Wir stecken in einer Krise. Ja, auch einer Viruskrise. Aber die geht vorbei. Die Klimakrise in der wir wirklich ganz massiv und schon weit tiefer als bis zum Hals stecken: Die wird nicht so schnell vorbei gehen. Sie wird vor allem nicht vorbei gehen, wenn wir nichts dagegen tun! Und es gibt so viel was man tun könnte! Ja, auch jeder und jede einzelne von uns. „Eine Person allein kann ja gar nichts gegen den Klimawandel tun“ ist zwar eine oft gehörte Aussage – aber trotzdem Quatsch.

Was aber ebenfalls richtig ist: Sehr viel von dem was getan werden MUSS um nachhaltige Maßnahmen zum Klimaschutz zu setzen, muss auf einer höheren Ebene als der persönlichen passieren. Und wir haben ja in den letzten Monaten durchaus eindrucksvoll gezeigt bekommen, dass es möglich ist von politischer Seite aus schnell und einschneidende Maßnahmen durchzusetzen. Man kann also etwas tun. Man muss es halt auch tun. Was derzeit getan wird ist aber eher nicht zielführend. Anstatt sich zu überlegen wie man die virusbedingte Krise als Chance nutzen kann, klimaschützende Projekte auf den Weg zu bringen, denkt man darüber nach, wie man die Autoindustrie subventionieren kann. Oder schenkt Fluglinien ein bisschen Steuergeld damit die weiter von Wien nach München fliegen können (und auf anderen Strecken auf denen Züge fahren anstatt Flugzeuge fliegen sollten!). Die Fleischindustrie geht weiter ihren nicht nur menschenfeindlichen sondern auch klimaschädlichen (und derzeit auch pandemiefreundlichen) Tätigkeiten nachzugehen. Wirklich vernünftige Maßnahmen zum Klimaschutz sind derzeit leider rar.

Jetzt hat man als Bürgerin und Bürger nur bedingten Einfluss auf die Politik. Man kann demonstrieren gehen, was früher – zum Beispiel im Rahmen von „Fridays for Future“ – recht gut funktioniert hat aber aktuell aus den pandemischen Gründe auch eher schwierig ist. Man kann Petitionen irgendwo im Internet unterzeichnen – was meistens nicht viel bewirkt. Oder man kann eines der wenigen Instrumente der direkten Demografie nutzen das uns zur Verfügung steht: Die Unterstützung eines Volksbegehrens.

Das gilt jetzt nur für die mitlesenden Österreicherinnen und Österreicher, denn sie können ab heute (22. Juni 2020) bis nächste Woche (29. Juni 2020) das Klimavolksbegehren unterschreiben. So ein Volksbegehren muss im Nationalrat behandelt werden, wenn es mehr als 100.000 Unterschriften bekommt – was leider immer noch keine Garantie ist, dass die volksbegehrten Forderungen auch Gehör finden. Aber immerhin kann man sich offiziell bei der Politik mit seinen Anliegen melden und das ist besser als nichts.
a
Das Forderungen des Klimavolksbegehrens könnt ihr hier nachlesen. Und dann auf einem Amt in eurer Nähe unterschreiben. Oder, wenn ihr keine Lust habt aus dem Haus zu gehen, auch einfach online mit Bürgerkarte oder Handy-Signatur.

Die OrganisatorInnen des Klimaschutzvolksbegehrens sind vom Innenminsterium ein wenig überrascht worden; der ursprüngliche Eintragungstermin wurde ja virusbedingt verschoben und man hat mit einer Eintragungswoche im Herbst gerechnet. Aber anscheinend wollte man von Seiten der Regierung lieber keinen weiteren Hitzesommer abwarten und hat das Volksbegehren vorgezogen (was natürlich jetzt nur meine private Verschwörungstheorie ist). So oder so: Ich unterstütze die Forderungen des Klimavolksbegehrens, habe es schon unterzeichnet und kann euch mit meinen Kollegen der Science Busters auch gerne nochmal per Video Bescheid sagen, warum es empfehlenswert ist, das Volksbegehren zu unterzeichnen:


60 Gedanken zu „Unterschreibt das Klimavolksbegehren! (Echt jetzt!)“
  1. Gute Initiative! Anders als Corona hat der Klimawandel wirklich das Potential, die Zivilisation dauerhaft (um nicht zu sagen „nachhaltig“) zu gefährden.

  2. Habe mir die Forderungen mal durchgelesen – mit dem Schweizer Vorbild bei der klimafreundlichen Mobilität ist es in der Praxis bislang aber auch noch nicht sooo weit her. Vor allem in der Fläche.

    Ansonsten Daumen hoch!

  3. So ich habe das Volksbegehren online mit Handy-Signatur unterschrieben.

    1) Meine eigene Telefonnummer rausgesucht.
    2) Signatur Passwort rausgesucht. Gott sei Dank habe ich die Passwörter im SafeCloud App abgelegt.
    3) Onlineseite geöffnet und mit der Handysignatur unterschrieben.

    Aufwand: einige Minuten, also gar nicht so schlimm. 🙂

    @Florian
    Danke für die Info. Sonst wüsste ich von dem Volksbegehren nicht.

  4. Zweifellos eine gute Idee – aber auch gleichzeitig nur ein blinder Aktionismus ohne langfristige Perspektive.
    Mit solchen Aktionen geht man am zentralen Kernproblem vorbei:
    Die Umwelt-/Klimaveränderung auf der Erde wird durch die zunehmende Bevölkerungszahl und deren Lebensgewohnheiten bewirkt.
    D.h. eine wirkliche Veränderung kann man nur durch eine massive Reduzierung der Bevölkerungszahl auf der Erde erreichen – und gleichzeitig umweltbewusstem Verhalten.

