Gestern wurde die Entdeckung von sieben erdähnlichen Planeten bekannt gegeben, die alle einen 40 Lichtjahre entfernten roten Zwergstern umkreisen. Es handelt sich um eine großartige Entdeckung und warum sie so großartig ist habe ich ausführlich erklärt. Sie ist aber ganz definitiv nicht darum großartig, weil auf diesen sieben Planeten ähnlich lebensfreundliche Bedingungen wie auf der Erde herrschen.

Künstlerische Darstellung eines erdähnlichen Planets. Kann aber auch ganz anders aussehen. (Künstlerische Darstellung: NASA Ames/SETI Institute/JPL-Caltech)
Künstlerische Darstellung eines erdähnlichen Planets. Kann aber auch ganz anders aussehen. (Künstlerische Darstellung: NASA Ames/SETI Institute/JPL-Caltech)

In den letzten Jahren haben Astronomen immer wieder erdähnliche Planeten entdeckt, die andere Sterne umkreisen. Fast immer waren irreführende bzw. falsche Berichte in den Medien die Folge, in denen diese Planeten als „so wie unsere Erde“ dargestellt worden sind. Das ist sogar nachvollziehbar:
Hört man nun irgendwo den Satz „Erdähnlicher Planet bei anderem Stern gefunden“, dann klingt das für Leute ohne astronomisches Hintergrundwissen ziemlich genau so, als hätte man einen Planet entdeckt, der genau so ist wie unsere Erde. Also auch genau so lebensfreundlich und eine potentielle Heimat außerirdischer Lebewesen.

Das Problem an der Sache ist der Unterschied zwischen wissenschaftlicher Fachsprache und der alltäglichen Verwendung von Worten. In der Astronomie hat der Begriff „erdähnlicher Planet“ eine ziemlich genau Bedeutung die aber nicht der alltäglichen Bedeutung entspricht. Wenn es um Planeten geht, dann unterscheiden die Wissenschaftler grob zwei unterschiedliche Klassen. Es gibt „erdähnliche Planeten“ und es gibt „Gasriesen“ bzw. „jupiterähnliche Planeten“. Anstatt „erdähnlicher Planet“ wird auch manchmal „terrestrischer Planet“ oder „Gesteinsplanet“ verwendet und wenn es um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit geht, wäre das eigentlich die bessere, weil weniger missverständlichere Wahl.

Denn als „erdähnlicher Planet“ wird ein Himmelskörper immer dann bezeichnet, wenn er eine feste Oberfläche hat, ausreichend groß (also kein kleiner Felsbrocken wie zum Beispiel ein Asteroid ist) und hauptsächlich aus Gestein/Metall besteht (den Unterschied zwischen „Planet“ und „Mond“ lasse ich jetzt erst mal außen vor). In unserem Sonnensystem gibt es vier Gasriesen – Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun – und vier erdähnliche Planeten: Merkur, Venus, Mars und die Erde.

Die vier erdähnlichen Planeten des Sonnensystems (Bild: NASA)
Die vier erdähnlichen Planeten des Sonnensystems (Bild: NASA)

Das zeigt auch schon, dass der Begriff „erdähnlicher Planet“ nicht die Bedingungen auf der Oberfläche des Planeten aussagt. Der Mars ist eine lebensfeindliche Eiswüste; die Venus eine ebenso feindliche Gluthölle mit dicker, giftiger Atmosphäre und der Merkur eine kleine, von Kratern übersäte leblose Welt ohne Atmosphäre. Auf jedem dieser Planeten herrschen ganz unterschiedliche Bedingungen und nirgendwo ist es so wie auf der Erde. Aber alle vier Planeten haben eine feste Oberfläche, eine Kruste/einen Mantel aus Gestein und einen Kern aus Metall. Das macht sie zu „erdähnlichen Planeten“, die sich deutlich von den großen Gasplaneten ohne feste Oberfläche des äußeren Sonnensystems abgrenzen.

