Wenn man sich regelmäßig bei Facebook & Co aufhält, muss man sich zusammenreißen um nicht den Glauben an die Menschheit zu verlieren. Da werden „Informationen“, „Fakten“ und „Nachrichten“ wie wild geteilt und je hysterischer das ganze ist, desto besser! Niemand denkt mehr darüber nach, ob das jetzt eigentlich stimmt, was das verkündet wird. Hauptsache es klingt schön dramatisch und man kann sich öffentlich darüber aufregen. Egal ob es um die EU geht, die uns angeblich wieder mal alles verbieten oder alles klauen will; um Politiker die nichts anderes wollen als uns zu verarschen; Wissenschaftler, die uns umbringen wollen; Firmen die uns abzocken und umbringen wollen: Je mehr Hysterie-Potential, desto besser. Und wenn eine Nachricht erstmal von hunderten Leuten geteilt und empört diskutiert worden ist, dann interessiert es auch niemanden mehr, wenn sich bei späterer Betrachtung herausstellt, dass sie nicht so ganz richtig war. „Was – Fukushimas Abwässer haben doch nicht Millionen Fische umgebracht? Na ja, auch egal – irgendwas fieses werden die Japaner schon gemacht und uns verheimlicht haben für das sich die Aufregung gelohnt hat!“, „Wie? Die EU will doch nicht unsere gesamtes Erspartes konfiszieren und es ist keine Geheimarmee unterwegs zu deutschen Banken? Na ja, auch egal – die EU ist auf jeden Fall das BÖSE und immer wert sich drüber aufzuregen!“. Und so weiter…
Das Internet macht es uns heute leichter als je zuvor, Informationen zu teilen. Und wir teilen die Informationen gerne! Teilen ist einfach, geht schnell und zeigt, dass man nicht einfach nur irgendein passiver Konsument ist, sondern selbst auch Ahnung hat. Wenn man Nachrichten teilt, dann kann man als gut informierter Mensch erscheinen, ohne die Nachrichten lesen zu müssen. Und – zumindest ist das meine persönliche Erfahrung – es ist tatsächlich so, dass Leute ihre Meinung anhand von Schlagzeilen in Links bei Facebook bilden, ohne den Artikel auch nur gelesen oder angeklickt zu haben. Es kommt oft genug vor, dass Leute einen Link kommentieren, den ich zu einem meiner Blogartikel gesetzt habe und mit ihrem Kommentar (unfreiwillig) klar machen, dass sie den Text eigentlich gar nicht gelesen haben.
Wenn man in den sozialen Netzwerken Aufmerksamkeit erringen will, dann reicht es nicht, provokante Artikel zu schreiben. Man muss noch viel provokantere Schlagzeilen wählen, denn im Zweifelsfall sind es nur die, die gelesen und geteilt werden. Ein Medium, dass das besonders gut beherrscht, sind die „Deutschen Wirtschafts Nachrichten (DWN)“. Wenn sich irgendwo bei Facebook Leute über irgendwas ganz heftig empören, dann stehen die Chancen gut, dass es sich um einen Artikel der DWN handelt, der mal wieder den Untergang des Abendlands heraufbeschwört.
Ich habe mich immer schon gefragt, wer diesen Kram eigentlich produziert. Netterweise hat der Elektrische Reporter das herausgefunden und der Redaktion von DWN einen Besuch abgestattet:
Gibt es eigentlich schon eine Variation von Godwin’s Law zum Thema? „Wer in einer Diskussion im Internet mit einem Artikel von DWN argumentiert, hat automatisch verloren“ oder so? Wenn nicht, dann bitte ich um eine baldige Einführung dieser Regelung…
wie zum Beweis: habe den Link auf diesen Artikel gerade auf meiner Facebook-Startseite direkt gefolgt von einem Link der DWN gefunden „Atom-Lobby öffnet die Schleusen: Fukushima bedroht den Pazifik“. Plakative Schlagzeilen, Google Maps-Image des Pazifik mit fetter gelber Giftwolke.
Ich wage auch zu unterstellen, dass die die das geteilt haben, vorher nicht mehr als die Schlagzeilen gelesen hatten.
Der ist (mir) schon länger bekannt, bei Wikipedia sind (im letzten mehrzeiligen Absatz des Abschnitts „Leben“) noch ein paar Namen von tollen Nachrichtenseiten angegeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Maier_%28Journalist%29
Ein passender Artikel zur rechten Zeit.
Ich war so frei und habe deinen Artikel als Antwort in einem Kommentar verlinkt. ^^
Mir bricht das Herz…. all die aufrichtigen Politiker und Konzerne von denen jeder einzelne die leibhaftige Personifizierung moralischer und ethischer Grundsätze verkörpert.
Ist der „Netzjournalismus“ (wenn man es denn als solchen bezeichnen möchte) überzogen? Ja, in vielen Fällen.
Aber sind wir doch mal ehrlich, den schlechte Ruf haben sie sich selbst zuzuschreiben.
Mit jedem Nahrungsmittelskandal, jedem nicht eingelösten Wahlversprechen, jeder Grundgesetzänderung haben sie sich doch ins Fäustchen gelacht und waren der festen Überzeugung das hätte keine Konsequenzen.
Und dann sind sie plötzlich im Informationszeitalter aufgewacht und voll vor die Mauer gelaufen. Und ich finde das super. Sicher: es ist nicht hübsch, das soll es aber auch gar nicht sein.
