Es ist wieder Weihnachtsmarktzeit! Man kann ja darüber streiten, ob Menschenmassen, teurer Glühwein, teure Bratwurst, fragwürdiges Kunsthandwerk und noch viel fragwürdigere Weihnachtsmusik wirklich so toll sind. Aber ein oder zweimal besuche ich in der Weihnachtszeit eigentlich gerne so einen Markt. In der richtigen Stimmung ist es dort eigentlich ganz nett (und zur Not bringt man sich den Glühwein in der Thermoskanne einfach selber mit!). Nett wird es auch, wenn am Sonntag nach meinem Vortrag am Weihnachtsmarkt in Berlin ein Lesertreffen stattfindet. Und für die überzeugten Weihnachtsmarktmuffel habe ich mir eine kleine Beschäftigungstherapie ausgedacht…

Ich probiere ja bei meiner Arbeit als Wissenschaftsautor immer, die Astronomie dort zu finden, wo man sie nicht vermutet. Das war das Thema meines vorletzten Buchs und auch das Thema vieler meiner Artikel (zum Beispiel, als ich die Astronomie der Insel Neuwerk gesucht und gefunden habe).

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Momentan bin ich gerade dabei, ein paar Texte für die Feiertage vorzubereiten und darin möchte ich natürlich über Astronomie und Weihnachten schreiben. Verbindungen gibt es viele: Den Stern von Bethlehem zum Beispiel. Oder die Frage, ob unsere klassischen Vorstellung des Winters mit der Sonnenaktivität zu tun hat. Und noch viele andere Themen, von denen ihr in nächster Zeit vermutlich auf die eine oder andere Art etwas hören werdet. Ich möchte aber gerne auch ganz konkret etwas über Weihnachtsmärkte schreiben. Dort muss es jede Menge Astronomie geben! Einige Dinge sind natürlich offensichtlich: Kohlenstoff und Sauerstoff in den Alkoholmolekülen des Glühweins wurden irgendwann mal in Inneren eines Sterns erzeugt; ohne Neigung der Erdachse gäbe es überhaupt keinen Winter und keine Weihnachtsmärkte, und so weiter.

Aber da muss es noch mehr geben! Ich hoffe, wir können uns am Sonntag (19 Uhr) am Weihnachtsmarkt in Charlottenburg gemeinsam darüber Gedanken machen. Aber natürlich können wir auch hier im Kommentarbereich darüber diskutieren. Und mal sehen – wer eine besonders originelle Idee hat, die mir besonders gut gefällt kriegt vom Weihnachtsmann vielleicht sogar eine kleine Überraschung 😉

26 Gedanken zu „Die Astronomie des Weihnachtsmarkts: Anregungen gesucht!“
  1. Gute Idee! Da fällt mir spontan beim Anblick des Karussels, na was wohl?, genau Anziehungskräfte und Fliehkräfte ein… ein Trabant der sich um einen Planeten dreht zB. Oder die verschiedenen Farben der beleuchteten Sterne am Markt, die auch mal rötlich, gelb-weiß oder weiß-bläulich erscheinen … kommt mir irgendwie auch bekannt vor. Mehr verrate ich aber nicht, sicher ist nur, da gibts recht viel zu entdecken…

    1. @Volker: „Oder die verschiedenen Farben der beleuchteten Sterne am Markt, die auch mal rötlich, gelb-weiß oder weiß-bläulich erscheinen … kommt mir irgendwie auch bekannt vor. „

      Naja, das sind aber eher Analogien zu astronomischen Phänomenen und keine astronomischen Phänomene selbst…

    1. @Benny: „Geldbeutel – schwarzes Loch“

      Auch das sind alles Assoziationen. Ich suche aber REALE astronomische Phänomene. Zum Beispiel dass Weihnachten ein Sonnwendfest ist und die Sonnenwende nur stattfindet, weil die Bewegung der Erde auf eine bestimmte Art und Weise stattfindet. Oder Schnee nur deswegen schneien kann, weil die Atmosphäre vor ein paar Milliarden Jahren auf eine bestimmte Art und Weise entstanden ist, und so weiter.

  2. Mir fiele als Thema da noch „Lichtverschmutzung“ ein.
    Auch die Form der dort ausgestellten Sterne vielleicht? Wieso werden Punktförmigen Lichtquellen sternförmig dargestellt?

