Heute geht es in der Serie „Fragen zur Astronomie“ um den Mond. Das ist der einzige Himmelskörper, den wohl jeder sofort und ohne Probleme am Himmel erkennt (Und nein, die Sonne habe ich nicht vergessen – aber ich habe tatsächlich schon einige Anfragen von Leuten bekommen, die an nebligen Tagen die Sonnenscheibe durch Wolken beobachtet und sie für einen fremden Himmelskörper gehalten hatten…). Der Mond ist uns vertraut. Der Mond war immer schon da und wird immer da sein. Oder nicht? Wie sieht die Zukunft des Mondes aus?

Die Zukunft des Mondes versteht man am besten, wenn man in der Vergangenheit anfängt. Denn genau genommen war der Mond nicht von Anfang an da. Der Mond entstand durch eine gigantische Kollision in der Frühzeit des Sonnensystems, als die junge Erde mit einem marsgroßen Planeten zusammenstieß. Die Trümmer, aus denen sich der Mond formte, waren der Erde damals noch viel näher als es der Mond heute ist. Der erste Mond ging in einem Abstand von knapp 30.000 Kilometer von der Erde auf und im Vergleich zu heute muss das ein wirklich beeindruckender Anblick gewesen sein (aber natürlich lebte damals noch nichts auf unserem Planeten):

mond

Heute ist der Mond knapp 400.000 Kilometer von der Erde entfernt und die Art und Weise wie er diese Distanz erreicht hat, bestimmt auch seine Zukunft. Es geht um die Gezeiten und wer im Detail über dieses Phänomen Bescheid wissen will, sollte diesen ausführlichen Artikel lesen. Kurz gesagt entsteht die Gezeitenkraft, weil verschiedene Orte der Erde dem Mond unterschiedlich nahe sind. Das ist logisch, denn ein Punkt der direkt unter dem Mond liegt ist näher als ein Punkt auf der anderen Seite der Erde, der noch einmal 12.700 Kilometer (das ist der Durchmesser der Erde) weiter weg ist. Je näher am Mond, desto stärker ist die Gravitationskraft aber die Gezeiten werden eben durch den Unterschied in der Gravitationskraft an verschiedenen Orten verursacht. Das ist übrigens auch der Grund, warum Gezeiten zum Beispiel nicht in einem Bierglas oder dem menschlichen Körper auftreten: Unser Kopf ist dem Mond gerade mal knapp 2 Meter näher als unsere Füße und dieser Unterschied ist viel zu klein um eine Rolle zu spielen.

Betrachtet man die ganze Erde, dann sind die Unterschiede allerdings durchaus relevant und erzeugen das bekannte Phänomen von Ebbe und Flut. Das ist aber noch nicht alles… Während die Flutberge sich um die Erde bewegen, bremsen sie dabei die Rotation unseres Planeten (für die Details verweise ich wieder auf den ausführlichen Artikel). Der Mond war der Erde früher also nicht nur näher; die Erde hat sich auch schneller um ihre Achse gedreht; das heißt, die Tage waren kürzer als heute. Das kann man sogar konkret beobachten, zum Beispiel an den versteinerten Ablagerungen von Korallen die uns zum Beispiel sagen, das ein Tag vor 400 Millionen Jahren nur 22 Stunden gedauert hat.

Und jetzt kommt ein wichtiger Effekt der Physik ins Spiel: Die Drehimpulserhaltung. Simpel gesagt: Die Rotationsenergie der Erde kann nicht einfach verschwinden. Die gesamte Drehenergie im System Erde-Mond muss immer konstant bleiben. Dreht die Erde sich immer langsamer, dann muss sich zum Ausgleich der Mond von ihr entfernen. Den Effekt kennt man von den Eiskunstläufern: Wenn die sich um ihre Achse drehen und die Arme weit ausbreiten, drehen sie sich langsamer als wenn sie die Arme dicht an den Körper ziehen und kompakter werden. Genauso breitet die Erde ihre Arme aus – beziehungsweise „schiebt“ den Mond von sich fort – wenn sie langsamer rotiert.

