Die überwiegende Mehrheit der Astronomen ist davon überzeugt, dass es auch anderswo im All Leben gibt. Das legt allein schon die gigantische Anzahl an Planeten nahe, die vorhanden sind. Ob es aber auch höher entwickeltes, intelligentes Leben gibt, ist eine andere Frage. Vermutlich, aber darüber lässt sich nur spekulieren. Und wenn es um die Frage geht, ob wir mit diesem hypothetischen Leben Kontakt aufnehmen können, dann stehen die Chancen noch schlechter (von irgendwelchen Reisen zu anderen Sternen will ich gar nicht erst reden). Trotzdem gab es im Laufe der Zeit jede Menge Versuche, irgendwelche Signale von außerirdischen Wesen zu empfangen. Nicht nur im Rahmen im des bekannten SETI-Projekts. Man muss nicht immer mit großen Radio-Antennen nach Botschaften vom Himmel lauschen. Es gibt noch mehr Wege, um die Aliens zu finden.

Ein paar dieser anderen Methoden habe ich früher schon vorgestellt (z.B. hier, hier, hier oder hier. Radiosignale sind bei weitem nicht alles, nach dem man Ausschau halten kann. Wer weiß, vielleicht kommunizieren die Aliens auf ganz andere Weise und benutzen dafür keine Radiowellen, so wie wir? Was die Aliens aber auf jeden Fall machen werden, ist astronomische Forschung. Jede ausreichend fortgeschrittene Zivilisation (und nur bei denen besteht die Chance einer Entdeckung; irgendwelche Steinzeit-Höhlenaliens werden wir nicht finden können) muss irgendwann angefangen haben, sich mit den Sternen zu beschäftigen. Und deswegen ist es nicht unvernünftig, wenn wir davon ausgehen, dass auch die Aliens Ahnung von Spektroskopie haben.

Die Suche nach Aliens braucht nicht unbedingt gigantische Geräte wie das Green Bank Radioteleskop in den USA (Bild: gemeinfrei)

Astronomen können im Wesentlichen drei Dinge beobachten, wenn es um Sterne geht. Sie können nachsehen, wo das Licht her kommt, also die Position des Sterns bestimmen. Das nennt man Astrometrie. Sie können die Helligkeit des Lichts bestimmen und ihre Änderung aufzeichnen. Das ist die Photometrie. Und dann kann man noch die Qualität des Lichts bestimmen. Man kann das Licht in seine Bestandteile aufspalten und nachsehen, wie viel Licht einer bestimmten Farbe vorhanden ist. Wie groß ist der Anteil an rotem Licht, an blauem Licht, und so weiter – natürlich geht das auch mit den für unsere Augen nicht sichtbaren Wellenlängen. Dann erhält man ein Spektrum und die entsprechende Disziplin nennt man Spektroskopie. Sie verrät den Astronomen enorm viel über die Sterne. Mit Spektroskopie kann man die Zusammensetzung eines Sterns bestimmen, man kann herausfinden, ob er Planeten hat, wie schwer der Stern ist oder wie schnell er sich bewegt. Und so weiter. Deswegen haben die Astronomen im Laufe der Jahrzehnte auch Unmengen an Spektren aufgenommen.

Das können wir nutzen, meint Ermanno Bora von der Université Laval in Kanada. Denn vielleicht versteckt sich in einem dieser Spektren ein Hinweis auf die Existenz von Aliens. Wie das genau funktionieren könnte, erklärt er in seinem Artikel „Searching for extraterrestrial intelligence signals in astronomical spectra, including existing data“. Angenommen, da draußen sind irgendwo Aliens. Und angenommen, sie wüssten über Astronomie Bescheid und hätten den Wunsch, ihre Existenz dem Rest des Universums mitzuteilen. Dann wüssten sie auch, dass andere Zivilisationen ebenfalls Astronomie betreiben müssten und in ihren Datenbanken jede Menge Spektren aller möglichen Sterne haben. Warum also nicht eine Botschaft in so einem Spektrum verstecken! Man müsste nur das Spektrum so modulieren, dass ein Beobachter sofort merkt, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Zum Beispiel, in dem man mit einem sehr starken Laser sehr starke Lichtimpulse aussendet. Wenn diese Lichtpulse entsprechend moduliert sind, dann prägen sie dem Spektrum ein Muster auf, dass einem intelligenten Beobachter definitiv auffallen würde.

