Ich war kürzlich im Kino und habe mir den Film „Hidden Figures“ angesehen. Dieser Film ist auch einer der Favoriten bei der kommenden Oscar-Verleihung und erzeugt derzeit gerade jede Menge Rummel. Für einen Film, dessen Thema (auch) die Wissenschaft und dort gerade die Mathematik ist, ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Es lohnt sich also, sich ein wenig genauer damit zu beschäftigen.

Das ist der offizielle Trailer:

Der Film erzählt die Geschichte von Katherine Goble Johnson, Mary Jackson und Dorothy Vaughan. Die drei Frauen arbeiten für die NASA und haben zu Beginn der 1960er Jahre das „falsche“ Geschlecht für ihren Job und die „falsche“ Hautfarbe. In einer Zeit, in der Menschen mit schwarzer Haut in den Südstaaten der USA nicht auf den gleichen Sitzen im Bus sitzen dürfen; nicht auf die gleichen Schulen gehen dürfen; nicht die gleichen Toiletten benutzen dürfen, und so weiter wie ihre weißhäutigen Mitbürger ist die Karriere von Johnson, Jackson und Vaughan ungewöhnlich. Alle drei sind Mathematikerinnen, arbeiten bei der NASA aber offiziell als „Black Computers“. Und mit „Computer“ ist damals noch ein Mensch gemeint und kein Gerät. Die vielen mathematischen Berechnungen die damals wie heute in der Wissenschaft nötig sind, wenn man irgendwas erreichen will, konnte man damals noch nicht einfach einem Computer überlassen. Es gab Menschen, die das tun und all die vielen Daten be- und verarbeiten mussten.

Katherine Johnson, im Jahr 1966 (Bild: NASA, public domain)
Katherine Johnson, im Jahr 1966 (Bild: NASA, public domain)

Johnson, Jackson und Vaughan sind aber mehr als nur menschliche Rechenmaschinen. Sie haben Ahnung von dem was sie tun und Interesse an dem, was sie berechnen. Jackson würde viel lieber als Ingenieurin an den Raumkapseln der Mercury-Astronauten arbeiten. Und Katherine Johnson kriegt im Film die Chance, Teil der Space Task Group zu werden. Dort werden die Flug- und Umlaufbahnen berechnet, entlang der die ersten Amerikaner ins All geschossen und wieder sicher zurück auf die Erde gebracht werden sollen.

Die drei Mathematikerinnen müssen nicht nur gegen sexuelle Diskriminierung kämpfen, sondern auch gegen den alltäglichen Rassismus. Anstatt einfach die nächstgelegene Toilette benutzen zu können muss Katherine Johnson hunderte Meter über das ganze NASA-Gelände laufen um die offizielle „schwarze“ Toilette zu finden. In einer Schlüsselszene des Films schlägt der von Kevin Costner gespielte Vorgesetzte Johnsons das entsprechende Schild von der Wand und stellt fest: „Hier bei der NASA pinkeln wir alle in der gleichen Farbe“.

Trotzdem setzen sich die drei Frauen durch: Katherine Johnson findet einen Weg, die Umlaufbahn für John Glenns erste Erdumrundung zu berechnen (wers genau wissen will, findet hier Details) und der Astronaut ist so sehr von ihren Fähigkeiten überzeugt, dass er erst losfliegen will, nachdem sie die entsprechenden Daten überprüft hat. Und auch Jackson und Vaughan setzen sich am Ende gegen Diskriminierung und Rassismus durch.

Ich habe den Film durchaus gerne gesehen. Für einen Hollywood-Film war er nur mäßig kitschig. Es war ein Film, der ein starkes Licht auf die lange im Schatten stehende Leistung dreier Frauen geworfen hat, die zu Unrecht vergessen waren. Und es ist ein Film, der einen sehr positiven Blick auf Wissenschaft und Mathematik wirft. Es gibt aber auch einige Kritikpunkte. Die dargestellte Mathematik war für meinen Geschmack zu sehr von der Form „Irgendein ein kluger Kopf schreibt komplizierte Symbole auf die Tafel und alle sind beeindruckt“. Man hätte durchaus ein bisschen genauer zeigen können, was die drei Frauen eigentlich geleistet haben. Und dann stellt sich bei so einem Film der auf „einer wahren Begebenheit“ basiert immer die Frage: War das wirklich so? Oder hat sich Hollywood das nur ausgedacht, damit die Story besser ankommt?