Der Laserretroreflektor auf der Mondoberfläche (Bild: NASA)
Der Laserretroreflektor auf der Mondoberfläche (Bild: NASA)

Das ist also der Grund, warum der Mond von der Erde weg rückt und er tut das heute immer noch. Das weiß man, weil man den Abstand zum Mond wirklich genau messen kann. Seit die ersten Apollo-Astronauten auf dem Mond im Jahr 1969 gelandet und dort wissenschaftliche Instrumente aufgestellt haben, kann man mit Laserstrahlen von der Erde aus den Abstand millimetergenau messen und weiß, dass er sich jedes Jahr um knapp 3,8 Zentimeter entfernt.

Verlieren werden wir den Mond aber wohl nie. Theoretisch könnte er sich tatsächlich so weit entfernen, dass er nicht mehr gravitativ an die Erde gebunden wäre und dann die Sonne allein umkreist. Aber bis er diese Entfernung erreicht hat, müssen mehr als die 5 bis 6 Milliarden Jahre vergehen, die die Sonne noch zu leben hat. Der Mond wird also immer bei uns bleiben und auch sein Anblick am Himmel wird sich nicht großartig ändern. Unsere Erde hat noch knapp eine Milliarde Jahre vor sich, bevor es dank der immer heißer werdenden Sonne zu warm für alle Lebensformen wird. Innerhalb dieser Zeitspanne entfernt er sich gerade mal um etwa 22.000 Kilometer von seiner jetzigen Position und sieht von der Erde aus immer noch so aus wie jetzt.

Solange es Menschen auf der Erde gibt, werden sie auch einen Mond haben, den sie in der Nacht betrachten können. Und das ist doch eine schöne Vorstellung!

Mehr Antworten findet ihr auf der Übersichtsseite zu den Fragen, wo ihr selbst auch Fragen stellen könnt.

58 Gedanken zu „Was passiert in der Zukunft mit dem Mond der Erde?“
  1. zum Beispiel an den versteinerten Ablagerungen von Korallen die uns zum Beispiel sagen, das ein Tag vor 400 Millionen Jahren nur 22 Stunden gedauert hat.

    Aber die Raumstation Atlantis …
    SCNR 🙂

    1. @Cakir: “ Ich hab mal ne frage, und zwar haben die 2 kleine Monde vom Mars auch auswirkungen auf den Planeten?“

      Auswirkungen welcher Art? Jedenfalls wird die Gezeitenwirkung vernachlässigbar sein…

  2. @Bullet:

    Aber die Raumstation Atlantis …

    Die hat vorher die Rotation der Erde gebremst, weil sie sich induktiv aus deren Magnetfeld mit Energie versorgt hat. Bis sie dann vor 6.000 Jahren (60.000 Jahren?) freundlicherweise den Mond aus der Erde rausgeschossen hat, damit der den Job übernehmen kann.
    Für genauere Erklärungen, müsstest du dich aber an die Stadtmusikanten wenden…

    Gruß Hawk

  3. @Cakir

    Nö, die Marsmonde sind viel zu klein. Aber umgekehrt: Phobos umläuft Mars schneller als dieser sich dreht, d.h. er wird vom Planeten nicht angeschoben wie unser Mond von der Erde, sondern abgebremst, so dass er irgendwann abstürzen wird, bzw. vorher zerbrechen.

    1. @Mithrandir: Müsste ich jetzt nachrechnen. Aber erst sehr weit in der Zukunft… Da muss die Erde noch sehr viel langsamer rotieren. Das könnte knapp werden mit der Lebensdauer der sonne.

