Dieser Gastartikel ist ein Beitrag zum ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb. Alle eingereichten Beiträge werden im Lauf des Septembers hier im Blog vorgestellt. Danach werden sie von einer Jury bewertet. Aber auch alle Leserinnen und Leser können mitmachen. Wie ihr eure Wertung abgeben könnt, erfahrt ihr hier.

sb-wettbewerb

Dieser Beitrag wurde von Adent eingereicht.
———————————————————————————————————————–
Ich habe lange überlegt etwas über meine Wissenschaft, die Molekularbiologie, zu schreiben, da ich das aber nahezu täglich in Form von Fördermittel-Anträgen, Fachartikeln oder Vorträgen mache, wäre das nur weitere „Arbeit“. Daher lieber was zu einem meiner vielen Hobbies, der Science Fiction. Seit meiner Kindheit lese ich gerne und viel, anfangs die damals üblichen Kinderbücher wie 5 Freunde oder 3 Fragezeichen, dann erste Klassiker wie Moby Dick, Lederstrumpf und die Schatzinsel und dann, ja dann so mit ca. 12 Jahren kam ich in Berührung mit Jules Verne und etwa gleichzeitig mit dem Roman die Grüne Wolke von A.S Neill. Das hat mein Leseleben und Erleben gewaltig verändert, es taten sich neue Welten auf, man musste ja gar nicht über real geschehene oder zumindest denkbare Sachen schreiben, nein es war auch möglich gute Bücher zu lesen in denen die Realität verfremdet, oder gleich ganz neu gedacht wurde. Ich entdeckte die SF-Literatur und manche werden es schon erahnen, wie kann man in Deutschland SF-Liebhaber sein und nicht mit Perry Rhodan in Kontakt kommen.

Perry Rhodan (für die wenigen, die es nicht kennen ;-)) ist die größte und am längsten laufende SF-Serie der Welt. Ich meine bis auf Jerry Cotton ist es auch generell die längste Serie. Ich habe wie gesagt mit 12 Jahren angefangen sowas zu lesen und bis auf eine etwa 10 jährige Unterbrechung in den 90ern habe ich die Serie fortlaufend gelesen, bis heute. Was mich daran fasziniert ist das dahinterstehende Konzept der Menschheitsentwicklung in Bezug auf das Weltall. Die verschiedenen Autoren, die im Laufe der Zeit für PR geschrieben haben brachten dabei jeweils ihre eigenen Weltsichten mit ein und so wurde die Serie mit mittlerweile über 2750 Ausgaben ein Konglomerat, das im Prinzip sehr ähnlich ist wie die Menschheit an sich in der Realität. Ich will damit sagen, trotz spannender und wahrscheinlich niemals realisierbarer SF-Ideen, Weiterentwicklung der Menschen an sich und sogar sich über das Menschsein hinaus entwickeln, fällt die Serie durch ihre lange Laufzeit und Verknüpfung mit den verschiedenen Generationen von Autoren auf die Realität zurück und spiegelt diese oftmals wieder.
Genug zu PR, die Serie ist seit langer Zeit mein Begleiter aber mittlerweile aber eher Hintergrund (wie eine schöne Tapete), im SF-Kosmos gibt es sehr viel besser geschriebene Sachen und auch sehr viel bessere Ideen und Konzepte, die oftmals nahe an der realen Wissenschaft sind. Und genau das ist es was mich an SF so anzieht, die dort entwickelten Ideen sind freier als in herkömmlicher Literatur, die sich ja normalerweise an die physikalischen Gegebenheiten halten muss, wenngleich sie das auch nicht immer macht wie z.B. bei Haruki Murakami, einem von mir sehr geschätzten Schriftsteller. Wie erwähnt lese ich viel und gern und bin bei mittlerweile ca. 3000 Büchern (plus Perry Rhodan Serie) angelangt, komme aber auf Grund Zeitmangels nie dazu eine Liste zu erstellen (ich liebe Listen (und wie man sieht auch Klammern) [auch eckige] (und Fußnoten, weiß aber nicht wie man die hier anlegt).

