich Sachen , die ich früher mochte, heute noch mal als Erwachsener betrachte.

  9. @Bert: Yay, endlich noch jemand der Micky nicht mag 🙂
    Finde Donald einfach um so viel besser und witziger, der alte cholerische Tolpatsch ist mir doch sehr ans Herz gewachsen.

    Da meine Mutter die LTBs von der ersten Ausgabe an durchgehend gesammelt hat und ich sie auch gerne lese haben wir eine so gut wie vollständige Sammlung aller Bücher. Wenn ich da kritisch drüber hinwegfliege ist in jedem Buch so 1-2 „gute“ Geschichten, der Rest ist eher „mittel“, wirklich schlechte Geschichten wüsst ich aus dem Stegreif nur ne handvoll. Und das weit über 400 Exemplaren.

    Zum Maya Buch kann ich noch nichts sagen, das hab ich noch nicht gelesen.

    Aber allgemein: Die alten Walt Disney Filme mit Donald sind einfach nur göttlich 🙂 Solange die doofe Maus nicht vorkommt, Goofy lass ich mir noch angehen.

  10. Zum Glück kam Uderzo – nach „Gallien in Gefahr“ – nicht auch noch auf die Idee, auf den 2012er Zug aufzuspringen, sonst hätte man ihn nachträglich für all die letzten Asterix-Hefte zur Rechenschaft ziehen müssen.
    Soll heißen: ich schlage in dieselbe Bresche: die Qualität der Comics war früher meiner Meinung nach durchgehend besser. Musterbeispiel für mich immer: „Tim und Struppi“ – ich hab’s verschlungen! Schade nur, dass die Realität nicht so einfach ist, wie in „Reiseziel Mond“/“Schritte auf dem Mond“ gezeichnet… (Wer kennt die Szene, wo Käptn Haddock im Rausch aus der Rakete aussteigt und zurück nach Mühlenhof will?…
    Ansonsten scheint mir das LTB doch eine ganz gute Parodie auf den Medien- und Verkaufsrummel zu sein, ich hoffe, die Ironie kommt bei den „Kleinen“ rüber!

  11. In den Micky-Maus-Heften kamen damals™ gerne die Barks-Klassiker, die halt eine Klasse für sich waren; ins kleinformatigen LTB passten die nicht rein. Dafür gab’s dort italienische Klassiker wie Scarpa, Carpi & Co. Nur wie’s mit Klassikern halt so ist, irgendwann beenden sie ihre Arbeit, und dann gibt’s höchstens noch vereinzelte Geschichten, die von damals übrig geblieben sind…

    Aber auch damals gab’s „Füllmaterial“, das eher mau war oder mitunter einfach dämlich – ich erinnere mich da an so ’ne Geistergeschichte, weiß aber nicht genau, wo. Was ein Vor- und Nachteil der damals häufigeren längeren Geschichten war: war’s ’ne gute, konnte man sich freuen, war’s ’ne schlechte, war viel Platz verloren.

    Mir scheint nur, dass mit der häufigeren Erscheinungsweise mehr Füllmaterial dazugekommen ist, aber nicht mehr bessere Geschichten. Zu denen ich i.A. übrigens die O.M.A.-Reihe (wie die 1. in diesem Band) oder „DoppelDuck“ rechnen würde, aber die haben auch schon eine Folgenanzahl erreicht, in denen Ermüdungserscheinungen deutlich werden. Was mit Phantomias schon vor Jahrzehnten passiert ist; der PKNA-„Reboot“ in deutlich anderem Stil – der jetzt wieder in der schwarzen LTB-Premium-Reihe erscheint (erster Schwung in Band 2) – ist da auch nur eine unwichtige Nebenreihe.

    Zu meiner Zeit gab es noch eine durchgehende Rahmenhandlung mit “Vorgeschichte” und kleinen Zwischenstories

    Ach, mich haben die immer gestört: andere, schlechtere Zeichner, mit Ach und Krach drangepfriemelte Rahmenhandlung, die mitunter den Ausgang oder die Art der Hauptgeschichte veränderte – Platzverschwendung.

    Bzgl. Micky: Da gibt’s einige Detektivgeschichten, die gar nicht mal so schlecht sind – wenn auch etwas trocken. Und um Längen besser als der Kaschperlmicky, der mit kurzhosiger Infantilität vor einiger Zeit das LTB verunstaltete…

  12. Da ich hier (obwohl ich 15 bin) eine relativ vollständige Sammlung von 1 bis 400 vor mir habe, muss ich sagen, dass die Geschichten früher wirklich besser waren.
    Einzig die Colorierung ist schon immer schlecht.

