(Das Video hat zwar auch schon Christian nebenan verlinkt, aber es ist so großartig, dass es nicht schadet, wenn ich es hier auch nochmal vorstelle. Man kann es gar nicht oft genug sehen)

Die Welt ist faszinierend und großartig und das gilt für die gesamte Welt, nicht nur unseren kleinen Planeten. Auf den anderen Himmelskörpern in unserem Sonnensystem gäbe es so viel zu entdecken; so viel zu lernen und so viel zu erleben. Dort draußen sind Berge, die um ein Vielfaches höher sind als der Mount Everest. Es gibt 20 Kilometer hohe Klippen; 2000 Kilometer große Einschlagskrater; Ozeane aus Methan und Orte, an denen die Planeten am Himmel nicht nur kleine Lichtpunkte sind, sondern gewaltige Explosionen aus bunten Farben. Wir haben bis jetzt nur den allerersten, kleinsten Schritt hinaus in diese Welt voller Wunder gemacht und es gerade einmal zu unserem 400.000 Kilometer entfernten Nachbarn, dem Mond geschafft. Aber wir könnten noch so viel mehr sehen, wenn wir es nur wagen würden, uns auf den Weg zu machen.

Was auf den anderen Welten des Sonnensystems auf uns warten könnte, zeigt ein wunderbarer Kurzfilm von Erik Wernquist. Seht ihn euch an; und auf jeden Fall im Vollbildmodus:

Wanderers – a short film by Erik Wernquist from Erik Wernquist on Vimeo.

All diese Orte gibt es da draußen wirklich! Jupiter mit seinem großen roten Fleck. Die Eisvulkane auf dem Saturnmond Enceladus. Die Billionen Eisbrocken der Saturnringe. Cape Verde auf dem Mars. Der äquatoriale Bergrücken auf dem Saturnmond Iapetus. Die eisige Oberfläche des Jupitermonds Europa. Ligeia Mare auf dem Saturnmond Titan. Verona Rupes auf dem Uranusmond Miranda. Und den Weltraumlift, Asteroidenbergbau und ausgehöhlte Asteroidenraumschiffe gibt es zumindest in unserer Fantasie – aber auch in den konkreten Überlegen vieler Wissenschaftler (und wenn ihr im Februar nächsten Jahres den Weg in einen Buchladen findet solltet, dann könntet ihr dort eventuell ein nettes Buch finden, dass sich ausführlich mit diesem Thema beschäftigt – nur so als kleiner Hinweis 😉 ).

Es sind keine prinzipiellen Probleme, die uns daran hindern, das Sonnensystem zu erobern. Natürlich gibt es Probleme; sehr viele sogar und ein bemannter Flug zu den Monden des Saturn oder Jupiter wäre eine höchst komplexe technische, finanzielle, politische und gesellschaftliche Herausforderung. Aber dass wir so etwas nicht machen, liegt nicht daran, dass wir es nicht können, sondern nur daran, dass wir nicht probieren wollen, es zu schaffen. Wenn wir wollten und bereit wären, die entsprechenden Ressourcen einzusetzen, könnten wir in absehbarer Zeit alle die in diesem Film gezeigten Szenen Realität werden lassen. Natürlich nicht sofort – aber Schritt für Schritt (und der erste Schritt muss zu den Asteroiden führen).

Wir könnten, wenn wir wollten... (Bild: NASA)
Wir könnten, wenn wir wollten… (Bild: NASA)

Dann wird vielleicht auch die Vision des großen Carl Sagan Realität, von dem die Worte im Video stammen:

„For all its material advantages, the sedentary life has left us edgy, unfulfilled. Even after 400 generations in villages and cities, we haven’t forgotten. The open road still softly calls, like a nearly forgotten song of childhood. We invest far-off places with a certain romance. This appeal, I suspect, has been meticulously crafted by natural selection as an essential element in our survival. Long summers, mild winters, rich harvests, plentiful game—none of them lasts forever. It is beyond our powers to predict the future. Catastrophic events have a way of sneaking up on us, of catching us unaware. Your own life, or your band’s, or even your species‘ might be owed to a restless few—drawn, by a craving they can hardly articulate or understand, to undiscovered lands and new worlds.

Herman Melville, in Moby Dick, spoke for wanderers in all epochs and meridians: „I am tormented with an everlasting itch for things remote. I love to sail forbidden seas…“

Maybe it’s a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds— promising untold opportunities—beckon.