@swage: „Und dann sind sie plötzlich im Informationszeitalter aufgewacht und voll vor die Mauer gelaufen. Und ich finde das super. Sicher: es ist nicht hübsch, das soll es aber auch gar nicht sein.“
Aber Journalismus soll richtig sein. Nachrichten sollen nicht falsch oder erfunden sein. Und da kann man die Politiker und Konzerne noch so mies finden: Falsche Nachrichten sind trotzdem falsch. Nur weil du gerne glauben willst, dass eine Schlagzeile richtig ist, macht sie das noch lange nicht richtig. Aber das Thema haben wir ja schon bei deinen Aliens lange und ausführlich diskutiert und müssen das hier nicht wiederholen. Es geht NICHT darum, ob man Politiker blöd findet oder nicht. Oder ob sie Mist gebaut haben oder nicht. Es geht um „Journalismus“, der sich nicht um die Wahrheit schert sondern nur auf Hysterie und Polemik aus ist. Und um Leute, die nicht in der Lage sind, Informationen zu verarbeiten, sondern einfach alles glauben, was ihnen in Form einer hysterischen Schlagzeile entgegenschreit und alles blind und ohne denken weiterverbreiten.
Nur weil du gerne glauben willst, dass eine Schlagzeile richtig ist, macht sie das noch lange nicht richtig.
Es mag dich schockieren, aber das ist mir durchaus klar.
das Thema haben wir ja schon bei deinen Aliens lange und ausführlich diskutiert und müssen das hier nicht wiederholen
Es sind nicht „meine“ und Astrobiologie ist auch keine Pseudowissenschaft.
Es geht NICHT darum, ob man Politiker blöd findet oder nicht.
Doch, genau darum geht es. So sollte es idealerweise nicht sein und mit seriösem Journalismus hat das auch nichts zu tun, aber den haben sie in dem Moment begraben als sie den Guardian wegen der NSA Geschichte angegriffen haben.
Da ist kein Funken Mitleid in mir zu finden. Sollen sie sehen wie sie die Suppe auslöffeln.
@swage: „Da ist kein Funken Mitleid in mir zu finden. Sollen sie sehen wie sie die Suppe auslöffeln.“
Bitte Swage, lies doch mal den Artikel den ich geschrieben habe. Es geht nicht um „Mitleid“. Es geht nicht um die NSA, es geht nicht um Lebensmittelskandale oder sonst irgendein Fehlverhalten von Politikern. Niemand leugnet, dass Politiker oft Dinge machen, die man nicht machen sollte. Aber hier geht es um Leute, die eine Nachrichten verbreiten, die schlicht und einfach falsch sind. Du magst es vielleicht toll finden, wenn hysterische Medien zB behaupten, die böse EU würde uns verbieten, Gemüse im Garten anzubauen. Weil du halt die EU böse und doof findest. Aber trotzdem ist die Nachricht schlicht und einfach FALSCH. Und falsche Nachrichten zu verbreiten ist bestenfalls dumm…
Facebook? Tu ich mir nicht an. Stasiakte zum selber schreiben.
Und Leute auf die ich Wert lege, erreiche ich auch anders.
@Pilot Pirx: „Facebook? Tu ich mir nicht an. Stasiakte zum selber schreiben.“
Um Facebook geht es hier allerdings auch nicht wirklich. Der Mechanismus um den es geht, funktioniert auch bei allen anderen Verbreitungswegen im Internet.
Mache ich genauso. Wer will, der hat.
Facebook is wichtig. ^^
Zwar nicht für den „Normalo“, aber als Künstler zB Musiker machen „Gefällt mir“ Angaben insofern Sinn, das man dadurch die Aufmerksamkeit der anderen bekommt.
Diese „Follower“ sind zB für Labels und Produzenten ein Indikator, ob es sich lohnt die Musik kommerzeil zu vermarkten oder nicht. Ohne einen Fb Acc. ist man sehr schnell in der Schublade „unprofessionell“.
Und da die Masse wichtig ist, ist eben auch Facebook wichtig. Eine Plattform für Musiker ala Soundcloud mag zwar eine Aussage über die eigene Qualität liefern – aber eben nicht ob die Qualität dem Geschmack der Masse entspricht.
@ZeT „Eine Plattform für Musiker ala Soundcloud mag zwar eine Aussage über die eigene Qualität liefern – aber eben nicht ob die Qualität dem Geschmack der Masse entspricht.“
Inwiefern hat das jetzt was mit dem hysterischen Journalismus á la DWN zu tun?
Wenn immer nur „Wolf“ gerufen wird, dann hört und sieht mit der Zeit überhaupt keiner mehr hin, selbst wenn es dann einmal wirklich einmal um Kopf und Kragen geht.
Das ist es, aber das kommt eben dabei heraus wenn man echten Journalismus und Pressefreiheit bereitwillig zu grabe trägt: Informationsmüll.
Übrigens halte ich die Führungsriege der EU für einen Haufen geistig minderbemittelter Lobbyisten, deren politischer Kurs gerade dabei ist einen Bürgerkrieg in der Ukraine zu entfachen und uns in einen neuen, kalten Krieg mit den Russen, Chinesen und Indern stürzen wird.
„böse“ und „doof“ ist mir da einfach nicht Aussagekräftig genug.
@FF
genausowenig wie die Aussagen das FB komplett irrelevant ist und man selbst sowas garnicht benutzt. 😉
Sry wenns OT war.
Wegen DWN… eigentlich ne Sauerei das die sich einen seriösen Namen geben um dadurch ihren Mist in die Welt zu setzen… jemand der nicht weis was es damit aufsich hat, könnte der Vermutung erliegen, diese Seite hätte was mit seriösem Journalismus zutun.
btw: https://www.jenapolis.de/2014/04/09/studenten-der-fh-jena-entwickeln-raumfahrttechnologie/
Auch nicht schlecht ^^
Ist doch das Gleiche wie bei der BILD, die liest angeblich ja niemand, aber wenn der Tenor im erstunkenen und erlogenen Artikel passt ists den Leuten egal und der Schwachsinn in Schlagzeile und Artikel wird massenhaft und vor allem ungeprüft und unhinterfragt verbreitet.
Ein Glück ists meistens nur lästiges Geschwätz.