  4. @JaJoHa

    Danke, die Grafiken im Nachtrag kannte ich noch gar nicht, der Update muss mir entgangen sein. 52 Milliarden Jahre? Das ist nicht einmal mehr knapp…

    Interessant, dass die Verlangsamung der Erde am Ende schneller erfolgt als zu Beginn, hätte ich so nicht erwartet.

  5. In welchem Zeitraum wird man von der Erde aus durch die langsame Entfernung des Mondes denn keine vollständige Sonnenfinsternis mehr sehen können, sondern bestenfalls noch ringförmige ?

  6. @Alderamin
    Ich nehme an, du schaust auf die Tageslänge. Die ist aber der Kehrwert der Rotationsgeschwindigkeit, und wenn die kleiner wird, steigt der Kehrwert schneller.

  7. Danke, hätte eigentlich auch gleich bei deinen Links nachsehen sollen; auf jeden Fall dürfen noch viele Menschen, diese wunderschöne und interessante Totale beobachten. Irgendwie beruhigend, diese kosmologischen Zeiträume.

  8. Soll ich nitpicken? Mein SIWOTI-Syndrom drängt…
    @Florian:

    Die gesamte Drehenergie im System Erde-Mond muss immer konstant bleiben.

    Mit Verlaub, nein. Der Großteil der Rotationsenergie, die die Erde verliert, wird in Reibungswärme umgewandelt und entweicht letztlich ins Weltall.
    Die Drehimpulse im Erde-Mond-System können im Wesentlichen nur intern ausgetauscht werden (*).
    Was die Erde an Drehimpuls verliert, geht hauptsächlich in eine Erhöhung des Bahnimpulses des Mondes bzgl. der Erde und entfernt ihn damit immer weiter.
    (*): Mittlerweile hat die Sonne einen nicht mehr vernachlässigbaren Anteil an der Gezeitenreibung. Der von der Sonne ‚geklaute‘ Anteil des Erd-Rotations-Drehimpulses kann den Mond natürlich nicht von uns wegschieben, sondern schiebt das Erde-Mond-System von der Sonne weg, aber so minimal, dass es gegenüber dem ständigen Massenverlust der Sonne, der auch einen größeren Abstand von der Sonne verursacht, nicht viel ausmacht.

    1. @wereatheist: Stimmt schon. Aber das ist ja die „Fragen zur Astronomie“-Serie, wo ich möglichst kurz und ohne große Exkursionen ein Thema behandeln will. Und ich wollte hier nicht extra noch erläutern, was „Impuls“ bedeutet und hab mich für die Vereinfachung entschieden. Ich werde nochmal ein wenig darüber nachdenken, ob das in Ordnung ist, oder doch zu viel war…

  9. Ich gebe zu, dass der Drehimpuls so ziemlich die unanschaulichste Erhaltungsgröße aus der klassischen Mechanik ist. Und ich verstehe, dass Du die Dinge möglichst einfach halten willst. Aber *-Impuls und *-Energie als Synonyme lassen mein abgebrochenes Physikerherz bluten…

  10. Bei Newton ist momentum (Impuls) die ‚Menge an Bewegung‘. Dementsprechend wäre angular momentum (Drehimpuls) einfach die ‚Menge an Drehung‘.
    Körper X rotiert doppelt so oft pro Zeiteinheit wie vorher -> hat jetzt doppelte ‚Menge an Drehung‘. Versteht doch fast jedeR.

  11. @Benny

    So eine Konfiguration wäre nicht lange stabil, da wirken zu viele Kräfte auf den kleinen Mond vom Mond. Wenn man z.B eine Sonde um den Mond kreisen lässt, muss man immer wieder deren Bahn korrigieren, weil diese sich unter den Kräften von Erde und Sonne immer wieder zu einer Ellipse verformt, so dass sie die Mondoberfläche schneiden kann. Mehr als ein paar Monate funktioniert das nicht, vielleicht ein paar Jahre bei größerem Abstand.

