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Heute Nacht ist Vollmond. Das ist kein Grund beunruhigt zu sein oder irgendwelchen esoterischen Tätigkeiten nachzugehen. Aber wenn das Wetter es zulässt, dann sollte man heute Nacht mal zum Himmel sehen. Denn heute erreicht der Mond in seiner Bahn das Perigäum – also seinen erdnächsten Punkt.

Die Bahn des Mondes um die Erde ist natürlich kein exakter Kreis. Genaugenommen ist die Bahn sogar sehr kompliziert. Manchmal ist er der Erde deswegen näher als zu anderen Zeiten. 

Heute Nacht können wir den Vollmond also in seiner ganzen Pracht betrachten: 14 Prozent größer als sonst und gut ein Drittel mal heller als normal!

Besonders beeindruckend sieht der Mond aus, wenn er gerade erst aufgegangen ist. Denn je näher der Mond am Horizont steht, desto größer erscheint er uns. Das ist allerdings kein physikalischer Effekt sondern eine Sinnestäuschung. Wie genau diese „Mondtäuschung“ zustande kommt, ist bis jetzt noch nicht abschließend geklärt (Die oft gelesen Erklärung, dass der Mond wegen der am Horizont sichtbaren Vergleichsobjekte wie Bäume oder Häuser größer erscheint, stimmt nicht – zumindest erklärt sie das Phänomen nicht komplett).

Wie auch immer: wer Glück mit dem Wetter hat, wird heute Abend vielleicht einen besonders tollen Vollmond sehen können. Hier bei mir in Jena schaut es schlecht aus – aber vielleicht ist es woanders ja besser. Über Beobachtungsmeldungen oder Fotos würde ich mich freuen! (Hier kann man sich Auf- und Untergangszeiten des Mondes anzeigen lassen)

7 Gedanken zu „Beobachtungstipp: der größte Vollmond des Jahres“
  1. @erich egermann: die Refraktion beeinflusst die Form natürlich auch. Hauptsächlich führt sie zu einer Verzerrung – das kann man gut bei einem Sonnenauf- oder untergang am Meer beobachten. Um die Mondtäuschung zu erklären reicht dieser Effekt aber nicht aus.

  2. @erich egermann:
    Weder Mond- noch Sonnenbild haben in Horizontnähe einen größeren Durchmesser. Mit zwei einfachen Tests kann man das demonstrieren und ungäubiges Staunen hervorrufen(weil alle das Gegenteil mit eigenen Augen gesehen haben wollen):
    1. Man schaut durch die Heftlöcher am Rand eines Blattes Papier, das am ausgestreckten Arm gehalten wird, auf den Mond; und zwar einmal in Horizontnähe, einmal bei der Kulmination. Der Durchmesser des Heftloches wird beide Male ziemlich genau ausgefüllt.
    2. Man fotografiert den Mond (bitte mit viel Brennweite) und misst jeweils den Durchmesser auf der Abbildung.

    Es handelt sich also nicht um einen optischen Effekt, sondern um das Ergebnis der Bildbearbeitung in unserem Gehirn.

    Ach ja, dann kommt noch der obligatorische Warnhinweis:

    WENN MAN DAS MIT DER SONNE AUSPROBIEREN WILL, MUSS UNBEDINGT EIN GEEIGNETER SCHUTZFILTER VERWENDET WERDEN; ES DROHEN ANSONSTEN BLEIBENDE AUGENSCHÄDEN! KEINE EXPERIMENTE MIT RETTUNGSFOLIEN, OKULARFILTERN, SCHWEISSEBRILLEN.

  3. @klaus: schön ist auch die einfach Frage: Wie groß ist das Bild des Vollmondes das man sieht. Die meisten Leute antworten dann irgendwas, das auf jeden Fall größer als 1 Zentimeter ist (meist deutlich mehr). Wenn man dann ein Lineal nimmt und es gegen den Himmel hält, ist dann die Überraschung ziemlich groß…

  4. Das ist wirklich toll dass ich das hier lese 😀
    Als wir am Sonntag Abend nachhause fuhren fiel
    mir der besonders große Mond auf und ich zeigte ihn meinen
    Kumpels, die wollten allerdings nichts davon wissen, sie meinten nur
    das er wohl immer gleich groß sei und ich es mir einbilden würde.

    Ich hab mich davon überzeugen lassen und konnte mir trotzdem nicht
    erklären warum mir der Mond an diesem Wochenende so außerordentlich gut
    gefiel – hier die Erklärung! DANKE!

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