Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2016. Hinweise zum Ablauf des Bewerbs und wie ihr dabei Abstimmen könnt findet ihr hier.
Das sagt die Autorin des Artikels, Julia F. über sich:
Ich bin Julia und mache derzeit ein StudiumPlus zum Technischen Informatiker und liebe es einfach zu schreiben. Einen eigenen Blog habe ich nicht, aber freue mich über jede Möglichkeit mich an einem beteiligen zu können
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Wissenschaft – ein Begriff, der das tägliche Leben von uns allen bewegt, unabhängig ob man sich damit aktiv beschäftigt oder überhaupt dafür interessiert. Egal ob Technik, Medizin oder Physik: Wissenschaft ist gegenwertig und wohl eines der tollsten Merkmale, die uns Menschen und auch Tiere zu etwas ganz besonderem machen. Doch was passiert, wenn man die Grenzen der Wissenschaft sprengt und nach Lösungen sucht, für die es keine Antwort zu geben scheint?
„Warum lebe ich?“ „Was passiert nach dem Tod?“ „Warum hat sich meine Seele genau diesen Körper rausgesucht und was ist diese ‚Seele‘ überhaupt genau?“ – Fragen, die sich die meisten von Euch sicherlich schonmal gestellt haben. Doch man kann hierbei nicht einfach eine passende Formel aus dem Formelheft raussuchen, seine Werte eingeben und die Lösung erhalten. Nein, es gibt keine Einheitslösung. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Vorstellung vom Leben und das ist auch gut so. Denn nicht nur das Aussehen macht jeden Menschen zu einem Individuum, das was in ihm drin steckt finde ich viel wichtiger. Leider bin ich jedoch in einer Zeit aufgewachsen, die durch Film und Fernsehen und der ganzen Arbeitsgesellschaft leider oft keinen Platz mehr bietet, um solche Fragen für einen selbst zu beantworten. Wie auch, oft gibt es nunmal nur ein ‚Richtig‘ oder ‚Falsch‘. Allem, was darüber hinaus geht, stellt sich der Mensch meist nur dann, wenn er es auch muss. Das eigene Interesse daran scheint nicht mehr so ausgeprägt zu sein, wie es noch vor Smartphones und Drohnen war. Ich weiß, ich hole hier sehr weit aus, doch wenn ich mir nur Filme von damals anschaue, alte Bücher lese oder Geschichten von meinen Eltern über die Zeit vor mir höre, dann scheint es, als würde die fortgeschrittene Technik heute vielen Menschen ein Stück Denken abnehmen und sich nur noch auf die reine Wissenschaft stützen, aber kaum mehr der Philosophie und den eigenen Glauben.
Ich weiß, oft ist es schwierig auf eine Antwort zu kommen, mit der man vollkommen zufrieden ist. Viele Menschen scheinen verunsichert, wenn sie nach jenen Antworten suchen, für die es keine klare Definition gibt. Aber eigentlich ist das doch gar nicht schlimm. Muss wirklich immer alles so eindeutig sein? Nein. Denn das Wichtigste ist, sich selbst zu finden.
Wenn man sich vorstellt, nach dem Tod in den Himmel zu kommen und deswegen ein erfüllteres Leben lebt, dann ist das genauso richtig wie der Glaube an Wiedergeburt. Und wenn man freitagabends zuhause meditiert, um seine Chakren zu reinigen, ist das ebenso richtig, wie wenn man stattdessen ins Kino geht, weil man denkt, dass der ganze Energiekram nur übersinnliches Gelaber ist. Das Einzige, was dabei wirklich zählt ist, dass man selbst damit glücklich wird.
Mein Sinn ist es, glücklich zu sein. Wie dieses Glück nun genau aussehen mag, das wird mir meine eigene Spiritualität schon aufzeigen, das muss ich nicht näher benatworten können und kann ich auch überhaupt nicht. Ebenso die Frage, warum genau ich nun überhaupt geboren bin, um mir diese Frage nicht beantworten zu können. Muss ich auch gar nicht, denn man kann immer noch eine Ebene tiefer gehen und landet letztlich beim Urknall. Ich finde es lediglich wichtig, seine eigene Bestimmung zu finden, aber niemals zu suchen. Diese wird Dich selbst finden, Du musst sie nur lassen. Denn wer sich den ganzen Tag nur leiten lässt, von dem, was ihm erzählt wird und sich das Denken an jeden möglichen Ansatzpunkten nehmen lässt, der findet alles, nur nicht sein eigenes Ich.
