Dieser Artikel ist Teil der blogübergreifenden Serie „Running Research – Denken beim Laufen“, bei der es um die Verbindung von Laufen und Wissenschaft geht. Alle Artikel der Serie findet ihr auf dieser Übersichtseite
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Es ist Sonntag Morgen. Und ich mache mich bereit, ein wenig zu laufen. Nichts neues, das mache ich seit mehr als zwei Jahren sehr regelmäßig. Neu ist allerdings, das mir das jetzt deutlich schwerer fällt. Schon auf den ersten Metern spüre ich wie schwer meine Beine sind und das ich mich richtig anstrengen muss. Normalerweise würde ich jetzt wie sonst auch immer in die Jenaer Kernberge hoch laufen aber ich weiß genau, dass ich die Berge nicht schaffen werde. Aber es ist Sonntag, also kann ich auch mal entlang der Straße laufen. Los geht es also nach Jena-Nord und das malerische Gewerbegebiet. Wie gesagt: Es ist anstrengend. Nach 2,5 Kilometer verspüre ich schon den Wunsch, anzuhalten und ein wenig Pause zu machen. Das war früher höchstens dann der Fall, wenn ich sehr lange bergauf gelaufen bin oder irgendwann gegen Ende eines Marathonlaufs. Aber heute schaffe ich nichtmal auf so einer kurzen Distanz die Geschwindigkeit, die ich sonst während eines Marathons problemlos laufen kann. Irgendwie geht gerade gar nichts.
Sowas kommt vor. Auch in der Wissenschaft: Die Forschung ist ein kreativer Prozess und man kann nicht immer und zu jeder Zeit erfolgreich nachdenken. Manchmal geht man Tag für Tag in die Universität ohne einen brauchbaren Gedanken zu haben. Nobelpreisträger Richard Feynman hat einmal gesagt, dass er in solchen Phasen besonders glücklich über seine Lehrverpflichtung war, denn anstatt zu forschen konnte er sich in solchen „schwierigen“ Phasen einfach mit der Lehre auseinandersetzen und hatte trotzdem das Gefühl, er würde etwas sinnvolles tun (was er ja auch tat, Lehre ist höchst sinnvoll!).
Beim Sport ist es irgendwie frustrierender. Ich laufe jetzt seit bald drei Jahren regelmäßig und habe so etwas noch nie erlebt. Ich arbeite mich heute auf einer völlig ebenen Strecke vorwärts; zähle die Kilometer die mir noch fehlen bis ich nach 10km endlich wieder zuhause ankomme und bin währenddessen so langsam unterwegs wie nie zuvor auf einer 10km-Runde. Und heute ist nicht der erste Tag, an dem das so ist. Das geht schon ein paar Wochen so. Als ich Anfang Oktober beim 3-Länder-Marathon am Bodensee gelaufen bin, war alles noch mehr oder weniger ok. Ich hab den Marathon in einer Zeit von 3h35 geschafft, was zwar sieben Minuten über meiner Bestzeit liegt, aber angesichts der Tatsache, dass ich nicht gezielt für diesen Marathon trainiert habe durchaus ok war. Ich war zufrieden mit meiner Leistung und optimistisch, und habe Pläne für den Rest des Laufjahrs gemacht.
Aber unmittelbar nach dem Marathon hat mich eine fiese Erkältung erwischt (dem Open-Window-Effekt sei dank) und ich bin eine Woche lang gar nicht mehr gelaufen. Danach fing die intensive Phase der Herbstour der Science-Busters an, was einem regelmäßigen Training auch nicht unbedingt gut tut. Während so einer Tour verbringt man den Tag entweder damit, von A nach B zu reisen und kann nicht laufen. Oder man steht bis spät Nachts auf der Bühne und hat nur früh morgens am nächsten Tag Zeit für ein paar unausgeschlafene Laufkilometer.
Wo ich im Sommer noch 70 bis 90 Kilometer pro Woche gelaufen bin, waren es im November und Dezember nur noch 40 bis 60 Kilometer. Und dabei auch immer deutlich langsamer als zuvor. Ich hatte früher auch immer wieder mal Phasen, in denen ich aus verschiedensten Gründen nicht so viel trainieren konnte wie ich das normalerweise tue. Aber sobald ich wieder Zeit für mehr Läufe hatte, hatte ich auch schnell meine alte Form wieder. Davon bin ich heute weit entfernt. Wo ich am Anfang noch mit einer Pace von 5:30 min/km unterwegs war, laufe ich auf den letzten Kilometern knapp unter 6 min/km vor mich hin. Normalerweise schaffe ich die 10 Kilometer im Trainingsmodus mit einer Pace von um die 4:30 min/km; einen Marathon kann ich um die 5min/km laufen (und hab es schon mehrmals schneller geschafft). Aber dieses Tempo ist derzeit komplett außerhalb meiner Reichweite.
In der Wissenschaft habe ich solche Phasen in denen nichts mehr geht auch öfter erlebt. Aber früher oder später war es immer so, dass ein neuer Gedanke auftaucht, der die Forschungsarbeit wieder vorwärts treibt. So ein Gedanke fehlt mir jetzt. Seit ein paar Wochen komme ich beim Laufen nicht mehr voran und ich weiß nicht, woran es liegt. Ja, ich bin zur Zeit ein wenig gestresster als sonst; ich schlafe nicht so viel wie sonst und mir fehlt dank der Science-Busters-Tour ein geregelter Rhythmus. Aber das war auch früher schon so und wenn ich früher gemerkt habe, dass ich nicht mehr so fit und nicht mehr so schnell laufen kann, haben ein paar Tage Ruhe gereicht. Jetzt habe ich das Gefühl, nach jedem Ruhetag wird es schlimmer als zuvor.
