Am 17. Oktober wurde das Nationale Institut für Wissenschaftskommunukation (NaWik) eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Institut der Klaus Tschira Stiftung und des Karlsruher Instituts für Technologie. Sein Ziel ist, den Wissenschaftlern in Deutschland die Wissenschaftskommunikation beizubringen. Man soll lernen, wie man Wissenschaft verständlich kommuniziert.

Im offiziellen Video zur Eröffnung heißt es:

„Weshalb sehen wir im Fernsehen immer dieselben Klimaexperten oder Astrophysiker, obwohl es doch so viele mehr von ihnen gibt? Ein Grund könnte sein, dass bislang nur Naturtalente den Dialog mit der Öffentlichkeit wagen. Denn Kommunikation ist meist kein Teil einer wissenschaftlichen Ausbildung.“

Es ist sicherlich richtig, dass wissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit derzeit hauptsächlich von den „Naturtalenten“ durchgeführt wird. Aber meiner Meinung nach liegt das nicht unbedingt nur daran, dass eine entsprechende Ausbildung fehlt. Und ich behaupte, dass das NaWik auch mit seinen Kursen zur Wissenschaftskommunikation nicht viel daran ändern wird, dass immer der gleiche Klima- oder Astronomie-Experte im Fernsehen zu sehen ist.

Ich halte es für eine äußerst gute Idee, den Wissenschaftler beizubringen, wie man mit der Öffentlichkeit über Wissenschaft spricht. Jeder Forscher sollte lernen, wie man Interviews gibt, wie man Vorträge hält, Artikel für Medien schreibt oder Blogs & Co benutzt. All das kann man am NaWik lernen. Aber das Problem liegt meiner Meinung nach ganz wo anders. Es geht nicht darum, dass die Wissenschaftler nicht über ihrer Forschung reden wollen. Ich kenne genug, die nicht nur gerne Öffentlichkeitsarbeit machen würden, sondern auch recht gut darin sind, über ihre Forschung verständlich zu reden. Aber die Forscher können keine Öffentlichkeitsarbeit machen, selbst wenn sie wollen. Denn so wie die Wissenschaft derzeit organisiert ist, schadet sich jeder Forscher selbst, der zu viel Zeit für Öffentlichkeitsarbeit aufwendet.

In der Wissenschaft zählen die Publikationen. Wer am meisten publiziert, der hat die besseren Chancen, einen guten Job zu bekommen; eine permanente Stelle oder die Finanzierung für das nächste Forschungsprojekt. Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit oder der Lehre spielt da kaum ein Rolle. Wer Jahr für Jahr todlangweilige Vorlesungen hält aus denen die Studenten scharenweise flüchten; wer noch nie in seinem Leben einen öffentlichen Vortrag gehalten oder an einer öffentlichen Veranstaltung der Uni teilgenommen hat, der hat immer noch die besten Karrierechancen. Wer sich dagegen viel Mühe gibt, gute Vorlesungen zu halten und viel Zeit in die Vorbereitung der Lehre und die Betreuung der Studenten steckt; wer öffentliche Veranstaltungen organisiert, Vorträge hält oder populärwissenschaftliche Artikel für die Medien schreibt, der erhöht damit seine Karrierechancen nicht, sondern verringert sie oft sogar noch. Denn all dieses Engagement für Öffentlichkeitsarbeit und Lehre kostet Zeit. Zeit, die nicht mit Forschungsarbeit verbracht werden kann. Wer weniger forscht, der publiziert weniger. Und da Publikationen die einzige Währung in der Wissenschaft sind, überlegt es sich jeder Wissenschaftler zweimal, ob er oder sie sich die Zeit für solche „unbezahlten“ Aktivitäten nehmen kann.

Eine Wissenschaftlerin sitzt ja nicht in ihrem Büro und überlegt sich: „Hey, ich habe einen so interessanten Job. Ich mache jeden Tag so viele tolle Sachen. Das würde sicher auch den Rest der Welt interessieren. Ich würde den Leuten da draußen gerne etwas darüber erzählen. Aber leider habe ich noch keine vernünftige Kommunikationsausbildung absolviert, also lasse ich das lieber.“

Nein, wenn dann läuft das eher so: „Hey, ich habe einen so interessanten Job. Ich mache jeden Tag so viele tolle Sachen. Das würde sicher auch den Rest der Welt interessieren. Aber ich muss unbedingt noch diese Messungen fertig bekommen. Und mein Chef wartet schon seit gestern auf die neuen Ergebnisse, die müssen so schnell wie möglich publiziert werden. Der hat gestern schon so komisch geschaut, als ich schon um 20 Uhr nach Hause gegangen bin. Die Publikation muss unbedingt in der nächsten Woche noch raus, damit ich die Referenz noch in meinen Projektantrag schreiben kann. Ansonsten ist meine Publikationsliste zu dünn und ich bekomme die Stelle auf keinen Fall.“

Man sieht deshalb immer wieder den selben Astrophysiker im Fernsehen, weil der es sich leisten kann, ins Fernsehen zu gehen. Harald Lesch – ich nehme mal an, er ist gemeint – hat seit 1995 eine Professur an der Uni München. Als er 1998 damit begann, die Serie „Alpha Centauri“ zu moderieren, musste er sich keine Gedanken mehr über seine wissenschaftliche Karriere machen und war frei, diverse Projekte im Fernsehen zu verfolgen. Ein Wissenschaftler, der erst am Beginn seiner Karriere steht, könnte sich dieses Engagement vermutlich nicht leisten, selbst wenn er wollte.

Eine Einrichtung wie das NaWik ist sicherlich eine gute Idee und es ist gut, dass es nun existiert. Aber das Problem ist viel grundlegender; es ist ein politisches Problem. Solange in der Wissenschaftsförderung und bei der Beurteilung wissenschaftlicher Karrieren weiterhin nur die Forschungsarbeit und die Publikationen eine Rolle spielen, kann man noch so viele Kurse in Wissenschaftskommunukation anbieten: Die Wissenschaftler werden es sich nicht leisten können, sie zu absolvieren. Es werden weiterhin nur die Idealisten und Naturtalente „den Dialog mit der Öffentlichkeit wagen“. Natürlich könnte man das leicht ändern. Man müsste den Forschern nur die Möglichkeit geben, Öffentlichkeitsarbeit zu machen, ohne dabei ihre Karriere zu beschädigen. Engagement in Lehre und Öffentlichkeitsarbeit sollte bei der Beurteilung eines Wissenschaftlers genauso viel wert sein wie die Forschungsarbeit. Das ist keine unvernünftige Forderung, denn meiner Meinung nach ist Wissenschaft mehr als nur reine Forschung. Wenn diese Forschung nicht auch weitergetragen und kommuniziert wird, ist sie sinnlos. Kommunikation über die Forschung sollte genau so wichtig sein wie die Forschung selbst.

Wenn heute irgendwo eine Stelle an einer Uni ausgeschrieben wird, dann beinhaltet die meistens auch die Verpflichtung, ein paar Stunden pro Woche zu lehren. Als ich zum Beispiel an der Uni Jena gearbeitet habe, waren es bei mir 4 Stunden pro Woche; mein Chef, der eine Professur innehatte, musste 8 Stunden Lehre pro Woche leisten. Was würde dagegen sprechen, Stellen auszuschreiben, die 20 oder 30 Stunden Lehre pro Woche beinhalten? Die Wissenschaftler die gut darin sind, zu lehren und Spaß daran haben, könnte sich auf so eine Stelle bewerben und den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Wissensvermittlung legen. Und wer keinen Bock auf Vorlesungen hat, der bewirbt sich um eine Forschungsstelle. Gleiches könnte man auch mit der Wissenschaftskommunikation machen (wie es nebenan auch Markus Pössel in einem lesenswerten Artikel fordert).