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, was in den Köpfen vieler Menschen schief läuft, wieso Macht und Geld die Welt beherschen und wo die Harmonie geblieben ist. Immer mehr Menschen leiden an psychischen Krankheiten wie Depressionen und Burnout, welche nicht kommen, weil sie vor Glück und Freude protzen, sondern weil sie nicht wissen, wohin mit sich und ihr Umfeld ebenfalls so wenig. Das was ihnen meist fehlt, ist ihre ganz eigene Bestimmung. Wenn das Vertrauen und der Glaube daran stark genug wären, dann wäre auch ihre Seele stark genug, um aus dem alten Leben auszubrechen, seine Sorgen zu bekämpfen umd endlich das zu tun, was man wirklich möchte. Und Trauer und Gewalt ist das bestimmt nicht.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob dieser Text nun eher meine Ansichten darstellen oder die heutige Gesellschaft kritisieren soll. Ich denke mal, von beidem etwas, denn auch zur Selbstfindung gehört dazu, dass man auch seinen Mitmenschen diesen Möglichkeit ebenfalls bietet. Auch die kraftvollste Seele mit dem stärksten Willen wird irgendwann untergehen in einem Pulk von Hirnverschlossenen. Wenn jeder sich die Chance der persönlichen Entfaltung gibt, wird es trotzdem Konflikte geben, denn die perfekte Welt mit Liebe, Frieden und Harmonie in diesem Sinne gibt es nicht und wird es auch nie geben, wenn so Viele eine eigene Meinung haben. Doch muss man wirklich gleich ein Schild vor sich halten und dem Gegenüber die Knarre auf die Stirn drücken? Die Tierwelt schafft es doch auch miteinander in Symbiose zu leben, warum hetzen wir dann alle wie Parasiten aufeinander los? Wieder Fragen, über die man nun spekulieren könnte, doch erneut ist es die höchste Priorität, seine eigene Antwort darauf zu finden.
Ich könnte hier auf alles Mögliche eine Antwort liefern und versuchen auf sehr lebenserfahren und besonders intelligent tun, um Euch von meiner Meinung zu überzeugen. Würde ich das jedoch tun, könnte man meinen Text so wie er ist nehmen, einen Papierflieger draus bauen und so weit wegwerfen, wie es nur geht. Denn jede weitere Antwort, würde wieder nur die Gedanken manches Lesers manipulieren und ich würde das erreichen, was ich gerde nicht will. Ich möchte Euch lediglich einen Denkanstoß geben, um Euch selbst die Chance zu bieten, die Fragen des Lebens zu beantworten und Eure eigene Wissenschaft zu schreiben. Sich selbst zu finden ist die höchste Wissenschaft, die man erreichen kann, denn was bringt es, alle Formeln dieser Welt auswendig zu können, wenn man nicht weiß, was man damit anfangen soll? Impressionen durch andere Meinungen einholen ist durchaus etwas Gutes, doch sollen diese nicht dazu führen, die eigene Meinung zu verfälschen. Deswegen nochmal deutlich den Appell meinerseits: Denkt selber und öffnet Euch der Welt und der eigenen Seele. Denn wer diese verschließt, kann auch nie frei sein.
Offenheit und Nächstenliebe sind beides Schlüssel zum Glück und damit ein Teil vom Sinn meines Lebens. Wenn diese bei Dir andere sind, dann behalt sie immer bei Dir und pass gut auf sie auf. Denn ein Schlüssel ist immer ganz individuell und Du solltest nicht versuchen, den Deines Nachbars zu kopieren, sondern fertige Dir Deinen eigenen an. „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ – weise Worte von Immanuel Kant, die heute leider nicht mehr den Wert haben, die sie haben sollten.
Bevor ich mich noch x-mal wiederhole, möchte ich noch zum Abschluss sagen, dass ich mega glücklich bin, mit Euch diesen Text teilen zu können. Ich würde mir sehr wünschen, den ein ein oder anderen zum Umdenken bewegen zu können uns freue mich schon auf die Meinungen dazu. Bleib immer Dir selbst treu, egal was auch kommen mag. Das Leben ist zu wertvoll, um es nur so steuern zu lassen, wie es die Gesellschaft Dir vormacht. Lass Dich von Dir selbst leiten und Du wirst finden, was Du sucht. Ich wünsche jedem ganz viel Erfolg auf diesem Weg, egal ob noch jung oder alt, es nicht nie zu spät, sich selbst zu finden. Ich habe es selbst noch längst nicht ganz geschafft, aber ich vertraue da der Natur und ihrer Kraft und hoffe, Du kannst das auch.
Dieser Meinung bin ich nicht. Aber so gar nicht.
Beschäftigt man sich mit wissenschaftlichen Disziplinen, die im weiteren Sinne auch mit Menschen zu tun haben, wird man darüber zwangsläufig eine Menge über sich selbst lernen. Sich z. B. mit der Evolution auseinanderzusetzen wird einem tiefe Einblicke gewähren, warum man selbst in bestimmten Situationen instinktgebunden handelt und nicht rational und wo diese Instinkte herkommen.
Stattdessen auf einen Selbstfindungstrip zu gehen und dies als „höchste erreichbare Wissenschaft“ zu verklären birgt die Gefahr, sich selbst in ein anthropozentrisches und egozentrisches Weltbild einzumauern. Interessanterweise ist das genau das, was wir bei vielen Esoterikern feststellen. Sie kreisen um sich selbst – oder meine für solch ein Verhalten gern gewählte Formulierung: die Welt hat um ihren goldenen Hintern zu kreisen – und koppeln sich damit von der Realität ab. Bzw. sie erschaffen sich ihre eigenen Realitäten, die entweder in absurden religiösen Vorstellungen münden oder in irgendwelchen ich-gebundenen Vorstellungswelten, deren Fundierungen nur leider nichts mit der Faktenlage zu tun haben. Ist das wirklich erstrebenswert?