Silently, they orbit the Sun, waiting.“

Ja, die „Wanderer“ (denn das ist die ursprüngliche Bedeutung des griechischen Wortes planētēs) sind dort draußen, umkreisen die Sonne und warten darauf, dass wir Wanderer von der Erde uns endlich wieder auf den Weg machen um neue Welten zu entdecken! Vor langer Zeit sind wir schon einmal ins Unbekannte aufgebrochen und haben mutig unseren eigenen Planeten erforscht. Wir sollten uns langsam wieder auf den Weg machen… The open road still softly calls, like a nearly forgotten song of childhood.

28 Gedanken zu „Der Ruf des Unbekannten: Die Welten im All warten darauf, entdeckt zu werden!“
    1. @WolfInSheepSkin: Ja, wir haben es ja jetzt kapiert. Du willst einen WarpDrive. Ich hätte gern unendlich viel Geld und würde ewig leben. Wir werden aber beide nicht kriegen, was wir wollen. Und eigentlich ging es in meinem Artikel ja darum, dass wir das Sonnensystem tatsächlich erforschen könnten, wenn wir wollten. Wir müssten es nur richtig anstellen. Auf nicht realisierbare Science-Fiction-Technik zu warten ist dafür allerdings der denkbar schlechteste Weg…

  1. Ja stimmt, ausser das man Experimente macht die etwas anderes sagen und auch schon repliziert wurde, da man in diesem Blog immer zensiert wird und nicht mal einen Link posten darf muss halt jeder selbst bei wikipedia nachlesen.

    1. @WolfinSheepSkin: „da man in diesem Blog immer zensiert wird“

      Du wirst nicht zensiert. Aber du sprichst den automatischen Spamfilter an und musst halt ein paar Minuten warten, bis der Link händisch freigeschaltet wird. Aber den Link zu den Warp-Experimenten kannst du dir sparen, denn vermutlich geht es um das hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/08/04/das-neue-unmoegliche-antriebssystem-der-nasa/

      „VERRECKT DOCH DU DEPP“

      Hmm. Ich vermute mal, der Spamfilter hat dich nicht umsonst aussortiert…

      (Nachtrag: Hmm – ich hab gerade mal auf die Sperrliste geschaut. Anscheinend hab ich dich früher schon mal rausgeschmissen und das nicht zu Unrecht. Da hast du auch nur wild rumgepöbelt und erklärt, wie bescheuert du mein Blog findest. Warum kommst du immer wieder hier her, wenn dir hier alles nicht passt, MisterT/MisterFlorian/MisterKnister/MisterKanister/Wolfinsheepskin ? Das Internet ist groß – such dir doch ne Ecke aus, wo du dich nicht dauernd über meine Artikel aufregen musst. Ich sehe derzeit jedenfalls keinen Grund, dich von der Sperrliste wieder runterzunehmen…)

  2. Oh wie ich diesem dummen Blog hasse, IHR KOMMENTAR WIRD MODERIERT IHR KOMMENTAR WIRD MODERIERT IHR KOMMENTARWIRDMODEROWERJWEBALBLABLA DANN POSTEN MAN LINKS UND DER GANZE KKOMMENTAR VERSCHWINDET EINFACH OH VERRECKT DOCH DU DEPP

  3. Hab 2 Fragen zu dem wirklich großartigen Film „Wanderers“.

    1. Bei 0:36
    Fliegt das Raumschiff einen sinnvollen Orbit, um die Planeten zu erreichen? Die Flugbahn scheint nicht in der Ekliptik zu liegen!

    2. Bei 1:06
    Stimmen die Größenverhältnisse und Abstände der Eisbrocken bei der Szene mit dem Astronauten mitten im Saturnring? Müssten die Abstände nicht größer sein?

    Also, ich will hier nicht stänkern, nur etwas klugscheissern. Der Film ist Klasse und hat BBC Niveau. Auch finde ich Geil, das man eine Moderation von Karl Sagen als Sprecher verwendet. Rundum gelungen das Teil.

  4. @cubi

    Fliegt das Raumschiff einen sinnvollen Orbit, um die Planeten zu erreichen? Die Flugbahn scheint nicht in der Ekliptik zu liegen!

    Hmm, ich vermag jetzt an dem Bild nicht genau die Flugbahn zu erkennen, aber das unterlegte Bild wurde von der ISS gemacht, und die kreist in der Tat nicht in der Ebene der Ekliptik. Dennoch kann man auch von dort aus zu Zielen in der Ekliptik aufbrechen, denn bei jedem Umlauf bewegt man sich auf der mit 51,6° gegen den Äquator geneigten Bahn (der seinerseits um 23,44° gegen die Ekliptik geneigt ist) zweimal parallel zur Ekliptik und könnte von dort aus zu einem Ziel in der Ekliptik losfliegen. Man hat dann allerdings weniger und kürzere Startfenster als bei einer Bahn, die gleich in der Ekliptikebene liegt.

