Vorgestern habe ich ein schönes Bild aus dem All gezeigt. Aber die schönsten Bilder bekommt man immer noch von der guten alten Erde. Die Leute auf der Raumstation haben eine wirklich tolle Aussicht. Zum Glück machen sie ab und zu Fotos, damit wir unten am Boden auch ein wenig davon haben. Im September hat die Crew der Expedition 33 dieses wunderbare Bild aufgenommen:

Das ist der 4317 Meter hohe Mount Shasta im nördlichen Kalifornien. Man erkennt schon auf den ersten Blick, dass es nicht einfach irgendein Berg ist, der da in der Gegend steht. Mount Shasta ist ein Vulkan. Unten, in der Mitte des Bildes erkennt man deutlich erstarrte Lava, die früher einmal aus dem Berg geflossen ist. Rechts neben dem großen Berg, gleich neben der Straße sieht man auch den sogenannten Flankenvulkan Black Butte. Solche „parasitären“ Vulkane entstehen an den Flanken großer Vulkane, dort, wo Spalten zur Magmakammer reichen.

Mount Shasta wird derzeit als schlafender Vulkan klassifiziert. Der letzte Ausbruch fand 1786 statt. Aber das heißt nicht, dass der Berg völlig ruhig ist. In den letzten 4500 Jahren brauch er im Schnitt alle 600 Jahre aus. Und auch heute findet man dort noch sogenannte „Fumarole“, also Dampfaustrittsstellen, die anzeigen, dass Shasta immer noch aktiv ist. Die Gegend um Mount Shasta ist zum Glück nicht sonderlich dicht besiedelt.

Irgendwann muss ich mir einmal einen Vulkan aus der Nähe anschauen. Ich finde diese Dinger enorm faszinierend. In Deutschland gibt es ja einige, aber die sind entweder schon lange inaktiv oder, wie zum Beispiel der Laacher See nicht wirklich das, was man sich unter einem klassischen Vulkan vorstellt. Den Geopark in der Eifel werd ich mir im Sommer aber auf jeden Fall ansehen. Hat jemand Tipps, wo und was man da auf jeden Fall sehen muss? Vielleicht radel ich auch die Vulkanstraße lang? Mal sehen. Für weitere Reise- und Besichtigungstipps bin ich auf jeden Fall dankbar!

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23 Gedanken zu „Mount Shasta: Ein Vulkan, vom Weltall aus gesehen“
  1. @Florian

    Hat jemand Tipps, wo und was man da auf jeden Fall sehen muss?

    Der Kaltwasser-Geysir in Andernach ist unvermeidlich. The next best thing to Yellowstone.

    Der Laacher See und Maria Laach, klar (aber Vorsicht, Gläubige!). Um das Meerfelder Maar kann man auch schön herumspazieren. Ich finde es am interessantesten, wenn es im Winter zugefroren ist.

    Die Dauner Maare sind auch sehr nett. Direkt nebenan befindet sich dei Sternwarte Hoher List, die leider im Sommer geschlossen wurde. Ob da noch Besichtigungen möglich sind oder alles dem Verfall preis gegeben ist, weiß ich nicht.

  2. In Europa: Ätna, Sizilien; die Insel ist sowieso einige Reisen wert. Wir waren Mitte September da, wohnten in Giardini Naxos (vielleicht 30km vom Berg) und durften wegen einiger Aktivität nicht ganz nach oben — es hat in den zwei Wochen oben immer etwas gedampft und ein paar mal vernehmlich geknallt. Sonst gibt es Führungen und Jeep-Ausflüge mit vulkanologischer Leitung. In der Alkantara-Schlucht (Gole [di] Alkantara, deutlich unten am Berg) kann man sich u.a. ungewöhnlich gegliederte Säulenlava angucken.

    Weiter weg: Hawai’i, Big Island, Mauna Loa und Maui’i, Haleakala. Ersterer bzw. seine Seitenkrater sind recht aktiv, aber US-typisch gut mit dem Auto zu erkunden (wenn der Highway nicht gerade mal wieder unter einem aktuellen Lavafluß verschwindet). Je nach Aktivität gibt es Führungen mit dem Parkranger — sehr zu empfehlen.

    Der Haleakala schläft seit gut 300 Jahren, ist zu durchwandern und berbergt das Keck-Observatorium. Außerhalb der Hauptsaison kann man dort oben den Sonnenauf- oder -untergang vielleicht sogar mit weniger als einigen -zig Bustouristen zusammen sehen. 😉 Die Strände auf Mau’i haben alle Schattierungen zwischen Lava und Korallensand; im Süden gibt es auch einen grünen Strand aus Olivin-Kies. Auch zu empfehlen: Ananaswein von den Hängen des Haleakala.

