In den letzten Wochen wurde oft über die Vermittlung von Wissenschaft diskutiert (siehe auch hier). Dabei ging es vor allem um die Arbeit der Pressestellen von Universitäten und andere „offizielle“ Bereiche der Wissenschaftskommunikation. Es ging um die Arbeit von Wissenschaftsjournalisten – aber kaum um das, was zum Beispiel Blogger, Podcaster und all die anderen Leute in den „neuen“ Medien machen (Und ja, es wird bei den Wissenschaftskommunikatoren tatsächlich immer noch erstaunlich oft die absurde Debatte geführt, ob „das Internet“ eine seriöse Alternative zu „normalen“ Zeitungen und Fernsehberichten sein kann). Aber auch ein anderer Aspekt kam zumindest meines Wissens nach in der Diskussion nicht vor: kann beziehungsweise darf Wissenschaftsvermittlung auch Unterhaltung oder gar lustig sein? Vielleicht liegt das daran, dass diese Art der Wissenschaftskommunikation im deutschsprachigen Raum kaum existiert (sieht man mal von Science Busters ab). Für mich ist die Antwort ziemlich klar: Ja, Wissenschaftsvermittlung IST im besten Fall auch immer eine gute Unterhaltung und wenn es dabei auch noch lustig ist, dann ist es um so besser. Natürlich wird es immer Menschen geben, die der Meinung sind, dass „echte“ Wissenschaft immer kompliziert sein muss und am besten mit jeder Menge Formeln und Diagramme präsentiert wird (genau so wie ja auch im Feuilleton immer noch die Meinung vorherrscht, man könne über Kunst und Kultur nur in einer für die breite Masse unverständlichen Kunstsprache schreiben). Aber, und das sage ich jetzt mal ganz direkt: Diese Leute haben nicht Recht! Viel interessanter finde ich aber die Frage, ob Humor gegen Pseudowissenschaft hilft?

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Das Thema hat mich ja früher auch schon oft beschäftigt (zum Beispiel hier oder hier): Was kann man gegen Esoterik, Aberglaube und Pseudowissenschaft unternehmen? Eine aggressive Konfrontation ist meiner Meinung nach kontraproduktiv – denn damit lässt sich niemand von seinem Glauben abbringen. Aber wie ist es mit Humor? Auf salon.com wurde kürzlich eine Liste mit Videos präsentiert (leider davon nicht alle von Deutschland aus abrufbar) in der sich Komiker mit pseudowissenschaftlichen Themen auseinandersetzen. Ein wunderbares Beispiel dafür ist John Oliver. In einer seiner Sendungen spricht er über den Streit über den Klimawandel. Der ja tatsächlich kein Streit unter Wissenschaftlern ist, wie oft suggeriert wird, denn da ist man sich einig. Unter den Klimaforschern gibt es keine einander „bekämpfende Fraktion“; fast einstimmig sieht man hier die Fakten einen von Menschen verursachten Klimawandel stützen. Der scheinbare Konflikt wird in den Medien erzeugt, wo Klimaforschern und diversen Pseudowissenschaftlern der gleiche Raum gegeben wird. Vermutlich soll das eine „ausgewogene Berichterstattung“ sein; tatsächlich ist es aber eine Verzerrung der Realität. Dass das keine gute Strategie ist, hat nun zumindest schon die BBC erkannt (darüber haben Holger Klein und ich auch in unserer letzten Podcastfolge gesprochen) und will nun die „wirren Experten“ weniger prominent darstellen. John Oliver macht das in Last Week Tonight auch und zwar auf eine sehr humorvolle und eindrucksvolle Art und Weise:

Die Frage ist eben nur wieder: Hilft das? Lässt sich durch Humor tatsächlich irgendjemand aufklären? Oder ist es vielleicht sogar noch kontraproduktiver als die normale Aufklärung? Jemand, der an irgendeinen pseudowissenschaftlichen Unsinn glaubt, ist ja generell schon schwer davon zu überzeugen, dass die Realität nicht mit seiner Vorstellung der Welt übereinstimmt. Es ist für jeden Menschen schwer, sich einzugestehen, dass man sich bei etwas geirrt hat. Und es ist vermutlich noch schwerer, wenn man sieht, wie sich andere über das lustig machen, von dem man überzeugt ist.

Ich bin daher eher skeptisch, ob Humor tatsächlich ein Instrument gegen Pseudowissenschaft sein kann. Aber Humor ist definitiv ein wichtiges Instrument bei der Vermittlung von Wissenschaft! Man kann damit Menschen erreichen, die man sonst mit normaler Wissenschaftskommunikation nie erreichen würde. Die meisten Menschen wissen ja leider nicht, dass sie sich für Wissenschaft interessieren – weil sie sich selbst davon überzeugt haben, dass das alles zu langweilig oder zu kompliziert ist oder sie zu dumm, um es zu verstehen. Aber mit Humor erreicht man alle. Und indirekt wirkt der Humor dann auch gegen Pseudowissenschaft: Denn je mehr Menschen über echte Wissenschaft Bescheid wissen, desto weniger fallen auf den Unsinn der Esoteriker und „wirren Experten“ rein…

53 Gedanken zu „Homöopathie, Kreationismus und Klimaskeptiker: Hilft Humor gegen Pseudowissenschaft?“
  1. Auf der anderen Seite gibt es Komiker wie Vince Ebert, die zwar Evolutionsleugner und Homöopathen ins Lächerliche ziehen, gleichzeitig aber auch Klimaforscher als „Homöopathen unter den Wissenschaftlern“ bezeichnen.