  3. Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
    Überall sieht man nun wieder die beliebte Adventspflanze, auch auf
    Weihnachtsmärkten gibt es sie in verschiedenen Farbvarianten.
    Damit die Pflanze frühzeitig zum Verkauf schöne farbige Hochblätter bekommt,
    muss dem mit künstlicher Verdunklung nachgeholfen werden.
    Euphorbia pulcherrima (lat. die Schönste) ist eine Kurztagspflanze und braucht für die Entwicklung seiner farbigen Blätter eine Dunkelphase von 12 Stunden.
    Meine Weihnachtssterne, die schon einige Jahre bei mir zu Hause stehen
    tragen noch grünes Laub. An einer Pflanze zeigen sich drei kleine rote
    Blätter. Die natürliche Dunkelphase wird ab Mitte Oktober länger, dann bräuchte der Weihnachtsstern noch etwa 10 Wochen bis sich seine Blätter färben. Daher blühen meine Weihnachtssterne erst zu Weihnachten oder im Januar und stehen noch nicht in dieser Farbenpracht wie man sie an den Verkaufsständen auf dem Weihnachtsmarkt sieht. Beim natürlichen Hell-Dunkel-Rhythmus entwickelt sich die Pflanze also erst später (Photoperiodismus).
    Die Länge des Tages hat Einfluss darauf, wann Pflanzen blühen.
    Außer auf dem Weihnachtsmarkt findet man die Pflanze in ihrer natürlichen Umgebung u.a. in den tropischen Wäldern Mexikos. Übrigens hat Alexander von Humboldt den Weihnachtsstern mit nach Europa gebracht.

  4. Vielleicht sollte man mal ein kleines optisches Gitter vor die Flamme einer Feuerzangenbowle halten und schauen, ob sich da Emissionslinien finden lassen, die von den Bestandteilen des Alkohols bzw. des Zuckers stammen. Eine Analogie zu planetarischen Nebeln und HII-Regionen.

    In Köln gibt’s z.B. eine Bude am Heumarkt, da bekommt man einen kleinen Zuckerhut auf die Tasse, der mit Rum übergossen und angezündet wird. Wäre der ideale Versuchsaufbau. Mit befremdeten Blicken der Umstehenden ist allerdings zu rechnen.

  5. Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es jede Menge Süßigkeiten … Lebkuchenhäuschen mit Puderzucker, Zuckerstangen, Kinderpunsch … also viel Zucker. Zuckermoleküle bzw. Glycolaldehyd-Moleküle wurden auch im Weltall entdeckt … vom Teleskop ALMA.

  6. Letztes Jaht gabs Schmuckstücke mit Impaktit als Steineinsatz zu kaufen. Über Asteroiden gibt’s ja viel zu lesen. Aber über die Entstehung von Impaktiden schon eher seltener.

  7. Achtung bei Weihnachtssternen wenn ihr Haustiere habt!
    Kann zbs. für Katzen tödlich enden wenn sie daran knabbern.
    Deswegen haben wir keine Weihnachtssterne.
    Ok, ok hat nicht viel mit Astronomie zu tun, eher Chemie 😉

  8. War da nicht auch was mit dem Kalender der nicht mehr passte und dadurch das Weihnachtsfest vom 6 Jänner auf den 24 Dezember fällt und dass nur weil sich die Erde anders als erwartet dreht ?

  9. Beim Stern von Bethlehem muss man natürlich auch an die „Weisen aus dem Morgenland“ denken. Was mir hier gefallen würde wäre vielleicht ein kleiner Ausflug in die Astronomiegeschichte. Wie hat die Astronomie damals ausgesehen, welche Erkenntnisse hatte man damals schon o. ä. Wäre mal was ganz anderes.

  10. 1. Die Erdrotation erlaubt vor Ort den Ausblick auf bestimmte Regionen des Weltraums wenn man vom Weihnachstmarkt in den Sternenhimmel blickt.
    Standort und Zeitpunkt für den Weihnachtsmarkt angeben und staunen: https://www.stellarium.org/de/

    2. Der gegenwärtige Standort der Erde im Sonnensystem während des Umlaufs um die Sonne ist periodisch wiederkehrend (auch) vom Standpunkt des Weihnachtsmarktes.

    3. Der galaktische Standort unseres Sonnensystems bewegt sich mit 267 km/s fortwährend um den zentralen Kern eines Schwarzen Loches den man vom Weihnachtsmarkt aus aber leider nicht sieht.

    4. Während unsere Balkenspiralgalaxis die Milchstrasse um ihr Zentrum rotiert und der massereichste Teil der Lokalen Gruppe ist, die wiederum Bestandteil des Virgo-Superhaufens ist bewegt sie sich unablässig in Richtung des Virgohaufens geradewegs in sein Zentrum,… https://de.wikipedia.org/wiki/Milchstra%C3%9Fe
    und falls sie ihn irgendwann erreicht wird es mit Sicherheit keinen Weihnachtsmarkt mehr geben. 😉

    5. Diese galaktisch-kosmische Weihnachtsmarktgeschichte geht vmtl. noch viel weiter, aber dies sollte doch eher ein richtiger Astronom weiter spinnen. 🙂

    P.S.: hoffentlich stimmt hier auch alles, aus astronomischer Sicht … https://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.co.at/2013/11/astronomen-entdecken-die-bislang-grote.html

  11. Und das der Dampf aus de Gluehweinbecher den Blick auf den Trinkenden einschraenkt, waehrend wir dennoch die weit entfernten Sterne bei einem Blick nach oben sehen koennen, beweist die extreme Leere das Alls…..