Ein Wissenschaftler sollte sich nicht schämen müssen, wenn er weniger Publikationen vorzuweisen hat, als sein Kollege, wenn er als Ausgleich dazu Erfolge in Lehre und Öffentlichkeitsarbeit nachweisen kann! Wenn es sich lohnt, Wissenschaftskommunikation zu betreiben, wenn das Engagement dafür die eigene Karriere fördern kann und ihr nicht schadet, dann werden Institute wie das NaWik sich vor Teilnehmern kaum retten können. Aber so lange die Situation so bleibt wie jetzt, werde sich vermutlich auch am NaWik nur die Leute treffen, die sich sowieso schon auf diesem Gebiet engagieren (Ich hab dazu keine Infos auf der Homepage gefunden, aber: Wer zahlt die Kurse eigentlich? Sind die für die Teilnehmer kostenlos? Wer zahlt die Reisekosten, usw? Die meisten Arbeitsgruppen haben schon zu wenig Geld, damit ihre Leute auf alle relevanten wissenschaftlichen Konferenzen fahren können. Da wird man kaum Geld ausgeben, um jemand zu einer Interview-Schulung nach Karlsruhe zu schicken?).

Ich weiß nicht, wie man das Problem lösen könnte. Das NaWik ist ja keine politische Lobby-Organisation und es ist nicht seine Aufgabe, solche Themen zu behandeln. Aber irgendjemand bzw. irgendeine Organisation müsste diese Überzeugungsarbeit leisten. Aber das wird vermutlich nicht passieren. Wenn Universitäten Stellen ausschreiben, dann werden sie weiter ausschließlich „exzellente und international anerkannte Forschung“ fordern, und ob jemand Kurse am NaWik absolviert hat oder nicht wird keine Rolle spielen. Wenn Fördergemeinschaften wie die DFG Projekte begutachten, dann wird weiterhin die Länge der Publikationsliste eine wichtige Rolle spielen und die Liste der populärwissenschaftlichen Vorträge kann noch so lang sein, sie wird eine kürze Publikationsliste nicht wett machen können.

Ich bin gespannt, wie die Arbeit des NaWik in der Praxis ablaufen wird. Das Institut hat ein gutes Programm und kompetente Dozenten. Aber ich befürchte, sie werden nichts an der grundlegenden Situation ändern können. Solange Wissenschaftskommunikation nicht als wichtiger und wertvoller Teil der wissenschaftlichen Arbeit gesehen und entsprechend behandelt wird, solange werden es sich die meisten Wissenschaftler nicht leisten können, sich hier zu engagieren.

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60 Gedanken zu „Wissenschaftskommunikation muss sich lohnen!“
  1. Die meisten „Sofskills“ wie zB gute Kommunikationsfähigkeiten sind in der realen Welt leider nicht viel Wert… das merke ich in meiner momentanen Situation zum Beispiel dadurch, dass mir „Bachelor of Science“ von einer Fachhochschule bei meinem Wunschstudium an der Uni Wien nur angerechnet wird, wenn ich noch ca 30ECTS „nachbringe“ und dort zusätzliche Prüfungen ablege. Der Grund dafür ist dass an meiner Fachhochschule auch Soft-SkillFächer wie „Project Management“ unterrichtet wird, und nicht einmal „Scientific English“ wird einem da angerechnet, wenn man zur Uni wechseln möchte. Es wird einfach nicht wertgeschätzt, es interessiert keinen. Da ist es wichtiger dass ich noch vier zusätzlich Vorlesungen in Molekularbiologie und Biochemie besuche, obwohl ich diese Fächer in meinem Bachelorstudium ohnehin schon hatte, intensive aufwändiger Praktika.
    Wie kann man das nun interpretieren? Dass es sowieso keinen interessiert, ob du dich gut und wissenschaftlich auf Englisch ausdrücken kannst, dass es niemanden interessiert ob du Soft Skills nachweisen kannst, und ob du gelernt hast gute Präsentationen zu halten die deine Zuhörer nicht bereits nach 2 Minuten einschläfern.

    Ich hoffe dass es in der Wissenschaft irgendwann einen „Paradigmenwechsel“ in dieser Hinsicht gibt, wenn man das so sagen kann, und die von dir beschriebenen Änderungen eintreten, damit Öffentlichkeitsarbeit in welcher Form auch immer, und die damit Verbundenen Fähigkeiten und Talente, mehr wertgeschätzt werden, ich hoffe es wirklich.

  2. Ich habe gerade mit Google gesucht, ob es noch andere wissenschaftsnahe Einrichtungen mit dem Wort „National“ im Namen gibt. Ich habe nur eine gefunden, die Leopoldina.

    Jedenfalls gehörst Du als Östereicher dann ja sowieso nicht zur Zielgruppe 🙂

  3. Ich bin ja der festen Überzegung (und meine Arbeit am Massachusetss Institute of Technology besteht auch haputsächlich darin), dass man bei der Fähigkeit zur Publikation anfangen muss. Wie Du selbst schreibst, ist das ja eine der wichtigen Aufgaben forschender Wissenschaftler; aber wie ich aus eigener Erfahrung weiß, und wie jeder, der mal ein bisschen in den Beiträgen von Fachjournlane blättert, wird diese Form der Veröffentlich(!)ung nur selten als ein Kommunikationsfunktion begriffen. Auch Fachartikel können lesbar gemacht werden – und die sind ja der Anfang der Kommunikationskette.

  4. Zitat: „Was würde dagegen sprechen, Stellen auszuschreiben, die 20 oder 30 Stunden Lehre pro Woche beinhalten? Die Wissenschaftler die gut darin sind, zu lehren und Spaß daran haben, könnte sich auf so eine Stelle bewerben und den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Wissensvermittlung legen. “

    Dem stimme ich voellig zu!
    Ich (post-doc natwiss) kenne eine ganze Reihe von Kollegen, die aus verschiedenen Gruenden (vergleichsweise) wenig Artikel haben. Teilweise, weil sie vorwiegend analytisch-betreuend oder experimentell arbeiten oder weil sie sich tatsaechlich mit dem Schreiben schwer tun. Einige habe ausgesprochenen Spass, Vorlesungen, Seminar oder Tutorien zu begleiten oder gar zu leiten.
    In mindestens 3 Fadellen ist es verbuergt, dass sie eine auf Lehre fokussierende Stelle nicht bekommen haben, weil die Publ-liste nicht so dick war.

    Dieser Wahn, nur quantitativ nach dem Umfang einer Liste zu bewerten, geht in die falsche Richtung.

  5. @Jürgen: „Auch Fachartikel können lesbar gemacht werden“

    Ja, das wäre eine tolle Sache. Aber hier besteht ja meistens absolut keine Motivation, sich da auch noch Mühe zu geben. Ich weiß, dass viele meiner Kollegen es hassen, Publikationen zu schreiben (Klar, schreiben ist halt nicht zwingend etwas, was jedem Spaß macht). Aber es gehört halt zum Job und sollte beherrscht werden – und daher auch in der Ausbildung unterrichtet. Womit ich wieder zu der Frage komme: Wer bezahlt die Ausbildung am NaWik?

