Es ist immer noch höchst absurd, die aktuellen Nachrichten aus den USA zu verfolgen. Es ist absurd dass ein Mensch wie Donald Trump tatsächlich US-Präsident werden konnte. Nicht absurd ist dagegen die Tatsache, dass Trump nun exakt das macht, was er immer versprochen hat zu machen. Das ist bedenklich; das ist verstörend. Der fast schon beiläufige Rassismus und die so offen demonstrierte Fremdenfeindlichkeit die hinter Entscheidungen wie dem Einreiseverbot für Menschen aus sieben afrikanischen/arabischen Ländern steht ist höchst erschreckend. Und es ist gut, dass so viele Menschen das nicht einfach kommentarlos hinnehmen. Zu den Menschen die dagegen protestieren gehören auch und vor allem die Wissenschaftlerinnern und Wissenschaftlern. Forschung ist schon längst eine internationale Disziplin geworden in der Menschen aus allen Ländern und über alle Grenzen und nationalen Streitigkeiten hinweg miteinander kooperieren. Diese Kooperation wird allerdings durch Aktionen wie das Einreiseverbot massiv boykottiert. Und auch wenn die Richter in den USA der Fremdenfeindlichkeit von Donald Trump derzeit noch etwas entgegensetzen und eine Aussetzung des Banns erwirken konnten ist es noch lange nicht sicher, dass das auch in Zukunft so bleibt. Deswegen möchte ich gerne den Gastbeitrag der Astronomin Christina Thöne veröffentlichen. Lest ihn.
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Wissenschaft ohne Grenzen – Forscher in aller Welt protestieren gegen das US Einreiseverbot
Seit Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde, stehen die Medien in aller Welt Kopf und man fragt sich jeden Morgen, was hat er denn gerade wieder angestellt hat. Am 27. Januar hat er das bisher wohl umstrittenste und am meisten diskutierte Dekret erlassen, einen 90-tägigen kompletten Einreisestop für Staatsangehörige aus 7 Staaten, Iran, Irak, Lybien, Somalia, Sudan, Syrien und dem Jemen. Von heute auf morgen und auch für Doppelstaatler, d.h. ein Iraner, der mit 5 Jahren nach Deutschland geflohen ist und auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat gilt als genauso „böse“ (Anm: Angeblich wurde das Verbot für Doppelstaatler schon vor einigen Tagen aufgehoben, aber nur wenn die 2. Staatsbürgerschaft aus der EU ist, also ersetzen wir einfach Deutschland mit Australien und das Problem besteht weiterhin). Dummerweise gibt es Staatsangehörigkeiten wie die iranische (aber auch die griechische und mexikanische und bestimmt noch ein paar mehr), die wird man nicht einmal los wenn man es möchte, einmal Iraner immer Iraner.
Dies hat nicht nur irgendwelche Touristen getroffen, sondern auch Personen mit gültiger Aufenthaltserlaubnis, Leute die teilweise ihr gesamtes Leben dort haben, inklusive Arbeit, Familie, Haus und Hund. Wer gerade außer Landes war durfte auch nicht mehr zurück. Man muss sich das einmal vorstellen, man fliegt in Urlaub nach Thailand oder auf Geschäftsreise nach Peking, aber auf dem Rückflug über Dubai heißt es plötzlich, nee, Sie dürfen nicht weiter in den Flieger nach München, Sie sind österreichischer Staatsbürger und die Österreicher können kein Hochdeutsch, deswegen wollen wir die nicht mehr bei uns haben. „Aber… ich hab mein Auto am Flughafen, der Hundesitter ist ab morgen auch nicht mehr da… Und mein Chef erwartet mich zurück… Was zur Hölle mach ich jetzt…?!“
Wer mit einem gültigen temporären Visum einreisen wollte wurde am Flughafen festgehalten und zurückgeschickt, Bürger aus den 7 Staaten konnten nicht mehr ausreisen sonst würde ihnen auf der Rückreise dasselbe widerfahren. Zwischen 60.000 und 100.000 Visa wurden angeblich widerrufen. Extreme Beispiele gab es viele, Menschen die ihre schwerkranken Eltern im Ausland nicht mehr besuchen konnten, ein Fünfjähriger der stundenlang in Handschellen festgehalten wurde wobei dieses Vorgehen auch noch vom Sprecher des Weißen Hauses verteidigt wurde, was sich derzeit abspielt erinnert irgendwie leider sehr an Begebenheiten vor mehr als 70 Jahren. Jede dieser Geschichten für sich alleine macht einen traurig, aber ich will hier ein weiteres Problem dieses Einreisestops erwähnen, das der Wissenschaftler.
Wissenschaftler sind eine der Berufsgruppen, die häufig und viel in die USA reisen, auch weil die USA (noch) immer eines der forschungsstärksten Länder der Welt ist. Konferenzen, Kollaborationen, Beobachtungsnächte an einem Teleskop oder die Nutzung sonstiger Großforschungseinrichtungen, all das war den Staatsangehörigen aus diesen 7 Ländern plötzlich versagt. Und diejenigen, die in den USA leben können nicht mehr ausreisen weil sie ja nicht wissen ob sie überhaupt wieder zurück nach Hause können. Zu allem Überfluss werden, zumindest in der Astronomie, auch noch derzeit die jährlichen Jobangebote gemacht. Besagte Staatsbürger können nun nicht einmal mehr zum Interview reisen geschweige denn wissen sie ob sie im Falle eines Jobangebots überhaupt ein Arbeitsvisum bekommen könnten, da der 90-tägige Einreisestop auch verlängert werden kann.
Als global lebende Menschen haben wir Wissenschaftler rasch beschlossen dass man dagegen etwas machen muss. Jeder von uns hat Kollegen aus aller Herren Länder, wie kann man mit diesem kompletten Verbot jetzt noch guten Gewissens auf eine Konferenz in den USA fahren wenn der Kollege mit dem „falschen“ Pass dies plötzlich nicht mehr darf?
Nur ein paar Tage nach Inkrafttreten des Dekrets begannen sich verschiedene Boykottbewegungen zu formieren, eine davon ist „Science undivided“ auf Deutsch „Wissenschaft ohne Teilung“ (unter „News“ gibt es den gesamten Text der Selbstverpflichtung auch auf Deutsch), initiiert von Till Sawala, einem deutschen Astronomen in Finnland. Darin verpflichten sich die Unterzeichner des Boykotts solange keine Konferenzen mehr in den USA zu besuchen, bis dies Bürgern aller Staaten erlaubt ist. Beispiele von Kollegen, die direkt betroffen sind machen das ganze noch deutlicher.
Alle betonen dass Wissenschaft von Natur aus keine Landesgrenzen kennt. Der wissenschaftliche Austausch steht und fällt mit dem freien globalen Austausch von Wissen und Erkenntnissen und profitiert ausdrücklich von verschiedenen Denkweisen. In vielen Disziplinen ist es längst schon aus finanziellen Gründen nicht möglich nur alleine in seinem eigenen „stillen Kämmerlein“, sprich Labor oder Teleskop zu forschen, Einrichtungen wie das CERN, Gravitationswellendetektoren, Großteleskope oder eine Satellitenmission sind längst globale Unterfangen. Große Konferenzen sind so multinational dass es fast schon einfacher ist zu zählen welche Länder nicht vertreten sind und deswegen ist die Verkehrssprache natürlich überall Englisch. Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat sogar ein eigenes „office for development“ für die Entwicklung von Astronomie in Ländern, die bisher wenig Wissenschaft hatten.
Mehr als 500 Unterstützer zählt unsere Bewegung schon, aber wir sind nicht die einzigen. Ein ähnlicher Boykottaufruf aus den USA hat 4500 Unterschriften gesammelt, worüber auch Scientific American berichtet hat. Auf einer anderen Seite haben sich mehrere zehntausend Wissenschaftler, unter ihnen einige Nobelpreisträger, gegen das Dekret ausgesprochen und 500 wissenschaftliche Organisationen haben einen Brief an Trump unterzeichnet das Verbot auszusetzen. Die großen Berufsorganisationen wie die IAU und die Amerikanische Astronomische Gesellschaft haben Stellungnahmen veröffentlicht, die sich deutlich gegen das Einreiseverbot aussprechen, eine Kommission der IAU ist sogar so weit gegangen keine Konferenzen in den USA mehr mit IAU Fördermitteln zu unterstützen. Wir alle wissen dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und dass dies den Kollegen in den USA nicht hilft die derzeit aus demselben Grund nicht ausreisen können. Aber irgendwo muss man anfangen, vom Nichtstun bewegt sich bestimmt nichts.
