Schlagzeilen über die Entdeckung einer „zweiten Erde“ im All oder Planeten, die Leben beherbergen könnten, tauchen regelmäßig auf. Meistens erweist sich die eigentliche Entdeckung bei näherer Betrachtung als wesentlich unspektakulärer als die Schlagzeile vermuten lässt. So ist es auch beim Fall des Planeten HD 40307g.

„Internationales Forscherteam findet Sonnensystem mit Planet, der erdähnliche Bedingungen aufweist“

wird da in der Pressemitteilung der Uni Göttingen verkündet. Ist jetzt also endlich die „zweite Erde“ gefunden?

Vermutlich nicht. Aber der Reihe nach. Es geht um das Planetensystem, dass den Stern HD 40307 umgibt. Bisher kannte man dort drei Planeten und als die im Jahr 2008 entdeckt wurden, war das eine wirklich tolle Sache. Damals kannte man noch wenig Planetensysteme mit mehr als einem Planeten. Noch dazu hatte man hier eines mit gleich drei sogenannten „Super-Erden“. Also Planeten, die kleiner als die Gasplaneten Neptun und Uranus sind aber doch deutlich schwerer als die Erde selbst. Mikko Tuomi von der University of Hertfordshire in Großbritannien und seine Kollegen aus Deutschland und den USA haben dieses System nochmal genauer untersucht. Allerdings nicht mit dem Teleskop. Sie haben die Originaldaten, die damals gesammelt wurden und die mittlerweile frei verfügbar sind, mit neuen Methoden nochmal untersucht. Und dabei drei weitere Planeten entdeckt, die den Stern HD 40307 umkreisen!

Die Methode, mit der die ersten drei Planeten entdeckt wurden, ist die sogenannte Radialgeschwindigkeitsmethode. Dabei beobachtet man den Stern, erstellt ein Spektrum, d.h. man spaltet das Licht in seine Bestandteile auf und sieht nach, wie viel Licht bei bestimmten Wellenlängen ankommt. Das Spektrum ändert sich, wenn sich der Stern bewegt. Es verschiebt sich, wenn er sich auf uns zu bewegt oder sich von uns entfernt. Wird der Stern nun von einem Planeten umkreist, dann macht er genau das: die Gravitationskraft des Planeten bringt den Stern zum Wackeln und er wackelt mal auf uns zu und mal von uns weg. Auch wenn man den Planeten selbst nicht sehen kann, können die Forscher über die Untersuchung der Spektren und die Verschiebung die Planeten so indirekt finden.

Damals wurden 345 Spektren aufgenommen. Tuomi und seine Kollegen haben sich die gesamten Daten nochmal vorgenommen und sie mit besseren statistischen Methoden untersucht. Mit ihren neuen Methoden war es außerdem möglich, die Sternaktivität zu berücksichtigen. Denn so wie die Sonne immer wieder von großen Sonnenflecken bedeckt ist, sind das auch andere Sterne. Und die Bewegung der Sternflecken aufgrund der Rotation des Sterns können im Spektrum die gleiche Verschiebung erzeugen, die auch die Anwesenheit eines Planeten hervor ruft. Nachdem diese Störsignale aus den Originaldaten entfernt wurden, fanden die Forscher drei weitere Planeten, die den Stern umkreisen.

So sieht das neue System mit den sechs Planeten aus (im Vergleich mit dem Sonnensystem):

Bild: Tuomi et al (2012)

Achtet auf die Skala! Die beiden Systeme sind nicht im gleichen Maßstab abgebildet. Alle sechs Planeten von HD 40307 befinden sich näher an ihrem Stern als die Erde an der Sonne. HD 40307 ist allerdings ein kleinerer, kühlerer Stern und deswegen muss ein Planet auch näher an ihn heranrücken, wenn es dort so warm sein soll, wie bei uns. Im Bild ist die „habitable Zone“ abgegbildet, also der Bereich um einen Stern, in dem theoretisch die Temperaturen gerade passen, um flüssiges Wasser und damit Leben zu ermöglichen. Wie warm es wirklich ist, hängt natürlich auch noch von vielen anderen Dingen ab, zum Beispiel der Zusammensetzung der Atmosphäre – deswegen sind im Bild noch weitere Grenzen der habitablen Zone eingezeichnet, die sich auf verschieden dicke Wolkenschichten beziehen.

Die Erde jedenfalls sitzt direkt in der normalen habitablen Zone. Genauso wie HD 40307g. Ist dort also nun Leben möglich, so wie bei uns? Vielleicht. Aber eher nicht. Denn HD 40307g ist eine „Super-Erde“. Der Planet ist viel schwerer als die Erde. Seine Minimum-Masse beträgt das siebenfache der Erdmasse. Er ist also mindestens sieben Mal schwerer als die Erde und wahrscheinlich deutlich schwerer als dieser Wert. Denn bei der Radialgeschwindigkeitsmethode lässt sich die Masse eines Planeten nicht genau bestimmen. Dazu müsste man wissen, unter welchem Winkel man auf das System blickt und das weiß man normalerweise nicht. Der Planet ist also wahrscheinlich schwerer und je schwerer er ist, desto größer ist auch die Gashülle, die er festhalten kann. HD 40307g wird vermutlich eher dem Neptun ähneln und nicht der Erde.