Das habe ich mir im Kino jedenfalls bei vielen Szenen gedacht und deswegen gleich danach das dem Film zugrunde liegende Buch gelesen. Es heißt „Hidden Figures: The American Dream and the Untold Story of the Black Women Mathematicians Who Helped Win the Space Race“* (auf deutsch: „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“*) und wurde von Margot Lee Shetterly geschrieben. Ich kann nur eindringlich empfehlen, es zu lesen!

Mary Jackson im Jahr 1977 (Bild: NASA, public domain)
Mary Jackson im Jahr 1977 (Bild: NASA, public domain)

Die Geschichte wird dort wirklich vom Anfang an erzählt. Sie beginnt während des zweiten Weltkriegs (und eigentlich noch dafür) als die USA plötzlich vor dem Problem standen, ihren Rückstand in der Flugzeugindustrie schnell aufholen zu müssen. Den Job hatte das National Advisory Committee for Aeronautics (NACA) (dem Vorläufer der NASA) – und das hatte das Problem, dass einfach nicht genug Personal da war. Bzw. nicht genug weißes, männliches Personal. Trotz der Rassenstrennung die in Virginia, wo die entsprechende Einrichtung der NACA stand, von allen Bundesstaaten am extremsten umgesetzt wurde und trotz der damals üblichen Diskriminierung von Frauen stellte man alle qualifizierten Personen unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe ein. Was natürlich nicht heißt, das es eine echte Gleichberechtigung gab. Frauen, egal welcher Hautfarbe, hatten es trotz gleicher oder besserer Fähigkeiten viel schwerer als Männer in der Hierarchie der NACA aufzusteigen. Auch wenn sie einen Großteil der Arbeit erledigten, durften sie bis auf wenige Ausnahmen nicht als Autorinnen auf den Fachartikeln stehen. Und selbstverständlich gab es nach Hautfarbe getrennte Arbeitsbereiche, Sanitäranlagen, Unterkünfte, und so weiter.

Der erste Unterschied zwischen Buch und Film sind die handelnden Personen. Im Film konzentriert man sich auf drei Frauen; in Shetterlys Buch werden die Biografien von viel mehr NACA/NASA-Mitarbeiterinnen beschrieben. Auch die zeitliche Abfolge der Ereignisse ist ein wenig durcheinander. Im Film beispielsweise ist die Ankunft des „ersten“ IBM-Computers ein großes Ereignis und die weiblichen „Computer“ sehen sich ihres Jobs bedroht – bis Dorothy Vaughan auf die Idee kommt, alle zu Programmiererinnen auszubilden. Im Wesentlichen entspricht das der Realität – aber Computer gab es dort schon vor John Glenns Flug und auch die Programmierkurse belegten die weiblichen Computer schon lange vorher. Johnson lief auf nicht über das halbe Gelände um aufs Klo zu gehen – sie kümmerte sich einfach nicht darum, ob sie die „richtige“ Toilette benutzte oder nicht. Die dramatische Szene in der der von Kevin Costner gespielte Vorgesetzte das Toilettenschild für die nach Hautfarbe getrennte Toilette von der Wand schlägt, ist komplett erfunden. So etwas gab es nicht; die meisten der weißen/männlichen Mitarbeiter der NACA/NASA standen der Situation ihrer Kolleginnen eher gleichgültig gegenüber und setzten keine so dramatischen Aktionen. Was allerdings stattfand war die auch im Film berühmte Szene, in der John Glenn vor seinem Raumflug darauf beharrt, dass Katherine Johnson alle Daten noch einmal überprüft, da er dem Computer nicht vertraute. Dass Johnson von ihrem Vorgesetzten daraufhin in den Kontrollraum eingeladen wurde stimmt dann aber wieder nicht.

Arbeit an der NACA im Jahr 1944 - noch ein weiter Weg bis ins All... (Bild: NASA, public domain)
Arbeit an der NACA im Jahr 1944 – noch ein weiter Weg bis ins All… (Bild: NASA, public domain)

