Österreich ist ein umweltbewusstes Land. 75 Prozent der Menschen hier tragen mit ihrem Verhalten aktiv zum Klimaschutz bei. Mehr als 80 Prozent sind bereit, das zu tun. 70 Prozent richten ihr Konsumverhalten am Klimschutz aus, zwei Drittel planen ihren Urlaub klimafreundlich. 74 Prozent wollen, dass die Regierung mehr Gesetze erlässt, damit auch Unternehmen klimafreundlicher agieren und 63 Prozent wollen entsprechende politische Maßnahmen, die auch Privatpersonen zu mehr Klimaschutz verpflichten. Das klingt alles sehr vielversprechend – ist aber doch nur die Selbsteinschätzung der Menschen in diesem Land, die in einer repräsentativen Befragung Anfang Juni 2021 erhoben wurde. Denn wenn es dann wirklich einmal politische Maßnahmen gibt, stellen wir offensichtlich sehr schnell fest, dass das mit dem Klimaschutz und so ja schon prinzipiell eine gute Sache ist – aber doch bitte nicht auf diese Weise und schon gar nicht so, dass es uns selbst trifft. Die Welt muss sich ändern, aber nur, wenn wir so weiter machen dürfen wie bisher!
Dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit in Sachen Klimaschutz eine große Lücke klafft, ist keine neue Erkenntnis. Aber sie zeigt sich immer wieder – zum Beispiel bei dem, was gerade an meinem derzeitigen Wohnort passiert. Baden bei Wien ist eine Kleinstadt in Niederösterreich. Knapp mehr als 25.000 Einwohner, ein Kurort mit Thermalbädern, jeder Menge Natur und Kultur, einem Casino, einem Theater, und so weiter. Mit dem Zug ist man in 20 Minuten in der Hauptstadt Wien. Regiert wird Baden derzeit von einer Koalition aus konservativer ÖVP und den Grünen. Diese Stadtregierung hat nun etwas gemacht, was die Badenerinnen und Badener offensichtlich sehr verstört: Nämlich ein neues Konzept für die Parkplätze in der Innenstadt beschlossen!
Hier kurz die Fakten: Wer direkt in der Innenstadt parken will, muss dafür bezahlen (werktags). Das war auch früher schon so. So wie früher wird man auch jetzt maximal zwei Stunden parken dürfen. Die einzige Neuerung: Nach 20 Jahren wurden die Kosten angepasst. Die ersten 15 Minuten parken sind gratis, danach zahlt man einen Euro pro halber Stunde. Zusätzlich wurde aber auch eine neue Parkzone um die Innenstadt herum eingeführt. Dort konnte man bisher parken, ohne zu bezahlen. Jetzt kostet es – nach den kostenlosen ersten 15 Minuten – auch hier etwas (zumindest von Montag bis Freitag zwischen 8 und 16 Uhr). Und zwar 50 Cent pro halber Stunde oder 5 Euro pro Tag. Wer in dieser Zone seinen Hauptwohnsitz hat, kann eine Jahreskarte für 125 Euro kaufen.
Das wars auch schon; eine übliche lokalpolitische Entscheidung eben. Das, was Städte eben so machen. Aber wenn man sich so ansieht, wie die Reaktion der Badenerinnen und Badener (vor allem in den sozialen Medien) ausfällt, könnte man meinen, die Stadtregierung würde uns zwingen, unsere Erstgeborenen zu opfern…
Ich besitze seit knapp 20 Jahren kein Auto, mir als Individuum kann es also sehr egal sein, ob und wie viel man irgendwo zahlen muss, um sein Kraftfahrzeug abzustellen. Mir, als Mensch, der gerne an einem lebenswerten Ort leben möchte und als jemand, der sich über den Klimaschutz Gedanken macht, ist es aber definitiv nicht egal. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich ärgert, wenn man plötzlich für etwas bezahlen soll, was bisher kostenlos war. Nur dass „kostenloser“ Parkraum eben alles andere als kostenlos ist. Irgendwer muss die Errichtung der Parkplätze bezahlen und das sind allgemeinen alle, die Steuern bezahlen. Egal ob jemand ein Auto hat oder nicht: Man zahlt für die Straßen, Parkplätze, etc. Das ist an sich nicht weiter schlimm, denn genau so funktioniert ein Gemeinwesen ja. Kosten tut so ein Parkplatz aber auch indirekt: In Österreich sind die Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr seit 1990 um fast 75 Prozent gestiegen! Ja, da sind auch Schiffe und Flugzeuge dabei. Aber den überwiegenden Teil machen die Emissionen von PKWs aus. Der Verkehr hat einen Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen von 30 Prozent. Österreich hat in der EU den dritthöchsten Pro-Kopf-Austoß von CO2 beim Kfz-Verkehr. Die CO2-Emissionen im Verkehr waren 2019 größer als 2018. Und 2018 größer als 2017. Die Emissionen sind in den letzten 5 Jahren immer gestiegen und sehr deutlich über dem, was laut österreichischem Klimaziel für 2030 erreicht werden soll.
Die Kleinstadt Baden wird die Klimakrise natürlich icht im Alleingang lösen können. Schon gar nicht mit diesem Parkraumkonzept der Stadtregierung, das auch weniger vom Klimaschutz motiviert war, sondern der Versuch ist, die überlastete Parkplatzsituation zu entschärfen. Aber es ist dennoch eine Tatsache, dass die vielen Autos ein großes Problem für das Klima sind. Die von den CO2-Emissionen des Verkehrs mitverursachte Klimakrise erzeugt Kosten. Wir werden viel Geld brauchen, um die Folgen des Klimawandels in den Griff zu kriegen. Geld, dass ebenfalls von uns allen aufgebracht werden muss und die Summe wird umso größer, je länger wir mit effektiven Klimaschutzmaßnahmen warten. „Kostenlose“ Parkplätze sind also eine Illusion.
Ein weiteres Argument der Stadtregierung für das neue Parkraumkonzept war die Erhaltung der „besonderen Lebensqualität“ in Baden. Wenn man keine Parkplätze mehr findet; wenn der Parkplatz weit weg vom Ziel liegt: Dann ist das anscheinend keine gute „Lebensqualität“. Ich sehe das anders und ich hätte mir gewünscht, dass diese andere Sicht auch als Argument verwendet worden wäre. Wirklich lebenswert wäre, zumindest meiner Meinung nach, nämlich eine Stadt, die nicht voller Autos ist. Wir haben uns so sehr an die Anwesenheit der Fahrzeuge gewöhnt, dass wir sie kaum noch registrieren. Man muss sich bewusst zwingen, sie wahrzunehmen. Aber wenn man das tut, dann ist der Anblick eigentlich erschreckend. Jede Straße ist gesäumt mit parkenden Autos. Viele Plätze überall in der Stadt bestehen eigentlich aus nichts anderem als einer betonierten Fläche auf der Autos stehen können. Menschen, für die die Stadt ja eigentlich da sein sollte, werden an die Ränder der Straßen gedrängt und der restliche Raum gehört den Fahrzeugen. In Wien etwa sind 65 Prozent der Fläche entweder Parkplätze oder Straßen. Das ist absurd. Man kann gerne mal das Experiment machen, durch die Straßen einer Stadt gehen, und sich dabei alle Autos wegdenken. Dann wird plötzlich enorm viel Raum frei; Raum, der genutzt werden könnte, um eine Stadt erst so richtig lebenswert zu machen. Raum für Grünflächen, Raum für Aktivitäten, Raum für Menschen anstatt für Fahrzeuge.
Ich weiß, das klingt nach naiver Utopie. Das ist in gewissen Sinne auch eine naive Utopie. Natürlich wird man nicht von heute auf morgen alle Autos abschaffen und überall Bäume pflanzen und Kinderspielplätze bauen können. Aber man kann doch bitte darüber nachdenken, ob es immer noch eine so gute Idee ist, Städte so zu behandeln, wie wir es vor 50 Jahren getan haben. Man muss sogar darüber nachdenken. Es wird in Zukunft schlicht und einfach nicht mehr möglich sein, dass jeder von uns ein 1,5 Tonnen schweres Trumm aus Metall und Plastik besitzt und durch die Gegend steuert. Selbst wenn es mit Strom angetrieben wird und nicht mit fossilen Brennstoffen. Denn ein sehr relevanter Teil der Treibhausgase stammt nicht vom Treibstoff, sondern von den Ressourcen, die für den Bau und die Entsorgung der Fahrzeuge verbraucht werden. Ebensowenig können wir erwarten, dass wir diese Fahrzeuge weiterhin kostenlos überall hinstellen können, wo wir gerade wollen. Das wird sich ändern müssen und noch haben wir die Chance, diesen Wandel mitzugestalten, anstatt ihn uns irgendwann von den Folgen der Klimakrise aufzwingen zu lassen.
Jetzt wird mit Sicherheit der eine oder die andere (wahrscheinlich schon etwas wütend) einwenden: Ja, aber ich brauche doch mein Auto! Das kann gut sein. Es gibt Situationen, wo man – leider – wirklich nicht ohne privates Fortbewegungsmittel auskommt. Weil man irgendwo am Land wohnt, irgendwo ganz anders arbeitet und dazwischen keine andere Beförderungsmöglichkeit existiert (das Problem, warum so viele von uns an ganz anderen Orten wohnen als sie arbeiten, ignorieren wir jetzt einmal). Das ist so, aber das ist kein gottgegebener Zustand, an dem sich niemals etwas ändern kann. Es ist durchaus möglich, das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel so zu gestalten, dass es attraktiver, komfortabler und billiger ist, NICHT mit dem Auto zu fahren. In vielen Fällen ist das heute sogar schon der Fall. Was man aber nur dann mitkriegt, wenn man diese Angebote auch nutzt. Ansonsten kennt man tatsächlich nur das eigene Auto, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm es ist, nicht am Steuer eines Fahrzeugs sitzen zu müssen, Parkplätze suchen zu müssen, immer nur die Autokolonnen auf den Autobahnen sehen zu müssen, usw – und kommt dann eben zu dem (Trug)Schluss, dass man das Auto dringend „braucht“.
Mit der Situation in Baden hat das aber eigentlich nicht viel zu tun; hier geht es ja um eine Parkzone in der Innenstadt und selbst vom äußersten Ende dieser Zone sind es weniger als 1000 Meter bis zum nächsten Bahnhof (und die Stationen des Stadtbusses liegen noch näher). Und ja, natürlich: Nicht alle sind gut zu Fuß; nicht alle können mit dem Fahrrad fahren; man muss ständig schwere Getränkekisten durch die Gegend transportieren oder Arbeitsmaterial (oder was auch immer es sonst noch für Standardargumente gegen den Verzicht auf das eigene Auto gibt). Das sind auch alles im Einzelfall durchaus berechtigte Einwände. Aber genau genommen kein Grund dafür, dass man zwingenderweise ein eigenes Auto besitzen und damit kostenlos parken dürfen muss. Ich kann die Menschen verstehen, die ihren Wocheneinkauf lieber mit dem Auto nach Hause transportieren wollen anstatt sich vollbeladen damit in eine Straßebahn zwängen wollen. Das geht mir nicht anders. Aber man muss die Sache umgekehrt sehen: Wenn der Verzicht auf das Auto zu Problemen führt, dann muss das Ziel darin bestehen, diese Probleme zu lösen, anstatt einfach im Status Quo zu verharren!
Es gibt jede Menge unterschiedliche Mobilitätskonzepte: Car-Sharing, Bikesharing, Lieferdienste, Park&Ride. Man kann Radwege so bauen und anlegen, dass man nicht auf jedem Meter Gefahr läuft, von einem Auto erfasst zu werden oder enorme Umwege fahren muss, um ans Ziel zu gelangen. Man kann öffentliche Verkehrsmittel so organisieren, dass man ausreichend Platz hat, pünktlich ans Ziel kommt und dabei deutlich weniger bezahlen muss als für ein eigenes Auto. Und so weiter: Dass es für viele Menschen heute immer noch unpraktisch ist, auf ein Auto zu verzichten, ist ein Problem der Politik. Die könnte nämlich durchaus dafür sorgen, dass es nicht so ist. Und wenn man sich klar macht, dass es erstens tatsächlich die Lebensqualität steigern würde, in einer Stadt zu wohnen, die nicht voller Autos ist und wir zweitens in Zukunft so oder so die Sache mit dem „Jeder Mensch besitzt sein eigenes Auto“ aufgeben müssen: Dann ist eigentlich klar, dass es mehr als nur sinnvoll ist, sich für eine entsprechende Politik einzusetzen.
Womit ich jetzt gegen Ende dieses Textes auch ein wenig Kritik an der Parkraumentscheidung der Stadtregierung von Baden üben kann. Das alles war nicht mutig genug! Anstatt die leichtere Parkplatzsuche als Steigerung der Lebensqualität zu verkaufen, hätte man sich dafür entscheiden sollen, den Menschen zu zeigen, wie lebenswert es wirklich sein kann, eine Stadt für Menschen zu gestalten anstatt für Fahrzeuge. Anderswo auf der Welt ist so etwas ja mittlerweile durchaus schon üblich; mit so einem Konzept kann man sogar Wahlen gewinnen, wie etwa Anne Hidalgo, die (wiedergewählte) Bürgermeisterin von Paris und ihr Projekt einer autofreien Innenstadt zeigt. Neben einem Parkraumkonzept könnte sich Baden auch endlich einmal Gedanken über ein vernünftiges Radwegenetz machen, das sich nicht nur auf den touristischen Durchgangsradverkehr konzentriert, sondern auf die alltäglichen Radfahrten in der Stadt. Vor allem kann und muss man den Menschen zeigen, was man mit dem durch solche Konzepte gewonnen Platz anstellen könnte. Man muss demonstrieren, wie der öffentliche Raum wirklich öffentlich sein kann; Raum für Menschen sein kann und nicht nur Abstellfläche für Fahrzeuge.
Baden ist nur eine Kleinstadt im Süden von Wien. Aber diese lokale Diskussion steht stellvertretend für das, was auch überall anders dringend diskutiert werden muss. Es reicht nicht, wenn wir uns nur ändern wollen. Wir müssen es auch tatsächlich tun!
P.S. In der Eingangs erwähnten Umfrage erklären 79 Prozent der Österreicher*innen, sie würden sich beim Kauf von Autos selbstverständlich Gedanken über den Treibstoffverbrauch machen. Der tatsächlich beliebteste Fahrzeugtyp mit einem Anteil von fast zwei Dritteln an den Neuzulassungen ist der SUV. Tja.
Volle Zustimmung! Nur der letzte Satz gefällt mir weniger 😉 SUV ist nicht SUV. Ich habe – Asche auf mein Haupt – auch einen. Nur, mein Italiener hat mit 6d-temp auf jetzt 60.000 km im Schnitt 6,9 l/100 km verbraucht. Da liegen viele ältere „Kleinwagen“ klar drüber, auch was deren Emissionswerte angeht. Sicher halte auch ich viele SUVs für ziemlich überflüssig, besonders wenn man damit nur die Kinder zur Schule oder in die Stadt zum Einkaufen fährt aber 300 PS oder mehr unter der Haube hat (in Österreich bei den Tempolimits eh blödsinnig).
Wahre Worte.
Allerdings würde ich die Kritik an dieser Entscheidung von einer anderen Seite aus anpacken – damit, wie man Leute motiviert: Die Stadt hat hier den klassischen Fehler gemacht durch den man Bürger immer gegen sich aufbringt: zu nehmen ohne zu geben. Und dazu auch auch noch bei einer Maßnahme, bei der Klimaschutz eher wie ein weiteres Feigenblatt daherkommt. Jeder, wirklich jeder, kennt die Situation, wenn Kommunen, Länder, Staaten plötzlich für etwas Geld wollen, was vorher gratis war. Und meistens geht es dann eben doch ums Geld, nicht ums Klima.
Als ich aufgewachsen bin, auf einem dorf ca. 10km von der nächsten Kleinstadt entfernt, war Busfahren einfach kaum praktikabel – es kam ja nur alle 3-4 Stunden mal einer. Jetzt wohne ich in Göttingen und selbst im unmittelbaren Innenstadtbereich wartet man eine halbe Stunde auf den Bus, in den umliegenden Orten durchaus auch mal eine Stunde – alle Busse werden durch die relativ beeingte Innenstadt geschleust – man kommt nicht von Ost nach West ohne in oder durch die Stadtmitte zu müssen. Mit solchen Öffi-Konzepten kann eine Kommune wie Gö nicht einfach beschließen, z.B. die Anzahl der Parkplätze zu halbieren ohne sich flächendeckend unbeliebt zu machen. (Geld kostet Parken in Göttingen im Innenstadtbereich sowieso überall).
Mir ist es ganz ehrlich persönlich egal – ich fahre Fahrrad – die Regelung des Radverkehrs, der hier im Zweifel auch immer den kürzesten Strohhhalm zieht hinter Auto und Fussgänger blenden wir mal dezent aus, das ist in Göttingen auch mit zahlreichen Feigenblättern versehen. So geht das einfach nicht. Und bevor eine Stadt nicht anfängt, das eine Konzept durch ein anderes zu ersetzen oder zu ergänzen, und nur einfach Option verschließt, ist der Ärger völlig verständlich. Man kann den Klimawandel nicht aufhalten gegen die Leute. Nur mit ihnen. Und das schafft man nicht, wenn man ihnen nur Wege versperrt, statt alternative Wege aufzumachen. Und ich sage das durchaus als Person, die bereit wäre sich und anderen einige Härten zuzumuten, damit der Klimawandel noch begrenzt werden kann – aber dann eben mit klarer Schwerpunktsetzung Klimawandel (und nicht Stadtsäckel auffüllen) und Schaffung / Förderung von sinnvollen Alternativen.
Tja, da scheint sich der übliche große Graben zwischen der tatsächlichen Bedeutung und der gefühlten aufgetan zu haben, letztere eher ‚will nicht dafür zahlen müssen, wenn ich es in Anspruch nehme‘. Oder manchmal sogar ‚will nicht immer daran erinnert werden, daß es selbst ohne Zahlen nicht kostenlos war‘.
Fand diese US-Analyse interessant:
https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2021/05/parking-drives-housing-prices/618910
Dito. Und die Entscheidung damals, kein Neues anzuschaffen, war wohl eine der wichtigsten und besten meines Lebens bisher. Seither hab ich mir nie mehr um Geld Gedanken machen müssen, erspar mir viel Zeit, die sonst für Wartung, Waschen, Tanken, Versicherungskrams etc. draufgegangen wäre, und die ein oder zwei Gelegenheiten im Monat, wo ich halt unbedingt ein KFZ brauche, leiste ich mir ein Taxi. Das wird eine halbe Stunde vorher bestellt und kostet nicht die Welt.
Es geht auch anders:
https://www.antriebspunkt.de/urbane-mobilitaet/pontevedra-autofrei/
Und auch in anderen Südeuropäischen Städten wird einiges getan, nur hier bei uns in Mitteleuropa tut sich nicht wirklich etwas.
„..besitze seit …Jahren kein Auto ..“ , sehr schön, erzähl das einem Pendler, der aufgrund der Lokalisierung des Arbeitsplatzes täglich nach Wien pendelt. Wenn der Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt, ist es super, wenn nicht — Pech gehabt – der braucht das Auto. In Baden dürfte es nur die übliche Abzocke der Bürger sein, unter „grünem“ Tarnmantel.
@Erich: Lies doch bitte den Artikel zu Ende. Das, was du mir vorwirfst, habe ich dort explizit behandelt.
Bereits vor 20 Jahren hat Professor Hermann Knoflacher (auch aus Wien) ein lesenswertes Buch geschrieben. Titel: Stehzeuge- der Stau ist kein Verkehrsproblem.
Er beschreibt, dass durch höhere Geschwindigkeiten kein Zeitgewinn entsteht und vergleicht die Preise für einen Parkplatz neben dem Bahnhof mit dem für ein Gepäckschließfach.
Eine von mehreren Lösungen ist: die Bushaltestelle muss näher an der Haustür liegen, als der Parkplatz. Natürlich muss auch das ÖPNV-Angebot attraktiv sein mit konkurrenzfähigen Fahrpreisen.
Bis etwa 1960 fuhren viele Straßenbahnbetriebe mit Gewinn. Heute will man kein Geld mehr für einen Gleisaustausch bezahlen, wie z.B. in Mülheim/ Ruhr.
Eine Straßenbahn mit 70 Personen braucht 10 Sekunden für die Überfahrt einer Kreuzung. Das versuche man einmal mit 60 Autos!
Ein weiterer Vorschlag von mir: in geraden Kalenderjahren ist das Parken in der Innenstadt kostenlos, in den ungeraden mindestens 30,- EUR pro Tag. Mit Preisnachlässen für Senioren und Behinderte.
Lieber Florian,
mit diesem Artikel sprichst du mir aus der Seele! Bei mir war es so, dass ich immer schon einmal probieren wollte, ob ich ohne Auto und nur mit den Öffis zurecht komme. Nach einem Motorschaden meines Autos war die Gelegenheit günstig, ich schaffte mir keinen neuen Wagen an und versuchte, meinen Alltag mit Bus, Bahn, Bim und Fahrrad zu bewältigen. Und siehe da: Es klappt hervorragend! Das ist mittlerweile 3 Jahre her und weil ich bei der Mobilität mit den Öffis so viele Vorteile entecke (weniger Stress, gesünder weil mehr Bewegung, kostengünstiger und nicht zuletzt nachhaltig), werde ich mir auch weiterhin kein Auto mehr “antun“.