Ärgerlicherweise wird die Geschichte mit der Minimalmasse von den Medien gerne unterschlagen. Noch ärgerlicher ist es, wenn das schon in der Pressemitteilung der Uni selbst passiert. Als die Universität Göttingen das letzte Mal die Entdeckung einer Super-Erde verkündet hat, ist genau das geschehen und ich habe damals schon darüber gemeckert. Jetzt ist das gleiche wieder passiert und die Uni schreibt über den Planeten:

„‚Er ist etwa sieben Mal schwerer als die Erde und kreist um einen sehr wenig aktiven Stern. Es gibt keinen Grund, weshalb der Planet kein erdähnliches Klima entwickeln kann‘, so Dr. Anglada-Escudé.“

Ja, wenn er wirklich nur 7 Erdmassen hat, dann könnte das vielleicht so sein. Aber man weiß nicht, wie schwer er ist. In der englischen Universität Santa Cruz schafft man es dagegen, es richtig zu formulieren:

„Of the new planets, the one of greatest interest is in the outermost orbit from the star and has a mass at least seven times the mass of the Earth.“

Das gute an der Sache ist, dass man hier vermutlich bald in der Lage ist, bessere Werte für die Massen der Planeten zu bestimmen. Denn das eigentlich faszinierende an diesem System ist nicht die Sache mit der „zweiten Erde“. Da stehen halt die Medien drauf und die PR-Abteilungen der Unis bedienen diese Fixierung auf diesen einen Aspekt der Exoplanetenforschung leider zu gerne. Dabei gäbe es noch so viele andere interessante Sachen.

Zum Beispiel: HD 40307 hat sechs Planeten! Bis jetzt kannten wir nur drei Systeme mit mehr als fünf Planeten: HD 10180, Kepler-11 und das Sonnensystem. HD 40307 ist das vierte in dieser kurzen Liste. Und je mehr Planeten man kennt, desto interessanter sind die dynamischen Simulationen, die man durchführen kann. Die können einem auch zeigen, welche Eigenschaften die Planeten haben können und welche nicht. Wenn die Masse eines Planeten zu groß ist, dann wird das ganze System instabil. Auf diese Weise kann man die Parameter weiter einschränken und genau das wird man nun bei HD 40307 versuchen.

Tuomi und seine Kollegen haben schon angefangen. Hier sind die Ergebnisse einiger Simulationen:

Bild: Tuomi et al (2012)

Links sieht man, was passiert, wenn man die Exzentrizität der Planetenbahnen ändert. Je exzentrischer eine Bahn, desto weniger kreisförmig ist sie und desto größer sind die Chancen einer Kollision mit dem Nachbarn. Die Farben stehen dabei für das Maß an Instabilität. Schwarz und grün zeigt stabile Bewegung an, orange und rot sind instabile Konfigurationen. Man sieht deutlich, dass sich bis auf den weiter außen liegenden Planeten g keiner eine hohe Exzentrizität leisten kann. Die anderen Planeten liegen einfach zu nahe beieinander und müssen annähernd kreisförmige Bahnen haben. Das rechte Bild zeigt, was passiert, wenn man die mittlere Anomalie ändert. Das ist im wesentlichen die Position, an der sich ein Planet auf seiner Bahn befindet. Auch hier ist g der einzige, bei dem es keine Rolle spielt und alle Möglichkeiten zu gleich stabilen Bahnen führen.

Die Simulationen sind natürlich nur ein Vorgeschmack. Wenn man wirklich wissen will, was in dem System abgeht, dann braucht es eine vollständige himmelsmechanische Analyse, man braucht viel mehr und vor allem viel längere Simulationen als die, die Tuomi und seine Kollegen gemacht haben. Aber wie ich meine ehemaligen Kollegen Himmelsmechaniker kenne, werden die schon längst den Computer angeworfen haben und fröhlich vor sich hin simulieren. Wir werden also bald mit ausführlichen Analysen rechnen dürfen.

Und diese Analysen werden viel spannender sein, als die x-te Meldung über eine Super-Erde die vielleicht, eventuell, möglicherweise irgendwie gute Bedingungen für Leben bieten könnte. Denn wir haben zwar schon sehr viele extrasolare Planeten entdeckt, aber noch kaum echte Planetensysteme. Man kann die Planeten aber nicht isoliert betrachten. Die Planeten in einem System beeinflussen sich gegenseitig und wenn man verstehen will, wie ein Sonnensystem funktioniert, muss man das alles berücksichtigen (auch bzw. gerade dann, wenn man wissen will, ob es irgendwo Leben kann – siehe zum Beispiel hier).

Die drei neuen Planeten von HD 40307 sind also tatsächlich eine tolle Sache. Wir werden aus diesen System noch sehr viel lernen können. Darüber, wie Planeten entstehen und wie sie sich entwicklen. Wir werden herausfinden, ob unser Sonnensystem einzigartig oder normal ist. Wir werden vielleicht sogar etwas über die Entstehung von Leben auf anderen Planeten lernen. Irgendwann werden die Schlagzeilen von der „neuen Erde“ gerechtfertigt sein. Hoffentlich interessiert es nach all den Fehlalarmen dann noch jemanden…

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87 Gedanken zu „HD 40307g: Leben auf der Super-Erde?“
  1. @Florian Freistetter Kann man die Sonne ebenfalls mit der Radialgeschwindigkeitsmethode beobachten und das „Wackeln“ feststellen? Wenn ja, wurde das bereits gemacht?

  2. Vielen Dank für den Beitrag. Dachte ich mir schon, dass die Medien das wieder aufbauschen. Genauso dachte ich mir, dass ich hier wertvollere weil genauere Informationen kriege 🙂

  3. Hoi, ist das mit dieser hapitablen Zone nicht eigentlich nur ein menschliches Artefakt? Wenn es z.B. Lebewesen bei weit aus höheren/tieferen Temperaturen gibt, dann wäre das die hapitable Zone, dann wäre z.B. die Erde nicht darin.