Früher bin ich so gut wie jede Woche mindestens einmal eine Strecke zwischen 30 und 35 Kilometern gelaufen. In den letzten Wochen hat das auch nicht mehr so geklappt; zuerst aus Krankheits/Zeitgründen und jetzt, weil ich es vermutlich gar nicht mehr so weit schaffen würde. Vor drei Wochen habe ich einen 30-Kilometer-Lauf in Graz geschafft, aber in den letzten beiden Wochen nur jeweils 20 Kilometer bei den „langen“ Läufen absolviert.
Vor dem Herbst habe ich an den meisten Tagen abends auch noch immer 30 bis 60 Minuten Training auf dem Heimtrainer eingelegt und bin beim Fernschauen ein wenig vor mich hin geradelt – etwas, zu dem mir in den letzten Monaten auch die Zeit gefehlt hat. Aber auch das war früher schon so; die Phasen in denen ich Zeit hatte, regelmäßig auf dem Rad zu strampeln kamen und gingen…
Ich bin tatsächlich langsam ein klein wenig frustriert. Laufen macht mir großen Spaß und ich habe diesen Sport mit Begeisterung betrieben; meine Urlaube und Reisen anhand schöner Laufstrecken geplant; mich auf lange Läufe gefreut… und jetzt ist schon eine 10-Kilometer-Runde anstrengend, die ich noch vor ein paar Wochen nur dann gelaufen, wenn ich einen Tag mit nicht allzu viel Aktivität einlegen wollte.
Ich weiß, dass ich viele begeisterte Läuferinnen und Läufer in meiner Leserschaft habe. Vielleicht habt ihr so etwas ja auch schon mal erlebt? Vielleicht habt ihr eine Ahnung, was der Grund dafür sein könnte? Übertraining? Aber das kann eigentlich nicht sein, denn ich habe ja in den letzten Wochen nicht mehr, sondern weniger trainiert. Oder ist das der Grund? Muss ich mich wieder auf einem niedrigeren Leistungsniveau einrichten und langsam in meine alte Form zurücktrainieren? Aber warum hat ein wenig Pause bzw. eine Phase verringerter Aktivität auf einmal so eine leistungsdrückende Wirkung, wo ich solche Probleme in der Vergangenheit nie gehabt habe? Werde ich etwa plötzlich alt? 😉
Wie gesagt: Ich wäre für Hinweise und eigene Erfahrungsberichte dankbar (und wer mehr über meine Trainingsläufe erfahren will, kann mir gerne bei Strava folgen). Immerhin steht ja 2017 vor der Tür und ich hätte da schon noch ein paar Ambitionen und nette Wettbewerbe, an denen ich teilnehmen möchte…
Hallo Florian,
ich laufe zwar nicht sondern fahre Mountainbike aber ich kenne das Problem: Ich glaube es ist einfach Winter. Radfahren macht dann trotz dreilagiger Kleidung unter 5 Grad Außentemperatur und ohne Sonne und mit kaltem Wind nur noch mäßig Spass. Der Körper fährt runter, und etwas zusätzlicher Stress und Krankheit bringt einen aus der Trainingsroutine. Außerdem ist Trainingszustand relativ: im Sommer trainiere ich in 4-6 Wochen die Jahresform und hole in weiteren 4-6 Wochen noch die letzten 10-15% raus. Da macht es auch Spaß! Ich brauche das als Ausgleich für meinen Schreibtischjob! Es reichen aber auch 2-3 Wochen Ausfall durch Krankheit, schlechtes Wetter oder schlicht Alltag und keine Zeit um diese Topform zu verlieren. Dann fängst Du wieder von vorne an.
Ich tracke jeden Meter den ich fahre und bin stolz auf die Wochen/Monats/Jahresleistungen, habe aber gemerkt dass Zahlen nicht alles sind. Ich lege daher nicht mehr allzuviel Gewicht auf die Statistik. Du bist gerade in einer Zeit in der andere Dinge (Science Busters, Krankheit) Prio haben, deshalb: Zeiten und Distanzen ignorieren und dran bleiben, was zählt ist _dass_ man unterwegs war. Für Mountainbiker ist das leicht: Pace ist nicht alles, die ist abhängig vom Gelände in dem man unterwegs ist. Hat man aber als „Bergläufer“ aber auch.
In diesem Sinne: bleib einfach dran – das wird schon wieder. Übrigens: Letzten Dezember (der sehr sehr mild war) sagt meine Monatsstatistik 382,7km durch den Wald – das ist immerhin etwas mehr als die Hälfte von dem was ich im Sommer schaffe. Diesen Dezember waren es schlaffe 68,4km (gerade 4x meine Hausrunde, also keine 1,2 Mal aufm Rad) – ich quäl mich also auch. Wahrscheinlich einfach Witterung und Jahreszeit.
@ulbas: also ich laufe zwar im Sommer lieber als im Winter. Aber auch im Winter gerne. Die letzten beiden Jahre hatte ich im Winter keine solchen Probleme (und sogar ein paar PBs geschafft).
Hi Florian,
5 Dinge sind naheliegend, solltest du unbedingt prüfen.
1. Übertraining (nach deiner Erzählung vermutlich nicht.)
2. Ernährung (Iss mal zwei-drei Tage etwas mehr Kohlenhydrate und schau ob das etwas ändert)
3. Schlaf (Bist du ausgeschlafen?)
4. Stress (spürst du eine Motivation laufen zu gehen oder bist du generell energielos? Ständige Anspannung ist auch eine Art Übertraining)
5. Trinkst du genug?
Du läufst wohl seit 3 Jahren und bist dir eigentlich sehr wohl über diese genannten Punkte bewusst. Da du darüber aber nichts in deinem Post schreibst könnte es auch bedeuteten dass sie aus einem persönlichen Grund etwas in den Hintergrund gerutscht sind.
@Tobias: Also Kohlenhydrate ess ich eigentlich genug; eher schon zuviel. Durst hab ich auch keinen. Dafür aber wirklich viel Stress und wenig Schlaf. Hat mir früher aber weniger ausgemacht. Vielleicht ist diesmal irgendeine Schwelle überschritten? Oder ich werde alt…
@Florian Freistetter
Ich habe zwar durchaus meine Tage (im Winter häufiger) wo es mir sehr viel anstrengender scheint zu laufen, aber noch nie über einen so langen Zeitraum. Auch bin ich dann nicht viel langsamer, es ist aber anstrengender.