Man kann die Himmelskörper auch noch weiter unterteilen; man kann Uranus und Neptun zum Beispiel als „Eisriesen“ klassifizieren, weil sie viel kälter sind als Jupiter und Saturn; man kann die Kategorie der „Zwergplaneten“ benutzen (auch wenn sie unsinnig ist) um kleinere Himmelskörper wie Pluto oder Ceres zu beschreiben. Unter den Planeten anderer Sterne haben wir Typen von Planeten entdeckt, die es bei uns gar nicht gibt. „Supererden“ (erdähnliche Planeten die größer als die Erde sind) zum Beispiel. Oder „Heiße Jupiter“ (Gasriesen die sich sehr nahe an ihrem Stern befinden). Es gibt jede Menge Arten wie man Planeten klassifizieren kann und „erdähnliche Planeten“ sind eine dieser Klasse.

Wie schon gesagt: Die Wortwahl ist nicht unbedingt optimal wenn es um die Kommunikation mit der Öffentlichkeit geht. Man kann den Leuten nicht vorwerfen, dass sie die falschen Schlüsse ziehen, wenn sie von der Entdeckung erdähnlicher Planeten hören. Man kann allerdings den Wissenschaftlern vorwerfen, dass sie diesen Begriff verwenden, ohne ihn ausreichend zu erklären. Und vor allem kann man den Medien vorwerfen, dass sie diesen Begriff ebenso unkritisch benutzen und ihn leider oft genug mit Schlussfolgerungen in Verbindung bringen, die damit nichts zu tun haben. Es wäre nicht schwer in den Berichten über die Entdeckung erdähnlicher Planeten zu erklären, was das bedeutet und vor allem, was es nicht bedeutet. Seriöser und guter Wissenschaftsjournalismus tut das auch – genau das ist ja sein Job: Fachbegriffe verständlich zu erklären, einzuordnen und Missverständnisse aufzuklären und zu vermeiden. „Erdähnliche Planeten“ sind ja bei weitem nicht der einzige Fall, bei dem so etwas nötig ist…

Exoplaneten gibt es in allen Variationen (Bild: NASA Ames/W. Stenzel)
Exoplaneten gibt es in allen Variationen (Bild: NASA Ames/W. Stenzel)

Astronomen werden auch weiterhin nach erdähnlichen Planeten bei anderen Sternen suchen. Sie werden auch in Zukunft erdähnliche Planeten; vermutlich viel mehr als sie bis jetzt gefunden haben. Diese Planeten werden höchst interessant sein; wir werden viel über das Universum lernen, in dem wir leben. Und irgendwann wird einer dieser erdähnlichen Planeten vielleicht tatsächlich „so wie die Erde“ sein und entsprechend lebensfreundliche Bedingungen haben. Wenn wir genug solcher Planeten entdeckt haben, können wir eine weitere Kategorie einführen, zum Beispiel die „habitablen Planeten“ oder die „lebensfreundlichen Planeten“. Und bis dahin sollten Wissenschaftler und Medien vielleicht nicht so leichtfertig mit missverständlichen Begriffen wie den „erdähnlichen“ Planeten umgehen…

53 Gedanken zu „„Erdähnlich“ heißt nicht „So wie die Erde“!“
  1. Ich finde diese neue Entdeckung sehr aufregend und das bestätigt mich auch in der Auffassung, dass wir nicht alleine sind. Die Euphorie der NASA und anderer Entdecker ist für mich verständlich, weil es unsere Sehnsucht nach neuen Welten befriedigt. Dabei vergesse ich oft auch die Realität. Leider werden wir diese Welten nie erreichen. Aber es gibt mir Hoffnung, dass wir es in ferner Zukunft schaffen.

  2. „Leider werden wir diese Welten nie erreichen. Aber es gibt mir Hoffnung, dass wir es in ferner Zukunft schaffen.“

    Ich würde ja gern mein Bewusstsein konservieren lassen um später miterleben zu können wenn wir wirklich mal eine Reise antreten können.

