Zum Jahreswechsel wird ja gerne die Zukunft vorhergesagt. Die klassischen Wahrsager – Astrologen, Kartenleger, Seher, etc – liegen dabei aber meistens falsch. Das war 2013 so und es wird auch 2014 so sein. Mit ein bisschen Fantasie und Wissen über Wissenschaft und Technik kann man aber oft trotzdem überraschend genau Prognosen machen. Es sind daher oft die Science-Fiction-Autoren, die in ihren Visionen der Zukunft erstaunlich oft der Realität nahe kommen. Jules Verne zum Beispiel. Oder Isaac Asimov, der im Jahr 1964 folgendes über das Jahr 2014 gesagt hat:

Natürlich ist das eine selektive Darstellung. Asimov und die anderen Science-Fiction-Autoren haben sich auch jede Menge Zeugs ausgedacht, das (bisher) noch nicht passiert ist. Aber besonders die letzte im Video genannte Prognose ist erstaunlich korrekt. Es gibt in der entwickelten Welt so gut wie keinen Job mehr, bei dem es nicht nötig ist, sich auf die eine oder andere Art um Maschinen kümmern zu müssen…

15 Gedanken zu „Isaac Asimovs Vorhersagen für 2014“
  1. Ich finde besonders interessant, dass Asimov sich nicht darauf beschränkte, was kommen könnte.
    Ihn beschäftigte ebenso sehr, wie wir als Menschen damit umgehen müssen/werden/sollen/können.
    (Die Gesetze der Robotik oder bspw. die Zeitreiserei in „The dead past“ )

  2. Naja, abgesehen davon, dass man nun gerade die herausgesucht hat, die einigermaßen zutreffen, hat man die auch noch z.T. relativ großzügig interpretiert. So wäre ich nicht auf „Coffee maker“ gekommen, vor allem weil es schon in den 60ern Kaffeemaschinen gab…
    (und die rollenden Bürgersteige sieht man eher am Flughafen).
    Ein kleiner Lesetipp für zwischendurch zu dem Thema ist aber: Where´s my Jetpack von David Wilson, der nachforscht, was aus den klassischen SF-Ideen geworden ist.

  3. – Fertiggerichte gabs schon früher -> siehe Wiki
    – Bev. ein 1/2 Jahrhundert vorausberechnen mit einer abweichung von 10% finde ich nicht schlecht.
    Kennt vielleicht ein mitleser eine Quelle von historischen Bev.Prognosen ?

    Ob er auch so „lächerliche“ voraussagen wie die üblichen fliegenden autos, riesige raumstationen zum urlaub machen, von sich gab.

  4. Da gibt es auch diese Vorhersage aus dem Ladies’ Home Journal von 1900. Da wird zum Beispiel eine Erhöhung der Lebenserwartung um etwa die Hälfte vorhergesagt (von 35 auf 50 Jahre).
    https://personal.psu.edu/staff/t/w/twa101/whatmayhappen.pdf

    Woher der Autor damals wohl seine Daten hatte? Nach gapminder.org war die Lebenserwartung in den USA im Jahr 1900 schon bei 49 Jahren.

    Aber interessant zu lesen: Wie so oft werden alle möglichen Anwendungen von aktuell neuer Technologie vorausgesagt, aber wirklich neue, unbekannte Technologie ist nicht dabei (das wäre auch der wesentlich schwierigere Part). Es wird von Luftschiffen und schnellen Zügen und Schiffen (in zwei Tagen nach Liverpool) geschrieben. Kein Wort von Flugzeugen und Raketen, dabei starteten die Gebrüder Wright gerade einmal 3 Jahre nachdem dieser Artikel erschien zu ihrem Jungfernflug.

  5. @ambivalent:
    Ja sicher, weltweit war die Lebenserwartung deutlich niedriger.
    Der Artikel bezieht sich aber so scheint es mir sehr auf die USA. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl beispielsweise wird so wie ich das sehe für die USA angegeben (350-500 Mill. in „America“). Oder welche Staaten in den nächsten 100 Jahren den USA beitreten werden…“Mexico is next“. 😉
    So hätte ich vermutet dass auch die Lebenserwartung sich auf die USA bezieht. Aber das wäre schon arg daneben.

  6. Interessant, da habe ich doch gerade was zum Thema in der Huffington Post gelesen, einen schönen Fließtext (ich bin nicht so für Videos).

    Übrigens steht da nur, dass „viele“ Vorhersagen richtig waren, keineswegs, dass es die meisten oder ein großer Teil gewesen wären.

    Assimov trifft weniger die technisch-physikalischen Prinzipien, die für neue Technologien verwendet werden, sondern eher die Funktionalität und das Erscheinungsbild, wie sie der verbrauchende Mensch erlebt. So beschreibt er „Elektrolumineszenz-Leuchtplatten“ als flache Geräte, die selbst Licht abstrahlen, und auf denen Bilder und Grafiken sichtbar gemacht werden können. Nicht aber die Verwendung von Digitaltechnik, LCD oder TFT und ähnlichem.

    Trotzdem erstaunlich.