Es ärgert mich auch immer wieder, dass in Niederösterreich die Touristiker für Rad-Infrastruktur zuständig sind, die daher nur für die Bedürfnisse von Rad-Touristen ausgelegt ist (oder was Touristiker halt glauben, was Rad-Touristen brauchen). Das Rad als Verkehrsmittel um von A nach B zu kommen, kommt praktisch nicht vor. Besonders krass sieht man das an den Wegweisern, die einem immer mitteilen, wo es zur großen Kuhfladentour und zum Sauf-Rundweg geht, aber nicht wo der nächste Ort ist. Vierstellige Zahlen als Wegweiser sind auch sehr nützlich – wer will schon nach Hollabrunn oder Mistelbach, 2758 ist viel schöner!
Sehr schön, wie die Leute hier argumentieren. Sehr schön, dass jemand solche Artikel schreibt. Das kenne ich aus meinem Umfeld leider anders.
Zum Beispiel, das „Arbeitsamt“ in DE hält 10-15km (1/2h) Anfahrtsweg für zumutbar. Das entspricht auch meinem Arbeitsweg. Das sind mit dem Auto mit 7l ca. 7500 km im Jahr, entspricht ca. 1.25 Tonnen CO2. Ein Bus braucht bei mittlerer Auslastung vielleicht 1/10’tel? Leider verdoppelt sich die Fahrtzeit wegen Umsteigen, wegen ungünstiger Wege und zu wenig Bussen. Und zur Haltestelle hinkommen muss man auch noch. Hier ist eine Haltestelle fast vor der Tür. Doch trotz 20min Fußweg zum Bahnhof bin ich hier in der Regel dennoch schneller, als mit dem Bus.
Mit dem Motorrad, knapp 5l/100km bei vorsichtiger Fahrweise, kann man da schon ins Grübeln kommen, wenn das in unter 30 Minuten für den selben Weg geht. Der Spritverbrauch wird durch die ansonsten sinnvollen 30’er Zonen auch nicht reduziert sondern in meinen Fall erhöht. Kann man Straßen nicht planen?
Ich bin auch für „politische Maßnahmen, die auch Privatpersonen zu mehr Klimaschutz verpflichten“. Allerdings muss den Privatpersonen auch eine Möglichkeit gegeben werden das auch Leben und bezahlen zu können. Im Gegensatz zum Artikel oben sehe ich nicht, dass dies ausreichend geschieht.
Es ist eine Industrie und eine Lobby, die das zu einem großen Teil im Auto-Deutschland auch mit VW und Mercedes, BWM, Audi zu verantworten und dabei sogar betrogen hat. So gut ich das Modell in Baden – insbesondere wo 15min kostenlos(!) sind – auch finde, die Industrie muss ihren Beitrag leisten. Statt dessen wird da staatlich subventioniert und z.B die Abgasregeln Regeln für SUVs manipuliert. CO2 pro Gewicht zu berechnen ist nur ein dreistes Beispiel. Und zu Aluminiumproduktion, Zement, Verpackungswahn und und und habe ich noch gar nichts gesagt.
Bei mir im Ort gibt es meist keine Radwege. Wir haben primär Fußwege, auf denen die Radwegnutzung erlaubt ist (was heißt, daß man nur Schrittgeschwindigkeit fahren und keine Fußgänger behindern darf, aber von fast allen Radfahrern ignoriert wird, weil das Tempo einfach wirklichkeitsfremd ist). Alternative wäre die Straße. Darf man ja. Ignorieren die Autos aber gerne und hupen die Radler weg oder überholen viel zu nah. Gemeinde tut seit Jahren nix. Jetzt sind viele Straßen auch mittlerweile sanierungsbedürftig. Die Region will das aber (noch?) nicht bezahlen und stellt lieber Schilder auf mit „Tempo 30 wg Straßenschäden“. Für die Radfahrer aber eine prima Chance: als Maßnahme zum Radfahrerschutz hätte die Gemeinde das nie getan, was jetzt von der Region wg kaputter Straßen verordnet wurde. Und hoffentlich trauen sich jetzt tatsächlich mehr auf die Straße, so daß irgendwann, wenn in ein paar Jahren tatsächlich mal das Geld für die Erneuerung der Straße da ist (erfahrungsgemäß ist so ein Provisorium mit „naja, wenn sie langsamer fahren, taugt es noch etwas“ ja recht langlebig …), vielleicht haben sich die Autofahrer hier dann ja daran gewöhnt, daß sie nicht allein sind auf der Straße …
(Man darf ja noch hoffen 😉 )
Wenn man auf dem ganz flachen Land wohnt, sieht es so aus: Bushaltestelle ist nur 200 m entfernt, der Bus zur Arbeit fährt aber erst ab dem nächsten Dorf. Gut, laufe ich 5 km. Mit dem Fahrrad ginge es natürlich besser, wenn es denn am Abend noch gebrauchsfähig wäre (Vandalismus). Der Bus kommt am Arbeitsort 45 Minuten vor Arbeitsbeginn an. Feierabend um 17:00, zu Hause um 19:15. Ich war fast vierzehn Stunden außerhäußig für acht Stunden bezahlter Arbeit. Das habe ich eineinhalb Jahre ertragen, dann hatte ich wieder ein Auto. Morgens um viertel nach sieben gestartet, um kurz nach halb sechs war ich zu Hause. Oder erst um sechs, wenn ich noch einkaufen musste.
Angesichts des Zeitaufwandes, von den Witterungseinflüßen ganz zu schweigen, nur ein halbbekloppter wie ich hat das solange durchgehalten. Im Herbst jeden Morgen eine Stunde im strömenden Regen zu laufen, da scheixxt jeder auf Klimawandel und Parkgebühren.
@Frimiax: Genau das ist ja das Problem: Wenn die Situation ist, wie du es beschreibst, sollte die Lösung nicht „Dann müssen die Leute halt Auto fahren“ heißen, sondern „Lasst uns schauen, wie wir die Situation möglichst so weit verbessern, dass niemand ein Auto braucht“. Aber das passiert halt leder nicht…
Hier werden gleich mehrere Themen vermischt. Umweltschutz, öffentlicher Nahverkehr, Auto als Statussymbol.
Zu 1 ) E- Fahrräder, E-Motorräder, E-PKW gibt es schon. Der Wille zur Durchsetzung fehlt
zu 2 ) Wer will bei der nächsten Pandemie den öffentlichen Nahverkehr benützen ? Ohne Kommentar.
Zu 3 ) Hier geht es an das Eingemachte. Es wird sich keine politische Mehrheit finden, das Auto abzuschaffen.
@hwied: Gut, dann ist ja alles gesagt. Wir machen weiter wie bisher. Und ignorieren die Klimakrise. Schön, dass wir die Sache jetzt erledigt haben.
Und im Ernst: Natürlich kann man den Status Quo ändern. Natürlich kann man eine politische Mehrheit finden, die sich für Klimaschutz einsetzt. Naturlich kann man E-Mobilität durchsetzen. Man muss dafür halt was tun und aktiv werden.
Lieber Florian!
Du hast mich überzeugt. Ich werde umgehend mein Auto abschaffen und ab sofort meine Hausbesuche und Notfalldienste mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchführen.
Die Patienten haben sicherlich Verständnis dafür, wenn es nachts schon mal ein paar Stunden dauert, bis ein passender Bus kommt. Und wer zu weit weg von einer Haltestelle wohnt, hat halt Pech gehabt. Der kann ja am besten gleich in die Stadt ziehen.
Danke für Deinen Input!
@nnF: „Die Patienten haben sicherlich Verständnis dafür, wenn es nachts schon mal ein paar Stunden dauert, bis ein passender Bus kommt. Und wer zu weit weg von einer Haltestelle wohnt, hat halt Pech gehabt. Der kann ja am besten gleich in die Stadt ziehen.“
Ich weiß, du wolltest mich absichtlich missverstehen, insofern müsste ich dir gar nicht antworten. Ich tue es aber trotzdem. Weil es extrem billig ist, die Debatte über den Klimaschutz auf die Weise abzutun, wie du das machst. Ich habe nirgendwo in meinem Text gefordert, dass ALLE Autos abgeschafft werden müssen. Ich habe außerdem auch nicht gefordert, dass sie JETZT abgeschafft werden müssen. Wenn du mir das unterstellst, ist es entweder Absicht oder du hast den Text nicht gelesen. Selbstverständlich kann die Feuerwehr nicht mit dem Bus zum Brand fahren. Die Polizei wird nicht mit der U-Bahn ihre Arbeit erledigen und natürlich werden auch Krankentransporte, Rettungskräfte, usw die für ihre Arbeit notwendigen Fahrzeuge weiter benutzen. Es wäre nicht mal ein Problem, wenn sie dafür auch in Zukunft ausschließlich Verbrennungsmotoren verwenden, wenn der Rest des Verkehrs vernünftig organisiert wird.
Denn genau das war das, was ich sehr deutlich geschrieben habe: Wenn es ein Problem ist, in bestimmten Situationen auf ein Auto zu verzichten (und das ist es in der aktuellen Lage), dann darf die Lösung nicht darin bestehen, halt einfach so weiter zu machen wie bisher. Sondern darin, sich zu überlegen und dafür einzusetzen, dass es KEIN Problem mehr ist, auf ein Auto zu verzichten. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Aber klar, die Debatte ins Lächerliche zu ziehen ist halt viel einfacher…
FF,
Die Weltgemeinschaft verhält sich wie ein Alkoholiker, der um seinen Zustand weiß, aber nicht weiß, wie er den Zustand ändern kann. Er muss erst mit der Schnauze im Kot liegen, bevor er sich ändert.
Mein Beitrag war kein fatalistisches Zusammenbrechen, sondern als Analyse zu verstehen, dass wir an mehreren Fronten kämpfen müssen.
1. an der eigenen Front. Mein neuer Minisuv ist 100 kg leichter als der Vorgänger, verbraucht 1,5 l weniger Benzin und ich fahre nur noch 5000 km jährlich anstatt 10 000 km.
2. An der Meinungsfront. Bei allen Beiträgen im web plädiere ich für Vernunft auf allen Gebieten und werbe auch für das Christentum. Ich schreibe auch Pfarrern, aufmunternde E-mails, die sind ja im Augenblick die Geschlagenen.
3. Ich ermuntere auch Dich weiterzumachen und nicht zu verzagen, alles wird gut !
4. Der Mensch hat bisher alle Stürme überstanden, von den Mongolen über die Pest, den Kommunismus und Hitler. Für Defaitismus gibt es keinen Grund.
5. Ganz konkret, fahre nicht nach Italien in Urlaub, sondern mal nach Bratislava. Das Holcaustdenkmal ist schon diese Reise wert.
@ FF:
Aber es sind doch nicht nur Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen. Was ist z.B. mit dem Monteur, der Deine Waschmaschine reparieren soll? Wer liefert Briefe und Pakete? Oder eben besagte Einkäufe für die 90jährige Seniorin, die diese nun wirklich nicht mehr schleppen kann? Und, und, und…
Selbst in der Stadt wird sowas schwerlich ohne Autos zu organisieren sein, auf dem Land ist es utopisch.
Und nebenbei: ich will die Debatte beileibe nicht ins Lächerliche ziehen, sondern lediglich auf bedeutsame Lücken in der Argumentation hinweisen.
@nnF: „Und nebenbei: ich will die Debatte beileibe nicht ins Lächerliche ziehen, sondern lediglich auf bedeutsame Lücken in der Argumentation hinweisen.“
Wie ich schon geschrieben hab: Du willst mich absichtlich missverstehen (oder hältst mich für so dumm, dass ich ernsthaft fordern würde, niemand (inklusive Rettungsdienste) dürfe mehr mit einem Auto fahren). Aber vielen Dank für den Hinweis auf die „bedeutsamen Lücken“. Wo kämen wir denn hin, wenn in einer Diskussion um Klimaschutz nicht eine ordentliche Portion Whataboutism eingestreut würde. Ich vermisse übrigens noch die fusskranken Menschen, die auch dringend ein Auto brauchen, um von A nach B zu kommen. Und die Großfamilie, die sich mit all ihrem Gepäck nicht in eine Straßenbahn zwängen kann (Aber danke für die gebrechliche 90jährige! Wo kämen wir hin, wenn 90jährige nicht mehr mit ihren Autos durch die Gegend fahren dürfen). Aber weißt du was: Wenn du meinen Text gelesen und darüber nachgedacht hättest, was ich geschrieben habe, anstatt zu versuchen, den Status Quo zu verteidigen, dann hättest du auch zu dem Schluss kommen können, dass es darum gar geht, ALLE Autos zu verbieten (und es auch gar nicht darum geht, etwas zu verbieten…). Es geht darum unsere Lebenswelt so zu gestalten, dass es komfortabler wird, Alternativen zum Auto benutzen zu können. Und dass es Fälle gibt, in denen es keine solche ALternative gibt (Einsatzfahrzeuge, Taxis, Handwerker, Lieferdienste, etc), ist eine Trivialität, die man nicht extra erwähnen muss. Sollte man jedenfalls meinen, aber wer sich so standhaft weigert, irgendwas am Status Quo ändern zu wollen wie du, muss diese „bedeutsamen Lücken“ natürlich extra betonen…
Wenn in der Stadt nur noch Einsatzfahrzeuge, Handwerker, Taxis, Lieferdienste (und natürlich die 90jährige Omi!) mit Autos fahren (weil sie es müssen) und der Rest gerne auf die hoffentlich bald vorhandene viel komfortableren Alternativen umgestiegen ist, dann ist schon alles gewonnen. Dann müssen wir die Welt in der wir leben nicht mehr mit Parkplätzen vollbetonieren, müssen den Raum der für die Menschen da sein sollte, nicht mehr mit mehrspurigen Straßen zupflastern und müssen nicht mehr Unmengen an Ressourcen verschwenden und Treibhausgase ausstoßen, damit sich jeder Mensch ein oder mehrere riesige Bleckkisten vors Haus stellen muss.
Ich weiß, du wirst mich gleich auf die nächste „bedeutsame Lücke“ hinweisen und irgendeinen Spezialfall aufdecken, der dann als weiteres Scheinargument verwendet wird, um jeglichen Wandel ins Lächerliche zu ziehen. Erwarte dann aber bitte keine Antwort von mir. Es wird immer Menschen geben, die sich standhaft weigern, sich eine Alternative zur Gegenwart vorstellen zu wollen. Für solche Diskussionen ist mir meine Zeit zu schade.
Klimaschutz und lebenswerte Städte haben indes nur begrenzt miteinander zu tun. Sicher kann man (fast) alle Autos auf Elektroantrieb umstellen. Wenn das ordentlich umgesetzt wird, indem für Bau und Betrieb dieser Fahrzeuge keine fossilen Energieträger, können wir dem Klima schon einmal helfen. Für die Luftreinhaltung würde es sicherlich auch etwas bringen, wenngleich bei weitem nicht so viel, wie es sich in den letzten Jahren zumeist so anhört. Die Städte wären danach allerdings immer noch voller Autos.
Umgekehrt ist es technisch kein Problem, am Antrieb der Fahrzeuge gar nichts zu ändern, sondern lediglich auf nicht-fossile Kraftstoffe umzusteigen. Dem Klima wäre damit auch geholfen, und womöglich müsste man dann die Umweltzerstörungen der Ölförderung nicht durch die Umweltzerstörungen der Lithium- und Kobaltförderung ersetzen. Entscheidend wären dann eher die Kosten.
Oder noch einmal anders betrachtet. Beim heutigen Strommix wäre es klimaschonender, wenn 10-20 Elektroautos durch einen Dieselbus ersetzt würden. Und natürlich wären die Straßen leerer. Leider werden viele bewährte und brauchbare Lösungen im NIMBY-Prinzip bis zu Verhinderung bekämpft. Schienen bzw. Oberleitungen für neue Straßenbahnen oder Obusse? „Oh nein, auf gar keinen Fall! Das ist doch viel zu hässlich!“ Aber so kommen wir auch nicht weiter.
@Captain E.
In meiner naheliegendsten Stadt Linz funktioniert das Öffi-Konzept inzwischen schon ziemlich gut, abgesehen von Straßenbahnen sind nur noch O- und flüssiggasbetriebene Busse (weniger Feinstaub) im Einsatz (soweit ich weiß, vielleicht gibts auch noch ein paar Diesel kurz vor der Ausmusterung). Eine große Umfahrungsstrecke für PKWs und LKWs ist im Bau, gemeinsam mit einer neuen Donaubrücke, und eine zweite Straßen- (oder S-Bahn)-Hauptachse ist jetzt endlich fixiert und budgetiert.
Das Verkehrskonzept war ein ziemlich mühsamer und langwieriger Prozess mit jahrzehntelangen (kein Witz) Verhandlungen und Bürgerbeteiligung, aber in den letzten Jahren ist ordentlich was weitergegangen und wenn die neue Bahnstrecke fertig ist, wird man ehrlicherweise nur noch in Ausnahmefällen einen PKW in der Stadt brauchen.
Das sag ich als Rollifahrer, der dort ständig ohne Auto rumgurkt und kein Problem damit hat, überall hinzukommen. Wenns bei einem Termin abseits der Straßenbahn- bzw. frequentierteren Busrouten mal pressiert nehm ich halt ein Taxi.
Sehr schöner Artikel :-). Ich glaube auch, dass es einen Kulturwanderl braucht um die Klimakrise zu bewältigen. Es ist eine Chance die Städte lebenswerter zu gestalten, den Menschen und das Miteinander ins Zentrum zu stellen, das Lokale und die Nachbarschaft zu stärken. Weg vom Konsum und Bruttosozialprodukt, hin zu mehr Lebenqualität.
@Günther:
Ja, es ist den Ingenieuren zu verdanken, dass ein SUV heute ähnlich viel verbraucht, wie ein 15 Jahre alter Kleinwagen. Allerdings wiegt so ein SUV locker mal doppelt so viel wie ein Kleinwagen und damit sind Herstellung, Entsorgung und der pure Flächenverbauch wesentlich ein viel größeres Problem.
Das ist so ähnlich, wie wenn ich eine kleine Wohnung mit einer großen Passiv-Haus-Villa vergleiche. So viel kann man gar nicht sparen, um die CO2 Emissionen, die bei der Herstellung anfallen, zu kompensieren.
Was am Ende zählt ist die Summe aller Emmissionen, hier nur einen einzelnen „schönen“ Wert herauszugreifen führt in die Irre. Ein SUV bleibt in den meisten Fällen eine nutzlose Klima-Sünde.
Hatte schon merkwürdige Situationen in Vorstellungsgesprächen, wenn privater PKW obligatorisch war und ich sagte, dass sie sich dann leider jemand anderes suchen müssen.
Empfehle das Interview mit Nico Paech im DLF
„Das Auto ist kein normales Produkt“
Danke für den Artikel!
@noch’n Flo
Wenn man das so liest, was du in #18 schreibst, könnte man sich glatt fragen, ob du generell überhaupt noch in der Lage bist, korrekte Diagnosen zu stellen und geeignete Therapien zu empfehlen oder gar einzuleiten.
Hoffentlich klappt das im medizinischen Bereich wenigstens noch bei dir. Werden die Aktivitäten von Hausärzten in der Schweiz in irgendeiner Form evaluiert?
Danke für deinen Beitrag.
“Lasst uns schauen, wie wir die Situation möglichst so weit verbessern, dass niemand ein Auto braucht”. Aber das passiert halt leder nicht…“
Genau das! Und ja, es ist kompliziert. Auf dem Land zum Beispiel. Oder „gegen“ die Interessen der (nicht nur Automobil-) Industrie – was lösbar ist, sogar wirtschaftliche Vorteile bringen kann. Oder übereinstimmend mit den Notwendigkeiten und Interessen der Leute, die nicht so viel Geld haben, falls die überhaupt irgend jemand interessiern (mich schon!)…
Ich sehe viele Probleme. Doch das geht. Wenn wir aber so weiter machen, dann wird es richtig teuer und ungesund. So weiter zu machen ist richtig dumm.
@Florian Freistetter, die Argumentation ist inklusive der deutlichen Sprache in einigen Antworten absolut korrekt und notwendig. Dank dafür.
@Günther #1
Diesem Argument muss ich vehement widersprechen!
Mit dem Kauf eines neuen SUV hast du dich ja gegen den Kauf eines aktuellen Kleinwagens entschieden. Das heißt du musst auch den aktuellen Kleinwagen gegen das aktuelle SUV vergleichen und da sieht die Bilanz nun mal einfach grottenschlecht aus für dein SUV. Da kann auch eigentlich gar kein Weg dran vorbei führen das ist simple Physik: je schwerer das Auto desto mehr Masse wird bewegt desto höher der Verbrauch.
Unter diesem Gesichtspunkt musst du dich wohl oder übel unter die Masse der Scheinheiligen einreihen die gerne bekennen sie würden den Kraftstoffverbrauch beim Neukauf berücksichtigen es dann aber doch nicht tun.
Alternativangebote zum Auto sind wichtig und notwendig, um hier voranzukommen. Allerdings sehe ich nicht, daß man alleine damit das Verkehrsproblem lösen kann. Hier in München gibt es ein gutes Angebot mit dem ÖPNV, obwohl es sicher noch weiter verbessert werden kann. Trotzdem sind die Straßen voll und die Anzahl von SUVs nimmt subjektiv stetig zu. Viele Menschen wollen das Auto nicht stehen lassen, es ist Statussymbol, bequem, häufig schneller, gibt Privatsphäre etc. Man wird nicht um Verbote und Einschränkungen (Straßen- und Stadtviertelsperrungen, Parkplatzreduzierung, Bus- und Radspuren), sowie massive Kostenerhöhung (Benzinpreis, Klimaabgabe) zusätzlich zu alternativen Transportmitteln herumkommen, wenn man diese Ziele erreichen möchte.