    Beispiel: zur Zeit gibt es 7,8 Mrd. Menschen, dies entspicht 7,8 Mrd. Verbrauchseinheiten (VE).Selbst wenn jeder Mensch 30% von allen Verbräuchen einsparen würde, dann haben wir zum Ende des Jahrhunderts bei einer Bevölkerungszahl von 11 Mrd. Menschen, wieder den gleichen Verbrauch wie Heute
    (als Verbrauchseinheit betrachte ich alles was ein durchschnittlicher Mensch verbraucht: Wasser, Lebensmittel, Straßen, Wohnraum, etc.)

    1. @Kinseher Richard: „D.h. eine wirkliche Veränderung kann man nur durch eine massive Reduzierung der Bevölkerungszahl auf der Erde erreichen – und gleichzeitig umweltbewusstem Verhalten.“

      Hört man oft. Ist auch nicht ganz falsch. Aber auch nicht ganz richtig. Die Bevölkerungszahl sinkt quasi eh. Es dauert nur halt noch ein bisschen bis alle gestorben sind die jetzt leben. Aber die Geburtenrate sinkt. (Gibt dazu auch ein eigenes Kapitel im kommenden Buch das ich mit den Science Busters zum Klimawandel geschrieben hab).

  5. Ich darf nicht mittun, da ich den falschen Pass habe. Zeigt den Herrschenden, dass euch das Thema nicht egal ist. Auch wenn ihr nicht in jedem Punkt zustimmt, so ist es besser die Petition zu unterzeichne, als nichts zu tun. Daumen hoch 🙂

  6. @Freistetter
    Für die Umwelt ist entscheidend, wieviele Menschen auf der Erde leben. Dass die Geburtenrate sinkt – mag ja ganz interessant sein. Wenn aber die Gesamtzahl der Menschen auf der Erde trotzdem weiter ansteigt, bedeutet dies, dass die Ressourcen der Erde zunehmend stärker beansprucht werden.

    Einfach den Taschenrechner in die Hand nehmen – das reicht aus. Menschenzahl x Verbrauch rechnen – für jede beliebige Ressource

    1. @Kinseher: “ Dass die Geburtenrate sinkt – mag ja ganz interessant sein. Wenn aber die Gesamtzahl der Menschen auf der Erde trotzdem weiter ansteigt, bedeutet dies, dass die Ressourcen der Erde zunehmend stärker beansprucht werden.“

      Ja. Aber was wäre dein Lösungsvorschlag? Wenn man die Weltbevölkerung reduzieren will geht das nur über eine Senkung der Geburtenrate. Das ist schon passiert. Es werden jetzt noch ein paar Jahre lang mehr Menschen die Erde bevölkern und dann wirds weniger werden. Die „Alternative“ wäre JETZT jede Menschen umzubringen. Was keine seriöse Klimaschutzmaßnahme ist und einen mitten in die Verschwörungstheorien bringt…

  7. Als Einzelner kann man sich z.B. gegen Kinder entscheiden(oder für max. zwei), Auto, Fliegen, Hausbau etc., aber der Kapitalismus, der nur noch ein Zombie ist, nimmt uns diese Entscheidung sowieso mehr und mehr ab.
    Und nein, das Virus,das übrigens ein Katalysator für den Systemkollaps ist, kann uns durchaus erhalten bleiben, falls es nicht in Richtung harmlos mutiert oder unsere Hohepriester keinen Impfstoff finden.
    Die Natur, die meiner Meinung nach insgesamt ein intelligentes Wesen(Gott) ist, regelt und korrigiert alles…auch uns als Überbevölkerung und Monokultur.

  8. > #11 Florian Freistetter, 23. Juni 2020
    >> ” Dass die Geburtenrate sinkt – mag ja ganz interessant sein. Wenn aber die Gesamtzahl der Menschen auf der Erde trotzdem weiter ansteigt, bedeutet dies, dass die Ressourcen der Erde zunehmend stärker beansprucht werden.”
    > Ja. Aber was wäre dein Lösungsvorschlag?

    Ich habe einen. Er wird vielleicht Widerspruch ernten, ist aber todsicher: Mehr Sozialismus wagen. Das verknappt die verfügbaren Ressourcen. Dadurch werden die vorhandenen geschont.

  9. @Freistetter
    Ich halte nichts davon, Menschen umzubringen.

    Mein Vorschlag wäre – es mit Argumenten und sachlicher Diskussion zu versuchen.
    Wenn man die Leute mit guten Argumenten darauf aufmerksam macht, dass eine Zunahme der Bevölkerungszahl die Zukunft der eigenen Kinder gefährdet – dann werden einige Menschen überlegen, ob sie eine größere oder eher eine kleinere Anzahl von Kindern in die Welt setzen.

    Wenn man die Berichte und Diskussionen in den Medien verfolgt – dann spielt die Überlegung, dass die Anzahl der Menschen auf der Erde eine entscheidende Rolle für die zukünftige Entwicklung unserer Umwelt spielt, in der Regel keine Rolle. Die Bevölkerungszahl als entscheidendes Kriterium taucht in den meisten Diskussionen/Berichten noch nicht einmal am Rand auf.

