Via Twitter wurde ich auf ein höchst geniales Video hingewiesen. In einer Talkshow aus dem Jahr 1988 haben Stephen Hawking, Carl Sagan und Arthur C. Clarke (ich nehme an, ich muss keinen dieser drei Männer vorstellen?) über das Universum, den Urknall und außerirdisches Leben diskutiert. Auch wenn das Gespräch schon vor 24 Jahren stattgefunden hat, ist es trotzdem enorm faszinierend.

Irgendwie ist es schon ein wenig ironisch, dass von diesen drei großen Männer heute nur noch derjenige am Leben ist, der laut seinen Ärzten schon seit 50 Jahren tot sein sollte…

25 Gedanken zu „Stephen Hawking, Carl Sagan und Arthur C. Clarke unterhalten sich über das Universum“
  1. Jaja, die Schulmedizin…..hätte Hawking nicht massiv homööopathische Mittel geschluckt(wegduck)…Und dann noch Richard Wagner als Intro…….
    Schönes Gespräch. Vielen Dank fürs Ausgraben!

  2. Übrigens ein kleiner Tipp, unter keinen Umständen Arthur C. Clarkes Spätwerke wie 3001 lesen. Bitte nicht. Das Buch hat meine Meinung über ihn nachhaltig zerstört.

    Übrigens, was noch ironischer ist, ist ein Job den Stephen Hawking kürzlich hatte. Der arbeitete als Ansager bei einer Britischen Fernsehsendereihe. Ich glaube irgendwo hab ich sogar ein Video davon.

  3. Vielleicht kann ich sein Image wieder etwas polieren: Sagan gründete »The Planetary Society« (https://www.planetary.org/), eine Gesellschaft (bei uns würda man sagen: Verein), der sich zur Aufgabe macht, die planetare Forschung anzutreiben und Ergebnisse zu kommunizieren.

    Das Werbeschreiben war in Form eines Briefs von Carl Sagan verfasst, das mit den Worten begann: »Dear fellow citizen of the planet Earth,…«

    Idee und Gedanke gefielen mir so gut, dass ich spontan Mitglied wurde. Das Mitgliedsjournal hat eine erstaunliche Qualität. Natürlich viel pretty science, aber was für’s Auge darf ja ruhig dabei sein…

    LG phaidros

  4. Danke fürs Finden und Weiterverbreiten.

    Diese Diskussion zwischen diesen drei herausragenden Denkern (mit einem angenehm zurückhaltendem Moderator) ist mehr als sehens-/hörenswert.

  5. Was auch noch beeindruckend ist, dass diese Sendung scheinbar von einem Vorläufer des heutigen ITV produziert worden ist. ITV ist eine Britische Senderkette die primär versucht mit Fernsehen Geld zu verdienen. Das ist der Sender auf dem deren Version von „Deutschland sucht den Superstar“ läuft. Und auch die haben ein Berufsa****loch in der Jury.

    Übrigens kann man sich die Sendung anscheinend auch hier kaufen:
    https://www.kultur.com/God-Universe-Everything-Else-p/d4149.htm

  6. Toller Tipp…

    Wollte nur mal kurz reinschauen^^ jetzt hab ich’s doch schon komplett gesehen.
    Wirklich sehr faszinierend, und kontrastreich… Theoretisch ja schon sehr fortgeschritten, und dann die Technik…

    „…it takes 20 hours to compute the mandelbrot set..“

    Aber ein frag ich mich doch gerade, es wird davon gesprochen dass man hofft in einigen Jahren das Hubble Teleskop erfolgreich in eine Umlaufbahn zu bringen:-)) Man spricht aber auch über die Möglichkeit das Universum Leben existiert… Wie viele Galaxien waren zu dieser Zeit bekannt? Hat das Hubble schärfere Bilder von allem, und dazu noch das deep field gebracht? Oder hab ich mal wieder Probleme mit der langen und kurzen Leiter der Amerikaner (Million, Billion // Millionen, Milliarden)?

