Letzte Woche habe ich über die Gentechnik-Gegner geschrieben, die in England Felder zerstören wollen. Unabhängig von den realen Risiken der Gentechnik ist diese Art des Protests natürlich nicht nur absurd, sondern auch kriminell. Trotzdem hat die Gentechnik keinen guten Ruf und viele Politiker keine Hemmungen zum Beispiel zu fordern, dass Deutschland „gentechnikfrei“ werden muss. Wenn es etwas gibt, dass noch ein schlechteres Image als die Gentechnik hat, dann sind es die Atome! Spätestens seit dem Reaktorunglück in Fukushima erzeugt das Wort „Atom“ bei vielen Menschen großes Unbehagen. So groß, dass die Grünen in Österreich nun die Atomforschung einsparen wollen…

Die Technische Universität Wien hat ein Atominstitut. Dort werden jede Menge Sachen erforscht: Atomphysik, Quantenphysik, Kernphysik, Strahlenphysik und so weiter. Teil des Instituts ist ein Forschungsreaktor, der seit 1962 in Wien läuft. Er ist nicht groß, aber dient ja auch nicht zur Energieerzeugung. Die Chefin der Grünen in Österreich, Eva Glawischnig, meint nun, dieser Reaktor „bringt keinen relevanten Nutzen mehr“ und solle abgeschaltet werden. Man müsse ja sowieso sparen, da braucht man kein Geld mehr für Atomforschung ausgeben. Via Twitter hat sich auch Reinhard Pickl-Herk, der Pressesprecher von Eva Glawischnig zu Wort gemeldet (was er dort sagt ist aber keine offizielle Parteimeinung):

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Atomforschung ist also verzichtbar und ein Forschungsreaktor hat keinen „relevanten Nutzen“. Eine starke Meinung. Und eine relativ dumme. Nicht falsch verstehen. Ich weiß, dass Atomkraftwerke gefährlich sind. Ich bin auch der Meinung, dass es besser wäre, auf Atomkraft zu verzichten und anderen Energieformen zu nutzen. Aber wie ich schon einmal ausführlich erklärt habe, ist es enorm schwer über Atomkraft zu sprechen. Sobald irgendwo das Wort „Atom“ auftaucht – oder auch „Reaktor“, wird es sehr schnell sehr irrational und sehr hysterisch. Unter anderem deswegen, weil Gruppen wie die Grünen Worte wie „Atom“ und „Gen“ gezielt populistisch einsetzen. „Atomforschung ist Hochrisikotechnologie“ – klingt schön dramatisch und gruselig. Atome sind das, was in den Atomkraftwerken drin ist und die sind böse! Und ein „Reaktor“ kann nichts Nützliches sein, selbst wenn es ein Forschungsreaktor ist

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Reaktor im Atominstitut (Bild: Gemeinfrei)

Wenn Atomkraftwerke explodieren, dann ist das unbestritten eine große Katastrophe. Das bedeutet aber nicht, dass Atomforschung generell gefährlich oder nutzlos ist. Es bedeutet auch nicht, dass Forschungsreaktoren irrelevant sind. Was am Atominstitut gemacht wird, ist Grundlagenforschung. Grundlagenforschung ist immer wichtig, weil sie die Grundlage jeder weiteren Forschung ist. Abgesehen davon, dass bei weitem nicht die gesamte „Atomforschung“ mit dem Forschungsreaktor zu tun hat, findet auch dort durchaus relevante Forschung statt. Hier sind ein paar Zitate aus dem Tätigkeitsbericht des Atominstituts:

„Besonders hervorgehoben werden soll die starke internationale Einbindung des Atominstituts in die europäische und internationale Forschungsszene. So werden im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergieorganisation alle Safeguard Inspektoren der IAEA am Triga Reaktor des Atominstituts geschult und ausgebildet.“

„Im Berichtszeitraum wurden die Arbeiten in Kooperation mit der IAEO auf dem Gebiet der Weiterentwicklung von Software und Hardware für Geräte zur Spaltstoff-Überwachung und zur Verhinderung von Nuklearschmuggel fortgesetzt
und in mehreren Diplomarbeiten dokumentiert. Ein weiterer Schwerpunkt war die Untersuchung der Aktivierung des Abschirmbetons des TRIGA Reaktors im Hinblick auf einen in der Zukunft möglichen Abbau des Reaktors.“

„Im Rahmen des Spezialforschungsbereichs SCIEM2000 wurden in den letzten Jahren über 400 archäologische Fundstücke analysiert und anhand ihrer Zusammensetzung ihrem Herkunftsort zugeordnet. Eine klassische radiochemische
Methode ist die Traceranalyse, die besonders in den Life Sciences große Bedeutung
erlangt hat. Mit Hilfe dieser Technik konnte erstmalig gezeigt werden, dass fleischfressende Pflanzen aus ihren Beutetieren Kalium, Eisen und Mangan aufnehmen.
Die radioaktiven Tracer wurden durch Aktivierung im TRIGA Mark II Reaktor hergestellt.“

Es wird dort also nicht nur ganz normale Grundlagenforschung betrieben, sondern auch angewandte Forschung in den verschiedensten Disziplinen. Und auch wenn es um den Rückbau von Reaktoren geht oder um deren Überwachung ist es nötig, vorher entsprechende Forschungsarbeiten durchzuführen und das Personal (zum Beispiel die Atominspektoren) entsprechend auszubilden.

Ich weiß dass einige Leute meinen Artikel hier als Verteidigung der Atomenergie missverstehen werden. Da wird es auch nichts nutzen, wenn ich nochmal explizit sage, dass ich für einen Ausstieg bin. Aber hier geht es nicht um Atomkraftwerke und Energieerzeugung. Hier geht es um Forschung, die wichtig ist. Nicht, um noch mehr AKWs bauen zu können (Österreich hat übrigens nie Atomkraftwerke betrieben), sondern um besser über Atome Bescheid zu wissen. Um mehr über Strahlung zu lernen. Auch, um die bestehenden Kernreaktoren besser überwachen und den Ausstieg besser organisieren zu können.

Es ist absolut legitim, wenn man sich Gedanken darüber macht, ob diese Ziele in Zukunft vielleicht auch ohne Forschungsreaktoren erreicht werden können. Es ist aber reiner Populismus, wenn einfach die Abschaffung „der Atomforschung“ gefordert wird. Das hat nichts mit seriöser Politik zu tun – und schon gar nicht mit Bildungspolitik! Hier geht es nur darum, mit vorurteilsbeladenen Worten wie „Atom“ oder „Reaktor“ Stimmung zu machen.

87 Gedanken zu „Wer braucht Forschungsreaktoren – Atomforschung abschaffen?“
  1. Eine gewisse Zahl an Reaktoren wird auch nötig sein, um die in der Medizin, Forschung und Technik benötigten Radionuklide zu produzieren. Ich muss gelegentlich mit Phosphor32 arbeiten, das hat aber nur eine Halbwertszeit von 14,3 Tagen. Das muss also immer wieder frisch hergestellt werden. Dieses Nuklid wird nebenbei übrigens auch in der Krebstherapie verwendet.
    Problematisch war in den letzten Jahren die Versorgung mit Technetium 99m, das für Knochenszintigramme verwendet wird. Das wird weltweit nur in einer Handvoll von Reaktoren hergestellt, und von denen waren einige zu Wartungszwecken abgeschaltet.

  2. @FF:

    Ich weiß dass einige Leute meinen Artikel hier als Verteidigung der Atomenergie missverstehen werden. Da wird es auch nichts nutzen, wenn ich nochmal explizit sage, dass ich für einen Ausstieg bin.

    Es ist zum Heulen, oder?
    Wilfert in 3 … 2 … 1 …

  3. Oh das stimmt, „Atom“ ist ein schlimmes Wort. Und sobald etwas mit Teilchenbeschleunigern (verzeiht, ich meinte Schwarzes-Loch-Generatoren) oder Reaktoren zu tun hat, wird die Diskussion nicht mehr gut enden können.

    Aber nicht mal darüber nachdenken, woher eigentlich die ganzen Methoden MRT, Röntgen, PET,… kommen. Schade.

  4. Was man vielleicht noch sagen sollte ist, dass der Reaktor soooooo gefährlich ist, dass man im Abstand von ein paar Meter rund um ihm arbeiten kann.
    Einige Wissenschaftler haben dort ihren Arbeitsplatz.

    Zudem versorgt er auch wenn die Krankenhäuser mit nötigen Isotopen.

    Wie man auf dem Bild oben sieht kann man sogar oben reinsehen (was ich schon zwei mal gemacht habe) ohne Gefahr.
    Ein Reaktor dieses Typs wird ohne massive Hilfe von Außen sicher nie unfug machen. Das sein Zweck ja die Forschung ist, und nicht die Energieerzeugung ist er komplett sicher, auch wenn einige Idioten was anderes behaupten.

  5. Na ja, ein bißchen mehr abwägen sollte man schon: Zwar sind die angesprochenen und beliebten TRIGA-Reaktoren durch ihr Layout sehr sicher – aber auch ziemlich schmutzig (wenn auch die Brennstäbe in den meisten Verträgen (Wikipedia sagt sogar stets – ich weiß es nicht definitiv) von den USA zurückgenommen und entsorgt werden.

    Aber wenn mit Atomforschung Neutronenquellen gemeint sind, so muß die Frage erlaubt sein, warum nicht bestehende Reaktorquellen langfristig z.B. durch Spallationsquellen ersetzt werden (oder der Bedarf durch stärkere Nutzung von Elektronenbeschleunigerquellen teilw. gedeckt wird). Ja, man kann Reaktoren nicht zu 100% ersetzen, weil man mit ihnen ein breidbandigeres Spektrum an Neutronen erzeugen kann. Und ja, auch andere Quellen bedingen radioaktive Abfälle. Aber im Vergleich zu Reaktoren schneiden alternative Quellen bzgl. der Menge und Halbwertszeit radioaktiver Abfälle gut ab.