Im Buch erfährt man auch ein wenig mehr über die konkrete Arbeit die die Frauen damals geleistet haben. Man erfährt mehr über die Entwicklung der NACA zur NASA und vor allem erfährt man mehr über den damals herrschenden grauenhaften Rassismus. Man kann manchmal kaum glauben, was man liest. Dass in manchen Gegenden von Virgina lieber Schulen für alle geschlossen wurden anstatt den gemeinsamen Unterricht von Kindern unterschiedlicher Hautfarbe zu ermöglichen (wie es die Bundesgesetze vorsahen) zum Beispiel. Man kann sich der Absurdität des ganzen nicht erwehren: Einerseits tut man alles um wissenschaftlich in eine neue Ära aufzubrechen; Menschen ins All zu schicken und plant den Flug zum Mond. Andererseits teilt man die Leute, deren Arbeit genau das ermöglichen nach Hautfarbe auf unterschiedliche Toiletten und Tische in den Speisesälen auf. Dass Johnson und ihre Kolleginnen trotzdem so erfolgreich waren, wie sie es wurden ist enorm beeindruckend; Johnson war maßgeblich an den Erfolgen der Apollo-Mondlandungen beteiligt und wurde – spät aber doch – mit jeder Menge Ehrungen und Preisen ausgezeichnet. Gleiches gilt für Mary Jackson, die später nicht nur als erfolgreiche Ingenieurin arbeitete sondern auch offiziell für Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft zuständig war.

Das Buch ist voll mit Details über die Biografien der NACA/NASA-Mitarbeiter, die Entwicklung des US-Raumfahrtprogramms, die politischen Umwälzungen in den 1960er- und 1970er-Jahren und die Wissenschaft von Raumfahrt und Aerodynamik. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen; idealerweise liest man es bevor man sich den Film dazu ansieht. Und am Ende kann man fast nicht anders, als besorgt in die Zukunft zu blicken. Wenn man gelesen hat, wie mühsam und langwierig der Kampf um Gleichberechtigung und gegen Rassismus war und sieht, welche Rolle die Wissenschaft dabei gespielt hat – und das dann mit der aktuellen Situation in den USA vergleicht, wo nicht nur Gleichberechtigung und Wissenschaft aktiv bekämpft sondern auch der Rassismus von höchster Stelle angefeuert wird: Dann stellt sich ein gewisser Pessimismus ein…

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19 Gedanken zu „„Hidden Figures“: Die unbekannten Heldinnen der amerikanischen Raumfahrt“
  1. Die Änderungen zwischen Buch und Film entsprechen der üblichen künstlerische Freiheit. Ein bisschen Dramatik im Film (Kevin Costners Szene) muss sein, sonst wäre es nicht Hollywood. 🙂
    Der Film kommt bei uns erst diese Woche ins Kino, daher habe ich ihn noch nicht gesehen. Ich werde es aber nach den positiven Rezensionen insbesondere hier im Blog auf alle Fälle tun.

  2. Danke, guter Kommentar. Ich habe den Film letzte Woche gesehen, fand ihn auch gut, aber etwas Holywood-Kischig und zu positiv in der Darstellung der Zeitgeschichte. Wenn man weiß, was damals wirklich los war und welche täglichen Grausamkeiten gegen Schwarze begangen wurden, ist hier das in sehr mildem Licht geschildert. Das schmälert nicht, dass der Film zur richtigen Zeit in die Kinos kommt und man ihm viel Erfolg wünschen soll.

  3. Es ist schon eine Weile her als ich das erste Mal von Katherine Johnson gehört habe. Damals war ich stark beeindruckt. Durch diesen Film hoffe ich, dass noch viel mehr Menschen auf die Geschichte dieser Frauen aufmerksam werden, auch wenn vieles vielleicht ein wenig überzogen ist. Meine Befürchtung ist nur, dass dieser Film wieder zu einem typischen Arthouse-Film verkommt und sowieso nur von wenigen Leuten gesehen wird.

    Dank solcher Frauen habe ich das Glück heute ohne größerer Probleme in meinem Berufsfeld anerkannt zu werden. Mir mag das bewusst sein, ich kenne aber genügend Menschen, die dieses Privileg für selbstverständlich erachten. Immer wieder wird man als Feministin abgestempelt, wenn man sich auch heute noch für mehr Frauen in technischen Berufsfeldern einsetzt. Da kommen dann Argumente wie „Frauen haben doch heute eh schon die gleichen Möglichkeiten wie Männer“. Solange ich aber immer noch Leuten begegne, die mir das Gegenteil beweisen, wird mir wieder bewusst, dass dieser „Kampf“ noch lange nicht ausgefochten ist. Es gibt immer noch Menschen (ja, auch Frauen), die man überzeugen muss, dass Frauen tatsächlich genauso viel leisten können wie Männer.