    Echt tolles Video…

  7. Was ich noch nicht richtig verstehe, man kann mit dem großen Teleskop ca 13 Milliarden Lichtjahre weit ins All blicken. Und man sieht, wie die Objekte sich entfernen, je weiter weg, desto schneller.

    Wenn der Urknall das ganze Material des Universums vor mehr als 13 Milliarden Jahren mit der Kraft des Urknalls um sich herum ausbreitete und das Universum sich seitdem ausdehnt, dann befinden wir uns demgemäß, an dem jüngsten Tag des Universums, an seinem Rande.

    So, ich stelle mir jetzt vor, ich befinde mich auf einem weißen Punkt eines schwarzen Luftballons, der gerade aufgeblasen wird. Die anderen weißen Punkte entfernen sich, wenn ich mich im Kreis drehe und über die Oberfläche des Luftballons blicke. Aber ich schaue dabei nicht tief ins All, sondern befinde mich praktisch auf der Oberfläche dessen, was sich seit dem Urknall ausgedehnt hat. Der Blick ins Innere des Luftballons ist mir verwehrt.

    Wenn ich nun 13 Milliarden Lichtjahre tief ins All blicke, wie das von manchen behauptet wird, dann müssten sie eigentlich sehen, dass die Objekte auf uns zu rasen, nicht von uns weg – falls noch etwas übrig ist zum rasen.

    Also, ist das so? Kann man daran erkennen, ob man an der Peripherie entlangsieht oder tief ins All dem Urknall entgegen?
    Und wenn man auf dem Luftballon den Kopf hebt, sieht man weder ins Innere des Luftballons, noch die anderen Punkte, sondern was anderes.
    Was ist das andere, wenn man das auf den Blick durchs Teleskop übertragen würde? Oder sind wir doch nicht so ganz am Rand, sondern wurden von so vielen Objekten überholt, dass wir weiterhin nichts als Sterne und Galaxien sehen?

    Und wie sieht es aus, ist es tatsächlich bewiesen, dass das Universum nicht gekrümmt und geschlossen ist, sondern flach und deshalb unendlich? Florian, wie siehst Du das?

  8. Spannende Fragen – ich bin auch ein Laie und würde gerne mehr wissen. Meine beschränkte Vorstellungskraft sieht jedoch auch die Objekte INNERHALB des Raumes deines imaginären Luftballons von mir wegrasen, einfach weniger schnell. Stell dir vor, du überholst auf der Autobahn einen mit dir in die gleiche Richtung fahrenden Lastwagen und denkst dir alles andere weg: Die Strasse und die Umgebung. Was siehst du? Ja genau, den Lastwagen, der von dir „wegrast“.

    Betreffend Erkennen, ob ein Objekt mit dir in die gleiche Richtung „rast“ (innerhalb des Ballons oder gemeinsam mit dir an der Peripherie) oder auf der entgegengesetzten Peripherie von dir wegrast, gibt es – soviel ich weiss – „Lichtmessverfahren“, mit welchen sich feststellen lässt, in welche Richtung (bzw. mit welcher Geschwindigkeit) sich das leuchtende Objekt (von dir aus gesehen) bewegt.

    Experten, bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege.

  9. blockquote>Also, ist das so? Kann man daran erkennen, ob man an der Peripherie entlangsieht oder tief ins All dem Urknall entgegen?

    Junia, Die Analogie mit dem Lufballon gilt nur, wenn Du Dir das entstehende Universum 2-dimensional (als die Gummimembran des Luftballons) denkst, also als Ebene, die in der dritten Dimension (Raum) gekrümmt ist und sich in eben den Raum hinein ausdehnt. Aber die Bewohner bemerken den Raum nicht. Ihre Wahrnehmung ist auf 2 Dimensionen (die Ballonhaut) beschränkt. Dazu kommt, dass sie gar nicht den ganzen Ballon überblicken können (und bei ausreichender Vergrößerung den eigenen Hinterkopf im Teleskop sehen würde, wenn der »Blickstrahl« einmal herumgelaufen ist), sondern nur einen kreisförmigen Bereich um den Kleberpunkt herum.