@ FF:
Es geht nun einmal darum, mit der Schlagzeile bereits einen Eye-Catcher zu haben. Damit dann möglichst viele Leute den Artikel lesen. Habe ich bereits vor 25 Jahren mal in einem Seminar einer renommierten Hamburger Rhetorik-Schule gelernt: wir sollten damals zu verschiedenen Themen Stehgreif-Vorträge halten. Unser Kursleiter erklärte uns damals, wie wir unser Publikum von der ersten Sekunde an fesseln könnten:
„Wenn Sie zum Beispiel einen Vortrag zum Thema ‚Abtreibung‘ halten wollen, beginnen Sie nicht mit Zahlen oder Fakten – dann schaltet die Hälfte Ihrer Zuhörer bereits ab (obwohl es sich um ein Thema handelt, das derzeit viel diskutiert wird). Provozieren Sie Ihre Zuhörer: zum Beispiel mit der Eingangsfrage „Haben Sie heute schon abgetrieben?“ Die ungeteilte Aufmerksamkeit Ihres Publikums ist Ihnen sicher. Und wenn Sie fortfahren mit ‚…stand kürzlich als Schlagzeile in der BILD-Zeitung‘ kommen Sie nicht nur gut aus der Situation heraus, sondern haben gleich den ersten Lacher. Das ist immer gut.“ (frei aus dem Gedächtnis zitiert)
@
@Pilot Pirx: “Facebook? Tu ich mir nicht an. Stasiakte zum selber schreiben.”
Um Facebook geht es hier allerdings auch nicht wirklich. Der Mechanismus um den es geht, funktioniert auch bei allen anderen Verbreitungswegen im Internet.
Das ist ja nicht mal netzabhängig, das gab es auch schon früher. Im Prinzip wie Dorftratsch mit allen Facetten, nur daß im Netzeitalter das Dorf global ist. Gibt von Reinhardt Mey ein schönes Lied, „Was in der Zeitung steht“
„Aber Journalismus soll richtig sein. Nachrichten sollen nicht falsch oder erfunden sein. Und da kann man die Politiker und Konzerne noch so mies finden: Falsche Nachrichten sind trotzdem falsch.“
Hihi. Richtig, richtig. Da hast du was Wahres gesagt, Florian!
Bei DWN weiß man aber immerhin, dass es Quatsch ist.
Und weils gerade so schön zu deiner unerschütterlichen Naivität zum Thema Wahrheitsgehalt von Nachrichten passt:
https://blog.fefe.de/?ts=adbaa624
@Hans: „Und weils gerade so schön zu deiner unerschütterlichen Naivität zum Thema Wahrheitsgehalt von Nachrichten passt:“
Inwiefern ist es naiv, wenn man davon ausgeht, dass nicht sämtliche Schlagzeilen die man irgendwo im Internet trifft, richtig sind? Nochmal: Es geht nicht um die Frage, ob Politiker/Konzerne/Medien verwerfliche Dinge machen. Es geht um Zeitungen, die falsche/überzeichnete Meldungen verbreiten. Und Menschen, die nicht daran interessiert sind, die Nachrichten zu überprüfen, sondern alles blind glauben und verbreiten.
Soso, im Video vermeldet der Herr Hermann, DWN sei von Anfang an wirtschaftlich erfolgreich. Mithin würden sie es damit besser gemacht haben als die Unternehmen, die sie so gern in Horrorschlagzeilen verwursten. Na, ob das wohl stimmt? Laut Bundesanzeiger hat Blogform in den paar Jahren, bevor sie DWN starteten, massive Verluste aufgehäuft.
@swage
Und genauso bereitwillig akzeptierst du offenbar diesen Informationsmüll als Ersatz für die Nachrichten der alteingesessenen Presse, über deren – wie bezeichnetest du es gleich noch – „Lauf gegen die Mauer“ du dich von Herzen freust.
Stimmt, zu dieser Meinung kann man kommen, wenn man nur noch DWN und ähnliche Schundmedien konsumiert.
ich denke, das problem ist weniger, daß die den dümmsten scheiss raushauen, das problem sind die kommentare …
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/04/06/cdu-denkt-ueber-ende-der-nationalen-staats-haushalte-nach
viel spaß beim besichtigen der NPD ortsgruppe beim „diskutieren“
Wie weit man mit absolut abstrusen „Nachrichten“ gehen kann hat ja in der Vergangenheit Weekly World News bewiesen.
https://www.spiegel.de/einestages/kult-boulevardzeitung-weekly-world-news-a-947260.html
Die Schattenseite des Informationszeitalters, es wird immer schwieriger, die einigermaßen authentischen Daten von einem immer schneller wachsenden Haufen von Informationsmüll herauszufiltern.
Hysterie und Polemik ist von Hetzerei nicht mehr besonders weit entfernt, und das ist das problematische an solchen „Zeitungen“.
So ein Satz taugt nicht besonders als reißerische Schlagzeile. ;
Und genauso bereitwillig akzeptierst du offenbar diesen Informationsmüll als Ersatz für die Nachrichten der alteingesessenen Presse, über deren – wie bezeichnetest du es gleich noch – “Lauf gegen die Mauer” du dich von Herzen freust.
Ursache und Wirkung. Aber stimmt schon, ein hämisches Grinsen kann ich mir schwerlich verkneifen.
Stimmt, zu dieser Meinung kann man kommen, wenn man nur noch DWN und ähnliche Schundmedien konsumiert.
Klar, die ganzen ICBM Tests und Militärmanöver sind ja auch völlig normal… wie lange brauchst du eigentlich um aufzuwachen? Der ganze Mist hat in dem Moment angefangen als die ex-Regierung der Ukraine signalisiert hat das sie von einem EU Beitritt Abstand nimmt. Sicher, es war keine gute Regierung, also hat man ein wenig nachgeholfen… ganz, ganz tolle Sache…
Die Lieblingsphrase der überall dunkle Mächte am Werk Witternden. Du hast noch vergessen, die Bezeichnung ‚Schlafschaf‘ hinzuzusetzen.
Hey Florian,
ich lese dein Blog wirklich gerne. Solange es um astronomische Inhalte geht. Aber bei deinem Kampf gegen falsche Berichterstattung und Hysterie triffst du gelegentlich die Falschen und machst im Endeffekt genau das, was du anderen vorwirfst. Das ist halt schade.
