Heute möchte der Österreicher Felix Baumgartner aus 36 Kilometer Höhe mit dem Fallschirm abspringen (Details dazu gibt es bei Tobias Maier und Michael Khan, die interessante Artikel dazu geschrieben haben). Das ist kein Sprung aus dem All, nicht mal ein Sprung vom „Rand es Alls“ wie überall zu lesen ist. Der Weltraum fängt laut Definition erst bei 100 Kilometer an. Aber es ist trotzdem eine ordentliche sportliche Leistung; großartige wissenschaftliche Erkenntnisse wird der Sprung aber nicht liefern. Stratos ist vor allem ein spektakulärer Stunt, aber keine wissenschaftliche Mission. Heute Abend soll es soweit sein – wenn der Sprung nicht wieder abgesagt wird, wie es ja schon am Dienstag passiert ist.
Die ganze Warterei wurde einem Zuseher wohl zu langweilig. Also wurde Sprung mit Lego nachgebaut und darum haben wir jetzt endlich ein Video vom erfolgreichen Abschluss der Stratos-Mission:
Toll gemacht! 😀
Wenn man es parallel zur Live-Übertragung guck, hat das doch etwas absurdes… 🙂
das war längst überfällig. jetzt will ich das original gar nicht mehr sehen. 🙂
@Florian Freistetter
Soweit ich die Presseartikel dazu gelesen habe, hat auch niemand etwas von „Wissenschaft“ behauptet. Interessant ist evtl. die technische Seite; ingesamt sehe ich in der Aktion den Versuch einen weiteren G.-Buch Eintrag zu schaffen. Jedenfalls wünsche ich Baumgartner viel Glück, völlig unabhängig von einer tieferen Sinnhaftigkeit seines Tuns (jetzt bei 28.000 m).
@s.s.t. „Soweit ich die Presseartikel dazu gelesen habe, hat auch niemand etwas von “Wissenschaft” behauptet.“
Also zumindest die Leute von Servus TV reden dauernd davon (Ulrich Walter beschwichtigt dann aber eh immer wieder).
„völlig unabhängig von einer tieferen Sinnhaftigkeit seines Tuns“
Ich hab absolut nichts gegen Sinnlosigkeit! –> https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/10/14/ein-hoch-auf-die-sinnlosigkeit/
Stimmt es eigentlich, dass bei dieser Höhe und dem dortigen Niederdruck das Blut von Baumgartner beginnen würde zu kochen, wenn er ungeschützt diesen Verhältnissen ausgesetzt wäre? Wäre dies dann im Vakuum des Weltraumes ebenso?
Ich weiß, dass der Siedepunkt einer Flüssigkeit bei niedrigem Umgebungsdruck stark herabgesetzt ist, aber das Blut und alle anderen Körperflüssigkeiten werden doch von seinem Körper derart isoliert, dass das nicht geschehen würde, oder?
Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
@Florian Freistetter
Servus TV ist mir völlig unbekannt. Nun, ich sehe wenig fern, wenn dann Spielfilme oder Dokus.
Ist nicht die Sinnlosigkeit ‚unser aller‘ Erfolg? Bevor es völlig filosofisch wird, hau ich jetzt einfach ab.
@sst: „Servus TV ist mir völlig unbekannt. „
Das ist der Fernsehsender vom Red Bull Chef Mateschitz. Und die übertragen das natürlich exzessiv…
So! Unten isser. Xund isser!
Aber jetzt kommt die Mutter aller Fragen: Wann taucht das erste Beweisvideo bei Youtube auf, welches nachzuweisen versucht, dass der Sprung ein Fake war?
@Maui:
nein, der Körper reicht nicht dafür aus, so einen Druck irgendwie von den Körperflüssigkeiten abzuhalten. Siehe auch hier: https://en.wikipedia.org/wiki/Armstrong_Limit
(bzw. nicht von den Körperflüssigkeiten, die irgendwie „zugänglich“ sind, so gesehen hast du nicht unrecht)
Ich empfand „Servus TV“ bislang eigentlich immer als eine recht erfrischende Ausnahme unter den Privatsendern, da mir die Informationen meist recht solide recherchiert erschienen. Aber das ganze Gebrabbel über den wissenschaftlichen Nutzen der Stratos-Mission hat mich dann doch ein wenig irritiert. Welche bahnbrechenden Erkenntnisse erhofft sich „die Wissenschaft“ denn von dem Sprung?
