Die NASA hat kürzlich ein Werbevideo für ihr geplantes Orion-Raumschiff veröffentlicht. Präsentiert wird es von Nichelle Nichols, der Darstellerin von „Lieutenant Uhura“ aus der Fernsehserie „Star Trek“. Ab 2017 soll Orion mit dem Space Launch System (SLS) ins All fliegen und damit die NASA wieder in die Lage versetzen, selbst Menschen in den Weltraum zu bringen.

Nun ja. Ich bin ja mittlerweile etwas skeptisch geworden. Beziehungsweise ein wenig desillusioniert. Mal sehen, ob das Ding wirklich ins All fliegt – und vor allem, ob es dann auch mal wieder zu neuen Zielen unterwegs ist (den Asteroiden zum Beispiel) oder zumindest zu neuen alten Zielen (wie dem Mond) oder ob man doch wieder nur im erdnahen Orbit herumwerkt.

Orion_logo

Ich fürchte, ich werde richtige Raumfahrt nicht mehr erleben. Wir müssten endlich weg von der eigentlich absurden Idee, den ganzen Krempel den wir im Weltraum brauchen, mit gigantischen Raketen voller Treibstoff ins All zu schießen. Das ist zwar gezwungenermaßen ein notwendiger erster Schritt, um dem Gravitationspotential der Erde zu entkommen zu können. Aber das machen wir jetzt schon seit über 60 Jahren so – langsam wäre es an der Zeit, uns etwas neues auszudenken. Wir gehen diesen ersten Schritt immer und immer wieder. Und jedesmal treten wir danach wieder genau diesen einen Schritt und landen wir dort, wo wir angefangen haben: Auf der Oberfläche der Erde, die wir nur mit gigantischen Raketen verlassen können. Wir müssen endlich auch mal den zweiten Schritt machen! Wir müssen im Weltraum bleiben und von dort aus weitergehen. Von dort lässt es sich wesentlich leichter hinaus ins All fliegen und wenn wir das erst Mal können, dann können wir auch die dort vorhandenen Rohstoffe nutzen und müssen nicht alles mühsam und teuer von der Erde hinauf transportieren.

Aber wie schon gesagt: Ich fürchte, das werde ich nicht mehr erleben. Wir Menschen werden noch sehr, sehr lange diesen ersten Schritt immer und immer wieder wiederholen, bevor wir uns endlich mal durchringen werden, auch den nächsten Schritt zu tun.

37 Gedanken zu „Das Orion-Raumschiff der NASA und der ewige erste Schritt auf dem Weg ins All“
  1. @Florian

    Mal sehen, ob das Ding wirklich ins All fliegt

    Selbstverständlich, das erste Mal schon in zwei Monaten. Ist schon betankt für den Erstflug (unbemannt).

    und vor allem, ob es dann auch mal wieder zu neuen Zielen unterwegs ist (den Asteroiden zum Beispiel) oder zumindest zu neuen alten Zielen (wie dem Mond) oder ob man doch wieder nur im erdnahen Orbit herumwerkt.

    Der Besuch eines eingefangnen Asteroiden ist ja schon fest geplant. Dauert immerhin 62 Tage, viel länger als die Apollo-Flüge. Das ist die erste Erpobung für Flüge zu noch ferneren Asteroiden. Für den Erdorbit ist die Kapsel völlig überdimensionert. Dafür gibt es ja nun schon genug private Teams in den Startlöchern. Die Frage ist, ob man es in den 2030ern oder 40ern auf den Mars schafft. Und ob SpaceX dann nicht schon da war. Ich bin da weniger pessimistisch.

    1. @Alderamin: „Der Besuch eines eingefangnen Asteroiden ist ja schon fest geplant. „

      „Fest geplant“ war schon so vieles. Auch die letzten Saturn-V-Raketen waren schon gebaut; sind dann aber doch nicht zum Mond geflogen…

  2. @Florian

    Da war man ja auch schon 6mal gelandet und sparte sich zwei weitere Landungen. Dafür gab’s aber dann Skylab und Apollo-Sojus. War doch auch was neues.