Aber nicht doch, Spritkopf, da verwexelzt Du etwas – eine das tatsächliche Geschehen imho wesentlich besser wiedergebende Formulierung wäre
Typische Ergebnisse dieses Phänomens sind ua Texte, die postulierte Entitäten als real gegeben behandeln (‚Seele‘), jedweges Mittel angesichts eines gefühltes Ergebnisses rechtfertigen (‚alles ist richtig‘), weltfremde Weltbilder halluzinieren (‚Die Tierwelt schafft es doch auch miteinander in Symbiose zu leben‘) – weil eben generell das Denken (selbstverständlich in diesem Kontext methodisch korrekt) getreu dem hier gewählten Motto auf den Verstand beschränkt wird, die Vernunft außen vor läßt.
sorry, Satz(Umbau)Schaden – s/läßt/bleibt/
„Wenn man sich vorstellt, nach dem Tod in den Himmel zu kommen und deswegen ein erfüllteres Leben lebt, dann ist das genauso richtig wie der Glaube an Wiedergeburt. “
Naja, das hat dann aber nichts mehr mit Wissenschaft zu tun, das ist dann mehr ein Pippi-Langstrumpf-artiges „ich mach mir die Welt,, wie sie mir gefällt.“
Kern der Wissenschaft ist doch auch, dass wir de Antworten die wir finden, akzeptieren müssen, auch wenn sie uns nicht gefallen.Und wenn die Wissenschaft sagt „Sorry, für Seelen oder Leben nach dem Tod gibt es exakt Null Belege“, dann ist das so.
Ansonsten könnte ich mir auch ne Elektrode ins Hirn stecken, die das Glückszentrum stimuliert. Und Neo hätte der Logik dieses textes folgend dann lieber die blaue Pille schlucken sollen.
ärgks, das hatte ich verschlampt – vielen Dank für die Erinnerung, MartinB: Der Text gemahnte mich an ein noch kommendes Werbefernsehen mit einem Clip für das gute Soma ’84.
Hm, wenn ich der „Logik“ deines Textes folge, dann soll man bei der Suche nach sich selbst – nein, sorry, suchen soll man ja nicht, man wird ja gefunden – ja gerade nicht auf andere hören, sondern auf die Natur und ihre Kraft vertrauen (was auch immer damit gemeint sein soll). Warum willst du trotzdem jemanden zum Umdenken bewegen und vor allem: Wohin?
Sorry, aber dieser Text ist so voller Ungereimtheiten, dass ich damit leider so gar nichts anfangen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass er jede Menge Aussagen enthält, die schlicht aus der Luft gegriffen sind, sehe ich nur ein sehr egozentrisches Weltbild mit stark esoterischen Anklängen. Nicht greifbar, nicht nachvollziehbar, einfach nur viele Worte.
Dann sollte man sehr sorgfältig prüfen, ob die Frage, die man stellt, wirklich jenseits der Grenzen der Wissenschaft liegt, warum, und was das bedeutet.
Das ist z.B. eine falsche Antwort auf eine Frage, die die Grenzen der Wissenschaft nicht übersteigt, nämlich danach, ob es „Chakren“ gibt und man sie „reinigen“ kann.
Oder auch nicht. Warum sollte das so sein? Mit solchen Bildern von einem inneren Kompass sollte man vorsichtig sein, denn wer hat diesen Kompass gebaut, wie kommen seine Richtungsmarken zustande? Marx hat an Feuerbach zurecht kritisiert, dass das Wesen des Menschen kein dem Individuum innewohnendes Abstraktum ist.
Vertrauen Sie lieber Ihren Freunden und kritischen Diskussionen mit ihnen.
Was bei mir bei solchen Sätzen wie
“Lass Dich von Dir selbst leiten und Du wirst finden, was Du sucht.”
noch hinzukommt, ist, dass es letztlich die Verantwortung für das eigene Leben vollständig auf die jeweilige Person verschiebt, ohne jede Rücksicht darauf, dass Menschen in schwierigen äußeren Umständen etc. sein können. Geht in dieselbe Richtung wie bei vielen Alternativheilern, die bei Nichtgelingen der Heilung die Verantwortung auch gern auf die Patienten schieben, die nicht fest genug geglaubt haben etc.
Ein antiintellektuelles Bekenntnis zur Wissenschaft? Hier muss jemand mit einem sehr seltsamen Widerspruch leben.
Das ist ein sehr verkürztes und naives Verständnis dieses Zitates, denn Kant sagt deutlich, dass es eben nicht an mangelndem Mut liegt, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, sondern an mangelndem Mut, dies ohne die Leitung eines anderen zu tun!