Lösungen im Ausland.
In Irland z.B. hat man das Pendlerproblem so gelöst.
An den Stationen der Vorortbahn Dart um Dublin sind jeweils riesige! Parkplätze vorhanden, damit die Leute vom Auto auf die Bahn umsteigen können. Und das funktioniert.
Eines möchte ich jetzt vorausschicken: SUV hin oder her, aber der supersparsame Kleinwagen ist nichts für jeden. Wenn man vom eigenen Auto nicht lassen kann oder will, so wird das nicht die Lösung für jedermann sein. Wer weite Strecken fahren muss, wird sich keinen Kleinwagen kaufen, wer ob seiner Körpergröße nicht wirklich hineinpasst, ebenso wenig. So manches Nahverkehrsmittel scheint allerdings auch von ausgemachten Misanthropen entworfen worden zu sein.
Ansonsten möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass hier zwei Themen miteinander vermengt werden, die nur sehr wenig miteinander zu tun haben. Manche Menschen träumen ja davon, dass der Besitz privater PKW verböten oder zumindest verpönt werden wird. Die Idee ist, eine große Flotte autonom fahrender Elektroautos auf die Straße zu schicken, die man in wenigen Sekunden per Smartphone-App anfordern kann. Tja, könnte man machen, aber es gäbe einige Probleme zu lösen. Zum einen benötigten diese Fahrzeuge Rohstoffe, zu deren Gewinnung vielleicht besser keine Kinderarbeit oder sonstige Ausbeutung gehören sollte, aber auch keine Zerstörung der Landschaft, wo der Abbau stattfände. Und natürlich sollten die Batterien auch lieber nicht mittels fossiler Energien hergestellt werden. Positiv an einer derartigen Lösung wäre freilich, dass es ingesamt sehr viel wenig Ressourcen benötigte, Platz für den ruhenden Verkehr inklusive. Ein ansonsten unlösbares Problem wäre aber die Kannibalisierung des herkömmlichen Nahverkehrs. Werden Bus- und Straßenbahnlinien erst einmal zugunsten von Robottaxen eingestellt, sind die Straßen einfach nur noch voll, denn die dann wenigen Autos wären ja ständig auf den Straßen unterwegs. Wegfallenden Parkraum kann man aber nun einmal nicht so einfach in neue Straßen umnwandeln.
Also, würden wir den heutigen Verkehr 1:1 auf elektrische Antriebe umstellen, könnte man vielleicht das Klima schützen und die Luft in den Städten noch einmal ein klein wenig verbessern, nicht aber die Umwelt an sich. Und die Städte wären genau so verstopft wie zuvor. Umgekehrt wäre eine sinkende Attraktivität des privaten PKWs eine Wohltat für das Lebensgefühl, die Luft, das Klima und die Umwelt, selbst wenn man weiterhin mit fossilen Energieträgern arbeiten sollte.
Ich weiß, ganz getrennt kann man diese Aspekte nicht betrachten, aber was ist uns nun eigentlich wichtiger?
@CaptainE: „Die Idee ist, eine große Flotte autonom fahrender Elektroautos auf die Straße zu schicken, die man in wenigen Sekunden per Smartphone-App anfordern kann. „
Nur zur Klarstellung: Das ist nicht meine Idee; taucht auch nicht in meinem Artikel auf.
„. Zum einen benötigten diese Fahrzeuge Rohstoffe, zu deren Gewinnung vielleicht besser keine Kinderarbeit oder sonstige Ausbeutung gehören sollte, aber auch keine Zerstörung der Landschaft, wo der Abbau stattfände.“
Abgesehen davon, dass man nicht nur für E-Fahrzeuge Rohstoffe braucht sondern auch für die, die wir jetzt fahren und abgesehen davon, dass Kinderarbeit und Ausbeutung nicht nur für die Produktion von E-Autos sondern auch für jede Menge Produkte eingesetzt wird, die wir jetzt ohne Skrupel konsumieren (und abgesehen davon, dass Kinderarbeit und Ausbeutung unabhängig von dem allem massiv bekämpft werden muss!): Das ist genau der Punkt um den es mir geht. Es hilft gar nichts, ANDERE Autos auf die Straßen zu stellen. Das Problem SIND die Autos und die Straßen. Es muss schlicht und einfach weniger Autos auf der Welt geben (Nein, ich habe jetzt nicht gefordert, dass ALLE Autos zu verschwinden haben und die Feuerwehr mit der Ubahn zum Brand fahren soll…).
Den Güterfernverkehr kann man nicht auf Elektro-LkWs verlagern, weil es keine Elektro -LKWs gibt. Der Transportwirkungsgrad ist zu schlecht.
Was jetzt den Nahverkehr betrifft, der Innenraum von London z.B. ist für den Individualverkehr praktisch gesperrt und trotzdem sind die Straßen voll Autos. Es sind jetzt die Taxis, die die Straßen verstopfen.
Das Privatautokonzept könnte man retten
a) indem man eine Längen-und Breitenbegrenzung einführt.
b) indem für die Innenstädte Autos mit Hybrdidantrieb auf Elektro umgestellt werden muss. Gilt auch für den Lieferverkehr.
c) indem der öffentliche Nahverkehr begünstigt wird, nicht nur durch kostenfreie Tickets, nein, wer den öffentlichen Nahverkehr nutzt bekommt ein Freilos bei einer „Verkehrslotterie“ mit Höchstgewinn 1 Million €.
@FF
Das haben mir auch Leute versucht, einzureden, vor allem Therapeut Innen und andere Rollifahrer, bis ich das Gegenteil beweisen konnte. ; )
@ FF:
Warum dieser Zynismus? Warum so aggro?
Im Übrigen habe ich Dich durchaus richtig verstanden, z.B. diese Aussage:
Auch wenn nur noch sehr wenige Autos unterwegs sind, braucht man für die immer noch ein Strassennetz (und ebenso, falls wir wieder auf Kutschen und Fuhrwerke zurückgehen sollten).
@hwied:
Testmodelle gibt es schon, und vielleicht wäre Wasserstoffbetankung für Brennstoffzellen die richtige Lösung. Ansonsten könnte man natürlich auch wieder die Art von Güterfernverkehr verstärken, die nicht mit Gummireifen auf beton oder Asphalt, sondern mit Stahlrädern auf Stahlschienen fährt. Der kann schon lange elektrisch.
Da hat die Stadtverwaltung wohl zu viele Lizenzen vergeben.
Tja, und was genau soll das bringen? Wenn die Straßen verstopft sind, sind sie verstopft, egal mit was für einer Art Antrieb sie unterwegs sind.
Else Kling hätte dazu gesagt: „Wenn’s schee mocht!“
@noch’n Flo
Das ist sicherlich richtig, aber der Verkehr teilt sich grundsätzlich auf in den ruhenden und den fließenden. Weniger Autos bedeuten weniger ruhenden Verkehr, und klar ist, dass Parkplätze und -häuser für den fließenden Verkehr zum überwiegenden Teil nicht zu gebrauchen sind. Damit könnte man also schon einmal etwas anfangen. Eine Reduzierung des fließenden Verkehrs ließe es grundsätzlich zu, die Kapazität der bestehenden Straßen zurück zu fahren. Statt zwei Spuren pro Richtung gäbe es dann halt nur eine. Und dann gibt es natürlich noch das Konzept des „Shared Space“. Da dürfen Autos fahren, aber eine besondere Bevorrechtigung haben sie nicht. Mit weniger Fahrzeugen herrscht ja auch weniger Konkurrenzdruck um den knappen Platz.
@Florian Freistetter:
Das hast du nicht, aber das habe ich ja auch gar nicht behauptet.
Was du allerdings getan hast, war die Vermengung von „Lebensqualität“ und „Klimaschutz“, gewürzt mit einer Prise „Elektromobilität“. Das Problem ist aber einfach, dass wir davon schon viel zu viel haben. Oder wie sonst konnte es soweit kommen, dass Busspuren eingerichtet und als „Umweltspuren“ für Elektro-PKW freigegeben werden konnten. Oder wieso sonst glauben viel zu viele Menschen, die Luft in unseren Städten sei schlecht und würde immer schlechter? Oder wieso glauben viele, dass Autos mit Verbrennungsmotoren unmöglich sauber und/oder klimaneutral werden könnten? Das Kohlendioxid aus Motoren wäre nun einmal kein Problem, wenn die Quelle nicht-fossil wäre. Technisch wäre das durchaus zu schaffen. Die Frage wäre nur, ob das wirtschaftlich sein kann.
Zwar hängt vieles mit vielem zusammen, aber deswegen muss man nicht immer alles gleich auf einen großen Haufen werfen.
Völlig richtig, und auch da habe ich nicht gegenteiliges behauptet. Mit Klimaschutz hat das aber alles gar nicht so viel zu tun. Zig Millionen privater PKW sind ein Problem, egal wie sie angetrieben werden. Würden wir von heute auf morgen allesamt auf Autos verzichten, könnten wir noch eine ganze Zeit mit den bisherigen Energiequellen weiter machen, selbst wenn wir weiterhin für Busse und kleinere Triebwagen fossilen Diesel benötigten.
Und übrigens: Ich fahre (noch) keinen SUV und habe auch keine diesbezüglichen Pläne, auch wenn ich es für die Zukunft nicht ausschließen kann. Andererseits habe ich das nach wie vor steuerfreie Kerosin zum letzten Mal vor mehr als 20 Jahren für den persönlichen Gebrauch benötigt. Seither habe ich mich niemals wieder in ein Flugzeug gesetzt.
@Dirk
Das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt: Die Liste der Ausreden „ich würde ja wenn, und ich tu ja eh alles fürs Klima, ich esse nur Biofleisch vom Strohschwein, aber ich brauche unbedingt meinen Land Rover zum Zigaretten holen in der Innenstadt, weil …“ ist lang, manche davon sind oben in den Kommentaren zu lesen. Erst wenn sich die Einsicht durchsetzt, dass ein SUV in der Stadt genau so nützlich und genau so ein Statussymbol ist wie ein Traktor, kann sich was ändern. Das geschieht zwar schon langsam, aber dazu braucht es noch Zeit, politischen Willen und jede Menge Maßnahmen.
Ich zum Beispiel plädiere dafür, das Wort SUV einzudeutschen: zumindest wie im Deutschen auszusprechen, also „Suff“. Als deutsche Übersetzung würde sich auch das aus der Mode gekommene Wort „Kübelwagen“ anbieten, das klingt genau so unsexy und unsportlich wie die Dinger sind. Natürlich sind manche wegen ihrer körperlichen Beschaffenheit tatsächlich auf einen SUV angewiesen, da fallen mir schöne Werbesprüche ein: Fette SUVs für fette Menschen!
@Captain E.
Dito für den Personenverkehr.
Es ist vielleicht eine Woche her, dass ich von den Plänen der EU zur Attraktivierung des innereuropäischen Reiseverkehrs gelesen, bis 2030 soll die Stecke Wien-Berlin in unter 4h mit dem Schnellzug zu befahren sein, das klingt doch super.
Wenn ich von Linz via Wien nach Berlin fliegen will, geht da mehr Zeit drauf, da werden sich die Fluglinien anstrengen müssen, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu bleiben.
@stone1:
Oder der Flugverkehr wird einfach mangels Nachfrage eingestellt. Angeblich gibt es keine Flüge zwischen Köln und Frankfurt mehr – der ICE ist zu schnell, um da noch mithalten zu können.
Natürlich fehlt in Deutschland noch der politische Wille wie etwa in der Schweiz. Daher läuft es so, dass zwar ausgebaut wird, nur kosten darf es nicht allzu viel.
@Captain E.
Es ist auch auch ein Ziel der EU, Kurzstreckenflüge abzuschaffen. Aber eben nicht durch ein Verbot, sondern durch Attraktivierung der Alternative. Halte ich für einen sehr vernünftigen Weg, ein bisschen schneller dürfte es aber noch gern gehen.
Wer einmal mir einem TGV gefahren ist, wird verstehen, wie toll diese Art zu reisen im Vergleich zur stressigen Fliegerei ist.
@ Captain E.:
Für den Fernverkehr klingt das nach einer guten Idee, allerdings fehlen da massiv Schienenkapazitäten. Und der notwendige Ausbau wird Jahrzehnte dauern. Wir brauchen also parallel anderweitige Entlastung. Die gerade in der Entwicklung befindlichen E-LKWs mit Stromabnehmer könnten dies leisten.
Und da nur die wenigsten Fabriken, Firmen und Supermärkte einen eignen Bahnanschluss haben, brauchen wir für die quasi „letzte Meile“ weiterhin jede Menge LKWs.
nochmal @ Captain E.:
Da wäre doch Musks Vision vom Hochgeschwindigkeitszug in der Röhre ein Ansatz zur Ausweitung.
@noch’n Flo:
Gilt das eigentlich auch für die Schweiz, wo du wohnst? Die Frage ist allerdings, ob es Sinn macht, in die Infrastruktur für Strom-LKWs zu investieren? Bis sich das wirklich auswirkt, könnte man das Schienennetz auch schon wieder fit gemacht haben.
Von den ganz schweren wären allerdings weniger notwendig, und so manche Firma wäre glücklich, ihren Bahnanschluss wiederzubekommen. Da wurden in Deutschland zu Zeiten der Börsengangseuphorie viele mutwillig stillgelegt.
Es existieren aber auch schon einige Lösungen, Container, Wechselkoffer oder komplette LKWs im Handumdrehen auf- bzw. abzuladen. Das Container-Prinzip aus dem Seehandel, die kleinteilige und mühsame Be- und Entladung weitab vom Ferntransportmittel durchzuführen, klappt halt auch bei der Eisenbahn.
Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass sich so etwas rechnen soll. Die Strecken wären extrem teuer, und die Kapseln müssten ja in den evakuierten Röhren ihre eigene Luftversorgung an Bord haben. Und was macht man, wenn man die Leute aus einer Kapsel auf freier Strecke heraus holen muss?
Captain E,
Beim Individualverkehr geht es um Kleinigkeiten.
Mit dem Smart hat es angefangen, da passen jetzt 2 Autos hin, wo früher nur einer geparkt hat.
Es geht auch um das Gewicht, ein Fahrzeug für eine Person sollte nicht schwerer sein als 600 kg. Der Benzinverbrauch für so ein Fahrzeug mit einer Tempobremse = 100 km/h dürfte dann wieder bei 4 l liegen. Gab es übrigens schon einmal , Citroen 2 CV mit 16 PS. Höchstgeschwindigkeit 96 km/h. Diesen Wagen habe ich quer in eine Parklücke gehoben, von hinten her.
noch´n Flo
Elektrobusse gibt es schon , die heißen Trolley-Bus mit einem beweglichen Stromabnehmer oben. Der Bus kann damit sogar überholen. (in Eßlingen a.N.)
ich finde es ja faszinierend, wie bei solchen Diskussionen immerzu von den Antiautolern die SUV aufs Korn genommen werden.
Ist das Neid zum Naheliegenden? Dem Nachbarn oder Kollgen halt, mit dem man sich eher identifizieren kann als mit den Vorstandsvorsitzenden?
Oder warum werden in solchen Diskussionen nie die massenhaft noch immer fleißig frequentierten Dienstreisen aufs Korn genommen, von denen mindestens die Hälfte sicherlich grundsätzlich überflüssig ist und anders abgehalten werden könnte? Geht ja jetzt auch plötzlich.
Man sollte außerdem immer das Gesamtpaket betrachten.
Wenn da einer ist, der in seiner Freizeit einfach gerne Auto fahren mag, ja auch mal völlig sinnlos nur in der Gegend rumzotteln, sonst aber eher bescheiden lebt in Hinblick auf den gewissen Fußabdruck, dann mag der weniger eine CO2 Schleuder sein als eine 5köpfige Familie mit Vegan- und sonstigen Trendambitionen, die sich jedes gerade stylische superfood von sonstwo rankarren lassen.
Und generell sind sie schon ob ihrer Vielzahl CO2-Schleudern. Ein Kind tuts auch, es müssen nicht zwei oder gar noch mehr sein. Und die Kinderchen halten dann auch noch eine Vielzahl von Haustierchen, die weitere Untaten in Sachen Klimaverrottung begehen.
Da lasst doch einfach den kinderlosen Single-Kerl, der sonst nur im Keller hockt und zockt, seinen SUV fahren. Der produziert damit wesentlich weniger Müll und sonstiges Unheil als die 5köpfige Familie samt Haustieranhang.
@zimtspinne: „Ist das Neid zum Naheliegenden? „
Glaub mir, ich bin auf niemanden neidisch, der meint er/sie müsse ein SUV besitzen. Ich bin froh, dass ich kein teures, großes, unkomfortables Auto besitzen muss.
Aufs Korn nehmen tun sich die Menschen schon selbst. Genau deswegen hab ich es ja erwähnt: Einerseits sagt man, man sich eh so viele Gedanken über die Umwelt. Und dann kauft man sich nen SUV. Das darf man schon ein wenig komisch finden.
„Man sollte außerdem immer das Gesamtpaket betrachten.“
Genau. Weil wenn man immer schon relativiert und whataboutisiert, dann stehen die Chancen gut, dass man was findet, was „die anderen“ zuerst tun müssen, bevor man selbst was tun muss.
“ braucht mir keiner mit breitflächigen Hasstiraden gegen fette Autos angedackelt zu kommen.“
Dann ist es ja gut, dass ich sowas auch nicht geschrieben habe.
Es war einmal ein Prof. in Bochum mit einer tollen Idee:
https://de.wikipedia.org/wiki/CargoCap
Aber bis heute habe ich nichts mehr davon gehört – leider sind die Autobahnen hier immer mehr verstopft durch LKWs und was auch immer und ich frage mich, woran es hapert. Andererseits steigen hier die Nahverkehrspreise für Personenbeförderung ins uferlose. Und von dem Radfernweg von Duisburg nach Hamm ist nach ca 10 Jahren gerade mal die Strecke Mülheim – Essen realisiert.
ist hier genauso, das Desaster Radwege.
Auf den meisten Strecken ist es einfach viel zu gefährlich, mit dem Rad täglich oder häufig zu fahren.
Man muss hochkonzentriert auf jede Seitenstraße achten, dazu noch Fußgänger, andere Radfahrer und rücksichtslose Autofahrer.
Einzige die Strecken, wo Autos strikt verboten sind und gar nicht durchkommen (einzige Ausnahme die Landschaftsgärtner mit ihren Karren) ist es sicher.
Außerhalb auf den Bundesstraßen ohne Radwege, wird es noch viel gefährlicher, wenn die großen Laster im Affentempo nah am Radler vorbeirasen.
Man trifft höchstens mal geübte Sportradler, aber mal schnell mit dem Rad einige km zum Einkauf an den Stadtradn fahren, wird keiner normal tickender Mensch machen.
Solange das so ist und auch so gewünscht ist, braucht mir keiner mit breitflächigen Hasstiraden gegen fette Autos angedackelt zu kommen. Ist einfach nur lachhaft und irgendwann lege ich mir dann rein aus Prinzip auch einen fetten knallroten Jeep zu, statt noch irgendwie blöd mit dem Rad herumzufahren 😀
@hwied
Pff, 2CV. War zwar ein kultig, aber überschätzt. Mein erster PKW war ein Peugeot 309 TD von ’89. Der soff nicht viel mehr als 5 Liter und konnte problemlos 5 Leute+Gepäck transportieren, bei einer Bauartgeschwindigkeit von ~165km/h. Einmal sind wir, 5 schwere Jungs, zu einem Konzert nach Salzburg gefahren, da erreichten wir sogar kurzfristig, es ging leicht bergab, 180.
Der Spritverbrauch ist, bei vernünftig motorisierten Fahrzeugen, eigentlich erst wirklich explodiert, als die Dinger immer schwerer wurden, eben hauptsächlich SUVs. Zusätzliches Gewicht verursachten auch Sicherheitsfeatures, vor allem eine massiver gebaute Karosserie mit viel Knautschzone.
Gut, dass ich nie einen Unfall mit dem Peugeot hatte, bei dem dünnen Blech hätte das böse enden können…
Meine Schwester, die ihn nach mir bekam, nannte ihn Frederick.
@Florian:
Ich bin auch schon lange freiwillig und nicht altersbedingt kein Autofahrer mehr und sehe das hier von dir …
… genauso. Nicht wegen mir, sondern aus all den Gründen, die du nanntest.
Es gibt aber nebst den hier schon besprochenen Problemen, noch einen ganz besonders schwerwiegenden: die menschliche Psyche, der ausgerechnet diesen Punkt massiv konterkariert.
Autofahren war mal vor langer Zeit einer selbst ernannten Elite vorbehalten. Als es dann billiger wurde, die Straßen ausgebaut wurden etc., war es fortan Ausdruck für individuelle Freiheit (du kannst überall hin wann du willst, mit wem du willst, auch alleine), für Selbstverwirklichung (Autowahl geht nicht nur nach rationalen oder ökonomischen Gesichtspunkten, es muss auch gefallen, ist Ausdruck der eigenen Person) und Unabhängigkeit (du kannst mitten in der Nacht sonst wohin fahren, Fahrpläne von Bussen & Bahnen tangieren dich nicht).