Du bist ja nicht nicht gelaufen in letzter Zet (ich behalte Strava im Auge…), dann sollte die Fitness auch wieder zunehmen. So schlimm scheint es nicht zu sein mit der Unfitness, einen 20k Ausflug machen untrainierte nicht einfach so. Ausser du pushst dich konstant über das was du eigentlich machen solltest. Hast du dich Schrittweise wieder hochgearbeitet in Distanz/Tempo oder gleich wieder voll rein? Du schreibst von einer Woche Krankheitspause. Nach einer Woche sollte man eigentlich nur sehr wenig Form verloren haben.
Kennst du deinen Ruhepuls und sonstige Herzfrequenz bei bestimmten Tempi? Könnte ein guter Indikator sein. Ich hatte nach dem Berlin Marathon im September 4.5 Wochen Pause und mich leichtsinnigerweise gleich danach für einen Halbmarathon angemeldet. Es blieb mir nur eine Woche fürs Training. Stellte fest, dass mein Herzschlag durch die Decke ging im Vergleich zu vorher. Das pendelte sich aber nach 3 Wochen Training wieder ein.
Vielleicht gibt es einen medizinischen Grund (Medis? Eisenmangel?). Sonstiger Stress oder Ernährung kann auch diesen Effekt haben, heisst e.
Hallo Florian,
du schreibst:“Aber unmittelbar nach dem Marathon hat mich eine fiese Erkältung erwischt (dem Open-Window-Effekt sei dank) und ich bin eine Woche lang gar nicht mehr gelaufen. “
Ich laufe auch aber weit weniger als du. Habe bis vor kurzem auch eine sehr lange Erkältungsphase gehabt 4-6 Wochen. Gegen End wo ich dachte es geht mir schon besser habe ich versucht einmal zu laufen und merkte sehr schnell das ich nicht fit bin.
Mittlerweile geht es wieder und bin nahe an der aktennotiz Leistung.
Entwerder ist deine Erklärung noch nicht ganz raus aus deinem Körper oder du hast dir was längerfristiges / chronisches eingefangen Stichwort Herzmuskelentzündung.
Ich würde vielleicht mal mit dem Hausarzt telefonieren was er dazu sagt…
LG
Jens
Könnte auch sein, dass du ein wenig krank bist, dein Immunsystem aber aufgrund des Stresses nicht so richtig anspringt. Dann merkst du davon erst mal nicht so viel, außer dass du nicht so fit bist. Wenn du über Weihnachten zur Ruhe kommst, könnte es dich dann aber umhauen. 😉
Hallo Florian,
entgegen Tobias Meinung klingt es für mich doch schon etwas nach „Übertraining“. Vielleicht nicht so krass, dass die Symptome auch außerhalb des Sports zu merken sind.
Aus deinem Strava Logbuch ist ja zu entnehmen, dass du seit etwa drei Jahren kontinuierlich trainierst und bis auf diese eine Woche im Oktober einen recht hohen Trainingsumfang hast. Ich weiß zwar nicht, wie es ist, knapp 4t km im Jahr zu laufen, aber durch mein Rad und Schwimmtraining komme ich auf eine ähnliche Trainingszeit. Ich weiß aber, dass wenn ich die gleiche Zeit nur Laufe kann es nur noch anstrengender für den Körper sein. Mit deinen 4t km bist du aber gar nicht mal so weit weg von den Profis.
Wenn ich es richtig sehe hast du aber keine längere Erholungsphasen gemacht um deinen Körper und geist komplett davon erholen zu lassen. Ich habe mir seit ein paar Jahren (außer in diesem Jahr, weil ich alle paar Wochen von meinem Kind mit einer Erkältung angesteckt werde) zum Jahresende einen kompletten Monat (mind. 4 Wochen) vorgenommen, in denen ich nichts Triathlonspezifisches trainiere und auch nur locker und wenn ich wirklich Lust dazu habe. Z.B. Klettern, Wandern, Inline Skaten, oder Ski Fahren. Und das allein um keine schlechte Laune wegen der Inaktivität zu bekommen Kein Laufen, Radfahren, Schwimmen, oder Stabitraining ist dann die Devise.
Nach diesen Vier Wochen (meist schon nach 3) ist man wieder voller Vorfreude auf das Training und geht es meist mit vollem Elan an. Und da in der Wintersaison zumindest in Thüringen wenig Laufwettkämpfe anstehen ist das die ideale zeit um einen neuen Trainingsaufbau zu starten. Nach zwei Wochen hat man auch meist wieder ein Level erreicht, bei dem man mit Grundlagentraining (Tempo, Kraft und Ausdauer) an alte Leistungen gut anschließen kann.
Stichwort: Trainingsperioden, Makrozyklen
https://www.wikifit.de/wiki/trainingsperiodisierung
Außerdem ist mir aufgefallen, das du ziemlich oft „einfach nur läufst“. Zwar manchmal etwas schneller, manchmal etwas langsamer aber vor allem lang. Du könntest wahrscheinlich schneller werden, wenn du deine Läufe etwas abwechslungsreicher Strukturieren würdest. Intervalle, Fahrtspiele, Kurze Tempoläufe, lange Dauerläufe. Das kann auch dabei helfen einer Monotonie vorzubeugen und damit wären bestimmt auch 3:15 wenn nicht sogar die 3 h beim Marathon machbar.
