Dass Galaxien, Supernova oder große interstellare Gasnebel wunderbare Bilder liefern, ist bekannt. Erst vor wenigen Tagen habe ich neue fantastische Aufnahmen des Adlernebels vorgestellt. Aber man muss nicht erst in die Tiefen des Alls blicken; auch wesentlich näher an der Erde gibt es tolle Dinge zu sehen. Zum Beispiel auf dem Mars.

Der Mars wird seit 2006 vom Mars Reconnaissance Orbiter umkreist. Mit an Bord befindet sich das High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE), eine Kamera, die extrem hochauflösende Bilder der Marsoberfläche machen kann. HiRISE hat am 20. November 2011 einen Krater fotografiert. Von denen gibt es am Mars ja jede Menge, aber dieser sieht außergewöhnlich aus:

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Klickt das Bild an, um eine größere Version zu sehen (eine ganz große Version gibt es hier). Es lohnt sich! Dieser Krater hat einen Durchmesser von etwa 2 Kilometer. Er ist extrem gut erhalten und deswegen wahrscheinlich noch sehr jung. Man schätzt, das er weniger als eine Million Jahre alt ist. Das besondere sind die vielen Erosionsrinnen, die man sieht und ihre Farben. Die ist auf verschiedene Gesteinstypen zurückzuführen. Weil der Krater noch so jung ist und die Rinnen noch viel frischer sind, hatte das Gestein noch keine Möglichkeit, sich zu durchmischen und eine einheitliche Farbe anzunehmen.

Tja, der Mars ist eben nicht immer nur der „rote Planet“…

15 Gedanken zu „Ein bunter Krater auf dem Mars“
  1. Die Auflösung ist ja genial. Auch die Farben schauen toll aus. Man gewinnt fast den Eindruck, dass es schimmert ^.^ Kann man anhand der Farben des Gesteins fesstellen, was es ist/sein könnte?

    Btw, du hattest mal in einem anderen Artikel geschrieben, dass du dir das Wort „Cool“ nicht verbieten lässt (da hatte einer rumgemeckert), da es manchmal einfach treffend ist, du es gerne benutzt und du keine anderen hättest.

    Hier mal ein paar Synonyme für „Cool“: Toll, Super, Geil, Steil, Laser, Krass, Superkalifragilistischexpiallegetisch, Turbo, Bam Oida,…

    Aber Cool finde ich auch geil, oder doch lieber Laser? *g*

  2. Erster 😉

    Wow. Ich musste mir natürlich gleich die ganz große Version herunter laden. Faszinierend. Interessant finde ich den scharfe Übergang am Kraterrand, vor allem auf der rechten Seite.

    Sehr schöne Aufnahme.

  3. @Hives: „Btw, du hattest mal in einem anderen Artikel geschrieben, dass du dir das Wort „Cool“ nicht verbieten lässt (da hatte einer rumgemeckert), da es manchmal einfach treffend ist, du es gerne benutzt und du keine anderen hättest.“

    Ich kenn genug Synonyme. Ich will sie nur nicht verwenden.

  4. Wie jetzt doch nicht erster ? Hach wie peinlich.

    Der Krater ist wirklich noch jung, wenn man mal die sekundär Einschläge betrachtet. Also ich finde auf dem Bild nur eine handvoll kleinere.

    Was die Farben angeht. Das ist immer so eine Sache bei solchen Aufnahmen ausserhalb der Erde. Ist ein Frage des aufnehmenden Geräts, dann der Bildbearbeitsungssoftware und und und. Hatte irgendwo einen Artikel kürzlich gelesen, von wegen RGB Verfälschung auf Fotos und deren Rückschlüsse auf Alter von Sternen…..mist.

    Was ich in meinem wirren kopp sagen will: Die Farben auf deiner nach jpg Verfahren komprimierten Bild, muss nicht zwingend 100 % der Realität entsprechen.

