Nach dem gestern der Publikumstag den Anfang gemacht hat, hat heute der GWUP-Chef Armadeo Sarma den 6. World Skeptics Congress offiziell eröffnet. Seine Begrüßung war kurz, aber interessant. Sarma hat auf einen Unterschied zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft hingewiesen, der mir bisher so noch nicht bewusst war.

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Armadeo Sarma eröffent den World Skeptics Congress

Wissenschaft ist international. Das ist noch keine große Erkenntnis. Wissenschaft gibt es überall und Wissenschaftler überall auf der welt arbeiten zusammen. Der Grund dafür ist einfach: Es gibt nur eine Wissenschaft! Es gibt nur eine Mathematik, eine Physik, eine Astronomie – und so weiter. Wissenschaft ist die Methode, mit der wir objektive Erkenntnisse über die reale Welt gewinnen. Von der gibt es aber nur eine und daher ist es nicht verwunderlich, wenn es nur eine Wissenschaft gibt. Und – so Sarma – man sollte immer dann besonders skeptisch werden, wenn sich etwas als Wissenschaft bezeichnet, darüber hinaus aber noch eine spezielle Kennzeichnung trägt.

Die „Deutsche Physik“ ist ein gutes Beispiel dafür. Hier wurde Wissenschaft mit arischer Ideologie vermischt. Das antisemtische Weltbild wurde über die Beobachtung der Natur gestellt und Einsteins „jüdische“ Relativitätstheorie abgelehnt; ebenso wie die Quantenmechanik. Die so entstehende Lehre hatte nichts mehr mit echter Wissenschaft zu tun – sie war eine Pseudowissenschaft.

Ähnliche „Wissenschaften“ finden wir auch heute noch, alle mit ihrer speziellen Kennzeichung. Es gibt „Christian Science“. Es gibt „Traditionelle Chinesische Medizin“.

„Warum diese Adjektive?“, fragt Sarma. Wieso heißt es „Ayurvedische Medizin“? Wieso heißt es „Alternative Medizin“? Handelt es sich dabei denn nicht um Medizin? Und natürlich passt hier das wunderbare Zitat aus Tim Minchins Gedicht „Storm“:

„Alternative Medicine“, I continue
„Has either not been proved to work,
Or been proved not to work.
Do you know what they call „alternative medicine“
That’s been proved to work?
Medicine.“

Wenn es wirkt und nachweislich funktioniert, dann ist es Medizin. Dann braucht es keine spezielle Bezeichnung mehr. Wenn etwas wissenschaftlich ist, dann ist es Wissenschaft. Physik ist Physik. In Deutschland genauso wie im Rest der Welt. Es gibt keine „Deutsche Physik“. Es gibt keine „Chinesische Medizin“. Es gibt nur eine Wissenschaft. Aber leider viele, viele verschiedene Versionen der Pseudowissenschaft. Und darum auch genug Material für die kommenden drei Tage des World Skeptics Congress.

64 Gedanken zu „Es gibt nur eine Wissenschaft – aber jede Menge Pseudowissenschaften“
  1. Na ja, irgendwo auch trivial. Die Leute gehen zur Pseudowissenschaft, weil sich das gut anhört (oder so). Das ist natürlich völlig subjektiv und vor allem beliebig; folglich bastelt sich jeder Pseudowissenschaftler seine eigene Version von Pseudowissenschaft, und nichts passt zum Anderen – es wird ja auch nie getestet, nie mit der Wirklichkeit verglichen.

  2. Und – so Sarma – man sollte immer dann besonders skeptisch werden, wenn sich etwas als Wissenschaft bezeichnet, darüber hinaus aber noch eine spezielle Kennzeichnung trägt.

    Eine ausgezeichnete Einführung, vor allem dieser Satz. Bewusst war mir das durchaus, doch so, habe ich das noch nicht betrachtet, nur immer rein inhaltlich. Vermutlich fände sich bei eifrigem Nachsuchen ein Gegenbeispiel, aber diese griffige Def werde ich mal weiterverbreiten.