Grüße aus Erfurt
Lieber Florian,
bitte nicht falsch verstehen, aber du bist keine Zwanzig mehr. In deinem Alter (bin 6 Jahre aelter) kann man zwar fast immer noch so hohe Leistungen abrufen (besonders in Ausdauersportarten) wie als Junger, aber der grosse Unterschied besteht in der Resilienz gegen gesundheitliche Probleme. Da haben wir Mittelalten leider schon deutlich laengere Rekonvaleszenzzeiten. Hoechstwahrscheinlich konnte sich dein Koerper durch den anhaltenden Stress und die fehlende Sonne/Waerme noch nicht vollstaendig regenerieren. Vor allem wenn zu offen zugibst, zu wenig zu schlafen – ohne guten Schlaf ist ab Ende Dreissig/Anfang Vierzig eigentlich nichts mehr zu holen.
Zusaetzlich dazu der Stress, vor allem der subliminale, der sich durch einen abweichenden/nicht vorhandenen Tagesrhythmus ergibt – lass mich raten: du hast eine deutlich vom Normal abweichende Bauchfettschicht angelegt, ja? -> zu hohe dauernde Cortisol-Werte, gestoerter circadianer Rhythmus. Die fehlende Sonne tut durch weniger Testosteron und Vit. D ihr uebriges, um es dir noch schwerer zu machen. Bei mir hilft in solchen Phasen ein echter Wechsel der negativen Gewohnheiten, was aber leichter gesagt als getan ist, wenn die Belastung beruflich ist. Sauna, Solarium, irgendein Ausbruch aus dem Trott, wenn geht ein Erfolgserlebnis – du musst deinen Koerper dazu kriegen, dass er die katabolen Prozesse wieder auf Normalmass zurueck faehrt.
@Florian
Was trainierst Du denn so? Ich habe im Runner’s World Forum gelernt, dass man viel variieren soll, nicht alles mit dem selben Tempo laufen. Sonst landet man in einer Komfortzone, mit der sich der Körper arrangiert. Dabei aber nur 5% richtig schnell laufen, sonst ruiniert man sich die Knochen (wie ich).
Z.B. einen langen Lauf mit 70% HFmax (das kann dann auch mal langsamer als 6:3/km sein, selbst wenn man 4:30 im Wettkampf laufen kann), einen mittleren mit 80% und einen weiteren als Tempodauerlauf, Fahrtspiel (gerne auch mit Höhenmetern) oder Intervalle (wobei man die variieren kann zwischen 200 m Sprints bis 3000 m 10k-Wettkampftempo, je nachdem was man trainieren will). Und als 4. Lauf evtl. noch einen kurzen, langsamen Regenerationslauf.
Dabei gilt: Wenn man schneller laufen will, muss man schneller laufen. Also genau die Tempoläufe machen. Nur eben nicht andauernd, sondern nur 5% der Wochenstrecke. Aber dann knackig.
Laufe seit drei Jahren auch wieder regelmäßig, ähnliche Umfänge wie du und mir gehts dieses Jahr genauso. Ich tippe auf Übertraining, bzw. hab im Alltag nicht ausreichend Zeit genommen zu regenerieren. Nachdem es bis dieses Jahr immer bergauf ging (bis 3:02h für HH-Marathon) geht seither im Wortsinn wenig. Beschränke mich jetzt auf Radfahren und Hallenfußball, bis Lust und ausreichend Energie fürs Laufen zurückkommen.
Die Symptone klingen für mich leider etwas bedrohlich. Es besteht nach Virus Erkrankungen die Gefahr, dass der Herzmuskel angegriffen wird, vor allem wenn zu früh wieder trainiert wird. Dies sollten Sie vor weiterem Lauftraining unbedingt abklären.
Ich bin auch seit >7 Jahren Läufer mit dem Ziel von Marathon- und Ultramarathondistanzen. Solche Phasen, wie du sie schilderst, gibt es auch bei mir immer wieder mal. Je nach Trainingsplan gebe ich dem auch gern nach und lasse mal den einen oder anderen Tag aus.
Was mir bei solchen Symptomen in einer Vorbereitungsphase hilft, ist Abwechslung. D.h. Tempospiele, Trails durch sehenswerte Gegenden, Teilnahme an Laufgruppen oder auch einfach mal einen Wettkampf zwischendurch. Gerade letzteres motiviert ungemein.
Viel Erfolg und denk dran, du bist keine Maschine, Aufs und Abs sind völlig ok.
@Rene
Man kann auch nicht für alles auf einmal trainieren. Entweder ist man schnell oder schafft Strecke. 10K oder Marathon. Beides zusammen lässt sich nicht optimieren, es bleibt immer ein Kompromiss.
Abwechslung hab ich beim Laufen normalerweise schon; nicht unbedingt immer Intervalle; aber ich laufe sonst gerne bergauf/bergab.
Aber vielleicht liegts wirklich daran, dass ich nicht mehr so oft Ausgleichssport – Schwimmen/Radeln – mache wie früher sondern im letzten halben Jahr fast nur noch ausschließlich gelaufen bin? Ich werd mal schauen, dass ich wieder ein bisschen öfter was anderes mache und sehen, was sich tut.
Use it or loose it!
https://www.fasebj.org/content/early/2016/07/08/fj.201500100R.abstract
„Mitochondrial adaptations to high-volume exercise training are rapidly reversed after a reduction in training volume in human skeletal muscle“
Ich würde auch definitiv Krafttraining mit einbauen. Wirst ja nicht jünger und da zählt eben auch die Muskelmasse. Schau mal bei deinem Landsmann Dr. Moosburger vorbei, es lohnt sich.
https://www.dr-moosburger.at/publikationen.php
@Florian
Schwimmen hat mir jedenfalls gut getan. Ich hatte dieses Jahr verletzungsbedingt insgesamt 19 Wochen Laufpausen, zwei davon über mindestens 6 Wochen. Bin dann um weiter abzunehmen bis zu dreimal schwimmen gegangen die Woche, und im Sommer einmal die Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit (33 km einfache Strecke mit 170 Höhenmetern, schnellste Tour in gut 1h30 auf einem gewöhnlichen Tourenrad). Schau Dir mal an, wie meine mittlere Pace sich nach den Pausen entwickelt hat. Letztlich alles Grundausdauer-Training bei niedrigem Puls.