    1. @Kinseher Richard: „dann werden einige Menschen überlegen, ob sie eine größere oder eher eine kleinere Anzahl von Kindern in die Welt setzen.“

      Du musst mich nicht davon überzeugen, dass weniger Menschen besser fürs Klima wären. Aber die Menschen SETZEN ja schon weniger Kinder in die Welt. Aber während sie das tun, sind sie noch am Leben. Und sterben nicht unmittelbar nach Zeugung/Geburt. D.h. auch mit einer sinkenden Geburtenrate wird die Bevölkerung nicht instantan aufhören zu wachsen. Das dauert. Vor allem weil die Lebenserwartung immer weiter wächst. Was durchaus gut ist (oder willst du das auch ändern). Momentan stehen wir bei 2,4 Kindern pro Frau, weltweit. Tendenz sinkend. Bei ~2,1 (Kindersterblichkeit) wird die Bevölkerung schrumpfen. Aber das dauert halt, sofern du nicht auch gleich die Lebenserwarung senken willst.

      Abgesehen davon: Das Problem mit dem Klima müssen wir JETZT lösen. Ist so wie mit der Kernfusion. Die ist auch in 50 Jahren soweit, vielleicht. Da nützt sie aber nix mehr fürs Klima, weil da ist das mit dem Klimawandel schon längst durch, so oder so. Wenn du noch in den nächsten paar Jahren ein paar hundert Millionen Menschen umbringen willst, dann ist eine Reduzierung der Bevölkerung zwar durchaus sehr sinnvoll. Aber keine Maßnahme die uns JETZT gegen den Klimawandel hilft. Und wir müssen halt jetzt was tun. Ist unangenehm, weil halt wir es sind die was tun müssen und wir das nicht auf die Zukunft schieben können so wie sonst immer. Und was wir jetzt tun können, kann man ua in den Forderungen des Volksbegehrens nachlesen.

      Übrigens: Am effektivsten zur Bevölkerungsreduktion ist Bildung und Emanzipation der Frauen.

  10. @Kinseher
    Genau, die Leute sind immer noch blind bzw. wollen nicht sehen, da sonst ihre „Welt“ zusammenbrechen würde(was sie sowieso tut).
    Eine schnelle und gute Möglichkeit, die Geburtenrate zu drücken wäre bspw. ein umgekehrtes Belohnungssystem.
    Also die Menschen belohnen, die keine/wenig Kinder in die Welt setzen und bescheiden leben.
    Mit dem Kapitalismus selbstverständlich unvereinbar, dieser muss erst völlig zusammenbrechen.
    Wir leben übrigens immer in irgendwelchen -ismen.

  11. @Freistetter
    Man braucht bloß die Klimadiskussionen in den Medien verfolgen: dass die Anzahl der Menschen auf der Erde die entscheidendste Größe für das Ausmaß der Klimaveränderung ist – taucht als Argument praktisch nie auf.
    Wenn aber ausgerechnet das wichtigste Thema nicht diskutiert wird – werden wir JETZT keinen ausreichende Veränderungswillen in der Bevölkerung erhalten um den Klimawandel zu vermeiden bzw. die Folgen zu verringern.

    Wer sich allerdings JETZT in Diskussionen rechtfertigen müsste, ob und wieviel Kinder man in die Welt setzt – wird damit gezwungen, sich intensiver mit dem Thema Klima-/Umweltveränderung auseinander zu setzen. Dadurch gibt dann eher eine Bereitsschaft zu umweltfreundlicherem Verhalten.

    off topic
    Seit 50 Jahren heisst es, dass die Kernfusion in 50 Jahren zur Verfügung steht.

  12. @Kinseher, Freistetter

    Natürlich hat Hr. Kinseher recht. Die Weltbevölkerung ist von zentraler Rolle in der Klimaproblematik. Lt. aktueller Prognose der Vereinten Nationen verlangsamt sie sich zwar ab 2050 deutlich, kommt aber bis 2100 nicht zum Stillstand. (Siehe Graphik hier). Für die Zeit nach 2100 gibt es vermutlich keine Prognosen.

    Und wie für jede Prognose gibt es Rahmenbedingungen. Ich zitiere aus der WIKI (Nachzulesen hier):

    Wenn die durchschnittliche Kinderzahl um ein halbes Kind pro Frau höher läge, würde die Weltbevölkerung bis 2100 auf 16,6 Milliarden Menschen anwachsen (hohe Variante). Bei einem halben Kind weniger würden im Jahr 2100 nur noch 7,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben (niedrige Variante).

    Welche Schlüsse jeder für sich daraus ziehen will/kann ist ihm/ihr überlassen. Die etwas bescheidenen Gemüter halten sicher an der Vorstellung fest, bis 2050 weltweit klimaneutral unterwegs zu sein und es auch zu bleiben, andere rechnen eher mit einer langen Phase der Klimastabilisierung unter Einbeziehung aller Möglichkeiten die zur Verfügung stehen.

  13. @Kinseher
    Exakt!
    Der Traum von der Kernfusion war schon immer nur pure Steuerverschwendung, das wird nie was und die Kernkraftwerke haben auch nur gekostet.
    Die Erneuerbaren werden wohl leider auch nur im kleinen Stil anwendbar sein und nicht im geringsten das sowieso knapp werdende Öl ersetzen.
    Die Zukunft wird für die Menschen sehr entbehrend sein oder mit einem Wort: Rustikal.
    Das heißt aber auch, dass eine Frau es sich zehnmal überlegt ein Kind in die Welt zu setzen, wenn sie sich selbst gerade so am Leben halten kann. Das ist ganz normal in der Natur, also Naturgesetz.
    Es wird sich alles quasi von selbst regeln und ausgleichen.
    Ich bin ein naturliebender, genügsamer Allrounder ohne Kinder(bewusst entschieden) und habe keine Angst vor der Zukunft oder Verlust. Echt jetzt!