Du pauschalierst durch die Art und Weise, wie du deine Vorstellungen an den Mann bringen willst, auch wenn du das vielleicht gar nicht so meinst. Das ist mir in deinem Blog aufgefallen, besonders aber auch bei Wrint mit Holgi.
„Egal ob es um die EU geht, die uns angeblich wieder mal alles verbieten oder alles klauen will“ suggeriert, dass alle Nachrichten und Berichterstattungen, die sich um Verfehlungen der EU drehen, lächerlich sind. „“Was – Fukushimas Abwässer haben doch nicht Millionen Fische umgebracht? Na ja, auch egal – irgendwas fieses werden die Japaner schon gemacht und uns verheimlicht haben für das sich die Aufregung gelohnt hat!” greift auch indirekt Menschen an, die sich mit dem Thema genau und umfassend beschäftigen und Dinge veröffentlichen, die an den üblichen Medien vorbei gehen. Wie so oft steckst du, wenn auch möglicherweise unabsichtlich, Leute in einen Topf, die nicht zusammen gehören.
Ihr hattet bei Wrint über das Thema Kernkraft schwadroniert und dabei sämtliche Risiken bei AKWs lapidar abgewatscht und lediglich auf das Müllproblem beschränkt. Dabei ist die Gefahr, dass da mal was schief geht nicht mal so klein. Die Dinger werden schlecht gewartet und wie bei jedem Unternehmen spart auch hier der Betreiber, wo er nur kann. Die gesetzlichen Richtlinien sind teilweise sehr schwach und natürlich liegt das an der Lobbyarbeit. Aber das wird gleich mit abgewatscht. Politik bedeutet immer „Kompromisse“ machen. Je stärker aber die eine Seite (Geld), desto schlechter fällt der Kompromiss für die andere Seite aus.
Zwar nerven auch mich die Leute, die direkt Pickel bekommen, wenn nur irgendwo das „Atom“ fällt. Aber nicht alle Atomkraftgegner sind Wahnsinnige, die irrational gegen alles schießen, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.
Wollte ich nur mal gesagt haben 😉
Gruß raus
jetzt mal abgesehen von diversen skandalen, fukushima, ukraine krieg & sonstiges; FF hat natürlich recht, aufbauschen um klicks zu generieren und die „auflage“ hochzutreiben, ist KEIN journalismus. da sind die DWN ganz vorne dabei, das ist populismus reinsten wassers, die logische fortführung der BLÖD. ist mir aber immer noch „lieber“, als das, was zb das ZDF gerade abzieht (thnx hans), denn DAS ist WIRKLICH verlogen. die DWN hingegen ordne ich schon fast unter satire ein; die haben mittlerweile eh schon einen *extrem* miesen ruf…lohnt sich nicht wirklich, sich noch drüber aufzuregen. und ja, das equivalent zu godwins law…da sind die DWN in diversen foren bereits auf nem guten weg (spätetestens, als selbst fefe die als völlig indiskutabel verbrannt hat).
ps: sehr erheiternd find ich ja die überschrift „majas hatten DOCH recht: sonnensturm verpasste KNAPP die erde“. wie kann man *sowas* nicht als satire sehen? 😉
Ein „Nachrichten“generator, der, wie ZDF hier behauptet, auf den Kopp-Verlag verlinkt, ist disqualifiziert. Auf ganzer Linie.
Es ist schön, daß ich das weiß, aber wissen es auch alle anderen? Wieviele Leser werden mit solchen Aktionen mit den Ideen vertraut gemacht, die der Kopp-Verlag transportiert? Man kann tagelang über mangelnde Medienkompetenz des Volkes lamentieren, aber dieser medieninkompetente Haufen darf immerhin wählen gehen.
@dkT:
Meinst du das mit diesem türkischen Schmierer?
@bullet: ditte hier (via fefe)
https://www.freitag.de/autoren/lapple08m214/zdf-skandal-berichte-im-auftrag-kiews
„Inwiefern ist es naiv, wenn man davon ausgeht, dass nicht sämtliche Schlagzeilen die man irgendwo im Internet trifft, richtig sind?“
Ganz einfach Florian.
Weil das impliziert, dass man einige Schlagzeilen für wahr hält, solange nicht DWN drüber steht. Wenn sogar das ZDF in einer so wichtigen Angelegenheit wie dem Ukraine-Konflikt einfach die Meinung einer PR-Firma weiter gibt ohne das zu kennzeichnen, kann man daran zweifeln, ob es überhaupt neutrale Nachrichten gibt.
@Hans: „Weil das impliziert, dass man einige Schlagzeilen für wahr hält, solange nicht DWN drüber steht.“
Ähm. Nein. Das impliziert das definitiv nicht.
Bin vorher wohl im Spamfilter gelandet.
Naja dann das ganze noch einmal ohne Pöbeleien.
Leider wollen wir Menschen primär Bestätigung. Alles was uns passt hinterfragen wir weit weniger als alles was wir ablehnen. Die DWN trifft somit meist auf ein Publikum welches sich für besonders kritisch hält, in Wirklichkeit aber das genaue Gegenteil ist. Da wird grundsätzlich misstraut was von den Mainstreammedien kommt und alles was dem widerspricht wird grundsätzlich für bare Münze genommen. Wir kennen das Problem ja zur Genüge von der Alternativmedizin. Da kann man noch so großen Blödsinn behaupten und trotzdem wirds geglaubt, weil „Die Pharmaindustrie ist böse“.
Aktuell erleben wir es auch sehr stark bei der Ukrainekrise. Egal wie man dazu jetzt steht, aber viele (der „AntiWest“ Fraktion) halten die russischen Quellen für genau so Objektiv wie die europäischen. Welche besonders kritisch sind sagen vielleicht noch „beide Lügen“ und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Das ist aber Blödsinn, da hier eine sich indirekt über commen sence regelnde Medienlandschaft mit einer direkt gesteuerten Staatspresse gleichgesetzt wird.
