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9 Gedanken zu „Sternengeschichten Folge 518: Die Zeitumstellung“
  1. Nur ein Gedankenspiel – Mit den elektronischen Mitteln, die wir heute haben, könnte man die Sonne jeden zur selben Uhrzeit aufgehen lassen und um Mitternacht die Zeit jeweils um ein paar Sekunden oder Minuten anpassen. Wir würden dann nur merken, dass die Tage abends ganz gemächlich länger oder kürzer werden.

  2. Bei diesem Gedankenspiel von Robert würde sich die Uhrzeit des Sonnenuntergangs in Gegenden mittlerer geografischer Breite über das Jahr um 8 Stunden ändern, gegenüber 4 Stunden bzw. mit Sommerzeit-Umstellung 5 Stunden. Ob das so erstrebenswert wäre?

  3. Diesen Sonntag haben wir die Stunde, die uns am 2022-03-27T02:00:00 durch Vorstellen der Uhren gestohlenvorenthalten wurde, wieder zurückbekommen.  Das bedeutet, dass ich wieder (wie schon im Frühling) alle meine Uhren kontrollieren bzw. (z.T. nach Studium der entsprechenden Benutzungsanleitungen) stellen durfte.  Dabei habe ich wahrscheinlich wieder einige übersehen (bei der Umstellung auf Sommerzeit waren es: Auto, elektron. Parkscheibe, Kamera, Blutdruckmessgerät und Wetterstation) und werde sie erst später stellen.  Beim Programmieren meines Festplatten-Videorecorders ist mir noch aufgefallen, dass ich nicht weiß, wann der Recorder selbst die Zeit umstellt und auch im TV-Guide nicht erkennbar ist, ob sich die Zeitangaben der Sendungen auf die Sommer- oder Normalzeit beziehen (alle Zeiten von 02:00 bis 02:59 kamen am Sonntag ja doppelt vor).

    Viele Lebewesen auf dieser Erde unterliegen den Takten der Natur (Jahreszeiten, Mondphasen, Tag-/Nacht) und synchronisieren ihre „inneren Uhren“ (z.B. Schwankungen der Hormonkonzentrationen) aufgrund äußerer Einflüsse, insbesondere durch den Tag-Nacht-Wechsel (die künstliche Beleuchtung stört die Rezeption dieses Taktgebers).  Versuche mit von externen Zeitsignalen isolierten Menschen zeigten, dass der eigene Schlaf-Wach-Rhythmus meist etwas mehr als 24 Stunden beträgt.
    Für unsere Regeneration benötigen wir täglich ca. acht Stunden Schlaf.  Durch die Zeitumstellung am letzten Sonntag im März fehlt einigen diese Stunde so sehr, dass die Auswirkungen sich in höheren Unfallhäufigkeiten und Herzinfarkten statistisch nachweisen lassen.  Der Wechsel von der Sommerzeit auf die Normalzeit hat dagegen geringere Auswirkungen.

    In einer nicht repräsentativen Umfrage (2018-07-05/2018-08-16) sprachen sich 84% der (vorwiegend deutschen) Teilnehmer gegen die Beibehaltung der Zeitumstellung aus.  Nur bei den Teilnehmern aus Zypern und Griechenland überwog die Zustimmung zur Zeitumstellung (56% bzw. 53%) während bei den Polen und Finnen die Abschaffung der Zeitumstellung von 95% der Teilnehmer gefordert wurde.
    Am 2019-03-26 wurde das Ende der Zeitumstellung vom EU-Parlament beschlossen.  Seitdem müssten die Mitgliedsstaaten aktiv werden, bei denen wohl die Politiker einiger (benachbarter) Länder jeweils andere Zeitzonen präferieren, man aber insgesamt negative wirtschaftliche Auswirkungen befürchtet, wenn es in Europa zu einem Flickenteppich aus unterschiedlichen Zeitzonen käme.  Auch will man verhindern, dass Grenzgänger täglich zweimal ihre Uhren umstellen müssten, wenn sie zwischen Wohnung und Arbeitsstätte wechseln und diese dann in unterschiedlichen Zeitzonen liegen.
    Welche Erfahrungen gibt es dazu bei den Ländern Portugal (WET = Westeuropäische Zeit) und Spanien (CET = Mitteleuropäische Zeit) bzw. Finnland (EET = Osteuropäische Zeit) und Schweden (CET) sowie Rumänien, Bulgarien und Griechenland (EET) und ihren westlichen Nachbarländern(CET)?