  3. @Asteroid und „fest eingeplant“:
    Also mein letzter Stand (ist das letzte halbe Jahr ja verdächtig ruhig geworden zum Thema eingefangenen Asteroiden besuchen) war, dass das ganze nur ein Plan der NASA ist. Das Geld muss aber der Kongress genehmigen und das ist soweit ich weiß bisher nicht geschehen. Und soweit ich weiß hält sich die Begeisterung der Abgeordneten in engen Grenzen (da das ganze ein NASA/Obama-Plan ist und der Kongress republikanisch dominiert ist).

    P.S.: Der unbemannte Flug von Orion auf SLS hat sich übrigens jetzt auf Ende 2018 verschoben.
    Der Kurztrip auf Delta IV ist aber tatsächlich im Zeitplan.

  4. Zumindest nach dem was ich neulich gelesen habe, soll Orion nicht im LEO benutzt werden, um z.B. die ISS zu besuchen. Gerade dafür hat man die Boeing CST-100 und die SpaceX Dragon v2 ja neulich ausgewählt.

    Ich finde es aber auch schade. Wenn man in Raumfahrtbücher aus der Apollo-Zeit schaut, findet man als „nächsten Schritt“ Mondbasen und natürlich den Mars. Und ich hab ja mal hier irgendwo erzählt dass man wohl auch ernsthaft eine Reise zur Venus und zurück geplant hatte: https://en.wikipedia.org/wiki/Manned_Venus_Flyby

    Wer weiß, was das alles gebracht hätte, wenn man es gebaut hätte. Vielleicht wären wir weiter als heute, wo wir uns das alles ja sozusagen noch einmal neu erarbeiten müssen.

  5. Was ist denn mit dem Mars One Projekt? Das ist ein one way flight, da vom Mars aus nicht gestartet werden kann.
    Der erste unbekannte Flug ist für 2018 geplant und die 4 Astronauten 2023 (?). Oder ist das alles nicht sicher genug bzw private Projekte zählen nicht?

    1. @Julia Mars one ist komplett unrealistisch. Selbst WENN die irgendwann losfliegen sollten, werden die unterwegs sterben… Es muss noch enorm viel gemacht werden, bevor man die ganzen Probleme in den griff kriegt, die ein langer Aufenthalt im all mit sich bringt.

  6. @Julia:
    Mars One ist ein undurchführbarer Unsinn. Da wird vorher noch der Warp-Antrieb erfunden bevor dieses „Projekt“ Realität wird.
    Die haben kein Geld, kein Know-How, keine Raketen, Wohnmodule, Lebenserhaltungssysteme, Ingenieure, Wissenschaftler ect, ect.
    Und es gibt auch niemanden der ihnen in den sagen wir nächsten 10 Jahren die benötigten Technologien liefern könnte. Die gibts nämlich noch gar nicht. Und schon gar nicht gibts die für ein paar Milliarden $ wie es Mars One plant. Die NASA schätzt die Kosten einer einzelnen Marslandung (mit Rückkehr) auf grob 100 Milliarden $ (wegen der ganzen Entwicklungskosten). Da müssen sie ne Menge Fernsehsendungen mit Spitzen-Einschaltquoten über mehrere Jahre ausstrahlen um das Geld zusammenzubekommen.

  7. Eine Meinung:

    Würden die Ressourcen auf unserm Planeten unbegrenzt zur Verfügung stehen und müssten wir uns nicht ständig mit so blödsinnigen Aufgaben wie Ernährung herumschlagen, ja dann, vielleicht wäre es irgendwann mal möglich, sich auf Raumfahrt im eigentlichen Sinne (interplanetar bzw. -stellar) zu konzentrieren.
    Solange aber Rohstoffe, die in der Raumfahrt dringend benötigt werden, in anderen gewinnorientierten und -treibenden Indrustrien Mangelware sind, genauso lange wird das auch Illusion bleiben.
    Es gibt allerdings immer noch die Möglichkeit, dass die kalte Fusion doch noch irgendwann ohne diesen Heidenaufwand funktioniert. Ich persönlich bezweifle es, aber dann sieht das wieder ganz anders aus und die Karten werden neu gemischt. Vorrausgesetzt, dass dann nicht schon alles an Rohstoffen verbraucht ist, was wir für die „morderne“ Raumfahrt benötigen.