Der Kern der Medien (bzw. Kommunikation im allgemeinen) ist es ja einem Interesse zu dienen.
Bei den Staatsmedien ist es noch recht einfach. Bei den seriösen Medien ist es das Interesse der einzelnen Journalisten (welches neben der eigenen Agenda hoffentlich immer auch die Wahrheit ist).
Das Problem ist das der Sensationsjournalismus dem selben Interesse dient wie der Dorfklatsch. Was das „Waschweib“ erzählt war zwar oft weit von der Wahrheit entfernt aber das hat keinen gestört.
Das Internet hat jetzt ein großes Problem geschaffen. Es bietet die Möglichkeit die „Waschweiber“ gezielt zu nutzen.
Erinnert sei hier an die Seralini-Studie. Eine solche Studie hätte im Normalfall zu jede Menge Rücktritten bei Greenpeace führen müssen um nur einen letzten Rest vom Ruf zu retten. Aber was war? Nichts. Einfach weil es wie Tratsch verbreitet wurde. Die wenigen die mitbekommen haben das die Studie nichts als eine dreiste Lüge war hat es noch nicht einmal gestört, weil es ja für die gute Sache war.
Lügen für die gute Sache hätte einem früher noch den kompletten Ruf versaut. Heute ist es normal.
So etwas wie die DWN gabs immer und wird es immer geben. Schlimm ist es nur das diese jetzt gezielt für Kampagnen genutzt werden können.
#Gibt es eigentlich schon eine Variation von Godwin’s Law zum Thema? “Wer in einer Diskussion im Internet mit einem Artikel von DWN argumentiert, hat automatisch verloren” oder so? Wenn nicht, dann bitte ich um eine baldige Einführung dieser Regelung… #
Ich finde, da ist ein riesiger Unterschied dazwischen. DWN Artikel sind nicht automatisch falsch, bloss weil sie bei DWN gestanden haben. Ich hab da zwar schon viel Mist gelesen, aber es gab auch Artikel, da wurde auf einen Originalartikel (zb. in Englisch) weiterverlinkt, was man ohne DWN nicht gefunden hätte. Und später kamen dann auch von anderer Seite Artikel zu diesem Thema.
Wem der gelegentliche Anteil an interessanter Info auf DWN zu gering ist, der braucht ja nicht dort zu surfen. Und gegen den Mist anzuargumentieren dürfte nicht so schwierig und aufwendig sein.
Wer aber der Meinung ist, dass zu viele Leute dort lesen, die das Auswerten von Informationen nicht beherrschen, der mag zwar in der Sache recht haben, aber letztendlich geht ihn das nichts an. Das ist ein Problem Anderer Leute.
Was man natürlich machen könnte, bei einem DWN – Artikel wäre eine Beweislastumkehr. Wer so einen Artikel verlinkt, der muss erst beweisen, dass es sich ausnahmsweise mal nicht um Mist handelt. Da wär ich dafür.
@Hans:
Natürlich gibt es keine neutralen Medien. Aber es gibt einen himmelweiten Unterschied ob eine Medienagentur aus eigenen Antrieb oder aus fremden Antrieb eine Ansicht einnimmt.
Der Fall des ZDF war übrigens lediglich Zusammenarbeit mit einer PR-Agentur des Ukrainischen Staates. Es ist durchaus Legitim wenn Medien Beiträge von solchen Agenturen größtenteils übernehmen. Solange alle Fakten recherchiert werden. Und im Falle Gysis hat das ZDF dies getan.
Man kann dem ZDF vorwerfen eine Agenda zu haben, aber nicht Propaganda zu betreiben.
Wenn man den Unterschied nicht sieht hätte man nach Fukushima ja meinen müssen das sämtliche Presse gegenüber den Grünen Rechenschaft ablegen müsste.
Presse muss nicht Objektiv sein. Presse muss sich nur an Fakten halten und es darf keine Seite für eine Interpretation dieser Fakten Benachteiligt werden. Das ist eine Freie Presse. Und nicht wie viele immer meinen das immer beide Seiten zu Wort kommen müssten.
SZ und TAZ sind beide (relativ) Seriös. Trotzdem scheinen beide in unterschiedlichen Welten zu leben.
Florian stört sich ja nicht an „subjektiven“ Journalismus sondern an unseriösen Journalismus.
Constantin Seibt hat was Kluges darüber geschrieben, Lektüre lohnt sich: https://blog.tagesanzeiger.ch/deadline/index.php/33333/pitbulls-der-demokratie/
@heino:
„Ich hab da zwar schon viel Mist gelesen, aber es gab auch Artikel, da wurde auf einen Originalartikel (zb. in Englisch) weiterverlinkt, was man ohne DWN nicht gefunden hätte“
na immerhin. nützt nur nicht viel; idr isses nämlich bei verlinkungen auf die ebenfalls idr *englische* originalquelle bei den DWN nämlich so, daß eben diese originalquelle je nach auslegung in der dtsch. „übersetzung“ mit dieser maximal das thema gemein hat. eine der gründe, warum fefe die als quelle *überhaupt* nicht mehr ernst nimmt.
@FF#34: diese aussage beruhigt durchaus 😉
@Heino: „aber letztendlich geht ihn das nichts an“
Jain. Man darf so etwas Leuten nicht verbieten. Jeder darf sich seine Informationen besorgen wo und wie er will. Aber Florian will das ja auch gar nicht. Er will für dieses Problem sensibilisieren. (Oder sich einfach nur drüber aufregen. Es ist immer müßig über Intentionen zu spekulieren 🙂 )
Ansonsten ist das Prinzip der Beweißlastumkehr gar keine schlechte Idee. Nur wer anhand etwas an einer anderen Quelle beweisen kann, warum gibt er diese dann nicht direkt an statt etwas von DWN?
@hobbes:
„Man kann dem ZDF vorwerfen eine Agenda zu haben, aber nicht Propaganda zu betreiben.“
naaaaa, die grenzen sind aber auffällig fliessend, ich darf da an das unsägliche KKleber-interview erinnern.