    Gruß
    Oli

  3. „Fasst immer waren irreführende bzw. falsche Berichte in den Medien die Folge, in denen diese Planeten als “so wie unsere Erde” dargestellt worden sind.“ – In den Schlagzeilen heißt es dann „Zweite Erde entdeckt“! Immer und immer wieder, und nie eine dritte oder vierte Erde… 😉

  4. Danke Florian.

    Ich hatte schon daran gedacht, Dich um eine Erläuterung zu dieser Meldung zu bitten.
    Eine Frage hätte ich da noch.
    Es heisst, dass diese Planeten sich sehr schnell um den roten Zwergstern drehen, heißt dass auch, dass ihre Umlaufbahn rotationsgebunden ist ?

  5. Danke, Florian. Mittlerweile lese ich das gar nicht mehr, wenn eine derartige Meldung auf Spiegel et al. auftaucht, sondern schaue gleich auf deinen Blog.

  6. Vielen Dank, Herr Dr. Freistetter, für diesen Beitrag.

    Es scheint wirklich an der Zeit, endlich zu differenzieren.

    Sogar „erdähnlich“ würde ich (subjektiv) als Reduktion der Erde als Gesteinskugel innerhalb der habitablen Zone um einen Stern eigentlich noch als zu weit gehend empfinden.
    Aber angesichts des Mangels unserer Vorstellung und Sprache gibt es wohl wenig alternative Ausdrücke.

    Tatsächlich halte ich unsere Erde für einzigartig.
    Nicht als Planet innerhalb der habitablen Zone um einen G-Stern.
    Sondern aufgrund der Entwicklung der Lebensformen hier auf unserer Erde.
    Denn genau d i e s e s Leben hier auf unserem Planeten hat ebendiesen auf einzigartige Weise umfassend gestaltet und geprägt.
    (Damit meine ich jetzt nicht Homo s. sapiens).

    Freilich halte ich Leben auf anderen Planeten für denkbar.
    Und es lassen sich auch (legt man die Evolutionstheorie umfassend aus) Analogien vorstellen.
    Aber im Grunde würde Leben anderswo mit Sicherheit doch verschieden von dem hier auf der Erde sein.

    Wir aber sind Teil eben diesen Lebens auf unserer Erde.
    Darum ist sie uns einzig.

    Wie unabhängig wir wirklich sind, wissen wir tatsächlich noch nicht.
    Und noch weniger wie kompatibel zu (potentiellem) Leben anderswo.

  7. Und wenn es dort intelligente Lebewesen gibt? Dann werden wir versuchen sie auszurotten. Bevor wir versuchen mit anderen Lebewesen Kontakt aufzunehmen, sollten wir erst mal auf der Erde vernünftig zusammen leben.

  8. @echt? Falls es auf einem der Planeten, die bisher entdeckt wurden intelligentes Leben geben sollte, dann werden wir noch eine Weile brauchen, um es nachweisen zu können. Und wenn wir das erreicht hätten, steht völlig in den Sternen ob und wann wir jemals dorthinkommen könnten um das fröhliche Ausrotten zu beginnen. Also keine Sorge, und kühle zwischendurch ab und an mal den erhobenen Zeigefinger, dass er nicht wund wird – währenddessen könntest Du auch gleich noch in Ruhe nachlesen, worum es in dem Artikel geht.

  9. @ knorke #14
    Eigentlich sollte mit „Gesteinsplanet“ doch schon alles gesagt sein, was mit „erdähnlicher Planet“ gemeint ist.

    Florian schrieb: „Denn als “erdähnlicher Planet” wird ein Himmelskörper immer dann bezeichnet, wenn er eine feste Oberfläche hat, ausreichend groß (also kein kleiner Felsbrocken wie zum Beispiel ein Asteroid ist) und hauptsächlich aus Gestein/Metall besteht (den Unterschied zwischen “Planet” und “Mond” lasse ich jetzt erst mal außen vor).“

    Wenn Spezialfälle beschrieben werden, wird es eben sperriger: „Gesteinsplanet in der habitablen Zone“, „erdgroßer/erdschwerer Gesteinsplantet“, „mehr als erdgroßer Gesteinsplanet“.