  8. @stillerleser

    Also mein letzter Stand (ist das letzte halbe Jahr ja verdächtig ruhig geworden zum Thema eingefangenen Asteroiden besuchen) war, dass das ganze nur ein Plan der NASA ist. Das Geld muss aber der Kongress genehmigen und das ist soweit ich weiß bisher nicht geschehen. Und soweit ich weiß hält sich die Begeisterung der Abgeordneten in engen Grenzen (da das ganze ein NASA/Obama-Plan ist und der Kongress republikanisch dominiert ist).

    Ursprünglich wollte Obama ja eigentlich auch die SLS gar nicht bauen, sondern 5 Jahre lang irgendwelche „neuen Antriebe“ studieren (als ob es eine Alternative zum chemischen Antrieb einer Schwerlastrakete gäbe), mit denen man irgendwann mal zum Mars fliegen könnte, aber der Senat hat die SLS durchgeboxt. Nun muss SLS ja irgendwo hin fliegen, und es ist eine Rakete für BEO-(Beyond Earth Orbit)-Missionen.

    Es ist richtig, dass die Asteroid Return Mission noch nicht durch das Repräsentantenhaus ist, aber erstens ist die Alternative ist keine Streichung der SLS und Orion-Missionen, sondern das Haus hätte am liebsten den Mars noch früher angeflogen. Zweitens wird man aber sicher nicht gleich einen Roundtrip zum Mars machen, sondern die Flugzeiten allmählich erhöhen und verschiedene Asteroiden anfliegen, um BEO-Erfahrung zu sammeln.

    Die NASA jedenfalls hat bisher als einzige Orion-Flüge diejenigen zum eingefangenen Asteroiden verplant. Mittlerweile hat man auch schon je 3 Kandidaten für die Optionen „ganzen Asteroiden einfangen“ bzw. „Felsen von größerem Asteroiden mitbringen“ gefunden.

    Der unbemannte Flug von Orion auf SLS hat sich übrigens jetzt auf Ende 2018 verschoben.

    Das hängt aber ausnahmweise nicht mit technischen oder fiskalen Problemen zusammen, sondern mit jüngst geänderten Entscheidungen über die Optionen bei der Oberstufe der SLS.

  9. Bei Mars One bin ich ziemlich sicher, die ziehen das durch mit dem Casting und den Sendungen etc. pp. bis kurz vor dem Start, wo es dann heißt, war natürlich alles nicht so ernst gemeint. Das eingenommene Geld ist viel besser in den Taschen der Produzenten aufgehoben als in einem Haufen Schrott auf dem Mars oder unterwegs dahin, mit ein paar absehbaren Toten. Machte sich nämlich gar nicht gut.

  10. Die Mondlandung 1969 war ja, dem Wettlauf mit den Sowjets geschuldet, ziemlich überhastet geplant. Jetzt hätte man doch alle Zeit der Welt. Warum schickt man nicht zunächst mit unbemannten Raumschiffen Komponenten einer Mondstation zu einem aussichtsreichen Bauplatz? Roboter könnten schon einmal mit dem Zusammenbau beginnen und erst ganz zum Schluss würden die Astronauten starten, um die Station fertigstellen und zu beziehen. Wenn das funktioniert, könnte man dieselbe Methode auf dem Mars anwenden. Das wäre weit sicherer als gleich eine bemannte Mission zu schicken, bei der dann alles beim ersten Mal klappen muss, wenn die Astronauten das Abenteuer überleben sollen.

  11. Astrium in Bremen wurde ja jetzt von der NASA nicht nur angeheuert, das Versorgungsmodul für Orion zu bauen, sondern auch einen wiederverwendbaren „Raumschlepper“ der an der ISS stationiert werden soll, alles auf Basis des ATV. Das gibt doch Hoffnung.

  12. „Ich fürchte, ich werde richtige Raumfahrt nicht mehr erleben. “
    Da muss ich dir wohl leider zustimmen.
    Ich habe den Gedanken daran schon aufgegeben ein richtiges Raumschiff zu sehen.

    Solange jede Nation die Raumfahrt betreibt ihr eigenes Weltraumsüppchen kocht wird das auch auf lange Sicht nichts werden.