    1. @Kinseher, Lennon, Oger: Nochmal: Ich sag nicht, dass es nicht sinnvoll ist, darüber nachzudenken wie man das Bevölkerungswachstum stoppen kann. Ich sage nur dass das nichts ist, was uns JETZT hilft die Klimakrise in den Griff zu kriegen. Oder bestreitet ihr alle, dass wir jetzt etwas tun müssen?

  14. @Freistetter

    Echt jetzt? Was soll dass:

    Oder bestreitet ihr alle, dass wir jetzt etwas tun müssen?

    Bitte unterstellen sie niemanden, auch nicht Kinseher, Lennon und mir, was niemals behauptet noch angedeutet wurde.

    Ich schließe mich bezüglich dem Volksbegehren der Meinung von Christian #5 an:

    Auch wenn ihr nicht in jedem Punkt zustimmt, so ist es besser die Petition zu unterzeichne, als nichts zu tun.

  15. Warum sollte ich unterschreiben?

    Heute habe ich 5 (!) Hannnover96-Aufkleber von
    e i n e m Verteilkasten der Telekom entfernt.

    Sind es alte, weiße Männer, die alles zukleistern?

    Energie ist zu billig, aber das ändert sich zum Glück
    bald.

    Und was das Wachstum der Menschheit betrifft:
    Deutschland sucht sich ein afrikanisches Partnerland,
    (z.B. Sudan oder Kongo). Aber nur eins!

    Dieses Land bekommt Entwicklungshilfen in allen Bereichen, Trinkwasser, medizinische Versorgung, Bildungschancen. Studenten besuchen unsere Universitäten und geben ihr Wissen in ihrer Heimat weiter. Auch ein Rentensystem wird aufgebaut. Kindergeld gibt es nur für höchstens zwei Kinder.

    Das ist machbar, preiswert, dauert jedoch mehrere
    Jahrzehnte.

    Und in Deutschland? Ein Bürgerenergiegeld
    für alle, 210 EUR pro Person und Monat.
    Dafür kein Kindergeld, Kilometerpauschale und teilweise Anrechnung auf ALGII und Asylbewerberleistungen.

    Finanziert durch eine CO2-Steuer.

    Wer Energie spart, wird belohnt.

  16. Und noch etwas: solange der Irre vom Bosporus
    rumrennt und sagt „Liebe Frauen, macht nicht drei, macht fünf Kinder!“
    können wir uns jede Klimaschutzmaßnahme sparen.

  17. @Freistetter
    Du verstehst das Problem immer noch nicht.
    Nur wenn wir anfangen ernsthaft über die Hauptursache der Klimaveränderung zu diskutieren – werden die Leute sich über die Konsequenzen ihres Handelns bewusst und sind bereit zu Veränderungen.
    Ausgerechnet die Hauptursache eines Problems zu ignorieren, bedeutet, dass man dieses Problem nicht lösen kann und wird.

    Dass die Bevölkerungszahl die entscheidende Stellschraube für die Gestaltung unserer Umwelt ist – sollte schon seit dem Buch ´Grenzen des Wachstums´ vom Club of Rome bekannt sein.

    Man kann natürlich mit Pseudohandlungen wertvolle Zeit verschwenden: Die Unterschrift unter ein Volksbegehren macht ein gutes Gefühl – aber ändert nichts.
    Ich kenne eine Frau, die fliegt aus Umweltschutzgründen nicht mehr in den Urlaub – ihre Flugreisen dienen jetzt dem Zweck der Völkerverständigung.

    1. @Kinseher: „Du verstehst das Problem immer noch nicht.“

      Wenn du meinst…. Es ging um folgendes. Es gibt ein Klimavolksbegehren das sinnvolle Maßnahmen fordert die umgesetzt werden müssen wenn wir den Klimawandel in den Griff kriegen. Das man darüber hinaus auch noch andere Strategien überlegen kann und muss bestreitet niemand. Aber das hat nix damit zu tun dass es eine gute Sache ist, das Volksbegehren zu unterzeichnen, wozu ich weiterhin alle auffordere.

  18. @Kinseher Richard:

    Ich fürchte, du machst es dir ein wenig zu leicht. Viele Kinder bekommen vor allem ungebildete und bettelarme Frauen, die in Ländern leben, die den Klimawandel nicht verursachen, sondern nur unter ihm zu leiden haben.

    Natürlich verursacht vor Ort Umweltschäden, aber es schadet dem Klima eben bei weitem nicht so stark wie unsere Lebensweise in Europa oder Nordamerika. Dass diese Kinderscharen ein Potenzial bilden, vor dem von uns ausgelösten Klimawandel zu uns zu flüchten, erscheint mir da eher als „Nebenkriegsschauplatz“.

  19. @Freistetter
    Ein Klimavolksbegehren zu unterschreiben oder zu einer Unterschrift aufzufordern – ist toller Aktionismus, aber wenig effektiv

    A) Die Bevölkerungszahl auf der Erde ist die wichtigste Einflussgröße für Umweltveränderungen. Wenn Leute ein Klimavolksbegehen unterschreiben, dann ist dies nur ein netter Aktionismus – selbst wenn die darin vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden.
    Denn jede dieser Maßnahmen wird durch die weiter steigende Bevölkerungszahl innerhalb kurzer Zeit wieder zunichte gemacht.
    Es entsteht damit ein Gefühl der Resignation, wobei man sich mit der zukünftigen Entwicklung abfindet.