    Ja, das klingt erst mal umständlich, ist aber zumindest für die Öffentlichkeitsarbeit sinnvoller, weil es mehr erklärt. Was nützt ein Begriff wie „erdähnlicher Planet“ oder „Supererde“, wenn der Leser bzw. schon der Journalist nicht weiß, was dahinter steckt, und anfängt ihn mit seinen eigenen Vorstellungen zu füllen?

  10. Die NASA hat den Hype allerdings selbst ein bisschen angeheizt. Auf der Pressekonferenz hieß es, es sei jetzt nicht mehr die Frage, ob wir eine zweite Erde finden, sondern wann. Und es wurden Zeichnungen verbreitet, wie es auf den Planeten aussehen könnte. Eigentlich reine Spinnerei, die mit Wissenschaft wenig zu tun hat. Aber man will den Steuerzahlern ja auch eine Show bieten. Ist nachvollziehbar.

  11. Es wäre nicht schwer in den Berichten über die Entdeckung erdähnlicher Planeten zu erklären, was das bedeutet und vor allem, was es nicht bedeutet. Seriöser und guter Wissenschaftsjournalismus tut das auch – genau das ist ja sein Job: Fachbegriffe verständlich zu erklären, einzuordnen und Missverständnisse aufzuklären und zu vermeiden.

    Sie tun sich aber immer wieder schwer damit, die Journalisten (oder wenigstens die Schlagzeilenverantwortlichen). Ein schönes Beispiel ist mir bei Zeit Online aufgefallen: Das Ressort Wissen hat einen Artikel über die sieben Planeten gebracht und Spektrum.de ebenfalls. Beide Artikel waren eine Weile lang auf der Startseite untereinander zu sehen. Die Unterschiede in der Aufmachung sind frappierend:

    Zeit Online: Astronomie: Sieben Mal die Chance auf außerirdisches Leben
    40 Lichtjahre entfernt haben Astronomen Großes entdeckt: Im System Trappist-1 umkreisen sieben erdgroße Planeten einen Stern. Auf sechs von ihnen könnte Wasser fließen.

    Spektrum.de: Exoplaneten-System: Sieben Exoerden um einen kalten Zwerg
    Ein roter Zwergstern im Sternbild Wassermann wird von gleich sieben erdgroßen Planeten umkreist. Sind drei der Welten von TRAPPIST-1 sogar geeignet für Leben, wie wir es kennen?

    Bei Zeit Online werden im Anreißer praktisch sieben mögliche Urlaubsziele in Aussicht gestellt, bei Spektrum wird gleich eingangs deutlich gemacht, dass es höchstens auf drei der Planeten überhaupt Leben geben könnte. Die eigentlichen Artikel sind aber beide sachlich und in Ordnung, finde ich.

  12. @tomtoo

    Man muss den Planeten spektroskopieren können. Dafür muss man ihn entweder als einzelnen Lichtpunkt aufnehmen oder die Signatur der Atmosphäre in der Durchsicht vom Sternenspektrum trennen können, wenn der Planet vor dem Stern steht. Beides ist schon bei größeren Planeten (Gasriesen) gelungen. Für die Trappist 1-Planeten wird man wohl die neuen im Bau befindlichen Riesenteleskope (EELT, GMT, TMT) benötigen. Das EELT hat mit der Planetenkamera EPICS z.B. ein Instrument, das genau auf das Spektroskopieren von Planeten im Infraroten ausgelegt ist.. Vielleicht kann das James Webb Teleskop auch Planeten spektroskopieren, es ist komplett auf infrarotes Licht optimiert, da ist der Kontrast zwischen Planet und Stern meist besser als im Visuellen.

