Traurig, aber wahr. Der aktuelle Comic bei PHD Comics beschreibt den Stellenwert, den die Lehre an Universitäten hat, leider ziemlich gut:

Meine Meinung zum diesem Thema und Gründe, warum ich es absolut für nötig halte, die aktuelle Einstellung an den Universitäten zur Lehrtätigkeit massiv zu überdenken, finden sich u.a. in diesen Artikel:

6 Gedanken zu „Traurig, aber wahr“
  1. In der Tat traurig, aber wahr… Lehrtätigkeit hat einen ganz anderen Stellenwert als jede forschende Tätigkeit – obwohl es ja ohne gute Lehre über kurz oder lang auch keine gute Forschung mehr geben kann. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann mal, auch wenn es momentan nicht abzusehen ist. Zu hoffen wäre es auf jeden Fall.

  2. Ich habe ja meine wissenschaftliche Laufbahn auf halbem Wege abgebrochen und tobe mich derzeit hier bloggenderweise aus. Gäbe es aber die von Dir ja lobenswerterweise mehrmals kritisierte Geringschätzung der Lehre nicht, dann hätte ich mich möglicherweise anders entschieden bzw. wäre motivierter gewesen, meine Promotion schneller durchzuziehen.
    Hierzulande darf man allerdings gespannt sein, ob sich an der Wertschätzung der Lehre etwas ändert, wenn nun in den nächsten 1-2 Jahren die große Studentenwelle über die Unis hereinschwappt.

  3. Das ist ein Punkt der mich mächtig ärgert und die Umstellung von Diplom auf Bachelor/Master hat alles noch schlimmer gemacht, zumindest hier. Vorlesungen sind oft nur Massenabfertigung und lästige Zeitverschwendung. Von Praktikas und Übung mal ganz zu schweigen. Der chronische Mangel an Lehrkräften macht das Ganze natürlich nicht besser. Und hinterher regen sich die Profs auf, wenn die Studenten immer weniger können.

  4. Interessant ist auch, dass man sich mit Forschung für die Lehre qualifiziert. Lehre scheint meiner Erfahrung nach ein eher lästiges Anhängsel einer Professorenstelle zu sein. Schade, denn es gibt eben auch solche, deren Talent mehr in der Lehre und Öffentlichkeitsarbeit liegt.
    Übrigens zum Thema Bachelor: das bereitet uns in der Entwicklungsleitung eines mittelständischen Unternehmens einiges Kopfzerbrechen. Früher konnte man Physikstudenten sehr gut eine Diplomarbeit anfertigen lassen. Mit den neuen Studiengängen hat sich das ziemlich erledigt. Bei den kurzen Zeiten kann man es fast auch selbst machen …

  5. Ja, das ist eine Art Teufelskreislauf. Als junger Wissenschaftler ohne feste Stelle muss man Veröffentlichungen produzieren um am weltweiten Markt zu bestehen (publish or perish). Später als Prof ist man oft von Drittmitteln abhängig, wenn man Doktoranten oder Post-Docs einstellen möchte. Dazu muss man auch wieder gute Forschung abliefern.

    Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass eine Anfängervorlesung mit 500 Studenten, von denen 50% Zeitung lesen oder Papierflieger basteln (selbst schon erlebt) für einen Prof auch nicht besonders viel Spass macht. Wobei sich hier natürlich die Frage stellt: Was war zuerst da, die demotivierten Studenten, oder die demotivierten Professoren?

  6. Die demotivierten Studenten verschwanden bei uns (Mitte der Neunziger) nach wenigen Semestern aus den Hörsälen. Dafür hatten wir eine „technische Physik“-Vorlesung, die so etwa beim Schwarzweiß-Fernseher aufhörte. Allerdings ist eine solche Vorlesung mit Arbeit verbunden, wenn man sie aktuell halten will (also nix für „husch-husch nebenbei“). Da tut sich in den meisten Grundlagenvorlesungen weniger. Hier wiederum gab es wirklich mitreißende Vorlesungen, sowohl in experimenteller als auch theoretischer Physik.

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