Heute vor sieben Jahren habe ich über die wichtige Forschungsarbeit der Astronomin Jocelyn Bell Burnell geschrieben. Ihre Entdeckungen in der Radioastronomie und zu den pulsierenden Resten toter Sterne hat sie in den 1960er-Jahren gemacht; Jocelyn Bell Burnell hat aber auch heute noch interessante und wichtige Dinge zu sagen. Zum Beispiel in diesem Vortrag, den ich euch heute gerne zeigen möchte:

Einen Satz aus diesem Vortrag finde ich besonders wichtig: „We need all the talent“, sagt Bell Burnell und hat damit völlig recht! Egal wie viele sehr gute Gründe es sonst noch gibt (und es gibt sehr viele sehr gute Gründe!) dafür zu sorgen dass mehr Frauen die Möglichkeit haben eine wissenschaftliche Karriere zu verfolgen: Allein aus diesem Grund ist es eigentlich offensichtlich, dass der Status Quo immer noch nicht gut genug ist. Es ist einfach absurd, so viel potentielles Wissen einfach zu ignorieren!

Ich bin einmal bei einem Interview gefragt worden, was die großen offenen Fragen der Wissenschaft sind und was man tun kann, um sie zu beantworten. Bei einigen (zum Beispiel bei der Identifikation der Dunklen Materie) ist das vergleichsweise leicht zu beantworten; hier ist mittlerweile ziemlich klar, in welcher Richtung man die Antworten suchen muss und welche Forschungszweige man verstärkt verfolgen sollte. Bei anderen Fragen ist es schwieriger. Eine der größten offenen Fragen ist vermutlich die nach der Zusammenführung von Gravitationstheorie und Quantenmechanik in einer übergeordneten Theorie. Daran arbeiten Forscherinnen und Forscher seit Jahrzehnten und sind noch nicht wesentlich voran gekommen. Ohne so eine Theorie wird die Naturwissenschaft aber irgendwann an ihre Grenzen stoßen. Was soll man also tun? In welche Richtung soll man forschen?

Jocelyn Bell, 1967 (Bild: Roger Haworth, CC-BY-SA 2.0)
Jocelyn Bell, 1967 (Bild: Roger Haworth, CC-BY-SA 2.0)

Ich habe damals keine Antwort auf diese Frage gehabt und habe auch heute keine. Wie so eine Theorie der Quantengravitation wirklich aussehen kann, ist immer noch so unklar, dass sie irgendwo her kommen könnte. Die einzige Antwort die ich habe: Wir müssen dafür sorgen, dass wesentlich mehr Menschen Interesse an der Wissenschaft haben als heute! Und vor allem müssen wir dafür sorgen, dass wesentlich mehr Menschen die Möglichkeit haben, wissenschaftliche Karrieren zu verfolgen!

Die Wissenschaft hat schon so enorm viel erreicht. Wir haben so enorm viel über unser Universum herausgefunden; unsere Welt und unseren Alltag so enorm verändert. Und trotzdem sind die Ergebnisse der Wissenschaft fast ausschließlich von europäischen/nordamerikanischen Männern gefunden worden. Die stellen aber nur einen kleinen Teil der gesamten Weltbevölkerung dar. Wie anders könnte unsere Welt heute aussehen, wenn wir all das geistige Potential so vieler anderen Menschen nicht so lange ignoriert hätten und heute immer noch viel zu sehr ignorieren? Was hätten wir schon alles entdecken und herausfinden können, wenn von Anfang an die Frauen einen gleichberechtigten Zugang zur Wissenschaft gehabt hätten? Wenn nicht so große Teile der Welt (zum Beispiel in Afrika) unter so vielen anderen Problemen zu kämpfen haben?

Vielleicht hat man der Person, die unsere Energiekrise lösen hätte können eine wissenschaftliche Karriere ausgeredet, weil das „nichts für Frauen“ ist? Vielleicht ist die Entdeckerin der Quantengravitation in irgendeinem afrikanischen Land verhungert? Welche Chancen haben wir verpasst, weil unsere Gesellschaft nicht allen die gleichen Chancen bietet? Jocelyn Bell Burnell hat völlig Recht, wenn sie sagt dass wir das ganze Talent der Menschheit brauchen. Eine andere Strategie können wir uns schlicht und einfach nicht leisten.