Na wer hat die Anspielung mit den Fußnoten erkannt? Es gibt (mindestens) zwei Autoren aus dem Bereich Fantasy, die Fußnoten gern und häufig verwenden und diese dann oftmals noch mit Fuß-Fußnoten oder noch höheren Potenzen von Fußnoten versehen.
Zurück zum Thema oder wie der Pythologe sagt: Now to something completely different. Ziel dieses meines Astrodicticumsimplexblogwettbewerbbeitrages ist es Literaturtips zu sammeln, das muss nicht nur SF sein, sollte aber zumindest in neue interessante Richtungen gehen und weitläufig etwas mit Wissenschaft zu tun haben. Idealerweise wäre es so, dass ihr ein Buch oder einen Autoren empfehlt und dabei zumindest kurz beschreibt worum es geht und noch idealerweise mit anderen Autoren vergleichen könntet.

Ich bekam diese Idee als Florian seinen Thread „Wir lesen gemeinsam ein Buch“ machte. Die Idee dahinter fand ich eigentlich auch gut, nur mangels Zeit und Thema des dortigen Buches zu aufwändig für mich. Daher ist das hier im Prinzip nur ein Derivat des Buchklubs, was ich auch gern zukünftig pflegen würde (unabhängig vom Wettbewerb), zum Beispiel in Form eines monatlichen Updates auf neue Autoren/Romane von meiner Seite aus. Ich denke das Ganze könnte fruchtbar für alle Seiten sein und als Starthilfe gebe ich gern hier einen meiner Lieblingsautoren vor, Philip K. Dick.

Philip K. Dick ist zwar leider schon lange tot, was ihn aber nicht daran hindert einer der besten SF-Autoren zu sein. Ich habe ca. 30 Romane von Dick gelesen und seine brillanten Kurzgeschichten-Sammlungen, zum Teil auf Deutsch (die neueren Übersetzungen ohne Kürzungen), zum Teil im Original, es geht beides gut die Übersetzer waren sehr gut. Das faszinierende an Philip K. Dick ist zum einen seine Fähigkeit die bestehenden Gesellschaftssysteme sehr glaubwürdig in die Zukunft zu extrapolieren und dabei ihre Schwächen aufzuzeigen. Egal ob es wie in Blade Runner (Do Androids dream of sheep?) um die Frage geht was ist ein Mensch und ab wann ist ein Mensch kein Mensch mehr oder in Minority Report wie weit sollte man gehen um Verbrechen präventiv zu bekämpfen oder in The Truman Show (basiert von der Idee her auf „Time out of joint“) um die wirkliche Realität hinter der vorgeblichen Realität (auch für den Film Matrix wurden Anleihen bei Dick gemacht). Meist sind es bei ihm solche großen grundlegenden Themen und seine Romane wühlen teilweise extrem auf (The Scanner Darkly).

Zum anderen ist mir bei Dick aufgefallen, dass er es schafft innerhalb einer Seite einen Charakter seiner Romane so intensiv und nachvollziehbar zu beschrieben, dass man den Eindruck hat man kenne ihn schon sehr lange und sehr gut. Diese Eigenschaft, die Intensität und Schnelligkeit der Charakterdarstellung ist mir bei keinem anderen Autor so extrem aufgefallen. Dabei ist es sogar egal, ob der Protagonist positiv ist, also ein sogenannter Held (die gibt es bei Dick eh nicht) mit dem man sich gern identifiziert oder ein sogenannter Schurke. Egal was davon, man fiebert nach ein zwei Seiten schon mit was ihm als nächstes widerfährt, nur um dann im nächsten Kapitel einen neuen Charakter genauso intensiv vorgestellt zu bekommen. In dem Wikipedia Eintrag zu Dick ist das so ähnlich (aber besser ausgedrückt) dargestellt. Diese Stilart führt dazu, dass er in der Regel viele Hauptcharaktere entwickelt und nicht wie andere Schriftsteller ein oder zwei Haupt- und viele Nebencharaktere. Und nicht zuletzt aus diesem Grunde sind auch seine Kurzgeschichten exzellent, Dick braucht nur 20-30 Seiten um eine umfangreiche und nachdenklich stimmende Geschichte mit großartigen Ideen zu erzählen. Wer ihn noch nicht kennt, es lohnt sich wirklich ihn zu lesen.
Viel Spaß!