    Das Problem bei den Trappist-1-Planeten ist allerdings, dass sie den Stern sehr eng umkreisen und somit schwer von ihm zu trennen sind (denke Dir eine Mücke neben einem Flutlichtscheinwerfer in großer Entfernung). Ich schätze mal, da wird man leichtere Kandidaten finden.

    Zum Nachweis von Leben sollte man übrigens nicht bloß Wasser finden, das gibt es im All überall, sondern möglichst Sauerstoff und Methan in Kombination. Auch Sauerstoff und Methan können jeweils alleine ohne Leben entstehen, Sauerstoff z.B. durch die Abspaltung von Wasser im UV-Licht, und Methan existiert in großer Menge auf Titan oder Uranus in deren reduzierender Atmosphäre. Aber in Kombination treten sie nicht auf, wenn sie nicht ständig aufgefrischt werden, durch Photosynthese und Ausscheidungen von Lebewesen (obwohl auch Vulkanismus Methan ausstößt – auch dieser Marker ist nicht absolut sicher).

  13. @Alderamin Die Wissenschaftler schreiben viel über Wasser aus dem Paper Seven temperate terrestrial planets around the nearby ultracool dwarf star TRAPPIST-1 : „The seven planets have equilibrium temperatures low enough to make possible liquid water on their surfaces“,

    „Using a 1D cloud-free climate model accounting for the lowtemperature spectrum of the host star25, we infer that the three planets e, f, and g could harbour water oceans on their surfaces, assuming Earth-like atmospheres.“,

    „Nevertheless, if somewater survived the hot early phase of the system28, the irradiation received by planets (b,c,d) are still low enough to make possible for limited regions on their surfaces to harbour liquid water“

    Das sind aber doch alles nur Spekulationen. „we infer“, „could“, „assuming“, „if“, „possible“.

    Beim Science Release (https://www.eso.org/public/news/eso1706/) wird dann weiter Richtung Leben spekuliert: „increasing the possibility that the star system could play host to life“.

    Zusammen mit den von dir erwähnten Zeichnungen #18, sind die weiteren Spekulationen in den Medien schon vorbestimmt.

  14. @DasKleine Teilchen Ich habe mal dort geschaut, wo du das Bild her hast und bin schockiert. Da wird auf scienceblogs über die „falsche Berichte in den Medien“ geschrieben und über seriösen und guten Wissenschaftsjournalismus, aber das was da auf „https://exoplanets.nasa.gov/news/1419/nasa-telescope-reveals-largest-batch-of-earth-size-habitable-zone-planets-around-single-star/“ veröffentlicht wird ist einfach nur schlechter Comic.

  15. @roel

    @Alderamin Die Wissenschaftler schreiben viel über Wasser […]

    Das sind aber doch alles nur Spekulationen. “we infer”, “could”, “assuming”, “if”, “possible”.

    Natürlich, aber „educated guesses“. Wasser ist im All überall. Im Sonnensystem enthalten alle Objekte jenseits der Schneelinie im Asteroidengürtel erhebliche Mengen Wasser. Die kleine Europa, ein Jupitermond kleiner als unser Mond, hat höchstwahrscheinlich mehr flüssiges Wasser als die Ozeane der Erde. Kometen bestehen zum großen Teil aus Wasser und die Asteroiden jenseits der Schneelinie enthalten auch Wasser (wie z.B. der größte, Ceres).

    Ein Planet von Erdgröße wird wohl auch höchstwahrscheinlich eine Atmosphäre haben und halten können. Alle Planeten im Sonnensystem außer Merkur haben eine signifikante Atmosphäre. Die von Mars wurde größtenteils abgetragen, sie war früher einmal dichter. Er hat wenig Schwerkraft und kein Magnetfeld.