32 Gedanken zu „Wir brauchen das Wissen aller Menschen“
  1. Völlig richtig. Aber um dies zu erreichen, muss die Menschheit erst einmal mit einer soliden Bildung versorgt werden. Und da sind wir schon in unserem hoch entwickelten westlichen Industrieland auf dem völlig falschen Dampfer.
    Die 6-jährige Anne aus unserer Nachbarschaft, deren Vater unbekannt weggelaufen ist, und deren Mutter ohne jeglichen Schulabschluss seit Jahren von Harz 4 lebt, wird niemals die Chance haben, eine Uni von innen zu sehen. Niemand kümmert sich um ihre Hausaufgaben oder gibt ihr Nachhilfe, die sie dringend bräuchte. Wenn das noch zwei Jahre so weitergeht, hat sie endgültig den Anschluss verloren und wird in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, anstatt vielleicht in 30 Jahren die Riemannhypothese zu beweisen. Und es gibt viele Annes, und es werden immer mehr.
    Um „international wettbewerbsfähig zu bleiben“, gibt es in unserem Land stattdessen eine Elitenförderung. Konkret bedeutet das, dass eine handvoll meist ohnehin schon privilegierter Hochschulen im Rahmen einer „Exzellenzinitiative“ einen unfassbar großen Batzen des Bildungsetats verschlingen.
    Nicht dass wir uns falsch verstehen: ich arbeite selbst in der Forschung und weiß, wie viele Ressourcen das erfordert. Forschungsförderung ist gut und notwendig, aber sie darf _niemals_ zu Lasten der Schulbildung unserer Kinder gehen. Manchmal frage ich mich, wie viele unterprivilegierte und chancenlose Kinder man mit dem Geld, dass alleine meine Arbeit im letzten Jahr gekostet hat, bildungstechnisch mit den notwendigen Startschub versorgen könnte. Ich glaube, dass ein stabiler und umfassender Bildungssockel langfristig die Wissenschaft nicht mehr voranbringt als ein paar gepushte Spitzenunis.

    1. @schlappohr: „Nicht dass wir uns falsch verstehen: ich arbeite selbst in der Forschung und weiß, wie viele Ressourcen das erfordert. Forschungsförderung ist gut und notwendig, aber sie darf _niemals_ zu Lasten der Schulbildung unserer Kinder gehen. „

      Natürlich; das ist aber auch trivial. Ich glaube aber auch nicht, dass das jemand so gefordert hätte. Es ging mir ja in meinem Text auch nicht um Forschungsförderung sondern eben gerade darum, ALLEN die Möglichkeiten zu geben, eine wissenschaftliche Karriere verfolgen zu können; unabhängig von Geschlecht, Religion, sozialem Status, etc.

      „Ich glaube, dass ein stabiler und umfassender Bildungssockel langfristig die Wissenschaft nicht mehr voranbringt als ein paar gepushte Spitzenunis.“

      Habe ich nicht genau das geschrieben? Um Eliteunis (die ich auch nicht sonderlich zielführend finde) gehts doch jetzt gerade gar nicht?

      1. @schlappohr: Natürlich ist ein ordentliches Bildungssystem wichtig. Aber das braucht politischen Willen. Und viele Änderungen. Ich bin ja der Meinung, dass es 1) viel, viel schwerer werden sollte, Lehrer/Lehrerin zu werden als jetzt. Dafür sollte der Job aber auch 2) zu den am besten bezahlten gehören die es im öffentlichen Dienst gibt (was angesichts seiner Bedeutung nur angemessen ist). Der Job sollte das Prestige haben, das ihm zusteht; es sollten sich die besten und begabtesten darum streiten, ihn ausüben zu dürfen – und wenn dann auch noch die Ausstattung entsprechend ist, ist schon einiges gewonnen.

  2. Ich sehe gerade, dass mein letzter Satz in #3 Unsinn ist. Das „nicht“ muss natürlich weg, sorry.

    „Um Eliteunis […] gehts doch jetzt gerade gar nicht?“

    Nein, und das war ja auch nicht als Kritik gemeint. Ich wollte nur auf den Missstand bei der Verteilung der Bildungsmittel hinweisen. Um „We need all talent“ umsetzen zu können, ist hochqualitative flächendeckende Schulbildung unverzichtbar, und davon entfernen wir uns immer weiter, während das große Geld zunehmend an Eliteunis konzentriert wird. Das wäre ein Punkt, an dem man ansetzen könnte um die Situation zu verbessern.