45 Gedanken zu „Science-Fiction-Bücher“
  1. Un wen man auf keinen Fall vergessen sollte: Stanislaw Lem, meiner Meinung einer der genialsten Science Fiction Autoren überhaupt. Manche seiner Bücher gehen auch sehr in die Richtung humoristische, oder besser gesagt satirische Science Fiction. Insbesondere die Erlebnisse Des Raumfahrers Ijon Tichy in den Sterntagebüchern haben mich viele Male zum lachen und auch zum nachdenken gebracht, denn so absurd die Geschichten manchmal sind, es steckt immer ein tieferer Gedanke dahinter.

  2. @sax
    Einer von zweien die ich meinte ist Terry Pratchett 😉 und Stanislaw Lem wäre ein weiterer Autor, den man generell empfehlen kann. Auch von ihm sind die Kurzgeschichten schon brillant. Eine von seinen Kurzgeschichten hat mich sogar mal im Labor inspiriert. Er schreibt da über einen Mikrobiologen, der den Bakterien das Schrieben beibringt (indem er das jeweilige Antibiotikum in Form von Buchstaben auf die Platten aufträgt und die Bakterien dann so gezielt resistent werden, dass sei ihm einfache Mitteilungen machen (wissenschaftlich ziemlicher Quatsch aber herrlich geschrieben). Wir haben das dann mehrfach ähnlich genutzt, einmal um einem Doktoranden einen Streich zu spielen zum anderen habe ich so manchmal die Platten markiert, indem ich einfach den Bakterien-Ausstrich so gestaltet habe, das man ihn lesen konnte 😉

  3. Das ist doch ein wirklich schöner Leser-Beitrag – übers SF- Lesen. Und dann auch noch Perry Rhodan Fan.
    Unter „meinen“ Stammlesern (meertext) sind auch so einige SF-Fans und ich lese das Zeug ja auch. Das scheint irgendwie wissenschaftsaffin zu sein.
    Die Idee, mal die Leser zu Wort kommen zu lassen, gefällt mir gut!

  4. @Lulu
    Es lohnt sich wieder anzufangen 😉 Wenn dir Strugatzkis gefallen haben, dann käme z.B. Stephen Baxter in Frage, Alastair Reynolds oder Peter Watts. Die fallen mir auf Anhieb ein, wenn es um eher technische SF geht. Dabei aber eher die älteren Sachen von Stephen Baxter.

  5. @Bettina

    Das scheint irgendwie wissenschaftsaffin zu sein.

    Dem kann ich zu 100% zustimmen 😉 Ich weiß wirklich nicht, ob ich ohne SF in der Wissenschaft gelandet wäre.

  6. Mir fällt gerade ein, die Homepage von Literatopia bietet eine Menge Rezensionen im Bereich SF (und viele andere). Die Betreiberin ist eine ehemalige Bachelor-Studentin von mir. Die haben dort einen Stamm von mehreren Lesewütigen Studenten, die dann ihre Rezensionen dort veröffentlichen, auch eine gute unterstützenswerte Sache, wie ich finde, lohnt sich mal reinzuschauen.
    http://www.literatopia.de

  7. @Adent

    Danke für die Tipps. Werde mich bei Gelegenheit mal reinlesen. Ist ja nicht so, dass mir SF nicht (mehr) gefallen würde. Es gibt einfach zu viele gute Bücher, die gelesen werden wollen.

  8. Gute Idee @Adent, vielleicht wird dieser Thread ja den Wettbewerb überleben …

    Meine Lieblinge sind auch Philip K. Dick und Stanislaw Lem.

    Das faszinierende an Philip K. Dick ist zum einen seine Fähigkeit die bestehenden Gesellschaftssysteme sehr glaubwürdig in die Zukunft zu extrapolieren und dabei ihre Schwächen aufzuzeigen.

    Ich finde, seine größte Stärke ist das Spiel mit den Realitätsebenen, schon nach kurzer Zeit weiß man als Leser nicht mehr ob der Protagonist sich jetzt in einem Traum bzw. einer irgendwie induzierten Illusion oder in der Realität befindet. (Total Recall bringt das auch im Film gut rüber.) Am Ende fragt man sich, ob man selbst sich überhaupt „in der Realität“ befindet, und wie man das überhaupt feststellen soll … ein ganzer Kurzgeschichtenband kann da durchaus bewusstseinserweiternd wirken.