@noch’n Flo
Grundlagenforschung 😉
SIcherlich lernt man ein wenig darüber, wie sich ein frei fallender Körper in der dünnen Luft verhält (der Flat Spin war allerdings schon bekannt), was vielleicht evtl. für Notausstiegssysteme von Raumfahrzeugen interessant sein könnte.
Aber machen wir uns nichts vor, das war eine Werbeveranstaltung eines Brauseherstellers, der auch andere Sportevents wie Formel 1, „Flugtage“ und Air Races finanziert, um buchstäblich in aller Munde zu bleiben. Was völlig ok ist.
Und Felix ist lediglich dem menschlichen Trieb gefolgt, die Qualität seiner Gene unter Beweis zu stellen, sagt die Soziobiologie (siehe Eckart Voland, „Die Natur des Menschen: Grundkurs Soziobiologie“). Andere fahren dicke Autos oder tragen teuere Uhren, oder bauen teuere Schlösser, und wieder andere stellen sich eben riskanten Herausforderungen.
Ich fand’s jedenfalls gestern sehr unterhaltsam, hab’s im Internet Live-Stream verfolgt und später noch bei Servus TV die Wiederholungen und die Pressekonferenz geschaut. Den Live Stream fand ich übrigens besser, weil der Servus-TV-Übersetzer nicht mehr zuhörte, wenn er übersetzte, und da ging dann immer etwas verloren (ich hatte parallel zum Stream noch Servus TV aufgezeichnet, der Stream konnte ja jederzeit abbrechen, was er dann kurz nach der Landung auch tat). Es war ganz schön nervenaufreibend, wie lange Baumgartner brauchte, bis er Item 1 der Checkliste bestätigte, Kittinger muss schon Blut und Wasser geschwitzt haben und war sehr erleichtert, als nach 5 oder 6 Anfragen endlich eine Antwort kam. Und dann dieser Anblick des Abgrunds – der Wahnsinn!
Ein bisschen irre muss man schon sein, um da runter zu springen.
Man KANN das Ganze als Wichtig nehmen, MUSS es aber NICHT! Es war eine tolle Leistung, aus 39 km Höhe abzuspringen, die Schallmauer als erster Mensch im freien Fall zu durchbrechen und am Ende dann doch sicher auf Mütterchen Erde zu landen. Dafür gebührt Baumgartner zumindest Respekt. Man kann jetzt natürlich nach dem Sinn, nach wissenschaftlichem Nutzen fragen – aber ist das wichtig? Ich glaube nicht, denn dann müßte man auch nach dem Nutzen der Formel 1 – Rennen, nach dem Nutzen von Domino-Days oder ähnlichen Veranstaltungen fragen. Es war unterhaltend, spannend, aufregend und damit besser als jede Volksmusiksendung. Und nun sollten wir uns wieder den wichtigen Dingen zuwenden: In welchem Restaurant des Universums bekomme ich das beste Schnitzel?
In diesem Sinne……
Ich denke, dass die Reporter die Begriffe „wissenschaftlich“ und „technisch“ durcheinander gewürfelt haben. Technisch mag der Blödsinn tatsächlich einen Nutzen haben.
Ich glaub es war auch ein klein bisschen zumindest eine Werbeveranstaltung für den „roten Bullen“….
@ Michael Goschütz:
Im Gegensatz zu diesen Veranstaltungen wurde beim gestrigen Stunt jedoch behauptet, er habe einen wissenschaftlichen Nutzen.
@noch’n Flo
In den Spiegel-Kommentaren stand, der Raumanzug und der Fallschirm seien komplette Neuentwicklungen gewesen. Der Anzug war wohl recht leicht, von den 45 Kilo Ausrüstung entfielen alleine 27 auf den Fallschirm, hieß es in der Servus-TV-Berichterstattung.
Außerdem hat noch nie ein Mensch nur im Raumanzug die Schallmauer (wenn auch nur in sehr dünner Luft) durchbrochen. Das ist halt doch was anderes, als wenn man einen angespitzten Flugkörper durch die Luft jagt.
Das dürfte der technisch-wissenschaftliche Nebeneffekt gewesen sein, aber sicherlich genau so wenig deren Hauptzweck wie es die Wissenschaft bei den Apollo-Missionen (nicht) gewesen ist. Aber Servus- aka Red-Bull-TV kann ja nicht die ganze Zeit davon reden, dass man das sponsort um ein cooles Image zu haben.