    Trivial finde ich das allerdings nicht. Natürlich nimmt niemand den Schulen das Geld weg um es den Unis zu geben. Aber so ein finanzstarkes Förderprogramm wie die Exzellenzinitiative hätten die Schulen in Deutschland bitter nötig, um den Bildungsstandart insgesamt anzuheben.

  3. Ich habe mal gelesen, lange bevor es das Internet gab, und ich weiß leider auch nicht mehr wo, deshalb mit Vorsicht zu genießen. Also, ich habe gelesen, dass die Polynesier lange vor Herschel schon den Uranus kannten, und zwar als Planet. Ich kann mir schon vorstellen, dass das stimmt. Immerhin ist Uranus mit bloßem Auge sichtbar, und die Polynesier waren sehr gute Seefahrer und kannten auch den Himmel sehr genau.

  4. @schlappohr: Da ist wohl was dran. Schulen könnten wirklich mal bessere Ausstattung/Ausbildung gebrauchen (und ein besseres Image; Lehrer ist ja jetzt kein wirklich häufiger Berufswunsch, besonders in Mathematik/Informatik/Naturwissenschaften — und wo wir schon dabei sind, mehr Informatikbildung könnten wir sowieso gebrauchen, sonst basieren wir unsere Gesetze noch auf schlecht gemachten Filmen).

    Aber mehr Geld für Bildung ausgeben, wo kämen wir denn da hin? Neee, das geht nicht, nicht wo wir jetzt jetzt doch eh alle postfaktisch sind und so …

  5. Ich weiß nicht ob unser „Bildungs“system seinen Namen überhaupt noch verdient. Obwohl uns Menschen stetig mehr Lebenszeit zur Verfügung steht, lassen wir unseren Kindern immer weniger Zeit, um in den Genuss von guter Bildung zu kommen. Statt dessen züchten wir im Akkord möglichst produktive Bachelor-Ressourcen für die Wirtschaft. Und ich denke man nimmt dabei auch ganz bewusst Systemverlierer wie die kleine Anna aus Schlappohrs Kommentar in Kauf.

    Wir Deutschen – und ich meine damit alle die hier leben, egal woher sie abstammen – als super reiche Industriegesellschaft, könnten es uns eigentlich erlauben _alle_ unsere Kinder über die gesamte gesellschaftliche Breite zunächst einmal in Musik, Sprache, Sport, Kunst, Spiel (Schach, Go & Co) und Theater auszubilden, und sie erst als Jugendliche bis hin ins junge Erwachsenenalter an die Wissenschaften (Geist & Natur) heranzuführen.

    Auf diese Weise würden wir kreative, frei denkende Geister über alle sozialen Schichten hinweg und unabhängig vom Geschlecht heranbilden.

    Doch vermutlich würde auch ein auf diese Weise idealisiertes Bildungssystem kein Exportschlager werden, denn solange die Menschen in anderen Teilen der Welt ihre meiste Lebenszeit auf das nackte Überleben verwenden müssen – weil sie für uns T-Shirts für 50 Cent die Stunde nähen – solange werden wir auch nicht weltweit die Talente die wir so dringend brauchen heranbilden können.

  6. @ Madouc

    Warum sollte man ausgerechnet neugierigen und wissbegierigen Kindern die Wissenschaft vorenthalten?

    Und woher kommt die Arroganz, „zunächst einmal in Musik, Sprache, Sport, Kunst, Spiel (Schach, Go & Co) und Theater auszubilden“.
    Was macht diese Bereiche so viel wertvoller als die Wissenschaft dass man sie vorziehen muss?

  7. Danke. Ich freue mich immer, wenn ich in diesem Blog über Frauen in der Wissenschaft lesen kann. Schade, dass nur heute Weltfrauentag ist, ab morgen läuft alles wieder normal.

  8. @Gerry: Das ist keine Arroganz. Die Themenbereiche die ich aufzählte sehe ich keinesfalls ‚über‘ den Wissenschaften, falls das so rüber kam möchte ich mich entschuldigen.

    Doch erwiesener Maßen sind sie allesamt extrem förderlich für Kreativität und Persönlichkeitsbildung. Ich will die Wissenschaften nicht vorenthalten, im Gegenteil. Ich denke nur, dass wenn wir unseren Kindern mehr Lebenszeit zur Entwicklung ließen (bis etwa 12) und sie bis dahin mit den Themen beschäftigen würden die ich aufzählte, hätten wir eine viel bessere Grundlage für erfolgreichere Bildungsvermittlung, Neugier und Forscherdrang in den Wissenschaften.