Nun ist am Freitagabend das Verbot zumindest vorläufig für verfassungswidrig erklärt worden, und auch ein Einspruchsversuch von Trump war erfolglos. Aber niemand traut dem Frieden, diejenigen, die im Ausland gestrandet waren eilen jetzt zurück in die USA, das Zeitfenster könnte kurz sein. Neue Visa werden derzeit angeblich auch nicht ausgestellt, das Konferenzproblem besteht also weiterhin. Mit dieser Unsicherheit wird sich niemand ein Flugticket in die USA kaufen auf dem man am Ende selber sitzenbleibt. Und es war ja nicht der erste Angriff auf die Wissenschaft, die Klimawissenschaftler in den USA dürfen derzeit nicht mit der Presse reden oder ihre Ergebnisse veröffentlichen ohne Trump zu fragen und haben bereits nach Trumps Wahlsieg aus Angst Daten auf ausländische Server kopiert. Wer weiss was als nächstes kommt, Gerüchte sprechen von einer Attacke (Neusprech „Reform“) auf die Arbeitsvisa in den USA, was vor allem wen wieder trifft? Genau, die Wissenschaftler. Der Konferenzboykott wird vielleicht leider nicht der letzte Trumpboykott der Wissenschaftler sein.
Christina Thöne (deutsche Astronomin in Spanien)
Der letzte Absatz ist etwas durcheinander, da hats was mit den Links, dadurch fehlt Text.
Blöd nur, dass sich das Trumpeltier so gar nicht um Wissenschaft schert. Ja nicht einmal um Fakten. Und wenn doch, dann nur um alternative.
Die Pressesprecherin Trumps hat das Einreiseverbot u.a.mit dem Anschlag vom 11. September begründet.
Fakt: die 4 Selbstmordpiloten kamen alle aus Ländern, die nicht auf der Liste stehen: 2 mal Saudiarabien (auch die Heimat von Bin Laden), Libanon und VA.
Positiv an dem Artikel, dass Kritik an den USA nicht mehr gleich mit Antiamerikanismus gleichgesetzt wird, was bei diesem Block frührer nicht selten war.
OK, das ist keine schöne Sache. Ich lehne das auch ab. Aber wo ist da eigentlich die Relation?
Aber warum hast Du Dich z.B. hier noch nie gegen den Angriff auf Syrien mit 0,5 Mio. Toten oder den „Krieg gegen den Terror“ mit insgesamt ca. 2 Millionen Toten durch die USA ausgesprochen?
Warum hast Du Dich nie gegen die massive Propaganda des Westens und seiner Helfer ausgesprochen, den „natürlichen Feind“ der Wissenschaft? Führende (westliche) Wissenschaftler widersprechen komplett der Story des Westens (übrigens auch Physiker im Zusammenhang mit dem Chemiewaffenangriff in Ghouta).
Vgl. zu beiden Punkten: „Führende Wissenschaftler erläutern Syrienkrieg“ https://blauerbote.com/2017/01/04/fuehrende-wissenschaftler-erlaeutern-syrienkrieg/
Ich finde es absolut unpassend, dass die Scienceblogs – mehrere Autoren in den letzten Monaten – immer wieder für politische Propaganda gebraucht oder mißbraucht werden.
@Jens: „mmer wieder für politische Propaganda“
Das ist nicht der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern mein Blog. Und ich erlaube mir, eine Meinung zu haben. Siehe auch hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/04/29/was-durfen-scienceblogger/
„Warum hast Du Dich nie gegen … ausgesprochen“
Das ist eine alte Taktik… „Mecker nicht über X solange du nicht auch über Y gemeckert hast!“ – ist halt nur sinnfrei. Oder schickst du mir jetzt ne priorisierte Meckerliste, die ich dann der Reihe nach abarbeiten muss? Wer bestimmt, in welcher Reihe man Dinge kritisieren darf? Wer bestimmt über die Bedeutung der Dinge?
Wichtige Initiative! Vielen Dank fürs Posten.
Und ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, dass sich möglichst viele Wissenschaftler ähnlichen Entwicklungen in Europa entgegenstemmen.
Wenn es um alternative Fakten und Fremdenfeindlichkeit geht, haben wir ja leider auch hier unsere Spezialisten.
In Zuge dessen sollen am 22. April weltweit Demonstrationen für die Wissenschaft (sog Sciene March) stattfinden. Infos für die Aktionen in deutschen Städten gibt es hier:
https://sciencemarchger.wordpress.com/
Sorry für das ursprüngliche Problem im letzten Abschnitt, da muss mir ein “ verruscht sein (ich liefere das ja als reines Textfile an Florian, nächstes mal öffne ich’s erst mal mit Safari).
@ Jens:
Was an einem Protest gegen einen absurden Erlass „Propaganda“ sein soll weiss ich nicht, wenn hier jemand Propaganda (par excellence!) betreibt dann ist das Trump. Wir Wissenschaftler, genauso wie alle anderen Leute, würden gern unser friedliches Leben leben und nur der Wissenschaft widmen, leider haben da zu viele andere Leute etwas dagegen. Sich in solchen Zeiten einzuschliessen und nichts zu tun, weil einem ja „diese Politik nichts angeht“ ist fast schon unhöflich. Wenn es dir nicht passt dass in einem Scienceblog auch über wissenschaftsrelevante Politik berichtet wird brauchst du ja nicht mitzulesen oder gar zu kommentieren. Erstaunlicherweise sind sehr viele reine Wissenschafts- und Akademikerseiten/blogs/FBpages seit Trump plötzlich politisch geworden und wie überall gibts ein paar die sich darüber beschweren, ist den jeweiligen Betreibern aber auch egal.
Dein Hinweis auf die angebliche Propaganda im Syrienkrieg hier versteh ich auch nicht, darüber kann ich wenig sagen, ich bin kein Politikwissenschaftler. Ich habe hier auch gar nichts erklärt, es geht um einen Boykott weil dieses Dekret sehr konkret manche unser Kollegen betrifft und wir nicht unkollegial sein wollen. Zwei komplett verschiedene Dinge! Dass Krieg immer schmutzig ist und nie ganz der Wahrheit folgt ist aber auch lange bekannt, aber wie gesagt völlig anderes Thema.
@alle: Heute findet die erste Anhörung beider Seiten über das Dekret statt, mal sehen was dabei herauskommt. Was ich an alle dem erschreckend finde ist dass sich in kürzester Zeit Amerika total gespalten hat und zwar nicht nur in der Bevölkerung sondern auch in den höchsten Ebenen und die beiden führen fast einen Krieg gegeneinander. Die Gewaltenteilung und die Pressefreiheit funktionieren also glücklicherweise noch, aber wie es aussieht sägt Trump auch schon daran. Das mit den Klimawissenschaftlern und der Klimabehörde ist ja auch ein riesiger Skandal an sich (darüber sollte aber dann ein Umweltwissenschaftler schreiben), die sind derzeit komplett zensiert, sowas gibt es sonst nur bei industrieeller Forschung und im Militär (aus naheliegenden Gründen). Und wer weiss wann da Forscher persönliche Probleme bekommen nur weil sie an der „falschen“ Sache geforscht haben.
Ich hoffe dass wenigstens inzwischen jedem klar ist dass Trump tatsächlich so verrückt ist wie er im Wahlkampf rüberkam und auch niemand in der Regierung eine Chance hat ihn irgendwie zu mildern. Das wird noch ein Chaos auf allen Ebenen die nächsten Monate und die Wissenschaftler werden vor allem das Nachsehen haben weil wir leider eine viel zu kleine „unrelevante“ Gruppe in der Bevölkerung sind….
Der Richter, der Trumps Einreisestopp verhängt, behauptete keine Bürger der besagten sieben Länder habe in den USA einen tödlichen Anschlag verübt.
„The answer is none. You’re here arguing we have to protect from these individuals from these countries, and there’s no support for that,“ Judge Robart said. “
https://www.independent.co.uk/news/world/americas/donald-trump-muslim-ban-lastest-executive-order-travel-immigration-refugee-iraq-syria-a7562461.html
Das ist nicht ganz richtig, letztes Jahr verübte ein Flüchtling der aus Somalia kam einen Anschlag in Ohio, es gab 11 Verletzte, der Attentäter wurde erschoßen.
https://en.wikipedia.org/wiki/2016_Ohio_State_University_attack#Perpetrator
Es gab keine Toten, aber es zeigt, was der Richter da beschloß, wird nicht lang gültig sein.