Diese drei Faktoren, Freiheit, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit wiegen extrem schwer, besonders im sozialen Mittelfeld der Gesellschaft. Denn während einkommensschwache Kreise wieder in die Zeit von früher zurück versetzt wurden, es zu teuer ist, können diese es sich noch erlauben. Gleichzeitig wollen sie sozial nicht abfallen, bestenfalls aufsteigen oder wenigstens da verweilen. Sie erleben also das Verzichten-Müssen als Abrutsch. Wird Autofahren dann „rationiert“, wird das von ihnen wieder als Elitarismus empfunden. Sie haben ihr persönliches, mobiles Wohnzimmer. Darauf zu verzichten oder es sich mit anderen zu teilen ist für sie, als müssten sie auf ihr echtes Wohnzimmer verzichten oder dieses mit anderen teilen. Zu sehen, dass andere es sich erlauben dürften ist für sie gefühlt äquivalent mit erlauben könnten und erzeugt ein fast schon fetischartiges Beharren. In den USA ist es z.B. nicht unüblich ein paar Meter zum Nachbarn zu fahren, statt zu gehen.
Ich glaube, dass das der wahre Grund ist, warum selbst viele der Leute aufs Auto nicht verzichten, die durchaus darauf verzichten könnten. Daher ist die Ablehnung hier eine besonders starke und hartnäckige. Die Auto-, Zulieferer und Tertiärindustrie beginge ökonomischen Suizid, würde sie sie davon abbringen wollen, die nach Mehrheiten schielende und mit Letzterem durch starken Lobbyismus oft dicht vernetzte Poltik ebenfalls. Man hat es hier also auch mit einem ausgewachsenen sozialpsychologischen Gesellschaftphänomen mit vielen Facetten zu tun. Entsprechend schwer ist eine Problemlösung dessen. Hoffentlich nicht unmöglich.
Das ist mir viel zu viel pseudopsychologisches Drumrumgeschwurbsel!
In meinem unmittelbaren Umfeld erlebe ich die wenigsten (Frauen schon mal noch viel seltener!) als autoaffin UND marken-/statussymbol-getrieben.
Klar, wer findet es nicht schick, gerade auch die Mädels (also jüngere Frauen), bei milden Temperaturen mal mit einem Cabrio durch die Gegend zu stromern, einfach so aus Spaß und Lebensfreude. Wobei man auch gleichzeitig wiederum eine gewisse Abneigung gegen gewisse Cabriofahrer haben kann…. ich persönlich würde ohnehin den schicken roten Jeep bevorzugen. Mit dem Jeep durch die Wüste – das muss herrlich sein!
Jedoch gehts im schnöden Alltag einfach für die meisten Leute darum, von A nach B, C, D, E, F bis Z zu gelangen.
Schon mal ein akut krankes Haustier am Wochenende gehabt und kein Auto verfügbar, um in die womöglich etwas weiter entfernte einzig geöffnete Tierklinik zu gelangen?
Für Kinder kann man ja immerhin den RTW oder Notarzt rufen, für Tiere nicht.
Ich kenne auch keinen Tierbesitzer, der nicht mal in so einer Situation war und dann -autolos- vor dem Prlbem stand, jemanden finden und anbetteln zu müssen, ihn doch zügig zu fahren.
Dann wären da noch diverse Arzttermine bei Fachärzten oder auch mal in einer Klinik in weiter entfernten Orten – klar, könnte man da mit Bussen, Bahnen und Taxis hingurken.
Vielleicht gießt es grad in Strömen an dem Tag und dann ist es sicher prickelnd, nach einer Darmspiegelung (oder schlimmeres) an der Bushaltestelle auf den nächsten Bus ins Dörfchen zu warten und danach noch heimzulaufen. Kann auch grad Affenhitze sein, dann ist es noch prickelnder.
Oder man muss jedesmal eine andere Person einbinden – dann haben zwei Leute einen Tag lang Stress.
ob man dafür von der KK einen Taxischein gesponsert bekommt, bezweifle ich mal sehr stark.
Auto ist kein Luxus, sondern ein wichtiges Mittel zur besseren Bewältigung des Alltages.
Ja, dazu gehört natürlich auch Feizeitgestaltung.
Zurück in die Steinzeit (zu Kutschen und Pferden) wird nicht funktionieren.
Hier tummeln sich wie so oft die Ausnahmeerscheinungen (freaks) der Gesellschaft, die nicht repräsentativ sind.
Als ich am Rand einer Großstadt lebt, hatte ich auch bewusst kein Auto. Das funktioniert, wenn man jung ist, ist man auch noch viel flexibler, kompromissbereiter und hat nicht so hohe Ansprüche. Und auch meist weniger Geld zur Verfügung….
Scheinbar wohnen hier alle so zentral oder haben autofahrende Partner usw, dass sie sich so eine lebensferne Einstellung leisten können.
Und das ständige Gelabere von angeblichen Statussymbolen…. meine Güte, das Leben ist oft viel profaner.
@zimtspinne: „Zurück in die Steinzeit (zu Kutschen und Pferden) wird nicht funktionieren.“
Was soll denn der Quatsch? Wer fordert denn sowas? Niemand! Aber man KANN Radwege ausbauen, man kann öffentlichen Verkehr besser, billiger und komfortabler machen. Man kann dafür sorgen, dass die Menschen nicht mehr so viele Autos benutzen müssen (und wollen).
„Hier tummeln sich wie so oft die Ausnahmeerscheinungen (freaks) der Gesellschaft, die nicht repräsentativ sind.“
Ah. Ok. Gut, wenn du schon so in die Diskussion gehst, dann brauchen wir wohl nicht weiterreden. Ich werd mich weiter auf meine freakigen Dinge konzentrieren.
@zimtspinne
Wenn sich dies auf #53 bezieht, wage ich Dir zu widersprechen, ich finde Adam hat größtenteils Recht. Wohnst Du denn tatsächlich in so einer Einschicht (österr. für ~Einöde), dass ihr da nicht mal ein Taxiunternehmen im Ort habt?
Das mit dem Statussymbol ist nach wie vor ein Thema, vor allem für männliche PKW-Fahrer, denke ich, warum sollte es sonst immer noch völlig sinnlos übermotorisierte ‚Penisprothesen‘ geben?
Mhm, und dabei Desertrockmusik hören (‚Gardenia‘ von Kyuss, verlinke ich aber nicht, ich glaub uTube-Links landen hier automatisch im Spamordner).
stone1
die Peugeots sind sehr gute Autos. Meinen ersten Seiten-Frontalcrash habe ich in einem Peugeot 403 ohne Verletzung überlebt. Der Gegner war ein Opel Rekord. Bei dem hatte danach die linke Seite gefehlt. Dem Peugeot hatte es nur die gesamte linke Radaufhängung herausgerissen. Die türen waren noch einwandfrei. Der Opel Fahrer konnte sogar noch aussteigen ohne die Tür zu öffnen, die war nicht mehr da. Der Minisuv, den ich gerade fahre ist ein Opel crossland. Der heißt nur so, in Wirklichkeit ist das ein Peugeot 2008.
zimtspinne,
diesmal Zustimmung. Autofahrer sind nicht Schuld am CO2 Desaster. Man scheue sich nur mal an , wie an den Ölquellen das Erdgas abgefackelt wird.
Mit deiner Meinung zum Jeep , du verstehst etwas von der Männerseele. Ich bin mal einen gefahren, einen Suzuki LJ 410. Ohne Servolenkung . Das war ein Erlebniss.
ich wohne in einer Kleinstadt, Kreisstadt sogar. Viele Behörden wie meine KK haben hier ihren Standort aufgegeben, etliche Bereiche des Amtsgerichts ebenfalls, nur so als Beispiele.
Der einzige TA vor Ort ist altmodisch, hat keine Praxisausstattung und führt kleinere OPs wie Kastras ganz alleine ohne Assistenten o.ä. aus. Einmal rief ich ihn wegen Abholung eines Medikaments für die Fluse an, da meinte er nach 3 Min. Telefonat, er sei grad am Operieren und müsse jetzt auflegen…..
ernsthaft, stoni, dorthin würdest du gehen mit etwas Komplexeren?
Ansonsten sind die TÄ weiter weg und ich gehörte jetzt nicht zu denen, die wirklich oft hin mussten.
Also alle zwei Tage, so wars jetzt bei meiner Mutter und ihrer Katze.
Oder 35 km mit Taxi zur Tierklinik am Wochenende mitten in der Nacht?
Und das evtl auch mehrfach, ist nicht selten, dass die auch mal ein Tier stationär aufnehmen oder man wiederkommen muss.
Ich bin gerade nicht mal sicher, ob diese Klinik überhaupt noch Wochende macht, ich hatte ja schon über die Neuregelungen und viele Schließungen geschrieben im OLT. Möglich, dass ich sogar an die 50 km fahren müsste im Fall der Fälle.
Letzts Jahr und das davor musste ich auch zu etlichen Ärzten in anderen Städten, Zweitmeinung wegen Zähne, nochmal hin, Magenspiegelung in einer Klinik, auch wenn ich in Praxis ambulant gegangen wäre, wäre es drei Orte entfernt gewesen, da es hier sowas nicht gibt. Dorthin wäre ich nicht mal mit Bus gelangt, da wäre echt nur das Taxi geblieben.
Kennst du Leute, die ihre dringenden Erledigungen per Taxi erledigen?
Ist das üblich in Ösiland?
Da kann man ja gleich einen Rabattvertrag mit denen abschließen.^^
Gleiches gilt für Elektrofachgeschäfte, Möbelmärkte und Baumarkt haben wir auch nur einen, wo man allerdings beispielsweise große Bretter o.ä. zum Handwerkern auch schlecht mit Rad transportieren kann. Lieferservice jedes Mal 30 Euro.
Mir um die Transporte jedesmal Gedanken und Sorgen machen zu müssen und niemals unabhängig und spontan entscheiden zu können, sondern immer jemanden betteln oder teure Taxifahrten ist für mich Einbuße von Lebensqualität und zwar ganz unmittelbare Lebensqualität.
Das ist nicht verhandelbar, mein Autochen bleibt. Und wenns teurer wird, suche ich mir eben entsprechend Verdienstmöglichkeiten, dass ich es mir leisten kann. Notfalls auch einen wohlhabenden Mann 😉
..
@hwied
Ist mir bekannt, gefällt mir, halte ich aber für leicht überteuert.
~~~
@Zimti
Tut mir leid für dich, Du wohnst ja in einem der neuen Bundesländer akaik, da haben die vergangenen Jahrzehnte seit der Wiedervereinigung wohl einiges durcheinander gebracht und die Infrastruktur hat gelitten. Ich verstehe, dass Du da ein Auto brauchst, und Du brauchst dich auch gar nicht dafür zu rechtfertigen.
Glücklicherweise lebe ich in einer Gegend mit einer hervorragenden Infrastruktur, Oberösterreich als der Industriestandort in Austria hat da einfach andere Prioritäten.
Ergänzung @#58: Sorry, hab versehentlich gespitznamt, ging @zimtspinne
@hwied
Was hilft es dir, wenn du selber nicht hinein passt? Oder wenn du längere Strecken fährst als ab und an mal ein paar Kilometer in deiner Heimatstadt. Eine Bekannte von mir wurde mal mit einem VW Up als Dienstwagen kreuz und quer durchs Land geschickt. Spaßig war das nicht, obwohl sie von der Körpergröße recht gut hinein gepasst hat. Man stelle sich jetzt nur mal einen Menschen mit deutlich über 1,80 m Körpergröße vor, der in so einem Auto solche Touren machen muss.
Und letztlich ist der Smart auch eher eine Randerscheinung geblieben, nicht wahr?
Tja, 100 km/h ist nicht sehr schnell. Wer sich freiwillig dermaßen beschränkt, macht sich zum verhassten Verkehrshindernis. Das müssten schon alle machen, aber ist die Idee bereits gesellschaftsfähig?
Für ein Naturgesetz halte ich diese Beschränkung (600 kg pro Person) nun allerdings nicht. Klar, die durchschnittliche Besetzungsquote von 1,4 Personen pro PKW ist natürlich viel zu niedrig.
Das wird er wissen – die Schweiz hat mehr Obusbetriebe als Deutschland.
@ Captain E.:
Nope, Oberleitung wäre wesentlich schneller einsatzbereit.
Und parallel könnte man auch ein brauchbares Netz an Wasserstofftankstellen aufbauen. Die ersten LKW mit diesem Antrieb sind inzwischen auch serienreif.
Das ist aber immer noch eine sehr kleine Minderheit der Unternehmen.
Den Abschnitt ventilieren?
@Adam:
Tja, das ist das Problem! Was machen wir mit der „Elite“? Wenn wir alle auf unsere Autos verzichteten, wäre unsere reicheren Mitbürger sofort dafür, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass diese Regel für sie nicht gelten dürfte. Dann könnten sie endlich durchgehend mit ihren PS-starken Automobilen 200 km/h oder mehr auf den Autobahnen fahren, ohne von den langsamen Kleinwagen ausgebremst zu werden.
Und die Leute von der mittleren/unteren Oberschicht abwärts müssten erkennen, dass sie selber zu verzichten hätten, die Superreichen aber mal wieder nicht.
Die Verbrennungsmotoren erleben gerade eine tragikkomische Entwicklung. Obwohl der thermodynamische Wirkungsgrad gerade eine sehr positive Wendung nimmt, wird diese Technologie verteufelt.
Nur mal zur Verdeutlichung. 1 Liter Benzin hat einen Energiegehalt von 11,2 kWh und wiegt etwa 1kg. Davon können aber nur 4 kWh maximal technisch genutzt werden.
Ein Akku von 1 kg Gewicht hat einen Energiegehalt von 0,1 kWh . Im Durchschnitt wiegen die Akkus für PKWs 300 kg und haben einen Energiegehalt von 30 kWh. Das reicht für etwa 200 km Fahrstrecke.
Noch Fragen ?
Noch mal zur Verdeutlichung. Ein Turbobenziner, fährt mit 6 Liter Benzin = 24 kWh (netto) 100 km weit. Das Benzin wiegt dabei 6 Kg.
Das E-Auto braucht auf 100 km etwa 16 – 20 kWh Strom aber, das Gewicht des Akkus betrüge dann schon 160 – 200 kg. (Die kleinsten Akkus wiegen etwa 250 kg, die man aber immer! mit sich herumfährt)
@noch’n Flo:
Vergiss aber nicht die Unterwerke, und wir reden über ziemlich viele Kilometer Autobahn. Bis man sich da darauf verlassen kann, dass man vernünftig mit Stromabnehmer fahren kann, wird viel Zeit ins Land gehen.
Das könnte in der Tat mehr Sinn machen.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Vor Jahren gab es mal den Testbetrieb von einer Art LKW auf Schienen. Die am Test beteiligte Spedition war begeistert, die Deutsche Bahn dagegen nicht.
Aber warum verlassen sich nicht mehr Speditionen auf die Bahn? Etwa, weil sie allesamt LKWs so geil finden? Nein, nicht wirklich. Das Problem ist halt, dass es auch beim Gütertransport den Traum der Freiheit gegeben hat (und natürlich zum Teil noch gibt). Mit dem eigenen LKW hat man vermeintlich alles in der Hand, spätestens seit der LKW-Sektor liberalisiert worden war. Man kann es sich kaum vorschnellen, aber früher durften nicht alle LKW im Fernverkehr fahren!
Heute bleiben viele beim LKW, weil es mit der Bahn noch schlechter und langsamer läuft. Die Probleme sind aber allen Spediteuren mit Sicherheit bewusst.
Richtig, aber wie groß wäre so ein Abschnitt? Wie lange würde es dauern, ihn wieder zu evakuieren, und wie viel Energie wäre dafür nötig? Im Normalbetrieb dürfte es an den Stationen Schleusen geben, oder die Züge müssten an den Bahnsteigtüren luftdicht andocken. Der Großteil der Röhre verbliebe auf Betriebsdruck.
Aber man bedenke nur, wer gerade diesen (Alp-) Traum propagiert! Elon Musk ist ein eitler Selbstdarsteller, der dafür bekannt ist, ihm nicht genehme Fakten gerne auszublenden. Ich erinnere nur an den Einfluss seines Starlinkweltraummülls. An die Knüppel, die er der Astronomie damit zwischen die Beine wirft, hatte er gar nicht glauben wollen. Schließlich wären alle Teleskope mittlerweile selber im Weltraum.
Genau! Wie lange es wohl noch dauern wird, bis das endlich mal alle checken und er keine Fanbase mehr hat, die ohne Nachzudenken jeden Ideenfurz von ihm in den Himmel jubelt?!
Der hat viel zu viel Einfluss, auch monetär, das finde ich nicht gut.
Das ist aber nett, dass du mir die Absolution fürs Autochen erlaubst, stoni. Ist auch kein SUV :p
mit so einem Geschoss käme ich gar nicht in die schalen Parklücken hier. Komme mir manchmal vor wie Schneewittchen^^ (megapeinlich wäre gerade der fast übersehene Vertipper gewesen, statt „w“ ein „t“ 🙁 Hab letzte Nacht einen Film über übelste Schönheitsoperationen gesehen, wahrscheinlich deshalb).
stoni, wie erledigst du deine größeren Lebensmitteleinkäufe? Also eigentlich bin ich etwas neugierig, ob deine Liebste auch kein Auto hat/fährt, weil wenn sie eins hätte, wäre das ja wieder eine ganz andere Konstellation.
Heute morgen war ich ja extra früh in der Innenstadt, wegen der herumschießenden Autos, die dank autobegeisterten Bürgermeister bis in den letzten Winkel und Zipfel der Innenstadt dürfen und dort auch noch rotzfrech Fußgänger wegdrücken, wenn sie gleichberechtige Straßen befahren (sind alle dort).
Nix war, im Gegenteil, da noch wenig Menschenvolk auf der Straße, fuhren die nicht im erlaubten Schritttempo, sondern bretterten um die Kurven und fast hätte mich beim Abbiegen so ein schwarzes großes Viech erwischt. Ich war auch leichtsinnig und in Gedanken. Kann man sich absolut nicht erlauben als Radfahrer oder Fußgänger.
Solange solche Zustände herrschen in deutschen Städten, braucht ihr gar nicht über exotische Schienenfahrzeuge oder Elektrogondeln bis vor die Haustüre diskutieren.
Ernsthaft nicht. Das macht mich nur sauer.
@63: Jedes Milchmädchen würde eher im Boden versinken, bevor es sich mit einer solch albernen Rechnung coram publico zum Narren machte. Es ist natürlich völlig unerheblich, wieviel die einzelnen Bauteile beim Auto wiegen, auf die Gesamtmasse kommt es an. Und da spielen trotz des Gewichts Elektro und Verbrenner in der gleichen Liga, weil das Elektromobil zwar die schweren Akkus mitschleppt, aber dafür der Antrieb nicht explosionsgeschützt ausgelegt sein muss und das Getriebe ganz entfallen kann. Tatsächlich wiegt ein Tesla 3 gerade mal 5% mehr als ein vergleichbarer Passat, das ist nun wirklich nicht die Welt.
Und dass bei der Verbrennung von Benzin klimaschädliches CO2 entsteht, während man Strom auch weitestgehend CO2-frei herstellen kann, sollte sich mittlerweile eigentlich auch herumgesprochen haben.
Können wir uns nach 66 Beiträgen vielleicht auf ein paar Dinge einigen?
Florian Freistetter meint, der CO2 Verbrauch währe die letzten Jahre gestiegen. Offenbar funktioniert also die Klimapolitik nicht.
Unabhängig von den Fehlern Anderer, etwa wie der Politik, haben wir es in der Hand, das Auto stehen zu lassen, weniger Online zu bestellen, Plastik zu vermeiden oder viele individuelle andere Maßnahmen zu treffen. Das tut, je nach Situation, gar nicht weh. Insgesamt würde man sogar Geld sparen dabei.
Wie wäre es, wenn wir mal solche praktischen Vorschläge diskutieren würden? „Dagegen“ ist immer leicht. „Dafür“ aber schafft Lösungen.
Also her damit. Wie macht ihr das?
@aristius fuscus:
Es sollte sich allerdings auch herumgesprochen haben, dass Batterien tunlichst gar nicht erst zu brennen beginnen sollten. Tun sie doch – viel Spaß. Am besten versenkt man so ein Fahrzeug dann für ein paar Tage in einem Wasserbecken. Von daher muss natürlich einiges an Aufwand getrieben werden, dass die Akkus sich eben nicht entzünden.
Herumgesprochen haben sollte sich allerdings auch, dass Verbrennungsmotoren mit nicht-fossilen Kraftstoffen genau so gut funktionieren, dann aber klimaneutral wären. Das ist auch keine Frage der technischen Realisierbarkeit, sondern eine des schnöden Geldes. Und natürlich werden Batterien zu einem Gutteil immer noch in China unter Verwendung von ziemlich viel Kohlestrom produziert.
Außerdem ist die „Betankung“ von Elektrofahrzeugen um einiges komplizierter als die von Verbrennern. Soll das tatsächlich die Lösung sein, müsste noch ziemlich viel Infrastruktur gebaut werden. Im Sinne von „Weniger Autos!“ wären Elektroautos von daher ein guter Ansatz.
@Captain E.:
In einem Wissenschaftsblog hätte ich eigentlich erwartet, dass die Diskutanten zunächst einmal einen Faktencheck vornehmen, bevor sie einen Beitrag post, das wäre in Ihrem Falle sehr hilfreich gewesen. Die besondere Brandgefahr von Elektroautos gehört ins Reich der Fabel, wie sich hier nachlesen lässt: https://www.springerprofessional.de/elektrofahrzeuge/batterie/wie-gefaehrlich-sind-brennende-elektroautos-/18514532.