  5. @Merowech: natürlich sind das nicht die farben, die du wahrnehmen würdest, wenn du persönlich auf dem mars stehen würdest, ein paar informationen findest du hier:

    https://hirise.lpl.arizona.edu/HiBlog/2007/10/18/get-hirise-on-color/

    das hat aber im speziellen nichts mit „Aufnahmen ausserhalb der Erde“ zu tun, auch die fotos die du mit deiner digitalkamera machst, entsprechen nicht zu 100% dem, was du tatsächlich siehst, wobei natürlich bei herkömlichen foto-kameras für den alltagsgebrauch die farbkanäle so eingestellt sind, dass das ergebnis der realität möglichst nahe kommt…

  6. @Hives:

    Kann man anhand der Farben des Gesteins fesstellen, was es ist/sein könnte?

    Farben sind eigentlich kein wirklich verlässliches Kriterium, wenn es um Gesteinsbestimmung geht. Dunkles Gestein auf dem Mars ist jedoch meistens Basalt. Der rote Staub ist zu Hämatit oxydierter Magnetit aus dem Basalt.

    @Mike:

    Wenn man durch die rote Farbe auf Eisenoxyd schliesst, könnte man dann nicht durch dir grüne Farbe der Rillen auf Kupferoxyd schliessen ?

    Wäre möglich. Grüne Färbung wird aber durch Eisen(II) hervorgerufen. Ferndiagnosen sind immer problematisch. Sowas klärt man am besten vor Ort ^^

  7. Wow. Gibt es noch mehr solcher Fotos von HiRISE? Oder generell hochauflösende Bilder aus unserem Sonnensystem und weiter? Weiß da nicht so recht wo ich suchen soll

  8. @Nekrassow: Richtig. Davon abgesehen, dass Oxide auch Salze sind, ist die grüne Farbe typisch für Kupfersulfat und Kupferchlorid (der allseits bekannte Grünspan auf der Witterung ausgesetzten Kupferobeflächen entsteht nicht durch Oxidation mit dem Luftsauerstoff – wie von mir fälschlich im Zusammenhang mit Mikes Frage angenommen – sondern durch die Einwirkung sauren Regens). Aber warum sollten diese Stoffe nicht auf dem Mars vorkommen? Schwefel(dioxid) ist ein Produkt vulkanischer Aktivität und viele Kupfererze ebenfalls. Dass es Vulkanismus auf dem Mars gab ist unstrittig und dass es mal einen Wasserkreislauf gab ist zumindest sehr wahrschenlich. Daher bestehen doch eigentlich gute Chancen, dass es z.B. Kupfersulfate (als Sekundärbildungen) auf dem Mars gibt.

    Aber wie gesagt, das werden wohl erst ausgiebige geologische Erkundungen (durch Menschen) erbringen.

  9. @Boron
    Das Oxide Salze sind wäre mir neu. Der erwähnte Grünspan ist Cu-acetat und entsteht z.B. beim Kontakt von Kupfer mit sauren Speisen. Die Grünfärbung (Patina) beim Kontakt mit der Atmosphäre ist auf die Bildung von basischen Cu-karbonat zurückzuführen. Bei der heutigen Luftverschmutzung enthält sie daneben auch noch Cu-chlorid und –sulfat.
    Über das Vorkommen von bunten Kupfererzen auf dem Mars kann man natürlich spekulieren

  10. @Nekrassow

    Das Oxide Salze sind wäre mir neu.

    Wenn „Salz“ synonym für „Ionenverbindung mit elektropositivem metallischen Bindungspartner“ steht, dann stimmts. Aber OK, offenbar ist nicht jedes Metalloxid eine Ionenverbindung…

    Mir war der Begriff „Grünspan“ generell für die grünliche Patina auf Bronze-, Messing- oder Kupferoberflächen geläufig (und die trifft man im Zeitalter des Aluminium- und Edelstahlbestecks und/oder -geschirrs auch faktisch kaum woanders an als im Freien). Aber gut, wieder was gelernt.

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