Der obige Text dagegen legt nahe, es sei möglich, seinen eigenen Verstand zu verfertigen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich mich der Leitung eines anderen unterwerfe oder mir dessen Erkenntnis zu eigen mache. In der Wissenschaft gibt es keine Leitung, aber ohne den Zugriff auf die Erkenntnisse eines anderen gäbe es auch keine Wissenschaft. Woher weiß denn Julia F., wie ein Schlüssel aussehen könnte?
Dieses populäre „Denke selbst“ ist das Mantra der lernunwilligen oder -unfähigen Egozentriker, die damit nichts als ihr grundsätzliches Misstrauen ihren Mitmenschen gegenüber offenbaren. Ihr Glaube, man müsse und könne auf alle Fragen „eine eigene Antwort“ finden, ist so dumm wie jeder andere Glaube.
Ein sattes Wort zum Tage!
Da ist aber jemand mit einem gut bestückten esoterischen Survival-Kit unterwegs …
Es spricht nichts dagegen, ab und zu mal einen Timeout zu nehmen, um „innerlich“ zu Ruhe zu kommen und, um im oben „vorgegebenen“ Duktus zu bleiben, vielleicht zuerst herauszufinden, wovor man davongerannt ist …
Nein, dieser Text ist einfach zu „schön“, um wahr zu sein, – zwar nicht mit heisser Nadel gestrickt, aber einfach zu viele Laufmaschen darin!
Heuer ist der Schreibwettbewerb wirklich sehr abwechslungsreich.
Zugegeben, ich habe es nicht geschafft, den ganzen Text zu lesen. Nach den ersten beiden esoterischen Dampfblasen habe ich abgebrochen.
Es gab so viele wissenschaftliche Entdeckungen, die grenzüberschreitend waren.
Und wenn die Antwort auf alle oben gestellten Fragen ganz banal-rational ausfällt? Wie will man überhaupt beurteilen, wann die Frage beantwortet ist?
Wenn es Gott gibt, und Er diese Welt erschaffen hat…. Wenn diese Welt für Viele zu rational scheint, weil die wissenschaftliche Grenzerweiterung nur banale physische, chemische (was weiss ich nicht alles) Gesetzmäßigkeiten entdeckt… Müsste dann nicht die ganze Denkweise dieses Gottes rational, banal sein?
Und Der hält dir womöglich die Antworten vor deine Nase in einer Form von banalen wissenschaftlichen Entdeckungen, aber du ignorierst sie, weil du meinst, du wüsstes besser als Gott – der Schöpfer dieser rationalen Materie, – wie die Antwort aussehen soll.
Einer Antwort ausserhalb dieser Wellt.
Eine Antwort, die eventuell überhaupt nichts mit uns zu tun hat.
Die vielleicht weit weg von mir selbst führt, statt zu mir selbst…
*physikalische
Deine Ansichten finde ich goldrichtig. Wenn jemand meint sich dagegen aussprechen zu müssen, so ist dies seine ureigenste Angelegenheit um seine Ansicht zur Weltanschauung darzulegen.
Bleibe bei deinen Vorstellungen zum Leben in dieser Welt und lasse dich nicht irritieren nach der Devise eines Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt, Phantasie aber umfaßt die ganze Welt.“ Und weiter: „Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen; die meisten sind sogar unfähig, zu solchen Meinungen zu gelangen.“
In dem Sinne: Weiter so.
Von Depressionen hast Du leider keine Ahnung. Danach habe ich nicht mehr weiter gelesen.
@tarix
„nach der Devise eines Albert Einstein: “Phantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt, Phantasie aber umfaßt die ganze Welt.”“
Genau. Deswegen hat sich Einstein auch nicht so viel um Wissenschaft gekümmert…
@ tarix:
Einstein sprach sich für Phantasie aus, nicht für Phantasterei, und für den Mut, Dinge dann neu zu denken, wenn es gute Argumente dafür gibt, nicht einfach für „abweichende Meinungen“. Wer meint, „5+5=7“ sei eine phantasievoll „von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung“, der benutzt Einsteins Worte, ohne zu verstehen, was Einstein sagte. Dass man nicht auf die Argumente anderer hören soll, hat Einstein nicht gemeint.
Genau, MartinB, wie sollte er auch ohne Abitur (grad letztens noch im TV verraten) und überhaupt mit diesen schlechten Schulnoten…
Ein Klassiker des vom Kontext befreiten PosterWissens, als Kirsche auf dem Sahnehäubchen dazu typisch die Blutgrätsche von Imagination/Kreativität zu /sinnbefreitemSchwafeln.
Auch bei nochmaligem Lesen wird der Text nicht besser.
Als Gesellschaftskritik taugt er leider auch nicht. Da werden ein paar Stichworte genannt und steile Behauptungen aufgestellt wie:
Aber nichts wird belegt oder weiter ausgeführt. Das ist einfach nur extrem subjektiv und sehr, sehr dünn.
Man könnte sich noch die Mühe machen und jeden einzelnen Satz analysieren, man kann es aber auch lassen…
Es fehlt einfach an allen Ecken und Enden an Substanz.