    Ich würde wollen, dass wieder viel mehr in Richtung Forschung gelehrt wird, und nicht in Richtung Berufsausbildung. Ich würde auch nicht weniger Zeit als unser heutiges System auf Wissenschaften verwenden wollen, auch hier eher das Gegenteil, nämlich mehr Zeit! Die Dinge die ich aufgezählt habe, die sollen die Grundlage schaffen, für Menschen die dann mit 13+ anfangen die wissenschaftlichen Grundlagen zu lernen. Und wer sagt denn dass man mit 25 spätestens Berufsanfänger sein muss, warum nicht jedem bis 30 die Chance geben sich frei zu entfalten (staatlich finanziell gefördert)?

    Das Thema ist zu lang für die Kommentarspalte von Florians Blog, aber sei versichert ich befürworte nichts mehr als ganze Heerscharen von verantwortungsbewussten freigeistigen Wissenschaftlern heranzuziehen anstatt gut funktionierende gehorsame Wirtschaftsroboter.

  9. @Florian

    Sry ich glaube es sollte kleinere Klassen geben und Lehrer mit Begeisterung und Toleranz. Ein Lehrer der dich Führen kann wenn zu Hause alles schief läuft ist wichtiger als a^2+b^2=c^2. Der ganze Schulbetrieb ähnelt doch eher einer Viehabfertigung als Menschlichem
    sein.

  10. Ein zukünftiger Trend könnte das Erlernen von Wissen jeder Art mithilfe von Artificial Intelligence (AI) wesentlich erleichtern, wobei die AI von allen Beteiligten über interaktive Gespräche das bereits latent vorhandene Wissen, erst nach eingehender Prüfung in die AI-Wissensdatenbank aufnimmt.

    Auch der gesamte Inhalt des Internet sollte durch solche AI-Systeme laufend durchkämmt und auf relevantes, anwendbares Wissen analysiert werden, welches letztlich wiederum der gesamten Menschheit zu Gute kommt.

    Besonders wichtig ist hier die vorzeitige Übermittlung einer exakten wissenschaftlichen Sprache sowie die korrekte Anwendung der Mathematik, daher solche genialen Matheprogramme (wie Mathematica, Maple, Mathlab, MathCAD) sollten grundsätzlich wesentlich günstiger werden, da sie kreativ mithelfen die AI-Programmierer der Zukunft schon jetzt heranzubilden.

    Mein Projektvorschlag: Für private Lernzwecke sollten die Studentversionen von Mathematica, Maple, Mathlab, MathCAD für nicht gewerbliche Zwecke, für alle mathematikinteressierte Menschen zum exakt gleichen Preis angeboten werden, was z.B. Microsoft mit den „Microsoft Office 20XX Home and Student“ Paketen ebenso erfolgreich praktiziert(e), die ja für Privatleute ebenfalls zum gleichen Preis weiterhin erhältlich sind, solange sie eben nicht gewerblich genützt werden, was ich auch fair finde.

    Von einer fortlaufenden jährlichen Gebühr halte ich jedenfalls nichts!

    Mit der laufenden Weiterentwicklung der AI werden dann hoffentlich auch diese Standard-Matheprogramme Teil des AI-Systems werden, wobei je nach Neigung des Lernenden die entsprechende Simulation gewählt werden kann, dann aber hoffentlich völlig kostenlos :).

  11. Ein weites Feld!

    Deutschland hat 10% female Astronomen. Weltdurchschnitt ist 15%.
    Wie kommt das?
    Nun es ist ein Wurm – größer noch als der Badische Riesenregenwurm drin!

    Der Anfang in ganz Deutschland war 1900 damals nähe Mannheim noch in Baden:

    https://www.uni-heidelberg.de/presse/news2012/pm20120403_frauenstudium.html

    Es gab wohl erst Relativitätstheorie und danach sagten die meisten Profs
    noch Frauenhirne sind strukturell ungeeignet für alles Mögliche …

    Heute ist nicht besser: Erzählt es nicht der Pegida: An Universitäten liegt die Frauenquote im Sudan
    und Pakistan bei 50 Prozent, in Iran sind es in den Wissenschafts- und
    Ingenieursstudiengängen sogar 70 Prozent. An ägyptischen Unis sind 35
    Prozent der Studenten weiblich, in Kuwait 67 und in Saudi-Arabien immerhin 27.
    Quelle:
    https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/forschung-in-islamischen-laendern-wissenschaft-im-namen-allahs-a-517117.html

    In Ostdeutschland zu DDR Zeit waren 50% -70% in Informatik weibliche Studenten. Unglaublich oder?