    Sollte man Humor wirklich den Verblendeten überlassen?

  2. Humor hilft !

    Im schlimmsten Fall allerdings nur einem selbst. Ironie, etwas haerter: Sarkasmus oder, wenn man besonders schlimm drauf ist, dann kann auch Zynismus befreien. Humor hilft sicher nicht dabei, jemandem anderen von irgendwas zu ueberzeugen. Deshalb wurde es in der Mission diverser anderer „staatl. anerkannter Esoteriker“ ja auch nie verwendet. Die schwoeren heute noch auf „Geschenke,Feuer&Schwert“.

    Aber ! Humor festigt den Zusammenhalt derer, die ihn verwenden. Und das halte ich fuer sehr wichtig. Es bedeutet :“He ihr Spacken – und wenn ihr euch noch so ernst nehmt, wir tuns nicht .“ Das bringt die zwar auf die Palme und verhaertet eher noch deren Position, aber die, die drum herum stehen, DIE LACHEN MIT.

  3. Es ist mitunter recht schwierig, den Impuls zu unterdrücken, der aufkommt, wenn sich ein Pseudowissenschaftler mal wieder um Kopf und Kragen redet.
    Deshalb finde ich, sollte man versuchen, sich nicht über die Personen lustig zu machen, sondern sich vielmehr auf humorvolle Art mit den unwissenschaftlichen Inhalten auseinander zu setzen.
    So fände ich eine Comicserie mit Ockhams Razor als Hauptdarsteller eine coole Idee!

  4. Humor artet schnell in Polemik aus. Was ich an mir selbst immer wieder selbst erkennen kann. Und ähnlich wie Kryptonoob habe ich manchmal wirkliche Schwierigkeiten, den Impuls zu Unterdrücken.

    Im Moment ist das besonders schwierig, seit mein alter Herr Gender Mainstreaming für sich entdeckt hat, denjenigen in die Hände gefallen ist, die das für eine Verschwörung der Schwulen und Transsexuellen (oder auch der Linken) halten und jetzt selber überall Verschwörung wittert…

  5. Egal ob mit oder ohne Humor. Den überzeugten Eso kannst Du kaum von seiner Überzeugung abbringen. Es geht wohl eher darum, die Leute zu erreichen, die zwischen den Lagern stehen.

    Und wenn nun mal etwas lächerlich/schwachsinnig/idiotisch/[Attribut Deiner Wahl] ist, sollte man es auch so kommunizieren.

  6. Die Frage generell zu halten, ob Humor Leute, die die Evolution/Urknalltheorie/Klimawandel leugnen etc. von der Wissenschaft überzeugen kann ist schwierig.
    Zum einen sind solche Leute oft abergläubig und/oder extrem voreingenommen gegenüber allem, das mit Wissenschaft zu tun hat.
    Zum Anderen gibt es da sicher mehrere Zielgruppen. Die Älteren kann man sicher weniger gut damit erreichen, denn die meisten Menschen werden in Ihren Meinungen und Ansichten eher verhärtet als offen, je älter sie werden.

    Junge, ungebildete Menschen, die diese Themen fast allein aus dem Grund leugnen, weil sie so erzogen wurden, wird man schon eher damit erreichen können.

    Ein Beispiel, das die Leute vielleicht dazu bringt, den Denkapparat mal zur Abwechslung einzuschalten, könnte das der Ausschnitt aus Family Guy hier sein:
    https://www.youtube.com/watch?v=GVmdCAT7Rc8&pxtry=1

    Hoffe das ist das richtige Video, hab’s nur schnell gegoogled und verlinkt. Es sollte die Kreationisten auf die Schippe nehmen.

    TLDR: Ich denke durchaus, daß man mit Humor einige Leute erreichen kann. Aber halt nicht alle und vor allem nicht die Älteren, mit ihren verfestigten Ansichten.

  7. Bei der Humor-Methode der Überzeugung von Unwissenschaftlern (wissenschaftliche Illiteraten) ist leider die Gefahr gegeben, dass sich dieser mglw. nicht ganz zu Unrecht selbst auf den Arm genommen fühlt. Dann sind die Schotten schnell ganz dicht. Denn wenn Unwissenschaftler schon nicht vertragen können, mit Fakten von ihrem Irrtum abgebracht zu werden, wird es sicher nur noch schwieriger, wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen. Fakten humorvoll herüber zu bringen ohne die (Denk-)Fehler des anderen auch nur ansatzweise lächerlich zu machen? Das ist ein ziemlicher Eiertanz…

    Zu unterscheiden ist das hingegen von der Vermittlung von Wissenschaft (wissenschaftlicher Erkenntnis). Dabei kann Humor durchaus helfen. Wenn das Publikum in eine solche Vorstellung kommt, dann kann man davon ausgehen, dass es sowohl unterhalten als auch informiert werden will. Es wird schon mit der Bereitschaft kommen, Irrtümer abzulegen, und hat damit schon einen wichtigen Schritt im Vorfeld getan.

