Letzte Woche wurde Homepage des Jet Propulsion Laboratory der NASA die potentielle Entdeckung eines extrasolaren Mondes bekannt gegeben. Mit Hilfe der Gravitationslinsentechnik hat man einen großen Himmelskörper entdeckt, der von einem deutlich kleineren Himmelskörper umkreist wird. Leider kann man nicht genau sagen, ob es sich dabei um einen Stern mit einem Planeten handelt oder einen vagabundierenden Planeten (also einen Planeten, der sich ohne Stern durch die Milchstraße bewegt) mit einem Mond. Die Beobachtungsdaten lassen beide Möglichkeiten zu und da man ein Gravitationslinsenereignis immer nur einmal beobachten kann, gibt es keine Möglichkeit, mehr Daten zu bekommen. Trotzdem ist die Geschichte sehr interessant und ich wollte heute eigentlich einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema schreiben. Und als ich dazu ein wenig mehr Informationen recherchiert habe, habe ich gemerkt, dass ich genau diese Geschichte schon Anfang des Jahres erzählt habe (bei 3600 Artikeln in meinem Blog kann man schon mal den Überblick verlieren). Die entsprechende Facharbeit („A Sub-Earth-Mass Moon Orbiting a Gas Giant Primary or a High Velocity Planetary System in the Galactic Bulge“) wurde schon im Dezember 2013 publiziert. Warum die NASA nun zum gleichen Thema nochmal eine Pressemeldung heraus gibt, weiß ich nicht. Vielleicht gab es damals auch keine (ich erinnere mich nicht mehr so genau) und man hat sie erst jetzt veröffentlicht, nachdem die Arbeit auch offiziell in einer Fachzeitschrift gedruckt worden ist (so etwas dauert in der Wissenschaft oft tatsächlich ein paar Monate).
Wie auch immer – am Stand der Dinge hat sich nicht viel geändert. Das, was ich damals geschrieben habe, gilt immer noch:
„Es ist also nicht klar, ob hier wirklich der erste extrasolare Mond beobachtet wurde. Aber es ist auf jeden Fall klar, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Instrumente werden immer genauer und immer besser und es wird nicht mehr lange dauern, bis es eine zweifelsfreie Beobachtung eines extrasolaren Mondes gibt. Im Prinzip kann es jederzeit so weit sein… „
Hoffen wir, dass es beim nächsten Mal dann auch tatsächlich eine Entdeckung ist und nicht wieder nur die Wiederholung der gleichen Nachricht ist…
#bei 3600 Artikeln in meinem Blog kann man schon mal den Überblick verlieren#
Fleissig, fleissig. 3600 Artikel in sechs Jahren sind 600 pro Jahr also fast zwei pro Tag oder drei pro Tag, wenn man mal 200 Arbeitstage rechnet.
Respekt.
[…] Über die Suche nach extrasolaren Monden und extrasolaren Planetenringen habe ich hier im Blog schon öfter geschrieben. Es gibt absolut keinen Grund, warum man annehmen sollte, dass die Planeten anderer Sterne nicht ebenfalls von Monden und/oder Ringen umgeben sind, so wie die meisten Planeten in unserem Sonnensystem. Sie zu finden ist allerdings ein klein wenig knifflig; auf jeden Fall ist es schwieriger als die Planeten selbst zu entdecken. Mittlerweile hat die Technik der Astronomen aber eine Sensibilität erreicht, mit der so eine Entdeckung möglich sein könnte. Früher oder später wird es so weit sein; vorerst sieht es aber eher so aus, als wären potentielle Entdeckungen weiterhin schwer zu interpretieren. […]