  13. Wie ich gestern oder Vorgestern schon anderswo geschrieben habe, denke ich, dass das eigentliche Problem ist, dass die bemannte Raumfahrt derzeit nicht wirklich in die politische Landschaft passt. Das bischen, was man macht, dient entweder dem Prestige oder weil man an Verträge gebunden ist, die sich nicht so leicht kündigen lassen. Dabei wäre es meiner Meinung nach gerade von politischer Seite aus notwendig, der Raumfahrt mehr Aufmerksamkeit und vor allem Förderung angedeihen zu lassen. Das gilt für die Bemannte Raumfahrt ebenso, wie für die unbemannte. Aber gerade, weil die bemannte Raumfahrt noch mit einem Berg voller Probleme behaftet ist, existiert dort auch noch ein riesiges Potential, das bisher aber nicht genutzt wird. Wenn man mal darüber nachdenkt, welcher Aufwand nötig ist, um in den Weltraum zu kommen, und dort auch längere Zeit zu bleiben, wird man feststellen, dass dafür eine gewaltige Infrastruktur nötig ist. Eine solche Infrastruktur, wenn sie im grossen Stil aufgebaut und umgesetzt wird, wirkt in alle Bereiche der Volkswirtschaft hinein. Also nicht nur in die unmittelbar betroffenen Bereiche wie Technik oder Medizin, sondern auch etwa ins Bildungswesen. Dann will man ja Forschen, und die Ergebnisse sollten allgemein zugänglich gemacht werden, und schliesslich lassen sich Entwickelungen oder Forschungsergebnisse daraus auch irgendwann mal anderwo einsetzen. Sprich: dort wird Pionierarbeit geleistet, auf die spätere Entwicklungen aufbauen können. Dazu bedürfte es allerdings einer grösseren gesellschaftlichen Akzeptanz. Und diese zu schaffen ist meiner Ansicht nach eine Aufgabe der Politik, die dadurch auch gleich noch sinnvolle Wirtschafts- und Gesellschafts- sowie Forschungs- und Entwicklungspolitik betreiben könnte. Aber das scheint mir momentan eher nicht gewollt zu sein, weil man glaubt, dass könnten sogenannte private Investoren besser und man denen deshalb mehr oder weniger viel Macht einräumt, die sie dann nutzen, um ihre Profite zu erhöhen, anstatt dass sie gesellschaftliche Entwicklungen voran treiben… Und schliesslich scheint es mir so, also ob einige Leute aus Politik und Wirtschaft Waffengeschäfte und Kriege derzeit profitabler finden.

    Noch ’ne technische Anmerkung:
    Um über den LEO hinaus zu kommen, und dort eine Weile bleiben zu können, wird man mMn rotierende Systeme (Stationen) brauchen, um die künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Solche Stationen stell ich mir so ähnlich vor wie jene „Räder“ mit 4 oder mehr Speichen, die man auch in 2001: Odyssee im Weltraum sehen kann. Da hat man mMn auf der ISS wirklich eine Chance vertan, die Forschung in diese Richtung anzustossen und zu intensivieren, weil man das entsprechende Modul nicht gestartet hat.

  14. @Frank D:

    Astrium in Bremen wurde ja jetzt von der NASA nicht nur angeheuert, das Versorgungsmodul für Orion zu bauen, sondern auch einen wiederverwendbaren “Raumschlepper” der an der ISS stationiert werden soll, alles auf Basis des ATV. Das gibt doch Hoffnung.

    Ich halte mich eigentlich recht gut auf dem Laufenden, was aktuelle Raumfahrtprojekte angeht. Von diesem „Raumschlepper“ habe ich aber so konkret, wie du es beschreibst, bislang nichts gehört. Ich befürchte daher, dass du da einem der vielen Gerüchte aufgesessen bist, die im Internet kursieren.

  15. @Hans

    […]

    Noch ‘ne technische Anmerkung:

    Um über den LEO hinaus zu kommen, und dort eine Weile bleiben zu können, wird man mMn rotierende Systeme (Stationen) brauchen, um die künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Solche Stationen stell ich mir so ähnlich vor wie jene “Räder” mit 4 oder mehr Speichen, die man auch in 2001: Odyssee im Weltraum sehen kann. Da hat man mMn auf der ISS wirklich eine Chance vertan, die Forschung in diese Richtung anzustossen und zu intensivieren, weil man das entsprechende Modul nicht gestartet hat.