    B) Würde man weltweit mit Sachargumenten aktiv zur Geburtenkontrolle aufrufen – damit man die Bevölkerungszahl reduziert, als einen Beitrag zusammen mit aktiven Umweltschutzmaßnahmen: Dann hat die Bevölkerung den Eindruck, dass man konkret daran interessiert ist, die Lebensbedingungen auf der Erde langfristig lebenswert zu erhalten.
    Mit dieser Kombination Geburtenkontrolle + Umweltschutz gibt man den Menschen eine konkrete Hoffnungs-Perspektive, für die es sich lohnt, aktiv zu werden.

    Es geht darum, dass die Menschen statt der Variante A) ´Resignation´ – den Wunsch haben zur Variante B) ´Hoffnungs-Perspektive´ zu wechseln. Dann werden sie auch wirklich für den Umweltschutz zu begeistern sein.

    Dieser Umschwung gelingt aber nur mit einer offenen Diskussion für die Notwendigkeit zur Geburtenreduktion

  20. @Kinseher
    Das behauptest du aber nur, dass das Hauptproblem die vielen Menschen sind. Das mag ich aber gern mal belegt haben. Die größten Klimasündernationen pro Kopf sind nicht die Bevölkerungsreichsten Staaten. China (was jetzt nicht gerade ein Musterbeispiel für guten Umgang mit den Ressourcen und der Welt im Allgemeinen) pumpte seit der Industrialisierung weit weniger CO2 in die Luft. Selbst wenn man aber nicht mal den historischen CO2 Gehalt betrachtet, sondern nur den aktuellen: Indonesien hat 268 Millionen Einwohner (3,7% der Weltbevölkerung) und damit das viertbevölkerungsreichste Land der Welt, stößt dabei aber „nur“ 1,5% der weltweiten Neu-Emissionen aus. (Stand 2018)
    Zum Vergleich Deutschland hat gerade mal 81 Millionen Einwohner (1,15% der Weltbevölkerung) und stößt aber gleichzeitig 2% der weltweiten Neu-Emisionen aus.
    Es ist und bleibt dabei. Die Industrienationen insbesondere die Europäischen und die USA haben das Problem nicht nur aus historischer Sicht heraus zu verantworten, sondern auch aus aktueller Sicht. Gleichtzeitig sind das aber die Staaten, die eine geringere Geburtsrate haben.

    Deine Aussage ist immer der Versuch von sich (uns) abzulenken und zu sagen: „Die da in Afrika und Asien, die so eine große Bevölkerung haben sind Schuld daran und sollten mal aufhören so viel zu pimpern, damit der Klimawandel gelöst wird“.
    Wie ich es hier dargelegt habe, entbehrt das jeder faktischen Grundlage.

  21. Herr Freistetter,

    wenn Sie den Bau von Schulen, Wasserversorgung
    usw (bitte lesen Sie nochmals meinen Beitrag)
    als „Kolonialismus“ bezeichnen, dann haben Sie
    die Gesamtproblematik nicht annähernd verstanden.

    Mit Verlaub: ich nehme Sie nicht mehr ernst.

    MfG, Bernd

    1. @Bernd: Sie forderten, dass ein afrikanisches Land von Deutschland „erzogen“ werden sollte; dass die Deutschen den „armen“ Afrikanern mit Geld und Wissen weiterhelfen (weil sie selbst nix auf die Reihe kriegen?), aber nur, wenn sie endlich mit dem ganzen Sex aufhören und dauernd neue Kinder zeugen. Was soll das anderes sein als die Geisteshaltung die auch den Kolonialismus hervorgebracht hat: „Die in dem Land dort sind so primitiv, da müssen wir als zivilisierte Nation hin, den Laden übernehmen und ihnen zeigen wie es wirklich geht weil alleine schaffen sie das nicht“

      Natürlich kann und soll man anderen Ländern helfen! Aber man soll dann und dort helfen, wo Hilfe nötig ist. Ohne Auflagen! Ohne Schulmeisterei und Besserwisserei. Denn wenn es um Klimaschutz geht, dann sind wir im globalen Norden die, die hauptsächlich die Schuld tragen.

  22. Für die Fans der Reduzierung der Bevölkerungzahl:

    20% der Bevölkerung beanspruchen 80% der Ressourcen. (hat was mit Pareto zu tun).
    Was glaubt ihr, was ein intelligenter Algorithmus im Sinne einer optimalen Problemlösung durchführen würde? Umso mehr, wenn man dieses Programm hinter dem Wort Künsliche Intelligenz versteckt

  23. Sehr geehrter Herr Freistetter,

    bitte seien Sie so nett und lesen sich die Leserbeiträge
    aufmerksam durch. Wenn Sie keine Zeit haben, dann
    sollten Sie auf eine Kommentierung verzichten.

    Ich fordere überhaupt nichts. Und schon gar nicht
    von einem afrikanischen Land. Wenn dort Geld und
    Wissen vorhanden ist, dann ist ja alles klar.

    Wir im globalen Norden holen Öl und Kohle aus
    der Erde, unter anderem um zu heizen. In dreihundert
    Jahren dürfte es nur noch 2-3 Millionen Menschen in
    Deutschland geben, geheizt wird mit Holz oder Torf,
    was entsprechend nachwachsen muss.

    Reis und Geld nach Afrika schcken ohne
    „Gegenleistung“? Haben wir 70 Jahre gemacht,
    passiert ist nichts.

    Das Ende des Wirtschaftswachstums ist nah,
    dann haben wir hier in Deutschland schlimme
    Verteilungswettkämpfe. An den Tafeln ist das
    bereits jetzt der Fall.

    1. @Bernd: „bitte seien Sie so nett und lesen sich die Leserbeiträge
      aufmerksam durch. „

      Hab ich getan. Und bin anderer Meinung als sie. Damit muss man leben.