    Jedenfalls finde denke ich persönlich, daß der fahrlässige Umgang mit Forschungsreaktoren in Deutschland (zu Österreich kann ich nichts sagen) – jede größere Einrichtung hatte ihre Skandale – dazu beigetragen hat das Vertrauen zu verspielen. Alternative Neutronenquellen zusammen mit entsprechender Aufklärung sind da wohl eher durchzusetzen – und in Anbetracht geringerer Entsorgungs- und Sicherheitskosten langfristig ähnlich teuer (zumindest liegen die Kosten nicht per se um Größenordnungen auseinander).

    Gruß,
    Christian

  6. Schade dass ausgerechnet die Esos so gut darin sind, Irrationalität in klingende Münze zu verwandeln. Was man mit dem Geld in der Forschung so alles bewirken könnte…

  7. Ausgerechnet diesem Artikel haette eine konsequente saubere Unterscheidung zwischen Atom- und Kernphysik (bzw. wo zutreffend dann entsprechend Teilchenphysik), wie sie an einer Stelle ja auch angewandt wird, gutgetan. Damit meine ich gar nicht mal lange Erklaerungen dazu, sondern ich schlage einfach die Wortwahl Kernkraftwerk statt Atomkraftwerk usw. vor. Mit dieser Sorgfalt koennte man doch auch die Wortwahl zum „boesen Atom“ etwas besser in ihre Schranken weisen, weil sie zum Nachdenken zwingt.

  8. [Ironie on]
    ach… was soll der Geiz. ich schmeiße noch mal ein Unwort in die Kiste der naturwissenschaftlichen Böswilligkeit. neben dem Atom dem Reaktor und dem Gen wird es sich da in bester Gesellschaft wiegen…. DIE KI *gg denn nur wir Menschen dürfen intelligent sein !
    [Ironie off]

  9. Ich erinnere mich noch gut, als vor 15 Jahren der Forschungsreaktor an der Medizinischen Hochschule Hannover abgeschaltet wurde. Dem ging eine ähnlich „sachliche und qualifizierte“ Diskussion voraus.

  10. Geht es denn bei der Kritik an dem Forschungsreaktor überhaupt um das „Böse Atom“, oder einfach um die Frage, wofür begrenzte Forschungsgelder am besten ausgegeben werden – in eine Technik, aus der nach gesellschaftlichem Konsenz ohnehin ausgestiegen werden soll, oder in sie ablösende neue Technologien?

    Nicht weit von mir zu Hause befindet sich das Forschungszentrum Jülich (ehemals Kernforschungsanlage Jülich), die haben mal den schnellen Brüter entwickelt und stellen immer noch radioaktive Substanzen z.B. für die Medizin her. An Spaltungsreaktoren arbeiten sie nicht mehr, die Versuchsreaktoren sind stillgelegt und werden demnächst mal abgerissen. Aber zum Beispiel arbeitet man noch sehr aktiv in der Fusionsforschung mit und hat einen kleinen Tokamak (TEXTOR) zur Materialforschung in Betrieb.

    Ein Spaltungsreaktor zu Forschungszwecken mag ja Sinn machen, nur darf die Politik, insbesondere die Grüne, ja auch mal die Sinnhaftigkeit mancher Projekte hinterfragen. Am Ende entscheidet der Bürger durch seine Wahl, wofür welches Geld ausgegeben wird. Wenn alle Parteien da die gleiche Linie vetreten, tut man der Demokratie auch keinen Gefallen.

  11. @Alderamin: „nur darf die Politik, insbesondere die Grüne, ja auch mal die Sinnhaftigkeit mancher Projekte hinterfragen. Am Ende entscheidet der Bürger durch seine Wahl, wofür welches Geld ausgegeben wird. Wenn alle Parteien da die gleiche Linie vetreten, tut man der Demokratie auch keinen Gefallen. „

    Natürlich darf die Politik das hinterfragen. Aber wenn dabei solche Argumente wie von Glawischnig verwendet werden, dann darf man das auch kritisieren. Ich persönlich bin ja auch der Meinung, dass es 1) sowieso nie gut ist, gerade bei der Grundlagenforschung zu sparen und dass es auch nichts bringt wenn man 2) Forschungseinrichtungen gegeneinander ausspielt und die eine Forschung auf Kosten der anderen kürzt. Dass die Grünen gerade bei der Atom/Kernforschung sparen wollen, hat sicher auch ideologische Gründe…

  12. (grundlagen)forschung ist völlig legitim und nötig. diese abzuschaffen halte ich für käse. um es überspitzt zu sagen: am ende hat z.b. keiner mehr ahnung, was überhaupt zu tun ist, wenn den iranern in 30 jahren ihre reaktoren um die ohren fliegen sollten.

    schafft man forschung und somit auch auf lange sicht wissen ab, weil man damit auch unfug betreiben könnte, ist steinzeitlich. wir sollten unser wissen bewahren. schlauerweise aber nicht unbedingt zu unserem nachteil nutzen.

  13. Ein Atomreaktor hat in einem bewohnten Gebiet nichts zu suchen, egal ob mit ihm Strom oder Neutronen für die Forschung erzeugt werden! Falls es zu einem Super-GAU in einem solchen Reaktor kommt, dann ist das umliegende Gebiet auf Jahre hinaus unbewohnbar, und wer möchte schon in einer Stadt leben, in der es eine Sperrzone nach einer radioaktiven Verstrahlung gibt? Die Maxime kann also nur sein, diese Forschung in unbewohntes Gebiet zu verlegen oder risikoärmere Verfahren (Spallationsquellen) zu verwenden.

  14. @Bruttl, Bjoern und alle anderen Sprachnörgler:

    Ausgerechnet diesem Artikel haette eine konsequente saubere Unterscheidung zwischen Atom- und Kernphysik (bzw. wo zutreffend dann entsprechend Teilchenphysik), wie sie an einer Stelle ja auch angewandt wird, gutgetan. Damit meine ich gar nicht mal lange Erklaerungen dazu, sondern ich schlage einfach die Wortwahl Kernkraftwerk statt Atomkraftwerk usw. vor. Mit dieser Sorgfalt koennte man doch auch die Wortwahl zum „boesen Atom“ etwas besser in ihre Schranken weisen, weil sie zum Nachdenken zwingt.

    Diese „Sorgfalt“ hätte genau den gegenteiligen Effekt, denn man würde in Selbstüberheblichkeit aufgehen und alle anderen nur wegen ihres Sprachgebrauchs als Dummköpfe und Ignoranten abstempeln. Und das obwohl man überhaupt nicht weiss, ob der kritisierte Sprachgebrauch tatsächlich auf Unkenntnis beruht oder einfach nur verwendet wird, weil der Duden ihn zulässt.

  15. @Florian

    Natürlich darf man die Aussagen der österreichischen Grünen kritisieren und natürlich hängen die Grünen auch einer gewissen Ideologie an (z.B. sind sie ja auch gegen Fusionsforschung, weshalb ich sie nicht wählen werde). Und natürlich ist es nie gut, an der Grundlagenforschung zu sparen, aber bei begrenzten Mitteln kann man halt nicht alles finanzieren und muss gelegentlich überprüfen, ob die bisherigen Projekte noch die gleiche Priorität haben wie in der Vergangenheit.

    Das ist in der Weltraumforschung ja auch nicht anders: wegen des James-Webb-Teleskops und seiner immens gestiegenen Kosten mussten eine ganze Reihe von geplanten Projekten auf Eis gelegt oder verworfen werden. Um jedes dieser Projekte ist es schade (ich habe die jetzt nicht mehr alle parat, aber da waren Missionen zu Jupiter (JIMO), ein Weltraum-Interferometer (LISA) und dergleichen mehr dabei). Klar wäre es schöner gewesen, das NASA-Budget einfach aufzustocken, aber jedes Ressort möchte das gerne und am Ende gibt’s halt nur so-und-soviele Steuereinnahmen. Dann fällt leider hinten was runter. Auch wenn das Budget konstant bleibt, man will ja auch neue Projekte anfangen.

    Ob dieser Spaltungs-Forschungsreaktor da in der Liste der förderungswürdigen Projekte eher weiter oben oder unten steht, muss am Ende der österreichische Wähler entscheiden (was er nur kann, wenn eine Partei die entsprechende Meinung vertritt), da hab‘ ich mich als Piefke nicht einzumischen. Bei uns zu Hause wäre meine Priorität für eine auslaufende Technik eher gering, zumal wir ja noch Kraftwerke haben, in denen Leute ausgebildet werden können. Im Forschungszentrum Jülich müssen sie sich jetzt damit auseinandersetzen, wie man einen Reaktor abbricht, was laut meinem Link oben auch nicht ganz unproblematisch zu sein scheint.

  16. Finde gerade der Praterreaktor sollte unter Denkmalschutz gestellt und noch lange erhalten werden und jeder technisch interessierte sollte dort mal eine Führung mit machen, ist Ungeheuer interessant … Interessanter als das Riesenrad, gleich nach dem Planetarium 😉

    Einerseits sind wir in Österreich stolz darauf dass wir die IAEA hier sitzen haben, andererseits versuchen wir uns von der Atomangst anstecken zu lassen.
    Wir sagten bereits vor länger zeit nein zu „Atomstrom“ und das ist gut so. Thema abgehakt.

    Die ostblock Kraftwerke An der Grenze zu Österreich machen mir mehr sorgen als meine Nachbarn mit ihrer neutronenquelle hier in Wien :p

  17. In meiner Zeit an der TU München konnte man ähnliche Töne auch immer von den Gegnern des dortigen Forschungsreaktors hören. Die unterhalten auch ihre Website. Wann immer ich mal lachen will, schaue ich bei denen rein.