Und zu den nichtfossilen Brennstoffen: wo sollen die denn bitteschön auf einmal herkommen, aus der Landwirtschaft? Die Vorstellung allein ist albern. Der einzige realistische Ansatz ist die Produktion von Kohlenwassterstoff aus CO2 und Wasser unter Zuhilfenahme von elektrischem Strom. Man erzeugt also erst mal Strom, daraus dann Kohlenwassterstoffe und daraus dann wieder Antriebsenergie für Verbrennungsfahrzeuge. Was daran besser sein soll als den Strom gleich in Antriebsenergie umzustzen erschliesst sich mir nicht, da habe ich den 2. Hauptsatz auf meiner Seite.
Faktencheck bei springerprofessional: „Fehler: Umleitungsfehler“. Lass ich mal so stehen…
1) Ich habe jedenfalls schon brennende Akkus gesehen. Die Feuerwehr braucht Speziallöschmittel.
2) Die Idee aus CO2 und Strom Kraftstoffe zu produzieren halte ich gar nicht mal für so dumm.
Aber der 2. Hauptsatz rechtfertigt nicht, sich rauszureden. Die Gesamtbilanz eines Accu-Fahrzeugs ist auch nicht so überwältigend, in jedem Fall nicht Null.
Bequemlichkeit, Gewohnheit , Unwissenheit bis sogar Dummheit und Geldgier, was auch immer die Gründe sein mögen, rechtfertigen nicht, Ablenkungsmanöver zu starten. Etwa zu behaupten, SUVs produzierten ja so viel weniger CO2, als vor 10 Jahren oder Akkus seien zu bevorzugen. Das mag ja alles stimmen. Ich bin ja nicht ganz blöde.
Doch das ist irrelevant, wenn um so mehr gefahren wird. Irrelevant, wenn größere Massen bewegt beschleunigt werden müssen. Irrelevant, wenn der CO2-Ausstoß weiter steigt.
Nimm einfach das Fahrrad. Das ist auch noch gesund.
Merke, da steht nicht, dass hier jemand dumm oder irgendwas sei. Da steht nur, was keine Rechtfertigungsgründe sind, obwohl sie immer wieder in jeder Diskussion kommen.
Fakt ist: wir müssen sparen, weniger Autofahren, weniger Energie verbrauchen. Ich bin nicht in der Lage hier Politik und Industrie zu sinnvollen Lösungen zu überreden.
Ich will mich nicht auf endlosen Streit um Kaisers Bart einlassen. Ich will eine Lösung jetzt. Und deshalb muss ich jetzt meinen Teil innerhalb meiner Möglichkeiten tun.
Und ich finde es gut, wenn Andere trotz unterschiedlicher Lebenssituationen und Meinungen genau das auch tun. Manchmal muss man es einfach tun.
@aristius fuscus:
Und ich hätte es zwar nicht erwartet, dass man als Kommentator in einem Wissenschaftsblog Lesekompetenz besitzt und auf das Verbreiten von Ideologie und Heilsbotschaften verzichtet, aber schön wäre es doch.
Wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass ich nichts von einer erhöhten Brandgefahr der E-Autos geschrieben habe, was die Häufigkeit angeht. Frei nach James Camerons „Titanic“: Autos können und werden brennen. Die Häufigkeit mag sich nicht großartig unterscheiden, aber Fahrzeuge mit Verbrennermotoren lassen sich relativ leicht löschen, oder man lässt sich kontrolliert abbrennen. Brennen erst einmal die Batterien in einem E-Auto, dann hat die Feuerwehr ein echt dickes Problem. So ein Ding explodiert dann womöglich sogar ganz filmreif! Ja, die nach einem Unfall explodierende Autos könnte es demnächst tatsächlich in echt geben, und nicht nur in schlecht recherchierten Filmproduktionen.
Die Landwirtschaft könnte in der Tat einiges beitragen, und da vor allem die Viehwirtschaft. Die Gülle sollte gar nicht erst großflächig ausgebracht, sondern erst einmal in Biogasanlagen behandelt werden. Mit Methan kann man schon heute Autos betreiben. Ansonsten kann man natürlich, wie du schon erwähnt hast, mit überschüssigem Strom Kraftstoffe produzieren. Man kann allerdings auch mit Solarthermiekraftwerken Prozesswärme erzeugen und diese dann zur Kraftstoffproduktion verwenden. Oder man greift doch zu einer eher landwirtschaftlichen Lösung und produziert in geschlossenen Systemen mittels Algen und Sonnenlicht organische Kohlenstoffverbindungen.
Da gibt es also in der Tat mehr als nur den „einen realistischen Ansatz“, von dem du gesprochen hast.
@Captain E.
Eigentlich bin ich meistens ehrlich und verbreite auch keine Heilsbotschaften. Im verlinkten Artikel geht es nur in zweiter Linie um die Häufigkeit von Fahrzeugbränden, hauptsächlich beschäftigt er sich mit einem Vergleich der Gefährlichkeit, und hier widersprich er Deinem Post nun einmal diametral. Das kannst Du jetzt glauben oder nicht, aber wenn nicht solltest Du wenigstens mit einer Untersuchung aufwarten, die Deinen Standpunkt stützt. Vielleicht liest Du den Arikel einfach mal durch, bevor Du den Blödsinn von #69 jetzt noch ein drittes Mal wiederholst.
Zum Thema Biokraftstoffe: natürlich ist es wünschenswert, aus Gülle Biogas zu machen, schon allein damit das Zeug nicht auf Äckern ausgebracht wird und dann die Nitratbelastung des Grundwassers erhöht. Zum Verkehr kann das aber kaum einen Beitrag leisten. Gerade einmal 16% der fossilen Brennstoffe können mit landwirttschaftlichen Abfällen ersetzt werden (s. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/erneuerbare-energien-sprit-aus-mist-und-abfall/25427964-2.html?ticket=ST-17555685-4d2dY5IS2aafu2tiagmh-ap5), das sollte man besser für den Flugverkehr nutzen (Elektroflugzeuge sind schwerer zu realisieren als Elektroautos).
Offenbar hat noch nicht jeder wirklich begriffen, wie gross die Herausforderung ist, vor die uns der Klimawandel stellt. Weiterhin munter CO2 durch den Auspuff zu jagen nur weil man nicht vom liebgewordenen Verbrenner lassen will kann kaum der Weisheit letzter Schluss sein.
aristius fuscus,
ein peugeot 2008 e wiegt fast 300 kg mehr als der 2008 Benziner. Sie haben fast gleiche Fahrleistungen.
Bei 1300 kg beim 2008 sind 300 kg mehr, 23 % Mehrgewicht bei 2008 e, die man ständig mit sich herumschleppt.
Aus dieser Sicht ist der „e “ nicht die bessere Wahl.
für die Langstrecke gibt es noch keine überzeugende Lösung für den Elektroantrieb. Vergessen wir den Lieferverkehr nicht , da zählt die Zuladung.
Für die Wasserstofftechnologie fehlt noch die gesamte Infrastruktur. Und die Wasserstofftechnolgie wird erst interessant, wenn ganz Europa auf die gleiche technologie setzt. Wir sind Exporteur Nr. 1 , das darf man nie vergessen.
Wir müssen uns klarwerden, spielen wir den Trendsetter und China macht mit, dann haben wir gewonnen.
Setzen wir auf die falsche Technologie, dann verlieren wir unsere Rolle als Exporteur Nr. 1
Die Bosse sind derzeit nicht zu beneiden.
ich denke eher, China ist/wird Trendsetter.
@Joachim
Am Besten du setzt deine Ideen persönlich rigoros um und ich klatsche als Gegenleistung Beifall.
@ Captain E., Stoney:
Nö, er ist einfach nur ein Aspie. Und benimmt sich ganz genau wie einer.
@zimtspinne
Ich bzw. wir machen keine ‚größeren‘ Lebensmitteleinkäufe. Bzw. was meinst Du mit größer? Wir kaufen alle frischen Sachen beim Bauernladen, der Mi-Sa geöffnet hat. Gekocht wird fast immer für 2 Tage, da man 4 Portionen viel effektiver als 2 zubereiten kann. Das geht sich locker aus, im Kühlschrank bleiben die Sachen, die man am Samstag kauft, auch bis Dienstag frisch.
Für sonstige Sachen, oder wenn der Bauernladen Urlaub macht, fahren wir, entweder einzeln oder zu zweit mit den Fahrrädern zum Eurospar-Supermarkt am Ortsrand. Mit Rucksack bzw. großem Gepäckträger ist der Transport kein Problem.
Schwere oder große Sachen wie etwa Klopapier-Großpackungen oder eine Kiste Wasserflaschen (trinken normalerweise Leitungswasser, ganz ganz selten mal Sprudel-Mineral) lassen wir uns von einem kleineren Supermarkt in der Nachbargemeinde liefern, die das als Service für eine kleine Gebühr anbieten.
Klar soweit?
@Captain E. #62
Genau das meinte ich.
Ich habe für dieses Problem leider keine Lösung.
@zimtspinne #57
Ich schrieb bewusst dazu:
„Es gibt aber nebst den hier schon besprochenen Problemen […]“
Damit war gemeint, dass diese von mir genannten Faktoren nicht die einzigen sind. Auch ich kam in Situationen, in denen ich mir ein Auto besorgen musste, obwohl ich ansonsten weitestgehend darauf verzichten kann. Den Pragmatismus oder die Notwendigkeit (z.B. wenn man auf dem Land lebt) meinte ich damit explizit nicht. Ich dachte eigentlich, dass dieser Satz diesbezüglich selbsterklärend gewesen wäre.
Wenn dieser, also der pragmatische Ansatz, aber der einzige Grund wäre – und meist wird es ja so dargestellt – dann erkläre mir mal bitte, warum es luxuriöse, schnelle, protzige oder sonstige Autos gibt, die nicht unter diese Gesichtspunkte fallen, und nicht gerade wenige davon. Warum hat dann nicht jeder Stadtbewohner einen Kleinwagen, der alleine schon was die Parksituation angeht wesentlich passender wäre, sowohl für ihn selbst als auch alle anderen?
Es tut mir leid, aber leider sind bei den meisten Dingen im Leben wir selbst beteiligt und zwar so, wie wir wirklich sind und nicht etwa so, wie wir uns gern sehen würden. Und wir sind nunmal keine Roboter, die rein rational, rein ökonmisch effizient und vollkommen durchdacht handeln. Das waren wir Menschen noch nie. Ob du das nun als „pseudopsychologisches Drummrumgeschwurbsel“ siehst oder nicht, ändert nichts an diesem Umstand.
Klimaschutz
Wo fangen wir an, beim morgendlichen Waschen. Es geht auch kalt.
Beim Zubereiten des Kaffewassers, wenn man 2 Tassen trinkt, dann sollte man nicht 1 Liter Wasser zum Kochen bringen.
Beim Lesen der E-mails. Man verwende ein stromsparendes Laptop.
Der Gang /Fahrt zum Bäcker, nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad/E-Bike.
Für die Gattin kauf man keine Rosen aus Nigeria, sondern man pflückt einen Sommerstrauß auf der Wiese.
Bei der Kleidung geht es weiter. Umweltfreundlich sind Jeans, weil die nur jeden Monat gewaschen werden.
Man muss in die nächste Kreisstadt, am umweltfreundlichsten geht das „per Anhalter“.
Frauen sei das abgeraten.
Für Nichtphysiker: Bitte nicht den Kühlschrank offen lassen, wenn man das Erdklima abkühlen möchte.
Leute ihr merkt, man kann sparen.
@Adam:
Wer hat die schon?
Und was ist mit Stadtbewohnern, die vielleicht älter als 40 sind und mehr 1,90 m groß? Die fühlen sich womöglich in einem Kleinwagen einfach nicht wohl, kaufen aber deshalb auch nicht alle einen SUV.
Übrigens gab es früher das „klassische Mädchen-Auto“, und das waren genau solche Kleinwagen. Klar, Frauen sind ja eher kleiner als Männer und passen gut hinein.
Allerdings gibt es heute das andere „Mädchen-Auto“, und das ist der SUV. Man schaue nur mal in die Dinger hinein, und in vielen Fällen wird da ein langhaariges Wesen am Steuer sitzen – und manche kurzhaarige Fahrer haben auch kein Y-Chromosom. Einige Frauen fühlen sich in einem SUV einfach sicherer, und als praktischer wird er auch empfunden, wenn man die Blagen samt ihrer Ausrüstung (Sport, Musik usw.) verstaut bekommt.
Aber klar, die Original-SUVs sind schon echte Straßenpanzer. Mittlerweile bauen die Hersteller auch schon Mischformen wie „Mini-SUVs“. Und natürlich haben wir Autofahrer uns viel zu leicht gewöhnt an die Annehmlichkeiten wie Navi, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und, und, und…
Ich auch. Das hat ohnehin den höchsten Spassfaktor. Schönes Wochenende @Alle.
@aristius fuscus:
Wo habe ich denn Blödsinn erzählt? Willst du dir und uns allen wirklich etwas in die Tasche lügen und die Gefahr brennender Elektroautos kleinreden?
Aber gut, noch einmal: Es geht weniger um die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Auto in Brand gerät, sondern um die Folgen, wenn es dazu kommt. Und da stehen Elektroautos einfach nicht gut da. Wer also massiv auf Elektromobilität setzen will, sollte das immer im Hinterkopf behalten.
Und er sollte natürlich den Nahverkehr stärken durch den Bau von weiteren Linien, die ihre Antriebsenergie ganz oder teilweise aus einem Fahrdraht (oder halt einer Stromschiene) beziehen. Deutsche Politiker vergessen diesen Teil schon mal ganz gerne, wenn sie ihre Sonntagsreden über Elektromobilität halten. Manchen erscheint das natürlich auch als veraltet und unattraktiv. Das erste „echte“ Automobil, der Benz-Patent-Motorwagen Nummer 3, machte seine erste Fernfahrt aber auch schon 1888 und damit gerade einmal 7 Jahre nach der ersten elektrischen Straßenbahn. Dampfbetriebene Automobile gab es sogar schon seit 1769.
Das höret sich doch gut an! Gülle zu Treibstoff, und 16% wären bereits abgedeckt! Fehlen nur noch 84%. Mit anderen Worten: Mit den anderen vier Möglichkeiten müssten wir die Lücke schließen können, zumal die Elektroautos ja auch nicht mehr verschwinden werden.
Tja, das ist genau das Problem! Da quasseln die Leute von den Elektroautos, und dadurch ließen sich im Handumdrehen alle unsere Probleme lösen. Dabei ist schon die Produktion des Strom ein Problem, gar nicht zu reden von der Verteilung. Wo sollen denn die ganzen Ladesäulen hin, die wir für die vollständige Elektrifizierung benötigen? Und die Leitungen der Feinverteilung?
Gleichzeitig kommen viele mit dem Dogma, dass Verbrenner schmutzig seien, und immer bleiben würden, womit sie das Klima schädigten. Klar, vor Ort sind Elektroautos sauberer, aber den Feinstaub kann man ihnen auch nicht abgewöhnen, da der zu einem Gutteil von den Reifen herrührt. Aber letztlich muss man Autos mit Elektromotoren ebenso mühselig „dekarbonisieren“ wie die mit Verbrennungsmotoren. Möglich ist es bei beiden. Wer das eine behauptet und das andere verleugnet, betreibt einfach nur Lobbyarbeit.
Am Ende des Tages geht es um die hochkomplexe Frage, was die bessere Lösung sein wird.
@ Captain E.
Das bekommst du alles inzwischen auch in einem (basisausgestatteten) Dacia Sandero. Oder von mir aus einem Opel Karl. Inklusive Apple CarPlay/Android Auto.
Was mich am meisten an SUVs stört: Sie sind außer groß und schwer nur groß und schwer. Und groß sind sie nur außen. Innen (vom Ladevolumen, für mich ein wichtiges Kriterium) hat selbst ein aktueller X7 kaum Vorteile gegenüber meinem 10 Jahre alten Touran.
Die kleineren SUVs sind dann ohnehin meist nur hochgebockte Sardinendosen. Auf Psiram gibt es eine schöne dreiteilige Artikelserie (Teil 1, Teil 2, Teil 3), die darlegt, dass dieser Fahrzeugtyp praktisch nur Nachteile hat.
@RainerO:
Sicher, denn alle wollen so etwas haben, wenn sie sich daran gewöhnt haben. Dadurch werden aber auch kleinere Fahrzeugtypen immer größer und schwerer.
Tja, so etwas kommt vor! So manch eine(r) überschätzt das Ladevolumen. Aber SUVs sind halt „Straßenpanzer“. Das Gefühl von besserer Sicht und größerer Sicherheit fördert den Absatz bestimmt um einiges, selbst wenn das eine Illusion sein sollte.
Das meines Erachtens größte Problem bei der e-Mobilität sind die seltenen Erden, die für die Produktion gebraucht werden. Der Großteil davon wird in China durch Sklavenarbeit gewonnen – das kann man ruhig mal so klar sagen, denke ich.
Und dann stellt sich die Frage, ob eine eventuell bessere CO2-Bilanz (kommt ja in erster Linie auf die Stromproduktion an) wirklich durch Ausbeutung von Menschen erkauft werden darf.
Wenn man es mit den Menschenrechten ernst meint, kann die Antwort nur ein klares Nein sein, da gibt es eigentlich nichts zu deuteln.
Also entweder man baut die Erden selber zu einem viel höheren Preis ab, oder man verzichtet darauf. Alles andere ist Heuchelei.
@stone1:
Kobalt und Lithium stecken wohl zu einem größeren Anteil drin, und das sind keine seltenen Erden. Die Probleme bleiben aber bestehen, auch etwa durch die Zerstörung der Landwirtschaft durch das Abpumpen des Grundwasser beim Lithiumabbau.
Die „Seltenen Erden“ sind übrigens bei weitem nicht die seltensten Elemente, die man auf der Erde finden kann. Sie heißen nur so.
@Captain E.
Das ist mir bekannt, dennoch sind sie (noch) essentiell für die Produktion, auch von anderen Gütern. Und das Problem der Ausbeutung ist real. Solange die ‚westliche‘ Welt da von v.a. China abhängig ist, wird man nicht viel an der Situation verbessern können.
Und so wichtig der Kampf gegen die Erderhitzung auch ist, was nützt es einem Arbeitssklaven, wenn seine Heimat zwar nicht ausdörrt oder überflutet wird, er oder sie aber weiterhin ein/e Sklave/in bleibt?
@stone1:
Wir sind nicht von China abhängig, zumindest nicht, wenn wir nicht wollen. Seltene Erden gibt es überall, aber China hat mit Dumpingpreisen die meisten betriebe vom Markt verdrängt – und danach begonnen, an der Preisschraube zu drehen.
Da haben anscheinend einige Anhänger des „Freien Marktes“ ihren Adam Smith nur teilweise gelesen bzw. verstanden. Smith war zwar als Nationalökonom sehr für das Spiel der freien Märkte, aber er hatte schon verstanden, dass Märkte versagen können – und dies auch regelmäßig tun.
@Captain E.
Dann sollte mal dafür gesorgt werden, dass sich das rumspricht. Ich denke nicht, dass dies in der Wirtschaftwelt allzu bekannt ist, habe da aber auch kaum einen Einblick.
Was ich so von österreichischen Wirtschaftsprotagonisten mitbekomme, ist eher Neigung zum Kotau als ein starkes Rückgrad.
Das hört sich absolut bedenklich an, auch wenn du das vermutlich so nicht meintest.
Wann genau fand eigentlich dieser mysteriöse Paradigmawechsel statt, dass Fortschritt und Verbesserung der Lebensbedingungen etwas negatives und schnell wieder abzuschaffendes sind?
Man stelle sich so eine wissenschaftsfeindliche Denke mal in anderen Lebensbereichen vor, wie der Medizin.
Rückschritt als neues erstrebenswertes Ziel anzusehen, dazu gehören auch Reisen in ferne Länder im Flug im Handumdrehen^^, ist einfach so grotesk und wissenschaftskonträr, dass einem normal denkenden Menschen schlecht wird.
ob Navis im Auto zur allgemeinen digitalen Abwärtsverblödung beitragen, darüber kann man ja streiten. Sollte allerdings vielleicht eher anderswo anhebeln als ausgerechnet bei den Navis….
Jedoch meine ich mich dunkel zu erinnern, wurden Klimaanlagen in Autos primär auch deshalb recht zügig etabliert, weil sich in Studien herausgestellt hatte, dass angenehmes Klima beim Fahren das Unfallrisiko senkt und zwar beträchtlich.
Dass die Sicherheit in einem Straßenkreuzer gegenüber einem Pappauto höher ist, scheint mir ziemlich logisch, auch wenn ich es gerade nicht belegen kann^^
Zumindest für die Autoinsassen – für Fußgänger, Wildtiere und Radfahrer sieht die Bilanz eventuell genau gegenteilig aus.
Ich kann auch sehr gut das Argument nachvollziehen, dass Körpergröße und -fülle sowie die familäre Konstellation die Kosten-Nutzen-Analyse zugunsten des Straßenkreuzers ausfallen lassen, für manche Leute.
Für mich nicht, für stoni nicht, für Florian F. nicht, aber vielleicht ja für andere hier Mitlesende.
Die zwei hier im Haus kürzlich eingezogenen jungen Familien mit insgesamt, ich meine 4 Kindern (so genau weiß ich nicht, welche Kinder wohin gehören) haben sogar ein noch größeres Auto, so Lieferwagengröße…. 😉
@zimtspinne: „Wann genau fand eigentlich dieser mysteriöse Paradigmawechsel statt, dass Fortschritt und Verbesserung der Lebensbedingungen etwas negatives und schnell wieder abzuschaffendes sind?“
Wer genau fordert denn, dass Fortschritt abzuschaffen und Lebensbedingungen zu verschlechtern sind? Bau doch nicht immer Strohmänner auf.