  6. Du sprichst eines der ganz großen Probleme im Wissenschaftsbetrieb an: Die Schlechterstellung der Lehre. Ich habe keine Ahnung, ob die Welt unbedingt noch einen Astronomen im Fernsehen braucht, aber gute Hochschullehrer wären schon fein.
    Als ich vor 15 Jahren promovierte, galt „guter Lehrer“ bei den theoretischen Physikern eher als Malus (nein, ich wäre eh kein guter Lehrer geworden, durfte solche Klassifizierungen aber in den Gremiensitzungen verfolgen). Ich weiß ja nicht, wie das heute ist, aber mir kam es damals so vor, als würden speziell auf die Einführungsvorlesungen nur die allerschlimmsten Dozenten losgelassen, um möglichst viele Studenten von vornherein abzuschrecken.

  7. Mal ein Beispiel wahllos herausgegriffen: https://www.nawik.de/wp-content/uploads/2012/09/Onlinetraining%E2%80%93KHYS2.pdf

    „Kosten: 100 EUR“ fuer zwei Tage in einer 16er Gruppe. Sieht ganz aehnlich aus wie Coaching-Angebote zur „Kommunikation mit Medien“ u.ae. meiner eigenen Universitaet, die man entweder privat bezahlt oder aus einem passenden Drittmitteltopf (in dem ein Budget fuer Weiterqualifizierung im weiteren Sinne durchaus enthalten sein kann).

    Ansonsten bin ich mit einigen der Aussagen im Artikel so nicht einverstanden – hab aber keine Zeit zu diskutieren, muss weiterforschen … sprich: das Kernargument ist sehr wohl wahr.

    1. @Bruttl: „“Kosten: 100 EUR” fuer zwei Tage in einer 16er Gruppe.“

      Ah, das hab ich nicht gefunden vorhin. Danke. Ok – dann wirds wirklich schwierig. Ich war damals schon froh, wenn das Reisebudget für den Zug gereicht hat, und ich nicht mit dem billigen Bus durch die Gegend fahren musste (so wie ich das mal auf der Strecke Wien-Belgrad gemacht habe, um ne IAU-Tagung zu besuchen). Wenn ich da mit 100,- plus Reise/Übernachtungskosten für eine Kommunikationsseminar angekommen wäre, hätte man mich höchstens ausgelacht.

      „Ansonsten bin ich mit einigen der Aussagen im Artikel so nicht einverstanden – hab aber keine Zeit zu diskutieren, muss weiterforschen … sprich: das Kernargument ist sehr wohl wahr.“

      Wenn du mal ein wenig Zeit hast, würde mich das schon interessieren. Vielleicht läufts auf anderen Unis doch nicht so schlimm wie ich es erfahren habe?

  8. Ich würde aber schon gerne zwei Dinge getrennt sehen: Das eine ist Kommunikation zum Zwecke der Ausbildung und das andere Kommunikation für die interessierte Öffentlichkeit. Es wäre absolut wünschenswert, wenn Hochschullehrer, die in ganzen Sätzen sprechen können und mit Freude Grundlagenvorlesungen halten, gefördert und nicht – wie Florian beschreibt – benachteiligt werden für ihr Engagement.

    Die Kommunikation mit der Allgemeinheit muss aber meines erachtens nicht aus der Hochschule selbst kommen. Ich halte das sogar für nachteilig, weil der Kommunikator dann oft professorabel wirkt und der Zuschauer sich nur noch belehrt fühlt – eine reine Top-down-Kommunikation.

    Ich bin ein Fan von dem Konzept von Planet-Wissen: Kommunikationsprofis mit guter wissenschaftlicher Allgemeinbildung gestalten mit einem Experten zusammen eine Sendung zu einem Thema.

    1. @Lichtecho: „Die Kommunikation mit der Allgemeinheit muss aber meines erachtens nicht aus der Hochschule selbst kommen. Ich halte das sogar für nachteilig, weil der Kommunikator dann oft professorabel wirkt und der Zuschauer sich nur noch belehrt fühlt – eine reine Top-down-Kommunikation.“

      Naja, man könnte ja auch anders kommunizieren – muss ja nicht „professorabel“ sein.

      „Ich bin ein Fan von dem Konzept von Planet-Wissen: Kommunikationsprofis mit guter wissenschaftlicher Allgemeinbildung gestalten mit einem Experten zusammen eine Sendung zu einem Thema.“

      Aber dieser Experte hat dann die genau die Probleme, um die es im Artikel geht (was nicht heißt, das solche Sendungen nicht wünschenswert wären)

  9. Dass immer die gleichen Wissenschaftler in den Medien zu sehen sind, ist nicht nur eine Frage der verfügbaren Zeit und sicheren Anstellung. Es gibt viele interessante Aktivitäten von nicht fest etablierten Nachwuchswissenschaftlern (sowohl Doktoranden als auch PostDocs). Meinem Eindruck nach ist es vor allem eine Macht- und Prestigefrage, sichtbar die Deutungshoheit für Themen auszuüben.

    Du bemängelst, dass es keine guten Möglichkeiten für an der Lehre interessierte gibt. Das ändert sich gerade auch in Deutschland. Mit dem Tenure Track wird auch hier die Möglichkeit eingeführt sich zusätzlich zur Forschung in der Lehre selbst zu verheizen. Z. Bsp. in München: „Wer Professor wird, soll von Anfang an eigenständig forschen und lehren können und nach sechsjähriger Bewährungszeit die garantierte Chance auf eine Lebenszeit-Anstellung haben.“ https://www.sueddeutsche.de/karriere/tu-muenchen-schafft-professorenstellen-karriere-in-der-lehre-1.1407028

  10. Gibt es denn nicht in Amerika eine stärkere Aufteilung zwischen Forschung und Lehre? Ich hatte mal gehört, dass es dort besonders für Grundlagenvorlesungen auch reine Lehrdozenten gibt, die nicht viel forschen und umgekehrt und auch reine Forschungsprofessoren. Ich halte selbst sehr viel von dieser Idee (zumindest für die Vorlesungen der ersten Semester).

    @Varis: Ich vermute eher, dass die Uni Wien dir zeigen will, wie toll sie doch im Vergleich zu deiner FH ist und dass dir in deiner FH leider viel zu wenige theoretische Grundlagen gelehrt wurden. Du kannst tatsächlich von Glück reden, dass sie dir überhaupt eine Chance geben. Teilweise wird der Wechsel von FH zur Uni komplett abgelehnt, auch bei gleichem Fach. Ich kenne das Beispiel eines BWL-Studenten, der innerhalb der selben Stadt nach dem Bachelor zur Uni wechseln wollte und dort wegen fehlender theoretischer Grundlagen abgelehnt wurde.

  11. @Florian und @Jürgen:

    ”Und ich behaupte, dass das NaWik auch mit seinen Kursen zur Wissenschaftskommunikation nicht viel daran ändern wird, dass immer der gleiche Klima- oder Astronomie-Experte im Fernsehen zu sehen ist.”