    Wenn die Beleuchtungsstärke durch den Stern stimmt und der Planet so groß ist wie die Erde, dann ist es so gut wie sicher, dass dort flüssiges Wasser existieren wird. Zwar kann die Temperatur durch einen galoppierenden Treibhauseffekt, wie auf der Venus, oder durch Einlagerung von CO2 aus der Atmosphäre in Gestein und Einfrieren des Oberflächenwassers auch in der habitablen Zone zu hoch oder zu tief für flüssiges Wasser an der Oberfläche sein, aber bei gleich drei Welten in der habitablen Zone von Trappist 1 stehen die Chancen gut, dass es bei wenigstens einer genau passt.

    Natürlich ist das erst bewiesen, wenn man es gemessen hat, und davon sind wir technisch noch weit entfernt in Bezug auf die Trappist-Planeten, aber wenn man auf flüssiges Wasser in dem System wetten könnte, würde ich es tun.

    Bei anderen Planeten ist allerdings schon erfolgreich Wasser in der Atmosphäre (und sogar Wolken) nachgewiesen worden.
    .

  16. #25 noch´nFlo
    ist ja offtopic eigentlich, aber ich wusste nicht dass es den gibt. das schlimme ist ja, dass er sein Konterfeit auf der seite hat, ich lasse mich normalerweise nie zu Aussagen über das Aussehen von anderen Menschen hinreissen, aber hier…….nein, ich sags nicht…..
    bin ich froh dass es die Bild hier in Schweden nicht gibt.

  17. @nnF

    Ich hab gehört das die von den Wissenschaftlern vorgeschlagenen Planetennamen alle irgentwie etwas mit Bier zu tun haben sollen. Sie glauben zwar nicht das dass durchgeht aber Lustig wärs. Speziel in der Hinsicht auf Horoskope. Pilz in konjunktion mit Export und sowas ; )

  18. @ tomtoo:

    Ich hatte das auch gehört, aber dahingehend, dass es sich um belgische Biersorten handeln soll. „Stella Artois“ hätte da ja schon einmal einen Bezug zum Weltraum – das wäre dann sicher wieder ein schönes Thema für FF.

  19. Wo ist das Problem auf allen bekannten Seiten wird wahrheitsgemäß Nature zitiert:

    hier ein kleiner Auszug, ich könnte noch viele andere Seiten zitieren aber da sie alle Nature zitieren ist der Inhalt immer fast gleich:

    MDR
    Demnach gibt es insgesamt sieben erdähnliche Planeten, von denen drei ihren Stern in einer moderaten Temperaturzone umkreisen. Auf ihnen könnte Wasser flüssig sein, berichten die Forscher auch im Fachblatt „Nature“.

    N-TV
    Drei der Planeten könnten sogar Ozeane auf ihrer Oberfläche besitzen, sofern sie erdähnliche Atmosphären haben, schreiben die Forscher um Michaël Gillon von der Universität Liège in Belgien im britischen Fachblatt „Nature“. Damit gehört das benachbarte Sonnensystem des Roten Zwergs namens Trappist-1 zu den aussichtsreichsten Orten für die Suche nach außerirdischem Leben. Hinweise auf solches Leben haben die Forscher aber nicht.

    Tagesspiegel
    Drei der Planeten könnten sogar Ozeane auf ihrer Oberfläche besitzen, sofern sie erdähnliche Atmosphären haben, schreiben die Forscher um Michaël Gillon von der Universität Liège (Lüttich) in Belgien im britischen Fachblatt „Nature“.

    FAZ
    Auf drei der Planeten rund um den Zwergstern namens Trappist-1 könnte es womöglich Wasser geben und damit die Voraussetzung für Leben, erklärten die Forscher am Mittwoch im Fachmagazin „Nature“.

  20. In erweiterten Definitionen der „bewohnbaren Zone“ müsse es um den Planeten auch einen Sternwind und ein Magnetfeld geben, das die lebensfeindliche kosmische Strahlung abhält, so Mannheim.