    @Alf Jarosch

    Falls es zu einem Super-GAU in einem solchen Reaktor kommt

    Wird nicht passieren. Denn Forschungsreaktoren haben i.d.R. eine extrem geringe Leistung. Der Münchner Forschungsreaktor hat z.B. etwa 20 MW Leistung. Im Vergleich dazu: Ein durschnittliches Kernkraftwerk hat um die 4 GW thermische Leistung. Und das Problem bei Kernkraftwerke ist ja nicht die Kettenreaktion zu stoppen, wenn etwas schiefläuft sondern die Nachkühlung nach der Abschaltung. Weil die Leistung bei Forschungsreaktoren so gering ist, ist auch die Nachkühlung kaum ein Problem.

    Hinzu kommt noch, dass der Brennstoff-Vorrat in einem Forschungsreaktor sehr klein ist. Um beim Beispiel FRM zu bleiben: Der enthält noch nicht mal 9kg Uran während ein Kernkraftwerk grob über den Daumen wohl eine Tonne Uran enthält.

  18. Mir hat mal ein Professor in Innsbruck erzaehlt, dass das damalige „Atominstitut“ aus PR Gruenden ins heutige „Institut fuer Ionenphysik“ umbenannt wurde.

  19. @Compuholic: „Der Münchner Forschungsreaktor hat z.B. etwa 20 MW Leistung. I“

    In Wien sind es 250 kW Maximalleistung.

  20. Ich denke ein Punkt ist aber wichtig. Falls ein Reaktor weniger wissenschaftlich Erkenntnisse abwirft als er an Betriebskosten kostet, dann ist es an der Zeit ihn abzuschalten, vorher, so lange der vernünftige Betrieb sichergestellt werden kann, nicht.

    Es gibt übrigens in der Wikipedia eine Liste mit Unfällen, auch welchen an Versuchsreaktoren. Das sind wirklich nur sehr lokale Probleme:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen

  21. @Christian: „Falls ein Reaktor weniger wissenschaftlich Erkenntnisse abwirft als er an Betriebskosten kostet, dann ist es an der Zeit ihn abzuschalten,

    Die Frage allerdings lautet: Wie rechnet man wissenschaftliche Erkenntnisse mit Betriebskosten auf? Das ist gerade bei Grundlagenforschung schwer bis unmöglich. Da dauert es oft Jahre, bis sich zeigt, was man mit den Ergebnissen anfangen kann.

  22. Das Problem beim FRM II in Garching ist doch ein anderes: Die Neutronenquelle wird mit hochangereichertem und somit waffenfähigem Uran betrieben – und obwohl bei der Genehmigung eine Umstellung auf niedriger angereichertes Uran zugesichert wurde, wird sich am Brennstoff in den nächsten Jahren wohl nichts ändern. Das schafft nicht nur ein Proliferationsrisiko, es untergräbt vor allem auch die Akzeptanz der Atomforschung bei der Bevölkerung, da sich diese zu recht verarscht fühlt.

  23. @Florian: Genau das ist die Frage. Wie groß ist der Wert der Forschung die da gemacht wird?
    Vielleicht kann man das etwas anders angehen. Ein Experiment durchzuführen kostet Geld. Wenn es keine Experimente mehr gibt, die auf diesem Forschungsreaktor günstiger durchzuführen sind als auf einem anderen Reaktor, dann lohnt sich die Abschaltung.

    Sprich wenn der Reaktor mehr im Unterhalt kostet, als der neue Reaktor daneben, und niemand mehr vernünftige Experimente für den Reaktor hat, dann ist es an der Zeit ihn abzuschalten. Bei technischen Anlagen steigt nun mal irgendwann mal der Wartungsaufwand rapide an.

    Dadurch umgeht man das Problem beurteilen zu müssen, wie viel ein Experiment „wert“ ist, in dem man das Experiment einfach möglichst günstig „einkauft“.

  24. Christian Berger: Das Problem in Österreich ist, dass es der einzige Reaktor ist. Die anderen beiden sind stillgelegt — sagt zumindest Wikipedia.

    Und damit hast du keinen Kostenvergleich mehr, sondern nur mehr einen absoluten Wert.

  25. @Wurgl: Richtig, dann beinhaltet das „günstig“ auch den immateriellen Wert einen eigenen Reaktor zu haben. Man könnte die Forschung ja auch zum Teil auf anderen Reaktoren durchführen.

    Bei Computern ist das deutlicher. Da es da lange Zeit einen recht schnellen Fortschritt gab, wurden viele frühe Computer stillgelegt und häufig sogar verschrottet, da die Neuanschaffung billiger wurde als der Unterhalt.

    Ich möchte mich hier weder für noch gegen einen Reaktor aussprechen, sondern nur Ideen geben, wie man solch eine Entscheidung treffen könnte.

  26. Es ist schon krass wie oft Politische Themen Auswirkungen haben auf die Forschung. Ich denke der Ursprung liegt ein bisschen im Glauben vieler Leute, dass so Grundlagenforschung schuld ist an der Entwicklung von Atombomben… Wirklich Mulmig zumute war mir allerdings, als ich in der Zeitung gelesen habe das Forscher ein Paper veröffentlichen wollen wie sie ein hochgefährliches Virus entwickelt haben… Aber auch diese Entscheidung solten keine Politiker alleine Treffen sondern zusammen mit Leuten die eine Ahnung von der Materie haben.

    Und nun noch etwas das nichts mit dem Thema zutun hat aber Herr Freistetter bestimmt interressiert. Die Schweiz beteiligt sich mit 5 Prozent an den Baukosten des E-ELT’s 😀 https://www.20min.ch/wissen/news/story/Schweiz-beteiligt-sich-an-Super-Teleskop-26683617

  27. Die Wissenschaftsfeindlichkeit nimmt schon erschreckende Formen an. Selbst in meiner Umgebung sind schon Techniker (Dipl.Ing) von dem Eso Wahn angesteckt. Bin gespannt wann die ersten Brückenbauwerke ausgependelt werden. 😉

    Wirklich traurig wenn zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung nicht mehr unterschieden wird, sei es Atomtechnologie oder Gentechnik.

    Aber sparen wir nur weiter bei Bildung, Wissenschaft und Forschung. Schließlich haben wir in Österreich ja eh schöne Landschaft und hervorragende Musikkapellen – werden wir halt ein Volk von Hilfshacklern und Tourismusdienstleistern.

  28. Woran Ich noch mal erinnern möchte –

    Tote in Japan durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami: ca. 16.000
    Toe in Japan durch den GAU in Fukushima: 0.0

    Trotzdem wird in den Medien – wenn überhaupt (bspw. zum Jahrestag) ausschließlich über Fukushima berichtet.
    Auf die Idee, den Hochbau abzuschaffen kommt komischerweise keiner. Aber viele kleine Wummse sind eben nicht so schlimm wie ein größerer.

    Außerdem lässt sich so prima Hysterie schüren und mit nichts kann man besser Politik machen als mit Hysterie, bestes Beispiel sind die Grünen.
    Also ganz raus aus dem Atom, anstatt bspw. Flüssigsalzreaktoren zu erforschen, die sogar komplett ohne Kühlung sicher herunterfahren.

    Atomtechnik ist ganz sicher nicht komplett unkritisch zu sehen, die Anti-Atom-Bewegung in Deutschland ist aber vom einen Extrem direkt ins andere umgeschlagen und will alles, was auch nur entfernt damit zu tun hat verbieten, unbeachtet der (nicht vorhandenen) Risiken und Möglichkeiten.

    Desweiteren ist vor Allem das sog. „Müllproblem“ als Argument totaler Humbug. Von Atomkraftgegnern höre ich in Diskussionen sehr oft Sätze die mit „Solange wir nicht wissen was wir mit dem Müll…“ anfangen.
    Sicher wollten das auch einige, die das hier jetzt lesen, gleich sagen.
    Was passiert denn, wenn wir aufeinmal alle Atomkraftwerke abschalten? Ja, dann kommt erstmal kein neuer Müll mehr hinzu. Auf dem alten Müll sitzen wir aber schon. Der ist da, der geht auch durch noch so frühes Abschalten nicht mehr weg.
    Wir haben den Nachteil der Atomtechnologie also schon an den Hacken und der lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Wieso also nicht den Vorteil der Technologie solange wie möglich nutzen?
    Sobald eine Entsorgungsmöglichkeit praktikabel geworden ist (die Idee eines Endlagers halte ich übrigens für absurd, wahrscheinlicher ist, dass Atommüll zum Rohstoff wird), ist es völlig egal, ob da noch ein paar zehntausend Tonnen mehr oder weniger davon da sind.
    Sollte man mal ein Endlager haben, werden da auch noch locker 1-2 Jahrzehnte mehr Atommüll reinpassen.

  29. Das Problem beim FRM II in Garching ist doch ein anderes: Die Neutronenquelle wird mit hochangereichertem und somit waffenfähigem Uran betrieben

    Ich sehe bei so etwas nicht wirklich ein Problem. Ich bin mir sicher, dass die IAEA gerade bei HEU ganz genau hinschaut. Da wirst Du kein Gramm unterschlagen können.

    Und es ist auch eher unwahrscheinlich, dass jemand so ein Brennelement stielt. Die Dinger liegen ja wahrscheinlich nicht einfach auf Lager wo man sich mal eben bedienen kann. Davon abgesehen: Denjenigen möchte ich mal sehen, der mit nem Brennelement unterm Arm aus dem Gebäude läuft und niemand ihn aufhält.

    Immerhin musst ja jede Person die in das Gebäude will erst mal durch eine Sicherheitskontrolle. Und davor muss sie auch erst mal auf das Gelände kommen, dass ja auch vom Rest des Uni-Geländes abgetrennt ist. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Wissenschaftler ohnehin nur Zugang zur Experimentierhalle. Zugang zum Reaktorbereich selbst hat nur die Betriebsmannschaft.

    Wahrscheinlich liegen ein paar verbrauchte Brennelemente im Abklingbecken rum. Aber verbrauchte Brennelemente zu stehlen dürfte sich schon aufgrund der Strahlung als schwierig erweisen.