@Mark: Jetzt einmal völlig egal was Richter, Blog-Kommentatoren oder verrückte Präsidenten sagen: Es ist ABSOLUT KEIN GRUND, alle Menschen eines Landes pauschal als Terroristen zu verdächtigen nur weil einzelne Menschen dieses Landes tatsächlich Verbrecher waren. Das wäre genau so unangebracht wie zB pauschal alle Deutschen als Nazis zu diffamieren. Das was Trump macht hat nichts das geringste mit Sicherheitspolitik zu tun – das ist reiner Rassismus und Populismus.
@Mark, Alisier, ReneF: Ich bitte, den Streit und die persönlichen Angriffe zu unterlassen. Danke.
Nur falls sich jemand wundern sollte: Mark ist so eine Art Bot, der Blogs nicht ganz themenfern, aber doch konsequent zuspammt.
@Alisier
So eine Antwort kommt, wenn dir die Argumente ausgehen.
Nur falls sich jemand wundern sollte: Alisier ist so eine Art Troll, der missliebigen Mitkommentatoren auch mal ganz gern den Tod wünscht.
@cthoene
Umweltwissenschaftler schreiben ja darüber durchaus siehe Nachbarblog.
Erschrecken dabei ist das die sozusagen schon ihren eigen „Fanclub“ an Trumpophilen und AfDlogen in den Kommentaren mit sich bringen.
Die können einem schon leid tun siehe USA.
Bin mal gespannt was die nächste Wissenschaft ist die man versucht mundtod zu machen.
Nicht zu vergessen: Noch vor der Klimaforschung hat er mit den Geistes- und Sozialwissenschaften angefangen:
https://www.deutschlandradiokultur.de/anti-intellektueller-kurs-us-kulturfoerderung-fuerchtet.1008.de.html?dram:article_id=377111
@Mark
Was ist das denn für eine seltsame Argumentation? Der Richter sagt es habe keine tödlichen Anschläge von Personen aus diesen sieben Ländern gegeben, du bestätigst das dann (relativierst es allerdings, mit dem einen Anschlag, bei dem es aber keine Toten gab) und behauptest, demzufolge wird der Beschluß des Richters nicht lange Bestand haben?
Wtf, was geht in deinem Hirn ab?
Vielleicht solltest du mal elementare Logik anwenden?
Siehe # 11, Adent
Erstaunlich ist, dass die wirre Mischung dennoch überall Fans mitlockt, die meinen, sie müssten im Windschatten ihren jeweiligen Schwachfug und ihre jeweiligen Animositäten streuen.
Interessantes Phänomen.
@Adent
Dann hätte es Tote in Ohio geben müssen und der Richter hätte anders entschieden.
@Florian Freistetter
„Jetzt einmal völlig egal was Richter, Blog-Kommentatoren “
Es ist nicht egal, weil es von Richtern abhängt, ob Trumps Anordnung außer Kraft gesetzt wird oder nicht. Die USA sind noch immer eine Demokratie, mit Gewaltenteilung und der Präsident hat keine unbegrenzte Vollmachten
„verrückte Präsidenten“
Trump sollte nicht als verrückt bezeichnet werden, er ist alles andere als verrückt, ich halte ihn für klug. Ihn als verrückt zu bezeichnen, bedeutet ihn zu unterschätzen.
„Das was Trump macht hat nichts das geringste mit Sicherheitspolitik zu tun – das ist reiner Rassismus und Populismus.“
Fast alle Staaten auf der Liste, mit Ausnahme des Irans, gelten als „Failed states“ und basiet auf eine Liste, die von der Obama Regierung erstellt wurden.
https://www.snopes.com/trump-immigration-order-obama/
Aber es gab keine Anweisung, die Angehörigen dieser Staaten die Einreise zu untersagen. Da unter Obama diese Liste erstellt wurde, wird alles relativiert.
@Alisier
Ich ergänze deinen Kommentar #11 wie folgt.
Nur falls sich jemand wundern sollte: Mark wurde für seine Dauertrollerei zum Thema Einreiseverbot in den USA drüben bei Joseph Kuhn bereits gesperrt.
@ Florian Freistetter
Ich entschuldige mich aufrichtig dafür, dass manche Kommentatoren mich auf deinem Blog zu bashen versuchen.
Das „lustige“ bei den Trumpophilen ist ja das sie sich in allen Bereichen als komplett Datenresistent zeigen.
https://www.welt.de/politik/ausland/article150721531/Weisse-Rassisten-sind-gefaehrlicher-als-Islamisten.html
@ Mark
unter Obama wurde zwar eine List von Ländern erstellt, allerdings ohne Einreiseverbot, sondern mit Visapflicht, schreibst du ja selbst. Also hinkt der Vergleich mit Trumps Einreiseverbot doch sehr!
https://www.sueddeutsche.de/politik/us-praesident-trump-beruft-sich-beim-einreiseverbot-auf-obama-1.3356030
Tja die Liste.
Hat Trump wohl im Papierkorb gefunden. Und sich gedacht prima muss ich keine neue schreiben.
@ Ursula
Die betreffenden Staaten wurden laut der Obama Regierung als „countr[ies] or area[s] of concern“, was bedeutet besorgniserregend bezeichnet. Dies waren keine Geheimdokumente, sondern öffentlich zugänglich. Im Grunde drückten sie den Einwohnern dieser Länder den Stemp besorgniserregend auf.
Ich kann den Leuten nur den Rat geben, für Anwälte zu spenden, um gegen die Beschlüsse zu klagen, was wenig erfolgversprechend ist.
Als kleine Ergänzung zu Marks heldenhafter Standfestigkeit:
https://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/02/07/unfug-mit-absicht/
Mich stört an diesen Protesten auch, dass Leute die in der Obama Regierung an der Erstellung dieser Liste, von den Trumpgegner als großartige Wiederständskämpfer gefeiert werden, anstatt kritisiert zu werden.
@tomtoo
Was UC Berkeley angeht, es zeigt, wie dumm Trumpgegner sein können.
Eine Trumpanhängerin machte ein Interview vor der Kamera, sagte die Protestler seien friedfertig und wurde vor laufender Kamera mit Pfefferspray angegriffen .
https://www.youtube.com/watch?v=x643kcoc8FU
Sie trug eine rote Mütze, Trumpgegner, es sei die Mütze mit der Aufschrift „Make America Great again“, aber dies war nicht der Fall.
@Alisier
Letztes Jahr sprengte sich ein Syrer in Deutschland in die Luft, Titel bei Reuters zu diesem Anschlag:
„Syrian man denied asylum killed in German blast“
https://www.reuters.com/article/us-germany-blast-minister-idUSKCN105073
Die Medien müssen nichts verschweigen, alles nur runterspielen.
@Mark: Ich frage dich noch einmal: Ist es gerechtfertigt, alle Deutschen als Nazis zu bezeichnen? Wenn nein, dann ist es auch nicht gerechtfertigt, ganze Länder so zu behandeln, wie Trump das tut. Es gibt ein Wort für diese Art der Verallgemeinerung. Und dieses Wort heißt „Rassismus“.
P.S. Was anderswo in anderen Blogs passiert muss hier nicht auch diskutiert werden. Solche Kommentare lösche ich.
Ja, die gute alte Lügenpresse……
Na mal ein paar Zahlen des BKA (links/grün versiffter haufen).
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-11/bka-statistik-rechte-gewalt-politiker
@FF
Ist verständlich. Aber so bekommt das Wort Endlosschleife eine ganz neue Bedeutung. Alle diese Argumente wurden nämlich schon durchgekaut.
Und zwar hier auf SB.
@tomtoo: „Alle diese Argumente wurden nämlich schon durchgekaut.“
Nun, dann ist es am besten, die Argumente nicht mehr wiederzukauen. Und Trolle zu ignorieren…
P.S. Ich komme leider nicht dazu, alles zu lesen was alle Blogger hier schreiben und das gilt umso mehr für die Kommentare in anderen Blogs.