    Ja, aus den genannten Gründen und auch weil die Kurse nicht wirklich helfen werden. Ein zweitägiger Kurs zum Thema Scheibtraining – man beachte Training. Da ist meiner Meinung nach schon die Kursankündigung Nonsens. In zwei Tagen kann man das Thema ernsthaft nur vorstellen aber nicht seriös trainieren. Jürgen könnte ja seine Erfahrungen vom MIT dazu ’mal dazu äußern. Ich wette, er sagt ein Semester ist für ein Training erforderlich.

    Wenn man sich die Dozentenliste ansieht, findet man, dass es sich um 6 clevere aus dem Schwabenland handelt. Das macht meiner Meinung nach mehr den Eindruck, dass man beim Viertele in der Besenwirtschaft die Idee hatt, allen engagierten Bloggern etwas anzubieten, ihr Geld auszugeben. Mich erinnert das stark an die Kurse in ”Creative Writing” für die Möchte-Gern-Bestseller-Autoren.

  12. Das ist schon richtig – aber ich bin nicht sicher, ob es wirklich immer universitär tätige Wissenschaftler sein sollen, die Wissenschaft populär vermitteln. Bist du, Florian, nicht das beste Beispiel dafür, dass das Leute außerhalb der akademischen Forschung oft besser können? Deine Aktivitäten wären neben echter Forschungstätigkeit zeitlich einfach nicht machbar. Ich glaube, wir brauchen das Berufsbild des Wissenschaftserklärers – mit viel Fachwissen, aber nicht unbedingt mit einer ständig wachsenden Publikationsliste.

    1. @Florian Aigner: „Deine Aktivitäten wären neben echter Forschungstätigkeit zeitlich einfach nicht machbar.“

      Genau so könntest du sagen, dass gute Lehre neben echter Forschungstätigkeit zeitlich nicht machbar wäre. Das stimmt natürlich nicht. Bzw. stimmt es nur dann, wenn man unter Wissenschaftler jemanden versteht, der Vollzeit forscht. Aber man genauso gute Forschung machen, wenn man z.B. nur 30% der Zeit forscht und den Rest der Zeit Lehre oder Öffentlichkeitsarbeit widmet. Man macht dann halt nur weniger Forschung. Aber mehr andere Sache. Ich seh das Problem nicht.

  13. Ich kann mich Florian anschliessen, möchte aber noch etwas ergänzen. Das NaWik setzt vor allem ein Zeichen, das schon etwas Strahlwirkung in die Politik und die großen Wissenschaftsorganisation haben kann. Eben, dass es wichtig ist, anständig zu kommunizieren. Vielleicht ist es ja bald mal ein Punkt im Bewertungssystem vom DFG & Co, wieviel man sich öffentlich kommuniziert hat?

  14. Wenn ich mir was wünschen dürfte…dann hätte ich für Deutschland gerne einen Brian-Cox-Klon ;-)))))
    Wenn es jemand schafft, seine eigene Begeisterung zu vermitteln – egal ob an Laien oder an angehende Naturwissenschaftler…Respekt!

    Es ist echt ansteckend, und bei mir (und etlichen Freunden) ist durchaus ein Zündfunke für eigenes Lernen und Forschen (natürlich nur in dem mir möglichen laienhaften Rahmen ) gelegt worden.
    Klar, Mr. Cox wird auch kritisiert und gebasht, weil eben seine eigentliche wissenschaftliche Arbeit bei steigender Popularität nur noch eingeschränkt möglich ist. Ist vielleicht auch ein extremes Beispiel.
    Ausserdem wird von manchen Wissenschaftlern gern gemault wenn es um mehr Popularisierung geht, weil die z.T. ja sehr komplexen Themen sehr stark vereinfacht werden müssen, wenn man sie „Dummies“ (wie mir z.B.) vermitteln soll.

    Ich persönlich fände mehr und vielseitigere Wissensvermittlung in unseren Medien absolut wünschenswert und hoffe auch, dass die Hochschulen dieses „Fach“ als wichtig und förderungswürdig ansehen, damit es nicht ein Luxus für einige wenige bleibt.

    Das „nicht-verstehen“ vieler Sachverhalte macht ja immer noch vielen Leuten Angst und sie werden anfällig für Unsinn und Verschwörungstheorien. Aber es hilft einem ja nur eins weiter:
    Sich umfangreich zu informieren, und da kenne ich dann wieder ein neues Vorurteil:
    „So einen Medien-Wissenschaftler, den kannste doch nicht ernst nehmen, der will doch nur die Kohle, und ausserdem verdrehen die doch in den Sendungen sowieso immer die Tatsachen“
    Seufz…

    Bilde ich es mir eigentlich ein, oder ist es tatsächlich so, dass die Anzahl von naturwissenschaftlich geprägten Doku`s im TV zunimmt?
    Oder liegt es daran, dass ich seit ca. 3 Jahren vermehrt danach suche und es dann auch finde?
    Kann man irgendwo darüber etwas finden – also über die Quantitäten?

  15. Nachtrag:
    Ich dachte auch sofort an „Creative Writing“…und ich stimme Florian zu, dass es für die Vermittlung naturwissenschafllicher Inhalte an Laien nicht zwingend notwendig ist, dass dies durch ausgewiesene Naturwissenschaftler passieren muss.
    Wichtig ist, dass bei aller notwendigen Vereinfachung dennoch die Komplexität sichtbar bleibt und Inhalte korrekt wieder gegeben werden.

    Wenn das dann ein Journalist oder ein Schauspieler oder sonst wer macht – fein.
    Wenn es ein „richtiger echter Naturwissenschaftler“ macht, auch fein.

  16. @astrodicticum
    Ich finde, Deine Punkte durchaus bedenkenswert. Damit Wissenschaftler es sich leisten können, solche Kurse zu belegen, bzw. sich Zeit dafür zu nehmen, ist wohl in vielen Köpfen wirklich ein Umdenkprozess vonnöten. Ideal wäre es, wenn Kommunikation integrativer Bestandteil jeder wissenschaftlichen Ausbildung würde. Da haben uns etwa Universitäten wie das MIT (Hallo Jürgen) vieles voraus.

    @Bartleby
    ‚Wenn man sich die Dozentenliste ansieht, findet man, dass es sich um 6 clevere aus dem Schwabenland handelt. Das macht meiner Meinung nach mehr den Eindruck, dass man beim Viertele in der Besenwirtschaft die…‘

    Wenn man sich die Dozentenliste genau ansieht, könnte man erkennen, dass einige dieser nicht aus der Umgegend kommen. Ich bin etwa extra von München nach Karlsruhe gezogen, weil ich von der Idee des NaWik überzeugt bin und diese nur zu gerne unterstütze.

  17. @Florian Freistetter

    Ich seh das Problem nicht.

    Ich als „Konsument“ sehe das Problem schon, nämlich dass es so wie du sagst in der Praxis offenbar kaum möglich ist. Zumindest ist das mein Eindruck, weil es nur sehr wenige Forschende gibt, die gleichzeitig gute Wissenschaftskommunikation betreiben und Zeit dafür übrig haben.

    Solche Teilzeit-Modelle wären schön und wichtig für die Vermittlung von Wissen an eine breitere Öffentlichkeit. Aber wie lässt sich dieser Weg gehen? Was muss wo verändert werden? Wie ist die derzeitige Situation?