    Die einzige Möglichkeit da was abzugreifen könnte ich mir während des Transportes vorstellen. Und so etwas wird ja wahrscheinlich nicht per UPS verschickt sondern mit entsprechendem Begleitschutz. Und wenn da es wirklich jemand schafft, das Ding zu klauen, kannst Du davon ausgehen, das Du mit allem was da ist, verfolgt wirst.

    Klar wäre es schöner, wenn man am FRM auch ohne HEU auskommen würde (wäre wahrscheinlich auch billiger). Es wird ja auch an neuen Brennelementen gearbeitet, die ähnliche Charakteristiken haben, aber so etwas entwickelt man nicht mal eben schnell. Dann müssen noch allerlei Sicherheitstests gemacht werden, bevor so etwas in den Produktionseinsatz geht. Alles in allem: Das dauert. Wobei ich auch gerne glaube, dass sich die Eile bei der Entwicklung in Grenzen hält.

  30. @Martin:

    Als Techniker muss ich dir in zwei Dingen widersprechen:

    1.) Aber viele kleine Wummse sind eben nicht so schlimm wie ein größerer.
    Da gebe ich dir vollkommen recht – daher sind Atomkraftwerke derzeit, oder in der derzeitigen Betriebsweise, eine hochriskante Variante der Stromerzeugung. Auch wenn wir 100 Sicherheitsschlösser anbringen, heißt das nicht, dass die nicht alle versagen können. Während aber bei einem (nur Beispiel) Gaskraftwerk es max. a bisserl *wumms* macht, sind bei einem Atomkraftwerk halbe Kontinente beeinträchtigt und die Gegend ums Kraftwerk für hunderte Jahre unbewohnbar. Es mag nur sehr selten passieren – aber mir ist das sehr, sehr, sehr selten immer noch zu oft – verglichen mit dem möglichen Schadensausmaß.

    2. Auf dem alten Müll sitzen wir aber schon. Der ist da, der geht auch durch noch so frühes Abschalten nicht mehr weg.
    Das halte ich für eine sehr fragwürde Sichtweise. Nur weil wir den Müll schon haben, den wir alle als gefährlich ansehen und wir nicht wissen was wir eigentlich damit machen sollen, sollen wir weiter lustig und munter diesen Müll produzieren? Je mehr Müll wir haben, desto schwerer wird er zu kontrollieren sein und desto wahrscheinlich wird es, dass Unfälle geschehen oder damit Unfug gemacht wird.

    Für mich sind Atomkraftwerke erst wieder ein Thema, wenn diese 2 Vorraussetzungen erfüllt sind:
    1) Prinzipbedingte Abschaltung – ohne dafür notwendige Technik zB Kühlsysteme
    2) Müllproblem gelöst

    Eine Frage an die Grünen und auch andere stellt sich mir noch: Wie sollen die ganzen E-Fahrzeuge (derzeit) ohne atomare Stromerzeugung funktionieren? Ich glaub diese Leute haben keine Ahnung welche Energiemengen im Verkehr umgesetzt werden. Mit Solar- oder Windkraft ist das nicht zu machen. Ich hab auch kein Einfamilienhaus mit Garage wo ich über Nacht mein E-Auto aufladen kann.

  31. Beide Probleme kann der Flüssigsalzreaktor lösen, da man seinem Brennstoff durchaus Atommüll beimischen kann, der dadurch zwar nicht komplett unschädlich wird, dessen Halbwertszeit sich dadurch aber deutlich verringert.
    Desweiteren besitzt er eine Schmelzsicherung.
    Der Brennstoff liegt als verflüssigtes Salz vor, die Reaktion wird durch die Form des Brennstoffes aufrechterhalten.
    Wird er zu heiß, schmilzt die Sicherung und die Schmelze fließt in eine Form, in der sie zwangsläufig unterkritisch wird und von allein erkaltet.
    Aber man darf ja nicht dran forschen, weil Atome böse sind.

  32. Werden eigentlich schon die Unfälle , Todesopfer usw. beim Betrieb von Bio-Reaktoren, Windmühlen und anderen löblichen Anlagen erfaßt?

  33. @beiläufig

    Werden tatsächlich, hab ich zumindest mal gelesen.
    Nach dem, was ich da las, sind bisher mehr Menschen durch Solarenergie umgekommen, als durch die Folgen der Atomkraft.
    Einfach schon dadurch, dass sie beim Installieren der Anlagen vom Dach gefallen sind, so albern es klingt.

  34. BITTE ARTIKEL LESEN!!!

    Für die Leiterin des Kindergartens Tatiana Kravtschenko ein Zeichen dafür, dass es wieder vorangeht: „Narodichi wird aufblühen. Kommen Sie in zehn Jahren wieder, Sie werden sehen“, sagt sie, während die Eltern ihre Kinder abholen. Es ist einer der wenigen Momente hier, der so etwas wie Normalität ausstrahlt…
    Quelle:
    https://derstandard.at/1334797264846/Nach-dem-Super-GAU-Tschernobyl-Ueberleben-in-der-Zone-zwei

    1) Eine gewisse Zahl an Reaktoren wird auch nötig sein, um die in der Medizin, Forschung und Technik benötigten Radionuklide zu produzieren.
    Aber in eine Brückentechnologie zu investierten ist ja auch nicht sehr gescheit!

  35. Ganz pervers fine ich ja, dass man jetzt in Östereich ein Ökodiktat beim Strom hat. Es darf kein Atomstrom mehr verwendert werden (ab 2015)

    Hallllooo, ich möchte das gerne selbst entscheiden.

    Die Grünen: von einer guten, zukunftsorientierten und wählbaren Alternative zu einer wissenschaftfeindlichen GrünInnen Verbotspartei, wo alles verboten wird das nicht zum eigenen Programm passt. Voll demokratisch.

    Sorry for offtopic, aber ich finde diese Entwicklung sehr schade.

  36. @gorg

    Das halte ich für eine sehr fragwürde Sichtweise. Nur weil wir den Müll schon haben, den wir alle als gefährlich ansehen und wir nicht wissen was wir eigentlich damit machen sollen, sollen wir weiter lustig und munter diesen Müll produzieren?

    Wer sagt denn sowas ? Der Punkt ist doch, dass die Strahlenforschung etc. gerade dazu beitragen kann eben nicht die nächsten paar Jahrtausende auf dem Müll rumzusitzen, sondern die Zeit vielleicht sogar auf wenige Jahrzehnte oder eine Jahrhundert zu reduzieren. Daher ist „Atomforschung“ wichtiger denje.

  37. @roman: „nur um dein wissen, und weltbild gerade zu rücken, Tschernobyl gab es auch nicht nur Fukushima… „

    Danke, ich weiß was Tschnerobyl war. Das ändert aber nichts daran, das so ein Forschungsreaktor nicht sonderlich gefährlich ist und Atomforschung nicht unnötig.

  38. @schak: „aber ich finde diese Entwicklung sehr schade. „

    Ich auch. Unter Van der Bellen waren die Grünen einen vernünftige Partei (sofern Parteien vernünftig sein können) und eigentlich die einzige Partei, die man in Österreich noch wählen konnte… Das hat sich geändert und seit einigen Jahren bin ich jetzt zum Nichtwähler geworden. Nicht wegen Politikverdrossenheit, sondern weil es echt keine brauchbaren Parteien mehr gibt.

  39. Eine gewisse Zahl an Reaktoren wird auch nötig sein, um die in der Medizin, Forschung und Technik benötigten Radionuklide zu produzieren.

    Ist sicher Korrekt!

    Aber Kernenergie als Zukunft dazustellen find ich als sehr traurig…
    Quelle:
    Die Liste von Unfälle in kerntechnischen Anlagen nennt Unfälle in kerntechnischen Anlagen, die anhand der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) als mindestens „Unfall“ (Stufe 4 und höher) eingestuft worden sind. Die bekanntesten Unfälle in kerntechnischen Anlagen sind die Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl vom 26. April 1986 und die Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011. Neben diesen auch Super-GAU genannten Vorfällen gibt es noch weitere Unglücke, bei denen es zu erheblicher Kontamination und Umweltschäden gekommen ist.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_St%C3%B6rf%C3%A4llen_in_europ%C3%A4ischen_kerntechnischen_Anlagen

  40. @compuholic: Beim Diebstahl von aktivierten Brennelementen (also solchen, die einmal in einem Reaktor waren) hast du zwei Probleme: Zum einen das Gewicht (die Teile sind in ihren Sicherheitsbehältern nicht ganz leicht) und zum anderen die Strahlung. Aufarbeiten von Brennelementen ist technisch gesehen keine triviale Aufgabe, da man komplett ferngesteuert arbeiten muss, was bei den da vorhandenen Strahlendosen nicht einfach zu lösen ist. Da muss die Technik ausfallsicher arbeiten, weil man da ja nicht mal eben ne Platine wechseln kann.

  41. @Florian:

    Nichtwähler ist auch keine alternative. Ich kenne das System „bei euch da unten“ nicht genau, aber in Dtl. ist jede nicht abgegebene Stimme eine für die Parteien welche an der 5% Hürde knabbern. Da haben wir bei uns momentan NPD, Linke und FDP. Wenn man eine von denen unterstützen will sollte man sie direkt wählen. (und mindestens zwei von den Dreien wird niemand im Bundestag sitzen sehen wollen, auch wenn von Person zu Person unterschiedlich ist welche Beiden das nun sind.).
    Will man keine von denen unterstützen so bleibt einen noch die Wahl sich bei den Splitterparteien umzusehen oder so blöd es klingt, die Massenparteien als kleineres Übel zu wählen.
    Wenn einen dies als Demokrat zu wieder ist, so muss man eigentlich selbst politisch aktiv werden. Zumindest sofern man anerkennt, dass Demokratie weit mehr eine Pflicht als ein Privileg ist.