WIe gesagt, ich fand’s toll, das war nach der Mondlandung und dem ersten Shuttle-Start eines der spannendsten Luft- und Raumfahrt-Events, das ich bisher gesehen habe. Ich finde auch die anderen Sponsorings von Red Bull in Ordnung (obwohl ich diese Brause selbst nie trinken würde, hab sie einmal versucht, furchtbar), und sie erreichen eben genau den gewünschten Werbeeffekt. Das schmälert in keinster Weise die technische und menschliche Leistung des Teams bzw. von Felix Baumgartner. Irgendwer muss die Arbeit der Leute ja schließlich finanzieren. Weiter so.
@ Alderamin:
Klar, das war ein tolles Ereignis und eine grossartige Leistung aller Beteiligten, keine Frage. Ich habe es mir gestern schliesslich auch stundenlang angeschaut und mitgezittert.
Aber man sollte das Ganze nicht zu einem wissenschaftlichen Event hochjubeln, wenn es keins ist.
@Alderamin: tja, das ist halt die neue Art der Werbung, man redet nicht mehr über das Produkt sondern macht (od. sponsert) halt laufend coole Sachen… übrigens ist mir noch aufgefallen, dass ab ca. 38 km Höhe aufwärts plötzlich ein unerwarteter Auftrieb von über 10 m/s stattfand, da muss sich wohl eine besondere Gasschicht (einige 100 m Schichtdicke) sich befunden haben… oder was?
4 Mini – Gyroskope hätten das gefährliche Trudeln trotzdem verhindert!
Felix Baumgartner macht dann den nächsten Sprung garantiert von der ISS aus ca. 400 km Höhe, aber nur wenn die Lagestabilisierung per Gyroskope auch perfekt funktioniert, inkl. der thermischen Isolierung… 😉
@Beobachter
Da oben muss wohl eine nach oben gerichtete Luftströmung geherrscht haben. Je höher man kommt, desto langsamer nimmt die Luftdichte mit der Höhe ab, d.h. der Ballon kann mit ganz wenig Zusatzauftrieb ein gutes Stück nach oben steigen. Er steigt ja ansonsten nur so weit, bis das Volumen des verdrängten Gases das gleiche Gewicht hat wie der Ballon, und bei geringer werdendem Druck muss immer mehr Volumen verdrängt werden, um den Ballon zu tragen, der in der großen Höhe schon ziemlich prall gefüllt war und deswegen nicht mehr weiter wachsen konnte, was seine Steighöhe schließlich begrenzte. Wenn der Druck aber nur noch langsam abnimmt, nimmt auch das zum Tragen des Ballons nötige Gasvolumen nur langsam zu, also kann ein Ballon mit festem Volumen durch geringe Auftriebskräfte ziemlich weit nach oben getragen werden.
Da die ISS schon mit ca. 24-facher Schallgeschwindigkeit (bezogen auf die Schallgeschwindigkeit am Boden) unterwegs ist, dürfte ihm beim Wiedereintritt ziemlich warm um’s Herz werden… Im Ernst, irgendwo in den Science Blogs (Florian hatte das verlinkt) hatte doch jemand ausgerechnet, welche Temperaturen und Geschwindigkeiten aus welchen Fallhöhen erreicht würden, und da waren 70 km (undf Mach 2) noch im Bereich des Möglichen, 100 km (Ausstieg aus einer Virgin Galactic Space Ship 2; beinahe Mach 3) aber schon nicht mehr, weil es auch bei einem Sturz aus dem Ruhezustand unterwegs zu heiß werden würde. Höchstens mit speziellem Isolationsanzug oder Wasserkühlung denkbar (aber nicht erstrebenswert…). 400 km? No way!
@myself
Hier war’s. Jetzt mit aktualisiertem Nachtrag.
@Benno:
Danke für deine Antwort. Ich habe auch noch wegen dieser Frage recherchiert. Die meisten zuverlässigen Quellen negieren das Kochen des Blutes, da der Druck der Gefäßwände in Torr ausreichen sollte, um den Siedepunkt des Blutes hoch genug zu halten. Umso unverständlicher ist es, dass die Medien das Gegenteil behaupten.
Ich denke, dass nur die hautnahen Körperflüssigkeiten und die der Schleimhäute betroffen wären.
Eine Frage warf sich aber kurz vor dem Sprung auf: Wieso musste Felix die Atemluftversorgung seines Anzuges kappen?