    1. @celsus: „Was muss wo verändert werden? Wie ist die derzeitige Situation?“

      Ich dachte eigentlich, genau das in meinem Artikel beschrieben zu haben. Solange weiterhin die Publikationsliste das einzige Kriterium zur Beurteilung der Karriere eines Wissenschaftlers ist, wird sich nichts ändern. Dann KÖNNEN die Wissenschaftler nicht anders, als zu forschen und alles andere zu ignorieren. Die, die Gelder und Stellen vergeben, müssten erkennen, dass zu Wissenschaft nicht nur die Forschung gehört, sondern auch die Lehre und die Kommunikation. Dann kann sich was ändern.

  18. Die, die Gelder und Stellen vergeben, müssten erkennen, dass zu Wissenschaft nicht nur die Forschung gehört, sondern auch die Lehre und die Kommunikation. Dann kann sich was ändern.

    Natürlich, das habe ich verstanden. Aber das läuft auf einen politischen Prozess hinaus. Und der kommt nur in Gang wenn Druck entsteht. Entweder durch entsprechende Lobby-Organisationen, massive öffentliche Meinungsäußerung, finanzielle Anreize usw. Es ändert sich ja nichts, nur weil ein paar Leute das toll finden würden. Es braucht Gesetzesinitiativen, Projektanträge, Kommunikationsstrukturen …
    Meine Frage ist eher eine Denkanregung, was jeder aktiv oder passiv Beteiligte tun kann um das Ziel „mehr Wissenschaftskommunikation“ zu erreichen. Und ich rechne nicht mit fertigen Antworten sondern hoffe eher auf neue Denkansätze. Mir fällt nämlich jenseits von persönlichem Engagement gerade nicht viel ein.

    1. @celsus: „Mir fällt nämlich jenseits von persönlichem Engagement gerade nicht viel ein.“

      Ja, das ist ein großes Problem; ganz allgemein. Immer wenn es darum geht, in der Wissenschaft etwas zu verändern, stößt man auf dieses Problem: Wissenschaft ist kein normaler Job, sondern etwas, zu dem sich viele „berufen“ fühlen und sich deswegen viel stärker ausnutzen lassen, als es in anderen Jobs der Fall wäre. Darum ist es enorm schwer, irgendwas zu ändern – weil sich immer jemand findet, der bereitwillig so weiter macht wie bisher.

  19. Dazu passend kommt gerade dieser Artikel rein:

    https://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa/1307112/EU-soll-bei-Bildung-Forschung-und-Co-sparen

    Gekürzt wurde gegenüber dem Kommissionsvorschlag vor allem in Bereichen, welche die Nettozahler trifft, die den Haushalt auch zusammenstreichen wollen. Nicht bei den beiden größten Budgetposten der Agrar- und Regionalförderungen sondern in Zukunftsbereichen wie Bildung, Forschung, Ausbau von Verkehrs-, Energie- und Breitbandnetzen sowie der gemeinsamen Außenpolitik soll verstärkt gespart werden.

  20. @Florian: Kennst Du Zahlen, wie viel Personal an Unis pro Student zur Verfügung steht?

    Mein Gefühl ist, dass das über 30 Jahre erheblich weniger geworden ist. Das und auch die nachgewiesenermaßen fehlenden Karrierepersektiven gehen vorweigend zu Lasten von Lehre und Öffentlichkeitsarbeit. Schließlich will ja niemand beim Haupkriterium für den Erfolg – der Forschung – schlecht dastehen.

    So tragisch das bereits ist, ich sehe darin auch Symptome zurückgehender Forschungsleistungen. Da der Leistungs- und Spardruck nicht aufhört, macht der Leistungsabbau auch bei der Forschung nicht halt. Ich denke, auch hinsichtlich der Forschungsarbeit basieren die Klagen über die Lücke zwischen realen Möglichkeiten und dem, was die Wissenschaftler eigentlich erreichen könnten und wollen auf einer realen Ressourcenknappheit.

  21. @Bartleby

    Jürgen könnte ja seine Erfahrungen vom MIT dazu ’mal dazu äußern. Ich wette, er sagt ein Semester ist für ein Training erforderlich.

    Sagt er nicht, denn hier ist Schreiben – wir nennen es „Writing Across the Curriculum“, also Schreiben in allen Disziplinen – eine permanente Begleiterscheinung durch alle vier Studienjahre hindruch. Keiner kann sich davor drücken – aber es ist auch nicht so, dass alle Studenten zu Wissenschaftskommunikatoren (im Sinne des Berufsbildes, das beispielsweise Florian Aigner ausfüllt) ausgebildet werden sollen – wir sind schon froh, wenn sie sich beim Schreiben und Vortragen zumindest einige Gedanken über die bessere/effizientere Leser-/Zuhöreransprache (meist erst mal ein Fachpublikum) machen. Denn schon da liegt, wie ich aus praktischer Erfahrung inzwischen weiß, vieles im Argen. Im Kern steht aber dabei immer ihre fachliche Kompetenz, doch diese Kompetenz ist eine nutzlose Eigenschaft, wenn sie nicht vermittelt wird. Das ist vielleicht noch nicht das große Rad der Wissenschaftskommunikation, aber wenn die vielen kleinen Rädchen besser schnurren, dann hakelt der ganze Prozess, die ganze Kette von der „reinen“ Forschung bis hin zur Vermitllung von Wissenschaft in populären Medien, auch viel weniger…

  22. @Jürgen:

    […] hier ist Schreiben – wir nennen es “Writing Across the Curriculum”, also Schreiben in allen Disziplinen – eine permanente Begleiterscheinung durch alle vier Studienjahre hindruch […]

    Mit „ein Semester“ wollte ich ganz bescheiden darauf hinweisen, das Training beim Schreiben wie bei den Muskeln nicht im Schnellkochtopf funktioniert. Aber Kommunikation zu einem integralen Bestandteil des Studiums zu machen, ist natürlich richtig „cool“ 🙂

    Ich vermute, dass dabei sicher auch einige Studenten, die Talent als Wissenschaftskommunikatoren haben, ihre Eignung selbst entdecken bzw. erkannt werden. Es gibt ja auch eine ganze Reihe von Masterstudiengängen für Wissenschaftskommunikation an den amerikanischen Unis, wo man dann nach einem wiss. Fach hinwechseln oder fortsetzen kann.

  23. Danke für den Blogbeitrag, der einige Ambivalenzen des Nawik sehr deutlich macht. Vielleicht mag @BLugger etwas dazu sagen – mich stört bei Darstellung und Auftritt des Nawik, dass es so tut, als würde es Wissenschaft betreiben („Institut für …“ an/in einer Uni), aber eigentlich – wenn ich es richtig verstehe – seine Hauptaufgabe darin sieht, eine Weiterbildungs- und Dienstleistungsfunktion auszufüllen. Die es im „Soft-Skills-Programm“ (oder wie das hier in Freiburg heißt: „berufsfeldorientierte Kompetenzen“) der Bachelor- und Masterstudiengänge oft eh schon gibt. Oder im Angebot der Hochschuldidaktikzentren. Insofern erschließt sich mir der Sinn nicht – aber vielleicht verstehe ich das alles auch falsch.

  24. @Till

    […] Weiterbildungs- und Dienstleistungsfunktion auszufüllen. Die es […] oft eh schon gibt. Oder im Angebot der Hochschuldidaktikzentren. Insofern erschließt sich mir der Sinn nicht – aber vielleicht verstehe ich das alles auch falsch.