@lindita
Auf eine Erschaffung dieser Welt durch einen Gott gibt es aber leider überhaupt keinen Hinweis. Und solange ein solcher nicht gefunden werden, ist es Selbstbetrug, an einen Gott glauben zu wollen.
Warum in aller Welt hältst du an diesem Gott fest und behauptest, er müsse dies oder jenes sein, wenn du weder weißt, ob und in welcher Form er existiert noch es irgendeinen Beleg für seine Existenz gibt? Im Gegenteil, zieht man die heiligen Bücher diverser Religionen zu Rate (Bibel, Koran), deren „Beschreibungen“ vom Anfang der Welt nun überhaupt nichts mit der Realität zu tun haben, liegt doch schon der Gedanke nahe, dass Götter menschgemachte Instanzen zum Füllen der eigenen Wissenslücken (nebst einigen anderen mehr oder weniger unangenehmen Funktionen wie Herrschaftsausübung) sind.
Davon abgesehen würde ich weder die Quantenmechanik noch die Relativitätstheorie als banal (im Sinne von leicht begreifbar und unmittelbar einsichtig) bezeichnen.
Ich werde aus dem Text ehrlich gesagt gar nicht schlau. Für mich klingt das alles so, als habe die Autorin gar nicht verstanden, was Wissenschaft tut:
Sich der Fragen anzunehmen, auf die wir keine Antworten haben, und genau dafür Werkzeuge zu entwickeln (und damit meine ich ausdrücklich auch interlektuelle Werkzeuge), ist doch die Hauptaufgabe der Wissenschaft. Das im Text behauptete „Formeln auswendig lernen“ hat mit Wissenschaft so wenig zu tun, wie das auswendige Zitieren antiker chinesischer Poesie etwas mit Sprachen lernen zu tun hat.
Das ist als ob ich die Lautfolgen der Gedichte lerne, und mich um die Bedeutung der Worte nicht schere.
An dem Text hat mich aber noch etwas gestört, das bislang wohl keinem der Kommentatoren aufgefallen ist: Der Text, obwohl er die „Mainstreamgesellschaft“ zu kritisieren vorgibt, ist zutiefst konformistisch und neo-konservativ. Besonders deutlich wird dies in dem Abschnitt
[quote]
Immer mehr Menschen leiden an psychischen Krankheiten wie Depressionen und Burnout, welche nicht kommen, weil sie vor Glück und Freude protzen, sondern weil sie nicht wissen, wohin mit sich und ihr Umfeld ebenfalls so wenig.
[/quote]
Abgesehen davon, dass sie nicht viel von Depressionen zu verstehen scheint, wie @Mafl ja schon schreibt, spiegelt dieser ein klassisches esoterisches Muster wieder: Wenn es Dir schlecht ergeht, sind niemals äußere Umstände schuld, sondern immer Du selbst. Die Gesellschaft, ihre Regeln und Zwänge sind nie Schuld. Ein Muster, dass unsere neo-liberale Gesellschaft ebenfalls gut beherrscht: Versuche nicht die Gesellschaft zu ändern, ändere Dich, und wenn Du nicht glücklich bist, bist Du eben nicht richtig.
@ spritkopf
Es heisst, von der anderen Richtung Zugang suchen. Ich könnte ja jetzt meine Strategie zerkauen, aber um Gott geht es doch gar nicht.
Zitat: „Davon abgesehen würde ich weder die Quantenmechanik noch die Relativitätstheorie als banal (im Sinne von leicht begreifbar und unmittelbar einsichtig) bezeichnen.“
Aber es gibt bei euch Wissenschaftlern bestimmte Kriterien, mit welchen ihr genau sagen könnt, wann diese komplexen Dinge von Esoterikern missbraucht werden. Also sind eure Erklärungen und „Alltagsanwendung“ (sprich: kein Gottesbeweis/ kein HP-Wirkungbeweis usw .) für diese Menschen zu „banal“, um sich mit ihnen zufrieden zu geben.
Ich kann ja auch spinnen, aber mir scheint es offensichtlich.
Mir fällt zu dem Text oben nur der alte Karl Valentin ein:
„Heute in mich gegangen. Auch nichts los.“
@ lindita
Vielleicht hättest du statt „banal“ auch „materialistisch“, oder „mechanistisch“ verwenden können. So würde es ein Eso auch eher bezeichnen.
