Wissenschaftler haben ein langweiliges Leben, sitzen nur im Labor herum und erleben keine Abenteuer. Und Ingenieure sind Nerds, die ihren Taschenrechner geiler finden als ihre Freundin. Wer das denkt, der soll sich diese beiden Videos ansehen.

Das erste zeigt die großartige Rede eines der berühmtesten Ingenieure der Welt die von PhD-Comics wunderbar animiert wurde. Der Ingenieur, der sich darin selbst als „a white socks, pocket-protector, nerdy engineer“ vorstellt, ist niemand anderer als Neil Armstrong, der erste Mensch der einen anderen Himmelskörper betreten hat. Und was er über die Ingenieurswissenschaft zu sagen hat, ist beeindruckend und inspirierend:

„Science is about what is, Engineering is about what can be.“

Ein wunderbares Zitat…

Das zweite Video erzählt die Geschichte des dänischen Astronoms Tycho Brahe, der heute vermutlich nicht mehr so bekannt ist wie Neil Armstrong aber nicht weniger wichtige Arbeit geleistet hat. Brahe war der letzte große Astronom, der ohne Teleskop arbeiten musste. Und trotzdem waren seine Beobachtungen gut genug, um es seinem Assistenten Johannes Kepler zu ermöglichen, ein völlig neues Weltbild zu konstruieren. Und bei all seiner wissenschaftlichen Arbeit hatte Brahe noch genug Zeit, ein äußerst aufregendes Leben zu leben:

Kann jemand zufällig eine gute Biografie von Tycho Brahe empfehlen? So etwas suche ich schon seit einiger Zeit. Und wenn wir gerade dabei sind: Empfehlt mir doch gleich noch ein paar weitere gute Biografien von Wissenschaftlern! Davon kann man nie genug lesen. Denn ganz entgegen der gängigen Vorurteile haben die meistens ein ziemlich aufregendes und auf jeden Fall interessantes Leben gehabt!

11 Gedanken zu „Der Ingenieur mit den weißen Socken und der Astronom mit der goldenen Nase“
  1. „Sie beliben wohl zu Scherzen, Mr. Feynman“. Könnte man durchaus als Autobiographie eines Menschen bezeichnen, der ein fürchterlich aufregendes Leben in und außerhalb der Wissenschaft hatte.

  2. Eine Biographie, die ich bedingungslos empfehlen kann ist „Alan Turing: The Enigma“ von Andrew Hodges. Turing war einer der Vorreiter der Computerrevolution, künstlichen Intelligenz und Kryptoanalyse.

  3. Das zitierte Bon-mot von Armstrong erinnert an das Zitat „You see things; and you say ‚Why?‘ But I dream things that never were; and I say ‚Why not?‘“ von George Bernard Shaw, das wiederum von Robert F. Kennedy als auch zuvor von J.F.K. etwas verändert wiedergegeben wurde, ungefähr als „Some men see things as they are and say ‚why‘. Others dream things that never were and say ‚why not‘„. Da Letzteres in die Zeit des „Run to the Moon“ fällt, vermute ich mal, dass Armstrongs Gedanken darauf beruhten.

  4. Uncle Petros & Goldbachs Conjecture, die Geschichte eines gescheiterten griechischen Mathematikers der zur Zeit von Godel und Hardy lebt und auch mit besagten interagiert. Sehr schönes Buch, liest sich auch ziemlich fix.

  5. Oliver Sacks, Onkel Wolfram, Erinnerungen. Es ist eine autobiographische Erzählung aus seiner Kindheit. Er hatte das Glück, dass sein Onkel eine Glühlampenfabrik hatte und ihm alle gewünschten Chemikalien besorgen konnte, und seine Eltern errichteten ihm ein kleines Chemielabor im Garten. . . Später ist er mit Büchern bekannt geworden wie „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“

  6. Apropo: Wer schon Oliver Sacks gelesen, vielleicht noch in Julian Jaynes „Der Ursprung des Bewußtsein“ reingeschnuppert und ein oder zwei Bücher von Dawkins hinter sich hat, dem empfehle ich den Hard-SF-Roman „Blindsight“ von Peter Watts.

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