    Dazu ein paar Anmerkungen meinerseits: Ob man so eine Sciecne Fiction-Struktur bauen könnte, bleibt höchst zweifelhaft. Die Belastungen an das Material wären erheblich. Für zukünftige Marsexpeditionen denkt man zumindest über zwei Raumschiffe nach, die durch Kabel miteinander verbunden würden. Für die ISS kam so etwas selbstverständlich niemals in Frage, weil man Experimente unter Bedingungen der Mikrogravitation duchführen wollte. Die künstlliche Erzeugung einer Schwerkraft wäre da ziemlich kontraproduktiv gewesen. Das gestrichene japanische CAM (Centrifuge Accommodations Module) war übrigens auch nur für Experimente vorgesehen, nicht aber für menschliche Benutzung, wie du es anscheinend angenommen hattest.

  16. @Captain E.
    Sieht man den Auftrag aus nationaler Ränkespielpolitik (Deutschland vs Frankreich), dann klingt es plausibel wenn Astrium in Bremen einen Riesenauftrag bekommt und OHB, gleich daneben, zusehen muss 🙂

  17. @Franz:

    Sicher, so läuft das in der europäischen Raumfahrt. Allerdings ist mir ein Projekt für einen Raumschlepper immer noch nicht bekannt. Das letzte ATV dockt dieses Jahr ab, und danach werden zwei Servicemodule für Orion auf ATV-Basis an die NASA geliefert. Alles andere ist bislang reine Spekulation. Dieser Raumschlepper müsste inzwischen aber entwickelt werden, denn allzu lange wird die ISS nun auch nicht mehr fliegen.

  18. @Captain E.
    Meine Aussage war eher sarkastisch gemeint, vor allem vor dem Hintergrund der Galileo Missionen. Mir ist auch nichts bekannt über eine NASA Projekt.
    Wer macht eigentlich die ATVs ?

  19. Astrium (Space Transportation) bzw. nach Umbenennung Airbus Defence and Space. In Bremen erfolgte die Endmontage für Johannes Kepler, Edoardo Amaldi, Albert Einstein und Georges Lemaître.

    1. @Beinchen: „aber meine Tochter kam heute nach Hause un meinte das sie es gesagt bekommen hätte“

      Vielleicht solltest du mit deiner Tochter mal darüber reden, dass es Menschen gibt, die nicht immer die Wahrheit sagen. Ich weiß ja nicht, wie alt sie ist. Aber irgendwann sollte sie lernen, dass man nicht einfach alles blind glauben darf, was irgendwer irgendwo erzählt. Und VOR ALLEM sollte sie lernen, dass es die Möglichkeit gibt, SICH SELBST ZU INFORMIEREN und sie sollte lernen, wo sie das am besten tun kann (nach Möglichkeit nicht in irgendwelchen dubiosen Internetforen oder bei YouTube).

      Probiere mal, vernünftig darüber nachzudenken. Was würde WIRKLICH passieren, wenn die NASA vorhersagt, dass in ein paar Jahren ein großer Asteroid auf der Erde einschlägt? Meinst du, das würde niemanden interessieren? Oder denkst du, dass wäre eine Nachricht, über die man dann auch was in der Zeitung lesen könnte? Eine Nachricht, über die man auch was im Fernsehen könnte? Meinst du nicht, wenn die NASA so etwas tatsächlich vorhersagt, dass das dann DIE NACHRICHT des Tages (bzw. der Woche) wäre? Wenn das wirklich stimmen würde, dann müsstest du nicht hier rumfragen ob das stimmt. Dann würde das in der Tagesschau lang und breit behandelt werden; es wäre die Schlagzeile jeder Tageszeitung; es würde in jeder Fernsehsendung darüber diskutiert – und so weiter.

      Lies mit deiner Tochter mal diesen Artikel hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/02/12/asteroidenabwehr-apophis-die-medien-und-wie-man-sich-informiert/
      Und dann geh mit ihr in die nächste Bücherei und besorgt euch dort ein paar Bücher über Astronomie. Je mehr man weiß, desto weniger fällt man auf irgendeinen Unsinn rein, der irgendwo erzählt wird.

  20. Genau! Diese angeblichen sicher vorherberechneten Asteroideneinschläge kursieren mit deprimierender Regelmäßigkeit, ähnlich wie die angeblichen Weltuntergänge (z.B. 2012 laut „Maya-Kalender“).

