Ich habe wieder einmal ein Buch geschrieben! Es beschäftigt sich mit einer der meiner Meinung nach derzeit faszinierendsten Weltraummissionen: Rosetta. Über den langen Flug und die spannende Forschung der Raumsonde habe ich ja in der Vergangenheit schon regelmäßig im Blog berichtet. Alles Wissenswerte zu diesem Thema habe ich nun aber auch in einem kleinen Buch zusammengefasst: „Rosetta – Rendezvous im All“.

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Die Mission der Europäischen Weltraumagentur ist aus vielen Gründen äußerst bemerkenswert. Da ist einmal der lange, lange Flug: 10 Jahre war die Sonde unterwegs, um dem Kometen tief im Weltraum zu begegnen. Im Gegensatz zu früheren Kometenmissionen (wie zum Beispiel Giotto im Jahr 1986, als man zum Halleyschen Kometen flog) hat man nicht darauf gewartet, bis ein Komet in die Nähe der Erde kommt, sondern sich dafür entschieden, ihm entgegen zu fliegen und ihn weit draußen im All abzufangen. So hat man die Möglichkeit, den Kometen zu studieren, wenn er noch kalt und kaum aktiv ist und dann mit ihm gemeinsam um die Sonne zu fliegen um live dabei zuzusehen, wie er langsam auftaut und Schweif und Hülle aus Gas und Staub entwickelt. Und ebenfalls im Gegensatz zu früheren Missionen wird man diesmal richtig dicht an den Kometen heran kommen. Schon jetzt ist man nur noch 20 Kilometer entfernt und am 12. November ist sogar die Landung auf der Oberfläche des Himmelskörpers geplant.

Aber Rosetta ist nicht nur eine enorme technische Leistung. Auch die wissenschaftlichen Ergebnisse haben das Potential, revolutionär zu sein. Warum die Kleinkörper des Sonnensystems so wichtig für unser wissenschaftliches Verständnis sind, habe ich ja oft genug erklärt. Nur dort finden wir das ursprüngliche Material aus dem alles besteht; nur dort können wir erfahren, wie alles angefangen hat. Wie die Planeten entstanden sind; wie das Sonnensystem zum Zeitpunkt seiner Entstehung beschaffen war und vielleicht auch, wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Und dank Rosetta werden wir all das aus nächster Nähe erforschen können.

Wenn die Landeeinheit Philae am 12. November auf der Oberfläche des Kometen aufsetzen wird, wird das die Krönung einer langen und gefährlichen Reise sein. Aber erst der Anfang eines wissenschaftlichen Forschungsvorhabens, das noch bis Ende des nächstes Jahres dauern wird – und mit dessen Daten die Wissenschaftler wahrscheinlich noch auf Jahrzehnte beschäftigt sein werden.

In „Rosetta – Rendezvous im All“ habe ich probiert, einen kurzen und verständlichen Überblick über all diese Themen zu geben. Nach einem Überblick über die bisherige Geschichte der Kometenforschung erkläre ich, wie die Rosetta-Mission entstanden ist, auf welche Schwierigkeiten man bei ihrer Umsetzung gestoßen ist und welche Gefahren und Probleme die Raumsonde bis zu ihrer Ankunft beim Kometen überstehen musste. Ich erkläre, mit welchen Instrumenten Rosetta die Geheimnisse des Kometen lüften will, was man bisher schon herausgefunden hat und was man im weiteren Verlauf der Mission noch zu entdecken hofft. Und ich probiere zu vermitteln, warum diese Erkenntnisse so fundamental wichtig für das Verständnis unserer Vergangenheit und unserer Rolle im Sonnensystem ist.

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Das Buch erscheint im Rahmen der Hanser Box. Das ist ein neues Projekt des Hanser-Verlags, bei dem im wöchentlichen Rhythmus kurze eBooks zu den verschiedensten Themen veröffentlicht werden. Es gibt dort Essays, Kurzgeschichten, Sachbücher und Reportagen die ausschließlich elektronisch erscheinen und mit Preisen zwischen 1,99 und 3,99 Euro deutlich billiger sind als die üblichen eBook-Ausgaben. Unter den Autoren finden sich bekannte Namen wie Thomas Glavinic, Ilja Trojanow, TC Boyle, Javier Marias oder Henning Mankell.