    Ähnliches lässt sich glaube ich auch über den Rassismus gegen Schwarze sagen. Es mag sich schon vieles zum Besseren verändert haben, es gibt aber immer noch viel zu tun. Jeder der sich bei solchen Themen mit dem zufrieden gibt, was bisher geschehen ist, trägt ein wenig dazu bei, dass Machos und Rassisten wieder ein bisschen stärker werden.

    Hut ab vor diesen Frauen. Man kann nur erahnen wie fähig diese Frauen gewesen sein müssen, um sich in diesem Umfeld so durchsetzen zu können.

    1. @kari90: “ Meine Befürchtung ist nur, dass dieser Film wieder zu einem typischen Arthouse-Film verkommt und sowieso nur von wenigen Leuten gesehen wird.“

      Also folgt man Wikipedia, dann besteht die Gefahr nicht: „Der Film kam am 25. Dezember 2016 in ausgewählte US-amerikanische Kinos und startete dort am 6. Januar 2017 landesweit, wonach er Platz 1 der US-Kino-Charts erreichte und sich dort fast zwei Wochen an der Spitze halten konnte. Der Film konnte dort bislang rund 120 Millionen US-Dollar einspielen. Auch in Neuseeland landete der Film nach seinem Start auf Platz 1 der Kino-Charts. Das weltweite Einspielergebnis beläuft sich auf 127,5 Millionen US-Dollar.“

      Drei Oscar-Nominierungen (u.a. „Bester Film“) und jede Menge andere Preise/Nominierungen werden sicher auch dazu führen, dass der Film zu Recht ausreichend Aufmerksamkeit bekommt.

  4. So ist das überall auf der Welt: unter Wissenschaftlern sind die Kleingeister in der Minderheit. Außen herum eher nicht.

    Was wir gar nicht wissen: wie war das denn in der Sowjetunion? Planwirtschaft, Hälfte Frauen, Hälfte Männer? Ich weiß es nicht. Schwarze hatten sie da nicht, aber es war ja durchaus ein Vielvölkerstaat. Das mit den Amerikanern zu vergleichen, wäre mal reizvoll.

  5. @Artur57 – zum Thema Gleichberechtigung und „Rassismus“ in der sowjetischen Raumfahrt, gibt die Biographie Juri Gagarins einigen Aufschluss. Und der Anteil an Frauen und Nicht-Russen am sowjetischen Raumfahrer-Korps spricht wohl auch eine deutliche Sprache.
    @Florian – warum so pessimistisch im Bezug auf die Zukunft der USA? Wenn man sich die Geschichte des Rassismus und der Menschenrechte – nicht nur in den USA – anschaut, waren es niemals „die da oben“, „die Regierung“, die maßgebliche Veränderungen in der Gesellschaft voran gebracht haben. Wie auch der von Dir besprochene Film beweist, wie es ein Rosa Parks belegt – es sind immer mutige Menschen die sich ihrer Ausgrenzung widersetzen, es sind weitere mutige Menschen, die den Unterdrückten an die Seite stellen. Und niemals war das einmal erreichte für alle Ewigkeiten gesichert. Es bedarf immer wieder neu, mutiger Menschen, die den Dummköpfen entgegentreten. Und so reaktionär die derzeitige Regierung auch agiert, offensichtlich sind nicht alle Bürger und auch nicht alle Wissenschaftler und auch nicht alle Richter bereit diesen Weg mitzugehen. Gesellschaftlicher Fortschritt verlangt Mut – wer sich bequem auf dem erreichten ausruht und einschläft, lässt die Monster gewähren. Die Monster die in uns allen schlummern und nur darauf warten ans Licht zu kommen (empfehle dazu Peter Fox „Das zweite Gesicht“).

  6. Frauen haben doch heute eh schon die gleichen Möglichkeiten wie Männer
    Wo genau nicht ? Nenne mir EIN Gesetz. Ich habe Kinder, männlich und weiblich. Es gab in 20 Jahren keine Situation wo sie keine freie Entscheidung hatten. Doch, eine, meine männlichen Nachfahren mussten 6 Monate Zwangsarbeit leisten. Fazit bei Menschen wie Kari90: Diskussion sinnlos, passiver Widerstand ist angebracht.