      „Reis und Geld nach Afrika schcken ohne
      “Gegenleistung”? Haben wir 70 Jahre gemacht,
      passiert ist nichts.“

      Dann könnte man ja mal überlegen, was wirklich der Grund dafür ist…

  24. @Bernd

    Wir im globalen Norden holen Öl und Kohle aus der Erde, unter anderem um zu heizen.

    Diamanten und andere Bodenschätze holen wir wo aus dem Boden, im globalen Norden? Es ist immer wieder toll, wenn man sich die Welt schön reden kann nicht wahr Bernd? Mit so einem beschränkten Weltbild wie ihrem geht das natürlich sehr viel leichter, als wenn man mal schaut was u.a. Deutschland so in Afrika in den letzten 2-300 Jahren angerichtet hat. So viel Reis und Geld kann man in den nächsten 500 Jahren gar nicht nach Afrika schicken, um den Kolonialismus wieder gut zu machen.

  25. @Bernd:

    […]

    Wir im globalen Norden holen Öl und Kohle aus
    der Erde, unter anderem um zu heizen. In dreihundert
    Jahren dürfte es nur noch 2-3 Millionen Menschen in
    Deutschland geben, geheizt wird mit Holz oder Torf,
    was entsprechend nachwachsen muss.

    […]

    Wir holen auch noch Gas aus der Erde, und wir heizen damit nicht nur, sondern bewegen uns, kochen und produzieren Strom – nur mal der Vollständigkeit halber. Es gibt allerdings auch noch die eine oder andere Möglichkeit, Energie zu gewinnen.

    Warum sollte es also in 300 Jahren nur noch 2-3 Millionen Deutsche geben, die ausschließlich mit Holz oder Torf heizen? Was soll Ihrer Meinung nach in einem Land wie Deutschland zu einer derartig drastischen Verringerung von Industrialisierung und Bevölkerung führen? Bevor es dazu kommt, stiege die Akzeptanz für Windmasten in der Bevölkerung an, und womöglich sogar für neue Kernkraftwerke.

  26. An Captain E:

    Um Ihre Fragen an Bernd zu beantworten:

    Die Zeiten der billigen Energie gehen zu Ende.
    Öl, Sand und Wasser werden knapp, vor allem
    in Arabien. Angeblich soll die durch Fracking
    gewonnene Energie für sich allein gerechnet
    weltweit nur vier Jahre reichen. Die Zahl der neu
    entdeckten Ölreserven sinkt. Der Heizwert von
    Kohle wird immer geringer, aber weltweit entstehen
    1.400 neue Kohlekraftwerke.

    Ein (zum Glück kleiner) Teil meiner Solarmodule
    ist nach nur 14 Jahren unbrauchbar (es dringt Wasser
    ein). Recycling-Quote noch gering.

  27. @Rolf:

    Um Ihre Fragen an Bernd zu beantworten:

    Die Zeiten der billigen Energie gehen zu Ende.
    Öl, Sand und Wasser werden knapp, vor allem
    in Arabien. Angeblich soll die durch Fracking
    gewonnene Energie für sich allein gerechnet
    weltweit nur vier Jahre reichen. Die Zahl der neu
    entdeckten Ölreserven sinkt. Der Heizwert von
    Kohle wird immer geringer, aber weltweit entstehen
    1.400 neue Kohlekraftwerke.

    Ein (zum Glück kleiner) Teil meiner Solarmodule
    ist nach nur 14 Jahren unbrauchbar (es dringt Wasser
    ein). Recycling-Quote noch gering.

    Hm, und wie kommen wir damit zu einem Szenario, dass es in 300 Jahren nur noch 2-3 Millionen Deutsche gibt, die ausschließlich mit Holz oder Torf heizen? Und vermutlich gibt es dann auch keinen Strom mehr und Fortbewegung findet zu Fuß, per Pferd oder per Esels- oder Ochsenkarren statt, wie?

    Tja, zurzeit mag die Mehrheit weder Braun- noch Steinkohle- oder auch keine Kernkraftwerke, aber auch keine On- oder Offshore-Windräder, Stromtrassen oder was auch immer. Gaskraftwerke haben eigenartigerweise einen guten Ruf, obwohl die das Klima zurzeit auch noch kaputt machen.

    Also, von fossilen Energien müssen wir weg. Ganz schnell! Der Klimawandel wird uns schon so hart treffen. Die Sonne scheint aber noch mindestens eine Milliarde Jahre und wird uns die ganze Zeit ausreichend Energie schicken (und spätestens dann sogar viel zu viel!). Die Haltbarkeit und die Recyclingfähigkeit von Photovoltaikmodulen wird sich sicherlich noch verbessern lassen. Windkraft ist bereits heute ein signifikanter Posten. Zudem kommt neben der kaum noch ausbaubaren Wasserkraft Solar- und Geothermie und Wärmepumpen. Was definitiv noch fehlt, sind gute Energiespeicher. Chemische Energiekonversion, die überschüssigen Strom in Wasserstoff und (synthetisches) Erdöl bzw. -gas „verwandelt“, könnte helfen. Das können wir sogar in armen Ländern tun und diesen dann bei ihrer Entwicklung unterstützen.