„Rückschritt als neues erstrebenswertes Ziel anzusehen, dazu gehören auch Reisen in ferne Länder im Flug im Handumdrehen^^, ist einfach so grotesk und wissenschaftskonträr, dass einem normal denkenden Menschen schlecht wird.“
Ich frage mal andersrum: Wie würdest du denn mit der Realität der Klimakrise umgehen? Weil zu sagen, dass man dies und jenes keinesfalls machen kann, ist immer einfach.
hab geschludert, obiges bezog sich auf diesen Abschnitt aus Kommentar Nr 83 von Captain E
die Zentralverriegelung scheint mir auch ein nützliches feature…..
früher, als noch unter Steinen gelebt wurde und Autos mit einem Schlüsselbund abgeschlossen wurden, Tür für Tür (oder konnte man alle gleichzeitig abschließen!?), wurde sicherlich das Abschließen häufiger vergessen und ich stelle es mir auch etwas gefährlich vor, wenn kleinere Kinder mitfahren und unterwegs plötzlich ihre Türen öffnen…. weil die vergessen wurden manuell nach jedem Halt wieder neu zu verriegeln (ich weiß grad nicht, wie das funktionierte – womöglich konnten die Kinder die Verriegelung eh alleine lösen an ihren Türen, das ging ja wohl nicht zentral oder?).
Es kommt ja umgekehrt auch keiner auf die Idee, in den Wohnungen zurück zu alten Uroma-Matratzen in den Betten zurückzuswitchen oder die Wäsche zukünftig wieder im Waschzuber zu waschen. Von Hand. Mit Waschbrett. Sehr energiesparend und gut für die Fitness und Gewichtsabnahme eh, was die meisten drigend nötig haben.
Auto und Sicherheit
Je größer das Auto, desto größer die Sicherheit.
Seitencrashs waren früher meist tödlich, heute durch die Seitenairbags nicht mehr.
SUVs generell zu verteufeln ist voreilig. Der meistgekaufte SUV ist der VW Tiguan. Der baut auf dem VW Golf auf.
Wer auf dem Land wohnt, der zieht auch gelegentlich einen Anhänger.
In den Altstädten unserer Gemeinden sind die SUVs zu breit. Da könnte man einfach durch Beschilderung für Abhilfe sorgen.
@zimtspinne
Zentralverriegelung und Kindersicherung (bei den Fondtüren – das Wort kennt man heutzutage wahrscheinlich auch nicht mehr, sind die hinteren Seitentüren bei einem 4- oder 5-Türer) sind die Wörter, die Du suchst. ; )
Ich könnte mir vorstellen, dass selbstfahrende Autos eine Menge ändern werden. Nicht nur rein praktisch, weil dann weniger Autos da sind, die aber effizienter genutzt werden, sondern weil man den Bezug verliert. Man ist nicht länger „Pilot“, unterscheidet sich kaum vom ÖPNV-Passagier. Das Auto ist dann nicht mehr als Mittel zu Zweck. Das könnte der große Stein sein, der alles ins Rollen bringt. Aber zehn Jahre wird das wohl noch dauern.
@Adam:
Das glaube ich eher nicht.
Das wird ebenso wenig etwas ändern, wie einfach Verbrenner-Motoren durch Elektrische zu ersetzen. Florian hat es ja oben schon angesprochen und auch einige Kommentatoren hier. Wenn wir nichts grundlegendes an dem Verkehrsaufkommen insgesamt ändern (zB. diese elendige Pendelei einschränken, Leuten, die auf ihr Auto angewiesen sind vernünftige Angebote machen, den stehenden Verkehr aus den Städten raus kriegen usw. ), dann werden wir in 10 oder 15 Jahren alle mit unseren gesharten, selbstfahrenden, emissionsfreien Elektroautos … im Stau stehen.
@PDP10:
Insbesondere dann, wenn die superbequemen supergünstigen Robottaxen zuvor den ÖPNV gekillt haben sollten. Weniger Autos bringen nun einmal gar nichts für den Straßenverkehr, wenn sie fast ständig unterwegs sind, womöglich sogar leer beim Schleifenfahren, während sie auf den nächsten Auftrag warten.
@Captain E.:
Doch. Weniger Autos bringen sehr wohl was für den Straßenverkehr. Dann sind die Straßen nämlich weniger voll.
Deine „Robotaxis“ würde ich allerdings unter „Autos“ einordnen.
Ein Hauptgrund für die Verbreitung des Autos ist sein Regenschutz. Bis etwa 1960 fuhren die meisten Pendler mit dem Fahrrad, Mofa oder Motorrad zur Arbeit.
Dann kamen die Kleinstautos Lloyd Alexander, Fiat 600 und der Käfer. Die Frauen mit den tollen Frisuren konnten endlich Regen geschützt zur Arbeit.
Wenn wir also das Privatauto retten wollen, müssen wir das Konzept vom Regenschutz und dem umweltgerechten Fortbewegungsmittel verknüpfen.
Weshalb man auch weniger davon bräuchte, vor allem in den Städten, wie FF eh schon gesagt hat. Darüber hinaus bedeuten weniger Autos (bzw. insgesamt weniger Verkehr) auch weniger Abnützung und in Folge geringere Infrastruktur-Erhaltungsaufwand.
~~~
Es gibt auch (e-)Fahrräder mit schnittigem Dach, da kann man gleich Solarzellen drauf machen, dann steigt auch noch die Reichweite. Trikes!
Ergänzung @#104: Der zweite Teil bezog sich auf #103.
#101, Captain
Warum siehst Du denn die supergünstigen Robottaxen als Konkurrent zum ÖPNV?
Die sind doch Teil davon. Und leer fahren die gar nicht, tun Taxen ja auch nicht wenn die auf einen Auftrag warten.
ston1
Trikes mit e-Unterstützung und zusammenfaltbar, das wäre revolutionär. W-LAN ist eingebaut, Notfallknopf für die Älteren, und automatischer Heimfahrfunktion, wenn das Gedächtnis aussetzt.
@hwied
Ein blindes Huhn findet auch mal n’Korn.
Vielleicht hast Du eine neue Marktnische entdeckt. ; )
Kommt mal nach Stockholm und guckt euch den absoluten Verkehrsinfarkt an zur Rush hour. Und in jedem Volvo XC60 oder V90 sitzt nur eine Person. Robot-Sammeltaxen befördern 4-6 Personen gleichzeitig. Du brauchst also nur maximal 25% der Autos als Komplement zum traditionellen ÖPNV, und alle Privatautos werden in der Stadt abgeschafft. Da gibts wunderbare Studien zu. Uppsala zeigt übrigens wie wunderbar das mit Bussen auch funktionieren kann. An den Knotenpunkten wartest Du maximal 5 Minuten bis ein (elektro oder biogas) Buss kommt und dich zur Uni fährt, auf dem einen oder dem anderen Weg.
Man muss das nur organisieren wollen.
@PDP 10 #100
Ja, du hast ja nicht unrecht, aber ich meinte es auch nicht als goldene Lösung, die alle Probleme löst, sondern als eine Zäsur, die alleine schon mental viel verändern wird. Dinge, an denen es heute noch scheitert.
Wenn Autofahren kein Auto fahren mehr ist, sondern ein Auto gefahren werden, schrumpft der gefühlte Unterschied zu Alternativen und als Statussymbol taugt es dann auch nur noch bedingt. Die sonstigen Probleme, die du angesprochen hast, bleiben davon natürlich unberührt und bedürfen separater Lösungen – aber ich denke nicht, dass diese Veränderung in der Wahrnehmung wenig auslösen wird.
Sonst könnten auch heute schon viele auf Alternativen ausweichen, tun das aber nicht.
@Folke Kelm (#106):
Das stimmt zwar, dass Taxis zum ÖPNV dazu gezählt werden. Aber besonders effizient ist das eben nicht. Sieh dazu die Tabelle im Artikel über den ÖPNV in der Wikipedia über die Beförderungsleistung im Vergleich der Verkehrsmittel. Taxis findest du ganz unten. Das sie eine gute Ergänzung sein können, bestreitet niemand, glaube ich. Siehe das was stone1 geschrieben hat.
Die stehen dann aber mitten in der Stadt rum und belegen Flächen. Nicht annähernd so viele, wie private oder gewerblich genutzte PKW allerdings. Trotzdem:
Ich vermute Captain E. sieht in den Robotaxis eher so was wie Uber, nur ohne Fahrer (Fahrer sind das teuerste am Taxi. Und darauf beruht auch das Geschäftsmodell von Uber. Und ausserdem auf der Externalisierung jeglicher Kosten an die Kunden. Denn auch die Fahrer sind ja nur „Kunden“. Bzw. waren. Inzwischen ist das ja ein bisschen anders).
Und da hat er wahrscheinlich recht. Ich glaube, die Dinger werde genau wie die Uber „Taxis“ ständig unterwegs sein, um genau eine Person (oder meinetwegen zwei) ein paar Kilometer durch die Stadt zu befördern – ein paar Kilometer, die man genausogut auch mit der Straßenbahn oder mit dem Bus oder zu Fuss bewältigen könnte. Weil sie billig sein werden. Und damit werden sie die Straßen genau so verstopfen, wie der private Individualverkehr.
@PDP10 #111
Das wäre alles so, wenn sich ansonsten nichts änderte. Aber das wird es! Denn es ist ab dann nur noch eine Frage der Zeit, bis manuelles Fahren aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt sein wird, weil ein menschlicher Fahrer längst nicht so berechenbar ist, wie lernende und miteinander vernetzte Systeme. So wie das Angurten ursprünglich auch nur optional war, später aber verpflichtend.
Und dann macht ein Auto als Eigentum für den Fall der Fälle, das zumeist aber rumsteht, nur kurze Strecken fährt, überdimensioniert ist oder das aus Status- oder Gewohnheitsgründen selbst dann benutzt wird, wenn es gar nicht nötig wäre, immer weniger Sinn bzw. wird nicht mehr möglich sein. Also wird sich die Gesamtanzahl der Autos verringern, ihre Einsatzeffizienz hingegen erhöhen.
Vermutlich werden die KI-Systeme sogar Kombinationen automatischer Art ermöglichen. Ein Fahrzeug dieser Art bringt dich zum Bahnhof, der Zug fährt dich in eine andere Stadt, bei Ankunft holt dich ein dortiges Fahrzeug ab und bringt dich zum Ziel. Du musstest dich um diese Details aber nicht kümmern, hast nur eine Reise von A nach B über eine App gebucht. Ein eigenes Auto wäre in hierbei nur von Nachteil. Von dieser Veränderung gehen derzeit auch die Konzerne aus..
Leider werden noch sehr viele Jahre ins Land gehen und viele dicke Bretter gebohrt werden müssen um wirklich eine Verkehrswende zu erwirken die ihrem Namen auch gerecht wird !
sagt langjährig aktiver De Verkehrswacht Sicherheits Mitarbeiter und Fahrlehrer.
LG
Jetzt gucken wir mal über den Tellerrand Deutschland hinaus.
Mohamed Buhdo irgendwo in Afrika fährt morgens in die Stadt, nicht zum vergnügen, er will dort seine Zwiebeln verkaufen. Was braucht er, ? ein Transportmittel. Und das muss einfach konstruiert sein, damit es vom Dorfschmied repariert werden kann.
Galatea Gato wohnt in Spanien. Der nächste Ort ist 50 km entfernt. Eine Bahn oder Buslinie gibt es nicht. Weiterer Kommentar überflüssig.
Franziska Schneider ist gehbehindert und wohnt oben auf der Alb. Sie muss dringend zum Arzt. Der bus fährt nur 8 Uhr morgens und 13.30 Uhr zu mittag. Wird sie warten ? Für Taxifahrten reicht ihr Einkommen nicht.
@hwied: Ich verstehe das nicht. Ja, JETZT ist das vorankommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft schwierig, teuer, unkomfortabel oder schlicht und einfach nicht möglich. Das bestreitet niemand, ich auch nicht. Aber wieso sind alle so fest davon überzeugt, dass sich dieser Status Quo niemals ändern könnte? Wieso folgt aus „Öffentlicher Verkehr funktioniert teilweise schlecht oder gar nicht“ immer „Deswegen müssen wir alle weiter mit dem Auto fahren!“. Wieso kann man daraus nicht folgern „Dann bemühen wir uns, den öffentlichen Verkehr so zu organisieren, dass er NICHT mehr schlecht funktioniert“? Woher kommt dieser Drang, den Status Quo mit Zähnen und Klauen zu verteidigen? Steht ihr alle wirklich so sehr auf eure Blechkiste, dass ihr nicht mal darüber nachdenken könnt, wie eine Welt aussehen müsste, in der man kein Auto mehr bräuchte?
Nur mal zur Inspiration: https://twitter.com/TheB1M/status/1405790338929856515
FF,
Es geht um den öffentlichen Nahverkehr.
Wenn der gut funktioniert, dann braucht man den Individualverkehr nicht mehr. Einverstanden.!!
Als wir länger Zeit in Paris waren, haben wir unser Auto bei einer Garage eingelagert. In Paris braucht man kein Auto, es ist nur noch ein Hindernis. Mit der Metro kommt man überall hin.
Ein Handwerker im bayrischen Wald, der braucht ein Auto, weil der unabhängig vom Fahrplan der Linienbusse seine Kundschaft bedienen muss. Und er muss vorallem sein Werkzeug immer dabei haben.
Es kommt darauf an, wo man wohnt. In Irland brauchen die Leute auch ein Auto, weil die 1. viele Kinder haben und 2. Irland zersiedelt ist. Die einzelnen Farmen liegen mitten in der Landschaft, die kann man nicht mit öffentlichem Nahverkehr alle bedienen.
Wir haben auch ein Auto. Es steht die meiste Zeit unbenutzt herum und belastet das Klima nicht. Aber wenn wir es brauchen, dann sind wir unabhängig.
Dieser letzte Aspekt ist wichtig, ist mir wichtig und ich würde es begrüßen wenn ich mir 1. ein Elektroauto leisten könnte und zweitens eine Ladestation hätte, für eine Garage reicht mein Einkommen nicht aus.Und damit sind wir beim letzten Argument. Das Privatauto ist langfristig preisgünstiger als der öffentliche Nahverkehr. Eine Jahreskarte kostet bei uns für eine Person 500 €. Da ist die Politik gefordert. Für ein Ehepaar sind das 1000 € und man darf nicht einmal ein Fahrrad mitnehmen.!!
@hwied: „Es kommt darauf an, wo man wohnt. In Irland brauchen die Leute auch ein Auto, weil die 1. viele Kinder haben und 2. Irland zersiedelt ist. „
Wer viele Kinder hat, kann sich also unmöglich anders fortbewegen, als mit einem Auto im eigenen Besitz? Und Zersiedelung ist ein Naturgesetz, gegen das nichts getan werden kann?
“ Das Privatauto ist langfristig preisgünstiger als der öffentliche Nahverkehr. Eine Jahreskarte kostet bei uns für eine Person 500 €. Da ist die Politik gefordert. Für ein Ehepaar sind das 1000 € und man darf nicht einmal ein Fahrrad mitnehmen.!!“
Ok. Ich lasse die Diskussion jetzt bleiben. JA, verdammt, der Status Quo ist nicht so, wie er sein sollte! Aber das kann man ändern!. Du tust so, als wäre die Welt absolut unveränderbar. Ist es echt so verdammt schwer, sich vorzustellen, dass man etwas tun kann, damit öffentlicher Verkehr zB billiger wird als ein Auto (ist er ja in vielen Fällen schon). Anscheinend schon… Und wenn jemand wie du nicht in der Lage ist, sich eine Zukunft vorzustellen, die anders ist als die Gegenwart: Dann erübrigt sich jegliche Diskussion über so gut wie alles.
Ein Kommentar zum Pendeln; Trotz technischer Möglichkeit unbegrenzt daheim arbeiten zu können, besteht der Arbeitgeber auf der Anwesenheitspflicht. Selbst dann, wenn es keinen ersichtlichen Grund gibt, im Büro anwesend sein zu müssen. Aucht nach 15 Monaten HomeOffice werden wir in Zukunft weiterhin zum Pendeln gezwungen. Arbeite in der IT Branche.
Ein Kommentar zum Nachdenken. An einer Bushaltestelle in S. Mutter zum Busfahrer: Können Sie mir helfen den Kinderwagen hinein zu heben !
Busfahrer: Beim Kindermachen durfte ich auch nicht helfen. Und er fuhr ohne die Frau weiter.
@Florian Freistetter
Die gleiche Frage stelle ich mir bei anderen Themen auch oft.
Wenn es um Arbeitseinkommen geht beispielsweise. Anstatt mal infrage zu stellen, ob es gerechtfertigt ist, dass irgendwelche Spitzenverdiener ein zigfaches des Medianeinkommens verdienen, schaut man lieber drauf, dass man selber wenigstens nicht noch weniger verdient und gibt sich mit Gehaltserhöhungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich zufrieden, obwohl das von der Inflation eh mindestens aufgefressen wird.
Stattdessen lässt man sich von politischen Slogans wie ‚Leistung muss sich lohnen‘ oder Sagern von der angeblichen sozialen Hängematte, auf der sich ach so viele Faule ausruhen, benebeln.
Und statt eine Änderung des status quo herbeiführen zu versuchen, indem man beispielsweise Parteien wählt, die zumindest versuchen würden, diese Ungerechtigkeit zu mildern, wählen viele weiterhin die Schwarz-Türkisen oder die Blauen, um es mal auf Österreich zu beziehen. Weil ‚die Politiker sind ja eh alle gleich, da bleib ich halt bei meinem traditionellen Wahlverhalten, es ändert sich ja sowieso nix‘. seufz
Zu wenige haben scheinbar noch wirklich kapiert, wie eine Demokratie funktioniert, und sehen den Staat quasi als verlängerten Arm eines Parteiensystems.
Ist eine total vernünftige und lebensnahe Strategie.
Was bringt es einem, sich über Intensiv-Verdiener aufzuspulen? Außer kurze Frustentladung.
HIngegen dort anzusetzen, wo man mit der größten Aussicht auf Erfolg direkt Einfluss nehmen kann, ist sehr zielführend und lösungsorientiert.
Natürlich meine ich dort jetzt nicht ständig nur meckernde Leute, sondern die, die sich trauen, über ihre Arbeitsleistung und Gehaltserhöhungen zu verhandeln.
Parteien wählen, die daran was ändern?
So wie die deutsche SPD vor einigen Jahren?
Schlechter Witz, stoni.
Und mal wieder einfach nur lebensfremd wie so oft.
Welche Partei genau würde (ungerechtfertigte?) Spitzenverdienste einkürzen?
Gibts ein einziges Land, wo das erfolgreich durchgesetzt wurde?
Dann her damit.
Ansonsten halt welt- und lebensfremd.
FF
spiel hier nicht den Missionar.
Ich bin dieses Jahr von Januar bis jetzt nur 3000 km gefahren. Ich wähle die Grünen und bin dieses Jahr noch nicht verreist. Was willst du noch. bleib auf dem Teppich. Wir kaufen kein Obst und Gemüse aus Übersee mehr, und wenn mir eine Verkäuferin eine Plastiktüte anbietet schimpfe ich mit ihr.
Wir kaufen kein Fleisch von Tierkindern ,Küchenabfälle werden kompostiert und wir haben unser Haus vollisoliert. Was willst du noch ?
Ich habe nur 2 Paar Winterschuhe, einen Winteranorak und ich telefoniere nur maximal 1 mal pro Woche. Ich habe kein Smartphone, der einzige Luxus, den ich mir leiste , ist hier zu bloggen.
Ich gehe in die Kirche und bete für das Wohlergehen meiner Angehörigen.
@hwied: „Ich habe nur 2 Paar Winterschuhe, einen Winteranorak und ich telefoniere nur maximal 1 mal pro Woche. „
Gut für dich. Hat aber nix damit zu tun, um was es hier geht. Aber wenn du das jetzt immer noch nicht verstehst, dann willst du es nicht verstehen. Wenn du gerne im Status Quo verharren willst, dann bitte. Ist aber schon seltsam: Wenn es um Astronomie geht, bist du in Sekundenschnelle bereit, dir etwas vorzustellen, was so realitätsfremd ist, dass es mit echter Wissenschaft nix mehr zu tun hat. Aber auch nur kurz mal darüber nachzudenken, ob man an der realen Welt das eine oder andere verbessern kann: Das scheinst du nicht zu schaffen.
zu den Robotaxis:
hatten wir es nicht erst kürzlich,
@ stoni, du warst dabei,
dass bezügl. der selbstfahrenden Autos bereits seit mind. 20 Jahren davon gelabert wird, dass man „in spätestens 10 Jahren“ soweit sei?
Wie unausgereift das derzeit noch ist, gab eine Studie her, die die Unfallanfälligkeit der Vehikel auswertete.
Das mag ja gut für Schienenfahrzeuge funktionieren, aber kaum für Individualverkehr auf unberechenbaren Straßen in unberechenbaren Verkehrsverhältnissen.
Außerdem sehe ich da gar keine Änderung im Gesamtbild.
Diese Teile verhalten sich ja ansonsten wie heutige PKW – sie fahren, stehen und parken weiterhin in Städten herum.
Und auch sonst überall.
Oder wie ist das gedacht?