    Wenn die Abstände zum Planeten und zur Sonne groß sind und der erste Mond ebenfalls sehr groß, dann könnte es vielleicht so eine Konfiguration geben. Im Sonnensystem ist dergleichen aber unbekannt.

  12. @wereatheist:

    „Ich gebe zu, dass der Drehimpuls so ziemlich die unanschaulichste Erhaltungsgröße aus der klassischen Mechanik ist.“

    Finde ich nicht.

    Das Experiment, bei dem jemand ein rotierendes Fahrrad-Rad festhält und dabei auf einem Dreh(sic!)-Stuhl sitzt, aus der Experimentalphysik-I Vorlesung ist dir wahrscheinlich noch gegenwärtig?

    „die ‘Menge an Drehung’.
    Körper X rotiert doppelt so oft pro Zeiteinheit wie vorher -> hat jetzt doppelte ‘Menge an Drehung’. Versteht doch fast jedeR.“

    Nein, eben nicht. Weil nicht jeder versteht, was eine vektorielle Grösse ist – und der Drehimpuls ist eine – siehe das Experiment oben zur Veranschaulichung.

    Wenn man aber nur über Beträge redet, dann folgt die Impulserhaltung direkt aus der Energieerhaltung.

    Insofern ist das IMHO als vereinfachte Darstellung erlaubt – das ist aber auch nur die Meinung eines „abgebrochenen Physikers“ 🙂

  13. @PDP10

    Das Experiment, bei dem jemand ein rotierendes Fahrrad-Rad festhält und dabei auf einem Dreh(sic!)-Stuhl sitzt, aus der Experimentalphysik-I Vorlesung ist dir wahrscheinlich noch gegenwärtig?

    Ist es. Um so mehr als ich es selbst durch/vorgeführt habe als Experimental’tutor’/Vorlesungsassistent.
    Das mit der vektoriellen Größe würd dasjetzt so langsam richtig kompliziert machen 🙂

  14. @wereatheist:

    „Das mit der vektoriellen Größe würd dasjetzt so langsam richtig kompliziert machen 🙂 „

    Ja eben. Aber bei dem Experiment mit dem Fahrrad-Rad konnte man richtig anfassen was ein Vektor ist (eben der Drehimpuls) was ich total faszinierend fand!

    Aber für den Hausgebrauch reicht es eben IMHO, wenn man Impulserhaltung durch Energieerhaltung ersetzt.

    Hat ja nicht jeder gerade ein Fahrrad-Rad zur Hand 😉

    PS: Tutor war ich übrigens auch – im Physik-Praktikum für Nebenfächler – der tollste Job, den ich je hatte 🙂

  15. @PDP10:

    Wenn man aber nur über Beträge redet, dann folgt die Impulserhaltung direkt aus der Energieerhaltung.

    Dad stimmt dann, wenn man in einem reibungsfreien System Drehimpulsvektoren fröhlich herumschwenken kann, nur sind Drehimpulstransfers in Planetensystemen generell mit Reibung verbunden, und damit Energieverlust per Abstrahlung.

  16. Aber für den Hausgebrauch reicht es eben IMHO, wenn man Impulserhaltung durch Energieerhaltung ersetzt.

    Hier funktioniert ‚Dimensionsanalyse‘ mal nicht 🙂

  17. @wereatheist:

    „Dad stimmt dann, wenn man in einem reibungsfreien System Drehimpulsvektoren fröhlich herumschwenken kann,“

    Ja, natürlich.

    „Physik ist, wenn ein punktförmiger Affe im Vakuum ein masseloses Seil hochklettert …“ 😉

    Nein, im Ernst, du hast schon recht.

    Aber wie gesagt: Ich finde, für Erklärungen in einem Blog ist das soweit schon Ok und auch nicht total sinnenstellend vereinfacht.

    Der Exkurs den man sonst veranstalten müsste, wäre wahrscheinlich mehr verwirrend als informierend.