    Aber zurück zum Thema:
    Wenn einen so was auf den Senkel geht würde sich doch eine Antwort auf den Tweet von Pickl-Herk gut machen, wo das Hochrisiko bei einer 250KW Anlage liegt doch gut machen.
    Denn sicher geschieht bei Politikern vieles aus Populismus heraus, aber nur wenige halten diesen Populismus auch aufrecht, wenn sie Merken, dass er mit Fakten nichts zu tun hat. (Ok die meisten ändern dann lediglich die Strategie und überdenken nicht ihre Meinung) Aber wenn einen was nicht passt, so kann man denen ruhig eine Mail schreiben, die haben extra Leute dafür angestellt die sich diese Mails durchlesen, das Interessante raus schreiben und weiterreichen. Je lokaler Politiker sind desto besser klappt das. Denn jeder Politiker will sich ja damit rühmen volksnah zu sein und der Effekt eines direkten Mailverkehrs ist wahrscheinlich doch größer als das reine Informieren in einem Blog wo so ziemlich jeder deiner Meinung ist. Aber das Informieren im Blog auf keinen Fall seien lassen 🙂
    (und schon wieder vom Thema abgeglitten, sorry)

  42. @Spoing: „aber in Dtl. ist jede nicht abgegebene Stimme eine für die Parteien welche an der 5% Hürde knabbern. „

    In Österreich gibts keine NPD die an der 5% Hürde kratzt. Die Rechtsextremen haben bei uns zwischen 20 und 30 Prozent… Außerdem ists auch in Deutschland so, dass Nichtwählen eher die Großen Parteien stützt anstatt die kleinen: https://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

  43. schak

    Hallllooo, ich möchte das gerne selbst entscheiden.

    Mag schon sein, dass Du das willst; ich würde auch gern selbst entscheiden, ob ich nach zwei Bier noch fahren kann. Darf ich aber nicht, weil das Risiko einfach zu hoch ist.

    Es ist, wie wir in ausreichendem Maß gesehen haben, offenbar viel zu riskant, auf der Oberfläche dieses dicht bevölkerten Planeten Atomkraftwerke auf dem Kompetenzniveau zu betreiben, das in diesem Bereich durchgängig demonstriert wurde. Daher ist es ein vollständig rationaler Zug, die Verwendung von Atomstrom zu beenden, um in der Folge auch dessen Herstellung zu beenden.

    Forschung ist ein völlig anderes Thema. Forschungsreaktoren, die von Wissenschaftlern ohne kommerzielles Interesse betrieben werden, sollten wesentlich sicherer sein und werden vor allem weiterhin zu vielerlei Zwecken gebraucht — beispielsweise, um uns zu helfen, mit den Hinterlassenschaften der Atomstromwirtschaft umzugehen.

  44. Hallo Leute,

    ich bin FÜR Atomenergienutzung und die entsprechende Entwicklung. Dazu ein kleines „Gleichnis“:
    Heute gibt es sehr umweltfreundliche Autos, sowohl mit Verbrennungsmotoren also auch Hybrid oder Elektroautos. Wie hatte mal alles angefangen? Mit dem Dampfwagen von Cugnot. Hätte es die Grünen damals schon gegeben, hätte jegliche technische Entwicklung sofort eingestellt werden müssen, weil die Dampfmaschine einen erwiesenermaßen grausam schlechten Wirkungsgrad hat und damit extrem umweltschädlich ist.
    Unsere Kernkraftwerke von heute sind quasi noch in der „Dampfwagenära“. Gerade deshalb gilt es, viel Kraft und auch Geld in die Weiterentwicklung zu stecken, damit auch sie irgendwann mal betriebssicher und umweltfreundlich sind.
    Nur ein Stichwort: Annihilation! Sicher schlummern hier ungeahnte Möglichkeiten der Energiegewinnung. Ob sie jemals technisch nutzbar sein werden, ist kaum vorherzusagen, die Forschung daran komplett zu unterbinden halte ich (Achtung Worthülse 🙂 ) für einen Fehler biblischen Außmaßes.

  45. 1. Warum findet man auf der Website des Atominstituts keine aktuellen Tätigkeitsberichte, sondern nur welche von 2005-2007?

    2. Ein paar weitere Tweets von gruene_at:

    „Mitarbeiter des Atominstituts haben dargestellt, welche Gefahren vom TRIGA Mark II Reaktor ausgehen:“
    „Der Reaktor hat keine wesentl. Schutzhüllen. Bei schwerem Unfall kann Radioaktivität in die Umwelt gelangen.“
    https://twitter.com/#!/gruene_at

    Hat jemand eine Ahnung wo man diese Darstellung zur Einsicht finden kann?

    3. Die TU Wien ist anscheinend in Finanznot und daher rückt die Frage nach Prioritäten bei der Finanzierung in den Vordergrund. Auch stellt sich die Frage, ob die knappen Mittel nicht möglicherweise Einfluss auf die Sicherheit nehmen könnten.

    https://wien.orf.at/news/stories/2532291/

    4. In dem Artikel der Grünen steht, dass der Reaktor kaum noch gebraucht wird, sogar mit einigen Details:

    „Nach Auskunft von Fachexperten wird am Forschungsreaktor selbst kaum noch geforscht, bzw. neues Wissen generiert. Gerade einmal zwei bis drei Professoren und ca. zehn weitere Personen arbeiten tatsächlich am Reaktor. Der Reaktor dient heute in erster Linie zur Weiterbildung von Vertretern der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) und kaum mehr der wissenschaftlichen Forschung. Mit einem geschätzten Zehntel der nun veranschlagten Mittel von 26 Mio. Euro für den Brennelemente-Tausch könnten für Studierende Forschungspraktika an bestehenden Einrichtungen ermöglicht werden. Der Forschungsreaktor selbst sollte stillgelegt werden, er bringt keinen relevanten Nutzen mehr.“
    https://www.gruene.at/topstories/artikel/lesen/83608/

    Es könnte doch sein, dass sich das Geld tatsächlich sinnvoller einsetzen lässt? Zumindest findet man hier ein paar Ansätze, dass sich die Grünen durchaus informiert und gerechnet haben könnten, sofern die Darstellungen nicht komplett herbei phantasiert sind…

  46. @Alexander: „Zumindest findet man hier ein paar Ansätze, dass sich die Grünen durchaus informiert und gerechnet haben könnten, sofern die Darstellungen nicht komplett herbei phantasiert sind…“

    Zitat von Reinhard Pickl-Herk@gruene_at: „Nein. Wir halten Atomforschung für komplett verzichtbar, weil das Hochrisikotechnologie ist“

    Bei diesen Zitat steht die Ideologie über dem Verstand, und dass war noch nie gut.

  47. Eine „technische universität“ muss auch über die, zur forschung nötigen anlagen verfügen, zumal forschung und studium nicht unbedingt vollkommen getrennt sein sollten.

    der reaktor ist in den händen von physikern -die ja auch eine reale ahnung von der verwendeten technologie haben – und wird (hoffentlich) auch mir einmal, nach meinem studium, dienen können.

    ich jedenfalls, fände es äußerst bedenklich, wenn leute etwas sinnvollem im wege stehen, von dem sie nicht einmal ansatzweise den hauch einer ahnung haben…

  48. FRM2 – München

    Die Materialforschung benötigt Neutronenquellen. Die dazu vorgetragenen Sicherheitsbedenken sind rührend. Sie gehen bei dem „Spielzeugredaktor“ allerdings an der Sache vorbei, zutreffend ist der hochangereicherte Kern des FRM2,
    dessen sichere Verwahrung möglich ist. Er weist aber noch eine andere Gefahr auf, nämlich den Reaktivitätsstörfall, bekannt aus Tschernobyl. Noch vor der Errichtung erfragte ich durch eine parlamentarische Anfrage von der Bay Regierung die geplanten, wirksamen Abschaltzeiten im Störfall. Die tatsächliche Ausführung der Sicherheitstechnik kann dieses Ziel bei weitem nicht erreichen, der Störfall mündet in der Nuklearexplosion. Die atomrechtlichen Gutachten des TÜV’s sind getürkt, der Betrieb des FRM2 ist illegal. Selbst den Grünen mit Trittin ist das egal!

  49. @ Alexander
    Leider wurde eine Pressesperre verhängt, daher kann seitens der TU nix gesagt werden. Siehe https://twitter.com/#!/Oberhummer/status/199996962219622401

    Soweit ich weiß, ist der von Glawischnig angesprochene Deal nicht so geheim, wie behauptet. Die Schließung des Reaktors hängt weiters auch (soweit ich in der Diskussion mitbekommen hab) nicht von äußeren Umständen ab, sondern eben von der Zumutbarkeit der Brennstäbe. Nachdem die ja jetzt erneuert werden, sollte das also kein Problem sein.
    Ich bin mir weiters unsicher, ob das Geld tatsächlich 1:1 vom Wissenschaftsministerium kommt & für die 26Mio€ nicht auch andere Förderungen/Drittmittel reinfließen. Somit wäre dann der Vergleich mit anderen Uni-Studiengängen eher hinfällig.

    Offen bleibt dan also noch die Frage:
    Wird der Reaktor noch benutzt? Wenn ja, von wem?
    Das ganze wird in den kommenden 2 Monaten vom Wissenschaftsminister Töchterle beantwortet werden (dazu gabs/gibts eine parlamentarische Anfrage der Grünen). Hoffetnlich erfahren wir das aber auf seriösere Art von wem der mehr Ahnung hat schon davor, wenn die Auskunftsperre aufgehoben wurde.

  50. @gorg

    Lese ich da anders, er spricht doch von pot. Rohstoff. (was jedoch kein Freibrief sein sollte, an der Technologie zur Stromversorgung festzuhalten)

    @Alexander

    Zumindest Punkt 3 ist reine (böswillige) Spekulation, es könnte ja sein das evtl. möglicherweise zu wenig Geld für die Sicherheit da sein könnte-blabla.
    Punkt 4: Fachexpertenmeinungen sind immer so eine Sache. Peta, und Greenpeace haben ja auch ihre Fachexperten. Im Text wird ja nichts weiter dazu gesagt. Wenn dann weiter gesagt wird „kaum mehr Forschung betrieben/Wissen generiert“ ist meine erste Frage– was bedeutet „kaum“ ? (erst recht, was bedeutet „kaum“ in der Grundlagenforschung ?)