    Neben der, gegenüber vorindustrieller Zeiten, schnelleren Transportmöglichkeiten ist auch die Kommunikation mit weit entfernten Partnern heute jederzeit ohne wesentliche Verzögerung möglich, wodurch die Entfernungen an Bedeutung verlieren.  So vereinfacht die in einer Region gültigen Zonenzeit gegenüber der Angabe der jeweils lokalen (wahren) Ortszeit die Kommunikation von Zeitangaben, da man so nicht zusätzlich genaue Ortsangaben benötigt.  Hat man es mit vielen weltweit verteilten Partnern zu tun, wird auch häufig die Koordinierte Weltzeit verwendet.  Erstreckt sich eine Zeitzone jedoch über mehrere 15°-Segmente muss man davon ausgehen, dass die Geschäftszeiten (insbesondere für die in Ost-West-Richtung weit auseinanderliegenden Betriebe) verschieden sind.  So öffnen die Geschäfte in Spanien meist zwei bis drei Stunden später als die in Polen, obwohl beide Länder zur selben Zeitzone gehören.  Die darauf beruhenden „Synchronisationsprobleme“ sind geographisch bedingt und können nicht durch eine gemeinsame Uhrzeit gelöst werden.

    Auch haben einige Länder mit größerer Ost-West-Ausdehnung (Kanada, USA, Brasilien, Russland, Australien) mehrere Zeitzonen und schaffen es auch damit zurecht zu kommen.  Nur in China, das sich eigentlich über 5 Zeitzonen erstreckt, gilt nur eine gemeinsame Uhrzeit.  Mir ist nicht bekannt, dass die Unterteilung eines Landes in verschiedene Zeitzonen bezifferbare Nachteile oder eine gemeinsame Zeitzone entsprechenden Vorteile hat.  In einer wirtschaftlich verbundenen Welt müssen wir global sowieso unterschiedliche Zeitzonen berücksichtigen.  Es dürfte z.B. schwer fallen morgens um 07:00 (CET) aus Berlin einen Geschäftspartner in New York anzurufen der um diese Zeit (01:00 EST) gerade seine erste Tiefschlafphase hat, wie dieser auch beim Rückruf aus New York um 16:00 seinen Berliner Partner (um 22:00 CET) kaum noch im Büro erreichen wird.
    So halte ich das Ziel einer gemeinsamen Uhrzeit für möglichst viele EU-Länder für nicht so wichtig, wie die Abschaffung der Zeitumstellung.  Da die jeweilige Zeitzonenzugehörigkeit eines Landes willkürlich von diesem Land festgelegt werden kann, ist eine spätere Änderung ja nicht ausgeschlossen.

    Daher halte ich eine Aufteilung der EU in mehrere Zeitzonen für kein Argument, um die Abschaffung der Zeitumstellung weiter zu verzögern.

  4. Das Argument mit dem „Mini-Jetlag“ ist aber nicht wirklich eins. Sind wir nicht dass Volk der Reiseweltmeister, die mal eben in die USA; nach Thailand oder auf die Malediven jetten? Wer so etwas übersteht, dem macht die eine Stunde nun auch nichts aus.

    Und übrigens: In der angesprochen nicht-repräsentativen Studie hat sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, die Sommerzeit zum Standard zu machen. Dumm nur, dass niemand von uns so etwas jemals im Winter erlebt hat. Es würde sehr, sehr spät hell werden. Umgekehrt würde die Abschaffung der Sommerzeit (wie gesagt, nicht präferiert!) und die Rückkehr zur andauernden Normalzeit die so beliebten hellen Sommerabende verkürzen.

    Mit anderen Worten: Wie man es macht, macht man es verkehrt, und eine umfassende Zufriedenheit ist schwerlich vorstellbar. Ich plädiere also dafür, alles beim Alten zu belassen, und das habe ich auch bei der besagten Befragung ausgedrückt.

  5. @Paul Wir können die Sonne auch jeden Tag zur selben Zeit untergehen lassen. Irgendwo muss die Differenz der Tagesdauer eben hin und einen festen Anker zu haben wäre doch nett. Ich finde jedenfalls im Winter seine Wohnung nur an den Wochenenden in der Sonne zu sehen etwas trüb.

  6. @Captain E., #4:

    Sind wir nicht das Volk der Reiseweltmeister, die mal eben in die USA, nach Thailand oder auf die Malediven jetten?