    Soweit mir bekannt ist, verdanken wir das Magnetfeld auf unserer Erde dem Mond.
    Nun haben jedoch alle gefundenen Planeten, die den Zwergstern umkreisen, eine sehr geringe Umlaufbahn. Ist es trotzdem möglich, daß diese Planeten einen Mond haben? Oder kann man sich eine andere Konstellation vorstellen, wie wenigstens einer dieser Planeten überhaupt ein Magnetfeld haben kann?

  21. “…verdanken wir das Magnetfeld auf unserer Erde dem Mond”

    wo hast du denn das her?!?

    https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Erdmagnetfeld__Kam_der_Geodynamo_erst_mit_der_Mondentstehung_in_Schwung_1771015590048.html

    Joseph O’Rourke und David Stevenson vom California Institute of Technology in Pasadena halten es sogar für möglich, dass die Entstehung des Mondes durch eine gewaltige Kollision der frühen Erde mit dem marsgroßen Himmelskörper Theia vor 4,5 Milliarden Jahren eng mit der Bildung des Erdmagnetfelds verknüpft sein könnte. „Diese Kollision bescherte uns nicht nur unseren stetigen Begleiter am Himmel, sondern lieferte auch die Zutaten, um das Erdmagnetfeld entstehen zu lassen“, sagt O’Rourke. Vor allem das leichte Element Magnesium, das über diesen Weg zur Erde gelangt sein könnte, spielt nach Aussage der Wissenschaftler die Schlüsselrolle für das frühe Erdmagnetfeld.

  22. gnaddrig
    26. Februar 2017

    Nicht Mond, Ulf, sondern hauptsächlich “Geodynamo”: Erdmagnetfeld.

    Können die Planeten denn ein Geodynamo haben wenn sie wegen der Nähe zum Zwergstern nicht rotieren?

  23. Natürlich rotieren sie, genau wie der Mond auch. Fragt sich auch, ob so ein Geodynamo nur durch einen Mond angefahren werden kann oder ob der auch auf andere Art in Gang kommen kann.

  24. @ Ulf:

    Selbst wenn die Planeten gravitativ an ihre Sonne gebunden sind, rotieren sie dennoch. Nämlich genau eine Rotation pro Umlauf um die Sonne.

  25. @Ulf
    Also ich kann aus dem Artikel nur lesen das sowohl die Entstehung des Mondes als auch des Erdmagnetfelds evtl. eine Gemeisame Ursache haben. Ich kann da nichts von einem Einfluss des Mondes auf das Entstehen des Erdmagnetfelds lesen.

  26. @ulf:

    der von dir zitierte satz sagts doch eindeutig:

    „„Diese Kollision bescherte uns nicht nur unseren stetigen Begleiter am Himmel, sondern lieferte auch die Zutaten, um das Erdmagnetfeld entstehen zu lassen“

    der zusammenstoss, ulf, nicht der mond. wenn den die theorie (ists schon ne theorie oder noch these?) stimmen sollte. Tomtoo hat völlig recht.

  27. @ulf:

    „Oder kann man sich eine andere Konstellation vorstellen, wie wenigstens einer dieser Planeten überhaupt ein Magnetfeld haben kann?“

    warum nicht, sieh dir mal zb merkur in unserem system an; klein und felsig und „nah“ am zentralstern:

    „Mercury’s magnetic field is weaker than Earth’s because its core had cooled and solidified more quickly than Earth’s.[15] Although Mercury’s magnetic field is much weaker than Earth’s magnetic field, it is still strong enough to deflect the solar wind, inducing a magnetosphere.“

    https://en.wikipedia.org/wiki/Mercury's_magnetic_field

  28. @DKT

    So ganz vertstanden mit Magnetfeld und Atmosphere hab ich das eh noch nicht. Venus hat so gut wie kein Magnetfeld aber eine sehr Dichte Atmosphere. Also können sich wohl bei ausreichend Gravitation zumindest schwerere Gase halten. Sauerstoff für einfaches Leben ist erstmal nicht erforderlich.

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