Wissenschaft ist nicht dazu da, deinem Leben einen Sinn zu geben und den Grund deiner Existenz zu erklären – das muss jeder für sich selbst herausfinden. Wissenschaft ist eine Methode, die ergründet, wie die Welt funktioniert. Was auf der einen Seite jede Menge Technik und Fortschritt hervorgebracht hat, die unser heutiges Leben überhaupt erst möglich macht. Aber auf der anderen Seite sorgt sie auch für ein tieferes Verständnis der Grundprinzipien der Natur – wie Dinge entstehen und funktionieren, etwa eine Zelle, eine Blume, ein Stern. Wer sie richtig versteht, öffnet sich damit ein neues Fenster, eine neue Perspektive, die Dinige zu sehen. Aus einer bunten Blume wird ein biologisches Wunderwerk, aus einer Zelle eine komplexe Fabrik, und aus einem Lichtpunkt am Himmel eine Welt, die geboren wurde, sich entwickelt und vielleicht spektakulär vergehen wird. Man gibt dafür möglicherweise ein wenig der Freiheit des Fabulierens auf, weil nicht mehr alles möglich ist, was man sich wünscht. Die eigenen Wahrnehmungen und Gefühle können aber manchmal ein schlechter Ratgeber sein. Wenn man sich nur auf darauf verlässt, kann man getäuscht werden.
Ein wenig von der Begeisterung, die Wissenschaft vermitteln kann, wird in diesem Video eines Beobachtungsabends mit Studenten deutlich, das Phil Plait heute vertwittert hat. Aufgenommen mit einer Kamera, die 4 Millionen ISO hat. Wichtiger als die Bilder sind aber die Aussagen der Studenten, die sich auf jeden Fall von der Wissenschaft begeistern lassen.
@Alderamin:
Nichtmal das. Im Gegenteil. Denn je mehr man weiß, umso größer die Welt über die man ‚fabulieren‘ kann – im Sinne von ‚fantasievoll Geschichten über die Welt erzählen‘.
Im Gegensatz zu ‚keine Ahnung haben und die ganze Zeit nur ausgedachten Bullshit erzählen …‘.
Als großer Fan der Wissenschaft und schöner mathematischer Formeln weiß ich dennoch dass mir das nicht alle Fragen über den Sinn das Universum und den ganzen Rest (=42?) beantworten kann und auch gar nicht will.
Der Text erinnert mich in Teilen an Budistische Philosophie was ich gar nicht verurteilen will. Ein Luke Skywalker und seine Jedi würde ähnlich reden und deshalb lieben wir diese Filme (ich jedenfalls).
Auch der Film Matrix enthält viele dem Budistischen angelehnte „Weisheiten“ die in der Matrix eine Art „Realität“ erfahren.
Dennoch: Gerade die reine Wissenschaft ist für mich an Phaszination kaum zu überbieten:
Die Tatsache etwar dass die Formeln der Relativitätstheorie bis heute den Messergebnissen standhalten, etwar die Gravitationswellen zweier verschmelzender Schwarzer Löcher, für die diese Theorie ursprünglich gar nicht gedacht war, grenzt für mich an ein Wunder.
Der Meister selber:
„Das Unverständlichste am Universum ist im Grunde, dass wir es verstehen können.“ Einstein
@lindita
Du meinst, zu neuem Wissen zu gelangen, ohne die Methoden der Wissenschaft zu verwenden? So zu verstehen, dass man (wo du in deinem ersten Kommentar soviel von Gott geschrieben hattest) die Methoden der religiösen Sinnsucher, der Selbstfinder und der (ja, jetzt kommt das Wort) Esoteriker zu verwenden?
Sorry, da genau liegt doch das Problem. Diese Menschen sind zwar fest davon überzeugt, dass sie auf diese Art zu neuem Wissen gelangen und dass ihr Wissen über den banalen Kram hinausgehen würde, der mit wissenschaftlichen Methoden herausgefunden werden könne, aber in Wirklichkeit handelt es sich dabei um Hybris und Selbstbetrug. Sie wissen nicht, sie glauben nur.
Verstehe ich nicht, diesen Satz. Auch deswegen nicht, weil du dich im vorigen Kommentar explizit auf Gott bezogst, der nach deinen Worten die Welt erschaffen hätte und über den wir uns erheben würden, wenn wir unseren Rationalismus nicht auf ihn zurückführten.
Zum einen: Ich bin kein Wissenschaftler. Ich denke nur, dass die wissenschaftlichen Methoden die besten und zuverlässigsten sind, um etwas Neues über die Welt zu erfahren.
Zum anderen: Diese Kriterien sind von jedem nachzuvollziehen. Wenn jemand außerordentliche Behauptungen aufstellt, für die er keine Belege anführen kann, sollte man schon misstrauisch werden. Wenn diese Behauptungen aufgestellt werden, um ein System zu stützen, für das nachweislich keine wissenschaftliche Basis existiert, liegt die Vermutung des Missbrauchs nahe.
Meinst du damit, was RainerO schrieb? Also „banal“ im Sinne von materialistisch oder reduktionistisch?
Diese Menschen geben sich nicht deswegen mit solchen Erklärungen zufrieden, weil sie ihnen zu banal wären. Sondern weil sie Sonderwissen reklamieren, welches sie angeblich hätten und sie daher eine Erklärung liefern müssen, die nicht mit den wissenschaftlichen Fakten übereinstimmt. Und was ist geeigneter als dafür eine dualistische Geisterwelt zu postulieren, mit der man a) sich über die ach so dogmatische Wissenschaft erhebt und b) frei ins Blaue hinein über alle möglichen Effekte fabulieren kann, ohne jemals irgendeinen Beleg für sein Geschwätz antreten zu müssen?