@Heino
Warum soll man überhaupt ein Organ lesen, dem es so offensichtlich zu 100% auf die Klickraten und zu 0% auf journalistische Sorgfalt ankommt? Warum sollte ich DWNs Sensationsmache mit werbewirksamen Klicks belohnen und Lebenszeit in die Recherche investieren, welche Körnchen von Wahrheit in den Lügengespinsten, die sie Artikel nennen, verborgen sein könnten?
@spritkopf: *strike*
@Spritkopf
#Warum soll man überhaupt ein Organ lesen, dem es so offensichtlich zu 100% auf die Klickraten und zu 0% auf journalistische Sorgfalt ankommt? #
Wird keiner gezwungen. Ich klicke da auch nur selten drauf, seit ich festgestellt habe, dass die Trefferquote so gering ist. Ich meine bloss, dass im Internet viel Mist zu finden ist, und damit muss man umgehen (lernen oder können). Dass viele es nicht können – ist unumgänglich. Für jeden, der es lernt, kommen ein paar Neulinge dazu, die es nicht können.
Und falls DWN verschwinden würde, dann käme eine andere Seite gleicher Qualität dazu. Wie bei der Hydra.
Wenn man aber nicht immer mal wieder den einen oder anderen Mount Everest unter den Misthaufen mit Namen nennt, betreibt man auf Dauer nichts anderes als Schattenboxen.
Zum Thema passt auch dieser Artikel: https://indub.io/blog/2014/04/10/deutsche-wirtschafts-nachrichten/
Und der hier: https://indub.io/blog/2014/04/10/soziale-medien-emotionale-manipulation/
Die Lieblingsphrase der überall dunkle Mächte am Werk Witternden. Du hast noch vergessen, die Bezeichnung ‘Schlafschaf’ hinzuzusetzen.
Menschen sterben, Spritkopf. Das ist nicht zu entschuldigen oder zu relativieren. Es handelt sich auch nicht um ein Gerücht. Russen mögen es nicht wenn ihre Landsleute sterben. Die schicken Panzer. Wie alt bist du eigentlich?
@swage:
Oh darf ich raten wie alt sie sind? Ich tippe mal auf 34.
37, aber gut geraten.
Dem Argument von Heino, dass es niemanden was angeht, wo sich die Leute informieren, vermag ich mich nicht anzuschließen. Das zäumt den Gaul irgendwie vom falschen Ende her auf.
Denn den medialen Krakeelern des Boulevards (ob nun off- oder online) unterlaufen ihre Falschmeldungen, ihre Zündeleien, ihre Schmähungen ja nicht aus Versehen oder, weil sie es halt nicht besser wissen. Nein, wer Tag für Tag und wiederholt solchen Informationsmüll von sich gibt, der macht das ganz bewusst und der nimmt kontinuierliche Desinformation (zumindest billigend) in Kauf. Er akzeptiert damit auch, dass andere Menschen aufgrund seiner falschen Informationen und Wertungen unter Umständen falsche Enscheidungen treffen und dadurch Schaden erleiden.
Das kann ich nicht einfach so hinnehmen. Und ich verstehe Florians Frist deswegen voll und ganz.
Und noch eines: Man kann denjenigen, die so etwas kritiklos konsumieren und verbreiten, durchaus den Vorwurf machen, dass sie damit diese Art der Desinformation fördern. Denn wenn es die Konsumenten und Multiplikatoren nicht gäbe, würden auch die Anbieter wohl von der Bildfläche verschwinden.
Jeder der mit Informationen nicht kritisch und bewusst umgeht, macht sich für die Folgen haftbar.
@Alex:
„Dem Argument von Heino, dass es niemanden was angeht, wo sich die Leute informieren, vermag ich mich nicht anzuschließen.“
Das halte ich allerdings auch für ein wenig fahrlässig.
Allerdings:
„Jeder der mit Informationen nicht kritisch und bewusst umgeht, macht sich für die Folgen haftbar.“
Soweit würde ich allerdings nicht gehen wollen. Es sei denn im Sinne von „Dummheit schützt vor Strafe nicht“.
Aber das bezieht sich eben auf die Folgen, die es für den selbst hat, der sich nicht kritisch informiert.
Wenn man belogen wird und daraufhin eine falsche Entscheidung trifft, die dritte schädigt, kann man kaum dafür haftbar gemacht werden.
Haftbar kann höchstens der Lügner gemacht werden.
Aber mir fällt zu dem Themenkomplex immer etwas ein, dass Günter Wallraff mal gesagt hat (der hatte sich ja mal bei der Bild eingeschlichen):
„Das so viele Leute die Bild-Zeitung lesen, ist nicht das Problem.
Das Problem ist vielmehr, dass 80% der Leute nichts anderes lesen“
@PDP10
Wenn man Dritte schädigt, ist man erstmal selber haftbar.
@AmbiValent:
„Wenn man Dritte schädigt, ist man erstmal selber haftbar.“
Das ist zwar in gewissem Sinne richtig – das habe ich etwas zu vereinfacht formuliert … aber so einfach ist es am Ende auch wieder nicht.
Es gibt da immerhin das Rechtsprinzip des „Im guten Glauben zu handeln“.
Wenn ich nachweisen kann, dass ich das getan habe, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Das ich mich an dem oben erwähnten Lügner schadlos halte und damit meine Haftung auf jenen „abwälze“
(Wie erfolgreich dass im Einzelfall ist, sei dahingestellt…)
2. Möglich ist auch, dass sich die / der geschädigte bei ersterem schadlos halten muss und ich aussen vor bin.
@PDP10
Es gibt natürlich zwei Fälle: In einem Fall hat man nur die Informationen des Lügners und fällt darauf rein. Dann handelt man in gutem Glauben. Im anderen Fall sagt der Lügner etwas Erlogenes und jemand anderes sagt einem die Wahrheit, und man entschließt sich aus Vorurteilen gegen den anderen dazu, dem Lügner zu vertrauen. In dem Fall hat man selbst wieder schmutzige Hände, wenn Dritte geschädigt werden.