    Ein Link auf die passenden Artikel von Martin Bäker wäre vielleicht hilfreich, für die, die es genau wissen wollen – der schreibt zu so pingeligkeiten immer sehr schön genaue und ausführliche Artikel, wie ich finde.
    Aber das hier alles so genau zu erklären, wäre, wie gesagt, dann doch etwas zu viel ….

  18. @Florian

    Ich verstehe gar nicht warum Du fragst: haben wir doch in der Dokumentarserie „Dr. Who“ gesehen das der Mond in Wirklichkeit nur ein Ei ist.

  19. @Benny, Alderamin
    Ich denke, ein Mond müsste noch eine zweite Bedingung (ausser groß genug zu sein) erfüllen, um einen eigenen Mond halten zu können: er müsste sich schnell genug drehen. Dreht der Planetenmond sich nämlich langsamer als sein Mondmond für seinen Orbit braucht, dann sorgen die Gezeitenkräfte dafür, dass der umgekehrte Fall wie bei Erde und Mond eintritt: der Mondmond verliert Drehimpuls an den Planetenmond und bewegt sich auf Dauer auf ihn zu, was mit einem Absturz oder einem Zerbrechen in einen Ring endet.

    Im Sonnensystem wenden alle großen Monde ihrem Planeten immer dieselbe Seite zu, und um auf einem stabilen Orbit zu sein, müsste ein Mondmond auf jeden Fall den Planetenmond schneller umkreisen, als dieser seinen Planeten, eine Umlaufbahn wäre also nicht langfristig (über Milliarden Jahre) stabil.

    Hätte ein großer Mond seine Rotation nicht dermaßen verlangsamt, dann wäre es möglich.

  20. 3,8cm/Jahr Wegdrift ist für unsere Gattung wohl ohne Auswirkung.
    Wäre es möglich, wenn ein „grosser Komet “ dort einschlägt, den Mond in seiner Bahn nach innen oder aussen versetzen kann?

    1. @petgen: „Wäre es möglich, wenn ein “grosser Komet ” dort einschlägt, den Mond in seiner Bahn nach innen oder aussen versetzen kann?“

      Nein. Dazu müsste schon ein Objekt mit dem Mond kollidieren, das annähernd so groß wie er selbst ist. Und dann haben wir ganz andere Probleme…

  21. Yo … meine frage wurde nicht recht beantwottet
    meine eigentlifhe frage war ja was passiert mit dem mond wen die erde meinetwegen weg ist .. was passiert mit dem mond ? Wird er durfh die rest gravitation ins weltall geschleudert? geht er zugrunde ..?. wird er durch die sonne angezogen und verbrennt ..? ich bitte um antwort

    dankescheen

  22. @Robert

    Wenn es „plopp“ machen würde und die Erde wäre weg, würde der Monde weiter um die Sonne kreisen. Er bewegt sich ungefähr mit 1 km/s um die Erde. Um die Sonne zuverlassen, müsste er sich über 16 km/s schneller als die Erde in ihrer Umlaufrichtung bewegen, wenn er in sie stürzen wollte, müsste er sich mit fast 30 km/s gegen ihren Umlauf bewegen, das kann er nicht. Je nachdem, wo er sich gerade zum Zeitpunkt des „Plopps“ befände, würde lediglich eine etwas elliptischere Umlaufbahn als die der Erde herauskommen. Aber er bliebe bei der Sonne, ungefähr in gleicher Entfernung.

    Das ist aber nur ein Gedankenspielchen, die Erde kann nicht einfach so verschwinden. Wenn die Sonne dereinst zum Roten Riesen wächst, könnte die Eedde dabei von ihr verschluckt werden, dann ist der Mond aber mit „dran“.

  23. Ist es nicht einfach so, dass die aus der Ideallinie gedrehten Flutberge den Mond beschleunigen und sich aus dieser Beschleunigung, nach Kepler 3, eine Vergrößerung des Orbits ergeben muss? Das mit der Drehimpulserhaltung klingt logisch, aber ist diese nicht einfach nur eine theoretische Krücke??