Wie das aussehen könnte, hat Borra simuliert:

Das ist das Spektrum eines normalen Sterns (hier vom Spektraltyp F9). Auf der x-Achse ist die Wellenlänge aufgetragen, auf der y-Achse die Intensität des Lichts. Bei bestimmten Wellenlängen erreicht uns mehr Licht, bei anderen weniger. Das meiste Licht erreicht uns bei etwa 5000 Angström, also 500 Nanometer, so wie man es bei einem gelben Stern vom F-Typ erwarten würde. Wir sehen außerdem ein paar Spektrallinien, also ganz konkrete Wellenlängen, bei denen uns deutlich weniger Licht erreicht und die uns sagen, woraus der Stern besteht. Da uns von diesem Stern aber nicht nur sein eigenes Licht, sondern auch das Licht des Alien-Lasers erreicht hat, sieht das Spektrum anders aus, als man es erwarten würde. Selbst ohne komplizierte Analyse erkennt man schon mit freiem Auge das regelmäßige Muster, dass sich über das Spektrum des Sterns gelegt hat. Borra zeigt in seiner Arbeit, dass so etwas durchaus praktikabel wäre. Ein Laser wie der Helios-Laser des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien (10 KiloJoule Kohlendioxid-Laser) in Kombination mit einem 10-Meter-Teleskop wäre in der Lage, ein Signal zu senden, dass auch in 1000 Lichtjahre noch hell genug ist (20. Größenklasse), um mit Technik analog zu unseren Geräten zu sehen ist.

Natürlich braucht man immer noch viel Glück, um so ein Signal – sofern es denn vorhanden sein sollte – aufzuzeichnen und auch zu entdecken. Aber es braucht keine teuren Geräte. Es reicht ein simples Computerprogramm oder einfach nur das menschliche Augen, um die Spektren in unseren Datenbanken nach solchen Modulationen zu durchsuchen. Die enthalten allerdings sehr viele Spektren. Der Beweis für die Existenz einer außerirdischen Zivilisation könnte also schon seit Jahren in unseren Archiven liegen…

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43 Gedanken zu „Blinkende Aliens: Neue Wege auf der Suche nach extraterrestrischen Zivilisationen“
  1. Ob es ausserirdishes Leben gibt ist moeglich aber wir werden es nicht erfahren dafuer sind die Entfernungen einfach zu gross,
    Ein anderer Gedanke ist das wir vielleicht die ersten sind. Das Universum hat 9 Milliaren Jahre gebraucht um genuegend schwere Elemente zu erzeugen..
    Die Sonne, die Erde, die Kometen sind cirka 4,5 Milliarden Jahre alt.Wir sehen es selbst wie lange es gedauert hat das sich intelliegendes Leben ( ? ) entwickelt. hat.

  2. Vielleicht sollte man noch dazuschreiben, dass man ein solches Lasersignal nicht ins Universum „streuen“ kann, (wie zB bei Information als Rundfunk) sondern ein genaues Ziel haben muss, dass man anvisiert. Somit müsste der „Kommunikationspartner“ bekannt oder wenigstens seine Position eng eingrenzbar sein.
    Ein willkürliches „Beschießen“ von Sternensystemen macht wohl wenig Sinn.
    Damit eignet sich das Ganze wohl eher zur „Antwort“ eines vorherigen, vllt. nur angenommenen Signals aus der fernen Gegend…

    1. @Jack Space: „Vielleicht sollte man noch dazuschreiben, dass man ein solches Lasersignal nicht ins Universum “streuen” kann“

      WIeso nicht? So ein Signal wird ganz schon breit, nach 1000 Lichtjahren…

  3. Klingt ja ganz nett, aber wenn ich das richtig sehe, muss der, der die Nachricht schicken will, wissen wohin, also zu einem konkreten Ziel. Oder habe ich da was übersehen?

    In diesem Fall wäre diese Methode dann doch nicht all zu praktikabel…

  4. @Recardo
    Weil eigentlich erstmal international eine Einigung darüber getroffen werden muss, ob und wie unsere Rasse sich gegenüber „den Außerirdischen“ präsentiert.
    Was wenn sie uns fressen wollen?
    Oder uns so sehr liebhaben, dass sie uns ihre gesamte Kultur überstülpen?
    Oder uns unauffällig gaanz langsam sterilisieren, um ihre Vorherrschaft auch auf laange Sicht zu sichern?
    Oder, oder, oder … Da gibts ne Menge Möglichkeiten, die erstmal gesichtet und abgewogen werde müssen, bevor die Erde wieder, aber mit mächtigeren Lautsprechern brüllt: „Haaallo, hier sind wir!“. Machst du nachts im Dschungel ja auch nicht.