    Bei uns ist es ähnlich, bloß mit einer Dimension mehr. Nur ist das halt nicht vorstellbar, deswegen brauchen wir die Analogie mit dem Luftballon.

  10. vipasso, gleiche antwort: das Ballon-Universum besteht für dessen Bewohner aus der Haut des Luftballons, nicht aus dessen Innerem, das für sie völlig unzugänglich und nicht wahrnehmbar ist.

  11. Vipasso, 2. Antwort (‚tschuldige, habe vorhin offenbar nur oberflächlich gelesen): es ist schon genau so, wie Du schreibst: »Bewegung« gilt immer nur bezogen auf einen »festen« Punkt. Was dieser feste Punkt sein soll, ist Verhandlungssache. Mit Dir im Auto und mir im Lastwagen einigen wir uns stillwscheigend auf die Landschaft als »fest«, deswegen würden wir sagen, wir rasen beide in dieselbe Richtung, Du schneller als ich.

    Denken wir uns alles außer PKW und LKW weg, brauchen wir sofort ein neues Bezugssystem. Das muss nicht einmal dasselbe sein: der PKW für Dich, der LKW für mich. In diesem Fall würden wir beide sagen, dass wir uns voneinander fortbewegen. Wir dürften sogar beide mit dem selben Recht sagen: »ich stehe still, und Du zischst vorbei.«

    Das Prinzip dahinter: wenn ein Bezugssystem sich gleichförmig bewegt, also nicht beschleunigt (oder gebremst – das ist für den Physiker dasselbe) wird und nicht rotiert, dann nennt man es »Inertialsystem«. Nur in einem Inertialsystem sind beispielsweise die Newtonschen Bewegungsgesetze gültig. Du im Auto und ich im LKW hatten gerade eben beide unser eigenes, jeweiliges Inertialsystem – gleichförmige Bewegung, also geradlinig (keine Kurven) und unbeschleunigt (und ungebremst) vorausgesetzt!

  12. Alle Inertialsysteme sind physikalisch völlig gleichberechtigt, es gibt kein »wahreres« oder »falscheres«! – hat noch gefehlt.

  13. Vielen Dank für das Video. Ich hatte bislang nur die Zeit einmal kurz reinzuschauen, werde es mir aber später in voller Länge ansehen.

  14. @Junia:
    Wir befinden uns nicht am Rand. Es gibt keinen Mittelpunkt, von dem sich alles weg bewegt. Daher gibt es auch keinen Rand. Stattdessen dehnt sich einfach der Raum überall aus. Also zwischen 2 beliebigen Atomen dehtn sich der Raum völlig unabhängig von ihrer Lage zueinander oder zu einem beliebigen anderen Punkt. Je mehr Raum dazwischen liegt (Abstand), desto stärker macht sich die Ausdehnung bemerkbar.
    Deshalb bewegt sich tatsächlich alles von uns weg. Je weiter weg es dabei ist, umso schneller bewegt es sich.
    (Auch wenn sich die fernste Galaxie damals in der Singularität noch einen Punkt mit uns geteilt hat ;-))

    Gruß Stephan

  15. Ich kann mir die Sache mit dem Luftballon besser vorstellen, wenn ich mir die Punkte anstatt auf dem Ballon, in dem Ballon vorstelle. Am Anfang ist noch sehr wenig Platz, alle Punkte sind dicht beieinander und wenn der Ballon aufgeblasen wird, bewegen sich alle Punkte voneinander fort, weil mehr Platz da ist. Am Anfang kann der Ballon ja schneller aufgeblasen werden als später (Zumindest hab ich das so in Erinnerung, kein Ballon zum Testen hier ^^), der Raum dehnt sich also am Anfang schneller aus – teilweise mit Überlichtgeschwindigkeit – als später. Wenn wir von unserem Punkt aus dann in den Raum hinein schauen, sind alle weit entfernten Objekte schneller als die nahen, weil die weiter entfernten Objekte älter sind und wir ja in die Vergangenheit schauen, als der Raum noch kleiner war und sich schneller ausgedeht hat. Den Teil, den wir jetzt noch nicht sehen können ist dann der, der sich damals mit Überlicht ausgedehnt hat.