  7. @Peer

    Ja, ich habe das Buch gelesen und fand es sehr unterhaltsam. Im Jahr 1910 wurden eine Reihe von Autoren, Wissenschaftlern, Künstlern etc. gefragt wie sie sich „Die Welt in Hundert Jahren“ vorstellen würden, wobei jeder sich auf ein bestimmtes Theme konzentriert, z.B. Transport, die Rolle der Frau, Energie, Kriege, usw., aber in der Form völlig frei war. Einige schrieben Essays, andere verpackten ihr Thema in eine kleine Story oder schrieben eine fiktive „Geschichte“ der Zeit von 1910 bis 2010. Durch diese verschiedenen Stile ist das Buch relativ inhomogen und nicht jeder Abschnitt hat mir gefallen, aber im Großen und Ganzen war es faszinierend zu lesen bei welchen technischen und soziologischen Entwicklungen die Autoren recht hatten und wo sie klar blinde Flecken hatten. Videotelefone waren für sie denkbar, aber daß zukünftig Afrikaner und Asiaten gleichberechtigt neben Europäern leben würden absolut nicht.
    Eine kleine „Warnung“ noch, die Neuauflage von 2010 folgt dem Original und ist in altdeutscher Schrift gedruckt. Macht das Lesen für manche wahrscheinlich ein wenig mühsam.

  8. @DeLuRo

    Hmm, sooo umwerfend finde ich Asimovs Vorhersagen nun auch nicht, viele seiner Vorhersagen beziehen sich auf Dinge, die es 1964 schon gab, und die er nur als verbessert visionierte, also Flachbildschirme statt Bildröhren, Bildtelefon (das so gut wie keiner nutzt, obwohl es das seit den 1980ern per ISDN schon gibt) statt Wähltelefon, Fertigmahlzeiten aus dem Eisfach, Kaffeeautomaten etc., das war alles schon vorhersehbar. Ich erinnere mich an Folgen der Serie „Raumschiff Enterprise“, die ab 1964 gedreht wurden und ab 1964 im US-TV liefen, da wurde das Essen von einer Art 3D-Drucker ausgegeben, allerdings in Bauklötzchenform. Ich weiß nicht, ob die das von Asimov abgeguckt hatten oder selbst darauf gekommen sind. Die Idee von Robotern ist noch viel älter, und dass die Computer (die es in den 60ern auch schon gab) in den 2010ern in der Lage sein würden, eine Maschine zu steuern, war nun auch nicht so eine gewagte These.

    Ich hab‘ vor ein paar Monaten mal im Radio bei EinsLive gehört, dass angeblich irgendwelche Science Fiction Autoren (deren Namen ich mir unterwegs im Auto allerdings nicht notiert hatte) um 1910 Vorhersagen über Mobilkommunikation und das Internet, und sogar Facebook (in der Art wie „Leute werden sich Nachrichten über Belanglosigkeiten telegraphisch mitteilen“) gemacht haben sollen. Ich weiß nicht, ob’s stimmt, aber wenn, dann wäre das mit 100 Jahren Abstand eine großartige Vorhersage gewesen.

    Was schätzt Ihr denn, was wir (bzw. unsere Nachkommen) in 50 oder 100 Jahren haben werden? Ich werde dieses Jahr 50 und habe unter anderem die Entstehung erlebt von:

    – Kassettenrecorder (die Kassette wurde gerade 50, die ersten Geräte fanden in meiner Kindheit allgemeine Verbreitung)
    – Taschenrechner
    – Synthesizer
    – TV-Fernbedienung
    – Tastentelefon
    – Ceran- und Induktionskochfelder
    – Mikrowellenherd
    – elektrische Zahnbürste
    – Videorekorder
    – Heimcomputer, PC
    – ISDN
    – Walkman
    – Internet (BTX, Usenet, World Wide Web)
    – Laser- und Tintenstrahldrucker
    – Laptop
    – ABS, ESP, Airbags im Auto
    – Zentralverriegelung per Funk/IR
    – Musik-CD, CD-ROM, CD-R, CD-RW, DVD, DVD-R, DVD-RW
    – Minidisk
    – Mobiltelefon
    – Palmtop (Apple Newton, Palm, Windows-CE-Rechner)
    – MP3
    – Spracherkennung (Sprachwahl beim Handy)
    – Flachbildschirm
    – Pedelec
    – automatische Übersetzung
    – Smartphone, Tablet
    – LED Fahrlicht & Straßenbeleuchtung
    – automatisches Einparken, Tempomat mit Abstandsregelung, Spurfolgeassistent

    Was kommt noch alles in unser Leben?

  9. @alderamin
    was kommt noch in unserem leben. gehen wir davon aus, bei durchschnittlicher restlebenserwartung und etwas medizinischen fortschritt, hätte ich noch gut ein 1/2 jahrhundert vor mir und du auch noch fast so viel.

    Also wenns nach mir ginge müsste gar nicht mehr sooo viel kommen. wenn man sich den ganzen transhumanismus-quatsch, oder den singularitätsquatsch ansieht, also das brauche weder ich noch die menschheit.

    ich glaube wenn wir die gesamte menschheit auf einigermaßen westniveau heben könnte (wichtiger wie das materielle wären die segnungen der aufklärung, rechtstaatlichkeit, demokratie), ohne die erde zu überfordern, wäre das schon was.

    am ende braucht es nicht viel mehr, oder 😉
    https://www.youtube.com/watch?v=gMqIuAJ92tM#t=3m12

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