Dass die Taxis als Zubringer (wie heutige Privatautos) fungieren und die Insasses zu weiterführenden Bahnhöfen bringen?
Ab Stadtrand muss ausgestiegen werden und ab da gehts per Öffis weiter?
Außerdem glaubt ja wohl keiner hier daran, dass diese Robotaxis die kleinstmögliche Dimension haben?
Die sollen ja wohl für 2-m-Personen ebenso tauglich sein wie für 200kg-Leute, für körperlich eingeschränkte wie auch für schwer kranke Personen, die sich nicht jedesmal mühevoll in die kleinste Sardinenbüchse quetschen können?
Nicht ganz grundlos sind derzeitige Taxis so gebaut wie sie sind…. eben eher größer als kleiner. Es gibt sogar die richtig großen, die vor allem Krankentransporte übernehmen…
Ich persönlich hätte gar nichts gegen so ein Taxi, meinetwegen bei meiner Körperstatur dürfte es auch klein sein (aber keine Smartiegröße) – solange es eben wirklich ständig verfügbar oder schnell da wäre bzw auch vor meiner Haustür stünde und nicht an einem Sammelpunkt zwischen 7.00 und 22.00 Uhr.
Oder alle zwei Stunden – auch das ist unzumutbar.
Und laufen ist ja ganz nett und sicher gesund, taugt aber nicht für jeden zu jeder (Uhr)zeit.
Oder soll ich als Frau nachts um 2 Uhr alleine zum Robotaxispot latschen? Mitten durch die Großstadt womöglich?
Utopie und Phantasterei.
Bitte überarbeiten und praktikabel & realitätstauglich machen.
@ hwied
Das Privatauto ist langfrisig preisgünstiger als der ÖPNV?
Ach…..wo hast du das denn gerechnet?
Um das hinzubekommen musst Du viel Glück haben im Einkauf vom alten Gebrauchtwagen verdammt viel Glück. Die allermeisten Leute machen sich bei den Kosten des Autos etwas vor. Das ist nicht nur teuer, so ein Auto, das ist unverschämt.
Es sind ja nicht nur die Kosten für Betriebsmittel sie Treibstoff und Schmierstoffe, dazu kommen Wertverlust, Versicherungen, Steuern, Verbrauchsartikel, Pflege, und Reparaturen. Als Beispiel nenn ich da nur mal unseren alten Passat der Dir im letzten Jahr in unserem Besitz(2017) 11 Jahreskarten finanziert hätte und alle drei Wochen in der Werkstatt stand.
Rechne mal alle Kosten zusammen und gucke was Dich so ein Km kostet mit eigenem Auto. Ich sag Dir, ich muss das nicht haben.
im übrigen wäre es auch mal sinnvoll und naheliegend, bevor mit den unausgegorenen Robotaxis angefangen wird für Städte, für Radfahrer die Situation zu verbessern.
Über einen Punkt – marod oder fehlende Radwege – hatte ich es ja schon.
Der nächste Punkt wäre eine Diebstahlsicherung, die wirklich funktioniert.
Wer würde als Radfahrer nciht mal schnell zum nächsten Bahnhof fahren – unterlässt das aber tunlichst, weil das Rad mit hoher Wahrscheinlich am Abend nicht mehr da wäre.
Das gilt im übrigen auch für Kleinstädte und inzwischen auf fürs Land.
Sein Rad unbeaufsichtigt längere Zeit täglich irgendwo zu lassen, kann sich nur leisten, wer sich öfter ein neues kaufen kann (und will).
Parkhäuser für Räder wäre eine Idee oder bessere Sicherungen, die nicht irrsinnige Summen kosten und/oder auch nicht wirklich sicher funktionieren (wie Alarme zB).
Man kann ja auch Rad auch nicht so abstellen wie ein Motorrad. Auf einer Parkfläche.
Man muss ja irgendwie damit meist in schlecht beleuchtete und uneinsehbare Ecken und Winkel.
@ Folke K.
die Leute als kleine Doofies und Sichwasvormacher hinzustellen, ist jetzt aber auch sehr platt.
Meinst du nicht, die meisten davon bekommen das schon noch mit, wieviele Löcher so ein Auto (vor allem ein älteres) ins Budget frisst?
Und wissen nicht, wie wenig dagegen eine Jahreskarte, Bahncard etc für die Öffis kosten würde?
Trotzdem bleiben die meisten doch bei ihrem kostspieligeren Auto und das sicher nicht nur, weil sie unbedingt an ihrem Statussymbol festhalten wollen (dass das ein Kriterium sein kann, will ich nciht bestreiten).
Es muss also wohl für viele die Kosten-Nutzen-Rechnung für sie persönlich zugunsten des Autos ausfallen, sonst würden sie ihre Autos zügig abschaffen.
Sooo doof sind die Menschen nicht.
@zimtspinne
Mönsch, zimtspinne, ich bin dir jetzt nicht bös, weil Du vielleicht immer noch Fieber hast, aber ich bitte Dich, mal in Betracht zu ziehen, dass die Leute, mit denen Du hier debattierst, nicht ausschließlich weltfremde, naive, elfenbeinturmbewohnende Utopisten sind, die alle auf der Nudlsuppn dahergeschwommen sind.
Sein politisches Wahlverhalten zu überdenken und gegebenenfalls zu verändern, schließt ja bitteschön natürlich nicht aus, harte Gehaltsverhandlungen mit Chef In zu führen oder sonstige Maßnahmen zu ergreifen. Nur weil ich in meinem Kommentar einen Punkt machen wollte, bedeutet das natürlich nicht, dass es nicht auch andere gibt. Aber man kann ja nicht immer gleich alles auf einmal hinschreiben, das führt bloß zu tl;dr.
Man darf, wenn man auf einen Kommentar antwortet, aber auch gerne vorher mal drüber nachdenken, ob der ursprüngliche Kommentator vielleicht auch in der Lage sein könnte, zwei oder drei Ecken weiter zu denken. Okay soweit?
schön und gut, dann bitte ich doch jetzt mal um ein einziges Beispiel, wo es über Parteiwahlen funktioniert hat. Und bitte auch längerfristig und nachhaltig wenn möglich. Wobei ich über Teil 1 auch schon staunen würde…..
Ansonsten bleibe ich leider dabei, dass ihr zum großen Teil zwar ambitioniert aber eben doch weltfremd argumentiert.
Das kannst du ja gerne anhand von Beispielen widerlegen.
Man könnte, sollte, müsste….
bringt einfach nicht weiter.
Scheint aber für viele ein angenehmer Diskussionsaufbau und -stil zu sein.
Einfach mal schön im könntehättewäresolltemüsste-Modus schwelgen und gleich gehts einem viel wohliger 😉
noch vergessen und somit ergänzend, stoni:
würden alle oder die meisten oder wenigstens viele regelmäßig knallhart verhandeln über ihr Gehalt und sich nicht sooo leicht unter Wert verkaufen, würde sich übrigens ein Teil des Problems Niedrigeinkommen oder Einkommen nicht angemessen bereits erledigen, meinst du nicht auch?
Ich hatte doch in der Goldenen Krone mal eine Diskussion/Hilferuf aus einem Pflegeforum verlinkt.
Also mitten aus dem Leben (von fake gehe ich dort stark nicht aus!).
Was wurde dort exemplarisch für den durchschnittlichen AN erzählt?
Es wurden unhaltbare Zustände hingenommen, anstatt sich zu wehren oder überhaupt mal die Tipps aus dem Forum ansatzweise umzusetzen.
Stattdessen wurde devot so weitergewurschtelt wie bisher.
Und komm mir jetzt nicht damit, jene junge Frau hätte ihre Existenz riskiert und nie wieder einen anderen job gefunden, wenn sie sich gewehrt und beschwert hätte…..
es ist einfach Feigheit und Kuschertum, dass u.a. dazu führte, dass sich im wohlhabenden D der größte Niedriglohnsektor in Europa etablieren konnte. Oder wars Zentraleuropa? Na egal, schlimm genug in beiden Fällen.
Es hängt also auch an jedem einzelnen und mehr als ihr wahrhaben wollt.
Sowas selbst in die Hand zu nehmen, soweit es geht, oder es der blinden Hoffnung auf eine Partei (und zuvor auch noch deren Wahlsiegen) zu überlassen – na, was ist da wohl zielführender, erfolgsversprechender und lösungsorientierter?
dass man bei den Wahlen auch ansetzt, ist eh klar. Mehr erreichbar ist aber dort, wo jeder persönlich eine gewisse Macht hat und Einfluss hat.
Parteien sind letztlich alle der gleiche Pöbel – oder glaubst du ernsthaft, eine Partei mit Macht und Einfluss könnte es sich leisten, wirtschaftsfeindliche Interessen zu verfolgen und wirtschaftsfeindliche Entscheidungen zu treffen?
Ernsthaft jetzt mal, stoni. Ich will dich nicht ärgern.
@zimtspinne
Ja natürlich, aber ‚alle‘ und auch nicht ‚die meisten‘ sind halt gar nicht in der Position, knallharte Gehaltsverhandlungen zu führen, bei denen mehr als ein Appel und n’Ei rausspringt. Sonst bräuchte man eh keine Gewerkschaften. Als Arbeitnehmer sitzt Du bei Verhandlungen so gut wie immer am kürzeren Ast, außer Du bist eine unersetzbare, superkompetente Schlüsselarbeitskraft für das jeweilige Unternehmen.
Seine demokratischen Einflussmöglichkeit wahrzunehmen und nicht als irrelevant abzutun, ist aber auch sehr wichtig, und es gefällt mir nicht, dass Du das so geringschätzt.
@zimtspinne, Ergänzung
Kennst Du die Propagandataktik ‚flood the zone with shit‘? Schlags mal nach, falls nicht, es könnte sein dass Du da voll drauf reingefallen bist.
Das erste sehe ich anders.
wären Personaler und Chefs gewohnt, dass sich ihr Personal teuer (oder wenigstens teurer oder allerwenigstens nicht billig) verkauft, könnten sie ihren Ausbeutungskurs auch so nicht fortsetzen.
Gerade in der Pflege könnte von gut ausgebildeten und vielleicht sogar weiterqualifizierten (kenne mich dort nich so gut aus) AN sehr gut hart verhandelt werden.
Ansonsten „Tschüss!“
Wäre das einige Male passiert mit langjährigen, zuverlässigen und fleißigen Mitarbeitern, was meinst du, wie der Cheffe verhandlungsbereit würde.
Natürlich müssten Neueinsteiger auch dort ansetzen, etwas weniger forsch vielleicht.
Die Realität ist jedoch, dass sehr viele Deutsche nicht nur vor jeder einzlnen noch so kleinen Interessenvertretung und -verhandlung zurückschrecken, sondern dazu auch noch panische Furcht vor jeder kleinsten Veränderung haben.
Neue Stelle, besser bezahlt, womöglich gar mit weiteren Verbesserungen?
Nö, lieber bleib ich auf einem toten Gaul in bekannten Fahrwassern hängen.
Kenne etliche solcher Beispiele aus dem Umfeld. Einige würden locker eine neue Stelle finden, da sie in Berufen tätig sind, wo FAchkräftemangel, du weißt schon 😉
Ich warte weiterhin auf ein Beispiel, siehe oben.
#132
kenne ich nicht
und weiterhin: bringe einfach mich widerlgende Beispiele für Partei/Staat und schon biste aus dem Schneider und ich gehe reuevoll in mich.
Ganz einfach 🙂
@zimtspinne
Na, wem haben wir denn das Gewerkschaftswesen zu verdanken?
hmmmm:
@ zimtspinne
In der Millionenstadt Wien wurde Dank der Grünen eine der größten Einkaufsstraßen in eine Fußgänger/Begegnungszone verwandelt und viele neue Radwege (auch auf Kosten von Parkplätzen) angelegt. Es lief/läuft sicher nicht alles perfekt, aber ohne diese Partei wäre das nicht möglich gewesen. Das von der Wirtschaft (und der ÖVP) prognostizierte Geschäftesterben blieb aus.
Weiter zurückgegriffen passierte das Ganze auch im Zentrum von Wien. Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass die Kärntner Straße und der Graben früher mit Autos bevölkert war. Auch damals sah „Die Wirtschaft“ den Untergang nahen. Er blieb aus.
Und sieh dir nur mal die dank „Energiewende“ hohen Industriestrompreise in Deutschland an. Wenn das nicht wirtschaftsfeindlich ist, was dann?
Und letztendlich sind fast alle politischen Entscheidungen, die die Umwelt besser schützen, in gewisser Form wirtschaftsfeindlich. Das „Alle tanzen nach der Pfeife der Wirtschaft“ stimmt schlicht nicht.
@zimtspinne
Nicht, dass ich irgendwie ‚aus dem Schneider‘ müsste, aber wie wärs mit folgendem aktuellen Beispiel aus Österreich:
https://www.derstandard.at/story/2000126474898/oevp-wirtschaftsbund-will-strengere-regeln-fuer-arbeitslose
Wer also Verschlechterungen für Arbeitnehmer will, braucht bloß weiterhin ÖVP zu wählen, je mehr Unterstützung diese Partei hat, desto einfacher kann sie Unternehmerrechte stärken und Arbeitnehmerrechte schwächen. So einfach ist das.
ich hatte vorhin zwei Zitate und link gepostet, ist offenbar verschwunden….
mal sehen, ob ich es über zurück wiederfinde.
Folke Kelm,
Langezeitkosten,
es ist richtig, in den ersten 4 Jahren ist der Wertverlust eines PKW enorm, etwa 50 %, dann nimmt er degressiv ab. Wir benützen den PKW nicht nur als Personenbeförderungsmittel sondern auch beim Transport von Baumaterialien. Wenn man ein Haus renoviert geht es gar nicht ohne Auto.
Unser Enkel hatte den Arm gebrochen und konnte nicht mehr mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Die Schule ist im nächsten Ort. Wie soll er in die Schule kommen?
Es ist auch richtig, dass die Listenpreise für PKWs Mondpreise sind. Die Leasing-Gesellschaften bekommen 30 % Rabatt auf den Neupreis. Also, im günstigsten Falle ist eine Preisreduktion auf den Listenpreis bis zu 20 % möglich. Ich habe für meinen Opel Crossland mit Automatik (Listenpreis 25 500 €) für 21 000 € neu bekommen. das ist ein Preisnachlass von 17,6 %. Man muss dem Händler nur klar machen, dass man nicht mehr bezahlt.
Dann fahre ich meine Autos 10 Jahre, dabei sind mir noch nie größere Reparaturen vorgekommen. Das ist jetzt mein 7. Auto. Mein erstes, ein Renault Dauphine, der war nach 1 Jahr kaputt, mit dem hatte ich einen Überschlag gemacht.
Zu den Kosten eines Autos: https://bielinski.de/2021/06/was-kostet-eine-benzinpreiserhoehung-wirklich/
Je nach Auto zahlst du pro Kilometer um die 50 Cent (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20050330_OTS0050/oeamtc-jeder-pkw-kilometer-kostet-im-schnitt-462-cent-kilometergeld-dringend-erhoehen). Würde ich von meinem Wohnort mit dem Auto nach Wien und zurück fahren, käme ich so auf Kosten von circa 30 Euro. Fahre ich mit den Öffis, sind es – je nach Art der Fahrkarte – 10 bis 20 Euro.
@ FF:
Also ist wohl der Anreiz, ÖPNV zu benutzen, für Dich persönlich gross genug. Jetzt wäre es natürlich spannend zu erfahren, wieviel Prozent der Pendler aus deinem Wohnort das ähnlich sieht, und was für den Rest der Grund ist, Deinem Beispiel nicht zu folgen.
@nnF: „Also ist wohl der Anreiz, ÖPNV zu benutzen, für Dich persönlich gross genug. „
Die Kosten sind die geringste Motivation. Ich empfinde es einfach als enorm unkomfortabel, mich eingeschlossen in ein Auto auf Straßen fortbewegen zu müssen, die iA auf vollgestopft mit anderen Autos sind. Ich kann während des Autofahrens nichts machen, als autofahren. Es kostet mich nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Lebensqualität, ein Auto benutzen zu müssen. Also vermeide ich es, wann immer es geht.
@ FF:
Ja, aber wo Du es unkomfortabler als Öffis findest, müssen ja wohl jede Menge Menschen das genau andersherum sehen. Und da fehlt mir ein wenig die Phantasie, wie der ÖPNV da aufholen könnte.
@nnF: „Und da fehlt mir ein wenig die Phantasie, wie der ÖPNV da aufholen könnte.“
Ja. Das merke ich. Und wenn alles, was in meinem Text und in den Kommentaren dazu geschrieben steht, deine Fantasie nicht anregen kann, dann wird es vermutlich gar nichts können.
@Folke Kelm:
Das kann ich dir gerne erklären. Vorausschicken möchte ich aber, dass wir letztlich über eine Ausgestaltung sprechen, die in der Hand der Politik liegt. Wir könnten natürlich alle, ohne eigenes Auto besitzen zu müssen, ständig nur Taxi fahren, anstatt uns über den teuren und unzuverlässigen Öffentlichen Personennahverkehr ärgern zu müssen. Warum tun wir das also nicht? Ach ja, weil man sich bei Taxis nie ganz sicher sein kann, ob bzw. wann man eines bekommt, und weil die Apothekenpreise nehmen. Diese werden natürlich von den Städten festgelegt.
An anderer Stelle habe ich mir diesen Quatsch aber schon anhören müssen. Da fabulierte jemand von den tollen Möglichkeiten, zum ganz normalen ÖPNV-Tarif (gefühlt teuer, aber billiger als Taxis) per App ein Robottaxi rufen zu können, das einen dann bequem und direkt an sein Ziel bringt. Dadurch könne man auf die Autos in Privatbesitz verzichten und die Parkplätze und -häuser sinnvoll umgestalten. Im Endeffekt könne man dann sogar auf Busse und Straßenbahnen verzichten.
Leider ist der Mann ein Spinner (und ein Straßenbahnhasser) und hat ein paar entscheidende Punkte übersehen. Klar, so etwas wäre superattraktiv. Nur wollte er nicht erkennen (und ich habe es ihm lang und breit erklärt!), dass dieses Konzept an seinem eigenen Erfolg ersticken würde. Die Flächen des ruhenden Verkehrs kann man nicht mal eben dem fließenden zuschlagen, abgesehen davon, dass das der „sinnvollen Neunutzung“ zuwider liefe. An Kreuzungen gibt es halt keine Parkflächen. Wenn aber alle Nutzer des klassischen ÖPNVs in die Robotautos umstiegen, stiege die Zahl der Autos, die gleichzeitig auf der Straße unterwegs wären, dramatisch an, insbesondere zu Spitzenzeiten. Leider wollte er nicht einsehen, dass es keinen Unterschied macht, wenn auf einer Straße, die beispielsweise 8.000 Fahrten pro Stunde verträgt, in einer Rush Hour-Stunde 10.000 Autos einmal oder 2.000 Autos fünfmal fahren. Es wäre einfach nur noch voll, und ohne Busse und Straßenbahnen wären es ja im fließenden Verkehr nicht so viele Autos wie heute, sondern sehr viel mehr. Sie würden halt nicht im Durchschnitt 23 Stunden täglich parken, sondern fast ständig fahren.
Aber ja, man kann das natürlich lösen. Das eine wäre die reine Taxilösung, aber die würde lediglich den Bedarf an Taxifahrern eliminieren. Man könnte sich aber folgendes vorstellen: Die besagte App leitet den Nutzer von seinem aktuellen Standort zu seinem gewünschten Ziel. Nehmen wir mal an, dass es weder am Start noch am Ziel einen nennenswerten Nahverkehr gibt. Die App schickte dann ein Robottaxi, um den Benutzer abzuholen. Damit fährt er dann zu einer Haltestelle, ab der er nach einer kurzen Wartezeit mit Bus oder Straßenbahn weiterfahren kann. Die App lotst den Nutzer dann über weitere Umstiege zu einer Ausstiegshaltestelle, an der ein weiteres Robotauto wartet, um „die letzte Meile“ zu fahren. Direktverbindungen wären nur mit Aufpreis oder besonderer Berechtigung möglich, und natürlich fände eine Kannibalisierung des ÖPNVs nicht statt.
Gestattet man dagegen den Betreibern dieser Autoflotten, ihre Dienste zum ÖPNV-Tarif immer, überall und auf jeder Verbindung anzubieten, dann gibt es den ÖPNV herkömmlicher Art nicht mehr, und die Straßen wären ständig rappelvoll. Man muss es eben sinnvoll reglementieren.
@noch’n Flo
Mir fehlt umgekehrt die Fantasie, warum viele Leute es so komfortabel finden, selber mit dem Auto zu fahren, wenn sie in einem Ort mit guter ÖPNV-Anbindung wohnen.
Also außer sie müssen unbedingt zu den Stoßzeiten unterwegs sein, in dichtgedrängten Öffis ist es tatsächlich nicht sonderlich komfortabel, aber in ein im Sommer in der Sonne stehendes Auto einzusteigen, ist das beispielsweise auch nicht.
Während dem Autofahren kann man maximal nebenbei Radio hören oder telefonieren, wobei das eher nicht so angenehm ist, man kann sich schwer gleichzeitig auf den Verkehr und das Gespräch konzentrieren, wenn auf der Straße viel los ist.
Dagegen kann man, nimmt man den ÖPNV, Lesen, was am Tablet oder Handy machen, im Zug auch am Notebook arbeiten und die Unfallgefahr ist nebenbei auch noch viel geringer. Günstiger ist es sowieso, also viel spricht aus meiner Sicht nicht für das Auto.