@Florian Freistetter
„Ich frage dich noch einmal: Ist es gerechtfertigt, alle Deutschen als Nazis zu bezeichnen? Wenn nein, dann ist es auch nicht gerechtfertigt, ganze Länder so zu behandeln, wie Trump das tut. Es gibt ein Wort für diese Art der Verallgemeinerung. Und dieses Wort heißt “Rassismus”
Ich halte es für lächerlich, ich bezeichne es als Diskriminierung und es dürfte keinen entschlossenen Terroristen, der wirklich die Absicht in den USA einen Anschlag zu verüben aufhalten. Darauf sollte auch hingewiesen werden. Ein Terrorist aus Jemen oder Irak wird sich als Libanese, Jordanier oder Ägypter ausgeben und in die Staaten einreisen.
Was Trump da tut ist reine Politik, er will seine rechte Wähler besänftigen und daran arbeiten, eine ganze Reihe von Organisationen die Bundesmittel zu streichen, welche Abtreibungen durchführen.
https://www.washingtontimes.com/news/2017/jan/24/donald-trump-signs-executive-order-defunding-inter/
So ein Mann sollte nicht als verrückt bezeichnet werden, er weiß genau was er da tut.
@FF
Ok dann setze ich jetzt einen ignor auf @Mark auch wenns schwer fällt.
Das mit den Bots wird übrigens langsam akut. Es gibt inzwischen an mehreren Orten sich merkwürdig inkonsistent und unlogisch verhaltende Kommentatoren, die nicht auf Fragen antworten, sondern einfach die nächste Rutsche an Links spendieren.
Ich denke, dass wir uns langsam darauf einstellen sollten. Hier ein kurzer Artikel dazu:
https://www.faz.net/aktuell/politik/digitaler-wahlkampf-frauke-petry-und-die-bots-14863763.html
Jetzt hab ich mir den Thread drei mal durchgelesen und kann nicht erkennen was Mark zum Troll geschweige denn zum Bot machen würde. Er verteidigt das Trumpeltier (netter Ausdruck) ja nicht. Ich halte den Mann auch nicht für verrückt. Narziss, Grossmaul, Psychopath etc trifft sicher alles zu.
Verrückt, oder gar dumm ist er aber sicher nicht.
Ok Samira, dann erkläre uns doch mal den Gedankengang seines Eingangskommentars # 10.
@Alisier, tomtoo: Ich würde nochmal darum bitten, das Thema fallen zu lassen. Ihr mögt euch anderswo geärgert haben. Aber es wäre nett, das jetzt nicht hier weiterzuführen. Diskutiert über das Thema – aber nicht über Kommentatoren.
Und? Ein etwas unlogischer Schluss geb ich ja zu Aber wenn einen das zum Troll macht, besteht das Internet zu 99% aus Trollen. Wir sind schließlich keine Vulkanier 😉
Außerdem, wer weiß schon wie der Supreme Court urteilen wird, jetzt da die Konservativen dort auf absehbare Zeit die Mehrheit haben.
@Smira
Ich kann dich verstehen. Aber das ist Taktik. Die Strategie ist anders.
???
Samira weckte den Eindruck, dass sie #10 von Mark versteht, Florian.
Ich würde es auch gerne verstehen, und deswegen habe ich sie gebeten, es zu erklären.
Ok das Thema:
Macht es Sinn andere Menschen auf Grund ihres zwar irrationalen Glaubens an „allmächtige , gütige Götter“ zu verurteilen und deswegen aus unserer Gemeinschaft zu Verbannen ? Oder sollte man nicht fair sein ein gewisses Risiko auf sich nehmend gemütlich zusammen zu leben ?
Äh..was tomtoo?
Ob die ausgeschlossenen Menschen irgendwas glauben oder nicht, war nicht der Grund für den Ausschluss. Unter Wissenschaftlern gibt es eh vergleichsweise wenig Gläubige.
Es ist eine Brandmarkung qua Herkunft. Und damit haben wir hier Erfahrung.
@Samira
Der Supreme Court dürfte nicht unbedingt für Trumps Sichtweise urteilen. Auch wenn es möglicherweise eine konservative Mehrheit bei den Richtern gibt.
Gruß
Oli
@Alisier
Das wollte ich ja damit sagen.
Bin im Pass auch evg. hoffentlich gibts da keine Spinner bei. ; )
@Alisier
Ich las den Artikel durch und dies fand ich interessant :
https://blog.zeit.de/radikale-ansichten/2017/02/07/unfug-mit-absicht/
„Er will das Vertrauen in die Medien weiter unterminieren, weil das in seine Erzählung passt: Dass nämlich der islamistisch motivierte Terror derart allgegenwärtig sei, dass er kaum noch der Berichterstattung wert ist. “
Einen Terroranschlag erwähnten die Medien kaum, den in einer Moschee in Quebec, beim dem 6 sechs Menschen erschoßen wurde. Im Grunde hat er die Medien wieder vorgeführt und sie sind wieder darauf reingefallen.
Die Bereichterstattung lenkt auch davon ab, wie wirklos sein Erlass eigentlich ist, wenn er unter rein rationalen Gesichtspunkt betrachtet wird. Er Umgang mit Trump ist vollkommen irrational und basiert auf Empörung, diese Empörung kann er geschicht nutzen.
Könnte jemand das übersetzen?
Oder etwas Logik einfüllen?
Oder mir erklären wieso er mich anspricht, obwohl ich sicher der Letzte bin, der mit ihm reden will?
@Aliesier
Musst halt auch auf ignore gehen.
Gut schlimmer als Zucker bei einem offenem Zahnnerv. Hindurch , Hindurch
@Mark:
Auch wenn du zu dumm bist, deine Argumente (für was eigentlich?) einigermassen sortiert hier rein zu schreiben …
So muss man dir und deinem Idol Donald doch eins zugute halten:
Seit Trump Präsident ist, gibts immerhin keinen menschengemachten Klimawandel mehr.
Das ist doch schon mal was!
@ Mark Der Anschlag in Quebec, den du erwähnst, kannst du bitte kurz erläutern, von wem der begangen wurde? Danke.
Wenn die Aussagen, die Mark in Beitrag #10 gemacht hat, stimmen, dann sind diese Hinweise doch sehr wichtig. Denn sie zeigen, wie fragil die Rechtslage ist, auf der die Aufhebung des Einreiseverbots derzeit steht. Wenn tatsächlich das Einreiseverbot nur aufgrund einer Behauptung gekippt werden konnte, die in ihrer Absolutheit gar nicht mehr stimmt, dann ist das Einreiseverbot schneller wieder da als wir alle ahnen. Darauf müssen wir gefasst sein.
Das Problem ist doch folgendes: Herr Trump ist jetzt Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, und er wird es aller Voraussicht nach die nächsten vier Jahre bleiben. Der verschwindet nicht! Das, was er tut, ist zutiefst rassistisch. Das können wir auch so benennen. Aber davon geht Trump nicht weg! Wir können uns nun immer wieder gegenseitig bestätigen, daß Trump ein furchtbarer Mensch ist, daß er von Geltungssucht getrieben ist, daß seine Maßnahmen rassistisch sind und die Menschenrechte verletzen. Aber Trump ist immer noch da!
Deswegen finde ich es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, wie das Rechtssystem der USA tickt, was im Kopf von Herrn Trump vorgeht, was er wohl als nächstes vorhat. Der Trump ist jetzt da, der verschwindet nicht so einfach! Man muß jetzt irgendwie versuchen, damit umzugehen.
Ich stimme der Aussage von Mark in #35, daß sich von Trumps Maßnahme kein einziger Terrorist abhalten lassen wird, voll zu. Was Mark da äußert, ist ja der Grund, weshalb das Einreiseverbot ausschließlich als rassistisch motiviert bezeichnet werden kann. Und die Ursache, warum Trump das tut, und was er zukünftig unter anderem noch tun wird, steht in #35 auch gut beschrieben: „Was Trump da tut, ist reine Politik. Er will seine rechten Wähler besänftigen und daran arbeiten, eine ganze Reihe von Organisationen die Bundesmittel zu streichen, welche Abtreibungen durchführen.“
Ich habe den Eindruck, daß Mark in #35 dem Beitrag von Florian in #18 vollständig zustimmt. Es gab in #20 lediglich ein Mißverständnis, was die Formulierung „völlig egal“ bedeutet. Florian bezog diese Formulierung nur auf den darauffolgenden Satz, Mark hat die Formulierung dagegen wohl absolut gesehen.