Kontraproduktiv war allerdings in meinem Fall, diese Pace in der Euphorie dann tatsächlich gelaufen zu sein, ohne dem Sprunggelenk Zeit zu lassen, sich daran zu gewöhnen, denn in der Laufpause ging das ja nicht. Daher kam dann bald die nächste Pause – einmal zu früh zu schnell gelaufen, schon zwickte es wieder für ein paar Wochen. Aber dieses Problem betrifft Dich nicht.
ich laufe sein 21 Jahren – Sommer wie Winter – aber nur so 30- 45 Minuten 2 x die Woche (aber wirklich sehr regelmäßig, einmal unter der Woche und einmal am Wochenende) – ohne großartige Kontrolle meiner Leistungen, einfach nur so um fit zu sein und Streß abzubauen. ich würde einfach meine Ansprüche hinterfragen, es muss nicht alles immer mit Leistungsansprüchen hinterlegt sein. Wenn und solange Du dich gut fühlst, ist es egal ob Du 3 km oder 30 km gelaufen bist und ob die Zeit nun schnell oder weniger schnell war…Hauptsache Du bewegst dich…
Hallo Florian ,
Lass mal dein Blut untersuchen ob alle Werte passen.
Threadabo hat irgendwie nicht geklappt. Ich versuche es nochmals.
Hallo Florian,
wenn das mit der „fiese Erkältung“ angefangen hat, wäre es nicht verkehrt sich mal medizinisch/kardiologisch durchchecken zu lassen. Nicht das noch irgendwas nachwirkt.
Hast Du einen Pulsgurt, um mal die Belastungen vergleichen zu können.
Um wieder Lust am Laufen zu bekommen, besonders wenn man nicht auf ein Ziel hin trainiert, kann man sich auch ein monatliches Motto setzen, z. B. im Januar hauptsächlich kurze und schnelle Läufe (+ 1x pro Woche langsam und länger) und im Februar dann wieder ruhige, längere Laufe (+ 1x pro Woche schnell und kürzer).
Oder mal einen Monat weniger Laufen und dafür viel Rad/Schwimmen/…
Belastung variieren und kleine Ziele setzen hilft mir zumindest. 😉
Ich habe dazu zwei Gedanken:
1. Als Instrumentalist, da ist ein ähnlich konsequentes und diszipliniertes Trainingspensum erforderlich, allein schon, um die tätigen Muskeln fit zu halten, kenne ich solche Phasen, in denen das Üben irgendwie nicht klappt sehr gut. Ich habe festgestellt, dass das bei mir dann eine gewisse mentale Erschöpfung ist. Mir tun dann gelegentlich Pausen über eine gewisse Zeit gut. Über diesen Punkt hinweg zu üben habe ich auch schon versucht. Die Ergebnisse sind danach aber nicht besser. Eine Pause tut einfach gut.
2. Du bist ja jünger als ich, möglicherweise ist das deshalb Quatsch und ich will Dich damit nicht blöd anmachen. Aber ich hatte letztes Jahr deutlich ähnliche Symptome im Sportlichen (ich fuhr relativ viel weite Radstrecken; geht wegen beruflicher Umstellung jetzt nicht mehr so). Bei mir brach die Leistung massiv ein, ich kam aus dem Loch nicht heraus, quälte mich über die Kilometer und schob das auf das Alter. Wegen eines nicht besser werden wollenden Hustens ging ich irgendwann dann mal zum Arzt, der schickte mich ins Krankenhaus und dort wurde festgestellt, dass meine Blutwerte entgleist waren und ich insbesondere Eisenmangel hatte. Wenn kein Hämoglobin da ist, ist klar, dass da Muskeln unterversorgt werden. Es war so ernst, dass mir die Ärzte sagten, hätte ich eine Woche länger gewartet, wäre es zu spät gewesen. Ursache dafür sind nicht ganz klar zu fassen gewesen. Auf jeden Fall habe ich mich mit zu intensiven Ausdauersport zu stark belastet und eine über lange Zeit berufliche Dauerstress-Situation sind wohl ursächlich gewesen.
Wenn ein sportlich klug Trainierter wie Du solche Probleme bekommt, ist das ernst. Ich würde zum Arzt gehen und ein Blutbild machen lassen.
Vielleicht ist laufen für dich ganz einfach langweilig geworden ? Deine Texte strotzen immer von Forschungsdrang und am Anfang machte laufen vielleicht deshalb Spass, weil es immer etwas zu Entdecken gab. Neue Leistungen, unbekannte Gegenden, interessante Herausforderungen, interessante Orte usw. Vielleicht hast du schon alles gesehen und im Unterbewusstsein fragst du dich: Wozu ? Dass dann die Leistung und Motivation abfällt wäre nur logisch.
variatio delectat…….
https://de.wikipedia.org/wiki/Parkour
@Dietmar
Eisenmangel hatte ich im Runner’s World Forum auch mal als Ursache für ein Nachlassen der Laufperformance gelesen.
Und dann gab’s noch Guido Westerwelle, der in New York merkte, dass mit seiner Lauf-Performance etwas nicht stimmte.
Am besten wirklich mal beim Arzt durchchecken lassen. Sicher ist sicher.
Lieber Florian,
Ferndiagnosen und Foren- (oder wie hier Kommentarbereichs-)Mutmaßungen sind bei medizinischen Dingen schlechte Ratgeber. Du kennst das ja aus Eso-Foren, jeder trägt sein Halb-(Wenn überhaupt)-Wissen bei und Du kannst die Kompetenz der beitragenden nicht mal überprüfen.
Deine Symptome können alles mögliche sein, Übertraining absolut nicht unwahrscheinlich, leider ist rein auf Deinen Schilderungen basierend mit einem so deutlichen Leistungsabfall aber auch tatsächlich auch eine ernste Ursache nicht auszuschließen. Du hast selbst die Infektion genannt, die bei Intensivsportlern (der Du definitv bist) viel zu häufig aufs Herz gehen, Stichwort: Herzbeutelentzündung.