@Alderamin: was?, eine Luftströmung in über 38 km Höhe, die horizontalen Jetstreams reichen ja nur bis etwa 12 km Höhe… aber vielleicht war es ein elektrostatisches Phänomen, oder die zunehmende Umfangsgeschwindigkeit die ja ebenfalls die Wirkung der Gravitation ein bisschen vermindert… oder sogar das Gewicht der etwa zeitgleich abgelassenen Kabinenluft… hm, wie viel Gewicht hat eigentlich 1 m³ Luft in 38 km Höhe?…
@Maui, Benno
Diese Quelle der NASA wird im deutschen Wikipedia-Eintrag zum Vakuum genannt und behauptet, dass der Druck der Haut und der Gefäße reichen würde, das Kochen des Blutes zu verhindern.
Im von Benno zitierten Wikipedia-Artikel zum Armstrong-Limit steht ebenfalls explizit, dass das Blut nicht kochen würde. Wohl aber Flüssigkeiten in Schleimhäuten, den Lungenbläschen, Tränenflüssigkeit etc., was einsichtig ist, und wohl kurzfristig nicht lebensgefährlich.
Das Kappen der Sauerstoffversorgung vor dem Sprung war doch das Umschalten von der Versorgung aus den Tanks der Kapsel auf den limitierten Sauerstoffvorrat im Anzug, der nur 6 Minuten lang reichte, oder worauf bezieht sich Deine Frage?
@Beobachter
Kein Jet Stream, aber die Luft in der Stratosphäre ist oben wärmer als an der Grenze zur Troposphäre, also nimmt die Luft Wärme von der Sonne auf (z.B. durch den Ozongehalt), vielleicht gibt’s da auch eine geringe Thermik durch die aufsteigende, in der Morgensonne erwärmte Luft.
An das Gewicht der Luft in der Kapsel habe ich auch gedacht, da muss man das Gewicht der abgelassenen Füllung beim Kabinendruck zugrunde legen, war das Luft bei 1/3 Normaldruck? Bei Normaldruck wiegt 1 Kubikmeter Luft ca. 1 kg. Ein paar hundert Gramm abgelassene Luft dürften aber kaum einen Unterschied gemacht haben. Also doch eher Luftströmungen (von denen auch Ulrich Walter bei Servus-TV sprach).
@Alderamin: aber dennoch, falls man die Umfangsgeschwindigkeit in 400 km kompensieren würde (z.B. mit einem EM – Katapult?) dann könnte eine neue Sportart in Zukunft durchaus Furoure machen… so gerade vor dem geistigen Auge (kanns mir nicht verkneifen ;-)) einige verwegene (todesverachtende) Ionosphären – Surfer mit einem grossen thermisch isolierten Ionos – Surfbrett unter ihren Füssen gleiten majestätisch durch die F2 – Schicht mit zunehmender Fallgeschwindigkeit in dichtere Gefilden der Atmosphäre, natürlich mit einem ultraleichten Raumanzug der neuesten Ionos – Surfergeneration… ach was, in Zukunft macht man sowas cooles, und Red Bull ist wieder dabei… 😉
Danke für die Antwort, Alderamin.
Zur anderen Frage: Ich ging naiverweise von Sauerstoffreserven im/am Anzug aus. So ist das Kappen natürlich verständlich 😉
Der Druck in der Kabine war meiner Meinung nach bei über 0,6 bar. Es wurde zum Glück nicht nur der Druck im mir unbekannteren psi eingeblendet.
@Beobachter
Die Beschleunigung würdest Du nicht überleben… Raketen brauchen bei Beschleunigungen, die man aushält, 8 Minuten bis in den Weltraum. Eine Railgun schafft ein paar tausend G (mit weniger G kommt man bei der beschränkten Baulänge nicht auf die hohe Geschwindigkeit). Vergiss‘ die ISS, mit einer verbesserten Version des Space Ship 2 oder einer konventionellen Rakete, die senkrecht nach oben fliegt, könnte man jemanden in 400 km Höhe im Stillstand aussetzen. Oder mit einem Weltraumlift (wenn man rechtzeitig aussteigt).
Solches Surfen gab’s schon mal in Dark Star (hier ab 4:40).