@AmbiValent:
„Im anderen Fall sagt der Lügner etwas Erlogenes und jemand anderes sagt einem die Wahrheit, und man entschließt sich aus Vorurteilen gegen den anderen dazu, dem Lügner zu vertrauen. In dem Fall hat man selbst wieder schmutzige Hände, wenn Dritte geschädigt werden.“
Ja klar. Da bin ich ganz deiner Meinung.
Ich möchte allerdings nicht in der Haut des Richters stecken, der beurteilen muss, wieviel des Angeklagten Dummheit und wieviel eine „bewusste“ Entscheidung für die Argumente des Lügners dann eine Rolle spielen – und wichtiger noch: Dummheit schützt ja vor Strafe nicht – Hätte er / sie es denn besser wissen können?
Und wenn ja, wieviel?
😉
Ich meine: wieviel „Informiertheit“ kann man verlangen?
Da würde ich echt gerne mal einem Juristen / einer Juristin, vorzugsweise einer praktizierenden Richterin / Richter ein paar Löcher in den Bauch fragen …
Gut, das habe ich nicht richtig ausgedrückt: Mit „haftbar“ meinte ich nicht den juristischen Aspekt, sondern vielmehr die subjektiven Verantwortung (sich selbst gegenüber).
Damit will ich jedem sagen: Wenn Du nur „Bild“ und ähnliches konsumierst, dann wundere Dich bitte nicht, dass Du irgendwann im ständigen, unlösbaren Konflikt mit der Realität stehst!
Und ich finde, man sollte den Betroffenen in dem Fall schon irgendwie deutlich zu verstehen geben, dass nicht allein die Realität der Grund für diesen Konflikt ist, sondern sie selbst eben auch.
Mir begegnet immer wieder große Entrüstung nach dem Motto: „Uns hat ja keiner was gesagt.“
Ja, mag sein. Ihr habt aber auch nie nur ansatzweise gefragt.
Generell kann doch niemand verpflichtet werden, jede mögliche Frage vorsorglich und vorauseilend zu erahnen und zu beantworten. Vor der Antwort muss die Frage stehen.
Journalismus vermag als Dienstleistung dieses Nachfragen in gewissem Maße zu übernehmen. Journalisten treten, wenn sie ihren Job gut machen, im Auftrag ihrer Kunden (Leser, Hörer etc.) als Fragesteller auf – mehr oder minder gut.
Die Frage ist für mich dabei: Wenn ich einen Dienstleister beauftrage, etwas wichtiges für mich zu erledigen – entbindet mich das dann von der Pflicht, ein Auge auf die Qualität der Dienstleistung zu halten, nur weil ich gern glauben möchte, bei der Wahl des Dienstleisters die einzig richtige Wahl getroffen zu haben?
@Alex
#Dem Argument von Heino, dass es niemanden was angeht, wo sich die Leute informieren, vermag ich mich nicht anzuschließen. Das zäumt den Gaul irgendwie vom falschen Ende her auf.#
Da hast du mich ein bisschen weitgehend interprätiert. Ich schrieb:
*Wer aber der Meinung ist, dass zu viele Leute dort lesen, die das Auswerten von Informationen nicht beherrschen, der mag zwar in der Sache recht haben, aber letztendlich geht ihn das nichts an. *
Es geht darum, dass es unvermeidlich ist, dass Leute nicht mit den Informationsquellen umgehen können. Und darauf muss sich jeder selbst einstellen. Du siehst eine subjektive Verantwortung von Lesern der DWN. ICH sage, das wird dir nichts nützen, wenn du denen vorwirfst, dass sie einen Aktionspunkt haben (Quellenkritik), den sie nicht abarbeiten.
Natürlich kannst du dich hinstellen und sagen: „Mir begegnet immer wieder große Entrüstung nach dem Motto: “Uns hat ja keiner was gesagt.”
Ja, mag sein. Ihr habt aber auch nie nur ansatzweise gefragt.“
Aber das führt nur dazu, dass die Schulddiskussion schon vorab geführt wird. Am Ergebnis ändert es nichts. Deshalb sage ich, es ist deren Sache, dass sie die Informationen nicht einordnen können und das wird so bleiben. Du musst dir überlegen, wie DU mit dieser Situation umgehst, statt Änderungen von einer unbekannten amorphen Masse zu verlangen, die es nie geben wird.
Und was hältst du von diesen „Wissenschaftsmagazinen“ wie Welt der Wunder?
Jouron, meinst du mich?
Information an sich ist gut. Auch falsche. Denn ohne beide Arten kann man die richtige Information nicht trennen lernen = Denken lernen.
Leider besteht das Risiko, dass nicht jeder gleich weit kommt, beim Denken lernen. Das aber ist unvermeidlich. Ansonsten müsste man schon speziell besonders schlimme Information verbieten. Zb. Paragraphen machen gegen Hetze gegen den Staat und seine Organisationen. Sowas gabs schon in D-Land und das ist bestimmt keine gute Idee.
Also lieber auch grenzwertige oder im Zweifel falsche Informationen zulassen (Rassismus ausgenommen) und dafür versuchen, dass möglichst viele Leute „denken lernen“.
War eher an Freistetter trz danke 🙂
@ heino :
Dazu muss der ‚Fehlinformierte‘ aber zuerst einmal erkennen, das die Information falsch ist. Und genau da hängt die Idee. Wenn jemand NUR Bild liest, wird er dies niemals erkennen. Wenn Du als einziges Buch die Bibel kennst, wirst Du auch glauben was da drin steht. Dir fehlt ja jeder Vergleich.
Das Hauptproblem ist aber das Desinteresse der meisten Menschen. Informationen werden nicht hinterfragt, FB Likes kritiklos übernommen. Warum sich die Mühe machen und überhaupt lesen was dort steht. Und dann noch prüfen ob das überhaupt stimmt. Dauert vieel zu lange. Da habe ich schon 10 neue ‚Likes‘ erhalten.