  51. Die Grünen haben ihre sinnvolle Lebensdauer als Partei überlebt und sollten dringend abgeschaltet werden, da sie ein erhebliches Risiko darstellen…

    Forschungsreaktoren und Leistungsreaktoren sollte man doch schon mal auseinander halten können, wenn man Politik machen will die sich mit dem Thema befasst. Wenn die Herrschaften fordern würden den Reaktor durch ein moderneres Modell zu ersetzen, dann wäre das ja diskutabel.

  52. Noch vor der Errichtung erfragte ich durch eine parlamentarische Anfrage von der Bay Regierung die geplanten, wirksamen Abschaltzeiten im Störfall.

    Und? Wie hoch sind sie?

    der Störfall mündet in der Nuklearexplosion.

    Nee, is klar. Das haben sie also alleine mit der Information über die Abschaltzeit berechnet? Potzblitz, sie sind ein verdammtes Genie. Die meisten Normalsterblichen müssten dafür Informationen wie die Kerngeometrie, verwendeter Moderator, etc haben. Ganz zu schweigen von den Rechnungen, die man nicht mal eben schnell mit einem Taschenrechner durchführt. Aber Sie haben dieses Wunder vollbracht? Großartig.

    Die atomrechtlichen Gutachten des TÜV’s sind getürkt, der Betrieb des FRM2 ist illegal.

    Soso. Sie haben also auch offenbar Insider-Informationen? Vielleicht könnten Sie uns zur Abwechslung mal mit ein paar erfrischend konkreten Vorwürfen erheitern. Und nebenbei. Wenn sie etwas illegales bemerkt haben, dann habe ich einen heißen Tipp für Sie: Gehen Sie zur Polizei und erstatten sie Anzeige. Könnte lustig werden.

  53. Eine interessante und auch schockierende Diskussion über Forschungsreaktoren:

    https://bewegung.taz.de/aktionen/forschungsreaktor-abschalten/beschreibung

    Wusstet ihr eigentlich, dass Atomreaktoren Uran anreichern können?^^ Und wusstet ihr, dass Forschungsreaktoren wie militärische Neutronenbomben sind?^^

    (Das haben einige Forschungsreaktor-Gegner in der dortigen Diskussion ernsthaft behauptet!!!!)

    .

    Wegen dem HEU aus dem Forschungsreaktor Garching:

    Das Uran für den FRM II wurde NICHT EXTRA für den FRM II hergestellt, sondern stammt aus ausgedienten Atomwaffen.

    https://www.zeit.de/2002/46/Durchbruch_zum_Stillstand/seite-2
    „“Ich kann es nicht mehr hören, dass wir den Weltfrieden gefährden!“, ruft der schmächtige Professor dann mit hoher Stimme. Das Uran für den FRM-2 stamme aus alten Kernwaffenbeständen in Russland. Nirgendwo sei es so sicher wie im zivilen Kreislauf, der durch die Euratom und die Internationale Atomenergiebehörde IAEO überwacht werde. Petry und Unipräsident Wolfgang Herrmann haben sich eine Sprachregelung ausgedacht, die den Kritikern die Zornesröte ins Gesicht treibt: „Jedes Gramm Uran, das aus dem Kernwaffenkreislauf in Forschungsreaktoren kommt, ist ein Gramm für den Frieden.““

    Abgesehen davon:
    Jeder Dieb der Uran aus dem FRM II klauen möchte, würde durch die radioaktive Strahlung des gespalteten Urans dort innerhalb von Minuten sterben;
    Noch bevor er das Uran überhaupt aus dem Reaktor bekommen hätte…

    .

    Und leider sind Spallationsquellen KEINE ökologische und harmlose Lösung!
    Zwar enthalten diese später weniger radioaktives Material mit einer kürzeren Halbwertszeit;

    Dafür enthalten diese Spallationsquellen im Vergleich zu Forschungsreaktoren teilweise (!) TONNENWEISE HOCHGIFTIGES Quecksilber!!!!

    https://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1001421/
    „Die Teilchenkanone von Tennessee
    Warum starke Neutronenblitze tief blicken lassen
    Von Frank Grotelüschen
    …..
    Insgesamt sind es 18 Tonnen Quecksilber, die von einer großen Pumpe umgewälzt werden. Wir verwenden flüssiges Quecksilber, weil es sich umwälzen und außerdem gut kühlen lässt. Eine Zielscheibe aus festen Material würde sich durch den Protonenhagel viel zu stark erhitzen.“…..“

    Quecksilber ist ein hochgefährliches Nervengift!!!

    Die Symptome einer Quecksilbervergiftung reichen von vermehrten Speichelfluss, Kopfschmerzen und Zahnausfall, über Erethismus (= krankhaft gesteigerte Erregbarkeit), Zittern, Lähmungen, Sehstörungen bis zum Tod.

    https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/zaehne/therapie/tid-9441/zahnfuellungen-wie-gefaehrlich-ist-quecksilber-aus-amalgam_aid_268274.html

    Auch die ESS-Spallationsquelle soll später mal tonnenweise tödliches Quecksilber enthalten!!!

  54. @Chris: Dein letzter Kommentar hing wegen der vielen Links im Spamfilter fest. Ich hab ihn dann aus Versehen gelöscht, konnte ihn aber wieder herstellen. ALso nicht wundern, wenn er jetzt unter einem anderen Zeitstempel veröffentlicht wurde.

  55. Die Verwendung der Kernenergie dürfte eine der größten Pleiten „der Wissenschaft“ gewesen sein. Zumindest in Deutschland hatten die großen Energieversorger keinerlei Interesse daran und mussten von der Politik zum Jagen getragen werden. Sind nun aber die Politiker aber von selbst auf diese Idee gekommen? Nun, wohl kaum. Sie haben auf die Kernphysiker gehört und sich von den riesigen Energiemengen bei minimalem Materialeinsatz blenden lassen. Da hat sich die Wissenschaft ein echtes Problem eingehandelt und viel Vertrauen bei der Bevölkerung verspielt. (Wenn man sich überlegt, was es später beim von Wissenschaftlern betriebenen Versuchsendlager Asse II alles für Pannen und Schlampereien gegeben hat, möchte man ganz sarkastisch fragen: Wolltet Ihr herausfinden, was man bei einem Atommüllendlager alles falsch machen kann?)

    Was die Gefährlichkeit von Foschungsreaktoren angeht, sollte man sich auf jeden Fall den Leukämiecluster Elbmarsch weiter genau ansehen. Rund um das Kernkraftwerk Krümmel gibt es auffällig viele Leukämiefälle. Dies ist ein statistischer Fakt. Was bedeutet das aber? Ist es ein reiner Ausreißer? Leckt Krümmel oder gab es einen Unfall? Liegt es an einer chemischen Vergiftung durch eine alte Sprengstofffabrik? Oder gab es ein Problem mit dem Forschungsreaktor im GKSS? Auf dessen Gelände soll es mal eine Aufräumaktion von Arbeiter in Schutzanzügen gegeben haben, was nun stimmen mag oder eben auch nicht.

    Die Ursachen sind meines Wissens nach immer noch nicht geklärt, aber im Auge behalten muss man diese kleinen Dinger natürlich schon. Fluch und Segen der modernen Technik sind leider untrennbar miteinander verbunden. Gibt es nicht inzwischen sogar schon Probleme mit den Kontrastmitteln in der Medizin, die zu einem Gutteil von den Patienten ausgeschieden werden und im Abwasser landen?

  56. @Chris: Der Link zu den Mainz21-Typen ist mal krass. Passt aber wieder wie die Faust auf’s Auge. Obwohl jemand versucht es zu erklären, in ewig langen Abhandlungen, wird jede Erkenntnis daraus sofort ignoriert und der alte BS weitergebrüllt. Auf die Art und Weise der Diskussion (ALLES IN GROSSBUCHSTABEN! ZWEIHUNDERT AUSRUFEZEICHEN!!!!!!!!!!!!!!) braucht man glaube ich gar nicht weiter eingehen.

    Wirklich traurig.

  57. @Chris:
    Ja, ja Hg ist zwar nicht gerade gesund und auch ein „gutes“ Nervengift aber die Handhabung metallenes Hg ist industriell Gut beherrscht und wo hier Hg nicht einmal in einer chemischen Reaktion verwickelt ist bleibt es auch in seinem Kreislauf und im Gegensatz zu flüssigen Na (wie zB. im Super Phénix, aber auch in manchen Sonnen Kraftwerke) ist es auch nicht sehr reaktiv und lässt sich einfach wieder einsammeln falls mal etwas ausläuft, man braucht nur die Installation über ein Auffangbecken zu bauen (Standard in sämtlichen chemischen Installationen) und eine gängige Schutzkleidung, und was die gängige Chemie kann, kann wohl auch die Nuklearindustrie…
    Auch ist nicht zu vergessen die Dichte von Hg : 13.6 kg/l (darauf schwimmt fast alles), das bedeutet deine 18T machen gerade mal gute 1.3 m3. Ich habe über Jahre in einer Amalgam Elektrolyse gearbeitet da hatten wir an die 14m3 Hg -> 190T und das war eine kleine Einheit! Habe keine gesundheitliche Schädigung und wurde sogar einmal mit Hg „geduscht“ (war natürlich nicht gewollt). Die Probleme die wir mit Hg hatten waren die Verluste die über die produzierten Natronlauge usw. verloren gingen (Grund wieso Amalgam Elektrolyse ausser betrieb genommen wurden) aber in diesem Fall ist es ja wie gesagt nur ein Kühlmittel.

  58. @Richelieu: Du kennst sicher Alexander Calders Hg-Springbrunnen in Barcelona?