    Mich wundert nichts mehr:
    Wir haben global mit Abstand die größte Dichte an Frauenzeitschriften, die der (Damen)welt erklärt, wie die Welt gefälligst auszusehen hat.

    Gleichzeitig ist auch die Geburtenrate Rekord niedrig.

    Carolin Kebekus bringt viele dieser Themen gut auf den Punkt, das war noch, bevor sie sich mal als Päpstin bewarb:
    https://www.youtube.com/watch?v=tWgvHM2voXg

    Ohne Menschen mit Migrationshintergrund sähe es übelst aus. Wir brauchen keinen Trump, der Lügen und Verschwörungstheorie am Fließband erzählt. Die Rolle ist seit über 40 Jahren effektvoll besetzt:
    https://www.youtube.com/watch?v=2sXzxvns5jY

    Zu Bildung allgemein:
    Man sollte wirklich stolz sein, dass es hier Bildung kostenlos gibt. Das ist nicht
    selbstverständlich, wenn man in USA auf die Student Schulden schaut.
    Leider sind die Schulsysteme wegen Ihrer Kleinstaaterei – die aber Hauptthema
    des föderalen BRD-Systems sind – zu provinziell und mit zu vielen ohne jegliche
    Lebenserfahrung außerhalb Schule/Uni besetzt.

    Die OECD kritisiert Deutschland als das Land, in dem Bildung am meisten vererbt wird,
    d.h. zu wenig soziale Mobilität existiert.

    Neben einem sich selbst administrierenden
    Bildungssystem liegt es an der Einkommens- und Wohlstandsverteilung. Es wäre genug da aber da werden die Leute schlimmer angelogen, als von Alice Schwarzer und allen Frauenzeitungen zusammen.

    Zum Abschluss noch ein Bildungstest:

    Alle Chinesen können zwei fast beliebig lange Zahlen hinschreiben und das Multiplikationsergebnis der beiden sofort ablesen.

    Das Verfahren ist mit ca. 1000-2000 Jahren fast brandneu.

    Na, wer kann das?

  12. @EchtSuperDasPodcast

    „Alle Chinesen können zwei fast beliebig lange Zahlen hinschreiben und das Multiplikationsergebnis der beiden sofort ablesen.

    Das Verfahren ist mit ca. 1000-2000 Jahren fast brandneu.“

    Wenn es die Sache mit den Kreuzungspunkten von Linien ist, wage ich mal zu behaupten, dass unsere westliche schriftliche Multiplikation schneller 9876*6789 ausrechnen kann als der Chinese mit seinem Picasso.

  13. Wie viele Chancen haben wir verpasst, weil unsere Gesellschaft nicht allen die gleichen Chancen bietet?
    Obwohl ich einer Meinung mit FF bin, dass es hirnrissig ist Frauen von irgendetwas fernzuhalten, stellt sich mir doch immer wieder die Frage bei Diskussionen über Frauenförderung: Welches Gesetz (in Österreich) gibt es, das Frauen verbietet das Gleiche zu machen wie Männer ?

    1. @Franz: „Welches Gesetz (in Österreich) gibt es, das Frauen verbietet das Gleiche zu machen wie Männer ?“

      So ein Gesetz gibt es natürlich nicht (hat auch keiner behauptet). Aber es gibt Gesetze, die es Frauen schwerer machen als Männer. Wenn es zB keine vernünftige, billige und allgemein zugängliche Kinderbetreuung gibt; keine Anreize für Männer, ihren Job zwecks Kinderbetreuung zu verlassen, usw – dann endet das zwangsläufig damit, dass es die Frauen sind, die sich entscheiden müssen, ob sie Karriere machen oder Familie. Und Beispiele dieser Art gibts genug. Und es sind ja nicht nur die Gesetze – es ist auch generell ein Problem der Gesellschaft selbst.