    Stimmen die Größenverhältnisse und Abstände der Eisbrocken bei der Szene mit dem Astronauten mitten im Saturnring? Müssten die Abstände nicht größer sein?

    Ich glaube nicht, dass die Abstände größer sein müssten, denn der Saturnring ist nur ein paar 10 m dick, und wenn er nicht ziemlich dicht mit Eisbrocken gefüllt wäre, dann wäre er kaum so undurchsichtig (ganz undurchsichtig ist er allerdings auch nicht). Ich würde allerdings viel mehr kleinere Partikel und weniger große in den Ringen erwarten.

    Hier ist übrigens, was der Autor des Films dazu schreibt (zu anderen Szenen hat er auch jeweils Kommentare geschrieben):

    https://www.erikwernquist.com/wanderers/gallery_ringsurf.html

  5. Oh cool! Danke für den Link!

    Zu 1. Da man ziemlich genau die Position der Sonne erkennt, ist die Erdneigung imho und Betrachter Position nicht relevant. Ich schätze, bei einer gedachten Linie zwischen Sonne und Erde, liegen die 10-15° daneben. Das kostet Sprit! 😉

  6. Sehr ironisch, dass der O’Neill-Zylinder eine völlig ländliche, idyllische Umgebung zeigt…

    …wo sind denn die Wolkenkratzer für die Büro-, Berater- und Bankenheinis? Wollen lassen wir die zurück? 🙂

  7. @Adent

    ist nur leider ein paar Jährchen zu spät

    Die allermeiste Zeit der Menschheit sind wir zu Fuß irgendwo durch die Steppe dem Wild hinterher gelatscht, insofern leben wir schon in einer besonderen Zeit. Auch wenn’s vielleicht demnächst noch besser wird.

    Wir haben Kameras auf dem Mars, um einen Kometen und in der Umlaufbahn des Saturn.

    Das muss man sich mal vorstellen! Kneif‘ mich mal einer, dass ich das nicht bloß träume…

  8. SUPERGEILES VIDEO!!!
    Hab ich ja schon bemerkt, als es der Alte Admin (ginihihi…) letztens gepostet hat.
    Und gleich geteilt, und geteilt, und geteilt….

  9. @Alderamin

    Wir haben Kameras auf dem Mars, um einen Kometen und in der Umlaufbahn des Saturn.

    Das muss man sich mal vorstellen! Kneif’ mich mal einer, dass ich das nicht bloß träume…

    Ich könnte jedes Mal, wenn ich daran denke, vor Begeisterung im Dreieck springen. Wenn ich mir vorstelle, mit welcher Erwartung ich als Halbwüchsiger darauf gewartet habe, ein verrauschtes Schwarzweiß-Foto von den Viking-Missionen in einer Illustrierten zu finden – und heute bekommt man sämtliche hochauflösenden Bilder, die Opportunity oder Curiosity aufnehmen, auf der JPL-Webseite im Original und fast ohne Verzögerung serviert.

    Bilder von einem anderen Planeten – man fasst es kaum, wenn man genauer darüber nachdenkt!

    1. @Wolf: Und wenn du meinen Artikel liest, dann wirst du feststellen, dass ich darin exakt über den EmDrive geschrieben habe. Aber vielleicht hast du das vor lauter Rumbrüllen und mein Blog doof finden ja auch übersehen…

  10. Tolles visuelles Vergnügen!!
    Ja, wenn wir wollten ….
    Was hat es mit dem Yin-Yang -Zeichen auf sich?
    (Saturnmond Iapetus-äquatorialer Bergrücken.)
    Insiderwitz ? Hinweis? Oder einfach nur ein Gag?

  11. Du willst einen WarpDrive. Ich hätte gern unendlich viel Geld und würde ewig leben.

    Ich würde lieber den Warpdrive nehmen 🙂

    Es gibt schlimmere Schicksale als den Tod. Unsterblichkeit würde ich nicht mal geschenkt nehmen (obwohl so ein paar tausend Jahre…). Materieller Reichtum ist sowieso höchst illusorisch, man schaue sich mal die Superreichen an, wer will schon so leben? Meterhohe Zäune mit Bodyguards und Hunden, Kinder die an Heroinsucht sterben… sieht das gesund aus? Wirkt auf mich ziemlich elend.

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