    Gruß

    1. @MisterX: Seufz. Einmal möchte ich einen Artikel über außerirdisches Leben schreiben, ohne das sofort das „Aber was ist, wenn das Leben ganz ANDERS ist?“-Argument kommt. Ja, das Leben kann auch anders sein. Was weiß man schon. Aber wir können nicht danach suchen. Weil man nicht weiß, wie man bemerkt, wenn man „anderes“ Leben gefunden hat. Weil man nicht weiß, was dieses „andere“ Leben sein soll. Man kann nur nach dem suchen, was man kennt. Und wir kennen eben nunmal nur Leben auf der Erde und dieses Leben braucht flüssiges Wasser.

      @roel: Klar, die Sonne wackelt auch. Man misst ihr Wackeln sogar ganz genau. Nennt sich „Asteroseismologie“ – darüber hab ich auch schon gebloggt; weiß aber grad nicht wo (sitz im Zug und das Internet ist schlecht).

  4. @MisterX Ich hatte mich schonmal über den Begriff „habitable Zone“ aufgeregt. Leider an der falschen Stelle. Nun ja – der Begriff ist schnell falsch zu verstehen.

    Die habitable Zone ist der Bereich um einen Stern in dem die Temperatur permanent flüssiges Wasser auf Planeten ermöglicht.

  5. Der Beste SATZ!!!

    Wir werden vielleicht sogar etwas über die Entstehung von
    Leben auf anderen Planeten lernen. Irgendwann werden die Schlagzeilen von der “neuen Erde” gerechtfertigt sein. Hoffentlich interessiert es nach all den Fehlalarmen dann noch jemanden…

    Danke Florian

  6. Exzentrizität und mittlere Anomalie … irgendwie verstehe ich nicht den offenbar wesentlichen Unterschied zwischen den beiden.

    Die Exzentrizität beschreibt doch wie „elliptisch“ die Bahn ist, also 0 ist Kreisbahn und 1 ist eine Parabel, und je näher an 1, desto weiter weg vom Schwerpunkt ist das das Ding am sonnenfernsten Punkt. Okay. Damit sind bei zwei Körpern wohl alle Bahnen beschrieben (okay, der Abstand fehlt noch und die Lage im Raum).

    Nur was ist die mittlere Anomalie? Ist das der Winkel zwischen den beiden Periapsis-Punkten der Bahnen zweier Planeten oder der Winkel zwischen den Bahnebenen in der Ekliptik? Aus Wikipedia werde ich jedenfalls nicht schlau.

  7. „Genauso dachte ich mir, dass ich hier wertvollere weil genauere Informationen kriege“

    Könnte von mir sein, das Zitat. Dein Artikel weniger 🙂
    Thanks for lighting up my day and enlightening my mind. Ohne Dich würde ich so etwas gar nicht begreifen. Danke.

  8. Ups, nochmal mit (hoffentlich) korrekten HTML-Tags für größer und kleiner:

    @tina

    Kann man eigentlich auch die Wahrscheinlichkeiten dafür angeben, dass der Planet mehr als 7 mal so schwer ist wie die Erde?

    Ja, das kann man. Man ermittelt nicht die Masse direkt, sondern die Masse mal Sinus des Winkels der Planetenbahn zur Sichtlinie, und der kann von -90° bis +90° reichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Planetenmasse um einen Faktor x größer ist, als die angegebenen 7 Erdmassen im Minimum, beträgt:

    P(Sichtwinkel<i) = ∫(0,i)sin(k)dk = 1-cos(i)
    P(Faktor>x)=P(sin(i)>x)=P(i<arcsin(x)) = 1-cos(arcsin(x))

    (das riecht danach, dass es sich weiter vereinfachen lässt, aber ich hab‘ gerade nicht meine trigonometrischen Sätze parat)

    Z.B. beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der Planet mindestens 10 Erdmassen hat:

    Faktor = 7/10 = 0,7
    arcsin(0,7) = 44,43°
    P(i<44,43°)= 1-cos(44,43°) = 0,286 = 26,8%

    also beträgt die Chance, dass der Planet 10 oder mehr Erdmassen hat, ca. 27%.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass er mehr als 7 Erdmassen hat, ist natürlich 100%, denn das ist die Mindestmasse. Und für beliebig hohe Masse geht die Wahrscheinlichkeit gegen 0.

    Falls ich mich bei der Herleitung vertan habe, bitte bescheid sagen.

    1. @Alderamin: In diesem Fall ist die wahre Masse wahrscheinlich eher im unteren Bereich. Das System ist dynamisch so eng – wenn da alle Massen deutlich über der Minimalmasse liegen würden, wäre es nicht stabil. Aber es ist trotzdem noch viel Luft nach oben. Allein wenn man die Fehlergrenzen berücksichtigt, kann die Minimummasse schon bei knapp 10 Erdmassen liegen. Wenn dann noch ein bisschen was drauf kommt, ist man schnell bei Neptun…

  9. @Alderamin
    Wie immer vielen Dank für die Ausführungen.
    Eine Wahrscheinlichkeit von 27 %, dass der Planet 10 oder mehr Erdmassen hat, ist ja gar nicht mal wenig. Wäre er dann eigentlich noch ein klassischer Gesteinsplanet oder doch schon mehr etwas in Richtung Gasriese? Bin mir gerade nicht sicher, wo da die definitorischen Grenzen zwischen Super-Erden und letzterem verlaufen.
    Interessant zu wissen wäre ja auch, ob es heute schon Möglichkeiten gibt, das irgendwie durch Beobachtungen herauszufinden oder ob das noch für längere Zeit rein technisch Zukunftsmusik bleibt.