    Es kommt also IMO sehr darauf an, wen und was man erreichen will, ob Humor hilfreich ist oder nicht.

  8. Mit Humor wird man die Hardcore Pseudowissenschaftler definitiv nicht überzeugen können. Die sind aber oft auch sonst keinen Argumenten zugänglich. Mich erinnert die Argumentationsweise dieses harten Kerns oft an Leute mit paranoiden Störungen, die so in ihrer eigenen Realität gefangen sind, dass sie für rationale Argumente nicht zugänglich sind. Die rationalen Argumente kommen dann von DENEN (der Pharmaindustrie, dem Staat etc.). Diese Leute sollten vielleicht gar nicht die Zielgruppe der wissenschaftlichen Aufklärungsarbeit, sondern eher von psychologischer Forschung sein.

    Die Zielgruppe, die man mit rationalen Argumenten und sicherlich auch mit Humor erreichen kann sind die Leute, die einfach keine Ahnung haben und Gefahr laufen auf die Pseudowissenschaftler hereinzufallen und bei denen kann es durchaus helfen, ihnen die Lächerlichkeit der pseudowissenschaftlichen Argumentation vor Augen zu führen. Aber ich denke es ist wichtig dabei eine gute Balance zwischen Humor und klaren, einfach zu vermittelnden rationalen Argumenten zu schaffen, und vor allem nicht in Polemik abzugleiten.

  9. Jemand, der an irgendeinen pseudowissenschaftlichen Unsinn glaubt, ist ja generell schon schwer davon zu überzeugen, dass die Realität nicht mit seiner Vorstellung der Welt übereinstimmt

    So traurig das ist, ich glaube, teilweise ist das realistische Ziel gar nicht so sehr, die Loonies zu überzeugen. Die stürzen sich eh nur mit einem Achselzucken auf das nächste Bullshitthema, nachdem man das erste wiederlegt hat. Homöopathie funktioniert nicht? Ok, dann halt Reiki. Funktioniert auch nicht? Dann halt MMS.

    Wie dawkins mal so schön sagte: „Kritiker“ der Evolution postulieren eine Lücke zwischen zwei Fossilien. Dann macht sich jemand die Mühe, sucht, und findet ein Fossil, was perfekt in die Mitte passt, und die einzige Reaktion ist „da sind ja jetzt zwei Lücken!“.

    Nein, das realistische Ziel ist imho Teilweise, aufzuzeigen, dass die Loonies eben Loonies sind. Und das tut man nicht darüber, indem man auf ihre „Argumente“ eingeht, denn sie argumentieren nicht wie Wissenschaftler (i.e., sie legen sich auf eine Aussage fest, und ziehen sie zurück, wenn sie wiederlegt wurden), sondern sie betreiben Marketing: man spammt die Welt schneller mit behauptungen zu, als dass diese Behauptungen wiederlegt werden können. Hier auf einzelne Behauptungen einzugehen bestätigt sie nur noch, weil sie das als Bestätigung kommunizieren könnenn, und ihre „alternative erklärung“-Masche fahren können.

    Und, ich denke: hier hilft Feindseeliger Humor tatsächlich deutlich besser beim entlarven, als Inhaltliche Analyse.

    Ein Zuschauer einer Homöopathiediskussion, die in etwa so läuft:

    „Nimm doch globuli“
    „Nein danke, die wirken nicht“
    „Doch, es gibt studien“
    „Keine ernstzunehmenden“
    „Die sind doch alle von der Pharmaindustrie gesponsert“
    „Nö, und es gibt keinerlei belege, dass H hilft“
    „Wie sie heilt ist doch egal, wer heilt hat recht“

    Bleibt nachher imho tendentiell bei „gibt halt zwei Meinungen zum Thema“ stehen. Er wird sicher nicht anfangen Studien zu wälzen, sondern es halt als „unentschieden“ werten, was einfach ein Sieg für die Pseudowissenschaftler ist.

    Läuft die diskussion so

    „Nimm doch globuli“
    „Ne, die machen Krebs!“
    „wie kommst du denn darauf?“
    „ich kenn jemanden, der hat die genommen und der hatte krebs“
    „ah, das ist aber ein zufall“
    „Ich sag immer: wer schadet, hat unrecht, also keine Homöopathie“
    „das kann man so doch nicht sagen!“
    „Exakt mein punkt. Hast du echte Argumente, neben dem Werbespruch ‚wer heilt hat recht‘? Nein? Siehste!“

    hat man zwar nicht den Inhalt geklärt, der Stand aber eben ehrlicherweise auch nie zur Debatte. Es ist nicht so, dass es dem Diskussionsgegner an Information mangelt, sondern am Willen, folgerichtig zu Argumentieren.