    Meiner Meinung nach verstehst Du das ganz richtig. Die Hochschuldidaktizentren in BaWü sind große Klasse und stehen jedem Uni-Angehörigen kostenlos zur Verfügung.

    Neben meiner oben angefürten „Verschwörungstheorie“, dass sich die Dozenten einen Nebenverdienst zulegen wollten, hat das NaWik den Vorteil eines allgemeinnützigen Images. Damit können die dazugehörenden Damen und Herren nun überall dort, wo sie sonst nur als Vertreter der Medienindustrie auftreten könnten, mit einem netten Mäntelchen bekleidet ihren Lobbyismus betreiben.

    Nur eine Meinung. Vielleicht sehe auch ich das alles falsch.

  25. Warum fällt es der Wissenschaft und den Wissenschaftlern nur so schwer, sich einmal nach guten Beispielen in anderen Bereichen umzuschauen? In der Wirtschaft zum Beispiel gibt es überall Top-Manager, die ganz wenig Zeit haben, und deren Unternehmen von einer guten Kommunikation mit der Gesellschaft leben (von der Werbung bis zu den Arbeitskräften und zur Akzeptanz von Neubauprojekten). Was machen sie? Sie stellen Kommunikatoren ein, die professionell geschult sind, das Feld Kommunikation beherrschen und die ihre Chefs auf Augenhöhe in allen Fragen der Kommunikation beraten. Die Chefs haben Zeit, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen – ihr Unternehmen erfolgreich zu führen – und dennoch ist die Bahn für optimale Kommunikation offen.
    Wäre das nicht auch ein Modell für die Wissenschaft? Natürlich ist es positiv, wenn die Top-Manager gute Interviews geben können, spannende Vorträge halten oder etwas von den Medien verstehen – aber das sind doch nur Details der Kommunikation. Wer die Konzepte, Strategien und Themen vorbereitet, wer die praktische Abwicklung übernimmt, bis hin zum Text der Vorträge oder Blogs, wer die Kommunikation plant und managt (natürlich immer in enger Abstimmung mit dem Unternehmenschef), das ist der Kommunikationschef des Unternehmens. Näheres dazu in meinem Blog „Wissenschaft kommuniziert“ (https://wp.me/p1XAlm-dZ).
    Was hat das mit der Eröffnung des NaWik zu tun? In Vorträgen und Texten geschulte Wissenschaftler sind sicher gut für Lehre und Fachartikel. Für die Wissenschaftskommunikation wertvoll wäre es vor allem auch, wenn Wissenschaftler mehr von Kommunikation und den Diskursabläufen in der Gesellschaft verstehen. Da geben aber die Kursangebote des NaWik kaum etwas her. Und dann der Name „Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation“, das ist ein hoher Anspruch, der nicht eingelöst wird. Leider, denn eigentlich wäre so ein Institut (das diesen Anspruch auch erfüllt) eine gute Idee.

  26. @Reiner Korbmann: „Sie stellen Kommunikatoren ein, die professionell geschult sind, das Feld Kommunikation beherrschen und die ihre Chefs auf Augenhöhe in allen Fragen der Kommunikation beraten. (…) Wäre das nicht auch ein Modell für die Wissenschaft?“

    Das ist in der aktuellen Situation vollkommen unrealistisch. Ernsthaft, das wäre absurd. Ein Wissenschaftler hat meistens nicht mal genug Geld, um seiner Arbeitsgruppe die Reisen zu Konferenzen zu bezahlen oder nen HiWi zur Unterstützung einzustellen. Da einen professionellen „Wissenschaftkommunikator“ einzustellen, ist eine komplett überzogene Forderung. Wo soll das Geld dafür herkommen?

    Natürlich könnte die Uni Menschen anstellen, die sich um die Kommunikation kümmern. Aber PR-Leute existieren sowieso schon an den meisten Unis. Wo liegt der Unterschied zu den „Kommunikatoren“? Ich hab ehrlich gesagt nie verstanden, was das sein soll. Ich kenne Wissenschaftler, die Öffentlichkeitsarbeit machen. Ich kenne Wissenschaftsjournalisten. Ich kenne PR-Leute an Universitäten. Aber was sind „Wissenschaftskommunikatoren“ und wer engagiert sie und wofür?

    Ich habs im Artikel ja erklärt: Das Problem ist NICHT, das Wissenschaftler nicht kommunizieren können oder wollen. Es gibt genug, die in der Lage sind, gut zu kommunizieren und das auch tun möchten. Aber sie können es sich nicht leisten, weil das System sie für so ein Engagement bestraft. Und sie können es sich finanziell auf keinen Fall leisten, jemanden dafür zu engagieren.

    1. @naseweis: Ja, diese verschwurbelte Sprache in vielen Disziplinen ist mir auch schon aufgefallen. Da muss man aber wohl zwischen Natur und Geisteswissenschaften trennen. Die Naturwissenschaften haben bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit höchstens das Problem mit Fachbegriffen und Mathematik. Aber wenn man die Fachbegriffe kennt, sind die Aussagen eigentlich immer ziemlich eindeutig; was ja auch klar ist, weil hier die Dinge entweder so sind, wie sind oder nicht. In den Geisteswissenschaften gibt es diese Objektivität aber nicht im gleichen Ausmaß. Hier kann jeder Recht haben, weil es zu vielen Dingen keine eindeutigen Ergebnisse geben kann. Deswegen bastelt man sich wohl oft eine eigene Sprache zusammen, um sich von den anderen Denkschulen abzugrenzen. Am schlimmsten sind hier meiner Meinung nach die Soziologen. Ich hab mal mit ein paar Soziologiestudenten zusammengewohnt und denen ab und zu bei ihren Hausarbeiten geholfen. Was da in den soziologischen Texten herumgeschwurbelt wird, ist unvorstellbar…

  27. Am schlimmsten sind hier meiner Meinung nach die Soziologen. Ich hab mal mit ein paar Soziologiestudenten zusammengewohnt und denen ab und zu bei ihren Hausarbeiten geholfen. Was da in den soziologischen Texten herumgeschwurbelt wird, ist unvorstellbar…

    Hihihi…. mein Sohn studiert gerade Geschichte und………Soziologie…. ich stimme dir zu 🙂

  28. Brandenburg schafft finanzielle Voraussetzung für Potsdamer Rabbinerschule

    Die Gründung der ersten jüdisch-theologischen Einrichtung einer Universität in Deutschland hat die entscheidende Hürde genommen. Die Koalitionsfraktionen von SPD und Linken im brandenburgischen Landtag haben dazu am Dienstag die
    Finanzierung von zwei neuen Professuren an der Universität Potsdam beschlossen, sagte der Fraktionsvorsitzende der Linken, Christian Görke, in Potsdam. Dafür sollen 2013 und 2014 rund 1,2 Millionen Euro im Landeshaushalt bereitgestellt werden. (…)

    Quelle: https://www.pnn.de/campus/694383/

    Das Geld scheint also da zu sein, die Frage scheint vielmehr zu sein, warum man es nicht auch für Wissenschaftskommunikation ausgibt.