  10. @Florian

    Klar, das Ergebnis einer solchen Rechnung ist nur so genau wie die Eingangsdaten. Nachkommastellen bei den Prozenten sind hier ziemlich sinnlos, wenn der Fehler eher in der Zehnerstelle zu suchen ist.

    Aber nur mal so, um zu sehen, wie man das ausrechnen würde (hat mich auch interessiert, ein bisschen Mathe hät die Kenntnisse frisch).

  11. Heute bei SPON, dem Leitorgan für korrekten UND interessanten Wissenschaftsjournalismus, gefunden:

    Außerdem sei es sehr wahrscheinlich, dass der Planet um seine eigene Achse rotiere, erläutern die Forscher. Dadurch entstehe eine Art Tag-Nacht-Effekt, was die Ähnlichkeit zur Erde verstärke.

    (Quelle)
    Hört, hört. Eine Rotation eines Planeten um seine Achse ist wahrscheinlich. Und das könne zu einer Art Tag-Nacht-Effekt führen. Ich wundere mich über solche Zufälle immer besonders stark. Führt etwa die Rotation der Erde auch zu so einer Art Tag-Nacht-Effekt?

  12. Angenommen, dass terrestrische Wissenschaftler ein mobiles Untersuchungslabor beliebig weit von der Erde positionieren könnten, bis in welche maximale Entfernung könnten sie wohl eine begründete Vermutung über Leben auf der Erde (unter Anwendung der modernsten Analyseverfahren zB Atmosphärenzusammensetzung usw) treffen? 1 Lichtjahr, 1 Lichtmonat oder weniger?

  13. Gerade eben kam übrigens die Meldung über das Auffinden eines erdähnlichen, potentiell mit flüssigem Wasser und somit lebensfreundlichen Planeten in den Hauptnachrichten auf NDR Info. Ich habe den Eindruck, dass das eine größere Geschichte in den Medien werden könnte. Bin mal gespannt, ob es die Geschichte auch heute abend in die Tagesschau schafft.
    Ich finde das öffentliche Interesse an diesem Thema übrigens gar nicht so negativ. Ich glaube, dass man damit sehr viele Menschen erreichen kann, die sich dann eventuell auch etwas mehr für Astronomie im allgemeinen interessieren würden. Und durch das öffentliche Interesse lassen sich sicher auch leichter Forschungsgelder für diesen Bereich
    akquirieren.

  14. @Bullet das liest sich so in der Pressemitteilung der Uni Gö.

    „Da der Planet von seinem Stern etwa so viel Energie wie die Erde von der Sonne erhält, ist die Wahrscheinlichkeit von Leben stark erhöht. Der Planet könnte über flüssiges Wasser und eine stabile Atmosphäre verfügen. Vielleicht noch wichtiger ist, dass er sich wie die Erde um sich selbst drehen kann und dem Stern vermutlich nicht immer dieselbe Seite zuwendet. „Das hat einen Tag-Nacht-Effekt zur Folge und kann für die Entstehung eines stabilen Klimas wichtig sein“, sagen die Forscher.“

  15. Na, da hat aber auch die PR-Abteilung der Uni Göttingen Mist verzapft. Besonders klar formuliert ist das nicht. Hätte man nicht einfach sagen können:

    Wichtig ist, dass er seinem Stern nicht immer die selbe Seite zuwendet, so dass die Oberfläche gleichmäßig erhitzt wird.

    @Gerhard Laimer: Ich tippe mal auf maximal 1-2 Lichtjahre. Kommt aber stark auf den Winkel des Draufblicks an. Um eine begründete Entscheidung über Leben zu treffen, muss man die Atmosphäre analysieren – und das geht nur, wenn das Licht der Sonne durch die Atmosphäre scheint. Man braucht also einen Blick von der Seite auf das System, damit man Transits beobachten kann.

  16. @Mr X:

    Wenn es Lebensformen gäbe, die außerhalb unserer Definition einer habitablen Zone existieren, warum finden wir sie dann nicht in unserem Sonnensystem? Vom Merkur über Venus, Mars bis zu den äußeren Planeten haben wir so ziemlich das ganze Temperaturspektrum von Planeten vor unserer Haustür abgedeckt, aber so richtiges Leben haben wir bisher nur auf der Erde gefunden, und vielleicht ein bisschen auf dem Mars – der aber auch wieder in der habitablen Zone liegt.
    Also die herkömmlichen 20Grad-Schönwetter-Kohlenstofflebensformen sind vielleicht auf die Dauer langweilig, aber ich schätze, etwas anderes werden wir nicht so leicht finden.

  17. @roel: abgesehn davon, daß auch der PR-Text der Uni Gö schief ist, wie Phero anmerkt, ist da noch ein kleiner Unterschied.
    Original:

    Das hat einen Tag-Nacht-Effekt zur Folge und kann …

    Fälschung:

    Dadurch entstehe eine Art Tag-Nacht-Effekt

    Ich frag mich, was eine Art Tag-Nacht-Effekt sein soll. Sowas ähnliches wie aber doch nicht genau das? Hä?

  18. Verstehe ich das also richtig, dass diese „mittlere Anomalie“ in den Diagrammen den Anfangszustand der Simulation berücksichtigt? Denn diese ändert sich ja im Laufe einer Umdrehung dauernd, ist ja keine fixe Eigenschaft.