  5. Die Idee ist ja ganz nett. Nur müsste der Sender an verdammt viele Ziele ein Signal aussenden und der Empfänger müsste bei ebenso verdammt vielen Zielen das Spektrum beobachten und zusätzlich müsste das über eine verdammt lange Zeit passieren. Was hilft es wenn eine fremde Intelligenz auf einem 100 LJ entfernten Stern vor 1000 Jahren über einen Zeitraum von 500 Jahren ein Signal gesendet hat? Das ist schön längst an uns vorbeigerauscht.

    Als Idee nett. Aber ich zweifle daran, dass da irgendwas entdeckt wird.

  6. Wir können uns auch einfach freuen, dass wir die theoretische Möglichkeit entwickelt haben, uns auf weitere Distanz als bisher bemerkbar zu machen. Ein technologischer Schritt, der ein Potenzial vergrößert.
    Das heißt nicht, dass wir es ohne konkretes Ziel und Konzept nutzen müssen.

  7. @Recardo
    😀 wir sind aber nicht in einer Disko, in der alle schüchtern in der Ecke stehen.
    Unser Schicksal wäre dem uns unbekannten ethischen Konzept der zu begegnenden Rasse unterworfen.

  8. Was müssten wir denn tun, um auf diese Art und Weise auf uns aufmerksam zu machen? Wie gross müsste dieser Laser sein (können wir ihn überhaupt bauen)? Gäbe es in der Menschheit überhaupt eine Mehrheit zu dem Unterfangen, Wege zu beschreiten, die uns in den Weiten der Milchstrasse potenziell auffindbar machen? Wir sind ja vom naturell her noch relativ aggressiv, aber bei einer Evolution, wo sich Intelligenz eher bei jenen entwickelt hat, die instinktiv flüchten, kämen die überhaupt auf die Idee, auf sich aufmerksam zu machen?

    Viele Fragen…

  9. Ich denke mal, dass diese Methode mit den Spektrallinien noch nicht so lange bekannt ist. (Vielleicht ein paar Jahre).
    Heisst also, dass wir erst seit Kurzem in der Lage wären, solche Signale auszusenden.
    Sie wären heute vielleicht gerade mal bis zum Alpha Centauri gekommen.
    Ebenso ginge es den Aliens. Sollten wir solche Signale z.B. vom Beteigeuze erhalten, so wären die Aliens uns an Zivilisation um ca. 600 Jahre voraus….

  10. @Jack Space

    Na ja, die Chance, dass es von denen einer bis zu uns schafft, ist verboten klein. Um die Ethik der Ausserirdischen brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen.

    Was den Artikel betrifft: Optical SETI ist ja eigentlich nichts neues, man könnte bereits mit einem 20 cm-Teleskop und einer Astrokamera Lasersignale, wie wir sie heute herstellen können, aus der Entfernung naher Fixsterne nachweisen (im passenden Spektralbereich). Hatte mich zuerst gefragt, warum man da umständlich im Spektrum suchen soll.

    Der Witz ist aber, die Spektren gibt’s ja schon und die fallen bei den Routinebeobachtungen an. Man hat also einen riesigen existierenden Datenpool, den man durchsuchen kann. Viel mehr, als man durch finanziell begrenzte Projekte wie SETI je zusammenbekommen würde. Und das ist der eigentliche Wert dieser Methode.

    Das wäre doch wieder ein Kandidat für ein Citizien-Science Projekt.

    Nachteil: Sterne werden nur sporadisch abgelichtet. Wenn die Aliens nur gelegentlich auf Sendung gehen, ist die Chance gering, im richtigen Moment ein Foto des Sterns aufzunehmen. Aber dafür gibt es umso mehr Sterne. Kepler ist mit seinem „Lucky Imaging“ von Planetentransits ja auch recht erfolgreich.

  11. @Alderamin
    „Die Chance, dass es von denen einer bis zu uns schafft, ist verboten klein.“
    Aber doch nur unter zugrundenahme eines von uns vorhergesehenen Tech-Trees, oder?

  12. @Alderamin:

    ja, man hat Spektren. Von jedem Stern vielleicht das Spektrum weniger Minuten. Und dazwischen Monate, wenn nicht Jahre gar nichts. Die berühmten 99,9% kommen da ins Spiel. Nämlich 99,9% der Zeit hat man gar nichts.

    ((Wobei 0.1% von 4 Monaten schon knapp 3 Stunden sind.))