    Und kommt mir jetzt bitte nicht mit „Abhängigkeit“ oder „Verlagerung der Umweltzerstörung ins Ausland“! Wie sind jetzt bis zu einem gewissen Grad abhängig von Ländern, die fossile Energiequellen haben, aber diese Abhängigkeit läuft in beide Richtungen. Nutzung der Sonne würde die Anzahl der Lieferländer steigern, und das wesentlich nachhaltiger und klimaschonender als durch den Abbau von Kohle, Gas und Öl. Und was die Umweltzerstörung angeht, so sind die Freunde der akkugestützten Elektromobilität kaltlächelnd bereit, noch sehr viel umfangreichere Umweltzerstörung im Ausland zu akzeptieren – letztlich wieder schwerwiegende Eingriffe zwecks Abbau von Bodenschätzen.

    Womöglich werden wir also die Gaskraftwerke noch brauchen als Reserveanlagen für dunkle und windstille Tage (und Nächte), die dann Strom aus vorproduziertem Gas bereit stellen. Und wenn alle Stricke zu reißen drohen, dann müssten wir halt über unseren Schatten springen und neue Kernkraftwerke bauen. Wer mal seine Panik überwindet und sich die großen Katastrophen der letzten Jahrzehnte anschaut, der wird feststellen, dass immer Schlamperei die Ursache war, die Folgen aber regional begrenzt bleiben. Teuer ist die Bewältigung natürlich. Japan oder die Sowjetunion wären gut beraten gewesen, einen Bruchteil der Kosten vorher in die Sicherheit zu stecken.

    Was meinst du denn? Wofür würden sich die Menschen entscheiden? Ein Leben wie im Mittelalter mit Verschwinden von 95% der heutigen Bevölkerung oder doch lieber Technik, die vielleicht Unfälle produziert oder dem einen oder anderen unangenehm in Nase, Auge oder Ohr springt?

  28. @ uwe hauptschüler:

    Ich tue wenigstens einiges fürs Klima, da erlaube ich mir im Gegenzug auch ein paar Klimasünden. Jetzt sind erstmal die dran, die noch gar nichts getan haben, u.a. viele Industriebetriebe, Stromerzeuger etc.

    Was tust Du denn so fürs Klima?

  29. Die Whataboutism-Keule ist ein Totschlagargument, mit dem man auf Hinweise eindrischt, dass irgendwo mit zweierlei Maß gemessen wird.

  30. @noch’n Flo
    Gegen ihre Kreuzfahrten habe ich nichts. Aber geben Sie nicht den Klimaschubser, das ist lächerlich. Leute auf Kreuzfahrtschiffen haben mein Wohlbefinden am Strand noch nicht beeinträchtigt.
    Mich selber halte ich nicht für einen Klimaretter. Monatlich mache ich das Klima für etwa 1000€ kaputt, das ist der Betrag den ich für meinen Lebensunterhalt ausgebe. Meine CO2-Bilanz laut uba Rechner beträgt 6t ist aber hauptsächlich meiner dünnen Brieftasche geschuldet.

  31. „…Die anderen müssen etwas tun!”. Klingt gut, weil es immer super ist wenn die anderen schuld sind ….“

    Und da sind Klimaretter vorne mit dabei.

    „…da erlaube ich mir im Gegenzug auch ein paar Klimasünden. Jetzt sind erstmal die dran, die noch gar nichts getan haben, u.a. viele Industriebetriebe, Stromerzeuger etc…“

    s.o.
    Oder wie Norbert Blüm gesagt haben soll:

    „Alle sind dafür den Gürtel enger zu schnallen und ein jeder fummelt am Gürtel seines Nachbarn rum.“

    Klimatröten werde ich nicht unterstützen, mir den Gürtel enger zu schnallen.

  32. @How?(Lennon)

    „Genau, die Leute sind immer noch blind bzw. wollen nicht sehen, da sonst ihre “Welt” zusammenbrechen würde(was sie sowieso tut).
    Eine schnelle und gute Möglichkeit, die Geburtenrate zu drücken wäre bspw. ein umgekehrtes Belohnungssystem.“

    Ich habe gerade erst angefangen den thread hier zu lesen. Kann sein das schon jemand was dazu gesagt hat. Ich bin der Meinung das man jemanden der anderen vorschreiben will wie viele Kinder sie haben dürfen mit Forken und Fackeln auf den Stapel Holz führen muss. Damit jeder andere der so eine Idee hat weiß was ihn erwartet. Ihr indiskutablen Menschenrechtsbeschneider seid echt nicht ganz dicht.

  33. @uwe hauptschüler, #48

    Zitat: “ Klimatröten werde ich nicht unterstützen, mir den Gürtel enger zu schnallen.“

    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    Entweder Du schnallst Deinen Gürtel freiwillig enger oder die Naturgesetze werden ihn Dir enger schnallen. Diese lächerliche Anspruchshaltung jedoch, die Du hier an den Tag legst, wird Du auf Dauer nicht durchhalten. Die Natur ist kein Ponyhof, sondern ein Kochtopf 🙂 Um mal konkreter zu werden:

    Wir haben allein in Deutschland binnen 30 Jahren 80% der Insektenbiomasse verloren, global haben wir im selben Zeitraum 42% der Insektenbiomasse verloren, die globale Insektenbiomasse sinkt derzeit mit einer Rate von 2.5% pro Jahr. Und die durch fossile Brennstoffe verursachte Klimaerhitzung spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei diesem herben Verlust (was fatal ist, denn der Temperaturtrend wird für sehr lange Zeit nicht mehr runtergehen, ganz im Gegenteil^^). Insekten existieren seit rund 480 Millionen Jahren auf diesem Planeten, Homo Sapiens hingegen gerade mal lausige 300 Tsd. Jahre. Insekten gelten als sog. Schlüsselspezies in der Nahrungskette. Was denkst Du, wieviel Zeit hast Du noch, bis Du den Gürtel enger schnallen wirst?