Hoffentlich muss ich nicht wieder extra dazusagen, dass dies nicht für alle Situationen gilt und manchmal ein Auto durchaus sinnvoll oder sogar unbedingt notwendig ist. Ah, jetzt hab ichs eh schon gemacht, reflexartige whataboutism-Abwehr möglicherweise.
Also stoni, ich weiß nicht, ob das bei euch wirklich so viel anders ist oder ob du einfach eine andere Wahrnehmung und Bewertung hast.
Als ich Öffis genutzt habe, alle möglichen von S-Bahn über U-Bahn über Straßenbahn bis (seltener) Bus, zu allen möglichen Uhrzeiten in und nach allen möglichen Regionen…. also innerstädtisch genauso wie Randgebiete, oder auch mal darüber hinaus (das System war recht kompliziert, wenn man keine Monatskarte hatte), unter der Woche und auch regelmäßig am WE.
Voll waren meine S-Bahnen nahezu immer, außer mitten in der Nacht. Auch am Abend waren die noch proppevoll.
Was ich noch am angenhmsten fand, waren die U-Bahn-Strecken. Die waren nicht so voll und es war auch insgesamt einfach angenehmer.
Was ich aber in den S-Bahnen so erlebte.. . von heimlich begrapschen (mehrfach!) über blödes Anquatschen, wenn man seine Ruhe haben möchte über dreckige Sitzplätze, nachts auch gerne mal vollgekotzt, und nie im Leben wäre es mir dort eingefallen zu lesen oder überhaupt irgendwas nebenbei zu machen.
War viel zu unruhig und hektisch.
Wo man sowas gut machen kann, sind lngere Fahrten mit dem ICE beispielsweise.
Aber nie im Leben in den Öffis in Ballungsgebieten….
Hinzu kam, dass man pünktlich sein musste, sonst auf die nächste warten, ja und ich fand das eben auch alles sehr stressig, unruhig und teils auch unkomfortabel.
Auf meiner am häufigsten gefahrenen Strecke, da stieg ich letzte Station vor einem Umschlagplatz zu, musste ich nahezu auch immer stehen. Was nicht so das Problem war, aber gleichzeitig waren wir gestapelt bis obenhin. Da passte kein Blatt mehr zwischen die Leute.
Du hättest dort gar nicht zusteigen können, da hätte erstmal einer kräftig alles zusammenschieben müssen 😉
ich konnte mich grad noch so dazwischenstängeln…
naja, war trotzdem ne interessante Zeit, möchte ich nicht missen, aber wenn ich mir vorstelle, mit 50 dann mal auch noch so täglich durch die Gegend kutschiert zu werden – Hilfe.
Dann lieber doch den SUV, sorry! 😉
@zimtspinne: „aber wenn ich mir vorstelle, mit 50 dann mal auch noch so täglich durch die Gegend kutschiert zu werden – Hilfe.
Dann lieber doch den SUV, sorry!“
Diese Fantasielosigkeit erstaunt mich tatsächlich. Zuerst noch ’n Flo, jetzt du auch. Anscheinend sind erstaunlich viele Menschen tatsächlich nicht in der Lage, sich etwas anderes vorzustellen als die Gegenwart. Das finde ich ein wenig deprimierend. Aber vielleicht ist es deswegen um so wichtiger, dass man sich für Initiativen einsetzt, die deutlich demonstrieren, WIE eine Welt aussehen kann, in der es komfortabler ist, nicht mit dem Auto fahren zu müssen. Gibt es ja eh auch schon. Aber die Fantasielosigkeit ist offensichtlich größer als ich dachte; da müssen die Projekte noch etwas deutlicher werden.
@zimtspinne
Na dann statte mal Linz einen Besuch ab. Ich muss normalerweise nicht zu den morgendlichen oder abendlichen Stosszeiten unterwegs sein, höchstens Mittags, aber die Straßenbahnen und Busse sind immer sauber, die Passagiere normalerweise nicht unangenehm, höchstens dass welche mal recht laut telefonieren, da merkt man dann aber gleich dass das keine Einheimischen sind, sondern Kärntner beispielsweise. 😉
Oder schreiende bzw. heulende Kinder halt, das ist aber normaler Alltag, kann dir ja draußen auf der Straße oder im Park genau so passieren.
Freien Sitzplatz bekommt man außerhalb der Stoßzeiten auch fast immer, in Bussen sowieso, höchstens halt dass man stehen muss, bis an der nächsten oder übernächsten Station Leute aussteigen.
Das beobachte ich halt bei anderen, hab meinen eigenen Sitzplatz ja immer dabei.
@zimtspinne:
Tja, ich bin knapp über 50 und wenn ich mit meinem Rollator zu meiner Garage rolle muss mir mein Fahrer auch immer helfen in den Fond des Maybach rein zu kommen, weil die Sitze hinten doch ein wenig tief liegen. Bei meinem Porsche Cayenne ist das kein Problem. Das schaffe ich alleine, weil die Sitze viel höher über dem Boden sind. Noch so ein unbestreitbarer Vorteil von SUVs …
Nein, das ist natürlich bloß Quatsch … 😉
Wie stone1 mache ich alles mit dem Fahrrad, bzw. ein meinem Fall auch viel zu Fuß. Das schwerste was ich in der Regel zu transportieren habe (da Single) sind ein paar Flaschen Bier und in meinen aufklickbaren Fahrradkorb passt sogar ziemlich genau ein 11er Kasten. Den Rest der Einkäufe habe ich in dem Fall dann auf dem Rücken in einem guten Rucksack. Wenn Fahrrad nicht geht benutze ich die Öffis und wenn sogar das nicht geht ausnahmsweise mal ein Taxi. (Das mache ich auch erst seit ca. 15 Jahren so. In den fast zwanzig Jahren in denen ich in Berlin gewohnt habe, hatte ich nicht mal ein Fahrrad sondern habe alles zu Fuß oder mit den Öffis gemacht. Bis auf die ersten drei Jahre. Da hatte ich ab und zu ein Auto. Und habe das aus Gründen dann irgendwann sein lassen …).
Und du wirst dich wundern: Es gibt inzwischen Fahrräder mit elektrischer Unterstützung und Ladeflächen vorne oder hinten in denen man problemlos nicht nur die sprichwörtliche Kiste Bier sondern auch den Halb-Wochen-Einkauf für eine fünfköpfige Familie transportieren kann. Die Dinger kosten zwar fast soviel wie ein gebrauchter Kleinwagen aber noch lange nicht soviel wie eine gebrauchte Familienkutsche im großen Kombi-Format. Und im Unterhalt sind die um Größenordnungen billiger.
Natürlich ist sowas keine Lösung für alle. Wahrscheinlich nichtmal für viele. Aber für Familien die in Städten wohnen – nichtmal zentral, Peripherie reicht – funktioniert das. EBikes sind ohnehin eine prima Lösung auch für Leute die schon noch ein bisschen älter sind als ich um mobil zu bleiben. Es gibt Gründe warum sich die Dinger vor allem bei der Generation 60+ super verkaufen.
Disclaimer: Nein, ich habe kein EBike. Ich radel immer noch mit meinem inzwischen 13 Jahre alten feinen, kleinen Gudereit durch die Gegend.
Davon Ab …
… finde ich es zum Kotzen, dass Frauen keine Lust haben die Öffis zu benutzen, weil sie da von irgendwelchen A_löchern begrapscht werden, deren Intelligenz und sonstige Fähigkeiten in der Regel antiproportional zu ihrem Selbstbild sind.
Aber eigentlich ist das ein Problem, dass nichts direkt mit den Öffis zu tun hat und da vermutlich auch nicht stattfinden müsste, wenn es mehr Bewusstsein und weniger Gedränge da gäbe. Und wieder mehr Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe, die da in den Bahnen und auf den Bahnhöfen anwesend sind.
Womit wir wieder beim Thema „selbstfahrend“ wären. Auch da ist die Lösung „immer weniger Menschen“, bzw. menschliche Anwesenheit und Eingreifen vielleicht nicht so das non-plus-ultra.
@PDP10:
Was den Personalbedarf angeht, kommen wir in Zukunft an fahrerlosen Bussen und Bahnen wohl kaum vorbei, und zwar aus reiner Not heraus. Es wird meines Wissens immer schwieriger, Fahrer zu finden. Zugbegleiter zu finden, mag einfacher sein. (Und ja, die wären vermutlich billiger.) Auf der Londoner Dockland-Bahn fahren „stewards“ mit, die bei Bedarf den Zug über einen Notführerstand weiterfahren. So etwas klappt auch nicht, wenn man nicht mehr genügend Leute findet, die die Fahrer-Ausbildung schaffen.
@Florian
Das ist nach meiner Lebenserfahrung das Kernproblem bei nahezu allen Dingen auf der Welt, Florian, leider. Die simple Tatsache, dass nicht alle Menschen in der gleichen Zeit leben, obwohl sie zur selben Zeit leben.
Die einen trauern der Vergangenheit nach und wollen sie auf Biegen und Brechen zurück, die anderen können oder wollen sich nicht vorstellen, dass die Gegenwart nicht ewig dieselbe sein wird und auf den Rest trifft beides nicht zu.
Dieser „Life-Anachronismus“ ist der Quell aller möglichen Probleme, vom Rassismus, über den Nationalismus, über Fremdenfeindlichkeit, Frauenfeindlichkeit, Klimakatastrophe – bis hin zur vollständigen Ablehnung von Wissenschaft. Und diese Nicht-Gleichzeitigkeit, diese grundsätzliche Inkompatibilität im Geiste, könnte eines Tages auch die Demokratien dieser Welt völlig erodieren, weil die Polarisation zu groß wurde. Weil man feststellte, dass das gemeinsame Zusammenleben nicht mehr geht, ein Konsens nicht mehr gefunden kann, Kompromisse auch nicht. Dann wird von beiden Seiten der Ruf nach „Eliten“ wieder laut – und das war’s dann.
Im Zuge der Klimakatastrophe könnte das durchaus passieren, denn diese ist elementar, planetar und irreversibel. Und wenn man sich anschaut, wie vehement es bei Corona zuging in diesen knapp zwei Jahren, will ich mir das Ausmaß bezogen auf das Klima nicht vorstellen. Weil es nicht zwei Jahre sein werden, sondern dreissig mal soviel und mit jedem Jahr schärfer werdend.
Und weil niemand von dieser blauen Murmel weg kann, um den „anderen“ aus dem Weg zu gehen und von ihren Entscheidungen oder Entscheidungsverhinderungen nicht tangiert zu werden.
@zimtspinne
Du malst ein horrendes Bild von den Öffis.
Ich war in einigen deutschen Großstädten mit den Öffis unterwegs, auch zu den Stoßzeiten, war immer ok.
Ich bin allerdings auch gewohnt mit Öffis zu fahren. In Wien würde mir auch nix anderes einfallen.
Mein Mann und ich, haben es nie bereut kein Auto mehr zu haben. Mein Mann ist übrigens begeisterter Autofahrer, trotzdem hält er es inzwischen für Unsinn ein Auto zu besitzen. Wenn wir 2-3x im Jahr eines brauchen, mieten wir eins und gut ist’s. Von der nicht geringen Kostenersparnis gar nicht zu reden.
Ich habe auch Belästigungen in Öffis erlebt, nachdem ich diese aber leider sowieso per vielen Gelegenheiten erlebt habe, heben sich die Öffis da nicht besonders ab.
Ein Leben ohne eigenes Auto wäre schon jetzt für Viele denkbar, wenn sie denn auch wollten!
Und Konzepte für die Zukunft sollten so aussehen, dass der Individualverkehr sehr eingeschränkt wird, unter der Voraussetzung, dass Alternativen geboten werden. Un das nicht nur wegen Umweltschutz, sondern eben auch wegen des viel zu vielen Platz den uns der Autoverkehr vor allem in den Städten wegnimmt.
Ich bin ganz auf der Linie von Florian.
Ich bin auch dafür, dass jene die mit dem Autofahren eh hadern, ganz aufhören zu fahren.
Bringt der Umwelt und mir persönlich was, da freie Bahn auf der Straße. 🙂
@Karl-Heinz:
Wärst du denn auch bereit für die „freie Bahn auf der Straße“ eine ÖPNV-Flatrate mit zu bezahlen?
Die meisten Modelle für einen „kostenlosen“ ÖPNV laufen nämlich auf sowas raus. Die meisten Leute, die sowas diskutieren und Modelle dafür durchrechnen sind nämlich keineswegs so blöd – wie das gerne von interessierter Seite dargestellt wird – zu glauben, dass der ÖPNV wirklich komplett kostenlos zu haben ist.
Diese Modelle sehen in der Regel eine kommunale Abgabe vor, die jeder Bürger zahlt (mit Ausnahme von sozial schwachen). Auch die, die den ÖPNV gar nicht nutzen wollen oder können, hätten gesamtvolkswirtschaftlich gerechnet was davon. Neben „freie Bahn auf der Straße“ zB. auch niedrigere Lärm- und Abgasbelastungen. Geringere Kosten für die Instandhaltung von Straßen, weil weniger benutzt (diese Kosten müssen übrigens ungefragt alle tragen. Auch die, die gar kein Auto haben). Usw. etc.
@Captain E.:
Könnte sein, dass du damit recht hast. Andererseits fallen in vielen Wirtschaftssektoren in naher Zukunft jede Menge Jobs für einfache Tätigkeiten und Tätigkeiten mit mittlerer Qualifikation weg. Nicht nur durch die Digitalisierung. Beispiel Autoindustrie. Ich glaube zwar nicht, dass wir in 2030 alle nur noch elektrisch fahren, aber wenn sich E-Autos in der Fläche wenigstens halbwegs durchsetzen bedeutet das schon alleine deswegen einen nicht unerheblichen Jobabbau weil die Dinger nun mal aus viel weniger Einzelteilen bestehen als Verbrenner. Und als Fahrerin einer Straßenbahn oder eines Busses braucht man ja nunmal kein Biochemie oder Informatik Studium. Oder als von dir erwähntem „Steward“ (man könnte auch Schaffner sagen 🙂 ).
Vielleicht sollten wir das mit der Automatisierung und Digitalisierung in manchen Sektoren einfach mal lassen. Oder nur da umsetzen, wo es wirklich Erleichterungen bringt. Es kann eben nicht jeder bei Biontech in der Forschung oder bei der Telekom als Software-Entwickler arbeiten. Das ist natürlich nur meine persönliche (*), naive Vorstellung aber die Gesellschaft die wir dann hätten, wäre vielleicht einen ticken menschlicher …
Die Kosten dafür sind wieder eine andere Frage. Aber diese Frage läuft eventuell darauf hinaus ob wir das gesamtvolkswirtschaftlich betrachten wollen oder, wie seit den 80ern in Mode, jede mikroökonomische Einheit in unserer Gesellschaft als Profit-Center sehen wollen.
(*): Nicht nur meine persönliche. Eine menge Ökonomen, Soziologen, Politologen etc. argumentieren so ähnlich.
@PDP10
Interessant, davon hab ich noch gar nicht gehört. Wird das nur in Deutschland oder auf EU-Ebene verhandelt?
~~~
@Captain E.
Was die (Bus und Bahn)Fahrer betrifft, warum wird es immer schwieriger, Fahrer zu finden? Wenn sich viele Autobesitzer freiwillig von Uber zu Taxifahrern 2. Klasse machen lassen, gibt es doch potentielle Bewerber für diese Arbeitsplätze.
Muss man halt eine Ausbildung machen, aber dann hat man einen sicheren Job mit geregelten Arbeitszeiten. Busfahrer in der Stadt dürfte zwar nervlich ziemlich belastend sein, aber wenn die Autoverkehrsdichte hoffentlich bald mal abnimmt, wird das auch weniger stressig.
@stone1:
Weder noch. Das sind bisher nur Modelle die vorgeschlagen und diskutiert werden. Von Verkehrswissenschaftler/innen oder von der Piraten-Partei. Die hatte sowas zB. mal vor vielen Jahren auf der Agenda. (Bevor sie dann wieder in die Bedeutungslosigkeit entschwunden ist.)
Ausprobiert wird das aber schon in Europa. In Luxemburg zB. Oder in Tallin schon länger:
https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-02/kostenloser-nahverkehr-oepnv-tallinn-estland
@PDP10
Piraten-Partei, gibts die überhaupt noch? Hab ja eigentlich einen Newsletter von denen abonniert, da ist aber schon lange nix mehr gekommen. Muss wohl mal wieder ein wenig mit denen Mumblen, in Österreich sind die praktisch nicht mehr wahrnehmbar.
@PDP10, OT
Bin kürzlich auf den Brave-Browser umgestiegen, welche Wohltat! Früher musste ich für Zeit.de-Artikel manuell den Werbeblocker deaktivieren, jetzt brauch ich nur noch auf den grünen ‚Mit Werbung lesen‘-Button drücken und bekomme die Seite einfach so ohne Werbung angezeigt. Sehr angenehm.
/OT
@stone1:
Aus allen diesen Erwägungen heraus dürfte es schwieriger werden. Die einen sind zu blöd, die Ausbildung zu schaffen, andere haben Probleme mit der Gesundheit und wieder andere mögen die Arbeitsbedingungen nicht. Manche Busfahrer fahren ja gerne nachts oder sonn- und feiertags, aber wem so etwas so rein gar nicht gefällt, ist in dem Beruf falsch aufgehoben.
Umgekehrt machen viele, die ohne weiteres Busfahrer werden könnten, halt etwas anderes, vor allem etwas mit ein wenig mehr auf dem Gehaltszettel. Ähnliche Probleme gibt es aber natürlich in vielen anderen Branchen. Es ist aber eben nicht so, dass man Angst haben müsste um die Bus- und Straßenbahnfahrer, die durch die Technik wegrationalisiert werden. Der Fachkräftemangel ist ein wesentlich stärkerer Treiber.
@PDP10
Jau, da wäre ich auch sofort dabei. Ich würde allerdings dann auch den ÖPNV nutzen, so wie jetzt auch wenns in die Stadt geht und normale Tageszeiten sind (also nicht nachts). Das wäre übrigens noch ein Verbesserungspunkt, ÖPNV mit „normaler Frequenz (muss nicht alle 10min sein) die ganze Nacht durch.
Ansonsten volle Unterstützung für autofreie Städte sofern der Nahverkehr entsprechend ausgebaut ist/wird. Den Rest könnte man auch über z.B. elektrische Leihwagen regeln (besser noch Wasserstoff, aber das dauert wohl noch ein bisschen). Und mein Zukunftstraum wären selbstfahrende Fahrzeuge ohne Emissionen.
@PDP10:
Nichts gegen Schaffner, aber an den Fahrer werden halt doch ein wenig höhere Anforderungen gestellt. Die Zugbegleiter auf der Dockland Light Railway müssen halt in der Lage sein, im Fall des Falles als Fahrer den Zug manuell weiterzufahren. Wer das nicht kann, ist als Steward nicht einsetzbar, zumindest nicht im Einmann-Betrieb.
Unternehmen müssen solche Fragen immer betriebswirtschaftlich betrachten. Wer das nicht tut, ist irgendwann pleite. Die volkswirtschaftliche Betrachtung müssen andere Stellen anstellen, und ggf. mittels staatlicher Steuerung die betriebswirtschaftlichen Bedingungen verändern.
Umgekehrt bietet Automatisierung und Digitalisierung in manchen Sektoren auch eine Chance. Die meisten Textilfabriken lassen ihre Produkte in Bangladesch oder anderen Billiglohnländern zu niedrigen Kosten, aber unter entsetzlichen Bedingungen nähen. Die Näher sind offizielll keine Sklaven, aber auch nicht wirklich weit davon entfernt. Mit Nährobotern könnten wir aber sicherlich auch wirtschaftlich in Europa Kleidung produzieren. Die Mitarbeiter wären dann wahrscheinlich Schneidermeister mit Studium in Betriebswirtschaft oder Informatik. (Ob das für die Bangladeschi gut oder schlecht wäre, steht auf einem anderen Blatt.)
Eine ÖPNV-Grundgebühr wie die GIS für den ÖRR wäre wirklich eine super Sache.
Ich weiß aber leider auch ganz genau welche Parteien so eine vernünftige Idee mit aller Macht verhindern wollen werden… und eine Mehrheit gegen diese ist in Ö leider nicht wirklich absehbar…
Passend die Schlagzeile(nSeite der Verkaufskästen) des heutigen Print-Express: „Autos raus aus Köln? Ist das die Zukunft?“ (ohne Gewähr für Buchstabentreue, aus dem Gedächtnis…).
Sah auf dem Papier so richtig schön nach Schnappatmung aus, die online-Variante ist aber angenehm ruhig gehalten. Welcher Scherzkeks sich die Sache mit den wahrscheinlich kaum kontrollierten 10km/h des Titelbildes ausgedacht hat, sei dahingestellt; daran halten werden sich allerdings schon wg ‚Skala beginnt bei 20km/h‘ nur wenige KFZFahrende und wg ‚blos dir jet‚ anteilig noch weniger Radfahrende.
[…] Kampf um kostenlose Parkplätze: Klimaschutz zwischen Anspruch und Wirklichkeit […]
Vielleicht braucht es ja einfach mehr solcher Aktionen:
https://www.spiegel.de/auto/nahverkehr-freie-fahrt-in-ganz-deutschland-ab-montag-warum-geht-das-nicht-immer-a-64b84008-e79b-4ace-bf4f-bf5f024a9952
Das ist natürlich auch eine Möglichkeit:
https://www.tagesspiegel.de/politik/tuebingens-ob-boris-palmer-setzt-180-euro-parkgebuehren-fuer-suv-durch/27631142.html