  13. @Jack Space

    Auch unter Zugrundelegung der bereits bekannten Naturgesetze (an denen sich grundsätzlich nichts mehr ändern wird; auch Newton und Galileo sind immer noch gültig, in den von ihnen erprobten Grenzen, die Einstein ein wenig erweitert hat). Siehe den verlinkten Artikel.

  14. @Wurgl

    Ja, sagte ich ja, aber man hat 0,01% mal ganz viele Sterne. Bei Optical SETI kann man die Sterne auch immer nur der Reihe nach anschauen, vielleicht ein paar Tage statt ein paar Minuten, und das machen dann vielleicht ein dutzend Teleskope weltweit seit ein paar Jahren. Aber die Spektren hat man seit 100 Jahren und unendlich viel mehr Beobachtungen. So eine Photoplatte lichtet auch mehr Sterne ab als ein kleiner Amateur-CCD-Sensor (selbst wenn der Vollformat hat und die Kamera 12000 Euro kostet). Ein Programm, um mit professionellen Mitteln systematisch nach optischen Signalen zu suchen, wäre jedenfalls sehr teuer, teuerer als das, was an Radio-SETI derzeit möglich ist. Teleskopzeit ist teuer. Das Auswerten von existierenden Spektren kostet fast nichts (vor allem als Citizen-Science-Projekt).

  15. Spektren aus dem Archiv zur Mustererkennung im Sinne eines Screenings durch die Computer zu jagen, finde ich sinnvol. Vielleicht kommt ja was heraus, es müssen ja nicht Aliens sein. Pulsare sind ja damals auch zufällig entdeckt worden.

  16. Den Artikel habe ich natürlich gelesen (damals, als er veröffentlicht wurde).
    Trotzdem bin ich skeptisch, dass wir uns anmaßen, schon alle grundsätzlichen Regeln dieses Universums zu kennen und dementsprechend eine Wahrscheinlichkeit zu konstituieren, nach der interstellare Zivilisationen (und erst recht Intergalaktische) ihren „Spielraum“ verlieren.
    Ich weiß, der leidige Verweis auf die Vergangenheit: Sonne um Erde, nichts mehr zu patentieren, keine Exoplaneten usw., oft hat der Mensch versucht, die Grenzen der Entwicklung abzusehen und immer ist die ganze Überlegung durch einen neue Entdeckung nihiliert worden.

  17. @Alderamin

    Ja, sagte ich ja, aber man hat 0,01% mal ganz viele Sterne.

    Sterne schon. Aber das multiplizier dann mit den Faktoren der Drake-Gleichung. Und zwar alle, bis auf die Sternentstehungsrate. Da kommt irgendwas sehr nahe Null raus.

    Ich rechne zwar auch ein bissl bei SETI mit, aber ich erwarte mir von denen nichts. Gar nichts. Zumindest nichts in meiner Restlebensspanne. Meine Motivation dort mitzurechnen, entspricht ungefähr dem Inhalt des Beitrages von Ludger, man könnte ja was ganz anderes finden.

  18. Natürlich streut auch ein Laserstrahl mit der Zeit.
    Ich meinte nur, dass man diese Art, Signale auf weite Strecken zu senden, noch ein Stück von den bekannten Techniken und besonders dem allgemein bekannten Rundfunk-Ins-All abgrenzen könnte.
    Ist nur ein Nebenpunkt, aber vom Winkel der Anwendungseffizienz aus nicht unerheblich.

    Aber ich wollte auch gar nicht so sehr auf Kritik aus, es ist wie immer ein interessanter und informativer Artikel.
    Aber immer nur Lob zu hören ist doch bestimmt langweilig, oder Florian?

  19. Ich vermute, das man für den Laser eine Wellenlänge nimmt, wo der Stern selbst weniger stark strahlt. Sonst würde das Signal doch überstrahlt.
    Sind die davon ausgegangen das der Laser eher blau/UV strahlt oder im IR?

  20. @Jack Space: „Aber immer nur Lob zu hören ist doch bestimmt langweilig, oder Florian?“

    Kann ich nicht beurteilen. „Nur Lob“ bekomme ich selten. Die Leute sind immer engagierter, wenn es darum geht, zu kritisieren anstatt zu loben.

  21. @Jack Space

    Ich weiß, der leidige Verweis auf die Vergangenheit: Sonne um Erde, nichts mehr zu patentieren, keine Exoplaneten usw., oft hat der Mensch versucht, die Grenzen der Entwicklung abzusehen und immer ist die ganze Überlegung durch einen neue Entdeckung nihiliert worden.

