Von der Osterinsel kennt man vor allem die beeindruckenden Statuten, die dort überall zu finden sind. Ich habe früher schon einmal erklärt, was sie mit Astronomie zu tun haben. Immer wenn irgendwo auf der Welt etwas altes und beeindruckendes gefunden wird, dann denken manche Menschen gleich an übernatürlichen und außerirdischen Einfluss. Natürlich auch bei den Statuen der Osterinsel. Die seien so groß, die können Menschen nicht transportiert haben. Aliens müssen dabei geholfen haben. Die Statuen können ja schließlich nicht von selbst über die Insel laufen.

Nein, von selbst nicht. Aber mit ein bisschen Hilfe klappt es.

Es braucht dazu 18 Leute und ein paar Seile, haben ein paar Archäologen herausgefunden. Dann fangen die Statuen zu laufen an:

(Ich mache gerade Pause, darum gibt es diese Woche im Blog nur das Sparprogramm. Mit richtigen Artikeln geht es nächste Woche weiter)
29 Gedanken zu „Wenn die Statuen auf der Osterinsel zu laufen beginnen…“
  1. cool …

    Das ist doch mal ein beeindruckendes Experiment.
    Es ist immer wieder schön mit anzusehen, wenn sich die Menschen etwas einfallen lassen, wie es auch ohne Götter-Astronauten funktionieren könnte.
    Und dabei ist es meiner Meinung nach erstmal zweitrangig, ob es tatsächlich so gemacht wurde – die Möglichkeit, das es mit menschlichem Einfallsreichtum zu bewerkstelligen ist, ist für die Erklärungsfindung von primärer Bedeutung.

  2. Interessant!
    Ein paar Osterinsel Statuen graben die ja zZt. aus, die sind unter der Erde mind. genau so lang
    wie das was oben sichtbar ist, die sitzen bombenfest in der Erde.
    Mit dieser Größe müsste das „Laufen“ aber auch funktionieren denke ich.

  3. @Alderamin+Wurgl: Mir fällt da eher die EtOH-Variante ein: Nach ner Buddel Korn fällst Du leicht nach vorn….

    Der Gutste „läuft“ ja auch nicht sehr nüchtern.

    In der Tat fehlen mir persönlich auch die Seile nach vorne, falls er Übergewicht nach hinten kriegt. Oder die Leute sind diszipliniert genug?

  4. Beeindruckend (und verdächtig!), das auf der Statue auf der „Brust“ bei mir so ein schwarzer Kasten ist mit einem weissen Pfeil, der genau in die Richtung zeigt, in die die Statue wandert… wenn das nicht ein Fingerzeig von IHNEN ist…

  5. lol, wer sagt, dass aliens damit zu tun haben?
    aber wenn hier wissenschaftlich korrekt vorgegangen vorgegangen wäre,
    hätte man
    a) das gewicht mehr als verdoppeln müssen
    b) die statue größer machen müssen
    c) wie die originale leicht zerbrechliche vulkangesteine benutzen müssen

  6. @Peter: Die echten Statuen sind wirklich größer und lassen sich meiner Meinung nach nicht mit dieser Methode transportieren. Die Statuen wären bestimmt sehr oft umgekippt und zerbrochen. Wo liegen die kaputten Statuen bitte?

  7. Bei vielen Statuen ist aber zu erkennen daß die unteren Kanten rechts und links abgenutzt sind. Vor allem auf dieser Beobachtung stützt sich diese Technik.

  8. Für diese Steinstatuen brauchte es keine Aliens aber interessanter ist die Frage, wie kamen die Leute auf diese abgelegene Insel?
    Dabei waren die Aliens beteiligt.

    Nee, im Ernst. Ich staune wirklich, wie diese abgelegene Insel besiedelt wurde, von Polynesiern, in ihren kippeligen Kanus über 1000 Sm gegen die vorherrschende Windrichtung. Und damit eine überlebensfähige Population entstehen kann (zu Zeiten der Entdeckung durch die Europäer lebten rund 10’000 auf der Osterinsel, [glaube ich irgendwo gelesen zu haben, ich habe es aber nicht mehr gefunden]) dafür reichen zwei Fischer, die von ihrem Kurs abgekommen sind und per Zufall auf die Insel gelangt sind bei weitem nicht.

    Also müssen ein paar hundert Polynesier im zeugungsfähigem Alter von Ausserirdischen auf die Insel gebracht worden sein. Oder nicht?

  9. @Franz

    Hab‘ mal von einer Untersuchung der DNA der Pazifikvölker gelesen, aus der sich schließen ließ, wie diese allmählich von Westen nach Osten den Pazifik bevölkerten. Die letzten kamen erst um das Jahr 1200 auf den östlichen Inseln an und anhand eines in Südamerika gefundenen Hühnerknochens (Hühner gab es ursprünglich nicht in Amerika) kann man folgern, dass die Polynesier mindestens 100 Jahre vor Kolumbus den amerikanischen Kontinent erreicht haben. Die hatten damals schon den Bogen raus, wie man auf dem Ozean mit Hilfe der Sterne, der Wolken, der Wellenrichtung und dem Vogelzug folgend navigieren und Inseln finden kann kann.

    Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Polynesia#History_of_the_Polynesian_people

  10. @Franz

    Also müssen ein paar hundert Polynesier im zeugungsfähigem Alter von Ausserirdischen auf die Insel gebracht worden sein. Oder nicht?

    Oder nicht!

    @ali

    Und wer hat ihnen beigebracht „Hi-Ho“ zusagen? –> Aliens

    Nee, das war Walt Disney!

  11. @Peter & der @Wolf, @ELC20049 & @Annalea: Die Vorgehensweise ist schon wissenschaftlich und vor allem aus Sicht des Ingenieurwesens und des Projektmanagements korrekt (jedoch noch nicht abgeschlossen, allerdings).

    Es handelt sich mMn um ein „Proof of Concept“ bzw. das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie. Der englische WP-Eintrag erklärt den Sinn solchen Tuns recht gut, auch für prinzipielle Vorgehensweisen. „Proof of Mechanism“ wäre nach meiner Vorstellung der Versuch, ein vielleicht 50cm hohes Modell mit Bindfäden und 3 Personen zu bewegen. Funktioniert das, kann man mehr investieren und einen Schritt weitergehen, wie hier gezeigt.

    „Proofs of Concept“ sind notwendig, um zu beweisen, dass es sich lohnt, mehr Aufwand in ein Projekt zu investieren. Der Rest sollte dann eine Frage der Skalierung sein: größere Statuen, mehr Menschen, bessere Seile, ein festerer Untergrund etc. Ganz richtig heißt es auch in dem von FF verlinkten Text bei io9:

    „But could the […] model be used to transport statues larger than the model […]? That remains unclear, […]“

    Das muss dann sicherlich irgendwann auch geklärt und durchgeführt werden, doch bevor ich (oder irgend jemand) weiter Geld reinstecke, würde ich wissen wollen, dass es von der Methode her funktioniert. Deshalb finde ich genau so gut, wie es gemacht wurde, und nicht anders.

  12. Im statistischen Mittel sind die Figuren ziemlich genau 4 Meter groß, also etwa so groß wie im Video. Das bei allen Statuen – insbesondere bei den größeren – vielleicht auch andere Transporttechniken angewendet worden sein können wird durch die experimentelle Bestätigung eines weiteren Verfahrens nicht negiert.

  13. Ich finde das Buch jetzt nicht mehr, aber ich erinnere mich ganz dunkel daran, dass Thor Heyerdahl so was schon vor langer Zeit ausprobiert hat, wegen einer Überlieferung, diese Statuen seien von selber gelaufen. Oder wars doch nicht Heyerdahl? Mein Gedächtnis ….

  14. Das Experiment beweist nichts. »Spiegel online« veröffentlichte einen ausgewogenen Artikel zum Experiment. Carl Lipo wird wie folgt zitiert : »Natürlich geschah das nicht aus eigenen Kraft, sondern mit Hilfe der Rapanui, der Einwohner der Insel. Sie sicherten die bis zu 74 Tonnen schweren Figuren mit Seilen, richteten sie auf und bewegten sie dann mit Schaukelbewegungen vorwärts.«
    Fakt ist: Das Experiment gelang auf absolut flachem Areal mit einem für das Experiment hergestellten Modell. Das Gewicht der extra angefertigten Statue: 4,4 Tonnen. Der Weg vom Steinbruch im Rano Raraku Vulkan zu den Plattformen der Statuen ist aber nicht eben, sondern mal geht es steil abwärts, mal wieder einen Hang empor. Und wie sollen die Figuren auf ihre Plattformen »gelaufen« sein?
    Fakt ist: Es gelang tatsächlich, ein kleines »Modell« eines Moai ein Stück weit auf einer mit großem Aufwand eingeebneten »Straße« zu bewegen. Fakt ist aber auch, dass das »Modell« nicht einem echten Moai entsprach. Jo Anne Van Tilburg, Direktorin des »Easter Island Statue Projects« an der »University of California«, Los Angeles, spricht dem vermeintlich bahnbrechenden Versuch jede wissenschaftliche Bedeutung ab: »Was sie da gemacht haben war ein Stunt, aber kein Experiment!« Die Form von Lipos Modell sei keine genaue Nachbildung eines Moai, also nicht für ein seriöses Experiment geeignet. »Sein Projekt hat die Statuen aus ihrem archäologischen Kontext gerissen. Und ich glaube, immer wenn so etwas geschieht, begibt man sich – wie vorsichtig auch immer – ins Reich der Phantasie und der Spekulation auf einer Ebene, die nicht mehr wissenschaftlich ist.«
    Die Osterinsulaner, mit denen ich über solche »Erklärungen« diskutierte, lachten nur. »Wenn es so einfach und mit primitiven Mitteln ginge, einen Moai von A nach B zu bringen, wieso werden bis heute zum Beispiel moderne Krane benutzt?

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