  12. Ich habe mal bei Galaxyzoo mitgemacht und Galaxien klassifiziert. Dort wurde man instruiert, dass wenn das Objekt in den SDSS-Daten Strahlen (wie die Sterne auf dem Weihnachtsmarkt) aufweist, dann handelt es sich um einen Stern und nicht um eine Galaxie. Warum macht die verwendete Optik sowas, machen das alle Optiken so? Somit würde man auf dem Weihnachtsmarkt Sternendarstellungen finden, mit der man in der beobachtenden Astronomie tatsächlich zu tun hat. Wär das ein Thema?

  13. Zur Weihnachtssternlegende habe ich mal in einem Blogbeitrag dargelegt, dass sich aufgrund der Erdrotation dessen Position ständig ändern müsste, so dass Weise aus dem Morgenland entweder rasend schnell eine kurze Strecke nur hätten zurücklegen können, wo die Abweichung nicht ins Gewicht fällt, oder die Flugbahn des Kometen hätte etwa eine Nacht lang ungefähr die Erdrotation kompensieren müssen, oder der Stern hätte wie der Nordstern immer in Erdachsenverlängerung stehen müssen/der Nordstern sein müssen. Ich hoffe da keinen Blödsinn zu erzählen. 🙂

    Leider wird es nix mit einem Treffen bei mir. Charlottenburger Schloss ist etwas weit bei der Kälte, dazu kommt, dass mich sehr, sehr wenig an Weihnachtsmärkten reizt – Bratwurst oder Schwenkbraten vielleicht. Auch der Vortrag ist für die Kälte etwas weit weg, und jetzt bin ich dann auch 2 andere Verabredungen eingegangen – verschoben also auf ein späteres Mal.

  14. Hallo,
    ich habe eine einfache Theorie und weiß nicht ob sie schon mal jemand so formuliert hat. Da ich aber im Internet und bei Dokumentationen nichts vergleichbares gefunden habe, entschloss ich mich euch meinen Entwurf vorzustellen.

    Stellen wir uns einmal vor, dass wir in einem 2 (+1) Dimensionalen Universum leben. So müsste man, um jemanden einzusperren nur vier Linien um den Verbrecher herum zeichnen. Nun hat das Strichmännchen keine Chance mehr zu entkommen.
    Bei unserem 3 (+1) Dimensionalen Universum bräuchte man schon 12 Striche.
    Nun stelle ich mir aber vor, dass ein Wesen von einem höher Dimensionalen Universum ganz einfach entkommen würde.

    Und zwar indem wir den Begriff der Zeit erweitern. Wir können nähmlich in unserem Raum nicht nur geradeaus laufen, sondern auch wieder zurück. Bei der Zeit verhält sich dass nicht anders. In unserem Universum ist der Zeitpfeil jedoch immer in die Zukunft gerichtet. Das muss aber nicht so sein. Stellen wir uns ein Universum mit 3 (+2) Dimensionen vor.

    Nun könnte ein Wesen von so einem Universum also theoretisch den Zeitpfeil umdrehen bis es wieder auf freiem Fuß ist, wenn es dann an einen anderen Ort geht und die Zeitreise wieder rückgängig macht, würde es für uns so aussehen, als ob das Wesen verschwindet und dann an einem anderen Ort wieder auftaucht.

    Ungefähr so wäre es auch in der 2 (+1) Dimensionalen Welt, wenn ich das Strichmännchen anhebe und über die Linien lupfe. Für die Zuschauer dort würde das Strichmännchen ebenfalls kurz verschwinden, wenn es in die höhere Dimension gelangt (die Höhe des Raumes) und dann an einem anderen Ort plötzlich wieder auftauchen wenn ich es wieder herunterlasse.

    Die daraus resultierenden Paradoxien brachten mich jedoch zu dem Entschluss, dass eine Reise in ein höher Dimensionales Universum nicht möglich sein wird.

  15. müsste es statt „wegen der geneigten Erdachse gibt es den Winter“ ( sinngemäß) nicht „wegen der geneigten Erdachse gibt es die Jahreszeiten“ heißen? Die Sonnenenergie pro Quadratmeter bestimmt doch im wesentlichen die Temperatur und diese ändert sich durch die geneigte Achse….,oder?

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