    Es geht nicht um falsche Vorstellungen, sondern um verifizierte Naturgesetze. Ob die Erde sich um die Sonne dreht oder umgekehrt, kann man erst entscheiden, wenn man Größe und Entfernung der Sonne kennt, und die kannte man damals nicht, also war die Behauptung einfach falsch aus dem Bauch heraus geraten.

    Bei den Exoplaneten glaubte eigentlich niemand daran, dass es diese nicht geben sollte. Es gab mal eine ziemlich abgefahrene Idee zur Planetenentstehung, dass ein Stern im Vorbeiflug Materie aus der Sonne gerissen haben soll, aus der die Planeten entstanden sein sollen, dann wäre die Planetenentstehung ein extrem seltenes Ereignis. Dann bekommt man aber große Probleme zu erklären, woher die schwere Materie der terrestrischen Planeten stammt. Solange man nicht wusste, wie Planeten entstehen, war die Möglichkeit noch gegeben, wenn auch nicht besonders plausibel, dass es keine Exoplaneten geben könnte.

    Ich will jetzt nicht auf alle Beispiele eingehen, aber man sieht, dass diese Prognosen aus Unwissenheit entstanden sind. Über das Verhalten von Raum, Zeit und Masse wissen wir aber durch zahlreiche Experimente sehr gut bescheid. Lichtgeschwindigkeit ist für einen Körper mit Ruhemasse nicht zu erreichen, mit soundsoviel Beschleunigung kommt man in soundsoviel Zeit soundso weit und in der Materie steckt maximal sounsoviel Energie, die man nutzen kann. An diesem Wissen ändert sich nichts mehr, solange sich die Naturgesetze nicht ändern.

    Der einzige Ausweg wären Konzepte wie Wurmlöcher, höhere Dimensionen und dergleichen, für deren Existenz es allerdings genau so viele Hinweise gibt wie für die Existenz des fliegenden Spaghettimonsters. Obwohl die RT Wurmlöcher nicht verbietet, ist doch „exotische Materie“ mit „negativer Energiedichte“ oder dergleichen nötig, um das Wurmloch zu erzeugen, und solche Materie kennen wir nicht und sie taucht auch nicht im Standardmodell der QED auf. Höhere Dimensionen benötigt zwar die (bisher komplett unbelegte) Stringtheorie, aber sie geht im allgemeinen davon aus, dass diese eng zusammengerollt sind, und sie sagt nichts darüber aus, dass man sich darin bewegen könnte und Abkürzungen nehmen.

    Das ist einfach Wunschdenken. Nur weil wir gerne hätten, dass wir per Billigflug ans andere Ende der Galaxis gelangen können, muss uns die Natur diesen Gefallen nicht tun.

  22. @JaJoHa

    Ich vermute, das man für den Laser eine Wellenlänge nimmt, wo der Stern selbst weniger stark strahlt. Sonst würde das Signal doch überstrahlt.
    Sind die davon ausgegangen das der Laser eher blau/UV strahlt oder im IR?

    Nein, man soll den Laser ja im Spektrum des Sterns erkennen. Oben ist ja ein solches Spektrum dargestellt. Was jetzt auffällig ist, sind die Sägezeähne im Spektrum, nicht die steilen Zacken. Da Laser monochromatisch sind und emittieren, nicht absorbieren, würde ich eher eine schmale Linie nach oben raus erwarten. Wie man solche Sägezähne mit einem Laser moduliert, ist mir schleierhaft. Vielleicht mit einem durchstimmbaren Laser, den man beim Frequenzsweep pulsieren lässt oder so. Der Sägezahn ergibt sich dann bei einer Langzeitbelichtung über den gesamten Sweep.

  23. @Jack Space

    oft hat der Mensch versucht, die Grenzen der Entwicklung abzusehen und immer ist die ganze Überlegung durch einen neue Entdeckung nihiliert worden.

    Kannst Du da bitte mal ein paar Beispiele bringen?

  24. @UMa
    Danke für den Link zum Paper, ist auf jeden Fall sehr interessant, muss ich mir mal ganz durchlesen wenn ich Zeit habe
    @Alderamin
    Ich verstehe das auch nicht. Anscheinend kommen die irgendwie mit Fouriertransformation da drauf (S.4 im Paper).