  19. @schlappohr, Mister X

    Wir haben bisher auch nur auf Erde und Mars nach Leben gesucht, wobei die Ergebnisse bei Mars (Viking) nicht völlig eindeutig waren.

    Es gibt auf der Erde Archae-Bakterien kilometertief im Gestein, habe ich mal gelesen. So etwas könnte theoretisch auch auf anderen Planeten oder Monden im Sonnensystem überleben. Und dann gibt es die Monde im Sonnensystem, unter deren Eispanzer flüssiges Wasser vermutet wird (Europa, Enceladus), die liegen weit außerhalb der habitablen Zone der Sonne. Dort könnte es Leben geben, aber das haben wir einfach noch nicht nachprüfen können, weil wir dorthin noch keinen Lander geschickt haben (und eine Atmosphäre zur Fernanalyse gibt es nicht).

    Der Punkt ist der: wir kennen bisher nur Leben auf der Erde, also wissen wir, dass Leben auf erdähnlichen Planeten möglich ist. Wie es mit nicht-erdähnlichen Planeten aussieht, wissen wir so lange nicht, bis wir auf einem solchen ebenfalls Leben nachgewiesen haben.

    Unter dieser Voraussetzung macht es Sinn, nach Planeten in der habitablen Zone zu suchen, weil diese, bei richtiger Größe, eine Menge Gemeinsamkeiten mit der Erde haben. Deswegen sind sie die besten Kandidaten für Leben. Alles weitere ist Spekulation.

  20. Hi Florian,

    ich habe deinen Beitrag so verstanden, dass die Planeten a-g alle eher Gesteinsplaneten sind und (außer g) zwischen habitabler Zone und Stern kreisen. Wenn cih mir unser System angucke, gibt es die steinigen Planeten nahe an der Sonne und die Gasriesen eher weiter draußen. Könnte das System HD 40307 noch weitere Planeten enthalten, nämlich Gasplaneten wie unseren Neptun oder Uranus ?

    Freundliche Grüße, MrFrank 🙂

  21. Beim Abstecken der Kriterien für Erdähnlichkeit wird immer gerne vergessen, daß Planeten auch Monde haben. Siebenfache Erdmasse bei HD 40307g kann auch bedeuten: ein Doppelplanet wie Erde und Mond, und bewohnbar ist der kleinere von beiden. Weit außerhalb der temperierten Zone wiederum kann ein Planetenmond sich durch Gezeitenreibung erwärmen. Er wendet dann zwar seinem Planeten immer dieselbe Seite zu, nicht aber seiner Sonne. Alles denkbare Szenarien.

  22. @tina: Alderamin hat´s wieder einmal korrekt vorgerechnet, nur noch eine kleine Bemerkung: die Wahrscheinlichkeit, dass das Ding mindestens die doppelte Mindestmasse hat, ist etwa 15%. Das ist dann Neptunmäßig, oder sogar schwerer.
    Nur wird ein Planet mit Neptunmasse in so einer warmen Gegend vermutlich ganz anders aussehen, als unser Neptun.

  23. Nur wird ein Planet mit Neptunmasse in so einer warmen Gegend vermutlich ganz anders aussehen, als unser Neptun.

    Wie würde so ein Planet denn aussehen? Mehr Wärme, also dichtere Atmosphäre?

  24. Genauer gesagt, irgendwo hat Alderamin einen Fehler eingebaut.. meine Überlegungen waren davon ganz unabhängig
    Die Wahrscheinlichkeitsdichte, auf den Kippwinkel der Bahn zur Beobachtungslinie bezogen,ist am höchsten für Bahnen, die Transits haben, oder beinahe.
    Immer die Senkrechte auf der Orbitalebene denken. Die kann beliebig orientiert sein, d.h. der ganze Raumwinkel 4pi; sr steht zur Verfügung.

  25. Ich denke, dass so ein Planet immer eine höllisch dichte Atmosphäre haben sollte.
    Nur Neptun hätt vielleicht einen eher kleinen Gesteinskern, und so ein habitable-zone Dingsda mit Neptunmasse eher einen großen. Und für Photosynthese kommt niemals genug Licht durch die Wolkendecke :8

  26. @Florian:

    Denn das eigentlich faszinierende an diesem System ist nicht die Sache mit der “zweiten Erde”. Da stehen halt die Medien drauf und die PR-Abteilungen der Unis bedienen diese Fixierung auf diesen einen Aspekt der Exoplanetenforschung leider zu gerne.

    Es stimmt, das dieses stereotype Gedöns über mögliches Leben im All an den wichtigsten Fragen vorbeigeht. Ich verfolge Presseerklärungen und andere Astro-News im Internet seitdem es außerhalb von Unis verfügbar ist, also fast 20 Jahre. Dass die Medien darauf fixiert sind, würde ich nicht unterschreiben. Die bringen – mangels eigenem Tiefgang und inzwischen gefeuerten Redaktionen – das, was ihnen vorgesetzt wird. Den Anfang dieses „Lebensquatsches“ kann man ziemlich gut bei Instituten und Raumfahrtagenturen, insbesondere bei der NASA und StSCI festmachen, die damit versucht haben der Öffentlichkeit ihr Budget und insbesondere ihre Budgetwünsche schmackhaft zu machen. Seitdem muss sich alles um Leben drehen – vom Marsmeteoriten über die Jupitermonde bis zum Exoplaneten. Mir war noch nicht aufgefallen, dass das deutsche Unis auch schon erreicht hat.

    Die einzige Möglichkeit zur Steigerung dieser Stereotypieist, dass man Leben auf dem Merkur oder in Quasaren sucht. Ich bin überzeugt, das kommt noch. Und danach suchen wir in schwarzen Löchern.