    Und dies hat man den Zuschauern durch Spott sehr schön vor Augen geführt.

  10. Es gibt viele Seiten, welche die richtige Portion an Humor getroffen haben:

    https://wisdomofchopra.com
    https://esoulk.de
    https://www.sheng-fui.de
    https://rolando4712.wordpress.com/2011/04/16/die-permanente-olfaktorisch-nicht-wahrnehmbare-flatulenz-lustige-esoteriker-diss

    Ob es gefällt, ist Geschmackssache.

    Jedoch das lustigste, das es gibt, ist Realsatire:

    https://www.change.org/en-IN/petitions/wikipedia-call-to-action-to-update-homeopathy-at-wikipedia

    Bitte unterschreibt diese Petition! Mal sehen, ob 15.000 Unterschriften die Naturgesetze ändern können!

  11. Schlimm ist aber, daß die berechtige Kritik an der Position der Klimawandel-Leugner (von denen es ja zumindest in Europa nicht viele gibt) zugleich auch die Position der Klimakatastrophen-Skeptiker (von denen es sehr viele gibt) schwächt.

    Letztere Position bezieht ja z.B. Hans von Storch, und sie ist IMHO wesentlich besser begründet als die Katastrophen-Geilheit eines Hans Joachim Schellnhuber.

    Die Publikumsmedien stürzen sich ja mit Vorliebe auf Katastrophenszenarien, weshalb diese Fraktion der Klimawissenschaft in politisch wirksamen Medien stark überrepräsentiert ist. Über positive Aspekte des Klimawandels wird daher sehr selten berichtet.

    Es wäre erfreulich, wenn auch die Alarmisten mit Humor bedacht würden.

    PS: Nein, ich bin kein Klimawandel-Leugner. Ja, ich beobachte die Debatte seit 25 Jahren. Ja, ich sympathisiere mit der Linie mit von Storch. Nein, die Position von irgendwelchen US-Hardlinern interessiert mich nicht.

  12. Humor mag helfen (natürlich nicht in jeder Situation, das ist klar), aber die ScienceBuster, KnoffHoff-artige Darstellung oder Verhohnepiepelung im Komödiantenstil ist
    a) nicht jedem in die Wiege gelegt
    und b) auch nicht optimal – selbst wo Humor angebracht ist. Komödiantischer Stil ist halt oft flach (weshalb mir z. B. die ScienceBuster-Ausschnitte, die hier verlinkt wurden, wenig gefielen). Und das macht angreifbar – bzw. ein Augenrollen ist ja auch nicht das was man will, wenn man Alternativen zum Kanzelvortrag für Esos sucht.

    Vielleicht sollte man sich also eher auf die Intuition verlassen – die allerdings durch viele Beispiele hier und anderswo geschult werden kann. Man kann sich dann herauspicken was einem für Darstellung gegenüber Dritten (Esos) liegt.

  13. Humor ist eine feine Sache – aber leider auch sehr gefährlich. mit Humor bewegt man sich auf dünnem Eis und deswegen wird er auch in totalitären Staaten gern verboten oder unterdrückt. Humor wird gern auf Kosten von Randgruppen gemacht und vor allem erfordert intelligenter Humor auch noch, das der Zuschauer ihn versteht (Kabarett). Humor erfordert Toleranz (Das Leben des Brian…, Hurz…) und diese Toleranz wird in totalitären Staaten wiederum eher ungern gesehen (Homosexualität in der ExDemokratie Russland)…. In Summe: wie so oft erreicht m.E. Humor auch wieder „nur“ die Falschen… aber ich bin lernfähig….

  14. Ich liebe John Oliver. Ihr solltet euch unbedingt sein Interview mit Stephen Hawking ansehen – der hat übrigens auch einen grandiosen Sinn für Humor. 😀

    Last Week Tonight with John Oliver: Stephen Hawking Interview (HBO):
    https://www.youtube.com/watch?v=T8y5EXFMD4s

    Aber zum Thema: Ich habe erst dieses Wochenende ein tolles Beispiel dafür gefunden, dass man Humor und Wissenschaft schön und hochwertig vereinen kann. Auf dem YouTube-Kanal von „Cool Hard Logic“ findet man etwa ganze Reihen über Geozentrismus und Homöopathie. Die Videos sind sehr lehrreich – viel Mathe, Physik und Hintergrundinfos – und dennoch sehr lustig und unterhaltsam gemacht.

    Video – Cool Hard Logic „Testing Geocentrism – Part 1“: https://www.youtube.com/watch?v=wyRJZbNmC7U

    Zugegeben – die Videos sind auch sehr polemisch und dienen bestimmt nicht dazu, Menschen zu kritischem Denken zu animieren, die überhaupt nicht damit vertraut sind. Doch für jene, bei denen die Saat zur „wissenschaftlichen Denke“ vorhanden ist – so meine Meinung – könnten Formate wie diese die Neugier beflügeln. Vielleicht möchten sie mehr über die Themen erfahren und lernen, kritische Fragen zu stellen, wenn ihnen etwas nicht kosher vorkommt.