  25. @Jack Space

    Was wenn sie uns fressen wollen?
    Oder uns so sehr liebhaben, dass sie uns ihre gesamte Kultur überstülpen?
    Oder uns unauffällig gaanz langsam sterilisieren, um ihre Vorherrschaft auch auf laange Sicht zu sichern?
    Oder, oder, oder …

    Also das halte ich schlicht für Unsinn. Und da widerspreche ich auch Stephen Hawking bei aller Wertschätzung massiv, in seiner Angst Außerirdische könnten und überfallen, weil wir Nachrichten senden. Übrigens wohl einer der wenigen Punkte wo man Stephen Hawking widersprechen kann – denn Bestätigen oder Widerlegen lässt sich wohl kaum die eine oder andere Theorie… 😉

    Wenns um Ressourcen geht, dann gibts in den Sternsystemen der Außerirdischen genug Material das sie verbrauchen können. Und selbst wenn sie ihr Sternsystem geplündert haben, es gibt genug Sternsysteme die Näher sind, die sie noch plündern könnten.

    Eine Reise extra in ein Sternsystem wo ein Planet Leben trägt und dann auch noch ausgerechnet diesen lebentragenden Planeten zu überfallen, wäre schlicht dumm. Dann noch sich extra einen Planeten aussuchen der intelligentes leben trägt, vielleicht sogar eine weltumspannende Zivilisation trägt, wäre noch dümmer.

    Die Reisedauer wäre zu lange (wohl zumindestens einige 100e Lichtjahre), der Aufwand wäre enorm. Und das nur um Ressourcen zu plündern, die sie von zigtausend toten Planeten einfacher haben könnten.

    Ebenso wenn es darum geht, uns als Nahrungsmitteln zu verwenden. Es gäbe wohl einfachere Wege an Nahrung zu kommen. Oder um uns ihre Kultur aufzuzwingen.
    Egal wie fortgeschritten eine außerirdische Zivilisation ist, sie müssten dennoch eine bewaffnete Armee, die einen ganzen Planeten besetzen und kontrollieren kann über 100e vielleicht sogar 1000e Lichtjahre befördern. Sie müssten auch Nachschub organsisieren, da können sie gleich ihre gesamte Zivilisation umsiedeln.
    Und die Sache ist damit noch lange nicht gegessen. Nur weil eine potentielle außerirdische Zivilisation viel fortgeschrittener ist, bedeutet das nicht, dass sie problemlos einen interstellaren krieg gewinnen können. Die Geschichte gibt uns genügend Beispiele wo hochgerpüstete Armeen über lange zeiten wirkungslos sind. Klar, vielleicht haben sie Waffen wo sie alles leben auf einmal auslöschen können. Das können sie aber viel einfacher haben, ohne Scherein mit einen bewohnten Planeten. 😉

    Vor einer Invasion sollten wir uns als letztes fürchten. Das Universum wurde nicht für interstellare Kriege gemacht. Selbst „simple“ interstellare Flüge scheinen Fantasterein zu sein und selbst bei der Kommunikation wissen wir nicht, wie ein Gespräch über 100e oder gar 1000e Lichtjahre funktionieren sollte. Das Universum hat die Entfernungen, weil erst diese physikalische Gesetzte, die diese Entfernungen entstehen lassen, Leben ermöglichen, (leider) leben wir nicht in einem Star Trek Universum.

  26. Warum sollen die Außerirdischen so böse sein, wie Sie in der Science Fiction Literatur immer dargestellt werden? Warum unterteilen wir Außerirdische nach Gewaltklassen und teilen Sie darin ein, ob Sie bei Verbrauch von Energie evtl. Schon ihren eigenen Stern vernichtet haben und nun auf der Suche nach neuen Opfern sind? Ich denke da draußen im Weltall gibt es bestimmt auch intelligentes und friedfertiges Leben und wenn es so eine Zivilisation gibt, dann wollen die mit uns bestimmt nicht viel zu tun haben. Unsere Fernsehprogramme, können sie ja mit etwas Glück bereits empfangen….

  27. Kann man sich vorstellen, dass eine Zivilisation irgendwann ein großes Netzwerk von Teleskopen im All platzieren kann, dass groß genug ist, um auf einigen zehn bis hundert Lichtjahren Entfernung noch Strukturen auf Planeten zu erkennen? Und wenn dies möglich ist und wenn eine Zivilisation mittels eines solchen Teleskops Strukturen einer (vielleicht längst vergangenen) Zivilisation auf einer entfernten Welt entdeckte, könnte sie dann nicht auch schließen, dass sie irgendwann von jeder anderen Zivilisation, die über entsprechende Teleskope verfügt, entdeckt werden wird? Und würde es sich im diesen Wissen überhaupt lohnen, viel Energie und Aufwand in die Möglichkeit zu investieren, fernen Welten Signale zu schicken?