  14. @Florian Was Du sagst geht in die richtige Richtung, aber eine gedanklicher Schritt fehlt m.E.:

    Du gibst vermeintlich Beispiele wie die Gesellschaft Mechanismen erzeugt die im Ergebnis „Frauen“ und z.B. „Wissenschaft“ – feindlich wirken (man könnte auch „Karriere“ einsetzten.)

    Tatsächlich tust Du das aber genau genommen – und das sollte man immer – gerade als Wissenschaftler – mit keinem einzigen Wort oder Gedanken.

    Was Du dagegen ausführst ist, dass die Gesellschaft essentiell -> kinderfeindlich ist.

    Nichts anderes erzählt auch #Schlappohr!

    Das träfe die Realität weit besser und es würden Zehn Stern-Geschichten kaum ausreichen, das zu erzählen.

    Wenn Du mit „kinderfeindlich“ im Sinne nochmal Deine Aussage liest, hast Du vollkommen recht.

    Es ist hier mit der Kinderfreundlichkeit ständig ähnlich wie gerade z.B. in USA zunehmend. Natürlich hat dort keiner eine rassistische Ideologie. Sie sind halt etwas rechtsflügelig, hassen fallweise alle XY, die WASP sind einfach grundsätzlich besser, kaufen vermeintlich nur Amerikanisch weil es per Ur- Amerikanischem Atom schon besser ist, sind weltweit führend in allem, trennen zur Abschreckung Familien anderer Länder an der Grenze, sonst gerne per Staatsangehörigkeit und Religion und würden, wenn unkontrolliert, gerne Kreuze mit was dran anzünden wenn man eine Zipfelmütze auf hat … aber wer wird den gleich rassistisch sein.

    Wer würde in einem – per PolitikerInnenmund – als kinderfreundlich erklärten Land (z.B.) Deutschland, einem ebensolchen erklärten Bundesland und einer eben solchen Stadt auf die Idee kommen, dass die Gesellschaft essentiell nicht kinderfreundlich ist und es womöglich daran liegt!

    Du kommst doch viel rum. In Wien dürfen Kinder im Sommer drei Monate kostenlos mit ÖPNV durch die Stadt fahren. In Frankreich alle Kinder bis sieben Jahre kostenlos in Museen und das „Produkt“ Kind wird ebenda auch viel häufiger nachgefragt!

    Nochmal: Deutschland 10% Durchschnitt 15% weibliche Astronomen. An was liegt das. An der Kinderbetreuung der Unis? ich glaube nicht.

    Es liegt am Frauenbild in der Gesellschaft!

  15. @superdaspotcast

    Ich will ein Beispiel aus Monnem nennen.

    Reiche Firma. Gedanke(innerhalb der IT Abteilung..aber allgemein gedacht) Einen Hort für Kinder einrichten. Nicht besetzte Gebäude existent. Kantine usw.
    Antwort des Managements: Nicht unter 1000 Euro monatlich pro Kind machbar. Ja ich weiss nicht wie die rechnen ?!
    Aber glaub mir ich lüge nicht. Realität in Monnem.

  16. Es ging mir ja in meinem Text … eben gerade darum, ALLEN die Möglichkeiten zu geben, eine wissenschaftliche Karriere verfolgen zu können; unabhängig von Geschlecht, Religion, sozialem Status, etc.

    ist das nicht trivial?

  17. @tomtoo Es haben letztes Jahr bestimmt viele gehört. Poser Autos wurden still gelegt. Bild von Polizist neben Zehn getunten konfiszierten Autos auf Polizeihof Mannheim. Die Deppen vom Dorf nervten 5000 Leute auf einmal, mit neuen Blechen, die über Schmerzschwelle Krach machten!

    Warum schreib ich das ?

    Solche und viele andere Autos kosten über tausend Euro im Monat! Bei Betriebskosten von 1 Euro pro KM für ein heiligs Blechle und 15tKM Durchschnittsfahrleistung ist jeder dabei…
    Das ist hier normal!

    Ein Kind für 1000 Euro im Monat zu betreuen findest Du teuer! Ich nicht. Bei einem Doppelverdiener mit abgeschlossenen Akademiker Ehepaar müsste man abhängig vom Einkommen sogar noch mehr verlangen. Dann kann sich nämlich die Erzieherin – in den meisten anderen Ländern ein Uni-Studium – hier in D traut man es jeder Mutter nebenher zu- (es gibt keine Kindergarten Pflicht), auch mal Kinder leisten!