Die Frage wegen der Finanzierung stößt bei mir deswegen immer ein bisschen sauer auf, weil ich mir eben sage, inwieweit ist es dann noch ein reines Event oder nicht sogar schon beeinflussbar. Risiert evtl. der Baumgartner zuviel dabei, weil halt Red Bull Flügel verleihen muss – oder haben wir anstatt dem Baumgartner z. B. im Vorfeld 25 Minuten Werbung auf dem Bildschirm etc. pp. was es noch so an Nebenwirkungen gibt. Es ist ja allgemein hin bekannt, dass so mancher Privatsender nebenbei nur Schrott sendet und auf bestimmte Argumente gar nicht eingeht, nur um uns dann durch Werbung zerstückelten Spitzensport zu liefern. Dies finde ich nicht nur schade, sondern auch ziemlich dämlich. Da ist die Frage, wird die sportliche Leistung nur erbracht, weil es Geld dafür gibt, oder wäre man auch ansonsten dazu bereit. Dann lieber ehrlichen Sport oder gar keinen….. Dies ist halt meine Meinung, genauso, wenn das Ereignis nur ein paar Wenige schauen können, die es sich leisten können und für die anderen bleibt dann nur noch eine Ansammlung an Pics übrig und das eigentliche Ereignis sieht man dann erst irgendwann mal im Fernsehen…. sehr schade finde ich das die Entwicklung immer mehr in diese Richtung geht….
Also mir ist es eher so vorgekommen, als dass sich die angezeigte Höhe in beide Richtungen sprunghaft verändert. Mal waren plötzlich 10 Meter mehr und dann ebenso plötzlich 5 Meter weniger. Ich vermute da einen Messfehler. Hab mich nicht näher informiert, wie die Höhe gemessen wurde, wenn es mittels Radar war,. dann könnte mal ein Teil des Ballons und dann ein anderer reflektiert haben und dann wieder die Kapsel.
@AlBundy
Es ist nicht so, dass Red Bull den „Space Jump“ ausgeschrieben und Bewerber gesucht hätte. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Leuten, die Kittingers Rekord brechen wollten: Michel Fournier, Steve Truglia, und auch eine Frau, Cheryl Stearns. So ein Unternehmen kann aber niemand der Delinquenten aus eigener Tasche finanzieren, und so sind die gescheiterten Vorhaben bisher wohl am mangelnden Sponsorengeld gescheitert.
Baumgartner hatte Glück, den richtigen Sponsor gefunden zu haben. Er hat auch vorher schon gefährliche Sprünge (den höchsten Base Jump von einem Gebäude, den Petronas Towers, sowie den niedrigsten von der Christus-Statue in Rio) und eine Ärmelkanal-Überquerung mit Karbon-Flügeln durchgeführt. Er verfolgt seine eigenen Ziele, und Red Bull zahlt.
Tatsächlich kamen bei den von Red Bull gesponsorten Events auch schon Menschen zu Tode, z.B. der Pilot Alejandro Maclean beim Air Race. Der Stream von Baumgartners Sprung soll auch 20 Sekunden verzögert gewesen sein, damit man zur Not wegblenden konnte. Als er ins Trudel geriet und man dann die Kontrollzentrale zeigte, dachte ich einen Moment, das war’s….
@Wurgl
Es wurden immer wieder die Steig- und Sinkgeschwindigkeiten angezeigt, die passten schon zu den Höhen. Die Absprunghöhe in den offiziellen Zahlen passte wiederum zur Anzeige auf dem Bild. Ich denke, die haben mit GPS gemessen und dass die Höhenschwankungen echt waren.
Cooles Video! Fast wie das Original 😉
Mich störte nur die Moderation auf n-tv etwas. Z.b. als der Moderator die Aktion mit der Mondlandung vergleichen wollte, davon sprach wie klein doch die Erde ist, als er die Aufnahmen mit den Fischaugen-Objektiven kommentierte oder als er das Wabbern der hoch vergrößerten Aufnahmen als Wackeln des Ballons interpretierte. Wenigstens wusste er, das Felix nicht vom Weltall sprang…
@Alderamin:
Aus der Steig-/Sinkgeschwindigkeit kannst du die Höhe berechnen und umgekehrt aus der Höhe zu verschiedenen Zeitpunkten die Steig-/Sinkgeschwindigkeiten. Insoferne ist das erstmal eine einzige Messung, soferne nicht tatsächlich unterschiedliche Methoden benutzt wurden.
Ich habe diese Sprünge in der Höhe eine Zeit lang beobachtet, das ging mal rauf, mal runter und das im Sekundenabstand. Also von einer Sekunde zu nächsten waren da 10 Meter mehr und eine weitere Sekunde später 5 Meter weniger. Ich konnte gar nicht so schnell im Kopf subtrahieren, wie das rauf und runter gegangen ist. Wenn das tatsächliche Höhen gewesen wären, dann hätte es den armen Felix in der Kapsel durchschütteln müssen und der wäre da gar nicht glücklich (im Sinne von felix) gewesen. Ich bleib bei Messfehler.