Darauf zu hoffen, das ‚die Menschen‘ von alleine klug werden ist sinnlos. Wir müssen bereits den Kindern in der Schule beibringen, wie Informationen zu bewerten sind. Dann sterben solche ‚Medien‘ mittelfristig aus.
@bikerdet
#Dazu muss der ‘Fehlinformierte’ aber zuerst einmal erkennen, das die Information falsch ist.#
Nein. Weder noch. Weder MUSS der ‚Fehlinformierte‘ erkennen, dass seine Info falsch ist. Manche werden es erkennen, auch wenn sie nur Bild lesen. Viele nicht. Und dagegen kann man nichts machen.
Der Zirkelschluss: Die Bibel ist richtig, dort wird Gott bewiesen, der hat die Bibel geschrieben und deshalb ist sie richtig, hat keinen Ausweg. ENTWEDER du springst drauf an, oder halt nicht. Genau so ist es aus Sicht der (Aber-)Gläubigen mit der Wissenschaft. Gott oder der Teufel könnten ja eine Falle gestellt haben. Oder was weiss ich was.
Man muss ohne objektive Richtigs oder Falschs auskommen. Wir müssen den Kinder in der Schule beibringen, wie Informationen zu bewerten sind. Ob dann solche Medien mittelfristig aussterben bezweifle ich trotzdem. Es handelt sich um den ewigen Kampf der Meme. Und die interessieren sich nicht für richtig oder falsch. Das sind einfach Meme. Sonst nichts. Und Faulheit eines Verbreiters von Memen ist durchaus ein Mechanismus, der diesen Memen nützt.
@Florian Freistetter
Ein guter Artikel. Selbstverständlich sind fast alle Medien alles andere als objektiv und gehen zusehends in Richtung Bild Niveau, was die Gestaltung der Schlagzeilen angeht. Es ist wichtig, das öffentlich zu sagen.
Der Grund, warum ich nicht Artikel wie diesen schreibe, sind schlichtweg solche Leute wie Swage, die schlichtweg nur mit Ihrem Unwissen nerfen. Das schlimme an solchen Leuten ist, daß sie nicht nur davon absolut überzeugt zu sein scheinen, sehr schlau zu sein (sind sie nicht), sondern fast immer auch scheinbar unendliche Geduld haben, mit ihrem Unwissen überall zu nerven und jeden weiteren Kommentar des Schreibers des Artikels auseinanderzunehmen und fehlzudeuten bzw zu beweisen, daß sie von nichts eine Ahnung haben.
Für diese Geduld, Florian Freistetter, meine allerhöchste Bewunderung! Weiter so und lass Dich nicht kleinkriegen! 🙂
PS: Ich werde Antworten auf diesen Kommentar aus o.g. Gründen gar nicht erst lesen. Denn ich habe keine solche Geduld.
apopo Hysterie:
Schlagzeile von heute in dem Kasblattl „Österreich“ – „Plant Putin den Atomkrieg?“
Alle lesen das in den Öffis weil gratis verteilt.
Oje, apropos war gemeint. Schäm.
@SonnenKlar:
Coole Selbstdemontage…..
@Hobbes:
Das gesamte ÖR, speziell das ZDF ist reines Staats-Propagandfernsehen (bzw. Hörfunk). Das wurde gerade beim ZDF sogar höchstrichterlich festgestellt.
@ShadowXX/swage
Coole Selbstenttarnung 😉
@ShadowXX: Wissen Sie überhaupt was Propaganda ist? Um das zu wissen, muss man das nämlich erlebt haben. Und das geht nicht so wie im TV -sondern da nimmt man viel subtilere Methoden und die würden Sie nicht mal mitkriegen. Sie gehen lieber den Truthern auf den Leim – auch nicht schlecht.
Wie funktioniert Propaganda? Konnte man in den 70er – 80er sehr gut auf Kurzwelle erleben. Da gab es z.B. Radio Tirana Albanien, deutscher Dienst. Die brachten „neutrale Sendungen“ mit Volksmusik oder Tourismus oder sonstwas. Aber auch Nachrichten. In den Nachrichten wurde aber NICHTS negatives gebracht (ausser über die böse USA). Südafrik (Radio RSA, deutscher Dienst): kein Wort zu apartheid. usw usw. D.h. Propaganda ist NICHT „Merkel ist Klasse“ (und das stündlich) – das würde der dümmste merken (Sie auch?) – sondern wenn alle anderen NICHT mehr auftauchen würden. Daher achten alle auf den Proporz… wirds nun klar? Und die Beste Propaganda liefern Truther ab – alles behaupten, aber keine Beweise liefern. Darauf fallen genug Leute rein und nennt man auch gerne „Latrinenparolen“….
Gute Analyse. DWN ist in meinen Augen allerdings nicht zu verharmlosen. Die sind schon gemeingefährlich und mit islamischen Hasspredigern gleichzusetzen. Man schaue sich nur mal an, was sich an Kommentatoren bei denen einfindet. Die fühlen sich bei DWN zu Recht wie zu Hause.
Wie „teilt“ man bitteschön Nachrichten? Nachrichten kann man höchstens verbreiten.
moin Carla, das Wort ‚mitteilen‘ ist Dir bekannt?
weiterleiten, unterdrücken, bekanntmachen, dementieren etc pp pp
#OpenCorridorForKobane #Airdrops2Kobane ————Leider ist meine Nachricht nicht einfach eine Panikmache,sondern schiere Wirklichkeit–die kurdische Stadt „KOBANE“ ist umzingelt von ISIS-Horden..-die Menschen in Kobane brauchen dringend Nachschub und weiterhin Aufmerksamkeit–sowie Druck auf die Türkei, die jegliche Unterstützung für die Stadt unter diffusen scheinheiligen Gründen versagt oder sabotiert…..
hab mir mal den spass gemacht ist dwn seriös?deshalb bin ich hier gelandet.die nächste logische frage war ist ard seriös?schon erstaunlich was man da so findet.nachti(gegoogelt;-(