    @FF: In beiden Punkten bin ich ganz Deiner Meinung. Radioaktive Stoffe können uns in Medizin und Forschung noch viele gute Dienste leisten. Aber nicht, um Wasser heiß zu machen.

  59. @ Florian Freistetter:
    Das ist kein Problem. Nächstes Mal passe ich aber auf!

    @ Richelieu:
    Das glaube ich Ihnen auch. Gefährlich wird es allerdings, wenn das Quecksilber infolge Erwärmung verdampft und dann inhalativ eingeatmet wird.
    Denn die Inhalation ist viel gefährlicher als die Aufnahme über die Nahrung.

    Wegen den Forschungsreaktoren hat es Diskussionen bezüglich Terroranschlägen mit Flugzeugen gegeben. Was, wenn sich das Quecksilber mit brennendem Flugzeug-Kerosin mischt?

  60. atomkraft ist genial, doch leider gibts für den müll keine ausreichend sicheren alternativen als ihn zu „vergraben“. das ist mein grund weshalb ich für die enegiewende bin. ich würde mir wünschen, dass deutschland aufgrund von exportierten und zu exportierenden akws zb nach brasilien und dem interesse anderer länder an der technologie stärker in die atomforschung investiert um das müll problem vielleicht lösen zu können. das ist vielleicht bisschen romantisch, aber dahinter würden ungeahnte marktressourcen warten.

  61. Nun muss ich trotzdem kurz was einwerfen. Ich arbeite als Physiker schon seit geraumer Zeit in der Endlagerforschung und bin durchaus der Meinung, dass die hier entwickelten Konzepte recht vielversprechend sind. Ich betreibe auch seit einiger Zeit einen Blog um dieses Thema auf allgemein verständliche Weise zu vermitteln. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen:

    https://www.kerngedanken.de/serien/das-endlager/

  62. @Compuholic:
    zur Sicherheit des FRM2 anworte ich folgendes:
    Es soll noch harwareausgerichtete Berufserfahrungen geben, die die effektive Abschaltzeit im Reaktivitätsstörfall zu berechnen erlauben. Die konstruktiven Vorgaben sind in den veröffentlichten Dokus des bay Landtags nachzulesen.
    Strafanzeigen zu dem getürkten Sicherheitsgutachten des TÜV-S wurden von den befassten Staatsanwaltschaften noch nicht einmal angenommen. Die Gegenanzeige des TÜV-S scheiterte.

    Noch Fragen?

  63. @ Jan G: Ich würde mir ja blöd dabei vorkommen, Endlagerforschung zu betreiben (Auch wenn es eine gute Sache ist, von deiner Arbeit hängen möglicherweise eines Tages in ferner Zukunft Menschenleben oder gravierende Umweltschäden ab).

    Denn als Endlagerforscher würde ich mir jeden Tag dieselben Fragen stellen: Wie lange gibt es die moderne Zivilisation noch? 100 Jahre? 1000 Jahre? 10.000 Jahre? 1 Mio. Jahre?
    Für die heutigen Konzepte benötigen wir immer jemanden, der die Stollen überwacht. Und wie lange geht das gut? 1000 Jahre wenn alles sehr gut läuft?
    Gerät das Wissen um die Gefahr nicht innerhalb von tausend Jahren in Vergessenheit? Oder was wissen wir heute noch von vergangenen Kulturen?
    Ich bin mir ziemlich sicher, das genau dieser Fall eintreten wird. Der Atommüll wird vergessen, und irgendwann wieder ausgebuddelt.
    Die Endlager müssten also entweder 100%tig sicher vor Zugriffen von außen sein, sodas man selbst mit Technologie nicht mehr an diese Behälter nach dem Versiegeln herankäme (Ich denke nicht, das sowas möglich ist?).

    Wir verfeuern es in Fusionsreaktoren, wobei die gigantische Menge das wohl ebenso unmöglich macht. Oder aber wir schicken das Zeug in die Sonne. Das mag heute zu teuer sein. Aber man kann ja darauf hoffen, das irgendwann Geld keine so große Rolle mehr spielt, und diese endgültige Lösung dann funktioniert.

    Vielleicht findet ihr aber noch eine ganz andere, viel elegantere Lösung. Z.B. über Mikroorganismen, die den radioaktiven Abfall beseitigen könnten. Es ist daher von besonderer Wichtigkeit, vorallem auch in diesem Bereich neuer Lösungskonzepte weiter zu forschen, da die alte Endlagermethode für Mio. Jahre einfach alles wegzuschließen zu unsicher ist.

  64. @Christan 2

    warum soll in 1000 Jahren alles vorbei sein, bzw, niemand mehr wissen was wir heute so alles wie und wozu anstellen ?
    Das Wissen der vergangenen (Hoch-)Kulturen ist recht umfangreich, dass mal am Rande erwähnt…

  65. Ich weiß jetzt, warum die österreichischen Grünen den Forschungsreaktor Wien abschschalten wollen!

    Eigentlich ist alles ganz einfach…. Und Alles hängt mit Allem zusammen!

    https://www.youtube.com/watch?v=ihbEv21ZfnM
    „ttt vom 29. April 2012 – Filmvorstellung ‚Bulb Fiction‘ (Thema Energiesparlampen)“

    Die betreffende Szene im Youtube-Video ist bei Minute 5:50 .

    Frage:
    Erkennt jemand die dort gezeigte Anlage wieder?

    Ja, es ist der Forschungsreaktor in Wien!!

    Allerdings fällt auch bei Minute 4:40 ein interessantes Zitat!

    Normalerweise „glaube“ ich nicht an Verschwörungen, aber hier?

    Ach ja.
    Ich habe gerade gemerkt, dass ich nicht der einzigste Chris hier im Forum bin; Bevor jemand fragen sollte: Von mir stammen nur die Beiträge vom 11.05.12 · 09:34 Uhr und vom 12.05.12 · 00:11 Uhr.
    Ich nenne mich ab jetzt Chris2 .

    MfG

  66. @ para: Umfangreich schon. Aber vergangene Hochkulturen sind auch immer nach einer gewissen Zeit untergegangen. Und wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir sehr schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Da sind 1000 Jahre durchaus realistisch.
    Davon abgesehen gibt es Naturkatastrophen wie Yellowstone, die in 1000 Jahren eine existenzielle Gefahr für alle Menschen darstellen könnten. Es ist gut möglich, das wir all unsere Hochtechnologie wieder verlieren, und somit auch unser Wissen über die Endlagerstätten wenige Generationen später verloren gehen könnte. So etwas muss bedacht werden, wenn man unseren Dreck irgendwo endlagern möchte.

  67. Das Hochkulturen untergegangen sind habe ich auch nicht bestritten, nur, dass man angeblich wenig über sie wisse. 1000 Jahre sollen realistisch sein ? Für wen und für was ? – Yellowstone jedenfalls nicht… Das man dann ganz von vorne, mit Stock und Feuer loszieht, ist auch nicht gerade plausibel.

  68. Woher willst du das wissen? Wie stark bricht Yellowstone aus? Wann kommt die nächste Eiszeit, oder wird durch eine solche Katastrophe ausgelöst? Das kann in 1000 Jahren durchaus alles passieren. Und was willst du machen, wenn über viele Generationen die tollen Endlager unter hundert Meter dickem Eis begraben liegen?

    Wenn nur noch ein kleiner Streifen am Äquator bewohnbar ist, und die letzten Menschen in der Wildnis wieder Tiere jagen müssen da alle Großstädte und alle Technologie längst unter Eis begraben wurde?

    Meinst du, das Endlagerproblem wird noch überliefert? Ich glaube, du bist bodenlos optimistisch denkend in unseren Möglichkeiten die Zukunft zu gestalten.

    Leider können wir manche Dinge nicht verhindern. Und so wie wir aktuell daran arbeiten unseren Planeten zu ruinieren bezweifel ich sogar, das wir die nächsten 200 Jahre überstehen. Denn die größte Gefahr für den Menschen ist immer noch der Mensch selbst.

  69. @bello

    Noch Fragen?

    Ist zwar schon eine Weile her aber: Ja, jede Menge.

    Es soll noch harwareausgerichtete Berufserfahrungen geben, die die effektive Abschaltzeit im Reaktivitätsstörfall zu berechnen erlauben.

    Was soll dass denn heißen? Was sind denn „harwareausgerichtete Berufserfahrungen“ und wie erlaubt sie Ihnen die Abschaltzeit zu berechnen? Welche Größen haben sie herangezogen? Welche Annahmen haben sie getroffen? Vielleicht könnten Sie mich mit ein paar erfrischenden Details versorgen, anstatt immer nur vage Andeutungen zu machen und immer aufs Allgemeine auszuweichen.

    Die konstruktiven Vorgaben sind in den veröffentlichten Dokus des bay Landtags nachzulesen.

    Das ist ebenfalls ziemlich unverbindliches Geblubber. Tun Sie mir doch bitte den Gefallen und machen Sie Nägel mit Köpfen.
    1. Verlinken Sie doch bitte das relevante Dokument
    2. Erklären sie kurz, warum dieses Dokument Ihre Aussage stützt
    Dann können wir ja weiter sehen. Bis dahin werden Sie es mir hoffentlich nicht übel nehmen, wenn ich Ihre Aussagen nicht weiter ernst nehme.

  70. @Christian 2:

    Das Schöne bei der Lektüre deiner Beiträge ist immer wieder, dass du so einfach zu widerlegen bist. Du schreibst ja häufiger mal unsinnige Kommentare, die nicht so einfach als Unfug zu entlarven sind weil es schlicht keine Aussage gibt, die widerlegt werden könnte. Die meisten deiner Sätze sind einfach nur Nullaussagen. Eine Aneinanderreihung von Wörtern. Ohne erkennbaren Sinn und Verstand.

    Aber vergangene Hochkulturen sind auch immer nach einer gewissen Zeit untergegangen.

