Ich werde oft um Rat gefragt, wenn es darum geht, ein passendes Teleskop zu kaufen. Leider kann ich da wenig weiterhelfen. Ich bin zwar Astronom, aber war selbst nie ein Hobby-Astronom und habe auch nie selbst ein Teleskop besessen. Meine berufliche Erfahrung mit der beobachtenden Astronomie beschränkt sich auf die Arbeit mit professionellen Großteleskopen an Sternwarten und da laufen die Dinge ganz anders, als bei der privaten Hobby-Astronomie. Außerdem ist es enorm schwierig, allgemeine Hinweise zum Teleskop-Kauf zu geben. Es kommt dabei sehr stark darauf an, wie viel Geld man ausgeben will; was man beobachten möchte; wo man beobachten möchte; ob man mobil bleiben oder sich eine eigene kleine Sternwarte einrichten will – und so weiter. Ich verweise daher meistens immer auf eine ausführliche und persönliche Beratung im Fachhandel. Damit man sich aber trotzdem voran schon ein wenig informieren kann, hat Blog-Leser Alderamin netterweise eine sehr ausführlichen Gastbeitrag in fünf Teilen verfasst der im Dezember 2014 in meinem Blog erschienen ist. Der Übersichtlichkeit halber und damit es sich leichter verlinken lässt, sind hier noch einmal alle fünf Artikel gelistet.

Mein erstes Teleskop – die Auswahl ist groß… (Bild: Shizhao, CC-BY-SA 2.5)
Mein erstes Teleskop – die Auswahl ist groß… (Bild: Shizhao, CC-BY-SA 2.5)
  • In Teil 1 erklärt Alderamin, was man mit einem Hobby-Teleskop überhaupt sehen kann und was nicht.
  • In Teil 2 werden die grundlegenden Eigenschaften eines Teleskops erklärt und Alderamin zeigt, wieso die Vergrößerung eigentlich kaum eine Rolle beim Kauf spielen sollte.
  • In Teil 3 erfahrt ihr alles über die verschiedenen Teleskop-Typen, die man erwerben kann.
  • In Teil 4 wird erklärt, wie man ein Teleskop aufstellen kann. Klingt irrelevant, aber die richtige Art der Montierung ist fundamental für den Beobachtungserfolg!
  • In Teil 5 gibt es dann noch Tipps für notwendiges Zubehör und konkrete Vorschläge, wo und wie man am besten mit dem Teleskopkauf beginnt.

Ich hoffe, die Artikel konnten euch dabei helfen, euch auf den Kauf eines Teleskops vorzubereiten. Ich wünsche euch viel Spaß bei der Beobachtung des Himmels! Und noch einmal vielen an Alderamin für diese sehr informative und hilfreiche Artikelserie!

15 Gedanken zu „Welches Teleskop soll ich kaufen? Ein Leitfaden für den Einstieg in die Hobby-Astronomie.“
  1. Ja, die Artikel waren immens informativ. Vielen, vielen Dank dafür. Ich möchte aber trotzdem fragen, ob ich eine Möglichkeit genannt bekomme, mit Alderamin Kontakt aufzunehmen? Ein paar – wahrscheinlich weniger bedeutende – Fragen hätte ich nämlich noch an ihn.

  2. Etwas spät … aber diese Artikelserie ist wahrlich hilfreich. Ich genoss die Beratung ja vor einigen Jahren, immer mal so nebenbei im Plauderthread und wollte Alderamin ebenfalls noch einmal für seine Beratung danken 🙂
    Wegen ihm habe ich mir ein wirklich passendes Teleskop gekauft, günstig und ich hatte auch noch das Glück, ein richtig gutes zu erwischen (es gibt nicht nur Montagsböcke aus China, sondern auch Sonntagsteleskope 😉 ). Es ist jetzt verkauft worden und macht einem anderen Anfänger vor allem wegen seines geringen Gewichts richtige Freude.
    Okay, die hätte er, wenn das Wetter öfter mitspielen würde …

  3. @Higgs-Teilchen

    Und worauf muss ich bei einem Sonnenteleskop achten?

