Gleich und gleich gesellt sich gern; so sagt man zumindest. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass sich ein un- bzw. widerlegtes der Wissenschaft widersprechendes Glaubenssystem sich jetzt einem anderen un- bzw. widerlegten der Wissenschaft widersprechenden Glaubenssystem annähert: die katholische Bischofskonferenz der Philippinen meint, dass Astrologie die Menschen näher zu Gott führen würde…

Und das, wo die Bibel doch recht eindeutige Worte findet:

„Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel dieser Völker, daß nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein Weissager oder Tagewähler oder der auf Vogelgeschrei achte oder ein Zauberer“ (5. Mose, 18, 9-10)

oder

„So tritt nun auf mit deinen Beschwörern und der Menge deiner Zauberer, unter welchen du dich von deiner Jugend auf bemüht hast, ob du dir könntest raten, ob du dich könntest stärken. Und er hieß alle Seher und Weisen und Zauberer und Chaldäer zusammenfordern, daß sie dem König seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König. Denn du bist müde von der Menge deiner Anschläge. Laß hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die nach den Monaten rechnen, was über dich kommen werde. Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt; sie können ihr Leben nicht erretten vor der Flamme; denn es wird nicht eine Glut sein, dabei man sich wärme, oder ein Feuer, darum man sitzen möge. Also sind sie, unter welchen du dich bemüht hast, die mit dir Handel trieben von deiner Jugend auf; ein jeglicher wird seines Ganges hierher und daher gehen, und hast keinen Helfer.“ (Jesaja, 47, 12-15)

Viele Katholiken sind über diese Äußerung von Bischof Leopoldo Corpuz Jaucian auch nicht sonderlich begeistert, die übrigens komplett so lautet:

„God is present in other religion and culture so the belief in Feng Shui, Astrology, and praying at Buddhist temples should be perceived as instruments that all draws us closer to God. As such, we discourage too much dependence on culture especially up to the point that faith in God is compromised“

Eine etwas tolerantere und offenere katholische Kirche wäre ja wahrscheinlich wirklich nicht schlecht. Aber muss sie mit dem tolerant sein unbedingt bei Astrologie und Feng Shui anfangen? Außerdem dachte ich immer, Gott hasst Astrologie?

Katholische Blogger sind jedenfalls nicht wirklich begeistert. Nicht unbedingt nur wegen der Erwähnung von Astrologie…

„Jesus Christ is not the same as Buddha or Shiva! CAN YOU NOT TELL THE DIFFERENCE BISHOP?!?! Can someone send a petition letter to Rome and report this, this, this……! Please do us a favor!!!“

Also das Jesus nicht Shiva ist, kann zumindest ich erkennen (man braucht sich ja nur mal die Anzahl der Arme ansehen 😉 ). Aber ansonsten sehe ich auch nicht unbedingt, was der Unterschied zwischen der einen Fantasiegestalt und der anderen ist…

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Bild: Crispian Jago


(via GWUP-Blog)



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19 Gedanken zu „Astrologie führt uns näher zu Gott“
  1. Der katholische Katechismus ist an dieser Stelle sehr eindeutig:

    https://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7L.HTM

    2116 Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen: Indienstnahme von Satan und Dämonen, Totenbeschwörung oder andere Handlungen, von denen man zu Unrecht annimmt, sie könnten die Zukunft „entschleiern“ [Vgl. Dtn 18,10; Jer 29,8.]. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden.

    Interessant ist auch, dass einer der Proponenten der katholischen Laieninitiative (https://laieninitiative.at/) ganz offen eine „seriöse Form der Astrologie und die Bewertung von sog. übersinnlichen Phänomenen“ propagiert. Siehe dazu: https://www.herbert-kohlmaier.at

  2. …gesehen ist es mal wieder putzig zu sehen wie sich die Christen über die allerallerwarste Interpretation eines gewissen 4000-2000 alten Buches zoffen.

  3. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen, sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden.

    Da ist ein Schreibfehler drin, der letzte Satz soll natürlich heißen:
    „Diesen Willen zur Macht belegt schon die katholische Kirche, und wenn ihr mit der verdammten Wahrsagerei nicht aufhört, kommen wir und ersaufen euch oder schnallen euch aufs Rad, verbrennen euch und anschließend foltert euch unser kranken sadistischer Gott für alle Ewigkeit im HÖLLENFEUER, und dafür lieben und ehren wir ihn alle.

  4. @Redfox: Naja, das mit der Fantasiegestalt bezog sich auf Jesus in seiner Rolle als Gott. Wir werden doch wohl keine arianischen Ketzer hier haben? 😉

  5. Sorry, ich will ja nicht zuviel meckern, aber die Formulierung
    „ein un- bzw. wiederlegtes der Wissenschaft widersprechendes Glaubenssystem“
    ist schon etwas holprig, abgesehen davon, dass es widerlegt heißt. 😉

  6. Wir werden doch wohl keine arianischen Ketzer hier haben?

    Nööö… Wenn schon Ketzer dann ganz, und nicht nur 2/3tel. 😀

    Allerdings ist das Gottesbild der Unitarier nur 1/3tel so konfus wie das der anderen Christen. 😉

  7. Ist doch ne logische handlungsweise, Konkurrezn jeglciher Couleur kurzzuhalten….
    Das zeigt, daß diese Sparten alle in einer Ebene miteinander konkurrieren.

    Atheisten sind da eine ganz andere sparte.
    Da gibts auch keine konkurrenz.
    Häretiker konnte keine Religion bisher ausstehen, da waren sie sich alle einig.

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