  24. @Lukas Metger
    Nicht „Krücke“, sondern „Konsequenz“. Die Kraft, die die Erde auf den Mond ausübt, und die umgekehrte von Mond auf die Erde sind dieselben. Wenn der Flutberg den Mond beschleunigt, beschleunigt gleichzeitig der Mond den Flutberg entgegen der Erdrotation, und der Flutberg gibt die Kraft an die festen Küsten weiter, auf die er trifft, wodurch die Rotation der festen Erdmasse sich verlangsamt. So bleibt aufgrund der gegenseitigen Beschleunigung auch der Gesamt-Drehimpulse der gleiche.

  25. @D. Steinhaus: immerhin wurde der Name „Albert Einstein“ korrekt geschrieben. Man muß auch mal mit kleinen Brötchen glücklich werden können. 🙂

  26. @Spritkopf: Tolles Bild! Eines von den vielen Dingen, mit dem sich mein Sohn beschäftigt, ist Astrofotografie. Aber bei uns ist die Lichtverschmutzung zu hoch, um längere Belichtungen zu erlauben. Wir müssen irgendwann mal „raus“ fahren und Zeit mitnehmen.

  27. Hallo,
    eine Frage hätte ich, seit dem ich gestern weiss das der Mond um 4cm abdriftet: Wäre es irgendwie möglich den Mond Zum Beispiel mit angebrachten Raketen oder Magnetraketen den Mond 4cm wieder in die Nähe unserer Erde zu bringen? Mit unserer Technik und der Zukünftigen Menschen, die nochmal zum Mond fliegen wollen, müsste das doch irgendwie möglich sein!
    Ohne Mond sind die Wetterextreme zu gravierend.
    Ich bitte um alle Techniker und Wissenschaftler und die Nasa, dass dieses Problem irgendwie zu lösen ist!
    Mit freundlichen Grüßen
    Anneke Fuchs

  28. @ Fuchs
    Was im Artikel auch steht: Solange es uns Menschen auf der Erde geben kann, bleibt der Mond noch immer so nahe, dass das so gut wie keinen Einfluss hat.
    Der Aufwand, den Mond „zurückszuschubsen“. lohnt also nicht. Falls es uns in 900.000 – 1.000.000 Jahren noch geben sollte, wäre das Wegschubsen der Erde von der Sonne vordringlicher zu lösen.

  29. Hallo ReinerO,
    Wenn aber der Mond sich so weit entfernt, können wir den Mond nicht mehr erreichen, der uns vor der Sonne schützt! Und einen größeren Planeten von der Sonne wegzuschubsen ist meiner Meinung ein größerer Aufwand als ein Mond der unsere Gezeiten mit beeinflusst! Den Mond eventuell Jahr zu Jahr 4cm zurück zur Erde zu schubsen, immer wenn er sich von der Erde entfernt, ist doch ein kleinerer Aufwand der vielleicht noch realistisch zu lösen ist. Oder?

    1. Hallo Anneke,

      Dass der Mond sich von der Erde entfernt ist tatsächlich vollkommen unerheblich für die Frage ob wir ihn erreichen können und ob er uns vor der Sonne schützt. Was immer der Mond JETZT für uns macht, wird er auch in ein paar Millionen Jahren noch machen. Da gibt es absolut keinen Grund für uns, uns Sorgen zu machen. Abgesehen davon wäre es mit der derzeitigen Technik komplett unmöglich die Umlaufbahn des Mondes irgendwie zu verändern.