  27. @wereatheist

    Stimmt, ich hab‘ das nur eindimensional gerechnet; es gibt zwar nur genau zwei Ausrichtungen, in der die Bahnachse genau senkrecht zur Sichtlinie liegt, aber viele Orientierungen, wo uns das System die Kante zeigt (außerdem bin ich beim Faktor ein bisschen mit x und 1/x durcheinandergeraten; war halt so aus dem Stehgreif am Bildschirm eingetippt).

  28. @Alderamin: arcsin(x) ist nicht recht sinnvoll bei x>1, was aber vorausgesetzt war.
    Hey, es geht hier um Geometrie und nicht um Spaß in der komplexen Ebene 😉

  29. @Alderamin: Ich kann grad nicht mehr rechnen – zuviel Rotwein. Aber im Prinzip ist sowas wie eine ´Erwartungsmase´ möglich, und die wird dann deutlich unterhalb von 2 x Mindestmasse sein

  30. @Florian,

    ich finde das in diese Diskussion etwas untergeht das der Planet ziemlich sicher auch Monde hat. Gerade wenn der Planet eher Neptun als der Erde ähnlich sein sollte.
    Was spricht dagegen das dann auf einem dieser Monde „Leben“ entstanden sein könnte (und damit meine ich jetzt keine Grünen Marschmenschen, sondern eher sowas in der Richtung wie Bakterien).

  31. @ShadowXX

    Die Erde hat auch einen Mond in der habitablen Zone, einen ziemlich großen sogar, größer als alle Uranusmonde. Und der ist steril. Das spricht dagegen.

    Ein marsgroßer Mond wäre schon etwas anderes, aber im Sonnensystem bleiben alle Monde unter dieser Größe.

  32. @Alderamin

    Du vergisst die ganzen Monde in unserem Sonnensystem bei denen manchen Wissenschaftler glauben das es dort einfaches Leben geben könnte. Wie z.B. Titan (der sogar eine Atmosphäre hat), oder die ganzen anderen wo man unter dem Eis vielleicht leben vermutet.

    Dagegen sollten es die Monde von HD40307g richtig paradiesisch haben. Wie gesagt: wir reden hier von Bakterien oder so und nicht von Wesen mit Antennen auf den Köpfen.

  33. Moin zusammen,

    ich oute mich jetzt mal als Mathe/Physik-Super-DAU, stehe aber durchaus auf greifbare Vereinfachungen:
    Was bedeutet „7 Erdmassen“ konkret?
    Wäre ich dann gefühlte 7x schwerer, wenn ich auf solch einem Planeten stehen würde?

    fragt sich der
    Intensivpfleger

  34. Nein, denn du musst bedenken, dass du höchstwahrscheinlich auch weiter vom Mittelpunkt entfernt sein wirst. Das gelte nur, wenn die Dichte des Objektes sehr viel höher ist.
    Bei gleicher Dichte ergibt sich nach ein bisschen rechnen:
    g’=k^(1/3) * g
    Wenn g‘ die neue Beschleunigung, g die alte und k der Faktor zwischer alter und neuer Masse ist.
    Konkret: Für k=7 wärst du ca. 1.9 mal schwerer.

  35. @ShadowXX

    Ich vergesse diese Monde durchaus nicht, die aber in einem Bereich des Sonnensystems entstanden sind, wo die Temperaturen viel geringer sind und sie deshalb mehr flüchtige Stoffe halten konnten, wo auch mehr flüchtige Stoffe bei ihrer Entstehung vorhanden waren, die aber damit auch weit außerhalb der habitablen Zone sind, in der flüssiges Wasser an der Oberfläche Bestand haben kann. Ohne Gezeitenwärme wäre der Ozean unter Europas Eisschicht längst durchgefroren, und bei Titan besteht ohnehin nur eine sehr optimistische Chance auf Leben, weil dort Wasser die Rolle von Gestein spielt und Methan die des Wassers. Methan hat aber ganz andere Eigenschaften als Wasser, und bei den geringen Temperaturen auf Titan finden dort chemische Reaktionen nur sehr viel langsamer statt als auf der Erde. Das sind keine guten Voraussetzungen für die Entstehung von Leben.

    Was mit einem Mond der Größe unseres Erdmondes passiert, wenn er sich in der Nähe seiner Sonne bewegt, zeigt unser Erdmond, aber auch der Merkur oder der Mars. Der Mond hat sicherlich beim Late Heavy Bombardement durch Asteroideneinschläge eine Menge Wasser abbekommen, genau wie die Erde, aber es ist nichts davon übrig geblieben, nur Krater. Atmosphäre? Fehlanzeige. Beim Merkur genauso. Mars ist ein gutes Stück größer und weiter weg von der Sonne und ihrer UV-Strahlung und ihrem Sonnenwind, die Wasser zum Verdunsten bringen, Wassermoleküle zerlegen und Atmosphäre wegerodieren können, aber selbst dem Mars ist nicht viel Atmosphäre geblieben. Den kleineren Monden Europa und Titan wäre es kaum anders ergangen (deren Wasserreichtum auch nur im äußeren Sonnensystem entstehen konnte).

    Es braucht schon einen Körper, der in der Masse zwischen Mars und Erde liegt, um flüssiges Oberflächenwasser und eine Atmosphäre in Sonnennähe halten zu können. Es ist theoretisch nicht ausgeschlossen, dass ein Planet von 7 oder 15 Erdmassen einen solchen hat, aber ein solcher ist sicherlich nicht besonders wahrscheinlich. Es gibt über 100 Monde im Sonnensystem, und keiner ist annähernd so groß wie die Erde, nicht einmal wie der Mars.