Absolut gesehen ist es natürlich nicht egal, was ein Richter in den USA entscheidet. Von den Entscheidungen der Richter hängt ab, wie weit der Rassist Trump gehen kann und bei welchen Aktivitäten er gestoppt wird.
Denn letztlich ist ja auch völlig egal, wie rassistisch Trump ist. Dieser Begriff hilft uns jetzt nicht weiter. Rassismus löst sich nicht in Luft auf, nur weil man ihn als solchen benennt. Trump ist jetzt da, und er bleibt erstmal. Das ist der wesentliche Fakt. Und wir alle, wir sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten, wir müssen jetzt irgendwie damit umgehen.
Mir stellt sich die Frage, ob dieses ganze Paßwesen überhaupt zeitgemäß und menschenwürdig ist.
Eine Art Identitätsnachweis braucht man. Ist die Person ein gesuchter Verbrecher? Schuldet die Person ihrem Kind vielleicht 10 Jahre Unterhaltsleistungen? Ist das der gesuchte Erbe für das Vermögen Y? Ist sie Eigentümer des Grundstücks Z mit dem Gebäude X, bei dem das Problem P besteht?
Für so was besteht ein Bedarf, solange es Gesetze und Verträge gibt.
Nur frage ich mich, wieso solche Papiere von einem Nationalstaat abhängen. Die USA haben den Pass von Edward Snowden für ungültig erklärt. Nicht, weil sie bestreiten, dass er die Person ist, die vom Pass identifiziert werden soll.
Das ist doch ein kaputtes System! Ja, mit wohlwollenden, zuverlässigen und gerechten Staaten sollte es funktionieren, aber die Geschichte zeigt, dass die Staaten so nicht sind.
Der Iran verweigert seinen Bürgern ihre Nationalität aufzugeben? Muss man das außerhalb des Iran dann akzeptieren?
Die Einreiseproblematik würde natürlich nicht gelöst dadurch, dass Identitätspapiere von anderen Institutionen beglaugibt würden. Die Nationalität oder Herkunft könnte weiterhin darin dokumentiert sein und zum Ausschluss dienen.
Aber eine mobilere Gesellschaft braucht auch ein fluideres Konzept als Nationalität. Das könnte auch helfen den Nationalismus zu untergraben, wenn man rascher eine neue Nationalität annehmen könnte (etwa 3 Jahr Aufenthalt, als Kritierium) und ebenso leicht wieder ablegen könnte.
Ich stimme, besonders was ein fluideres Konzept von Nationalität betrifft, uneingeschränkt zu. Es wird aber wohl noch etwas dauern, bis die Mehrheit soweit ist, etwas in der Art zu akzeptieren.
Nun lassen sich also international Leute instrumentalisieren gegen diesen US-Präsidenten. Und keiner stellt die Frage: hätte ich mich nicht schon gegen den vorherigen US-Präsidenten wenden müssen? Oder den vorvorherigen? Keiner stellt die Frage: wieso wird ein solcher Präsident gewählt? Keiner stellt die Frage: wer organisiert mit welcher Absicht den internationalen Protest?
Nein, das Teile und Herrsche läuft ungeingeschränkt weiter. Die Wissenschaftsgemeinde, sie regt sich nicht über die Millionen Morde auf, begangen inzwischen nicht nur von einer Armee, die angeblich zur Verteidigung da ist, aber einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg am anderen führt. Nein, in Massen werden inzwischen Morde von bezahlten Söldnerarmeen begangen, verbrämend “Military Contractors” genannt. Protest? Fehlanzeige.
Die Wissenschaftsgemeinde, sie regt sich darüber auf, dass nun Kollegen es schwer haben, in die USA zu reisen. Wissenschaftskollegen, wohlgemerkt. Sie hat den absoluten Tunnelblick: Rohstoffkriege? Egal. Die Lüge des “War on Terror”? Kein Thema. Millionen krepieren wegen der Wirtschaftskriege? Das ist anderswo, und schon gar nicht an der westlichen Universität.
Der gelbhaarige Troll, er entlarvt sie alle: er entlarvt ihre Gleichgültigkeit gegenüber den allermeisten Menschen. Er entlarvt ihre Selbstsucht. Er entlarvt ihr Partikulardenken, ihre Unfähigkeit, zuzuhören und nachzudenken.
Indem er sie vorführt. Nein, noch besser: indem er durch seine blosse, pure Existenz die angebliche Intelligenzia dazu bringt, sich selbst zu entlarven.
Eine solche Entlarvung findet nun auch in den ScienceBlogs statt.
Schade. Denn statt nur diejenigen, die die Intellektuellen stellen sollten, zu entlarven, könnte er nun eine, nur eine einzige positive Wirkung entfalten:
Nämlich, dass nun endlich darüber reflektiert wird, was hier eigentlich schiefläuft, dass so viele Menschen einen Troll wie ihn wählen – so viele, dass er Präsident werden kann. Es wäre der einzig zu erwartende positive Effekt, wenn endlich, endlich darüber gesprochen würde, dass es so nicht weitergehen kann, weil man Milliarden Menschen komplett abhängt bis tief in die westlichen Gesellschaften hinein, und weil ständig Millionen für den Wahnsinn, der seit Jahrzehnten tobt und immer schlimmer wird, ihr Leben lassen müssen.
Bisher gibt es nur kümmerliche, nein erbärmliche Reaktionen: in diesem Falle die über den Teilverlust der eigenen Reiseprivilegien einer ansonsten hochprivilegierten Bevölkerungsgruppe, der Wissenschaftsgemeinde.
Das kann, nein das darf nicht mehr alles sein. Sapere aude!
@Volker Birk: „Keiner stellt die Frage…“
Ich habs vorhin schon in den Kommentaren gesagt: Die Aussage „Du darfst X nicht kritisieren, wenn du zuvor nicht auch Y kritisierst“ ist Unsinn…
„Eine solche Entlarvung findet nun auch in den ScienceBlogs statt.“
Bitte erklär es mir: Was ist so überraschend bzw. „entlarvend“ daran, wenn Wissenschaftler in einem Wissenschaftsblogs die Auswirkungen der US-Politik auf die internationale Wissenschaftsszene thematisieren und kritisieren?
„: in diesem Falle die über den Teilverlust der eigenen Reiseprivilegien einer ansonsten hochprivilegierten Bevölkerungsgruppe, der Wissenschaftsgemeinde.“
Ich bitte um die Übersendung einer Liste mit priorisierten Punkten über die ich mich aufregen muss bevor ich die Genehmigung bekomme, mich über Missstände in der Wissenschaft aufzuregen. Vielen Dank.
@Florian Freistetter: ich habe nicht mit sofortiger Einsicht gerechnet, dass eine gesellschaftliche Debatte dringend Not tut.
Es bleibt mir die Hoffnung, dass Du, wenn Du schon Politik statt Wissenschaftskommunikation machst, Dir Deine Wirkung genauso gut überlegen wirst, wie Du es in Deinem Fach tust.
In Deinem Falle, lieber Florian, wäre meine Hoffnung besonders gross – denn Deine Verdienste um die Wissenschaftskommunikation halte ich persönlich für hervorstechend, Dein Blog schlichtweg für überragend.
Meistens kommeniere ich hier nicht – sondern verlinke und empfehle es nur weiter.
Es ist dem besonderen Thema geschuldet, dass ich meine Kritik einfach loswerden musste. Bitte nimms mir nicht persönlich übel, sondern überlege, ob ich nicht ein Bisschen recht haben könnte.
Ich weiss, ich habe Dich nicht geschont.
@Volker: „Es bleibt mir die Hoffnung, dass Du, wenn Du schon Politik statt Wissenschaftskommunikation machst“
Wieso „mache“ ich Politik wenn ich darauf hinweise, dass rassistische Reisebeschränkungen der wissenschaftlichen Kooperation nicht förderlich sind.
„Es ist dem besonderen Thema geschuldet, dass ich meine Kritik einfach loswerden musste. „
Schön und gut. Ich hab nur leider immer noch keine Ahnung, was genau du kritisierst. Die Tatsache, dass ich einen Gastbeitrag über die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit in der Wissenschaft und die Behinderung selbiger durch die US-Politik veröffentliche habe? Oder dass ich nicht das kritisiert habe, was du gerne kritisiert haben möchtest?