  13. Ich denke eines der Hauptprobleme bei solchen Comics wie LTB oder Micky Maus ist, dass ihnen die Ideen ausgehen. Irgendwann hat man fast alles durch und die Geschichten ähneln sich zwangsläufig. Insofern müssen sie den „Zeitgeist“ aufgreifen und auch irgendwas zu dem 2012-Rummel bringen. Klar waren auch früher schrottige Geschichten dabei und LTBs sollen ja kurzweilige Unterhaltung bieten. Aber sowas läuft sich tot, wie man z.B. auch bei Asterix sehr schön beobachten kann.

    1. Ich will gar nicht bestreiten, dass es sich um selektive Wahrnehmung handelt, dass die LTBs früher besser waren (hab ich so ja auch im Artikel erwähnt). Wenn ich wieder mal bei meinen Eltern bin, werde ich ein paar der alten LTBs rauskramen und meine Erinnerung wieder auffrischen. Die sollten da noch irgendwo rumliegen…

      Meine alte MM-Heft-Sammlung ist aber weg, denke ich. Da waren echt komplette Jahrgänge dabei, so von 1970 an… Schade.

  14. Die heutigen Disney-Comics für den europäischen Markt werden vorwiegend in Italien und Spanien geschrieben und gezeichnet und erscheinen auch nur in Europa. Das dies mit den Comics eines Carl Barks oder anderen amerikanischen Autoren und Zeichnern nichts mehr zu tun hat, ist eigentlich nur logisch. Wie die Disney-Comics in Amerika aussehen, weiß ich nicht.

    Ansonsten ist Disney ein reiner Kommerzbetrieb und die „Kinderfreundlichkeit“ nur eine aufgesetzte Marketing-Nummer. Ein befreundeter Kinobesitzer macht regelmäßig grenzwertige Erfahrungen mit dem Disney-Konzern. In der Realität ist da nichts mit Kinderfreundlichkeit, es geht nur ums Geld. Ob das beim „alten Walt“ auch schon so war, weiß ich nicht.

    Das Aufgreifen der Maya-2012-Thematik ist auch nur ein Geschäft…

  15. Nochmal was zu Asterix: Die Qualität der Geschichten hat tatsächlich stark nachgelassen, aber das hat mit dem Tod des genialen René Goscinny zu tun, der leider 1977 verstarb und durch niemanden zu ersetzen war. Zeichnerisch sind die Asterix-Comics nach wie vor über jeden Zweifel erhaben.

  16. Die Sache mit dem „Asteroidenannullator“ sollte man aber trotz allem nicht aus den Augen verlieren… Wer weiß, ob wir so n Ding nicht doch mal brauchen könnten. War der eigentlich in diesem LTB genauer beschrieben – so dass man ihn nachbauen könnte? Ich ahb noch n haufen mechanischen und elektronischen Kram in meiner Kellerwerkstatt rumliegen.
    Wie auch immer – schönes Wochenende Euch Allen und Dir, lieber Florian ein ebensolches und interessantes dazu.

  17. @ Findelkind:

    Och „Der grosse Graben“ und „Die Odyssee“ waren auch nach Goscinnys Tod noch ganz gut, erst mit „Asterix und Maestria“ begann der Abstieg. Aber ich nehme an, dass Goscinny und Uderzo ein paar Geschichten schon im voraus konzipiert hatten (immerhin brachten sie zu ihren besten Zeiten bis zu 3 Bände pro Jahr heraus, das geht nur, wenn man mehrere Projekte parallel laufen lässt), so dass Uderzo darauf zurcükgreifen konnte.

    Anyway: mein Lieblingsband ist und bleibt „Obelix & Co. KG“. Dicht gefolgt von „Der Kampf der Häuptlinge“.