    Zu den Verfilmungen von Dick muss man sagen, dass die meisten sich nur der Grundidee bedienen, die Story aber stark verändern. Trotzdem sind es oft gute Filme (Blade Runner!!). Die einzige mir bekannte werkgetreue Verfilmung, A Scanner Darkly, ist dementsprechend auch eher ein Independentfilm als ein Blockbuster.

    Ich schreib da gern nochmal mehr zu.

    Den Artikel fand ich gut, er hätte etwas mehr gegliedert sein können, ein paar mehr Absätze hätten auch nicht geschadet.
    Und bei Dick wären auch ein paar Buchempfehlungen für Einsteiger gut, nicht alle seine Romane sind gleich gut gelungen 😉

    soweit erstmal
    grz
    Dampier

  9. @Dampier

    und bei Dick wären auch ein paar Buchempfehlungen für Einsteiger gut

    Das stimmt, aber die Zeit die Zeit 😉
    Die Kurzgeschichten wären aber schon mal ein guter Einstieg, ansonsten würde ich Ubik, Das Orakel vom Berge und A Scanner Darkly empfehlen.

  10. @Adent

    Das stimmt, aber die Zeit die Zeit

    Jo, das ging mir auch so, hab erst kurz vor Mitternach eingeschickt, und trotzdem nicht alles geschafft …

    Naja, kann man ja nachreichen, dafür ist der Thread da.

  11. mit meinen über 60 Jahren bin ich nun für mehr als 40 Jahre SF-Fan.
    Ich teile Euren Enthusiasmus für Philip K. Dick und natürlich Stanislaw Lem!
    Aber es fehlen noch so viele der Urgesteine in den Erwähnungen!

    Frank Herbert – einer der besten überhaupt (Dune-Pentalogie, lesenswert die ersten 3). Ich bin soweit gegangen, meine eigene deutsche Übersetzung von „The Dosadi Experiment“ zu schreiben 🙂

    Isaac Asimov – Foundation Trilogie und die Roboter-Storys

    Jack Vance – auch literarisch hervorragend, unvergessliche Alastor- und Durdane-Trilogien

    Roger Zelazny – phantastisch und hellsichtig ist z.B. „Herr des Lichts“, es geht um Religion als Instrument des Machterhalts einer Elite.

    Robert Heinlein – kann persönlich nicht leiden
    Robert SIlverberg

    Und dann die New Wave mit dem genialen William Gibson,
    Aber auch der leider früh verstorbene Deutsche Rainer Fuhrmann hat mit „Kairos“ einen sehr lesenwerten Roman geschrieben.

    Usw. usw.

  12. @Harald Lieder
    Das war sozusagen auch eine Intention von mir, dass hier Leser ihre Lieblinge vorstellen, denn ich denke mancher Geschmack ist doch anders als der meinige 😉
    Mit Jack Vance konnte ich nicht soviel anfangen, mag aber auch der Zeit geschuldet sein, ich war da Anfang 20. Auch Asimov fand ich erst später richtig gut, da war mir damals zuwenig Witz und Action drin, aber die Robotergeschichten habe ich als junger Spund gelesen und gut gefunden.

  13. Super geeignetes Thema für einen Blogartikel! Und schön lebendige Einführungen der Autoren, so dass man wieder Lust bekommt, SF zu lesen (wenn man’s nicht schon kontinuierlich tut).

  14. @Harald Lieder

    Robert Heinlein – kann persönlich nicht leiden

    Och, ich fand Heinleins Short Story Im Kreis toll, die man hier im Original lesen kann. Die ist von 1941(!). Da wütete noch der im Text erwähnte Adolf Schicklgruber…

    Hab‘ ansonsten trotz meiner Jugend-Affinität für SF (natürlich auch PR) eher populärwissenschaftliche Fachbücher als Romane gelesen. Gelesen habe ich (und kann empfehlen):

    – 2001 und 2010 von Arthur C. Clarke
    – Der illustrierte Mann von Ray Bradbury
    – „Dino-Park“ von Michael Crichton
    – „Contact“ von Carl Sagan
    – alle Teile von „Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ von Douglas Adams
    und ein paar Bücher, die mir entfallen sind…

  15. das dahinterstehende Konzept der Menschheitsentwicklung

    ..ist für mich immer das Faszinierendste an SciFi, das Qualitätskriterium an sich. Ne gute Idee auf dem Gebiet trägt relativ schlechtes Schreiben, andersherum gehts nicht bzw ist keine SciFi, sondern irgendwas mit SF-Versatzstücken.