Ich nehme Deine Antwort gerne ernst:
Die Zeiten sind stürmisch. In Frankreich liegt eine faschistische Präsidentschaftskandidatin in den Umfragen vorne, während dessen sich ihre Konkurrenten selbst zerlegen. Leichtsinniger- und unvernünftigerweise hat die Nationalversammlung schon vor der Machtübernahme durch die Faschisten die Verfassung ausser Kraft gesetzt. Sogar in Deutschland, wo ich das nicht mehr für möglich gehalten habe, bekommt eine rechtsextreme Partei im zweistelligen Prozentbereich Zulauf. Und in vielen anderen europäischen Ländern sieht es nicht besser aus.
In diesen Zeiten befleissigt sich der DNC in den USA der massiven Wahlmanipulation, um den Präsidentschaftskandidaten zu verhindern, der dem zutiefst gespaltenen Land eine neue Richtung zu geben vermochte. Stattdessen baut man in der eigenen Partei die Ikone des Establishments auf, das das Land derart gespalten hat, und hilft sogar noch dabei (das wissen wir über die Leaks), den unmöglichen Gegenkandidaten bei den Republikanern in den Sattel zu hieven. Und es kommt, wie es kommen muss: der gelbhaarige Troll wird gewählt, weil die Mehrheit vor allem diese Kandidatin vollständig ablehnt. Der DNC hat sich verkalkuliert, der Schuss geht völlig nach hinten los.
In dieser politisch brisanten, ja explosiven Situation nun befinden wir uns. Und wie immer haben die kleinen Leute keine Stimme: sie finden die Worte nicht, die sie bräuchten, um ihr Handeln zu erklären, ihre Forderungen zu stellen und ihre Interessen zu beschreiben. Wie immer in der Geschichte in solchen Situationen sind es die Intellektuellen, die hier gefordert sind, das beizusteuern – oder die ganze Sache explodiert.
Es passiert jedoch das grade Gegenteil: in einer Parodie auf alles. was die kleinen Leute den Intellektuellen unterstellen, führen sich diese selbst ad absurdum. Die Intellektuellen – und zwar international – schaffen es bisher immer noch nicht, hier eine laute Stimme zu formieren, und die Ursachen all der Probleme zu analysieren statt nur auf die Symptome zu zeigen, die uns in diese Lage gebracht haben.
Es wird jedoch höchste Eisenbahn. Denn lange hält ein solches Pulverfass nicht zusammen. Und kehrt nicht wieder Vernunft ein, so gnade uns Gott, das FSM oder welches UWdWV auch immer.
Dann wird das 21. Jahrhundert noch einmal das 20. werden.
@Volker: Ich kann trotz der langen Antwort immer noch nicht verstehen, was so falsch daran sein soll, wenn ich in meinem Blog den Gastbeitrag einer Wissenschaftlerin veröffentliche, die die Auswirkungen der US-Politik auf die wissenschaftliche Kooperaion kritisiert. Ernsthaft – wo ist das Problem? Warum sollte ich das nicht machen?
Mich erinnert diese Diskussion an die Diskussionen, die gerne in Artikel über Astrologie/Homöopathie/etc entstehen. Wo wir man vorgeworfen wird: „Hör doch auf, Astrologie zu kritisieren! Es gibt doch viel schlimmere Probleme!“. Mag sein. Aber ich kann nicht ALLE Probleme dieser Welt thematisieren. Und Problem 1 verschwindet weder noch wird es geringer nur weil auch Problem 2 existiert.
Einer hat Worte gefunden. Ich habs im Nachbarblog schon gebracht, hier nochmal:
https://youtu.be/AB1w3gg9Pxc
@Florian Freistetter: Du sollst das sogar machen. An Deinem konkreten Anliegen ist ja nichts Falsches.
Wenn Du mich nach meiner Meinung frägst: dann belasse es aber nicht dabei! Politik funktioniert intellektuell nur erfolgreich, wenn man das Ganze im Blick hat, die Analyse komplett macht, und die gefundenen Probleme auch benennt.
Deshalb meine Bitte an Dich zu reflektieren, welche Wirkung Du erzeugst.
@Volker: „Deshalb meine Bitte an Dich zu reflektieren, welche Wirkung Du erzeugst.“
Ich denke, du überschätzt den Impact eines Blogartikels massiv. Es ging mir darum, die Zielgruppe des Aufrufs von „Science Undivided“ – nämlich Wissenschaftler und wissenschaftsinteressierte Leute – anzusprechen. Aber irgendwelche großen politischen Umwälzungen im Rest der Welt kann man mit einem deutschsprachigen Wissenschaftsblog mit Sicherheit nicht erreichen. Das ist auch nicht mein Anspruch (und übrigens: Nur weil ich nicht in meinem Wissenschaftsblog darüber blogge folgt daraus nicht, dass ich ein Thema nicht für wichtig befinde).
@Florian Freistetter: ich verstehe, was Du sagst.
Ich habe den Eindruck, Du unterschätzt die Rolle der Intellektuellen, darunter die der Wissenschaft sehr. Und Du unterschätzt, so mein Eindruck, den Einfluss der ScienceBlogs: sie sind die bedeutenste Plattform für Wissenschaftskommunikation im deutschen Sprachraum.
Du hast Wirkung bei weitem nicht nur in einem Wissenschaftskreis – im Gegenteil, erfreulicherweise ist es Dir und Deinen Kollegen gelungen, Wirkung bis weit in die Bevölkerung hinein zu erzeugen. Das ist sehr gut und wichtig für die Kommunikation von Wissenschaft. Euer Projekt hier ist ein grosser Erfolg.
Das ist aber auch genau der Grund, weshalb ich es sehr ernst nehme, wenn nun Ihr Wissenschaftsblogger damit beginnt, aktiv Politik zu machen. Was ich Euch und speziell Dir dabei mit auf den Weg geben möchte, ist der Hinweis, dass Politik ganz eigenen Spielregeln folgt. Im Speziellen wird man schneller als man mit den Augen blinzeln kann instrumentalisiert, wenn man nicht aufpasst wie ein Luchs und ständig die Augen offenhält.
Wenn ihr bei der Wissenschaftskommunikation bleibt, hört Ihr solche Kritik von meiner Seite nicht. Sie ist der Situation geschuldet, dass Ihr Euch entschieden habt, ein anderes Feld, nämlich das der internationalen Politik, zu betreten.
Deshalb – und nur deshalb – meine Hinweise und die Bitte, darüber zu reflektieren.
Wir können es auch gerne dabei belassen. Ich habe durchaus Vertrauen, dass jeder der Autoren hier selbst bewerten kann, was vorgetragen wurde, und zu vernünftigen Entscheidungen kommt.
Ich trage die Dinge absichtlich etwas drastisch vor, um die Aufmerksamkeit für mein Anliegen zu erhalten 😉 Sobald sie da ist, bin ich zufrieden.
@Volker: „Das ist aber auch genau der Grund, weshalb ich es sehr ernst nehme, wenn nun Ihr Wissenschaftsblogger damit beginnt, aktiv Politik zu machen“
Eine Meinung zu haben und sie zu äußern ist weit davon entfernt „aktiv Politik zu machen“. Ich habe schon sehr oft über Wissenschaftspolitik gebloggt. Warum beschwerst du dich gerade jetzt? (Und ich kann immer noch nicht nachvollziehen, warum du ein Problem mit diesem Artikel hier hast).
„Ich trage die Dinge absichtlich etwas drastisch vor, um die Aufmerksamkeit für mein Anliegen zu erhalten“
Es wäre hilfreich, dieses Anliegen klar zu benennen. Kannst du in einem Satz ausdrücken, was ich hätte tun sollen aber deiner Meinung nach nicht getan habe? Dann wirds vielleicht klarer.
Hui… was ist denn hier passiert? Bin leider derzeit auf meetings und hab keine Zeit den ganzen Tag die Kommentare zu monitoren… Sorry, Florian, ich wollte nicht dass du dich mit all den Kritiken herumschlagen musst. 🙁
Ich stimme dir völlig zu dass wir keine Prioritätenliste erstellen können und wollen welche Probleme und Proteste nun wichtiger sind (und überhaupt, wer bestimmt die Prioritäten??). Zu kritisieren dass man sich nicht drüber aufregen darf weil es ja Millionen von Menschen gibt denen es noch viel schlechter geht ist genauso verquer wie zu behaupten wir sollten kein Geld für eine Marsmission ausgeben solange noch Menschen auf der Erde Hunger leider (oder frieren, keine Bildung haben, you name it…). Ein Mensch kann nun mal nicht sich um alle Ungerechtigkeiten in der Welt kümmern, irgendwo muss man anfangen. Und das ist nunmal einfacher in den Bereichen wo man sich auch auskennt.