  18. @Silawa
    Naja, als würdiger Nachfolger von Carl Barks hat auch Don Rosa sehr gute Geschichten gezeichnet und geschrieben. Wenn man mal die Biographie von Barks liest war das teilweise ziemlich mit der heißen Nadel gestrickt und besonders seine frühen Werke waren eher schlecht.
    In seiner besten Zeit ist er meiner Meinung nach unerreicht gut. Die LTB waren schon immer nicht so gut fand ich, die Sonderhefte (Tollsten Geschichten von DD) dafür umso besser. Also insgesamt würde ich sagen die LTBs waren ein eher mäßiger Spinoff der guten Ideen von Barks und Co. Immerhin haben sie mich überhaupt erst in die herrliche Welt von Donald und Co geführt, daher Danke an die alten LTBs ;-). Die Micky Maus Hefte habe ich nie so recht gemocht weil die guten Geschichten immer als Mehrteiler erschienen.

  19. Also ich hab grad versucht nachzuvollziehen wann ich die primär gelesen hab. Dürfte (anhand der Buchrücken nachvollziehbar) so 1992 gewesen sein.

    Ich kann Dir bestätigen, dass ich ähnliche Beobachtungen damals schon gemacht hab. Die „älteren“ (aus damaliger Sicht) hatten meist eine Rahmenhandlung, die sich über ein ganzes Buch hinwegzog, während die damals aktuellen meistens nur Einzelgeschichten hatten. Ich hatte also die LTBs zu einer Zeit gelesen, als das wohl gerade im Umbruch war.

    Die Mischung von Maus und Ducks gab es, aber es waren sehr seltene Ausnahmefälle. Die Regel waren getrennte Geschichten – und dank der Rahmenhandlung waren es damit i.d.r. auch getrennte Bücher.

  20. Und was ich noch nachschieben wollte: Mein Lieblingsband war LTB 15 (nannte sich schlicht „Abenteuer mit Micky und Goofy“) und den hab ich sogar vor nicht allzu langer Zeit wieder ausgepackt und nochmal gelesen und fand’s auch aus heutiger sicht ganz nett.

  21. @ noch´n Floh
    „Der große Graben“ hat zwar durchaus noch seine Qualitäten, aber erste Zerfallserscheinungen sind nicht zu leugnen. Goscinny hatte übrigens tatsächlich ein paar Konzepte hinterlassen.

    „Asterix im Morgenland“ war dann nochmal ein kurzes Aufflackern, über den Rest schweige ich lieber (Außerirdische und ein Superman-Verschnitt…).

    Mein persönliches Lieblingsalbum ist übrigens „Die Trabantenstadt“. So treffend wurden der „moderne“ Menschen und seine Fehler selten dargestellt.

  22. Hat jemand von euch noch LTB 1 in 1.Auflage? Meins ist … äh, lesbar, aber nicht in Top-Zustand. Trotzdem liebe ich die letzte Geschichte, „Donald im Jahr 2001“. Der Roboter an der Tankstelle mit dem Aufziehschlüssel im Rücken beschert mir immer wieder Flashbacks. 🙂

  23. @Bullet
    In Topzustand ist das einige 100 Euro wert, ich habs mal für 200 verscherbelt (Schande). Von der Nr. 7 gabs irgendwie 2 Versionen, in dem Nachdruck fehlten dann Seiten oder so.
    @Hanno
    Stimmt, Nr. 15 war auch eins meiner Lieblings TBs ich glaube ich habe es auch noch irgendwo im Original.

  24. etwas „off“ – „früher“ gab es auch das Comic-Magazin „Zack“ – war etwas teuer, dafür aber war dort die Creme vertreten! vor allem die Westernserie „Lt. Blueberry“ war mein Favorit – aber auch viele andere belgische Serien. Asterix bin ich auch der Meinung, das die ersten Hefte noch mit den div. themen spielte, später wirkte es „aufgesetzt“.

  25. Ja, SCHÄÄÄÄÄÄÄÄÄM
    Auch das TgvDD Nr. 1-40 und überhaupt. Hat ne Menge Kohle gebracht und ich war jung und brauchte das Geld ;-(.
    Meine Perry Rhodan Nr. 1-20 in Original und Topzustand habe ich aber noch ;-).

  26. Ein Satz aus dem Comic-Bildchen:
    „Am besten, indem Sie unsere Bücher kaufen!“

    Versteht denn ein jeder der altersgerechten Zielgruppe den Humor in dem Satz oder besteht die konkrete Gefahr, dass so ein Satz wortwörtlich genommen und als Aufforderung zum Kauf diverser Weltuntergangsbücher verstanden wird?