    Ähnliche Frage, anderes Szenario: Setzen wir die Existenz von Teleskopen voraus, mit denen man auf hunderten bis einigen tausend Lichtjahre einzelne Himmelsobjekte wie etwa Monde auflösen kann. Wäre es dann nicht vielleicht einen kluge Idee, auf der uns abgewandten Seite des Mondes mit eine riesige „Geoglyphe“ bestehend aus vielen Spiegeln zu platzieren, die in einem geeigneten Teleskop noch in hunderten oder einigen tausend Lichtjahren Entfernung sichtbar ist?

    Oder sind derartige Teleskop weit jenseits allem, was eine Zivilisation wahrscheinlich jemals wird leisten können?

  28. @Manfred Hofemann
    Also ich würde gerne von Aliens entdeckt. Ganz besonders wenn eine Kommunikation zustande käme, also Aliens in 1000 Lichtjahren Entfernung sind relativ witzlos. Der Austausch mit Aliens würde die Menschheit auf eine neue Stufe heben (ohne dieses Geschwafel der Esoteriker). Wenn es sich nicht grade um galaktische Trolle handelt dann würden wir viele spannende Dinge erfahren. Einen Besuch halte ich nach Alderamins Artikel für sehr sehr unwahrscheinlich.

  29. Also ich denke, dass eine andere intelligente Zivilisation auf einem anderen Planeten genauso Forscher und Wissenschaftler hat, wie wir auf der Erde. Warum sollten diese nicht auch den rein wissenschaftlichen Aspekt sehen?

    Kommunikation ist das einzige, was weit entfernte Welten miteinander verbinden könnte, auch wenn die Antwort vllt. 50 oder 100 Jahre lang auf sich warten lässt. Allein das man sich Unterhalten kann und Wissen miteinander austauscht wäre doch der Hammer!

  30. Aliens gibt es auch auf unserem Planeten – nämlich Völker, die im Dschungel versteckt leben und noch nie Kontakt mit der (tollen?) Zivilisation hatten. Wie die Begegnungen für besagte Völker ausgingen lässt uns für eine Begegnung mit Aliens nichts gutes ahnen (wobei ich überzeugt bin, das es noch anderswo Intelligenz gibt – aber mit denen werden wir nie in kontakt kommen. alles andere ist wunschdenken)

  31. Hat eigentlich schon mal jemand daran gedacht, dass die Aliens gar keine Ahnung vom Weltraum haben?

    Wir haben ja eine schöne Erde, sehen den Himmel häufig ohne Wolken, sehen Sterne und Planeten.

    Wenn es z.B. auf der einem Planeten, der eine dicke Wolkendecke hätte (wie die Venus), was würden die sehen? Nur Wolken… Wie lange müsste eine Zivilisation bei denen forschen, bis sie entdecken, dass darüber hinaus auch noch viel mehr exisitiert?

    Oder würden sich Wasserwelten für die Welt über ihnen interessieren, oder gar den Weltraum ?

    Vielleicht gibt es gar nicht soviele Planeten mit einer durchsichtigen und doch dichten Atmosphäre wie die Erde?

  32. @Stefan N
    Bis sie Flugzeuge bauen. Und die Frage nach einer Zivilisation auf einer Wasserwelt stellt sich nicht. Im Übrigen können andere Planeten gar nicht total anders als die Erde. Je komplexer Leben wird, um so enger werden die Bedingungen, unter denen es existieren kann.

  33. @Yanif: Wie die Begegnungen für besagte Völker ausgingen lässt uns für eine Begegnung mit Aliens nichts gutes ahnen

    Ich würde mir bei einen – doch recht unwahrscheinlichen – Kontakt mit Aliens, eher Sorgen um die Aliens machen. Denn wir kennen unsere eigene Geschichte gut, können aber keine vernünftige Aussage über die Sozial- und Verhaltensstrukturen von Aliens sagen.