Abgesehen davon, an alle hier die mitlesen und Wissenschaftler sind, ihr dürft gerne auch euren Namen auf die Petition setzen wenn ihr damit einverstanden seid. Und/oder hier diskutieren ob die Massnahme gut ist oder nicht. Wir bekommen gerade ziemlich viel Gegenwind und das selbst aus den eigenen Reihen, Nature z.B. hat heute
das veröffentlicht . Nicht nett wenn einem Nature erzählt wie wir Wissenschaftler protestieren sollen und wie nicht. Scheinbar werden manche von uns, die an der Boykottaktion aktiv mitgemacht haben, inzwischen sogar persönlich auf FB u.ä. angegriffen (ich weiss, Proteste sind nie leicht, da muss man sich ein dickes Fell zulegen). Wir haben auch nie behauptet dass dies die beste Massnahme sei, aber es ist immerhin ein statement. Und bevor hier jemand gross herumschimpft und kritisiert, stellt euch erst einmal vor wie ihr euch fühlen würden wenn ihr euch für irgendetwas einsetzt das euch wichtig ist und jemand macht euch total nieder dafür, nicht nett, oder?
Das Problem mit Trump in USA und den Rechten in Europa ist meiner Meinung, dass viele Menschen einfach genervt sind, dass ihnen dauernd jemand mit erhobenem Zeigefinger mitteilt was sie sagen dürfen, was nicht, was sie denken dürfen, was sie über andere sagen dürfen, mit wem sie nicht reden dürfen, mit wem schon, wen sie diskriminieren müssen, wen sie nicht dürfen, wen sie vernadern müssen, wen nicht, wie sie was schreiben müssen, was sie alles widerspruchslos zu akzeptieren haben usw. Die Leute sind dann schon so vorgespannt, dass es reicht einfach mal gegen diese Korrekten/Establishmenter/Wissenschaftler zu sein und schon hat man regen Zulauf. Auch wenn nichts, oder schlimmeres dahinter ist.
@Florian Freistetter: das lässt sich beim Thema nicht verhindern: Du hast mit diesem Artikel hier die Wissenschaftspolitik verlassen, und Dich aufs Parkett der internationalen Politik begeben.
Mein Anliegen ist, Dir (und anderen hier) das bewusst zu machen. Das schliesst das Nachdenken über die verschiedenen Fraktionen und ihre Interessen mit ein, die sich auf diesem Parkett bewegen.
Trump geht nicht nur uns Humanisten auf die Nerven. Er steht auch den Neoliberalen quer – und einigen mehr.
Das Bekämpfen von Bildung und deren Ersetzen durch Ausbildung (in der “Hochschulwelt” u.a. ausgedrückt durch das Bologna-Programm) ist, was die Neoliberalen betreiben. Sie sind es aber auch, die hinter dem weltweit organisierten Protest stehen, der Trump nun entgegen schlägt.
Deshalb noch einmal deutlich (weil Du mich bittest, deutlich zu werden): Trump ist eine Katastrophe. Die Neoliberalen sind bisher jedoch bei weitem gefährlicher als der gelbhaarige Troll, der erst noch durch das Washingtoner Establishment durchfinden muss.
Wenn ich zwischen zwei Übeln wählen müsste, wobei das Eine die Verschulung des Universitätsbetriebes und die andere der (ehrlich gesagt hilflose) Versuch der Trump-Regierung ist, wissenschaftliche Wahrheit in Sachen Klimatologie zu unterdrücken, dann würde ich mich ohne zu zögern für das zweitere als das kleinere Übel entscheiden.
Das magst Du selbstverständlich ggf. anders werten, und dafür Deine Gründe haben. Es macht auch das Übel Trump nicht kleiner. Sich aber jetzt instrumentalisieren zu lassen für den Machterhalt der gegenaufklärerischen Bankenretter, ist niemals eine gute Idee.
Was ich mir wünschen würde, ist nicht nur eine eigenständige Haltung – die die Übergriffe der Trump-Regierung selbstverständlich ablehnt – sondern auch, dass eine Diskussion entsteht, wie unsere Gesellschaft eigentlich sein müsste, und der Vergleich damit gezogen wird, was leider alles überhaupt nicht mehr in Ordnung ist, und deshalb in Ordnung zu bringen.
Wenn wir soweit kommen könnten, dann wäre viel erreicht, und die Energie, die der gelbhaarige Troll durch seine Dauerprovokation erzeugt, wäre sinnvoll nutzbar.
Es wird höchste Zeit, aus der scheinbaren Alternativlosigkeit auszubrechen.
@Volker: „Du hast mit diesem Artikel hier die Wissenschaftspolitik verlassen, und Dich aufs Parkett der internationalen Politik begeben.“
Ich habe leider immer noch keine Ahnung was du meinst, was du von mir möchtest und was du kritisierst (oder wie du auf die seltsame Idee kommst, ich würde „internationale Politik“ betreiben). Und da ich es auch nach mehrmaligen Nachfragen nicht verstanden habe, kann ich jetzt leider nicht viel machen als festzustellen, dass du mit dem was ich mache nicht zufrieden bist.
„Sich aber jetzt instrumentalisieren zu lassen für den Machterhalt der gegenaufklärerischen Bankenretter, ist niemals eine gute Idee“
Dann ist es ja gut dass ich weder irgendwelche „gegenaufklärerischen Bankenretter“ kenne und mich daher auch nicht „instrumentalisieren“ lassen kann.
@Florian Freistetter: noch etwas: es steht mir fern, Dir konkrete Anweisungen geben zu wollen, was Du zu tun oder zu unterlassen hast. Bitte nimm meinen Hinweis ernst, dass ich Dich (und die anderen hier) zum Nachdenken bringen möchte, denn er ist völlig ernst gemeint.
@cthoene: als politischer Aktivist bin ich den Gegenwind seit 20 Jahren gewohnt 😉 Es mag Dich vielleicht überraschen, dass diese Unterstützung ausgerechnet von mir kommt, aber lass Dich dadurch bitte nicht kirre machen! 😉 Ich nehme Deine Aktion ernst, und freue mich, dass Du Dich für eine gute Sache einsetzt.
Das ist der erste Schritt: wohlmeinend zu sein, seine Wut in Zorn zu wandeln, und für eine Sache zu kanalisieren, die es wert ist.
Es wäre schön, jemanden wie Dich dazu animieren zu können, auch den zweiten Schritt zu machen: nämlich das Haifischbecken der Politik in seinem ganzen Schrecken zu erkennen, und statt zurück zu zucken die Ärmel hochzukrempeln, Position und Aktion anzupassen, und jetzt erst recht! 😉
Du kannst mit Unterstützung rechnen. Nicht alle Kritiker sind Deine Gegner.
@ Volker Birk
Dein Anliegen in Ehren, aber dein Auftreten führt aus meiner sicht zu Unverständnis und Missverständnissen, auch an anderem Ort.
Jeder tut, was er kann, und ich finde es ürigens total daneben, dass der Umweltschutz und der Klimawandel bei dir so gar keine Rolle spielt! Das Ausblenden dieses wichtigen Themas ist völlig unverantwortlich! Echt jetzt!
Welchen Stellenwert und welche Bedeutung haben denn solche Konferenzen ? … und schert es Trump einen Kericht ?
Was wird denn durch den Boykott erreicht, dass Trump den Wert von internationaler Zusammenarbeit versteht oder der Ausschluss der Wissenschaftler – die das Land nicht verlassen – von Konferenzen. Ich denke Letzteres.
… „stellt euch erst einmal vor wie ihr euch fühlen würden wenn ihr euch für irgendetwas einsetzt das euch wichtig ist und jemand macht euch total nieder dafür, nicht nett, oder?“
Ist das nicht der Grund weswegen in Wissenschaften nur positive Ergebnisse publiziert werden ? … und auch der Grund warum zig Andere die selben unveröffentlichen Fehler machen werden müssen, die sie dann selbst verheimlichen ?
Was ist schlimmer für die Wissenschaft Trump oder der Impact ? Letzteres.
@Florian Freistetter: vermutlich ist Dir entgangen, dass eine internationale Kampagne gegen Trump läuft?