    Ich vermute mal, dass nur wenige von denen, die mal eben quer über den Globus fliegen auch am ersten Montag der Sommerzeit morgens um 07:00 an der Werkbank oder im Büro erscheinen müssen.

    Natürlich tritt der „Jetlag“ auch bei Reisen in Ost-West-Richtung auf – und zwar umso stärker, je weiter die Reise geht.  Allerdings kann man normalerweise nach der Hinreise auch ausschlafen (viele fliegen weit weg, um sich dann am Stand zu sonnen – da ist die Unfall- und Infarktgefahr eher gering).  Nach der Rückreise sollte man noch einige Tage Ruhe einplanen, bevor man wieder zur Arbeit geht.
    Aber das Wichtigste: Dieser Zeitverschiebung trifft nur Reisende (nur ein Teil der Bevölkerung verreist – manche dafür mehrfach) und wird nicht per Gesetz angeordnet!  Natürlich ist es nicht verboten, die fehlende Stunde Schlaf z.B. durch entsprechendes „Vorschlafen“ (z.B. ab dem Montag vor der Umstellung täglich jeweils 10 Minuten früher zu Bett gehen) auszugleichen.  Aber wer macht das schon?

    Da wir die Erdachse nicht kippen können, um hier einen immerwährenden Sommer mit langen Abenden zu genießen (während die Südhalbkugel im ewigen Winter friert), müssen wir die Situation akzeptieren.  Es gibt keine langen Sommerabende ohne kurze Wintertage, außer man verbringt den Winter z.B. in Südafrika.  Aber wer kann das schon?

    Der Aussage, dass es keine Regelung gibt, die alle gutheißen, stimme ich zu, dagegen nicht der Schlussfolgerung, es deshalb so zu lassen, wie es ist, also die Zeitumstellung beizubehalten.
    Wer die „langen Sommerabende“ genießen will, soll doch, wenn möglich (mir ist durchaus klar, dass dies nicht alle können – das wäre doch ein Thema für Tarifverhandlungen), früher Feierabend machen und dafür selbstgewählt (und nicht gezwungenermaßen) entsprechend früher mit der Arbeit anfangen (ich hatte mal einen Arbeitgeber, der den Gleitzeitbeginn für April bis September auf 06:00, für die restlichen Monate auf 07:00 festgelegt hatte).

  7. @Robert, #1 + #5:

    Fordere doch gleich den variablen Tag.
    Bei der Temporalen Stunde wird der lichte Tag (Sonnenaufgang bis -untergang) in jeweils 12 Stunden unterteilt, so dauern die Tagesstunden im Frühling/Sommer länger und im Winter kürzer – die Nachtstunden entsprechend umgekehrt.  Das kann aber nur funktionieren, wenn die Arbeitsleistung nicht nach der dafür benötigten Zeit, sondern nach der hergestellten/erbrachten Menge (Stücklohn) bezahlt wird.

  8. @Captain E.

    die so beliebten hellen Sommerabende

    In den Sommerferien hatte ich mal einen Job, da begann die Frühschicht um 6:00. Aufstehen war um 5:00, tlw. vor Sonnenaufgang, Schlafen gehen um 21:00, tlw vor Sonnenuntergang, angesagt. Die Beliebtheit für helle Sommerabende hielt sich in Grenzen. Leute mit 9:00-17:00 Jobs, ohne körperliche Belastung, mögen das anders sehen.

  9. @uwe hauptschueler:

    In den Sommerferien hatte ich mal einen Job, da begann die Frühschicht um 6:00. Aufstehen war um 5:00, tlw. vor Sonnenaufgang, Schlafen gehen um 21:00, tlw vor Sonnenuntergang, angesagt. Die Beliebtheit für helle Sommerabende hielt sich in Grenzen. Leute mit 9:00-17:00 Jobs, ohne körperliche Belastung, mögen das anders sehen.

    Ganz zweifellos! Die würden sich über Normalzeit (UTC+1) im Sommer ganz schön ärgern.

    Aber genauso zweifellos würden sich viele darüber aufregen, dass es in Deutschland bei dauerhafter UTC+2 im Winter viel zu spät hell würde.

    Übrigens hat ein Professor der Universität Bielefeld vor einiger Zeit zu dem Thema vorgeschlagen, im Winter einfach eine Stunde später aufzustehen. Der Witzbold hat dabei gar nicht bemerkt, dass dies durch die Rückumstellung von Sommer- auf Normalzeit ganz automatisch passiert.

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