    Haruki Murakami

    Den biete ich seit Jahren zum Ausleihen an, mit einer Erfolgsquote, als wärs sauer Bier. Scheint hierzuland eine recht spezielle Leserschaft zu haben 😉

    Der thread hat einen auffälligen Platz in der SB-Ecke des Lesezeichenbaumes bekommen – wenn mir beim Lesen etwas Bemerkenswertes unterkommt, folgt hier die Erwähnung (oder Warnung). Vor der Hand: In DLand ähnlich unbekannt (Dir höchstwahrscheinlich nicht…) wie Murakami, trotz eines wesentlich gößeren Gesamtwerkes ist (wenn meine Wahrnehmung nicht irgendeinem bias unterliegt) John Brunner, Bücher wie ‚The Sheep Look Up‘ oder der ‚Shockwave Rider‘ sind nicht nur im Gedächtnis ungemein lebendig geblieben, sondern haben auch ein Ehrenplätzchen im Regal.

    1. @rolak: „Den biete ich seit Jahren zum Ausleihen an, mit einer Erfolgsquote, als wärs sauer Bier. Scheint hierzuland eine recht spezielle Leserschaft zu haben“

      Also ich hab alles gelesen; tw. sogar mehrmals…

  16. SF, mein Lieblingsthema. Mein 64ter ist gerade vorbei und mit 12 fings bei mir mit der SF auch an. Ohne SF wäre ich nicht zur Physik gekommen. Sie hat mich stets begleitet. Perry Rhoden war immer dabei, aber für die restlichen 6,5 Tage der Woche ist auch Lesestoff notwendig. Meine Lieblingsautoren (neben PR): früher C. J. Cherryh, Arthur C. Clarke, Jack McDevitt, später Iain M. Banks, David Brin, Orson Scott Card, Charles Stross, Isaac Asimov, Stephen Baxter, Andreas Eschbach und jetzt Dan Simmons, John Ringo, PF Hamilton. Für eine Liste der Titel s. a. bei mir:
    https://plus.google.com/u/0/110361018950422228318/about

  17. Tja Florian, einerseits sehe ich mich genötigt zuzugeben, sie Dir bei den wenigen Treffen bisher eindeutig nicht angeboten zu haben, andrerseits würde Dein ‚kenn ich schon‘ die Quote kaum verbessert haben.
    Die kamen (bis auf von zwei mittlerweile Infizierten) recht kurzfristig zurück (falls Papier, eBooks selbstverständlich nicht), ’nix für mich‘ war der gemeinsame Tenor der Abschlußberichte. Ein Arbeitskollege bekommt (bisher) nach und nach eher umfangreiche Reihen (Hamilton, McMaster Bujold etc pp) ausgeliehen – der ist der nächste Kandidat für einen Versuch; bin mir noch nicht sicher, ob Hardboiled oder Kafka als Erstprobe rübergeschubst werden wird…

  18. @rolak
    John Brunners Morgenwelt hat mich damals fasziniert, weil es eines der ersten Bücher war die ziemlich schnell und krass die Darstellungsart wechselten. Schafe blicken auf, ebenfalls genial in meiner Erinnerung zumindest 😉

  19. @Alderamin:
    Hätte es ja ahnen können, dass eine so plakative Äußerung (Heinlein) auf Widerspruch stößt.
    Aber du hast ja Recht: es gibt auch Sachen von ihm, die ich gerne gelesen habe – z.B. was glaube ich „Die Leben des Lazarus Long“ hieß.
    Aus der Vogelperspektive schien es mir nur immer so, dass er vor allem seine eigene Großartigkeit in SF gegossen hat. Mir war etwa aufgefallen, dass viele seiner Helden rothaarig sind – wie er selbst. Dass er deutlich auf der rechten Seite des politischen Spektrums steht, hätte er auch dezenter gestalten können an manchen Stellen.
    Ich bin selber Anti-Kommunist und Atheist – sich in Gesellschaft seiner stellenweise penetranten Art wiederzufinden, war mir deshalb manchmal peinlich.