  3. Und wenn jetzt schon weltweite Hinweise kommen, darf da Island auch nicht fehlen 🙂
    Da gibts neben aktiven Vulkanen mit teilweise auch sehr neuen Kratern (man erinnere sich an den Eyafjallajökull) auch reichlich andere Erscheinungsformen von bunter Lava über s

  4. Die Eifel ist allerdings ziemlich hügelig, da muss man als Radfahrer gute Kondition haben. Gemütlich ist indes eine Tour durch das Ahrtal vom Rhein bei Sinzig bis Adenau beim Nürburgring (bin selbst aber nie weiter als Altenahr gefahren). Wein, Wein und nochmal Wein. Fachwerkhäuser und Klöster. Parkanlagen und Naturschluchten. Am Wochende bei schönem Wetter allerdings etwas überlaufen.

    Und nicht zu vergessen, die älteste deutsche Stadt, Castra Treverorum, besser bekannt unter dem Namen Trier, mit Porta Nigra und schöner Altstadt. Und das Moseltal mit seinen endlosen Flussschlingen, manchmal 180°, und den zahlreichen Fachwerk-Dörfchen.

    Übrigens werden im Mai an einem Sonntag die Bundesstraßen rechts und links der Mosel ab Cochem flussaufwärts für Autos gesperrt und sind nur für Radfahrer, Skater und Fußgänger freigegeben: Happy Mosel. Im Juni gibt’s einen entsprechenden Termin im oberen Mittelrheintal zwischen Koblenz und Bingen: Tal Total. Einen besseren Radweg kann man sich nicht wünschen.

    Alles wird man auf einer Tour nicht mitnehmen können, pick‘ Dir Deine Lieblingsrosinen raus.

  5. Wir waren dieses Jahr (mal) nicht auf Island, sondern in der Eifel! Da haben 14 Tage kaum ausgereicht.
    Vulkanpark mit den diversen Ausstellungen und Anlaufpunkten ist toll, auch wenn sich in den Ausstellungen manches wiederholt.
    Ich habe gerade noch mal mein gesammeltes Material durch geschaut. Kaltwasser Geysir ist spannend, aber nicht den „Wallenborner Brubbel“ vergessen https://www.wallenborn-eifel.de . Klein aber fein. Da ist auch das Mausefallenmuseum (Neroth) in der Nähe. Ansonsten haben mir besonders die vielen Freiluftausstellungen gefallen. Man kann auch in dem einen oder anderen Steinbruch rumkraxeln…und in den Bierkeller von Mendig steigen (nicht verpassen!)
    Das Observatorium soll glaube ich von einem Verein weiterbetrieben, wenn ich mich richtig erinnere. https://www.hoher-list.de//freizeit_observatorium.htm

    Wenn Du sonst noch Fragen hast (auch zu Island)…. 🙂

  6. Empfehlenswerte inaktive Vulkane in Deutschland sind unter anderem der Kaiserstuhl im Oberrheingraben direkt in der Nachbarschaft von Freiburg. Dabei handelt es sich um einen sehr einzigartigen Vulkan, da dieser nicht aus „normaler“ Lava besteht, sondern aus sogenannter Karbonatit-Lava. Das ist erkaltete Lava aus Natrium- und Calciumcarbonat. Aufgrund des hohen Carbonatanteils ist diese Lava im flüssigen Zustand schwarz (weil geringer Schmelzpunkt und daher nicht rotglühend) und im erkalteten Zustand weiss bis beige, wie Kalkstein. Neben dem Kaiserstuhl gibt es nur ein einziges anderes Beispiel für Kabonatit-Vulkane: Der Ol Doinyo Lengai in Kenja. Dessen Lava ist schwarz, erkaltet grau-weiss. Der Kaiserstuhl ist aber seit 10 Mio. Jahren (Miozän) nicht mehr aktiv.

    Um aktive Vulkane zu besuchen, ist sicher Süditalien oder die Kanareninsel Lanzarote sehenswert. Der Vesuv ist der wahrscheinlich klassischste Stratovulkan, die benachbarten, im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuv verschütteten Ruinenstädte Pompeji und Herculaneum sind mehr als sehenswert, die nahegelegenen Campo Phlegrei im Golf von Neapel mit rauchenden und nach Schwefel stinkenden Fumarolen als Zeugen der vulkanischen Aktivität ebenso.

    In Nordhessen bei Kassel gibt es noch den Naturpark Hoher Meissner, ein Vulkankomplex, der seit dem Oligozän (20 Mio. Jahre) inaktiv ist und neben dem Vulkanismus noch zahlreiche andere geologische Wunder beinhaltet.