Das würde erklären, weshalb Du keinen Zusammenhang zwischen solchen Anti-Trump-Protestaktionen und allen anderen, zeitgleichen siehst.
@Volker: „vermutlich ist Dir entgangen, dass eine internationale Kampagne gegen Trump läuft?“
Mir ist nicht entgangen, dass sehr viele Menschen aus sehr vielen Ländern Trump kritisieren. Zu Recht. Aber du meinst, das wäre alles irgendwie koordiniert und Absicht? Ein Plan von „gegenaufklärerischen Bankenrettern“? Klingt mir irgendwie seltsam…
@griesl: Abgesehen davon dass es völlig am Thema vorbeigeht stimmt es ganz und gar nicht dass Wissenschaftler nur positive Ergebnisse veröffentlichen. Meine eigenen Paper sind z.B. immer voll von upper limits, das ist eine nondetection, also ein negatives Ergebnis. Die Unterstellung dass negative Ergebnisse verheimlicht werden ist wohl so als wie die Wissenschaft selbst. Natürlich ist es einfacher ein Paper mit einem Ergebnis zu veröffentlichen, aber manchmal gibt es eben keins (spontan fällt mir ein Paper aus meinem Umfeld ein dass sogar im Titel hat „no correlation between xx and xx“, viel negativer gehts nicht). Aber wie gesagt, völlig vom Thema abweichend…
@Volker: Wir lehnen uns nicht zurück, unsere Boykottseite wird ständig upgedated, wenn du gelegentlich mal nachsiehst. Wir haben auch nie gesagt dass wir das machen und sonst nichts, das war nur der Anfang. Aber 1. hat man gelegentlich auch noch mal was anderes zu tun (z.B. Wissenschaft) und 2. muss man jetzt auch erst mal sehen was passiert und dann überlegen wir weiter.
Generell verstehe ich auch noch immer nicht (und habe es nie verstanden) die totale abneigung gegen alles was mit Politik zu tun hat. Politik ist böse wie es scheint und man hat besser damit gar nichts zu tun, vor allem nicht als Wissenschaftler. Das mag vielleicht so gewesen sein als Könige und Kaiser regiert haben, aber wir leben alle in einer Demokratie, alle von uns können „Politik machen“, vor allem wenn einem etwas nicht passt. Und da wir Wissenschaftler auch Bürger sind, warum sollten wir das nicht machen. Ausserdem vergessen scheinbar viele dass uns politische Entscheidungen häufig viel schneller treffen als andere Bevölkerungsschichten, als Staatsangestellte die wir fast alle sind, betreffen uns Änderungen manchmal sofort und viel direkter als andere. Alleine deswegen sollten wir mehr politisch aktiv sein. Ich versteh auch nicht warum jede Mikro-interessensgemeinschaft Lobbyisten in der Regierung hat aber bei der Wissenschaft siehts oft recht mau aus…
Das eigenartige? ist, ich verstehe Volker Birk, was er sagt, warum er es sagt, und was er will. Inhaltlich ist einiges für mich sogar sehr richtig, (nur nicht alles). Die von ihm Angesprochenen hingegen, das wundert mich, scheinen nicht verstehen wollen oder können?
Ich denke auch, es ist gut, nicht alles aus der eigenen Froschperspektive zu betrachten, sondern über Systeme und Mechanismen nachzudenken, auch über Menschen, anders als man selbst ist sind, und warum. Natürlich fordert eine Vogelperspektive mehr Denkarbeit, Anstrengungen und sich auch mit mehr als dem (vermeintlich) Offensichtlichen auseinanderzusetzen.
@Volker
Zum Thema Ausbildung statt Bildung: Teilweise erfolgt nicht mal Ausbildung, wie ich mir von mehreren Seiten berichtet wurde. Kann aber nicht beurteilen, ob das nur Jammern ist, oder der Trend tatsächlich inzwischen so negativ ist.
Bessere Politik:
Könnte es nicht helfen, in Europa in politischen Personen mehr Fachpersonal zu haben, als von der Welt unwissende Juristen und Dampfplauderer? (Das gilt nun für alle Parteien wohl gleich?)
@Laie: „Ich denke auch, es ist gut, nicht alles aus der eigenen Froschperspektive zu betrachten, sondern über Systeme und Mechanismen nachzudenken, auch über Menschen, anders als man selbst ist sind, und warum. „
Natürlich ist das richtig. Aber folgt daraus, dass man sich nicht mehr mit speziellen Problemen beschäftigen darf? Die Schlussfolgerung, dass all diejenigen, die es für eine schlechte Sache halten, dass die internationale Kooperation der Forschung boykottiert wird, sich über nichts sonst Gedanken machen, ist halt einfach falsch.
@Florian Freistetter
Nein, selbstverständlich nicht. Ich habe auch Verständnis, dass es aus zeitlichen Gründen nicht immer möglich ist. Das ist auch ein Problem, das dazu führt, mit dem Zeitproblem sich Gruppen – ungewollt – auseinanderleben, und dann nicht mehr so gut verstehen (können).
Generell halte ich Einreiseverbote, bei entsprechenden Mehraufwand durch individuelle Prüfung für besser geeignet als pauschale. Ich vermute behördliche Überforderung der Umsetzung, wenn man sich da die Vorgehensweisen der unterschiedlichen Länder – Europas – ansieht und deren Ergebnis. Vermutlich geht das viel leichter beim „Kampf um die besten Köpfe“, da da nicht so ein Massenandrang und Prüfungsaufwand besteht?
(Wer mit Verwaltungsbeamte und in ähnlichen Positionen arbeitende Vertragsbedienstete mal beruflich zu tun hatte, kennt auch hierzulande deren im Mittelwert unterdurchschnittliche Effizienz beim Arbeiten.)
@Laie:
[…]
Vorsicht! Diese Forderung ist ein zweischneidiges Schwert, denn Experten in der Regierung nennt man „Technokraten“. Der Begriff ist nicht von ungefähr „verbrannt“, weil technokratische Regierungen auch schon ziemlich viel Unheil angerichtet haben, wenn sie sich auf ihr (vermeintliches) Fachwissen gestützt, dabei aber leider wichtige Details übersehen haben.
@Florian F:“…ist nicht der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sondern mein Blog. Und ich erlaube mir, eine Meinung zu haben“
Coole Blog^^
Ich vertraue darauf, daß die USA ihre Probleme selbst löst (Ein Amtsenthebungsverfahren, ist letztlich auch möglich).
Aber,… wenn man hier (DE /EU) global Diktaturen salonfähig macht/duldet, mit ihnen handelt und Technologietransfer betreibt, sie bereichert, und selbst 250 Miliarden € Exportüberschuß prodet, bei wachsender Umverteilung, braucht man sich über Demokratieschwund nicht wundern.
Es ist Nobel aber naiv:“Science undivided” auf Deutsch “Wissenschaft ohne Teilung” zu fordern. Die Welt ist noch nicht „demokratisch“ gleichberechtigt, oder gerecht. Augen auf^^.
@Captain E.
Selbstverständlich sind jene Experten zu nehmen, die auch dialogfähig sind und über den eigenen „Tellerrand“ hinausdenken (können) im Gegensatz zu reine Fachidioten.
Juristen und Dampfplauderer sind sicherlich nicht besser, wie die aktuelle und vergangene Politik klar aufzeigt.
@Captain E.
Selbstverständlich sind jene Experten zu nehmen, die auch dialogfähig sind und über den eigenen „Tellerrand“ hinausdenken (können) im Gegensatz zu reinen Fachidioten.
Juristen und Dampfplauderer sind sicherlich nicht besser, wie die aktuelle und vergangene Politik klar aufzeigt.
@Laie:
Hat es jemals irgendwo eine Regierung gegeben, die sich tatsächlich auf eine streng wissenschaftliche Basis gestützt und damit Erfolg gehabt hat?
Vor allem kommt hinzu, dass ein großer Teil der Regierungsarbeit „Wirtschaft“ ist, und über Wirtschaftswissenschaftler gibt es dieses Bonmot, dass sie jedes Jahr auf dieselben Fragen andere Antworten geben.
Und in den Wirtschaftswissenschaften gibt es den „empirischen Beweis“: Man gibt eine gewisse Anzahl von Fällen an, die eine bestimmte These belegen und erklärt diese dann als „bewiesen“. Naturwissenschaftlern stellen sich bei solchem Vorgehen die Nackenhaare auf…