  27. „Gleich kommen sie die Donaldisten oder wie sie heißen und erzählen uns das LTB noch nie die “Richtigen” Geschichten waren und das ihr Spaß doch viel besser ist als unserer.“
    .
    So ist es. In den LTB waren so gut wie keine Barks-Geschichten drin und auch Erika Fuchs hat da nix …
    .
    A propos verkaufen; gerne, bitte hier:
    https://jeeves.blogger.de/stories/1580387/#1580393
    Der komplette Barks/Fuchs; Angebote bitte ab 6000 Dukaten.

  28. ich hab ne ansammlung LTBs aus allen möglichen epochen und kann für mich selbst nun nicht behaupten, dass die qualität bei neueren ausgaben nachgelassen hätte. die meisten davon lassen sich gut mehrmals lesen und ein paar stechen heraus („Das Buch der Wünsche“ und das LTB zur Olympiade 1988 sind für mich 2 herausstechende beispiele), einige wenige sind eher schlecht. Es gibt auch einen neueren Band mit einer extrem lustigen Twilight Parodie oder „Dussels U-Bahn-Bau“ (auch in einem neueren LTB) ist lustig (vllt. für den ein oder anderen zu albern i.vgl. zu früher)

    als kind habe ich immer die geschichten übersprungen, in denen donald am ende schlecht wegkommt (erstmal letzte seite der geschichte aufgeschlagen :D).

    außerdem muss ich sagen, dass mir ebenfalls vieles an allgemeinbildung durch LTBs vermittelt wurde. ob dies mit den heutigen LTBs auch gegangen wäre, weiß ich aber nicht.

    wo legen wir die qualität eines LTB fest? wie unterhaltend es ist oder wie intelligent und tiefsinnig die einzelnen geschichten sind?

  29. @ borti

    Ich kann mich noch an eine Geschichte aus LTB 67 („Micki Maus – Superstar“) erinnern, wo Onkel Dagobert Micky und Goofy engagiert, damit er nicht von Kater Karlo ausgeraubt wird.

    Übrigens hatte ich dieses ganze Zeugs von der Hapgood-Theorie aus dem Film „2012“ schon im LTB 131 („60 Jahre Micky“) kennengelernt. Dort wird sie als Erklärung für das Ende von Atlantis herangezogen, das demnach heute die Antarktis sein soll.
    Die Geschichten mit Prof. Zapotek habe ich aber eigentlich immer gern gelesen.

  30. … es sind VIEL zu wenig Asteroiden im Gürtel, um da einen Planeten basteln zu können…

    Sehr verdächtig.

    Vermutlich haben sich die Panzerknacker oder sogar Dagobert Duck da bedient.

  31. Och, und ich dachte zuerst ein erstauntes ‚Hui, flott auf Kumis Tipp reagiert‘ — und jetzt ist es doch nur eine doofe Koinzidenz…

    Meiner einer würde in solchen Bewertungs-Fällen mit dem ’selektive Wahrnehmung‘ etws vorsichtig umgehen, ist doch ein Effekt imho wesentlicher: Die Elle, mit der das Gelesene-Gesehene-Erlebte damals™ gemessen wurde, war deutlich kürzer.

  32. @Florian: Zu meiner Zeit gab es noch eine durchgehende Rahmenhandlung mit “Vorgeschichte” und kleinen Zwischenstories (Wie lange gibt es denn die schon nicht mehr?

    Die Frage kann ich auch nciht beantworten, aber daran merkt man schon, dass die LTB früher anspruchsvoller waren. Es reicht eben nicht Geschihcte für Geschichte zu lesen, sondern man musste das LTB als ganzes lesen. Nur ein beispiel warum diese Bücher früher anspruchsvoller waren – aber vielleicht spricht da nur die Nostalgie aus mir. Ich find es ja auch Schade, dass jede Seite in Farbe ist, da eben früher nur jede zweite Seite in Farbe war – und das zumindestens muss nostalgische Gründe haben, denn anders machts keinen Sinn dieser Sparmaßnahme des Verlags nachzutrauern. 😉

    @Qualität die LTB waren niemals so gut wie Barks oder Rosa Comics, man kann aber nicht die 90er-Bücher als Vergleich heranziehen, da gab es schon einen ganz masssiven Qualitätsverlust. Die Bücher der 70er und 80er (Ausgaben 1 bis ca. 130, 140) waren wirklich ganz gut, wenn auch keine Barks.