    Viel Spass beim Reisen

  7. Ein Tipp für Lanzarote: Durch den Nationalpark Timanfaya kann man ja nur mit den Touristenbussen fahren. Aber über den Nationalpark kann man auch eine geführte Wanderung buchen. Haben wir vor ein paar Jahren gemacht. Von zu Hause aus gebucht und dann in einer kleinen Gruppe (7) eine Wanderung/Führung von ca. zwei Stunden gemacht. Es ist einfach toll in dieser Lava-Wüste nicht nur im Bus mit Bandansage und schrecklicher Musik durchgefahren zu werden. Haben wir uns auch angetan, weil man nochmal andere Ecken sieht…

  8. Ich geb’s zu! Kleine Leidenschaft von mir. Aber leider kein wissenschaftlicher Hintergrund. 🙁
    Ich finds einfach nur spannend und nachdem ich eher zufällig die ersten Vulkanlandschaften besucht habe (Auvergne, Kanaren), weil sie halt Urlaubsziel waren, wird jetzt halt das Urlaubsziel nach Vulkanen geplant und wenn Zeit und Geld nicht reichen, darf es auch mal die Eifel sein 🙂
    Leider bin ich aus Europa noch nicht rausgekommen. Aber das kann ja noch kommen…

  9. Hallo FF,
    du schreibst, Island wäre toll………,aber……
    Man muß ja nicht immer fliegen, schau dir mal die Fährpreise an:
    https://www.smyrilline.de/transport-15457.aspx
    (1€ = 7,46 Dänische Kronen)
    Und vor Ort Ticket kaufen ist noch mal günstiger.
    Zum Einstimmen auf Island habe ich noch zwei Links für dich:
    https://live.mila.is/lonid/
    und
    https://www.vegagerdin.is/umferd-og-faerd/vefmyndavelar/
    Beide sind Livestreams.

    Ich hatte mir das ganze mal vor drei Jahren zusammengesucht, um möglichst günstig nach Island zu kommen, was leider nicht geklappt hat.
    Eifel hab ich schon durch, ergab sich, weil ich dort unten jahrelang gearbeitet und gewohnt habe.

    MfG

  10. Moin,
    Die Eifel als DAS deutsche gebiet find ich zwar schön, ist aber sehr „Mainstream“, weil unglaublich bekannt. Finden sich tolle Beispiele. Du, Flori, als Jenaer, könntest zum Institut für Geowissenschaften am Burgweg pilgern und die Leute fragen. und dich auch gleich mit Infos versorgen lassen, wenn du möchtest

  11. @Chris
    Ausgehend davon, das das ganze mit einen Fahrrad passiert, dafür ist immer Platz, Bekannte haben das auch schon erfolgreich gemacht. Ich persönlich würde sogar auf eine Kabine verzichten. Ist ja auch die Fährverbindung die einen 2015 zur totalen SoFi auf die Faröer bringt.

  12. Nee, klassische Vulkane sind in der Eifel eher nicht, dafür ist die aber gerade für Geologen unglaublich interessant, und es gibt wirklich spektakuläre Aufschlüsse (für Nichtgeologen, das ist da, wo die Gesteine hervorgucken). Ich empfehle Dir wirklich, Dich mal einer Exkursion anzuschliessen. Dass die Eifel ein aktives Vulkangebiet ist, ist übrigens noch gar nicht so lange im Hirn der Geologen verankert (ein Haufen Geologen schwimmt immer noch frei). Zu meiner Studienzeit in den 80ern was alles was wir sehen postvulkanisch und die Eifel definitiv erloschen, heute gibts isotopengeochemie, seismische Tomografie und ein allgemein besseres Verständnis vulkanischer Prozesse. Der Fortschritt, der in den letzten 20 bis 30 Jahren in den Geowissenschaften gemacht wurde ist enorm.

    Noch was zu Island, auch da gibts Komponisten, noch dazu inspiriert von einer unglaublichen Landschaft. Hört mal rein!
    https://www.youtube.com/watch?v=M5-eEYLeyYM
    https://www.youtube.com/watch?v=7KwmwKgvbbo&feature=relmfu
    https://www.youtube.com/watch?v=zgn-OlLuldU&feature=related

  13. Ich würde dir unbedingt den Vesuv empfehlern..Tagesausflüge zu den phlegräischen Feldern bzw. der Solfatara und zum Stromboli inklusive. Besseres Vulkanerlebnis geht nicht. Falls das irgendwie finanzierbar ist…;)

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