    Eine klassische Nullaussage.

    Nullaussagen kann ich übrigens auch machen: Alle Gläser Bier, die ich in meinem Leben ausgetrunken habe, waren nach einer gewissen Zeit leer.

    Das ist zwar richtig, aber trotzdem inhaltsleer (so wie die Gläser Bier…)!

    Aber ich wollte dich ja widerlegen:

    Wenn nur noch ein kleiner Streifen am Äquator bewohnbar ist, und die letzten Menschen in der Wildnis wieder Tiere jagen müssen da alle Großstädte und alle Technologie längst unter Eis begraben wurde?

    Quito ist eine Großstadt und liegt nahezu direkt auf dem Äquator.

    Watt nu?

  71. @ Schlotti: Wir müssen ja nicht einer Meinung sein. Ich möchte mit meinen Diskussionen ein wenig mehr Zündstoff in eine Debatte bringen. Mehr nicht.
    Es ist nicht mein Anliegen, andauernd den Menschen kommende Schreckenszenarios an die Wand zu malen. Ich möchte einfach nur zum Mitdenken und Diskutieren anregen.

    Oft findet leider ein Herabwürdigen der persönlichen Meinung statt, was schade ist, da es sich hier doch um vernünftige Menschen handeln sollte die derartiges nicht nötig haben. Aber es ist hier nicht viel anders als überall im Internet. Die einen respektieren dich mehr, und die anderen weniger.

    Zur Zukunft kann man eben keine anderen Aussagen als Nullaussagen machen. Wir haben leider nicht die Fähigkeit, in die ferne Zukunft zu sehen. Selbst in der Wirtschaft schwingt immer diese Unsicherheit mit, was der morgige Börsengang wohl bringen möge.

    Daher müssen wir im Falle des Endlagerproblems aber eine pessimistische Sicht der Dinge „was wäre wenn“ annehmen. Man kann doch nicht davon ausgehen, das wir noch hunderttausende Jahre fröhlich das Endlagerproblem aussitzen können, um dann irgendwann andere Planeten zu besiedeln. Ein solches Szenario ist optimistisch. Es ist möglich, nur nützt es uns wenig.

    Man kann nur hoffen das wir Mittel und Wege finden, wie wir den gefährlichen Atommüll in weniger gefährlichen mit kurzen Halbwertszeiten umwandeln. Dann stellt sich die Endlagerproblematik nicht mehr, und wir können den Müll in einem Zwischenlager entsorgen.

  72. Ich habe mal eine Frage zur Endlagerung von Atommüll.

    Das Problem ist ja, dass dieser eine hohe Temperatur erzeugt (Wegen der Zerfallswärme).
    Besonders bei Tongesteinen kann Diese nur schwer abgeführt werden.
    Daher wollte man den Atommüll ja in Salz einlagern, da Dieses die Wärme gut ableitet. Andererseits ergeben sich hier neue Probleme.

    Frage:
    Könnte man von der Erdoberfläche denn nicht theoretisch einen „Metallbolzen“ in die Erde stecken, welcher die Abwärme aus den unterirdischen Lagerstätten abführt?

    Also, dass man die Abwärme aus den unterirdischen Lagerstätten durch künstliche Konduktion (Künstliche Wärmeleiter) ableitet?

    Ich würde gerne eure Meinung hören!

    MfG

  73. @Christian 2

    Wie stark bricht Yellowstone aus? Wann kommt die nächste Eiszeit, oder wird durch eine solche Katastrophe ausgelöst? Das kann in 1000 Jahren durchaus alles passieren.

    Belege ?

    Daher müssen wir im Falle des Endlagerproblems aber eine pessimistische Sicht der Dinge „was wäre wenn“ annehmen.

    das ist Unfug, mit Realismus ist man da besser bedient. Bevor man solche Ausssagen über Vulkanausbrüche und Vereisungen macht, muss man erstmal einen Beleg bringen das jene Szenarien auch nur ansatzweise realistisch sind sonst kann man jedes beliebige Kopfkino ankündigen– also, ich warte.

  74. @ Chris2: Nein, das wäre nicht möglich. Der Grund ist einfach, das Metalle schon nach wenigen hundert Jahren vollständig weggerostet sind. Auch die heutigen Metallcontainer, selbst die allerdicksten Behälter werden dann nicht mehr vorhanden sein. Daher muss das radioaktive Material auch als strahlende, heiße Masse ohne schützenden Behälter in Salz oder Lehmboden absolut sicher untergebracht sein.

    @ para: Tut mir leid, aber ich kann dir da keine Belege bieten. Wie ich schon sagte, ist eine pessimistische Sicht der Dinge durchaus angebracht, wenn es um die Sicherheit geht. Bezüglich der Nutzung der Atomkraft war man so optimistisch, das man einen Supergau nur 1 mal in 10.000 Jahren annahm.
    Ja man baute sogar dort Atomkraftwerke, wo die Gefahr von Erdbeben und Tsunamis schon immer zu groß war. Und das von studierten Ingenieuren. Eine völlig irrationale Handlung. Umgesetzt von einem Haufen sturer Marionetten.

    Neue Untersuchungen zeigen, das die Wahrscheinlichkeit für einen größeren Atomunfall alle 25 Jahre gegeben ist. Für mich bedeutet dies, das wir uns gerne in unseren Annahmen über Sicherheit oder Unsicherheit (Obwohl wir es besser wissen müssten) völlig überschätzen.
    Wie sollen wir die Zukunft denn realistisch einschätzen, wenn wir nur wenige Tage im Vorraus planen können? Wir können es einfach nicht.
    Ich denke, das man die Probleme z.B. mit Mikroorganismen, neuen Nanostoffen und dem richtigen Lager beseitigen kann. Dann ist vielleicht kein elendig langer Endlagerprozess mehr notwendig. Der Mix machts.

  75. Wie ich schon sagte, ist eine pessimistische Sicht der Dinge durchaus angebracht, wenn es um die Sicherheit geht.

    Wie pessimistisch soll es denn sein? Müssen wir die Lager auch vor Alien-Angriffen schützen? Merkst Du was? Deswegen hat Dich para ja auch gesagt, welche Daten Du denn hast. Ohne konkrete Bedrohungs-Scenarien und ohne Daten über die Wahrscheinlichkeit mit der diese eintreten, ist die Diskussion ziemlich sinnfrei. Ich kann mir immer irgendwelche wilden Bedrohungen ausdenken, aber irgendwann muss einfach mal Schluss sein.

    Ja man baute sogar dort Atomkraftwerke, wo die Gefahr von Erdbeben und Tsunamis schon immer zu groß war. Und das von studierten Ingenieuren. Eine völlig irrationale Handlung.

    Woher nimmst Du die Rechtfertigung zu behaupten, dass ein Risiko „zu groß“ ist. Warum ist Deine Einschätzung mehr wert, als die der Ingenieure?

    Ich denke, das man die Probleme z.B. mit Mikroorganismen […] beseitigen kann.

    Mit ist nicht klar, wie Mikroorganismen dabei helfen sollen. Nur weil irgendeine Substanz von einem Bakterium gefressen wird, verschwinden die radioaktiven Elemente ja nicht.

    Es gibt eigentlich nur 2 Optionen:
    1. Lagern
    2. Weiterspalten bis etwas entsteht, was eine kürzere Halbwertszeit hat.

  76. @Christian2:

    …Ich denke, das man die Probleme z.B. mit Mikroorganismen…

    Nachdem Du schon zum 2. mal davon schreibst Radioaktivität mit Mikroorganismen abzubauen, kommt unweigerlich die Frage ob Du überhaupt weisst was Radioelemente sind und welche ihre Hauptgefahr ist?

  77. Etwas Off Topic – ich habe DAS hier gerade gefunden, und mein Friseur will nicht zuhören, deswegen poste ich es hier:
    https://blog.vahanus.net/?p=1132

    1981 wurde für den Fukushima-Reaktor berechnet, was bei einem Kühlausfall passiert.
    Ich habs nur mal überflogen und mit Wikipedia von Fukushima verglichen. Die Modellrechnungen haben eine Kernschmelze nach ca. 6 Stunden nach Ausfall der Kühlung vorhergesagt – in Fukushima waren es nach ca. 5 Stunden.

    Werd mal noch weitere Parameter vergleichen…

    Bad: Nach 10-15 Stunden ist das Corium lt. Rechnung durch alle Barrieren. Da haben sie in Japan immer noch nach den Kabeln gesucht.

    Und: Nein, die Studie ist nicht von Greenpeace.

    Tomtom

  78. @tomtom

    Interessante Lektüre. Werde ich mir mal genauer zu Gemüte führen, wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe.

    Zu der restlichen Website sag ich mal lieber nichts…

  79. @ Christian 2

    Danke für die Antwort!
    Allerdings:
    Archäologen haben bei der berühmten Eismumie Ötzi ein Kupferbeil gefunden.
    Dieses war immerhin 5000 Jahre alt.
    https://vs-material.wegerer.at/sachkunde/pdf_su/geschichte/oetzi-Kartei.pdf

    Aus der Schwarzmeer-Region sind sogar fast 7000 Jahre alte Kupferfunde bekannt.
    https://www.dainst.org/de/project/pietrele?ft=all

    Wäre es wiklich unmöglich, dass man die Zerfallswärme des Atommülls zumindest über einen solchen Zeitraum durch Kupferbolzen ableiten könnte?

    MfG

  80. @Christian 2

    Wie sollen wir die Zukunft denn realistisch einschätzen, wenn wir nur wenige Tage im Vorraus planen können? Wir können es einfach nicht.

    (Abgesehen davon, dass man durchaus länger vorraus planen kann) – Weil man nicht in der Lage ist realistisch einzuschätzen, rechtfertigst du also ein unrealistisches Einschätzen ?

    btw. das mit den 25 Jahren ist grobster Unfug, solltest du dich hierauf beziehen. Mit Forschungsreaktoren hat das auch nichts mehr zu tun.

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