@alderamin
Es ist nicht so, dass Red Bull den “Space Jump” ausgeschrieben und Bewerber gesucht hätte. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Leuten, die Kittingers Rekord brechen wollten: Michel Fournier, Steve Truglia, und auch eine Frau, Cheryl Stearns. So ein Unternehmen kann aber niemand der Delinquenten aus eigener Tasche finanzieren, und so sind die gescheiterten Vorhaben bisher wohl am mangelnden Sponsorengeld gescheitert
Halte mich für verrückt, aber genau das finde ich falsch, bzw. stört mich dabei. Dass hier einer in den Genuss kommt, wohingegen andere evtl. die gleiche Leistung bringen können, aber den falschen Sponsor haben. Ich selber hätte nicht den Mut dazu und würde mich z. B. auch nicht von den Klitschkos verprügeln lassen oder gegen Schumi um die Wette rasen, wobei mich letzteres schon reizen würde.
Aber geht es nicht darum, den bestmöglichen Sport zu bieten? Gut, Baumgartner ist schon ein geeigneter Sportler für sowas und hatte auch schon Erfolge. Wenn auch Basejumps für die einen Sport sind und für andere ist es einfach Wahnsinn (es gibt auch einige die bei ähnlichen Sachen sinnlos ihr Leben gelassen haben, z. B. ein Schweizer Basejumper)…. Genauso ist es ja auch beim Bergsteigen, der eine steht auf dem Mount Everest und lässt sich feiern, der andere könnte das gleiche leisten oder sogar noch mehr, hat aber nicht die richtigen Sponsoren……
Also ich finde das halt unfair, was solls…. so ist halt das Leben…
@Wurgl
Ein Wechsel der Steiggeschwindigkeit um 10 m/s im Sekundentakt war sicherlich Messfehlern geschuldet, aber der Ballon stieg, nachdem er sich schon auf 38400 m (oder ähnlich, muss mir die Aufzeichnung nochmal ansehen) gelevelt hatte, noch mal mit fast 10 m/s auf über 39000 m und sank dann wieder darunter, bevor er unmittelbar vor dem Absprung nochmal auf die Absprunghöhe von 39044 m stieg. Diese Schwankungen der Höhe waren langfristig und konsistent. Ich schau’s mir nochmal an.
Ja! Dieses Steigen und Sinken am Ende war sicherlich echt und nicht irgendwelchen Fehlern geschuldet. Da stimme ich dir zu. Aber so zwischendurch gabs dieses Gehypfe der Zahlen und das waren sicher Messfehler.
Übrigens ist der Sprung laut Postillon ungültig *kicher* 🙂
@AlBundy
Aber so läuft das bei diesen Events doch immer, ob’s ein Marsch zum Pol ist wie bei Arved Fuchs, oder eine Besteigung aller 8000er oder so einem Sprung. Du hast eine Idee, was Du machen möchtest, dann musst Du einen Sponsor finden, der das finanziert, indem Du ihn von Deinem Konzept überzeugst, und dann kannst Du los legen. Das Finden des Sponsors ist schon ein Teil des Unterfangens. Solche Unterfangen sollten nicht ausgeschrieben werden, weil sich dann zu viele Möchtegern-Helden melden würden.
Und alle würdigen Kandidaten gleich zu finanzieren, ist aus Sicht des Sponsors uninteressant, es zählt am Ende ohnehin nur der, der den höchsten Rekord aufgestellt hat.
Sicherlich war „Stratos“ auch eine Form von cleverem Marketing. Die ist mir aber lieber, als jede viertel Stunde mit „R.B. verleiht Flüüügel“ bombardiert zu werden. Normalerweise verwenden Firmen ja ihren Propaganda-Etat, um das Publikum zu belästigen; keine der medialen Blödmaschinen könnte ohne diese Finanzierung existieren. Hier jedoch wurde mal keine von den ach so hippen Werbeagenturen engagiert, sondern ein paar Veteranen aus der „guten alten Zeit“ der amerikanischen Raumfahrt. Nebebei bekamen Leute, die unverzichtbar sind bei solchen Projekten, aber sonst nur unsichtbar im Hintergrund agieren, ein öffentliches Podium.