    In ein paar Jahren wissen wir vielleicht mehr aus den Transitbeobachtungen von Kepler und CoRoT.Wenn denen ein Mond im Transit auffällt, dann wird das ein großer sein, der ist viel leichter zu entdecken, weil er mehr Licht seines Sterns abschattet.

  36. @ShadowXX: „Dagegen sollten es die Monde von HD40307g richtig paradiesisch haben. Wie gesagt: wir reden hier von Bakterien oder so und nicht von Wesen mit Antennen auf den Köpfen.“

    Spekulieren kann man viel. Aber es bringt halt wenig, solang man nicht die Möglichkeit hat, es zu überprüfen.

  37. Vor einigen Jahren wurde festgestellt, daß es unmöglich sei, anhand der Beobachtungen der nSatelliten feststellen zu können, ob es auf der Erde Leben gibt.

    Zugegebenermaßen kann diese eindeutige Aussage ungenau sein, da sie nur aufgrund Spektren aus näherer Umgebung gewonnen wurde (500 km) und nicht aus wesentlich aussagekräftigeren Hochentfernungsspektren (70
    0 Lj).

    Man arbeitet derzeitig noch an einer Skalierung der Idioten.

    1. @glaubinet: „Vor einigen Jahren wurde festgestellt, daß es unmöglich sei, anhand der Beobachtungen der nSatelliten feststellen zu können, ob es auf der Erde Leben gibt.“

      Und wer soll das gesagt haben?

  38. Interessanter Artikel. Wie groß wäre die Anziehungskraft auf der Oberfläche von 40307g, falls er die gleiche Dichte hätte wie unsere Erde und 7 mal deren Masse ? Wäre sie g= 7*9,8m/s2 ? Oder wäre sie deutlich geringer als dieser Wert, da der Abstand von der Oberfläche zum Zentrum bei 40307g ja dann größer ist als auf der Erde?

  39. moin Gonratherhof, bei gleicher Dichte sind Masse und Volumen äquivalent, bei angenommener Kugelform des Planeten ergibt sich also Rg=kubikwurzel(7)·Re=1,9·Re, Mg=7Me. Jeweils mit ‚e‘ für die Erde, mit ‚g‘ für HD 40307g. Bei Vernachlässigung der Zentrifugalbeschleunigung ergibt sich die gesuchte Schwerebeschleunigung zu

    gg=G·Mg/Rg²=(7/1,9²)·G·Me/Re²=1,9·ge=19m/s²

    wobei die beiden ‚1,9‘ nicht denselben Wert darstellen, nur dieselbe Zahl.

    Mensch wöge dort also in etwa doppelt so viel als hier.

  40. @rolak, vielen Dank für Deine Rechenhilfe, ich hatte sowas vermutet. 7ge wäre m.E. auch nicht besonders lebensfreundlich, zumindest nicht in der Art, wie wir es kennen.

  41. […] Таким образом, планета может оказаться еще тяжелее, а чем тяжелее планета, тем больше газовая оболочка, которую она может удержать. Следовательно, HD 40307g может быть и планетой, похожей на наш Нептун, пишет Фрайштеттер в scienceblogs.de. […]

  42. @Alderamin: Heute habe ich endlich mal Zeit und Lust aufgebracht zum Rechnen:

    Kippwinkel gegenüber ´auf Kante´-Position sei φ.
    Dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Orbit diesen Winkel hat, ∝ cosφ. Der Cosinus ist bereits unsere gesuchte Verteilungsfunktion, da
    ∫ cosφ dφ = 1 bei Integration von 0 bis π/2
    Der Umlaufsinn ist egal (Problem ist symmetrisch).
    Nun ist die wahre Masse gerade
    M = Mmin/cosφ
    Also Erwartungswert = ∫ Mmin/cosφ ⋅ cosφ dφ = ∫ Mmin dφ = π/2 ⋅ Mmin
    Älso knapp 11 Erdmassen.

  43. @wereatheist

    Hatte auch noch keine Zeit, aber ich denke, die W’keit dass der Sichtwinkel > i ist, ist das Verhältnis der Fläche einer Kugelkappe auf dem Einheitskreis mit Öffnungswinkel i zur halben Fläche der Einheitskugel, also 2*pi. Sorry, muss jetzt weg.

  44. „Ich frag mich, was eine Art Tag-Nacht-Effekt sein soll. Sowas ähnliches wie aber doch nicht genau das? Hä?“

    Vielleicht meinen sie damit dass es nicht das Erden-Tag-und-Nacht ist (jeweils 12 h) sondern eben in anderen Zeitabständen. Deswegen eine „Art“ Tag und Nacht, ähnlich wie wir es kennen, aber nicht gleich.

    Vielleicht haben sie sich dahingehend aber auch keinerlei Gedanken gemacht. 😉

    1. @Nighthunter: „Vielleicht meinen sie damit dass es nicht das Erden-Tag-und-Nacht ist (jeweils 12 h) sondern eben in anderen Zeitabständen. Deswegen eine “Art” Tag und Nacht, ähnlich wie wir es kennen, aber nicht gleich.“

      Es geht um die gebundene Rotation. Ist ein Planet zu nah an seinem Stern, dann stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Umlaufzeit und Rotation ein. Der Planet braucht dann genau so lange für eine Drehung um die Stern wie für eine Drehung um seine Achse. Darum ist eine Hemisphäre dann IMMER hell und die andere immer dunkel. Ist aber bei diesem Planeten eben nicht der Fall, es gibt einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus.