  15. Bitte unterschreibt diese Petition! Mal sehen, ob 15.000 Unterschriften die Naturgesetze ändern können!
    DAS ist hoffentlich nur ein Scherz, oder? Bitte unterschreibt diese Petition nicht! Denn natürlich würde durch eine „erfolgreiche“ Petition nicht die Faktenlage geändert und es ist fraglich, ob es überhaupt eine Änderung des Eintrags in Wikipedia gäbe – die Petenten würden sich also lächerlich machen.
    Andererseits sollte man Esoterikern nicht noch künstlichen gesellschaftlichen Rückhalt geben – der echte ist groß genug!

    (Sorry, aber da bin ich humorlos. 😉 )

  16. Humor hilft immer!
    Nicht unbedingt bei der Überzeugungsarbeit, aber bestimmt bei der Entlarvung, egal von welchen Märchenanhängern.

  17. Das eigentliche Problem scheint mir zu sein, dass Humor eben nicht alle erreicht. Dazu ist das Verständnis von Humor sensationell zu unterschiedlich verteilt. Das macht dem gutgemeinten Vorhaben von vornherein einen Strich durch die Rechnung.

  18. Ein Problem beim Humor ist dass manche Witze nur funktionieren, wenn man die grundlegende These auch verstanden und akzeptiert hat. D.h., Witze über Klimaleugner sind für Klimaleugner nicht lustig und von daher wird die Wirkung, die Information+Humor normalerweise haben, bei solchen Leuten einfach nicht eintreten.

    Allerdings sollte man Wissenschaftskommunikation nicht nur danach bewerten, ob sie auch den letzten Leugner überzeugen kann. Es gibt auch viele, die stehen auf der Kippe, oder sind sich ihrer Meinung nicht sicher, oder sind einfach nur Müde immer gegen die selben Mühlen zu argumentieren. Für solche kann ein lustiges Video eine nette und anregende Abwechslung darstellen.

    Zu guter Letzt: vielleicht ist Humor doch eine gute Waffe. Denn er zeigt, dass man die Gegenseite nicht mehr als Gegner wahrnimmt. Das kann zwar auch schnell arrogant wirken, ist aber eine klare Ansage. Studien zufolge gewinnt nicht der die öffentliche Meinung, der die besten Argumente hat, sondern derjenige, der seine Meinung am dreistesten wiederholt.

  19. @Michael Jachan, #16:
    Und wo ist dieses Posting im Web? Was man erst einmal sieht ist eine Stimme *für* die Petition und viele Kommentare zur „Anti-Hömöopathie-Mafia“. Könnte es nicht sein, dass Du da Leuten Reflektion zum Thema zutraust, wo sie das Vermögen dazu normalerweise nicht zeigen?

  20. @CM: Mein Poting is in der Petition. Wenn man die Postings nach LATEST sortiert, kommt mein böser Text.

    Ich traue jedem Menschen erstmal das zu, ja.

  21. Ich traue jedem Menschen erstmal das zu, ja.

    Nun ja, der Umstand, dass Du selber schreibst
    Nein, ich werde nicht von der Pharmamafia für dieses Posting bezahlt 🙂 (NB Deutsch unter eine englischsprachige Petition …) zeigt doch, dass dieses Vertrauen eingeschränkt ist. 😉

    Im Übrigen wird es dennoch nur Stunden dauern, bis nur wirklich interessierte, des Deutschen mächtige Kommentarleser auf Dein Kommentar stossen können – was bei den Zeichnern wohl kaum auf Zustimmung stossen wird. Was bleibt ist Deine Zeichnung für eine Sache, der Du widersprichst.

    Verstehe mich nicht falsch: Auf solchen Foren Widerspruch zu leisten ist eine super Sache! Nur, wenn das (ausreichend) sichtbar ist, ist es nicht sichtbar. Und das erhöht das Risiko, das die (evtl. humorvolle) Message leider nicht rüberkommt.

    Im Übrigen finde ich Deinen Post unter den anderen dort einen wahren Lichtblick …

  22. Zwei gute Beispiele für Skeptischen Humor:
    Gunkl (YT: seine Beiträge zum Mondlandungshoax oder auch zu Atheismus)

    Und natürlich Tim Minchin und da besonders sein Stück Storm. Eine beinahe unendliche Quelle für Skeptische Zitate.

  23. Jetzt hat dieser Mr. MIR, der alte Eso-Pastafari, schon wieder über meine IP gechannelt ….

    Mehr Info über diese Petition aufm GWUP-Blog

    https://blog.gwup.net/2014/07/06/merk-und-realitatsbefreite-homoopathen-initiieren-petition-gegen-wikipedia

    und aufm DZVhÄ Blog

    https://www.dzvhae.de/homoeopathie-fuer-mitglieder/wikipedia-dzvhae-unterstuetzt-online-petition-zur-aktualisierung-der-homoeopathie-seite.html

    Ich hoffe, dass die Standardmedien auch darüber berichten wollen.