  34. Es mag vielleicht immer noch der eine oder andere glauben/hoffen, dass Deutschland/Europa nicht ernsthaft von der durch fossile Brennstoffe verursachten Klimaerhitzung betroffen sei oder gar davon „profitieren“ würde. Irrtum, Europa, die Nordhalbkugel ist ein Hotspot der Klimaerhitzung, seit 10 -15 Jahren sinkt der Grundwasserspiegel in Europa kontinuierlich ab:

    “ 28.6.2020 – Trocknet Europa aus?“

    https://m.news.de/panorama/855855721/hitzewelle-in-europa-2020-nasa-mit-schockierenden-satellitenbildern-duerre-breitet-sich-in-europa-aus-immer-weniger-grundwasser/1/

    Die Klima- Faktoren (insbesondere die Veränderungen des Jetstreams), die dazu geführt haben, sind irreversibel.

  35. > Es muss allen Menschen möglich sein, nachhaltig zu leben. Deshalb soll in ein gut ausgebautes, breit leistbares öffentliches Nah- und Fernverkehrsnetz und leistbare, regionale erneuerbare Energie für alle investiert werden. … Gleichzeitig müssen klimafreundliche Fortbewegungsmittel auch zur ersten logischen Wahl für alle werden, d.h. mit leistbaren Preisen und in dichten Intervallen getaktet. Dort wo kein Zug oder Bus hinkommt, muss es andere bedarfsorientierte Lösungen geben: z.B. Carsharing

    Zwei Fragen habe ich dazu.
    – Wie soll das finanziert werden, wenn alle Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Ballungsgebieten (30% Anteil) und der Rest (70%) mit Carsharing unterwegs ist? Es heißt explizit mit leistbaren Preisen (für alle?).
    – Wie kann Carsharing helfen die Emission drastisch (nicht nur ein bischen) zu senken, im Gegensatz zu privaten PKWs?

  36. Die nahe Zukunft wird eher so aussehen(global):

    Chaotische Zustände, Randale/Bürgerkriege, Hunger, Entwertung aller Währungen und Anlagen, mangels Öl wird die Kohle, die wohl auch nicht mehr so massig vorhanden ist, so schnell verfeuert, dass uns schwindelig werden dürfte, falls ein geordneter Abbau dann überhaupt noch möglich ist.
    Klimafreundliche Fortbewegungsmittel?(Hi Hi Hi!):
    Fahrräder, Pferde-/Ochsengespanne.

  37. @How?(Lennon)

    Letztes Jahr gab es in Lingen einen Temperaturrekord
    von 42,6 Grad. Das wird aber noch geprüft.

    Am gleichen Tag war es in Tunis nur 36 Grad warm.

    (Daten von wetteronline.de)

  38. @Horny
    „Nur“ ist gut!
    Da Anpassung meist die beste Lösung ist, sollten wir uns vielleicht Erdlöcher graben wie in Coober Pedy in Australien, in denen wir dann im Sommer leben.

  39. 380.590 (5,96 Prozent der Stimmberechtigten) unterschrieben Klimavolksbegehren in Österreich.

    Damit kam man über die 100.000er-Hürde für die Behandlung im Parlament. 🙂

  40. @Horny, #56

    Der Lingener Rekord wird bis heute von einschlägiger Seite angezweifelt (Hecken am Standort der Messstation blah blah), der DWD allerdings hat den Rekord jedoch bereits im Juli 2019 offiziell bestätigt:

    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2019-07/hitzewelle-deutscher-wetterdienst-hitzerekord-temperatur-lingen

    Die Leute, insbesondere die Medien, konzentrieren sich ganz allgemein gerne auf einzelne Rekorde, aber der wirkliche Killer ist der Langzeittrend der Durchschnittstemperatur, auf dem sich einzelne Rekorde überhaupt erst aufschaukeln können ( dasselbe gilt für die Rekord-Temperaturen in Sibirien ect). Diese Tatsache ist in den Köpfen der meisten Leute noch nicht angekommen:

    Klimaerhitzung und 6. globales Massensterben sind nach menschlichen Massstäben „schleichende“ Killer, aber im geologischen Massstab laufen diese Dinge derzeit rasend schnell ab. Der menschliche Zeithorizont ist einfach zu klein, um die Dramatik der Ereignisse wirklich zu erfassen. Allein der globale Trend seit 1980 ist mehr als erstaunlich:

    “ Von den zehn wärmsten Jahren der gesamten Periode liegen alle mit Ausnahme des Jahres 1998 bereits im 21. Jahrhundert (sogar von den 16 wärmsten Jahren liegen 15 nach 2000). 2016, 2019, 2015, 2017, 2018, 2014, 2010, 2013, 2005, und 1998 waren die bisher wärmsten Jahre der Messreihe. 2015 bis 2019 war mit deutlichem Abstand die wärmste 5-Jahresperiode seit Beginn der Messungen. Die fünf Jahre 2014-2018 waren um 1 °C wärmer als die vorindustriellen Temperaturen. Dabei hat das Tempo der Erwärmung deutlich zugenommen. Und es gibt zahlreiche Regionen mit einem stärkeren Temperaturanstieg als dem globalen Mittel, so dass 20-40 % der menschlichen Bevölkerung bereits einen Anstieg von 1,5 °C erfahren haben…“

    https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Aktuelle_Klimaänderungen

    Deutschland zählt übrigens auch zu jenen oben genannten Regionen, in denen der Temperaturanstieg zZt bereits 1.5°C beträgt.

Schreibe einen Kommentar zu Captain E. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.