    Richtig so, Florian? Oder hab ich das immernoch nicht kapiert? ^^

  16. @Tobey

    Nein, nicht ganz richtig, denn der Innenraum des Ballons hat ein eindeutiges Zentrum. Das Weltall hat das nicht, ebens wie die Oberfläche des Ballons keines hat.

    Dieser Punkt ist die Kernaussage des Ballonmodells. Nur hat der Weltraum drei Dimensionen und nicht nur zwei wie die Ballonoberfläche. Das kann man sich leider nicht mehr bildlich vorstellen. Hier scheitert auch die Analogie mit den Rosinen im aufgehenden Hefekuchen.

  17. Ja das mit dem fehlenden Zentrum hab ich nich beachtet. So wie das Ballon-Oberflächenmodell nicht unsere dritte Dimension betrachtet. Irgendwie ^^

    Aber der Rest stimmt doch dann, oder? 🙂

    Im >sichtbarensichtbarem Universumkompletten Universum< gut erklärt. Oder ich habs falsch verstanden ^^

  18. @Tobey

    Noch was zu der Geschwindigkeit: anfangs verlangsamte sich die Ausdehnung des Universums, weil die Massen noch dicht beieinander waren und sich hinreichend stark anzogen.

    Mit der Zeit kam aber immer mehr die Dunkle Energie ins Spiel, die für eine Beschleunigung sorgte. Seit ungefähr 7 Milliarden Jahren verlangsamt sich die Ausdehnung nicht mehr, sondern sie wird schneller.

    Der Rest ist soweit ok: je weiter weg ein Objekt, desto älter ist es und desto schneller entfernt es sich. Allerdings nur scheinbar, denn es bewegt sich ja nicht wirklich, nur der Raum zwischen ihm und uns wächst und mit ihm die Wellenlänge des Lichts von dem Objekt, das uns erreicht, was uns wie ein Geschwindigkeits-Doppler erscheint, aber keiner ist. Da sich nichts bewegt, ist auch die Lichtgeschwindigkeit keine Obergrenze für die scheinbare Geschwindigkeit. Nur kann ein Lichtstrahl ab einer gewissen Entfernung nicht mehr Schritt halten mit dem Wachstum der Entfernung und uns dann nicht mehr erreichen.

    Deswegen gibt es einen Horizont, der das sichtbare Universum umgibt, und über den wir nicht hinausschauen können (wegen der beschleunigten Ausdehnung auch niemals in der Zukunft, im Gegenteil, immer mehr Galaxien werden hinter den Horizont rutschen und unsichtbar werden). Dahinter geht es weiter, möglicherweise sogar unendlich weit. Dann wäre das Weltall kein Ballon, sondern eine große Fläche (auf 2 D reduziert).

    Ohnehin ist dieses Ballonmodell nur eine Krücke. Die innere Dimension muss es gar nicht geben, nur die Geometrie des Raums wäre die einer gekrümmten Fläche. Und eine Krümmung des Ballons (bzw. des Universums) beobachten wir auch gar nicht. Im Rahmen der Messgenauigkeit ist das Weltall flach wie ein Brett. D.h. Dreiecke haben eine Winkelsumme von 180° (sphärische Dreiecke haben z.B. mehr als 180°) und Kreise einen Umfang von 2*Pi*Radius (Kugelkalotten haben weniger Umfang).

    Insofern ist das Ballonmodell nicht mehr so ganz aktuell. Das Standardmodell ist ein unendlich großes, flaches Universum. So eine Art unendlich großes Gummituch, das sich in alle Richtungen ausdehnt. Dann entstand das Weltall auch nicht aus einem Punkt, sondern war schon bei der Entstehung unendlich groß. Dennoch wächst es weiter (seine Dichte nimmt ab).

    Es gibt aber auch noch Alternativen, die endlich groß und flach sind. Ich will Dich hier aber nicht noch weiter verwirren.

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