    FSM, schau owa!

  24. Und ja, man kann mit Humor sicher einen akeptischen Grundvibe populärer machen. True Believers wird man aber nie übeezeugwn können.

  25. @Laughninja: Um true believers kümmert sich das heilige Monster!

    @ Michael Jachan: Auch Du wirst meine spirituellen Dienste noch schätzen lernen.

  26. @LasurCyan:

    „Genau da haben wir das Problem.“

    Wo genau?

    Wenn das ein POE ist, ist es mir echt zu lang zum Lesen, und wenn nicht, ist es die 3175ste Crank Seite im Internet die mir unterkommt.
    Und das finde ich nur noch ermüdend und nicht witzig.

  27. @ PDP10:

    …. noch ermüdender als NED vs. ARG gerade …

    Wieso, ist doch ein munteres Spielchen? Beide Mannschaften beweisen doch bestens, in einem möglichen Finale gegen ‚Schland so gar keine Chance zu haben…

  28. Aber eigentlich wollte ich zwei Anmerkungen zum Artikel schreiben:

    Zum einen (aus dem Artikel):

    „Natürlich wird es immer Menschen geben, die der Meinung sind, dass “echte” Wissenschaft immer kompliziert sein muss [..]“

    Das ist kein Wunder, weil das schon in der Lehre an der Uni losgeht.
    Ich habe mehr als einmal – besonders von Profs, die so richtig schlechte Lehrer waren, den Satz gehört: „Ja das muss ja auch anspruchsvoll sein, das sollen ja nur die guten verstehen“, oder so ähnlich.
    Ich habe nie verstanden, was das für ein komisches Verständnis von „Lehre“ ist.
    Klar, dass man nicht jeden „mitnehmen“ kann. Gerade im Grundstudium stellt sich halt bei vielen Studis raus, dass sie den falschen Fachbereich gewählt habe. Aber aus solchen Aussagen spricht meiner Meinung nach etwas ganz anderes – insbesondere wenn sie, wie gesagt, eben von Professoren kamen, die so richtig schlechte Lehrer waren.
    Und wenn denen noch einer damit gekommen wäre, dass Wissensvermittlung auch noch besser mit Humor geht …

    Zum Anderen (aus dem Artikel):

    „Ich bin daher eher skeptisch, ob Humor tatsächlich ein Instrument gegen Pseudowissenschaft sein kann.“

    Nein, jein, ja.

    Nein, weil jeder Witz über HP oder sonstwas Gäubige ganz normale Menschen, natürliche jene erstmal beschämt oder sogar wütend zurücklässt. Zu einer Reflektion über das eigentliche Thema wird das kaum führen.

    Jein, weil manche, die für jene Themen aufgeschlossen sind aber noch nicht so recht Bescheid wissen, möglicherweise denken: Wie peinlich ist das denn eigentlich .. und vielleicht dann doch mal hingehen und sich informieren und das ganze kritisch hinterfragen.

    Ja, indirekt, weil Humor vielleicht kein direktes Instrument gegen Pseudowissenschaften sein kann, aber zur Selbstvergewisserung (und der psychischen Gesundheit 🙂 ) derer dienen kann, die versuchen sich mit dem ganzen Mist kritisch auseinanderzusetzen … und dabei manchmal ziemlich verzweifeln ….

    “ Aber Humor ist definitiv ein wichtiges Instrument bei der Vermittlung von Wissenschaft!“

    Oh ja. Ich glaube es gibt mittlerweile regalmeterweise Studien, die belegen, dass man am Besten lernt, wenn man Spass am Lernen hat.

  29. Also mir hat es definitiv etwas gebracht das mal richtig ins Verhältnis gesetzt gesehen zu haben 🙂

    Ich finde auch die Statistiken des Videos sehr interessant. Wir haben ~4 Millionen Views. Immerhin 25.000 positive Bewertungen. Also mal sehen… das sind… ~0,6% positive Bewertungen.

    Das sieht aus… nicht wahr? Aber es gibt auch 1K Downvotes, also 0,025%.

    Also die 0,6%, das sind die Klimaaktivisten und die 0,025% die Klimaveränderungsleugner… und der gaaanze Rest, also die 99,375% die noch übrig sind… das sind die Desinteressierten. Seht ihr das Problem? Genau DA.

    Ach… jetzt habe ich ganz vergessen zu voten 🙂

  30. Daß man mit Humor die inbrünnstig verblendeten nicht wachrütteln können wird, sehe ich auch so.

    Allerdings denke ich schon, daß man zumindest bei jüngeren Menschen, bei denen noch nicht alle Hoffnung verloren ist, mit der richtigen Art von Humor bewirken kann, daß sie wenigstens mal drüber nachdenken.