    Dass es nicht zu teuer wird 😉

    Im Ernst, ich hab mir ein Coronado PST mit 10% (oder waren’s 15%?) Ausstellungsrabatt auf dem ATT gekauft, und bin happy damit. Man kann die Performance noch verbessern, wenn man vor dem Objektiv noch einen zusätzlichen Filtersatz aufmontiert. Das PST zeigt nicht immer rundum die Protuberanzen, sondern man muss das Filter ein wenig nachjustieren, je nachdem wo man Protuberanzen oder Fackeln sehen will, d.h. es sind nicht alle gleichzeitig sichtbar, man kann fotografisch aber alles zusammenmontieren (Aufnahme mit einer ALCCD-5, altes Modell, das nur scharf fokussiert, wenn man den 1,25″ Anschluss der Kamera abschraubt und den Kamerakörper innerhalb des 2″-Gewindes direkt auf den PST-Okularstutzen drückt und dort mit Gummibändern befestigt !! Das PST ist für die Fotografie nur bedingt tauglich, weil der Fokuspunkt so tief liegt; mit Okularprojektion geht’s problemlos). Die größeren Geräte werden schnell teuer (für mich zu teuer).

    Es gibt jetzt von Daystar wohl einen Filter, der mit vorhandenen Teleskopen und Okularen kombiniert werden kann, der scheint preislich sehr interessant zu sein (braucht aber wegen der Beheizung des Interferenzfilters ein wenig Zeit bis das Bild erscheint, und enthält eine 4x Barlow-Linse, d.h. man sieht im allgemeinen nicht die ganze Sonne im Bild). Ich hab‘ da aber keine Erfahrung mit, nur bei S&T gelesen. Am besten beim ATT oder einer vergleichbaren Veranstaltung mal anschauen und erklären lassen.

  4. Im allgemeinen ist es ja so, dass das Instrumentarium für die Sonne sonst für nichts zu gebrauchen ist. Sonnenbeobachter, die streng gefilterte Beobachtungsfenster suchen, um etwa die H alpha – Linie zu beobachten, tun am besten daran, ein reines Sonnenteleskop zu kaufen. Das PST ist zwar vergleichsweise winzig, aber trotzdem sehr leistungsfähig, und es schützt nicht nur das Auge, sondern auch den Geldbeutel.

    Will man nur Sonnenflecken und schön strukturierte Penumbren beobachten, reicht eigentlich jedes Teleskop, in Verbindung mit einem guten Filter vor der Öffnung. Wer es sich leisten kann und will, kann für den Refraktor auch zum Herschelkeil greifen. Die Behauptung, große Reflektoren seien dafür ungeeignet, ist ein Ammenmärchen. Die feinsten Strukturen habe ich mit 10 Zoll voller Öffnung beobachtet.

    Neuerdings gibt es da außerdem ein großes und ziemlich teures Filterelement namens „Quark h alpha“, das okularseitig aus jedem Refraktor ein leistungsfähiges Sonnenteleskop macht. Es gibt es in zwei Varianten, je nachdem, ob man Protuberanzen oder Chromosphärenphänomene betrachten will. Aber Vorsicht: jede einzelne davon ist teurer als ein ganzes PST.

    Es gibt sogar spezielle Zenitspiegel, die nur präzise das K-Band der Kalziumemissionslinien durchlassen. Und natürlich auch Okulare, optimiert auf die H-alpha-Linie. Alles schweineteuer.

  5. Falls jemand tatsächlich ein Teleskop gekauft oder geschenkt bekommen hat (einer meldete sich neulich irgendwo im Kommentarbereich): auf der Seite von Sky&Telescope gab es zu Weihnachten ein paar Einsteigertipps.

    Besonders sinnvoll (macht aber vermutlich ohnehin jeder): das Teleskop zuerst im Hellen zusammenbauen und sich damit vertraut machen, wobei man gleich das Sucherfernrohr an einem fernen Objekt parallel zur Optik ausrichten kann!

    https://www.skyandtelescope.com/astronomy-news/observing-news/see-new-telescope/

  6. Wir haben übrigens gerade einen netten Kometen nahe Orion, der im Feldstecher zu sehen ist und bei dunklem Himmel sogar mit bloßem Auge zu sehen sein soll (leider stört da der Mond im Moment, das Wetter sowieso). Der steigt in den nächsten 4 Wochen noch höher am Himmel, wird dabei allerdings etwas lichtschwächer. Infos und Aufsuchkarten hier:

    https://www.spektrum.de/news/beobachtungstipp-komet-lovejoy-sichtbar-am-nachthimmel/1324653
    https://blog.aschnabel.bplaced.net/wp-content/files/Komet_C2014Q2_Lovejoy_Info.pdf