Auffällig ist zudem, daß das heilige Prinzip der Konkurrenz kein Teil des Projekts war: Kein Wettrennen, man ließ sich soviel Zeit wie man benötigte. Der Rekordinhaber unterstützt einen anderen, damit der seine Rekorde bricht. Vielleicht wurde deshalb der wissenschaftliche Charakter der Mission überbetont. Einer Gesellschaft, die sich der Diktatur ökonomischer Zweckdienlichkeit unterworfen hat, kann man solch eine Aktion wohl nicht anders vekaufen. Man hätte ja nun schlecht sagen können: Herr Baumgartner wollte als Krönung seiner Karriere den höchst möglichen Sprung wagen; Mr. Kittinger findet, daß seine Leistung von 1960 wegen milärischer Geheimhaltung nie gebührende Würdigung fand; und dem Sponsor gefiel, daß seine Marke während der gesamten Projektlaufzeit immer mal wieder unauffällig als megacooler Financier wahrgenommen wird.
Die Strategie von RedBull, interessante Konzepte zu adoptieren und unter eigenem Namen laufen zu lassen, erscheint mir „gerechter“ als jene des Richard Branson von Virgin, der nur finanziert, was er selber machen kann. Bransons Aktionen übermitteln darum stets die implizite Botschaft: Seht her, was man alles für verrückte Sachen anstellen kann… wenn man Milliardär ist!
Es wäre mir natürlich lieber, wenn sowas auch ohne Sponsoring möglich wäre. Fernsehsender wären doch eigentlich geeignete Kandidaten dafür. Geld haben sie doch, wenn die GEZ-Milliarden betrachtet, die allein im Fußball versenkt werden. Aber andererseits: Die Privaten würden ja wohl kaum ihre Zielgruppe überfordern wollen. Bei den Öffentlich-Rechtlichen muß man den bewilligenden Redakteur kennen (und ggf. mit einigen „Beratungsverträgen“ überzeugen); das Projekt wäre zehn mal so teuer; müßte dutzenden von Günstlingen aller im Rundfunkrat vertretenen Parteien und Religionen einen leitenden Posten zusichern; würde deswegen „Drittmittel“ aquirieren müssen, worauf man Kapsel und Anzug mit Firmenlogos regelrecht tapezieren täte…
In diesem Sinne wäre es mir am liebsten, wenn auch andere Firmen ihren Werbeetat in derartige Projekte fließen ließen, anstatt jede Fläche, auf die ein Auge blicken könnte, mit manipulativer Propaganda zu verunstalten.
In „heute“ sagte sie gerade, das Ganze hätte Red Bull 50 Millionen gekostet. Ist doch gut angelegt bei dem Hype gestern (und immer noch), auch wenn in heute nur von einem „Energy-Drink-Hersteller“ die Rede war 🙂
Aber cool fand ich seinen letzten Satz vor dem Sprung:
„I´m going home now“.
@Yorick
Applaus.
Ohne diese „heroische“ Musik wär der Legofilm recht flach. Bekommt der Urheber (der leider nicht genannt wird, weshalb wohl?) und die Rechteinhaber auch Kohle dafür? oder ist das einfach nur wieder geklaut, ohne zu fragen?
@Alderamin: Danke, vorerst mal… aber das mit dem Seil – Aufzug wäre evtl. auch überlegenswert… nur bis zum Gegengewicht im Orbit sind dies 36000 km, wo ja auch die TV – Satelliten stationiert sind… da wird sich das lange Seil aber ordentlich durchbiegen entlang der Erdatmosphäre, oder?… ganz zu schweigen von den enormen elektrischen Entladungen entlang des Kabelstranges… wäre also vmtl. auch nur ein Luftschloss… 😉
aber noch was ernsthaftes zur Stratos – Mission: die Starthöhe (genaue Google Koordinaten unbekannt!) am Anfang betrug sie (lt. ServusTV) bereits ca. 1090 m… wurde dies denn von der max. erreichten Gesamthöhe von 39055 m eigentlich abgerechnet?, (hab ich nicht so ganz mitbekommen)… guckte nämlich gleichzeitig TV und Livestream obwohl letzeres mit über 1 min. verzögert wurde…
die exakten Startkoordinaten konnte ich in Google Earth nicht auffinden, (irgendwo auf dem Gelände der Walker Airforce Base?)
nur so ungefähr den voraussichtlichen Ankunftsort des Absprunges (lt. Aufnahme von der Stratos – Kapsel)… wie weit war eigentlich die Landung vom Startort entfernt?… naja, die Recherche war halt eine kleine Beschäftigungsteraphie für mich… 🙂
Bild: Stratos Absprungposition aus 39 km Höhe
Bild: Grossraum Stratos Gelände, Satelliten Übersicht
Ist es nicht so, dass man eine spezifische Fluchtgeschwindigkeit überwinden muss um ins All zu gelangen? Alsotheoretisch würde man auch dann wohl ab einem Seil oder einer Leiter nicht rauskommen, oder????