Mein Buch wird am 5. November 2014 erscheinen und ihr könnt es bei den üblichen Händlern (oder direkt beim Hanser-Verlag) um 2,99 kaufen. Bis zur Landung der Sonde auf dem Kometen habt ihr dann noch eine Woche Zeit für die Lektüre 😉 Ich bin schon sehr gespannt, was Rosetta in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Kometen entdecken wird – und hoffe, dass ich darüber auch irgendwann nochmal ein Buch schreiben kann.

18 Gedanken zu „Das Buch zum Kometen: „Rosetta – Rendezvous im All““
  1. Von mir auch Glückwunsch und viel Erfolg!
    Ich halte die Rosetta-Mission auch für überaus faszinierend.
    Die letzten Bilder, auf denen unter Umständen ein Hauch von Ausdünstungen vor schwarzem Hintergrund zu sehen sind, stehen schon jetzt in einem so krassen Gegensatz zu aktuellen Teleskopbildern, die einen 40-50.000 Km langen Schweif zeigen!

    1. @Thomas: „a das Buch ja vor Abschluss der Mission geschrieben wurde: wird es da noch einen zweiten Teil geben?“

      Mal sehen. Aber da es sowieso keinen „Abschluss“ einer Mission gibt (oft findet man nach Jahrzehnten noch Neues heraus; so lange arbeitet man an den Daten herum), war von Anfang an klar, dass das Buch den Status Quo bis jetzt darstellen und einen Ausblick auf die Zukunft geben soll. Es ist nicht so sehr ein Buch über die konkreten Ergebnisse der Rosetta-Mission (von denen gabs ja noch kaum welche; das wird noch 1-2 Jahre dauern) als ein Buch über Kometenforschung, die technischen Herausforderungen einer Mission wie Rosetta und die Gründe, warum man einem Kometen überhaupt so sehr auf die Pelle rücken will…

  2. leider gilt auch hier die alte Regel von hp: was der Erste an Gewinn macht, macht der Zweite an Umsatz. So wird dem Buch leider ein entscheidender Teil (nach dem 12.11.) fehlen.Schade!

    1. @eumenes: diese alte Regel verstehe ich nicht. Was genau meinst du? Abgesehen davon, wird immer etwas fehlen. Wissenschaft ist nie zu ende und an den rosetta Daten wird man noch Jahre und Jahrzehnte forschen (so wie das bei den anderen Missionen ja auch ist). Würde ich warten wollen bis Rosetta „fertig“ ist, dann müsste ich das Buch irgendwann 2020 schreiben. Aber GERADE weil die Mission jetzt in einer kritischen Phase ist und viel in den Medien auftauchen wird, hielt ich es für gut, die Hintergründe zu Mission und der Forschung verständlich zusammen zu fassen. In den Nachrichten wird man bestenfalls ein paar kurze Meldungen hören, und wer dann noch mehr wissen will, kann das Angebot meines Buchs nutzen.

  3. Glückwunsch Florian! Ich find das Timing gut. Mit dem Grundwissen durch dein Buch wird man ich die Landung noch viel intensiver verfolgen.

    Ich hätte ja auch ein gedrucktes kleines Brevier gutgefunden 😉

    grz
    Dampier

  4. @ Florian : Glückwunsch ! Ich habe den Termin bereits vermerkt. Leider kann man ein E-Book nicht signieren lassen ;-)) Ansonsten finde ich die Idee es so zu publizieren sehr gut.

    @ Michael S. : Dann lade Dir das Freewareprogramm ‚Calibre‘ herunter. Damit kannst Du praktisch alle E-Books lesen. Wenn es Dir gefällt, kannst Du (freiwillig !) dem Entwickler was spenden. Ich selber nutze Calibre sehr häufig, obwohl ich einen Reader besitze. Manchmal ist es übersichtlicher die Books am Monitor zu lesen.

  5. @bikerdet: Danke für den Tipp, das werde ich auf jeden Fall ausprobieren.

    @Florian: Dann wird die Signierstunde jedenfalls interessant 😉

  6. @Crazee
    Lass Florian einfach die Hand drauf legen. Funktioniert in Esoterik und Religion seit Tausenden von Jahren, also muss ja was dran sein …. 🙂

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