@spritkopf
„Du meinst, zu neuem Wissen zu gelangen, ohne die Methoden der Wissenschaft zu verwenden? “
Nein, wenn ich auf eine Frage nicht antworten kann, habe ich womöglich eine falsche Frage gestellt? Vielleicht ist die Antwort auf diese Frage gar nicht ausschlaggebend? Da suche ich zuerst nach einer relevanteren Frage, und diese kann sich im „Bild“ aus der 180¤ Richtung stellen. Das hat mit der Methode erstmal nichts zu tun.
„“Auch deswegen nicht, weil du dich im vorigen Kommentar explizit auf Gott bezogst, der nach deinen Worten die Welt erschaffen hätte und über den wir uns erheben würden, wenn wir unseren Rationalismus nicht auf ihn zurückführten.““
Es war gar nicht an dich gerichtet. Dich regt es vielleicht auf, für den Anderen könnte das die richtige Wortwahl für ein Aha-Effekt sein. Es ging mir nicht um Gott an sich, auch wenn er da oft vorkommt.
Ich erwarte von einem Wissenschaftler, dass er das Wesentliche erkennen kann ganz gleich was drumherum ist. Ok, du bist keiner.
Banal oder materialistisch – das Huhn oder das Ei… es lohnt sich nicht drum zu streiten.
Ich würde ja verstehen, ein Wissenschaftler, der alles, was wissenschaftlich möglich ist, weiss, und für ihn alles leicht und banal erscheint…
Im Gegensatz zu einem, der nichts weiss, und es sich überhaupt nichts zu wissen lohnt, weil das Leben auf der Erde banal ist, nur ein Zwischenstopp in seinem Weltbild der Götter und Geister, welches unser banaler Hirn nie begreifen wird… alles Wissen um unser Erdenleben erforscht mit unserem begrenzten Verstand ist automatisch banal und nicht wissenswert.
Deshalb bin ich aus der anderen Richtung angefahren. Wenn Götter und Geister nicht banal sind ( und da kann ich schlecht „materialistisch“ sagen, weil sie ja Götter und Geister sind), doch müssten sie eine banale Denkart gehabt haben (mit physikalischen Gesetzen und so, die wie die Zahnräder ineinander greifen), damit unsere banale/materialistische/mechanische Welt existieren kann. Wenn wir diese materielle Welt nicht verstehen wollen (ganz banal wissenschaftlich und nicht im Lotussitz), dann wollen wir paradoxerweise auch von den Geistern und Göttern nicht wissen, obwohl wir uns das einreden.
Es kommt zum Selbstbetrug, auch wenn ich nicht die Götter aussenvor lasse.
@lindita
Ich verstehe überhaupt nicht, was du sagen willst.
liebe Julia,
gut gemacht.
für viele ist Philosophie keine wissenschaft wie QM oder Physik
da du mit – derzeit – noch nicht fassbaren, messbaren grössen wie Freude, Liebe, Seele und Gott hantierst, bekommen viele hier die Krätze, wogegen bei denen auch keine Homöopathie helfen würde, da ebenso unfassbar, vom Prinzip her.
ich finde es mutig – und ermutigend – dich hier in einem solchen forum der ‚ernsten‘ wissenschaft zu formulieren.
nun kann ich vermutlich ein wenig als Blitzableiter dienen, aber wenn du weiterhin solche freude (auch wenn sie nicht messbar ist) in deine texte einbringst – egal bei welchem Thema – dann hoffe ich bald wieder was von dir zu lesen, Hut ab
grüssle
Wo ein Anfang da ein Schöpfer.
Ohne diesen ist kein Platz für Ihn.
Somit ein 50/50 Ding lindita 😉
Ps. Nur trägt eure Esoterik wenig zur Lösung bei….
In dem kurzen Video das @Alderamin oben verlinkt hat, kommt eine Sternschnuppe ins Bild bei 3:31
@Mars63:
Mag sein. Jedoch hat der Artikel da oben mit Philosophie ungefähr soviel zu tun wie der Disney-Film „König der Löwen“ mit einer Dokumentation über Löwen in Afrika.
Der Artikel ist nichts als eine Ansammlung von Kalendersprüchen der Art
oder
blafaselssülz …
Was die Wissenschaft als solche angeht:
Die wissenschaftliche Methode hat zu aller erst und am Wichtigsten den Zweck, sicher zu stellen, dass man sich nicht selbst bescheisst.
Davon lese ich da oben bezeichnenderweise kein Wort.
PS: Das der Artikel für mich der bisher schwächste Beitrag zum Schreibwettbewerb ist, muss ich wohl nicht extra noch dazu sagen …
Genau das wollte ich auch schreiben. Da war PDP10 doch glatt mal wieder schneller. 😉
Wer eine Ansammlung von Phrasen aus dem esoterischen Lebenshilfebüchlein für Philosophie hält, sollte sich vielleicht mal die Mühe machen und das gute Buch (zur späten Stunde…) eines echten Philosophen lesen. Oder, wem das zu anstrengend ist, der sollte sich zumindest die Mühe machen und den passenden Wikipediaeintrag aufmerksam lesen – Stichwort „Philosophie“, soviel sei verraten…
Gott als messbare Größe? Wann wird er messbar sein?
