Morgen gibts jede Menge zu feiern! Der 24. April ist der Astronomietag und überall in Deutschland und Österreich gibt es viele Möglichkeiten sich über Astronomie zu informieren und durch Teleskope zu blicken.

Feiern kann aber auch das wohl berühmteste Teleskop der Welt: das Hubble-Weltraumteleskop! Am 24. April 1990 wurde es im Rahmen der STS-31 Mission vom Space Shuttle Discovery im All ausgesetzt.

Die ersten Bilder, die Hubble geliefert hatte, waren leider extrem mies… Die sahen so aus:

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Links ist eines der ersten Hubble-Bilder zu sehen. Nicht so toll – besonders nicht, wenn man daran denkt welche großen Erwartungen man in Hubble gesetzt hatte. Das Problem lag am Spiegel – der war falsch geschliffen. Das hat zwar eine computergesteuerte Maschine erledigt (eben weil man alles ganz korrekt machen wollte) – aber die Farbschicht unter einer kleinen Schraube war abgeplatzt wodurch die Maschine nicht mehr ordentlich ausgerichtet war. Die Abweichung beim Spiegel betrug zwar nur 2,5 Mikrometer; das hat aber gereicht um die Bilder unscharf zu machen. Nun war das Ding aber schon im All und dort kann man so schnell nichts reparieren. Erst 1993 konnte der Fehler mit einer weiteren Shuttle-Mission behoben werden – und endlich machte Hubble wieder scharfe Bilder (oben rechts).

Seitdem ist Hubble eine enorme Erfolgsgeschichte. Kaum ein Teleskop hat die Astronomie so beeinflusst wie Hubble und Astronomen wie Laien haben sich über die tollen Bilder gefreut. Obwohl „toll“ vielleicht das falsche Adjektiv ist – aber was ist schon passend für Aufnahmen wie diese hier:

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Was aussieht wie aus einem Fantasyfilm ist in Wahrheit ein Teil des Carinanebels – ein Sternentstehungsgebiet. Staub und Gas wurden vom Sternwind neu geborener Sterne in diese wunderbaren Formen gebracht. Hier sind noch ein paar schöne Details aus dem Carinanebel:

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Mehr „tolle“ Bilder gibt es bei https://hubblesite.org/ – und die Auswahl ist groß… In den 20 Jahren hat Hubble knapp eine halbe Million Bilder gemacht!

Eigentlich sollte Hubble nur bis 2010 laufen – aber dank der STS-125 Mission, bei der das Teleskop nochmal überholt wurde, ist nun ein Betrieb bis mindestens 2014 gesichert (dann sollte auch Hubbles Nachfolger, das James Webb Space Telescope, schon im All sein).

Irgendwann wird aber dann wohl leider doch mal Schluß sein… Dann wird Hubble wohl zum Absturz gebracht werden – obwohl ich ja dafür wäre, am Ende nochmal hochzufliegen, Hubble einzusammeln und auf der Erde in Museum zu stellen. Das Teleskop hätte es verdient.

3 Gedanken zu „Happy Birthday Hubble!“
  1. Die Bilder des HST haben mich immer fasziniert. Für mich das mit beeindruckenste Stück Technologie was es überhaupt gibt. Ich sag nur: Hubble Deep Field! Ich hoffe, das James Webb kommt rechtzeitig hoch.
    BTW: Und das weiß Florian ja auch, ich würde mir auch wünschen, daß das HST wieder auf die Erde geholt wird, aber leider fehlt dafür das Equipment 😉

  2. Das Problem lag am Spiegel – der war falsch geschliffen. Das hat zwar eine computergesteuerte Maschine erledigt (eben weil man alles ganz korrekt machen wollte) – aber die Farbschicht unter einer kleinen Schraube war abgeplatzt wodurch die Maschine nicht mehr ordentlich ausgerichtet war.

    Das würde ich nicht ganz so sehen. Faszinierend ist sie dennoch, die in allen Details bekannt gewordene Geschichte, wie Perkin-Elmer geschafft hat, beim Zusammenbau eines optischen Präzionsinstruments einen Fehler von 1,3 Millimeter zu machen: https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19910003124_1991003124.pdf siehe Abbildung 7-4 auf Seite 7-8

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