Bitte tu Dir (und uns, wir wollen noch lange von Dir lesen) den Gefallen und suche Dir einen guten Sportmediziner aufgrund der unklaren Leistungsschwäche, lass dabei auf jeden Fall ein EKG machen. Herzbeutelentzündung nach Infekt sollte auf jeden Fall zeitnah ausgeschlossen werden, bevor Du Dein Training fortsetzt. Und lass Dich dort gleich wie oben erwähnt in Sachen Makrozyklen beraten bzw. wie Du auf jeden Fall ausreichend Erholungspausen in Dein Training einbaust.
tl;dr: Ferndiagnosen sind gefährlich. Geh vorsichtshalber baldmöglichst zu einem Sportmediziner.
Alles Gute!
@Florian Freistetter Ich schließe mich Baertiger mal im Punkt der Ferndiagnose an. Ein Durchchecken beim Arzt ist bei deinem Laufpensum auf jeden Fall mal angesagt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass herkömmliche EKG’s nicht sehr aussagekräftig sind. Ich empfehle ein Belastungs-EKG, bei dem du aber auch voll belastet wirst. Erfahrungsgemäß solltest du einen Sportarzt oder sportbegeisterten Arzt auswählen.
Zu deinen Zeiten. Ich weiß nicht ob die noch so stimmen. Knapp unter 40 min für 10km und unter 3:28 auf Marathon. Die passen nicht, wenn du normalerweise mit 4:30/min trainierst. Sprich: Du trainierst viel zu schnell. Das ist Stress pur für deinen Körper und dieser schaltet im Moment einen Gang zurück.
Das richtige Tempo für normales Training, ist ein Tempo bei dem du dich fließend unterhalten kannst. Da du dich zeitlich verbessern willst, kannst du bei einem langen Lauf mal 2 schnelle Kilometer einbauen. So einen nach ca. der Hälfte und den 2. nach ca. 2/3 des Laufs. Das restliche Training würde ich eher langsam angehen. Am besten läuft es sich in einer Gruppe oder zu zweit. Bei unregelmäßigen Zeiten ist das nicht unbedingt einnfach. Meine Empfehlung ist, eine stark frequentierte Laufstrecke zu wählen und beim Laufen mit anderen Läufern ins Gespräch zu kommen. Dabei ruihg die langsameren aussuchen. Man merkt schnell, welche Läufer sich gerne unterhalten und welche nicht.
Aber als erstes empfiehlt sich ein Arztbesuch, um eventuelle gefährliche gesundheitliche Einschränkungen auszuschließen.
Ich schließe mich den Arzt Ratgebern an. Lass dich Mal checken. Kann sein die Erkältung hat sich festgebissen und du musst dich noch ein wenig schonen. Kann sein dass du Krebs hast. Kann sein dass da gar nichts ist außer Schlafentzug, Alter, dunkle Jahreszeit und Stress.
Hier im Netz kann es dir prinzipiell keiner sagen. Lass dich Mal checken bitte.
„Hier im Netz kann es dir prinzipiell keiner sagen. Lass dich Mal checken bitte“
Um meine Gesundheit kümmere ich mich natürlich selbst; ich habe den Artikel hier ja nicht geschrieben um medizinische Ratschläge oder gar Therapien zu erhalten! Ich war nur am Erfahrungsaustausch mit anderen Läufern interessiert, die so etwas auch schon mal erlebt haben. Wenn mir gesundheitlich was fehlen würde (oder ich bei anderen Arten körperlicher Betätigung ebenso eine Leistungsminderung festgestellt hätte wie beim Laufen), dann wäre ich schon längst beim Arzt gewesen.
Ich hatte das auch mal … nur „mal kurz 6 km laufen“ und dann war nach dem zweiten Kilometer Schicht. Beim Arzt, Blutbild machen: bingo. Eisenmangel. Also eigentlich das gleiche, was Dietmar erzählt. Nur daß es bei mir nicht so kraß war, weil ich nicht vorhabe, Marathon-Weltrekorde zu brechen.
Meine 10 cents: Blutbild hilft ungemein bei der Diagnose.
Das mit dem Eisenmangel ist aber tückisch. Bei mir hab ich (bis auf eine allgemeine leichte Schlappheit) nichts bemerkt. Das ging schon alles – nur Laufen war dann Essig. Wenn wir jetzt mal von sonstiger medizinischer Unbedenklichkeit ausgehen, gibt es natürlich immer Schwankungen – aber in der von dir geschilderten Breite kenn ich das nicht …
> Werde ich etwa plötzlich alt?
Meine Antwort lautet: Keinesfalls! Du bist es schon.
Ich habe es schon öfter erwähnt: Du trainierst zu gleichförmig. Der Blick auf die Monatsschnitte bei Strava scheint das zu bestätigen.
https://fellrnr.com/wiki/Training_Monotony
@Karl: “ Du trainierst zu gleichförmig“
Das kann ich mir kaum denken. Dadurch das ich ständig unterwegs bin, laufe ich ja immer irgendwo anders. Und meistens laufe ich auch immer bergab und bergauf. Ich mach selten klassisches Intervalltraining, das stimmt. Aber Länge, Profil und Geschwindigkeit meiner Läufe variieren durchaus.
Hallo Florian, woran das auch liegen mag, mir ging es tatsächlich sehr ähnlich (und nicht nur mir, ich lese darüber öfter in Laufblogs). Vorab: ich bin nur ein ambitionierter Hobbyläufer, mit etwas schlechteren Zeiten als du und ein paar mehr Jahren auf dem Buckel.