    Um einmal mehr Star Trek zu bemühen: Unsere Zivilisation gleich doch eher mehr dem terranischen Imperium des Paralleluniversum, als der friedlichen Föderation. Wir gleichen doch eher mehr den Menschen, die beim „ersten Kontakt“ die Vulkanier ermorden, als ein friedliche Koexistenz einzuegehn… 😉

    Aber ich will noch mals auf meinen Standpunkt hinweisen, den ich oben ausgeführt habe: Es ist völlig irrsinnig anzunehmen, dass Aliens für Ressourcen und Macht den Aufwand auf sich nehmen und ganze Armeen die Planeten kontrollieren können über 100e vielleicht sogar 1000e Lichtjahre verschicken. Ressourcen gibt es genügend in ihrem eigenen Sternsystem und den umliegenden. Da müssen sie nicht 100e Lichtjahre reisen und einen Krieg dafür anfangen. Wo dann noch nicht einmal sicher ist, einen solchen auch zu gewinnen. Die Entfernungen des Universums ist zu groß für solchen Unsinn. Hier werden Vergleiche mit politischen Verhältnissen auf der Erde unsinnig.

    Da ist die Annahme von Ulrich Walter im Postintg von @Statistiker schon wahrscheinlicher: Eine „sterbende“ (weil Roter Riese) Zivilisation macht sich als ganzes auf dem Weg, um einen neuen Planeten zu finden.
    Aber auch hier ist es (für mich) wahrscheinlicher, dass es für eine solche Zivilisation einfacher ist Planeten zu terraformen, als einen interstellaren Krieg mit ungewissen Ausgang anzufangen (6, 7 Milliarden Menschen so mal einfach auszurotten, ist auch für fortgeschrittene Zivilisationen nicht einfach, ohne Nachschub-Möglichkeiten, wenn sie dabei nicht den ganzen Planeten zerstören wollen – und das wollen sie ja nicht, wenn sie darauf siedeln wollen).

    Die Frage ist auch, ob man wirklich die Energie aufbringen kann, um 100e Millionen vielleicht sogar Milliarden Lebewesen umzusiedeln. Meiner Meinung nach wird eine Zivilisation, deren Sonne zum Roten Riesen wird, nicht als ganzes umsiedeln, sondern einige Tausend Lebewesen (oder wieviel auch immer, um die evolutionäre Fittness dieser lebewesen zu garantieren) wegschicken, die die Kultur weiterträgt. Falls selbst das möglich ist. Da der Energieaufwand selbst dann und selbst für weit fortgeschrittene Zivilisationen enorm wäre.

    Meine Vermutung – und das ist mal nur wilde Spekulation (wie fast alles was wir da schreiben ;-)): Leben im Universum stirbt mit seiner Sonne. Nur in Ausnahmefällen schaffen es intelligente und weit fortgeschrittene Lebensform, den Tod der eigenen Sonne zu überleben. Die Entfernungen im Universum sind nicht dafür gemacht, dass Zivilisationen ganze Galaxien besiedeln.

    Mal ganz abgsehen davon, dass wir nicht mal wissen wieviele Zivilisationen es gibt. Die Schätzungen sind ja sehr ungewiss: Von 10.000e pro Galaxie bis zu eine unter mehreren 10.000en Galaxien. Hier was zum spielen ( 🙂 ): https://www.bbc.com/future/story/20120821-how-many-alien-worlds-exist und https://spacegeek.org/canvas2/

  34. @Gustav: kam nicht sauber raus: aber genau das meinte ich. Mit höchster sicherheit werden die Atom-Mächte ich einer vorausschauenden Aktion das Raumschifff der Aliens in Quanten zerlegen (die verschränkte Version…*grins*). Kommunikation dürfte keine stattfinden… ich stelle mir die Aktion so vor (copyright übergebe ich an Florian):
    Der Aussenminister der USA wird geheime Fotos der Raumschiffe im UN-Sicherheitsrat zeigen, die belegen, das die Aliens Massenvernichtungswaffen haben und für eine Koalition der zahlungswilligen werben. Hr. Westerwelle wird die Teilname der Bundesraumwaffe unter hinweis auf die Reichsflugscheiben am Südpol ablehnen, aber eine Sanitätseinheit nach Courou entsenden. Die Chinesen werden solo eine Rakete vom Typ grosser vaterländischer Alienvernichter ins Weltall schicken während die USA bei den Russen eine Trägerrakete anmieten (inkl. ein paar Atombomben). Das ganze wird dann irgendwie zum Krawumm gebracht (inkl. Doku in Florians Blog) und am Ende wird sich herausstellen, das man die Raumsonde Voyager bei der Rückkehr nach Hause zerlegt hat… Der Film aus dem Hause Guido Knopp wird dann im Abspann dankend auf Bruce Willis verweisen, der mit Armageddon das alles vorhergesehen hat und somit in einer Linie mit Nostradamus und Broesr zu betrachten ist….

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