Gerade bin ich aus Lindau zurück gekommen. Dort haben sich diese Woche zwei Dutzend Nobelpreisträger und knapp 600 Studentinnen und Studenten aus aller Welt getroffen und gemeinsam über Wissenschaft und alle möglichen anderen Themen diskutiert. Wenn ihr das Konferenzblog gelesen habt, dann wisst ihr, was dort so alles passiert ist. Wenn nicht, dann möchte ich euch jetzt auf ein paar der interessantesten Artikel hinweisen.

Als Astronom habe ich natürlich die Vorträge zum Thema Astronomie besonders interessant gefunden. Zum Beispiel den von John Mather, der darüber sprach durch welche Teleskope die Wissenschaftler der Zukunft sehen werden. Nett war es auch, im Rahmen des akademischen Dinners, gemeinsam mit George Smoot und Carlo Rubbia zu Abend zu essen.

Das große Thema der Konferenz war natürlich die Teilchenphysik. Die Bekanntmachung der Entdeckung eines neuen Elementarteilchens hat alle Anwesenden begeistert. Nur Martinus Veltman war ein wenig grummelig. Aber auch abseits des Higgs tut sich was in der Teilchenphysik.

Ein weiteres großes Thema war die Energie. Chemie-Nobelpreisträger Hartmut Michel erklärte uns warum die Sache mit den Biokraftstoffen nicht so einfach ist und Robert Laughlin spekulierte wie die Welt im Jahr 2200 aussehen wird, wenn kein Öl und keine Kohle mehr da ist.

Die Nobelpreisträger sprachen nicht nur über ihre Forschung, sondern auch über die Wissenschaft an sich. Douglas Osheroff erklärte uns das Rezept für wissenschaftlichen Fortschritt, Dan Shechtman sprach über seine wechselhafte Karriere und Brian Schmidt über das Problem mit der Work-Life-Balance.

Es gibt natürlich noch viel mehr Artikel. Das Lindau-Blog-Team hat auf deutsch geschrieben, auf englisch, auf spanisch und chinesisch. Es gibt auch jede Menge Videos. Schaut rein!

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2 Gedanken zu „Eine Woche bei der Nobelpreisträgerkonferenz in Lindau“
  1. Mal eine interessierte Frage an Sie, lieber Herr Dr. Freistetter:

    Vor kurzem wurde ich als Laie in dieser Materie (Astronomie) auf den Astrophysiker Hans Jörg Fahr aufmerksam, der unter anderem die Bücher „Der Urknall kommt zu Fall. Kosmologie im Umbruch.“, „Zeit und kosmische Ordnung: Die unendliche Geschichte von Werden und Wiederkehr“ und „Die Illusion von der Weltformel. Was weiß die Wissenschaft wirklich?“ verfasste.

    Eine kurze Biographie und Bibliographie gibt es hier:

    https://www.astro.uni-bonn.de/~hfahr/prof_fahr1.htm

    Sind die Erkenntnisse Fahrs mittlerweile überholt/widerlegt worden?

    Ein paar seiner Bücher habe ich mir heute aus Neugier bestellt, bin mir aber nicht sicher, in wie weit ich diese richtig verstehen werde.

    Hier die Bücher, die sich bei amazon.de finden lassen:

    https://www.amazon.de/s/ref=ntt_athr_dp_sr_1?_encoding=UTF8&field-author=Hans-J%C3%B6rg%20Fahr&search-alias=books-de

    Falls Sie irgend etwas zum Autor und dessen Gedanken/Forschung sagen können, so würde es mich sehr freuen, davon zu lesen.

    Im Internet lässt sich allgemein nur sehr wenig dazu finden, mal voraus gesetzt, dass ich richtig gesucht habe…

    Vielen lieben Dank für Ihre Antwort im Voraus!

    Beste Grüße,
    Frank

  2. Ich habe von Fahr bis jetzt noch nichts gehört, kenne auch seine kosmologischen Thesen nicht. Generell kann man aber sagen, dass die Urknallkosmologie äußerst erfolgreich ist und ebenso erfolgreich durch viele Beobachtungen belegt ist. Deswegen sind bis jetzt auch noch alle Kosmologien ohne Urknall gescheitert.

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