Bei mir kam auch nach etwa drei Jahren aktiven und regelmäßigen Laufens ein fieser Leistungsabfall. Ähnlich dem was du beschreibst. Das ging soweit, dass ich schließlich alle Wettkämpfe absagte, den ganzen GPS- und Pulsuhr-Kram ausgeschaltet und mich statt dessen monatelang ganz bewusst beim Laufen beobachtet hab. Kurze Strecken, lange Strecken, schnell, langsam, Intervalle, wann was passiert, Laune, Verpflegung, Wasserzufuhr… ein wirklich lehrreiches Experiment. Mein persönliches Resümee war schließlich die Erkenntnis eines falschen Laufstils und falscher Ernährung. Zweiteres Umzustellen ging fix und problemlos, die Änderung des Laufstils hat allerdings mehr als ein Jahr gedauert, im Grunde hab ich wieder von vorne angefangen und nochmal „laufen gelernt“ (weg vom Fersenlauf, hin zu minimalen und ungedämpften Schuhen, viel Barfuß). Mit dem Resultat dass die Freude am Laufen mit voller Wucht zurück kam und sich meine Leistungen sogar langsam aber ständig verbessern. Ich laufe jetzt mehr Kilometer denn je, aber auch viel entspannter, trotzdem oft schneller als früher. Mir geht es einfach gut beim Laufen, es scheint so als hätte mein Körper die Belastung verinnerlicht und sich darauf „optimiert“.
Das ist natürlich nur meine Version, jeder Mensch ist anders. Irgendwie scheint es aber bei sehr vielen Läufern eine Loch nach etwa drei Jahren zu geben, manche erfinden sich neu, einige hören auf, etliche machen frustriert weiter (wegen Gewicht usw). Kann sogar sein dass nach dieser Zeit irgendwas im Körper passiert (Knochen, Sehnen, Stoffwechsel) und der Läufer sich damit bewusst auseinandersetzen muss. Da fehlen mir aber entspechende medizinische Beweise/Berichte, also alles nur Vermutungen. Würde mich also nicht wundern wenn es dir grade ebenso geht und du mitten im Loch stehst.
Mein einziger Erfahrungsaustausch-„Rat“ lautet deshalb: schau mal ggf. dein Schuhwerk an, ob das noch zeitgemäß bzw deinem Laufstil entsprechend ist. Und ansonsten: es ist alles ok, mach mal langsamer, auch mehrere Tage Pause sind gut, aber bleib dran. Genieß das Laufen eine Weile einfach so wie es kommt.
Viel Spaß weiterhin
@Florian
Kennst Du den Jack-Daniels-Rechner? Da kannst Du eine Wettkampfleistung eingeben und Dir nicht nur die Zeiten für andere Strecken vorhersagen lassen, sondern auch die Tempi fürs Training. Und die sind entsetzlich langsam für die längeren Läufe. Aber der Mann ist Experte, der erzählt keinen Unsinn. Die Pille musste ich auch erst schlucken, nicht einfach frei nach Schnauze zu laufen, aber ich bin mittlerweile ein gebranntes Kind.
@Alderamin: Hmm – nach diesem rechner ist meine momentane Laufgeschwindigkeit genau im Bereich für „Der „normale“ Dauerlauf, die Hauptrainingsform für Langstreckenläufer.“
Gut, dann liegt’s wohl nicht am Tempo. Mindestens einen Tag Regeneration ohne Lauftraining die Woche machst Du auch, nehme ich an? Und alle 4 Wochen eine komplette Regenerationswoche nur mit langsamen Läufen, die auch nicht so lang sind? Oder mal zwei, drei Wochen ganz aussetzen, tut auch mal gut. Der Leistungszuwachs entsteht nicht in der Belastung, sondern in der Erholungspause.
Ansonsten wie schon gesagt wurde: Blutwerte messen lassen. Will mein Hausarzt ohnehin einmal im Jahr von mir sehen.
Man macht sich eben so seine Gedanken. Entschuldigung.
@Florian Freistetter „nach diesem rechner ist meine momentane Laufgeschwindigkeit genau im Bereich für “Der “normale” Dauerlauf, die Hauptrainingsform für Langstreckenläufer.”
Also sind das jetzt die 5:30 mit denen du jetzt unterwegs bist, oder meinst du die 4:30 mit denen du normalerweise unterwegs warst?
@roel: Ne, bei dem Rechner kommen die 5:30 raus mit denen ich jetzt durch die Gegend laufe.
@Florian Freistetter Das ist dann das Tempo, in dem du gem. Jack Daniels trainieren solltest, wenn du dich fit fühlst. Das bedeutet, du solltest jetzt sogar noch langsamer trainieren. Das ist eine blöde Situation, man möchte gerne schneller, man kann normalerweise schneller – aber es ist ab irgendeinem Punkt im Läuferleben kontraproduktiv, schneller zu laufen.
@Florian
Wie sieht ’s mit Deinem Gewicht aus? Stabil oder letztens abgenommen? Wenn kein Körperfett mehr da ist, geht’s nämlich an die Muskeln. Nur so eine Idee…
@Alderamin: Also abgenommen hab ich nicht; eher 1-2kg oder so zugenommen (wenn man weniger läuft passiert das ja automatisch)
Bin hier etwas spät, da die Kommentarbenachrichtigung immer noch nicht funktioniert hat. Da aber Jack Daniels Tempi Empfehlungen bemüht wurden, möchte ich mich doch nochmals kurz zu Wort melden. Ich habe mit seinen Plänen zwei Marathons vorbereitet und nutze seine „Formel“ nun (etwas weniger systematisch) für kürzere Strecken.
Die Zeiten (zB kalkuliert auf der Basis eines Rennens in der jüngeren Vergangenheit) sind, so finde ich zumindest, gute Richtwerte für Trainingseinheiten. Nach Gefühl wäre ich die verschiedenen Distanzen in Training langsamer angegangen, obwohl ich die Tempi durchaus durchhalte. Es hilft also sich etwas mehr an die Trainingsgrenze zu pushen, ohne drüber zu gehen.