@AlBundy
Nein, nur um oben zu bleiben. Bzw. braucht man mindestens Kreisbahngeschwindigkeit, um seine Höhe zu halten. Bei einem Weltraumlift ist nur das obere Ende auf Höhe der geostationären Bahn auf Kreisbahngeschwindigkeit, alles andere ist langsamer, d.h. wenn man dort abspringt, fällt man entweder auf eine Ellipse mit niedrigerem Perigäum (erdnächstem Punkt) oder (wenn das Perigäum niedriger als die Hochatmosphäre liegt) man fällt zurück auf die Erde. je nach Absprungpunkt erst nach einer halben Erdumkreisung. Aus 400 km Höhe sicherlich ziemlich geradewegs, da ist die Geschwindigkeit des Seils um die Erdenur knapp 0,5 km/s und das ist nur 30 m/s schneller, als sich der Erdboden am Äquator durch die Erddrehung bewegt. Also fast Stillstand gegenüber dem Erdboden.
Deswegen kann Virgin Galactics Spaceship 2 auch zwar problemlos auf 100 km Höhe steigen und ohne Hitzeschild wieder zurückfallen; nur oben bleiben, das kann es nicht, da fehlen von 25000 km/h etwa 21000…
Korrektur: die Absprunghöhe war exakt 39045 m
Frage: wurde es über Meereshöhe oder über Bodenhöhe gemessen?… letzteres wäre dann nur aus 27955 m Höhe gewesen… nachfolgend steht auch nichts genaueres über die technisch-physikalischen Vorgaben der Stratos Höhenmessung… (hab aber nicht alles angeklickt)
Quelle: Red Bull Stratos – Wikipedia
@Beobachter
Sicherlich wird ab Meereshöhe gemessen. Ob man dann auf einem Berg landet oder auf dem Boden spielt ja keine Rolle, der schwierige Teil ist derjenige oben in der dünnen Luft. Da man beim Absprung nicht exakt weiß, wo man landen wird und wie hoch dieser Punkt ist, macht es anders auch wenig Sinn.
39045 – 1090 ist übrigens 37955, nicht 27955 (wohl Tippfehler).
@Alderamin: richtig, (wohl etwas zu schnell abgeschickt) am Taschenrechner steht immer noch 37955
vmtl. öffnete deswegen Baumgartner etwas früher den Fallschirm…
Danke für die Korrektur…
@Spielverderber
„Ohne diese “heroische” Musik wär der Legofilm recht flach. Bekommt der Urheber (der leider nicht genannt wird, weshalb wohl?) und die Rechteinhaber auch Kohle dafür? oder ist das einfach nur wieder geklaut, ohne zu fragen?“
Hättest du dir den Clip bis zum Schluss angeschaut, würdest du den Urheber kennen. Das Video selbst ist nämlich auch nur Werbung; in diesem Fall für die Modellbaumesse 2012 in Wien.
@ Alderamin:
Danke.
[…] Medien das Ereignis der Woche gewesen. Für die Wissenschaft werden sich nach Einschätzung von Florian Freistetter keine Erkenntnisse davon ableiten lassen. Daher hat Michael Khan von Scilogs wenigstens einmal vor- […]
Der Beweis. Baumgartner ist ein Nachahmer von Calvin:
https://www.gocomics.com/calvinandhobbes/2012/07/15
Whoa, Baumgartners Rekorde gebrochen, ohne Vorwarnung! Von einem 57jährigen! Das muss weh tun, aua…
Noch ein bisschen mehr Video von dem Sprung. Werbeaktion für zukünftige kommerzielle Stratosphärenflüge. $75000 das Stück. Wer hat, der kann….
@Alderamin:
„Werbeaktion für zukünftige kommerzielle Stratosphärenflüge. $75000 das Stück. Wer hat, der kann….“
Okeee … wenn ich dafür in einem Raumanzug an einem Ballon hängen muss, müssten die aber noch eine Null dranhängen bevor ich das mache … 😉
@PDP10
Keine Bange:
Kannst also unterwegs sogar Scienceblogs lesen.
Warum steht da aber kein Wort über den Weg zurück nach unten…? 😯
Ach, ist doch ein Schnäppchen. Wer höher hinaus will, muss sich ja derzeit für 20+ Millionen ein Plätzchen in der Sojus mieten. Und Jochen Schweizer ist zwar billiger, kommt aber mit seiner MIG nur auf popelige 21 km.
@myself
Ich Dummchen, da steht doch Parafoil.