    Stell dir das einfach so vor, dass immer mal wieder Asteroiden entdeckt werden, die der Erde nahe kommen könnten. Das landet dann meist ziemlich schnell in der Presse. Man weiß zu diesem Zeitpunkt aber viel zu wenig über die genauen Bahnparameter, um eine exakte Prognose abgeben zu können. Also wird wochen- und monatelang beobachtet, bis man verlässliche Zahlen hat. Bislang war das Resultat immer: Entwarnung!

    Übrigens beschäftigt die NASA zwar Astronomen, aber sie ist alles andere als die erste Adresse für Himmelsbeobachtungen. Da gibt es viele Universitäten und Teleskopanlagen, die an so einer Beobachtungskampagne beteiligt sind. Typisch für die Einschlagsscherze ist eigentlich immer die Berufung auf die vermeintliche Autorität der NASA. So gesehen ist allein das schon ein Hinweis darauf, dass mal wieder nichts an dieser Nachricht dran ist.

    1. @Beinchen: „Danke gibt es auch ein deutsche Seite wo man sehen kann das der Asteroid 2011ag5 nicht gefährlich für die Erde ist“

      Du hast den Artikel, den ich dich gerade gebeten habe zu lesen, nicht gelesen, oder? Oder über meine Antwort an dich ein wenig nachgedacht?

      Das Problem ist, dass es dir nicht hilft, wenn ich dir einfach sage, dass nichts passieren kann. Ich habe das ja gerade ausführlich getan und dir erklärt, WARUM das mit der NASA Unsinn sein muss. Und es HAT dir nicht geholfen. Ich habe hier zu diesem Thema und genau diesem Asteroid einen ausführlichen Artikel geschrieben: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/12/23/keine-kollision-mit-dem-asteroid-2011-ag5/

      Aber wenn du nicht anfängst, dich SELBST zu informieren so dass in der Lage bist SELBST einzuschätzen, ob etwas Unsinn ist oder nicht beziehungsweise nicht SELBST in der Lage bist, zu verstehen, wie das mit Gerüchten im Internet und den Medien funktioniert, dann wirst du immer wieder auf so einen Unsinn reinfallen und jedesmal aufs Neue Angst haben, wenn dir irgendwer irgendwo irgendwas erzählt…

      Vermutlich nutzt es eh nichts, aber BITTE – lies doch mal diesen Text hier: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/01/29/wie-man-keine-angst-mehr-vor-dem-weltuntergang-2012-hat/ Das was da steht bezieht sich zwar auf den ganzen 2012-Weltuntergangsunsinn – hilft aber auch bei dem ganzen anderen Kram.

    1. @beinchen: „Gibt es auch eine deutsche seite wo man nachlesen kann das der asteroid 2011ag5 der erde nicht am 5.2 2040 gefährlich wird“

      Ich habe dir jetzt zweimal geantwortet und dir zwei entsprechende deutsche Seiten genannt.
      Alderamin hat dir geantwortet und dir zwei entsprechende deutsche Seiten genannt.

      Ich habe dir außerdem erklärt, was du tun kannst, damit du in Zukunft NICHT mehr darauf angewiesen bist, das zu glauben was andere dir sagen sondern selbst Bescheid weisst.

      Du scheinst das alles zu ignorieren. Oder du bist nur hier um mich zu verarschen…

      Tut mir leid – da kann ich dir dann auch nicht mehr helfen. Ich kann dir nur ein weiteres Mal sagen: Der Asteroid 2011 AG5 wird am 5.2.2040 nicht mit der Erde kollidieren.

  21. Sry wollte dich net verarschen hab alles gelesen und auch verstanden. vielen dank das du mir geholfen hast. ich hoffe echt das es mit dem weltuntergang irgendwann mal aufhört.

    1. @beinchen: „ich hoffe echt das es mit dem weltuntergang irgendwann mal aufhört.“

      Es wird wohl erst dann aufhören, wenn du gelernt hast, nicht mehr alles zu glauben, was dir irgendwer erzählt und anfängst dich SELBST zu informieren und etwas über Astronomie lernst. Oder wenn du den ganzen Kram einfach ignorierst…

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