    Ich glaub anicht, dass Kinder sich davon beeindrucken lassen. Das ganze in ein Comic zu verpacken, egal wie der Inhalt ist, nimmt dem ganzen Weltuntergangs-Unsinn die Schärfe (ausgenommen extra darauf abzielende Propaganda-Comics, das ist LTB aber nicht).

    Und das Bild mit dem gratis verteilen ist ja wirklich köstlich. 🙂

  33. Aus der Duckipedia:

    Bis Band 76 wurde das LTB durch eine Rahmenhandlung, die aus einer Vor- und mehreren Übergangsgeschichten bestand, zusammengehalten. Nach einem kurzen Aufleben im LTB 79 verschwand die Vorgeschichte und ab Band 83 auch die Zwischengeschichte. Erst mit Erscheinen des LTB 352 gab es erstmals wieder eine einmalige Rahmengeschichte.

    Und Band 83 erschien 1982.

  34. Jaja, die LTB’s 😉

    Ich hatte auch mal „alle“ – so bis ca. Nr. 150 rum.
    Später haben Sie mich eher genervt da (meiner Meinung nach) zuviel versucht wurde „pädagogisch“ zu wirken. Viele Geschichten waren in meinen Augen zu sehr darauf ausgelegt eine Moral zu vermitteln, statt zu unterhalten.

    Ist aber wie vieles subjektiv ….

  35. Kleine Randnotiz: als es um die Suche nach den Zodiak-Steinen ging, haben sich Enten und Mäuse, bzw. die jeweiligen Bösewichte, über 2 Bände zusammengetan.

  36. „Die Enten- und die Mäuse-Welt wurden nie vermischt.“

    Ist das nun Rassismus oder Apartheid?

    Jedenfalls gab es früher sehr großartige LTBs, die auch heute noch Bestand haben. „Neue“ hab ich seit Jahren nicht angeschaut (Jahrgang 196x), werde ich aber zeitnah nachholen.

    Und das Mickey fürn Arxch ist und Donald rockt hab ich als ca. 10-jähriger dem Verlag schon per Brief mitgeteilt. 😉

  37. Ist doch toll: 2012 werden keine Weihnachtsgeschenke gekauft!
    Stellt euch vor: Die Welt geht erst am 25.12. unter! Was wäre dann mit all dem nutzlosen Krempel?
    🙂

  38. Nach einem kurzen Aufleben im LTB 79 verschwand die Vorgeschichte und ab Band 83 auch die Zwischengeschichte. Erst mit Erscheinen des LTB 352 gab es erstmals wieder eine einmalige Rahmengeschichte.

    Moment mal: in Band 97, zu den Olympischen Sommerspielen 1984, gab es definitiv eine Rahmenhandlung.

  39. @ Jonas Werner:

    Ja, absolut. Die Don-Rosa-Geschichten sind über jeden Zweifel erhaben, sowohl zeichnerisch als auch in der Story. Allein die kleinen Details … *hach*.

    Was allerdings Ehapa geritten hat, Die Bücher mit diesem grauenhaft lieblosen Lettering und dem schlechten Druck herauszubringen, ist mir ein Rätsel. Das hat den Comics nicht sehr gut getan.

    Egal, ist eh nur Korinthenkackerei von mir. Wenn du die Geschichten von Don Rosa magst, solltest du dir auch noch die »Hall Of Fame«-Reihe mit seinen Comics zulegen. Lohnt sich. 🙂

    https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=don+rosa

    Was die Vor- und Zwischengeschichten von damals betrifft: Da war ich schon froh, dass es die nicht mehr gab, so übelst schlecht, wie die gezeichnet waren. Der Zeichner durfte auch ab und zu eine ganze Story machen … grauenhaft. Da hat Ehapa gut daran getan, darauf zu verzichten 🙂

  40. *Ächz*

    Geil, aber leider keine Kohle dafür. Na, hoffentlich haben die Pfeifen bei Ehapa wenigstens da ein wenig Liebe zum Comic gezeigt und hochwertiger gedruckt und gelettert als sonst 🙂

  41. @noch’n Flo: Schon klar. Aber – wie mir v.a. von früher noch in Erinnerung ist – kommen/kamen in den Comics oft lächerlich niedrige Talerwerte vor, sodass man da leicht mit 1 T = 5 bis 10 DM rechnen konnte. Und dann wären 525 € im Vergleich zu 525 T ein echtes Schnäppchen…

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