  30. @ Fuchs
    Die Entfernung des Mondes schwankt derzeit zwischen ca. 363.000 und 405.000 km. Das ist das Doppelte der Strecke, die sich der Mond in 1 Milliarde Jahre entfernen wird. Er ist also selbst dann zeitweise noch in einer Entfernung, die er auch jetzt hat.
    In einer Milliarde Jahre sind die Gezeiten irrelevant, da es dann kein flüssiges Wasser mehr auf der Oberfläche geben wird.
    Sollte es also Bestrebungen oder Möglichkeiten geben, große Himmelskörper in der Gegend herumzuschubsen, wäre es für unser Überleben wesentlich effektiver, die Erde in der habitablen Zone zu halten, als den Abstand des Mondes „konstant“ zu halten.

  31. Danke RainerO und Danke Florian,
    für eure Antworten!!!
    Dennoch hoffe ich das für unser Kinder nichts „unmöglich“ bleibt!
    Mit freundlichen Grüßen Anneke Fuchs.

  32. @Anneke Fuchs

    Hallo,
    eine Frage hätte ich, seit dem ich gestern weiss das der Mond um 4cm abdriftet: Wäre es irgendwie möglich den Mond Zum Beispiel mit angebrachten Raketen oder Magnetraketen den Mond 4cm wieder in die Nähe unserer Erde zu bringen? Mit unserer Technik und der Zukünftigen Menschen, die nochmal zum Mond fliegen wollen, müsste das doch irgendwie möglich sein!
    Ohne Mond sind die Wetterextreme zu gravierend.
    Ich bitte um alle Techniker und Wissenschaftler und die Nasa, dass dieses Problem irgendwie zu lösen ist!
    Mit freundlichen Grüßen
    Anneke Fuchs

    Also für einen Ingenieur ist nichts zu schwer und sollte daher kein Problem sein, sowas auszurechnen. An wieviele 1-te Stufen der Saturn V Rakete hast du gedacht, um den Mond wieder um 4 cm zurückzuschieben?
    Ich denke, mehr als ein paar Zeilen wird man für die Berechnung wohl nicht benötigen. 😉

  33. Karl-Heinz.
    Ganz so einfach ist das nicht wie man sich das so gemeinhin vorstellt. Um dem Mond 4 cm in Richtung Erde zu verschieben reicht es ja nicht einfach von der Rückseite Richtung Erde zu drücken. Der hopst ja einfach wieder zurück. Man muss den also in seiner Bahn bremsen, damit er ein Stück Richtung Erde kommt. Jetzt sollte man daran denken, dass man die Raketenstufen von hinten am Mond ankommen lassen muss, weil dann der Mond aufgrund der Gravitation von den Dingern schon gebremst wird. Dann bitte von den Mondameisen bis zur Vorderseite, also in Flugrichtung um die Erde transportieren, volltanken und dann vom Mond wegbeschleunigen. Die Raketenstufen werden den Mond dann auf etwas höherem Orbit überholen. Wenn sie wieder ankommen auf der Rückseite kann man sie mit dem restlichen Treibstoff abbremsen und wieder gravitativ „sanft“ landen und das ganze wiederholen.
    Am besten macht man das mit so vielen Raketenstufen, dass man den Mond volle 4 m zur Erde zurückbremst. Dann hat man nämlich für 100 Jahre Ruhe und kann sich was anderes ausdenken.
    Eine Nebenwirkung ist leider, dass bei dieser ganzen Geschichte die Erde schneller in ihrer Rotation gebremst wird, wir also länger arbeiten müssen.

  34. @Fuchs:

    Danke RainerO und Danke Florian,
    für eure Antworten!!!
    Dennoch hoffe ich das für unser Kinder nichts “unmöglich” bleibt!
    Mit freundlichen Grüßen Anneke Fuchs.

    Streng genommen ist das eine erschreckende Vorstellung, dass unseren Kindern nichts mehr unmöglich sei. Allzu realistisch erscheint sie mir allerdings nicht, nicht nur deshalb, weil ich es gar nicht zu Kindern gebracht habe.

    Aber mal Hand aufs Herz, Anneke: Wieso möchtest du ein nicht existierendes Problem lösen?

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