Die Homöopathie noch unfassbarer als Gott? Wirklich unfassbar.
@ PDP10:
Es wird ja hoffentlich kein Sokal-Hoax gewesen sein, oder ein Produkt von so was wie ESOgen.
@lindita
Ich empfehle Dir mal das Buch „Waking Up: A Guide to Spirituality without Religion“
von Sam Harris zu lesen. (Das gibt es leider nur auf Englisch.)
Der Mann ist Neurologe, Philosoph und kennt sich u.a. mit Meditationstechniken
sowie bewußtseinsverändernden Drogen bestens aus. Sein Buch beschreibt sehr
fundiert den Themenbereich „Spiritualität“, also was da wirklich dran ist
bzw. was es mit den in verschiedenen Religionen vorkommenden spirituellen
Elementen auf sich hat.
Meistens hört man ja zum Thema Spiritualität nur inhaltsleeres Gelaber/Geschwurbel.
Bei Sam Harris bekommt man das genaue Gegenteil.
Der Text hat, wie schon andere Kommentatoren geschrieben haben, nichts mit Philosophie zu tun. Hingegen bedient sich „echte“ Philosophie zum Beispiel einer formalen Logik, die in Grundkursen gelehrt wird (und die mathematisch weniger Gesegneten die Schweißperlen auf die Stirn treibt).
@z45
Ich dachte ja eigentlich der Fred ist schon tot. Aber der Link zu „ESOgen“ ist einfach Hammer. 🙂 Kannte ich nicht.
So, und von mir auch noch ein paar Gedanken dazu: Was soll denn dieser Gegensatz der menschlichen Lebensweise zu den „symbiotisch“ lebenden Tieren? Ob das einem Gnu ein Trost sein soll, wenn sich die hungrige Löwin (mit ebenso hungrigen Jungen und Rudelpascha) in seinem Hinterteil verbissen hat?
Tja, angeblich „beherrschen Macht und Geld die Welt“ und die Harmonie ist verschwunden. Wer legt denn fest, dass die erfolgreichen Spieler dieses Spiels von Macht und Geld nicht mit sich und der Welt im Reinen sind? Ein symbiotische Lebensweise wie im Tierreich ist das trotzdem – die scheffeln die Millionen und Milliarden, und wir anderen müssen sehen, wie wir über die Runden kommen. Um auf mein Beispiel von den Tieren zurück zu kommen. Die Löwin schnappt sich kein kräftiges und starkes Gnu, sondern ein leichtes Opfer – zu jung, zu alt oder zu alt, um sich zu wehren oder zu entkommen. Die Gnus sind ausreichend viele, um die Löwin und alle Löwen eines Rudels in Grund und Boden zu trampeln, aber letztlich denkt jedes Tier nur an sich selbst und glaubt, irgendwie davon zu kommen. Die Löwinnen haben aber auch kein leichtes Leben. Kommen die Weidetiere zu spät, sind die Jungen verhungert, und am Ende die Erwachsenen ebenfalls. Verliert der Pascha den Machtkampf, bringen der bzw. die Nachfolger die Jungen um, und der Zyklus von Begattung, Schwangerschaft, Geburt und Jungenaufzucht geht in eine neue Runde. Die Natur ist von Grund auf grausam, und wir Menschen sind trotz allem Teil dieser Natur.
Was sollen uns diese Zeilen also bringen?
@ silava
Danke für den Tip. Anscheinend habe ich da die Zeit heisser Debatten verpasst)))
@AQ
„Wo ein Anfang da ein Schöpfer.
Ohne diesen ist kein Platz für Ihn.“
Ich habe mal im letzten Urlaub ein Thriller gelesen „Die Chemie des Todes“ (forensische Anthropologie – nix mit Monsanto) von Simon Beckett. Nach den Morden predigt ein Pfarrer dort und stellt sich die rhetorisch „warum?“-Frage (hab‘ sogar die Stelle rausgesucht):
„Seine Wege sind unergründlich. Es kommt uns nicht zu, Sein Urteil zu beklagen, nur weil wir unwissend sind.“
Hier bin ich mit meinen Gedanken hängen geblieben.
Da sucht man in Gott den Sinn, muss aber den Unsinn annehmen und damit leben. Wozu der Umweg?
Und wenn ich den unvorstellbar immer da gewesenen Gott ohne Anfang so annehmen muss, warum kann ich mir dann nichts Anderes ohne Anfang vorstellen?
@lindita
Es gibt noch etwas, das auch „ganz ohne Anfang“, auf einmal „da“ ist. Z.b.: ähnliche wie eine (Computer)-Simulation, die startet genau dann, wenn der Experimentator das Ding einschaltet.
Wären (sind?) wir Teil einer solchen Simulation, dann könnten wird das nicht mal beweisen?