  31. Vielleicht sollte man erst verstehen versuchen, warum viele Menschen an das Übersinnliche glauben. Ich meine, es bietet ihnen einen gewissen Halt. In der heutigen Zeit sind so viele Menschen verunsichert und leiden darunter nur eine Nummer, einsam oder erfolglos zu sein. Wenn ihnen dann jemand erklärt, dass sie zu den Auserwählten und besonders Intelligenten gehören, wenn sie an Engel, Wiedergeburt, Globuli’s oder Ufo’s glauben, dann kommen ihnen plötzlich die „Ungläubigen“ dumm vor und sie selbst gehören zu den Erleuchteten. Ist doch sehr verlockend!? Darum mache ich mich über solche Menschen nicht lustig. Ich habe solche in meinem Bekanntenkreis, welche sich mit diesem Glauben gerade mal so, seelisch über Wasser halte. Ich glaube zu verachten sind nur jene, die mit der Esoterik einen Haufen Geld machen und genau wissen was sie tun. Solange diese Menschen sich nur selbst schaden ist es ja nicht gefährlich und man sollte Wissenschaft für die Interessierten machen. Bei Esoteriker besteht ein anderes Problem, wenn sie von Politikern oder Religionsführern mobilisiert werden, weil sie ja an alles glauben, nur um sich für besonders zu halten und somit leicht zu manipulieren sind. Sonst sollten wir sie in Ruhe ihr Leben leben lassen, so wie wir es ja auch tun.

  32. @ Michael Jachan: Sorry, bei Mr. MIRs Post habe ich nicht geschaltet.

    Interessant fand ich, dass die Walessche Antwort mir Spaß gemacht hat – aber Homöopathieanhänger werden den Aspekt wohl anders bewerten …

  33. @Gabriele: Aber genau das ist doch der Punkt! diese Leichtgläubigen sind doch die ersten, die xxxxx hinterherlaufen! Und für x kannst du alles mögliche einsetzen. Ich war entsetzt über die Frau, die einem Internetbetrüger Haus und Hof überwiesen hat – aus Liebe – und selbst die Polizei war machtlos. Und der ideale Zustand, das niemand solche Menschen ausnutzt – der ist eben sehr Idealistisch! Im Gegenteil: immer mehr Verkäufer finden gefallen daran, ihren Mist unters Volk zu bringen. „Mein“ Fitness-Studio zwingt mir seit einiger Zeit Grander-Wasser auf. Der Betreiber war wochenlang beleidigt, weil ich ihn deutlich auf den Blödsinn hingewiesen habe. Kein Wunder – der hat ja auch ein Schw*-Geld für den „Einbau“ bezahlt…

    Da hat der seinen Humor etwas verloren, als ich ihn mit Hogwarts usw. auf den Arm genommen habe….

  34. @A_Steroid:

    „Da hat der seinen Humor etwas verloren, als ich ihn mit Hogwarts usw. auf den Arm genommen habe….“

    Den auf den Arm zu nehmen ist hier allerdings IMHO völlig berechtigt. Du zahlst schliesslich mit deinem Monatsbeitrag für den Quatsch. Geld, dass möglicherweise an anderer Stelle besser inverstiert wäre: In neue Geräte oder mehr Fittnesstrainer zB, oder so.

    Ich würde mein Fittnesstudio wechseln …

    Das ist ein schönes Beispiel dafür, warum ich @Gabriele auf keinen Fall zustimmen würde, wenn sie sagt, dass man die ESO-Nasen einfach ihren Kram machen lassen soll.

    Hier hat das nämlich direkte ökonomische Auswirkungen auf jemand, der damit nichts am Hut haben will!

  35. Ich muss Gabriele Zabijaka wenigstens insofern beipflichten, als daß mir die Menschen, welche aus verzweifelter Überzeugung heraus Esoteriker sind, fast nur Leid tun. Mein ganzer Zorn richtet sich auf die Geldschneider und Betrüger.
    Das sehr schwierige Problem ist halt, wie lange man höflich schweigt, weil der andere den weisen Rat sowieso nicht haben will und man auch nur als Klugscheißer angesehen wird und ab wann man durchaus (höflichen) Widerspruch äußern darf (oder gar sollte!). Im privaten bin ich da sehr vorsichtig und versuche vieles großzügig zu überhören. Zumindest möchte ich nach dem Streitgefecht sagen können, daß ich mit dem Thema NICHT angefangen habe. Im Falle Fitnessstudio ist das für mich aber auch ganz klar. wenn ich zahlender Kunde bin, dann darf ich durchaus ein Feedback geben.
    Ich erinnere mich immer wieder gerne an die Geschichte in Österreich auf einer Berghütte. Dort gab es eine Limo auf der voller Stolz erklärt wurde, daß die Basis Granderwasser ist.
    Ich habe mir seitdem angewöhnt dann immer ganz schnell und mit schreckgeweiteten Augen recht laut in den Tisch hinein zu fragen ob die denn keine Bedenken hätten, weil, ich hätte gehört, daß Grander Wasser impotent machen könne.
    Die Bedienung hat nur kurz gezuckt und alles professionell ignoriert, aber der Blick vom Wirten, der hat’s echt gebracht.
    ^____^