  29. @Florian Freistetter
    Naja, Wissenschaftler mit vollem Gehalt zu bezahlen und nur mit 30 Prozent forschen zu lassen, dürfte auch ganz schön Geld kosten. Klar ist: Ohne das notwendige Geld gibt es auch keine Kommunikation.
    Ach ja und die „Kommunikatoren“: Ein furchtbares Wort, aber es gibt bisher noch kein besseres. „Pressesprecher“ oder „Forschungs-PR“ treffen es nicht, was diese Leute zu leisten haben. Ich verwende gern „Forschungssprecher“, aber das ist noch nicht allgemein gebräuchlich.
    Ich finde es ja unheimlich wichtig, wenn Wissenschaftler gut und begeisternd erklären können, so wie Du (bist Du noch Wissenschaftler oder in erster Linie Blogger ?), wie Harald Lesch, wie bei der NaWik-Eröffnung Lisa Kaltenegger oder wie lange Jahre der Astronom Rudolf Kippenhahn und Heinz Haber. Noch wichtiger finde ich, wenn Wissenschaftler verstehen, wie Kommunikation funktioniert, am wichtigsten fände ich, dass Wissenschaftler verstehen, wie unsere Gesellschaft funktioniert (ganz anders als die Wissenschaft !!!).
    Kommunikation, auch Wissenschaftskommunikation, ist mehr als Pressemitteilungen zu formulieren, spannende Vorträge zu halten oder Artikel zu schreiben. Dazu gehört auch Zuhören, Ziele setzen, Wege zeigen – schlicht: Kommunikation zu planen, zu organisieren und umzusetzen. Das aber lernen Wissenschaftler im Studium nicht. Und die paar Naturtalente – wie Ihr – die reichen nicht. Deshalb wäre es nach meiner Erfahrung wichtig, wenn sich Wissenschaftler Partner nehmen, die Kommunikation gelernt haben, am besten Kommunikation für Wissenschaft. Leider kann man das in Deutschland nirgendwo richtig lernen, auch am NaWik nicht. Auf den furchtbaren Begriff „Kommunikatoren“ verzichte ich dann gern.

    1. @Reiner Korbmann: „Naja, Wissenschaftler mit vollem Gehalt zu bezahlen und nur mit 30 Prozent forschen zu lassen, dürfte auch ganz schön Geld kosten.“

      Es hat ja niemand gesagt, dass die Wissenschafler in der restlichen Zeit Urlaub machen. Sich um die Lehre zu kümmern IST Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Öffentlichkeitsarbeit IST Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Es ist weder Geldverschwendung noch verwerflich, wenn Wissenschaftler diese Arbeit auch durchführen dürfen.

      „Klar ist: Ohne das notwendige Geld gibt es auch keine Kommunikation.“

      Und dieses Geld existiert schlicht und einfach nicht. Tut es nicht. Keine Arbeitsgruppe hat Geld, um „Kommunikatoren“ anzustellen. Wozu auch? Es zählt für die wissenschaftliche Karriere nur der Forschungsoutput, nicht die Kommunikation. Das ist das Problem.

      „bist Du noch Wissenschaftler oder in erster Linie Blogger ?),“

      Ich bin freier Autor.

      “ dass Wissenschaftler verstehen, wie unsere Gesellschaft funktioniert (ganz anders als die Wissenschaft !!!).“

      Zu sagen, dass Wissenschaftler nicht verstehen wie die Gesellschaft funktioniert, finde ich ein wenig überheblich. Das es falsch ist, muss man wohl nicht extra dazu sagen…

      „Deshalb wäre es nach meiner Erfahrung wichtig, wenn sich Wissenschaftler Partner nehmen, die Kommunikation gelernt haben, am besten Kommunikation für Wissenschaft.“

      Nochmal: Ja, das wäre schön. Es ist aber vollkommen unrealistisch. Es geht einfach nicht. Niemand hat das Geld dafür. Das wäre so, als würde man fordern, dass Obdachlose doch einen Coach einstellen sollen, der ihnen dabei hilft, wieder einen Job zu kriegen. Das wird schlicht und einfach nicht passieren.

      „“Pressesprecher” oder “Forschungs-PR” treffen es nicht, was diese Leute zu leisten haben. Ich verwende gern “Forschungssprecher”, aber das ist noch nicht allgemein gebräuchlich.“

      Ich versteh das immer noch nicht. WAS macht ein „Forschungssprecher“? WER beauftragt einen Forschungssprecher und WOZU? Gibt es da konkrete Beispiele? Mir wäre sowas noch nie untergekommen. Wenn ich „Wissenschaftskommunikatoren“ (wie z.B. Blog-Kollege Gerber https://scienceblogs.de/sic/) zuhöre, dann reden sie immer nur über Kommunikation, nie über Wissenschaft. Gibt es ein konkretes Beispiel, wo ein Wissenschaftskommunikator in Deutschland Wissenschaft kommuniziert hat, damit ich mir was drunter vorstellen kann.

  30. Nö, wenn doch, dann arme Wissenschaft.

    Nö – ist Leben! Auch in der „Wirtschaft“ gilt, wer von sich reden macht, der hat die besseren Chancen! Auf deutsch: Wenn ich den ganzen Tag rumlaufe und töne, wie toll ich bin – dann glauben es bald alle (egal ob ich es bin oder nicht).

    1. @Wolf: „Ach naja, man kann den evolutionäen Prozess ja ein bisschen verschärfen. Zum Beispiel so: Wer nicht kommuniziert, warum dass, was er da tut, toll ist, bekommt kein Geld mehr. Ich bin sicher dann findet sich wieder welches.“

      Ich hab ja zu dem Thema extra einen Artikel geschrieben. Steht hier oben über den ganzen Kommentaren. Darin erkläre ich, dass Wissenschaftler nur dann kommunizieren werden, wenn sie dafür nicht bestraft werden. Wenn bei der Vergabe von Geldern das Engagement in Lehre und Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigt wird, dann werden die Leute das auch gerne und mit Begeisterung machen.

      Ich bezweifle aber selbst dann, dass sie „Wissenschaftskommunikatoren“ engagieren. Vor allem deswegen, weil ich mir immer noch nicht vorstellen kann, was so jemand macht..

  31. Ach naja, man kann den evolutionäen Prozess ja ein bisschen verschärfen. Zum Beispiel so: Wer nicht kommuniziert, warum dass, was er da tut, toll ist, bekommt kein Geld mehr. Ich bin sicher dann findet sich wieder welches.

    (Es ist ja nicht so, dass sowas nicht bereits gemacht wird – fast überall müssen Anträge für (Forschungs)Gelder gestellt werden. WER auch immer in die Entscheidungen über diese Anträge eingebunden werden soll, ihm muss der Gegenstand über den er entschieden soll auf jeden Fall kommuniziert werden.)

  32. Achso, dann pupliziere ich eben in einem örtlichen Schmierblatt irgend einen Mist und dann bekomm ich schon die besseren Jobs aha?

    Und zu dem Wissenschaftskommunikationsding. Wem anderen als Lehrer und Professoren die an der Uni/Schule lehren nützt das ?

  33. @MisterX: „Achso, dann pupliziere ich eben in einem örtlichen Schmierblatt irgend einen Mist und dann bekomm ich schon die besseren Jobs aha?“

    Aha, oho – Nein, natürlich nicht. Niemand hat gesagt, dass allein die Anzahl der Publikationen von Bedeutung ist. Aber das weißt du ja auch; du hast vermutlich nur wieder einen Grund für Widerspruch gesucht. Lies den Artikel, den ich geschrieben habe. Es geht darum, dass bei der Beurteilung wissenschaftlicher Karriere allein der Output an Papers zählt (und NATÜRLICH spielt die Qualität eine Rolle, meine Güte…). Aber eben nicht das Engagement für Lehre und Öffentlichkeitsarbeit.