    1. @Franz: „azit bei Menschen wie Kari90: Diskussion sinnlos, passiver Widerstand ist angebracht.“

      Wieso diese extreme Reaktion auf einen ganz normalen Kommentar? Wie Ursula schon sagte: Gesetze sind das eine. Die Realität das andere. Und in der Realität sind Frauen immer noch deutlich mehr Diskriminierung ausgesetzt als Männer.

  7. @ Franz
    Gleichberechtigung ist mehr als lediglich die Gesetze. Sie muss auch in den Köpfen der Menschen verankert sein, und da hapert es mitunter noch gewaltig. Leider!

  8. Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen nach Maßgabe bestimmter Wertvorstellungen oder aufgrund unreflektierter, z. T. auch unbewusster Einstellungen, Vorurteile oder emotionaler Assoziationen.[1] – In diesem Sinne, werden hier und heute nicht nur Frauen diskriminiert und eine Verengung der Diskussion auf diesen Punkt führt zu Recht zu einem Widerstand gegen diese „political correctness“.
    Statt sich (zumindest in Deutschland) auf die Diskriminierung der Frau zu kaprizieren, sollten wir stattdessen lieber über eine diskriminierungsfreie, gleichberechtigte Gesellschaft sprechen. Eben nicht gegen etwas zu sein, was eventuell nur in den Köpfen existiert, sollten wir für etwas sein. Für das Recht aller Menschen auf gleiche Beteiligung, aber auch das Recht darauf zu verzichten. Eben das respektieren individueller Entscheidungen. Wenn Menschen nicht in Führungspositionen möchten, dann helfen auch keine Quoten, die Vorschreiben wie viele dieser Menschen dort sein sollen. Dies öffnet nur die Türen für weniger begabte „QuotenerfüllerInnen“ und steigert nicht deren Akzeptanz – siehe die Diskussion über bevorzugte Beförderung von Frauen im öffentlichen Dienst NRW. Statt gegen Diskriminierung zu sein, sollten wir für dafür sein, dass Menschen unterschiedlich sein dürfen – Jungs, die Kleider anziehen und Puppen betreuen wollen, müssen genauso möglich sein, wie Mädchen in Hosen und Elektronikbaukasten. Mir ist einfach zu viel Zwang in der Anti-Diskriminierungsdiskussion. Zu viel dagegen, zu wenig dafür. Wie Schiller sagt: Sprache die für dich dichtet und denkt. Denke: „für das individuelle Recht jedes Einzelnen Menschen“, statt „gegen die Diskriminierung dieser oder jener Gruppe“ – dies bewirkt, dass bemerkst, dass wir die Gleichberechtigung jedes einzelnen Individuums wollen und nicht die Unterdrückung der Diskriminierer. Und die Sprache verrät eben auch die Gedanken.

  9. Danke für den Filmtipp, werde ich mir in jedem Fall baldmöglichst anschauen. Und der Artikel ist ein auch ein wunderbarer Teaser für meinen kommenden Urlaub: genau heute in 3 Wochen werde ich mir einen lange gehegten Wunsch erfüllen und das „Kennedy Space Center“ in Cape Canaveral besuchen (inkl. Mittagessen mit dem Ex-Shuttle-Piloten Kenneth Cameron und einer privaten Führung durch das Launch Control Center durch den ehemaligen Flight Director Mike Leinbach) – bin schon ganz aufgeregt! (Nur der ursprünglich für diesen Tag vorgesehene Falcon-Raketenstart wurde leider inzwischen in den April verlegt… man kann halt nicht alles haben…)

  10. Die Szene, in der die ganze Klasse den Atem anhält, wenn das Mathegenie was vorrechnet, dürfte ein Hinweis auf die historische Genauigkeit sein. 😉

  11. @noch’n Flo
    Ein Neidgefühl habe ich schon lange nicht mehr gespürt, aber jetzt…
    Wünsch dir einen wunderbaren Aufenthalt, wenn du magst, berichte bitte im Plauderthread.

  12. Ein sehr verspätetes Danke für den Artikel, Florian.
    Ich habe den Film eben im Fernsehen gesehen und war davor sehr bewegt.
    Die Szene mit dem Kloschild war also erfunden – aber ich finde, sie ist sehr gut erfunden, eine Symbolik, die man nicht vergißt.
    Was du am Ende schreibst, über die Rückentwicklung in den USA – sehr bedrückend. Die Proteste nach dem Mord an George Floyd zeigen, daß der Rassismus immer noch grassiert, aber es macht Hoffnung, daß endlich nicht nur die Betroffenen dagegen rebellieren.

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