Ein paar Anmerkungen aus meinen Erfahrungen dazu da ich denke, dass sein Ansatz eigentlich sehr nützlich ist um sich selber einzuschätzen zu lernen:
1) Konsistenz ist wichtig. Wenn die 10km Wettkampfzeit stark von der Schätzung abweicht, die auf zB einem guten Halbmarathon oder Marathon basiert, ist es nicht so einfach zu sagen, was die eigentlichen Trainingszeiten sein sollten. Mir scheint deine Marathonzeit und die 10K Zeit scheinen da nicht so eindeutig. Bevor man sich „blind“ auf die JD Trainingszeiten abstützt, wäre es wohl hilfreich, eine gewisse Konsistenz zu erreichen (dann kann man sich auch je nach Fitnessgrad besser einschätzen).
2) Individuell können diese Zeiten auseinandergehen. Die M, T und I Tempi funktionieren bei mir wie angegeben, die R laufen etwas schneller. Wichtig ist dass sie sich parallel entwickeln (Konsistenz von Punkt 1).
3) Was JD als „Easy“ definiert empfinden viele als zu schnell für „locker“ so mein Eindruck von Foren. Ich vermute das ist vor allem ein Problem für Leute die sein Marathonprogramm befolgen, da man da ziemlich E Kilometer hinblättert bevor man überhaupt mal mit Intervallen anfängt in einer Session. Er sagt aber auch, das man nur nicht schneller soll aber langsamer ok ist und den gleichen Effekt hat. Nur sollte man gemäss JD, läuft man sehr viel langsamer als den vorgeschlagenen Easy Pace, darauf achten, dass man sich die Haltung nicht versaut. Ich laufe die meisten Wochen-Kilometer in diesem E Tempo. Das ist meist gar etwas langsamer als dein Standardtempo und ich bin (noch) ein wenig schneller im Wettkampf als du.
4) Der Ansatz von JD funktioniert für mich sehr gut, weil er sehr flexibel und modular ist. Du kannst dir Reisen und so weiter drum herum organisieren und auch Verletzungsausfällen und so anpassen: Man nimmt sich eine gewisse Anzahl km pro Woche als Ziel (oft bestimmt von was man in Sachen Zeit investieren kann und will). Dann hat man seine Qualitäts-Sessions (2-3 pro Woche) die viel Abwechslung hereinbringen und oft auch sehr fordern. Langweilig wurde es mir damit nie. Im Gegenteil, nach meinem ersten Marathon und dem Befolgen des Trainingsplans, fing ich an, wieder Intervalle von der Marathonvorbereitung reinzubringen, weil nur km ablaufen nicht mehr befriedigend war. Nun versuche ich auch ohne Ziel-Wettkampf etwas systematischer zu sein und es macht mir nach wie vor Spass. Ein Nebeneffekt davon ist, dass man lernt sich besser über verschiedene Distanzen einzuschätzen (zumindest mir hat es dabei extrem geholfen).
Hier ist übrigens der offizielle Rechner wo die verschiedenen Paces auch erklärt werden.
> #33 Florian Freistetter, 21. Dezember 2016
> @Karl: ” Du trainierst zu gleichförmig”
> Das kann ich mir kaum denken.
Vergleiche erst einmal dein Training damit: https://mistelberger.net/aktivit%C3%A4t-2016.png Die Wochenstunden variieren beim Laufen zwischen 0 und 10.
@Karl Mistelberger
Wow. Und schon 3h im Januar 2017 gelaufen… 😉
@Ali
Link fehlt leider.
Hätte mir beinahe das Daniels-Buch bestellt, aber schlechte Kritik an der deutschen Übersetzung, und das Original ist in imperial units. Mit Minuten pro Meile kann ich wenig anstellen und ich bin rechenfaul…
@Alderamin
Ich hatte das Buch in der englischen Fassung, weiss also nicht ob die deutsche tatsächlich nicht so gut ist. Auf jeden Fall soweit ich mich erinnere (habe es gerade nicht zur Hand) geben alle Tabellen den Pace in min/mile und min/km an. Der Rest ist multiplizieren mit 1.6 (man hat dann halt oft keine runden Zahlen in km für Übungen, sondern z.B. 3.2km, 4.8km etc.).
Und da ich auch mit Nicht-metriker_innen öfters mal übers Laufen diskutiere (oder lese) habe ich eine praktische App für alle möglichen Pace/Distanzen/Strecke Berechnungen.
Hier ist nochmals der Link zu JD: https://runsmartproject.com/calculator/
> #46 Alderamin 28. Dezember 2016
> Wow. Und schon 3h im Januar 2017 gelaufen
Du hast dich verzählt. Es sind genau 52 Balken. Dieser Daniels druckt einen Trainingsplan: https://www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws
@Ali
Danke für den Link. Meilen mit 1,6 Multiplizieren (oder mal 2 und dann 20% abziehen), um auf Kilometer zu kommen, ist weniger das Problem, aber um von Minuten pro Meile auf Minuten pro Kilometer zu kommen, muss man Zeiten (mm:ss) durch 1,6 dividieren, ganz fies…
Aber wenn die Zeiten auch in Minuten pro Kilometer angegeben sind, ist die englische Ausgabe vielleicht doch empfehlenswert.
[…] 16: “Mehr Lauftraining oder weniger: Was tun wenn nichts mehr geht?” […]
Hey Leute,
ich laufe auch schon ne ganze Weile und es ist einfach Normal das es Phasen gibt wo das zum vorherigem Leistungsnivou enorme Abweichung passieren kann.
Wann aber der Kopf das Problem als negativ und womöglich mit Ängste, was passiert nun wann ich nicht mehr so wie vorher laufen kann belastet wird.
Wird auch dein Lauf nicht so schnell so leicht sein.
Ich kenne dein Block schon länger und deine Sportliche Aktivität hat sich in den letzten 3 Jahren von 0 auf 100 bewegt, lass deinem Körper auch zeit das zu verarbeiten.
So lange du keine Herzmuskelentzündung hast, wird es auch wieder kommen.
Also Kopf hoch und ärgere deine Zellen nicht mit wollen;-)