  34. Achso, dann pupliziere ich eben in einem örtlichen Schmierblatt irgend einen Mist und dann bekomm ich schon die besseren Jobs aha?

    Übertragen auf die Wirtschaft: Wenn du rumläufts „ich bin der Grösste“ und dein Output ist nur Murks, dann merkt irgendwann jemand sehr schnell (je nach Betriebsgrösse), das da nicht viel hintersteckt. Problematisch nur, das „du“ dann schnell für eine ganze Berufsgruppe/Abteilung stehst („die xy – ausser dumm rumschwätzen können die nichts…“)

  35. @Florian

    Sry, nur den rant auf twitter/fb gelesen. Ja, ist alles doof, ein neues Belohnungssystem muss her, und das nicht nur in der Forschung.

    Zu dem Argument mit den Lehrprofessuren habe ich mal die Kritik gehört, das diese jawohl nicht mehr ‚hands on‘ an der Forschung sein könnten, was sich negativ auf die Lehre auswirken müsse. Ja, natürlich. Gemessen am status quo der Vorlesungsqualität, die man heuer so erlebt, ist das aber im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr akademisches Argument. Ich fand die Idee von Gunter Dueck ziemlich gut, doch mal ein paar echte pros die relevanten Vorlesungen halten und aufnehmen zu lassen, und diese dann zu verteilen. Ist ja nicht so, das VLs interaktiv verliefen, nur weil man mit dem Prof im gleichen Raum sitzt, während dieser die Tafel vollkritzelt…

  36. @Wolf: „Zu dem Argument mit den Lehrprofessuren habe ich mal die Kritik gehört, das diese jawohl nicht mehr ‘hands on’ an der Forschung sein könnten“

    Wie gesagt: Muss ja nicht 100% Lehre sein. Aber so wie es jetzt läuft, läuft die Lehre völlig nebenbei und man probiert, so wenig Zeit wie möglich drauf zu verwenden.

  37. >Da muss man aber wohl zwischen Natur und Geisteswissenschaften trennen

    Stimmt wohl, denn das geht ja teilweise auch aus dem FAZ-Artikel hervor.
    Trotzdem finde ich, dass Du auch für einen Naturwissenschaftler ungewöhnlich, ich würde sogar behaupten, betont locker und für Laien gut verständlich schreibst. Da kommt man sich dann auch gleich viel weniger beknackt vor. Harald Lesch gelingt dies auch sehr gut.
    Leider kann ich jetzt keinen Beleg liefern, aber auch bei den Nawis scheint es eine Menge Wissenschaftler und Gelehrte zu geben, die auch gerne mal etwas hochtra. ups meine natürlich professionell daherkommen und unnötigerweise mit Fremdwörtern um sich werfen.

    Aber wenn man die Fachbegriffe kennt, sind die Aussagen eigentlich immer ziemlich eindeutig.

    Viele machen m.M.n. bei der Kommunikation mit dem „Ottonormalverbraucher“ oft den Fehler, Fachbegriffe eher nicht zu erklären, da sie das Verständnis anscheinend. fälschlicherweise voraussetzen. Oder sehe ich das falsch?
    Auf die schnelle hab ich noch das hier gefunden:
    „Aus der Schulzeit dürfte das noch bekannt sein: Experimente werden gezeigt und bei der Erklärung des beobachteten Effekts steht ein großes Fragezeichen im Gesicht. Selbst wenn man im Internet sucht ist das, was im Wesentlichen zur Verfügung gestellt wird formuliert als wäre ein Nobelpreis zum Verständnis von Nöten. Naturwissenschaften verständlich erklärt zu bekommen stellt also entsprechend eine Herausforderung dar.“
    Hmm, nur mal so nebenbei, müsste es hier nicht heißen, „Naturwissenschaftlen verständlich zu erklären……“ ?
    Quelle: https://www.science4all.de/

  38. @Florian wegen Begriff „Wissenschaftskommunikator“: Das ist natürlich zunächst mal jemand, der Wissenschaftskommunikation betreibt. Da müsstest Du dann auch die Frage stellen: Was ist eigentlich „Wissenschaftskommunikation“ in Abgrenzung zur „Wissenschafts-PR“ und gibt es konkrete Beispiele dafür? Denn das ist ja der Begriff, mit dem Du das vergleichst.

    Mein Sprachempfinden grenzt die Begriffe Wissenschaftskommunikation und Wissenschafts-PR (und damit auch die entsprechenden Bezeichnungen der damit beschäftigten Personen) insbesondere dadurch ab, dass „PR“ im Deutschen eher Werbungs- und Marketing-Aspekte beinhaltet als „-kommunikation“, die den Schwerpunkt eher auf Öffentlichkeitsarbeit und Information legt. (Erstaunlicherweise ist dieser Unterschied meinem Sprachempfinden nach in der Langform „Public Relations“ statt „PR“ nicht so stark konotiert.)

    Insofern ist in meinem Sprachgebrauch ein Wissenschaftskommunikator jemand, der über Wissenschaft (dialogisch) kommuniziert, informiert und Öffentlichkeitsarbeit macht, aber im Gegensatz zu einem Wissenschafts-PR’ler kein Marketing und keine Werbung macht.

    Offenlegung: Ich arbeite als Social Media-Manager in der Abteilung Kommunikation und Medien der Geschäftsstelle der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin und vertrete hier meine private Meinung. Ich verstehe mich im o.g. Sinne als Wissenschaftskommunikator.

  39. @Henning Krause: “ Was ist eigentlich “Wissenschaftskommunikation” in Abgrenzung zur “Wissenschafts-PR” und gibt es konkrete Beispiele dafür?“

    Das hab ich ja oben getan, da hab ich gefragt: „Aber PR-Leute existieren sowieso schon an den meisten Unis. Wo liegt der Unterschied zu den “Kommunikatoren”? Ich hab ehrlich gesagt nie verstanden, was das sein soll. Ich kenne Wissenschaftler, die Öffentlichkeitsarbeit machen. Ich kenne Wissenschaftsjournalisten. Ich kenne PR-Leute an Universitäten. Aber was sind “Wissenschaftskommunikatoren” und wer engagiert sie und wofür?“

    Ich versteh halt nicht, wer diese Leute sind, die man laut Reiner Korbmann als Wissenschaftler engagieren soll, wenn es um Kommunikation geht. Ich kann nicht glauben, dass so etwas in Deutschland ein profitables Geschäftsmodell ist. Was macht ein Wissenschaftskommunikator, der kein Journalist/PR-Mensch ist?

  40. Hmmpf… Und ich hatte gehofft, endlich mal eine Antwort auf meinen Frage zu kriegen. Vielleicht kommt ja doch noch eine? Ich stell sie nochmal:

    Ich versteh halt nicht, wer diese Leute sind, die man laut Reiner Korbmann als Wissenschaftler engagieren soll, wenn es um Kommunikation geht. Ich kann nicht glauben, dass so etwas in Deutschland ein profitables Geschäftsmodell ist. Was macht ein Wissenschaftskommunikator, der kein Journalist/PR-Mensch ist?

    WAS macht ein “Forschungssprecher”? WER beauftragt einen Forschungssprecher und WOZU? Gibt es da konkrete Beispiele?

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