    Lovejoy wurde zwar weniger spektatkulär angekündigt als ISON und PANSTARRS letztes Jahr, dürfte aber wegen seiner idealen Stellung am Himmel das lohnendere Ziel sein. Wer eine Kamera hat, könnte auch mal Aufnahmen vom Stativ aus versuchen, ein paar Sekunden Belichtungszeit mit maximaler ISO-Zahl und Blendenöffnung (muss man austesten, ab wann die Sterne nicht mehr punktförmig sind, zu Zeiten der Analogfotografie auf 35 mm-Film hätte ich 15 Sekunden bei 50 mm Brennweite gesagt; diese Zeit sollte jetzt für eine „Normalvergrößerung“ gelten, entsprechend die halbe Zeit bei doppelter Brennweite), und die Aufnahmen dann z.B. mit dem kostenlosen Programm DeepSkyStacker addieren.

  7. Ein frohes Neues allen!

    Heute Abend ist es bei uns im Westen aufgeklart und nach dem Feuerwerk habe ich mir den 15×80-Feldstecher geschnappt und freihändig nach dem Kometen gesucht. Trotz 3/4 Mond überhaupt kein Problem, der Komet ist jetzt rechts unten im Hasen, unterhalb des Orion. Ich meine sogar einen langen Schweif senkrecht nach oben gesehen zu haben.

    Wenn’s im 15×80 klappt, dann auch im 10×50, der hat etwa die gleiche Lichtstärke, nur eine kleinere Vergrößerung. Der Komet ist groß, auch im 10×50 groß genug. Also nix wie schauen, bevor der Mond noch heller wird. Sonst noch anderthalb Wochen warten, dann ist der Mond aus dem Weg.

  8. Ich danke Ihnen für diesen informativen Artikel. Die Kaufentscheidung bei einem Teleskop sollte gut bedacht sein. Es gibt da sehr viele Qualitätsunterschiede zwischen den verschieden Produkten.

  9. Interessanter Artikel. Die Entscheidung welches Teleskop für Einsteiger passt ist nicht leicht. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es hilfreich ist, zuerst ein Budget festzulegen, was man für ein Teleskop ausgeben will. Natürlich gibt es auch Teleskope um die 100€, jedoch lässt sich damit meist kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Mit einen Budget von 180- 300€ sollte man daher rechnen. Wenn man weiss, welche Himmelsobjekte man beobachten möchte, ist die Frage nach Spiegelteleskop oder Linsenteleskop auch schnell beantwortet. Jedes Teleskop ist für eine bestimmte Anwendung gefertigt und bringt bestimmte Extras mit. Zu guter Letzt muss noch gesagt werden, dass das Okular eines der wichtigsten Bestandteile eines Teleskops ist. Daher sollte man beim Kauf eines Teleskops immer noch ein bis zwei qualitativ hochwertige Okulare in verschiedenen Brennweiten in das Budget mit einzuplanen.

  10. Ist zwar „ein bisschen“ spät, aber an dieser Stelle auch von mir nochmal herzlichen Dank @ Alderamin – die Artikelserie hat mich heute schliesslich zu meinem ersten „richtigen“ Teleskop geführt. Okay, für ein Mak hatte ich mich schon länger entschieden, aber als ich am Montag mein Wunschmodell in einer Aktion um fast 30% gegenüber dem Listenpreis reduziert gesehen habe, konnte ich nicht anders, als zuzuschlagen. Paket kam heute, jetzt wird das Teil erst mal genau inspiziert, am Wochenende erfolgt die Einweihung (so die Wetterprognose für klaren Nachthimmel am Freitag und Samstag auch eintritt).

    Ist zwar nur ein 4-Zöller, aber für das Anfang sollte das (hoffentlich) reichen. Unser Grosser ist auch schon ganz aufgeregt, der interessiert sich ja schon lange für den Weltraum.

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