  20. Nachtrag zu William Gibson.

    Wenn Science Fiction eine Zukunft hat, dann liegt eine ihrer hoffnungsvollen Richtungen in dem, was Gibson macht.
    Inzwischen gehört die Newromancer-Trilogie schon fast wieder zur Klassik – muss man wirklich unbedingt gelesen haben.
    Die Idoru-Trilogie aber auch.
    Ebenso seine Kurzgeschichten wie „Fragmente einer Hologramm-Rose“, „Chrom brennt“, „Der mnemonische Johnny“.
    Beeindruckend seine Fähigkeit, Haltungen zur virtuellen Welt in Sprache und Story zu fassen. Er ist der Schöpfer von Begriffen wie Cyberpunk und Cyberspace – ohne dass es dergleichen zur Entstehungszeit seiner Werke technisch schon gab – ein Visionär eben.

    Einsteigern in SF kann ich übrigens auch sehr die „Neuen Deutschen“ empfehlen (nenne es einfach mal so). Ihre Richtung ist im Vergleich zu Gibson bodenständiger – sie erzählen spannende Plots mit hohem Unterhaltungswert.
    Andreas Eschbach – habe von ihm noch nichts Schlechtes gelesen. Berühmt ist sein Jesus-Video (auch – schlecht – verfilmt) und „Die Haarteppichknüpfer“. Sehr kreativ bei der Abdeckung seiner Themen und ihrer Ausgestaltung. Wissenschaftlich sher gut recherchiert.

    Klaus Seibel – bin auf ihn erst vor Kurzem gestoßen. Ähnlich wie Eschbach, viellleicht noch aktuellere Zeitbezüge und technisch / wissenschaftlich auf dem letzten Stand. Nach meinem Eindruck auf dem aufsteigenden Ast. Anscheinend veröffentlicht er ausschließlich E-Books.

  21. Cyberpunk ist auch wirklich harter Stoff – ich lese es gerade stapelweise. Es ist faszinierend, wie viele der dort vorausgedachten Technologien heute selbstverständlich sind.

    Weniger bekannt ist McDewitt, der genial über Exoarchäologie schreibt. Und sehr viel technischen Sachverstand mitbringt.

    Bei so vielen SF-Fans muss ich doch noch etwas ergänzen – keine Bücher, sondern Events:
    Am nächsten Wochenende findet in Speyer im Technikmuseum ein großes SF-Treffen statt. Gewandete Fans treffen sich zum Gruppenbild unter dem Buran. U. a. sind dort auch Stände des Perry Rhodan-Clubs und anderer SF-Vereine, wo man mal in Ruhe mit den Leute klönen kann:
    https://speyer.technik-museum.de/de/de/science-fiction-treffen

    Ein Event mit Vortragsprogramm (z. B. der ESA, Perry Rhodan-Autorinnen, etc pp) ist die SF-Modellbaumesse Space Days in Darmstadt am 25/26.10
    https://www.spacedays.de/

  22. Und der immense Qualitätsunterschied zwischen Perry Rhodan und Philip K. Dick wird nicht bemerkt? stört nicht?

    Als Liebhaber der Beethoven-Sonaten (Schnabel, Gulda, Gould, Richter, Pollini, Benedetti-Michelangeli etc.) höre ich mir doch nicht Richard Clayderman an.

  23. Ich merke schin, ich werde langsam alt.

    Die meisten meiner Lieblingsautoren sind schon tot… 🙁

    Asimov, Harry Harrison, Anne McCaffrey, William Voltz, Dick…

    Selbst Alan Dean Foster ist schon nicht mehr der Jüngste.

    Heinlein ist schon schräg drauf. Die Gesellschaftsordnung, die er in „Space Cadet“ beschreibt, die möchte ich in der Realität lieber nicht haben. Da wird die Erde nämlich von einem militärischen Mönchsorden (Keine Frauen) beherrscht, die natürlich moralisch total allen überlegen sind.