    Der Satz oben war bewusst falsch:
    Ein Auto für 1000 Euro ist krank –
    Ein Kind für 100 Euro ist dagegen normal

    Hier ist der Link zu den Mannheimer Straßenkindern: Das hätten sie mal berichten sollen, statt über die Autos!
    https://www.freezone-mannheim.de/

    @18Madouc
    Du liegst meneir Erfahrung nach falsch:
    Chinesen müssen es nicht rechnen – Die lesen es ab! Habe aus vertrauenswürdiger Quelle von zwei Schülerinnen neben einander sitzend, das es chinesisch schneller geht. Da kannst es lange anders glauben, – es ist ja ein freies Land – aber dann darfst Du keine international vergleichenden Pisa Studie lesen.
    In Ostasiaten sind sie immer in Mathe und Rechnen meist ein Jahr besser bzw. weiter.
    Das wird aber ignoriert …kann ja nicht sein, weil darf nicht sein!!!

    @Ernie
    Ja – Ist trivial aber warum schaffen wir es nicht und hier können Kinder von Reichen und gebildeten studieren?
    Die mit Abstand weltweit meisten Studenten pro Bevölkerung schafft übrigens … ja welches Land wohl? …Kleiner Tipp : Da müssen schon immer Frauen zur Armee 🙂

  18. 1000 € Kinderbetreuung sollte normal sein nicht 100! da fehlte eine Null! Normaler als ein Auto für 1000 Euro im Monat!

    PS:Das Land war übrigens Israel!

  19. Der Film: Phenomenon – Das Unmögliche wird wahr.

    Und der vor kurzen auch im Fernsehn lief, schildert auf einer Dramatisch recht guten weise, was wohl geschieht wenn jemand aus dem Heiteren Himmel Urplötzlich von Heute auf Morgen aus seinem gewohnten Alltag heraus gerissen wird von einem Mittelmäßig gewöhnlichen Dasein der Masse “befreit“ werde gleich wie als hätte er sich am Abend Schlafen gelegt und am nächsten Morgen ist die ihn ansonsten so gewohnte Welt nicht mehr der seinen.
    Weil dieser feststellt das er über Bemerkenswert Geistig überlegende Fähigkeiten jüngst verfügt, wonach das Spiel Namens Physik ihn Freude bereite als das es Spaß mache damit zu spielen. Doch alleine zu spielen mache auf dauer auch keinen Spaß mehr aber die anderen größeren Kinder (Prof. Dr. so wie so) wollen ihn nicht dabei haben, weil dieser kein Kind mehr sei und sie fürchten er mache ihr Spiel damit Kaputt.

    Weil Spaß macht es so nur, wenn man es auch kann. Um es zu können bedürfe es jedoch die Spielregeln zu kennen.

    Können im Kennen, der Unwissenheit in Wissen, als Macht derer Ohnmacht gleich sei als Eins von beiden wie Drei zu einem.

  20. Phenomenon ist ein Film mit …John Travolta…
    https://www.youtube.com/watch?v=dZh_jdE2z6o

    und äh bei John Travolta steht in Wikipedia…

    Travolta übernahm auch eine größere Rolle im von ihm produzierten Science-Fiction-Film Battlefield Earth – Kampf um die Erde (2000). Diese Verfilmung eines Science-Fiction-Buchs des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten und wurde ein kommerzieller Flop. Travolta ist ein prominentes Mitglied der in Deutschland umstrittenen und in mehreren Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachteten Scientology-Bewegung.

    keine Ahnung, ob die auch was mit Ratiopharm zu tun haben?

  21. Bot?

    Da sich die Fehlerquote irgendwo bei 1/Wort befindet, PDP10: Extrem wahrscheinlich.

    gibts das auch von Ratiopharm?

    Und falls kein Bot, wäre einerseits die korrekte Fragestellung ‚kommt das von etwas von Ratiopharm?‘ und würden andererseits wg der Initialen nur noch Federn fehlen.

  22. @EchtSuper:

    Phenomenon ist ein Film mit …John Travolta… etc.

    Ich weiß … deshalb konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob’s das auch von Ratiopharm gibt.

    Man muss ja dem El-Ron seinen Leuten nicht gleich sein ganzes Geld hinterher schmeissen, wenn man das auch billiger haben kann :-).

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