  45. @FF: oh, das ist mir neu. Es gibt also so eine Art Mindestabstand und eine dazugehörige Masse1/Masse2/Abstand-Funktion, die das abbildet? Das war mir nicht klar.

  46. Bei den Diagramm mit der Stabilität der Bahnen, was ist da auf der y-Achse genau aufgetragen?
    Ist das auf eine gewisse Zeit gerechnet worden (Chance, das etwas in x Jahren passiert oder ob etwas überhaupt passiert)?

  47. @Florian

    Ich weiß es hat nicht wirklich was mor diesem Beitrag zu tun,
    aber könntest Du bitte einen Beitrag zu dem Asteroiden machen,den die NASA am 5.11.2012 in einem Bericht erwähnt hat.

    Vielen Dank…

  48. @JaJoHa

    Im Diagramm links sind die Exzentrizitäten der Bahnen und im Diagramm rechts die Mittleren Anomalien (Orte der Planeten auf ihren Bahnen, gemessen als Winkel zwischen den Geraden Stern-Planet und Stern-sternnächster Punkt der Bahn) dargestellt. Die bunten Skalen geben die Lebensdauern in Jahren an.

    Wobei ich auch nicht verstanden habe, was die Position auf der Bahn für einen Einfluss auf die Stabilität haben soll, zumal sie sich laufend ändert (wenn’s nicht gerade die aktuelle Position ist); die inneren Planeten überholen dabei notwendigerweise immer wieder die äußeren. Es gibt zwar möglicherweise Bahnresonanzen, aber wenn die in der Graphik dargestellt sein sollen, dann weiß ich nicht, wie man diese lesen soll.

  49. @Alderamin: „Wobei ich auch nicht verstanden habe, was die Position auf der Bahn für einen Einfluss auf die Stabilität haben soll,“

    Stell dir zwei Planeten vor, die auf resonanten Bahnen sind. Die lassen wir einmal in einer Konfiguration starten, wo beide sich auf der gleichen Seite des Sterns befinden und den geringsten Abstand zueinander haben. Dank der Resonanz wiederholt sich das immer wieder und die Störungen schaukeln sich auf -> Instabilität.

    Startet man dagegen auf unterschiedlichen Seiten, kriegt man Stabilität. Ich hab hier mehr über Simulationen mit Variation von M geschrieben: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/05/20/ordnung-und-chaos-in-extrasolaren-planetensystemen-teil-4-die-dynamik-des-tres2-systems/

  50. @Alderamin
    Ja, aber wie ist jetzt die Angabe zu interpretieren?
    An dem Balken für die Farbkodierung sehe ich irgendwie keine Achsenbeschriftungen außer einige Zahlen ohne Einheit. Das würde ich spontan als Wahrscheinlichkeitswert interpretieren, oder liege ich damit falsch?

    1. @JaJoHa: Das die Farben den Grad der Stabilität angeben hab ich ja im Text erklärt. Was GENAU die Zahl bedeutet, ist schwerer zu erklären. Da gehts um eine Frequenzanalyse nach Laskar, das ist ein mathematisches Verfahren, mit dem man die Stabiliät von Orbits bestimmen kann. Lässt sich aber leider nicht mal eben so erklären…

  51. @Rene: „könntest Du bitte einen Beitrag zu dem Asteroiden machen,den die NASA am 5.11.2012 in einem Bericht erwähnt hat.“

    Da ich nicht weiß, welcher Asteroid oder welcher Bericht gemeint ist, kann ich das nicht tun. Aber:

    *) Egal welcher Asteroid das ist, er wird nicht mit der Erde kollidieren
    *) Lies mal das hier: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/02/asteroidenabwehr-apophis-die-medien-und-wie-man-sich-informiert.php
    *) Oder das hier: https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/03/der-asteroid-2012-da14-in-bild-und-ton.php

  52. @Florian

    Ich glaube er heißt 2012 S1…(Bin mir da aber nicht sicher)….

    P.S…meine frage war nicht ob er mit der Erde zusammenstößt…

    Troz. Vielen Dank…finde deine Beiträge sehr lehrreich..

  53. @Florian Freistetter
    Kommt das im Kontext mit „Frequency Map Analysis“ vor? Weil das ist ein Ergebnis was Google angibt.
    Weil ich glaube dann habe ich so was ähnliches mal gesehen.
    Auf jeden Fall danke für die Auskunft

  54. P.S

    Ich bin keiner von diesen Esoterik „Anhängern“ die glauben das die Welt im Dezember untergeht…

    Hab einfach beschlossen mich mal auf ein neues Thema einzulassen.

  55. @Florian

    Stell dir zwei Planeten vor, die auf resonanten Bahnen sind. Die lassen wir einmal in einer Konfiguration starten, wo beide sich auf der gleichen Seite des Sterns befinden und den geringsten Abstand zueinander haben. Dank der Resonanz wiederholt sich das immer wieder und die Störungen schaukeln sich auf -> Instabilität.

    Danke. Ich wusste bisher nicht, dass bei resonanten Umlauzeiten die Position der Planeten eine Rolle spielt (bis auf die daraus folgenden verschiedenen Distanzen bei der nächsten Begegnung aufgrund der Bahnexzentrizitäten).

  56. @Alderamin: Ich hatte ja die gleiche Frage weiter oben, hab zwar dann kapiert was im Diagramm gezeigt wurde, aber die Ursache wurde erst jetzt erklärt. Manchmal lohnt sich einfach geduldiges Warten auf eine Antwort 😀

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