  24. Phillip K. Dick: Kleiner Mond für Psychopathen…

    Lois McMasters Bujolds Barrayar-Zyklus ist auch unterhaltsam…

    ein ’neuerer‘ Autor: A. Lee Martinez ( e.g. Gott im Unglück; und ja die Grenze zur SF verschwimmt da etwas…ähnlich Michael Moorcock(Phantastik?- …H.P. Lovecraft))
    … Andreas Brandhorst( nicht nur Prachett Übersetzer…)
    „Sozial-Utopien“:
    Ian Banks: Das Kultur-Spiel
    Carl Amery: Lobgesang auf Leibowitz

    Markus Heitz.( Schatten“-was-auch-immer“),

    Chris Moriarty( Licht“-was-auch-immer“)

    A propo Isaac As-a-mauve, sorry Asimov — Larry Niven ( ja der mit der Ringwelt und den Kzin) „Die fliegenden Zauberer“ (Purpur, nicht Rincewind)
    Ach ja Listen … und wie immer bei so etwas: selbstverständlich Geschmacksfrage ( bspw. Dan Simmons ist mir etwas „zäh“, gerade auch die Hyperion-Gesänge) und unvollständig…

    @kdm
    Welcher Qualitätsunterschied? – bei der durchsichtigen Kreatur der Anspruchslosigkeit ( allein bluesche kullinarische Genüsse( hmm- Muurtwurm) sind doch den Scheibenwelt Rezepten ebenbürtig…)

  25. @kdm

    Als Liebhaber der Beethoven-Sonaten (Schnabel, Gulda, Gould, Richter, Pollini, Benedetti-Michelangeli etc.) höre ich mir doch nicht Richard Clayderman an.

    Aber vielleicht andere nicht so gute klassische Musik? Wo führt denn das hin, wenn man sich auf die Qualität beruft? Ist für dich jeder SF-Autor gleich gut?
    Ich hatte außerdem oben im Artikel schon geschrieben, das es sehr viel besser geschrieben SF gibt und mich eher das Konzept an PR interessiert und fasziniert.
    Im übrigen hat auch Andreas Eschbach und andere Gastautoren schon für PR geschrieben, werden die dadurch „schlechter“?

  26. @Adent, kdm

    Genau, darf man umgekehrt als Claydermann-Fan auch keine Sonaten hören? (Wobei ich beides zum Gruseln finde…)

    Manchmal esse ich Hummer, auf dem Teppanyaki gegart. Und manchmal Pommes Spezial. Je nachdem, wonach mir gerade ist (und was ich im Portemonnaie habe 😉 ).

  27. Auch ich lese gerne SF – Perry Rhodan Silberbände zum Beispiel – Und noch einen Klassiker:
    Edmond Hamiton – Captain Future – der „Zauberer der Wissenschaften“ wird gerade im Golkonda Verlag neu herausgegeben. Die Zeichentrick-Serie aus dem 70ern ist hier sicherlich bekannter als die Romane aus den 40ern…

  28. @ StefanL
    Lobgesang auf Leibowitz ist von Walter M. Miller jr.

    Ich vermisse hier Neal Stephenson mit Snow Crash! Und Dick und Lem gehören für mich unbedingt zusammen. Sie haben sich schließlich auch gegeseitig kritisch beäugt! 🙂

  29. Vielleicht können mir bei so vielen SF-Freunden ja welche helfen: Ich suche seit langem ein Buch, das ich in der Schulzeit (also vor mehr als 20 Jahren… seufz) gelesen habe. Es ging darum, daß Wissenschaftler eingesehen haben, daß es viel zu Aufwändig ist, den Mars zu Terraformen – darum starten sie ein Experiment in dem ein Mensch „Marsgeformt“ wird… Kennt jemand das Buch?

  30. Tolle Liste bislang. Sind schon viele Klassiker genannt worden.
    Hier mal ein Geheimtipp: „Die Welten des Wenn“ von Stanley G. Weinabum. Das ist eine Kurzgeschichtensammlung von einem nahezu in Vergessenheit geratenen Schreiberling mit riesigem Potential und großem Interesse an sämtlichen wissenschaftlichen Disziplinen – vor allem mit einem verblüffenden Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Wäre er nicht so früh verstorben, dann wäre uns sein Name heute bestimmt sehr viel geläufiger. So aber existieren nur ein paar Veröffentlichungen in den US-SciFi-Magazinen der frühen Dreißiger Jahre. Und kaum wurden die Leser auf ihn aufmerksam, da erkrankte er schon an Krebs. „Eine Mars-Odyssee“ ist ein Klassiker und bei ihm scheinen alle außerirdischen Lebensformen so fremdartig und dabei so real und in sich vollkommen logisch zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.