  36. @PDP: aus fast aktuellem Anlass – die Story wird noch absurder (und muss man erstmal drauf kommen…). Ich habe statt den Betreiber „hich zu nehmen“ begonnen, lautstark an der Zapfanlage zu lamentieren „immer muss man dieses blöde Wasser erst totschlagen bevor man es trinken kann“ – und meist kommt die Frage „HÄ?“ und dann mein Hinweis auf das Schild „belebtes Wasser“ – Reaktion schon ein paar mal: aber das ist doch die Kohlensäure…. DA wäre ich nicht drauf gekommen….ehrlich. D.h. Menschen die in der Es-Szene nicht „drin“ sind interpretieren den Blödsinn auch noch anders…. da hilft dann wirklich auch kein Humor mehr 🙁

  37. Wenn wir Humor als Mittel gegen Pseudowissenschaft einsetzen, kann die andere Seite das doch genauso machen- da ist nichts gewonnen.
    Sollten wir nicht besser Wissenschaft auf eine Weise kommunizieren die zwar weniger leicht eingängig, dafür aber nach (wenigstens kurzem) kritischen Denken jedem Interessierten zugänglich ist? Florian zeigt doch bestens, dass es klappt: man kann auch mit schwierigem Inhalt gut unterhalten, sogar wenn man ihn versteht und nicht nur drüber lacht.

    Klar können wir jetzt Wissenschaft mit Kabarett oder Porno kombinieren. Aber etwas weniger „mental ease“ ist doch ein bezahlbarer Preis, wenn wir dafür langfristig glaubwürdig bleiben und uns durch die Methode (und nicht einer möglichst eingängigen Darstellung) von all dem Unsinn abheben.

  38. @centeroftheuniverse1988:

    „man kann auch mit schwierigem Inhalt gut unterhalten, sogar wenn man ihn versteht und nicht nur drüber lacht.“

    Das klingt ein wenig so, als ob sich „verstehen“ und „darüber lachen“ gegenseitig ausschliessen …

    Das glaube ich eher nicht.

    Kennst du die Bücher von Richard Wiseman?

    Wiseman schreibt immer sehr humorvoll. Allerdings mit einem eher leisen und immer zutiefst menschlichem Humor.
    Zum Beispiel in seinem neuestem Buch „Paranormalität“, dass ich gerade lese und in dem es um solche Phänomene wie Wahrsagen, ausserkörperliche Erfahrungen usw. geht und von ihm aus Sicht eines Psychologen beleuchtet werden.

    Sehr interessantes und erhellendes Buch und gut verständlich noch dazu und ausserdem wegen des lockeren und, wie gesagt, humorvollen Schreibstils äusserst gut zu lesen.

    Ein Paradebeispiel für mich, wie man mit einem freundlichem, nie diskreditierendem, humorvollem Stil esoterischen Unsinn entlarven kann.

  39. @A_Steroid:

    „und dann mein Hinweis auf das Schild “belebtes Wasser” – Reaktion schon ein paar mal: aber das ist doch die Kohlensäure….“

    Den habe ich gerade erst gelesen …

    Wie geil ist das denn? 🙂

    Kohlensäure?!? WTF?

    Humor hilft da schon in sofern weiter, als man eine gute Portion davon haben muss, um bei sowas nicht in den Tresen zu beissen! 🙂

  40. @PDP10 (#50)
    Richtig, ich denke „verstehen“ und „darüber lachen“ passen nicht zusammen.
    Wir sprechen hier wohl über zwei unterschiedliche Enden eines breiten Humorspektrums.
    Humor WEIL man etwas verstanden hat, ist hier die gute Seite (Wiseman, Bryson…). Auf der anderen Seite kann es aber leicht passieren, zu lachen, DASS etwas unheimlich kompliziert ist und man es als Nicht-Wissenschaftler doch sowieso nicht verstehen kann.
    Diese Beliebigkeit finde ich sehr unangenehm und gefährlich. Warum muss man unbedingt über Physiker in Karohemden oder Hodenknackerfische witzeln wenn man nur nebenbei Inhalt rüberbringen will? Viele zeigen ihrem Publikum, dass ihr Forschungsgebiet offenbar nur mit Plüschtieren und Geschlechtsteilen anschaulich erklärbar ist. Da bleibt doch weniger der Inhalt hängen, als dass „diese Wissenschaftler“ doch ziemlich komische aber gelegentlich unterhaltsame Leute sind, deren Tätigkeit man ohnehin nicht verstehen kann.

    Wäre es nicht gewinnbringender zu zeigen, dass der eigentliche Inhalt auch für Laien nachvollziehbar/interessant ist und das Verstehen selbst Freude macht?

    Danke für deine Empfehlung, ich werde mich mal mit Wiseman auseinandersetzen, das klingt vielversprechend!

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