Man sollte viel öfter mit Lego spielen… Das macht nicht nur Spaß an sich, sondern ist auch ein schöner Weg, um sich mit Wissenschaft zu beschäftigen. Es gibt spezielle Lego-Sets wie zum Beispiel den Marsrover „Curiosity“. Aber man kann natürlich auch einfach selbst kreativ werden und tolle Dinge bauen. Es muss ja nicht gleich immer so enorm aufwendig werden, wie das Projekt des niederländischen Astronomen Frans Snik, der ein Modell des gigantischen European Extremly Large Telescope (EELT) gebaut hat, das – zumindest nach Lego-Maßstäben – ebenso gigantisch ist wie das Original. Ich habe bis jetzt leider noch nicht die Zeit (und das Geld) gefunden, mir die 5274 Teile zu besorgen und das Teleskop nachzubauen. Aber möchte, findet hier eine Liste mit Teilen und eine Bauanleitung.

Bild: Frans Snik/ESO
Bild: Frans Snik/ESO

Man kann auch mit weniger Aufwand schöne Dinge bauen. Zum Beispiel einen Lego-Teilchenbeschleuniger, der „Teilchen“ auf immerhin 12,5 Kilometer pro Stunde beschleunigt. Genug, um den Wissenschaftlern der Lego-Welt ein paar fundamentale Experimente zu erlauben, wie dieses sehr schöne Video zeigt:

Ich würde ja gern mal eine komplette Lego-Sternwarte bauen. Inklusive Arbeitsräume und Vortragsälen und alles funktionstüchtig 😉 Man könnte ein altes Smartphone oder einen digitalen Bilderrahmen einbauen, auf dem die Lego-Wissenschaftler dann Präsentationen ihrer Forschungsarbeiten vorführen können. Und vielleicht kriegt man auch irgendwie eine kleine Digitalkamera im Lego-Teleskop verbaut, das echte Bilder vom Himmel machen kann. Eine kleine Webcam vielleicht? So etwas würde sich sicher auf sehr gut als Hilfsmittel zur Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftsvermittlung eignen. Oder wie wäre es mit einem Lego-Modell des Sonnensystems, bei dem sich die Planeten mit der richtigen Geschwindigkeit bewegen? Da kann man dann schön über Kettenbrüche und die korrekte Zahl der Zähne an den benötigten Zahnrädern nachdenken.

Ach, es gibt sicher noch jede Menge andere tolle Dinge aus Wissenschaft und Forschung, die man mit Lego nachbauen oder demonstrieren könnte. Wenn man nun noch die Zeit dafür hätte…

14 Gedanken zu „Ein LEGO-Teilchenbeschleuniger sucht nach den fundamentalen Bausteinen der (Lego)Welt“
  1. Nichts gegen Lego, aber ich frage mich gerade, ob Fischer-Technik bei solchen Sachen nicht die bessere Wahl wäre?
    Okay, ist natürlich auch Geschmacksache, und vermutlich genauso teuer…

  2. @Hans:

    „Nichts gegen Lego, aber ich frage mich gerade, ob Fischer-Technik bei solchen Sachen nicht die bessere Wahl wäre?
    Okay, ist natürlich auch Geschmacksache, und vermutlich genauso teuer…“

    Ja, aber lange nicht so cool!

    (Und vor allem nicht so grau … 🙂 )

  3. @PDP10:
    Die neueren Teile von Fischertechnik sind doch gar nicht mehr grau, sondern je nach Kastenserie gelb oder schwarz; und natürlich auch rot. – Guckst Du hier.
    —–
    Aber wenn ich die Beschreibung des Telekops richtig verstehe, dann kann man sich die benötigten Spezialbausteine anscheinend anfertigen lassen. Das hat natürlich einen gewissen Vorteil.

  4. @Hans:

    „@PDP10:
    Die neueren Teile von Fischertechnik sind doch gar nicht mehr grau, sondern je nach Kastenserie gelb oder schwarz; und natürlich auch rot. – Guckst Du hier.“

    Ui! Tatsache! .. trotzdem:

    Lego ist irgendwie cooler.

    Die hams halt einfach raus … 🙂

  5. @Hans, PDP10

    Für Fischer-Technik war ich immer zu blöde, hab‘ mir dauernd die Finger zwischen den Bausteinen gequetscht. War mir auch alles zu wackelig mit diesen 1-Punkt-Verbindungen. Nicht mein Ding.

  6. Moin moin,

    hach ja, das errinnert mich an den fast gelungen Versuch eine Nachführung für meine 1000mm Russentonne mit LEGO zu bauen. War aber am Ende zu ungenau ….
    @Rudolf Glaser, youp, es gibt reichlich fertige Teile sozusagen fertig zum drucken. Gugst Du z.B. hier -> https://www.yeggi.com/q/lego/

    Für normale Teile ist das zu aufwändig und zu teuer. Aber für spezielle Teile, die es noch nicht gibt, ist das eine ernst zu nehmende Möglichkeit.

    so long and thanks for all the fish

  7. @Alderamin
    Also das mit den 1-Punkt-Verbindungen mag ich so generell nicht unterschreiben, das geht nämlich auch stabiler, etwa mit Stangen in den längsrillen der grauen Standardbausteine. Ansonsten kann man seine Modelle ja auch so entwerfen/bauen, dass das Ergebnis am Ende stabiler wird; – Stichwort: Fachwerk-konstruktion.
    Und schliesslich: Während des Studiums war ich mal im Labor für Automatisierungstechnik, weil das bei uns an der FH eine Vertiefungsrichtung der Elektrotechnik war. Die hatten dort ein Modell eines automatisierten Hochregallagers auf dem Tisch stehen. Das Regal und die Fördereinheit bestanden komplett aus Fischertechnik, die meisten Sensoren und Aktoren wohl auch, aber gesteuert wurde das mit einer waschechten SPS, wie man heute im Schaltschrank von fast jeder grösseren Maschiene findet. Ich fand das damals extrem cool. – Aber es stimmt natürlich: es ist nicht jedermanns (oder -fraus) Sache.

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