  3. >> @Physiker:
    >> adjektiv+Medizin:
    >> evidenzbasierte Medizin, wissenschaftsbasierte Medizin, personalisierte Medizin,…

    wenig selbstbewusste Abgrenzugsversuche

  4. @ Quacki:

    Eben, klingt interessant und superschön, und tut (erstmal) nicht weh. Gilt für Pseudowissenschaft wie auch für Pseudomedizin. Wie sagt Dietmar Wischmeyer so richtig: »,Bachblütentherapie‘ … das klingt ja auch besser als ,Chemotherapie‘. Ist bestimmt auch angenehmer sich von einem Esoterikzausel die angewärmte Hand in den Schlüpfer schieben zu lassen, als vom Proktologen den kalten Stahl ins Arschloch rein.«

  5. Das ulkigste bisher war der bei (fast) allen Nachzüglern zu beobachtende Helikoptereffekt (der Rotor ist deutlich höher als ein Mensch groß ist – trotzdem duckt sich jeder Aus- oder Einsteigende): Um eine Bildstörung durch dem Projektor im Weg stehen zu vermeiden, wird sich geduckt bewegt. Solange das Teil in Sicht ist, also noch von hinten auf es zugelaufen bzw -chuck-berry’d wird. Sobald es außer Sicht ist (und damit getreu dem alten Sprichwort auch aus dem Sinn), wird sich wieder aufgerichtet.
    Also gerade rechtzeitig, um dann so richtig im Bild zu stehen 😉

  6. „Es gibt nur eine Wissenschaft….“ nicht zu verwechseln mit „Es gibt nur eine Wahrheit“ 😀 leider tun sich viele Esoteriker mit den Begrifflichkeiten etwas schwer…

  7. Hallo Florian,

    ich hoffe, dass du von dieser Veranstaltung unbeschadet zurückkommen wirst und Deine Ressourcen der Wissenschaft und nicht der Skeptikerbewegung widmest.

    Wissenschaft ist international. Das ist noch keine große Erkenntnis. Wissenschaft gibt es überall und Wissenschaftler überall auf der welt arbeiten zusammen.

    Das ist trivial und für die Definition des Begriffs „Wissenschaft“ komplett nebensächlich.

    Der Grund dafür ist einfach: Es gibt nur eine Wissenschaft! Es gibt nur eine Mathematik, eine Physik, eine Astronomie – und so weiter. Wissenschaft ist die Methode, mit der wir objektive Erkenntnisse über die reale Welt gewinnen.

    Hier wird es abenteuerlich. Ich mag diese Aussage und kann Dir versichern, dass Du mit ihr als Schüler oder Student in der ehemaligen DDR die volle Punktzahl bekommen hättest. Vielleicht mach das ja die Jenenser Luft – Goethe, Schiller, Haeckel und 40 Jahre Nachkriegszeit 😉

    Aber es ist bis heute tatsächlich nicht eindeutig definiert und noch immer strittig was „Wissenschaft“ und die „wissenschaftliche Methode“ sind. Als pragmatischer und ergebnisorientierter Wissenschaftler oder Ingenieur ist man da wirklich erstaunt. Ein Blick in die Wikipedia zeigt zumindest das Spektrum der Theorien und Probleme: https://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftstheorie

    Da ist Raum für viele Abende Studium und jede Menge Blogposts.

  8. Eine Frage, wieso dürfen diese Pseudodingenskirchens überhaupt den Begriff „Wissenschaft“ in ihren Namen tragen, verhalten diese sich doch eher konträr dazu. Vielmehr ähneln diese Pseudowissenschaften einer Religion, deren Anhänger an die Wirksamkeit ihre Methoden „glauben“. Auch zu sehen an jenen Fundamentalisten unter ihnen, welche ein Aufbegehren gegen ihre Lehren verbissen zurückweisen und sich keiner empirischen Beweisführung derer unterziehen lassen.
    Und das Religionen schon immer eine größere Abneigung der Wissenschaft gegenüber hegte, muss keinem gesagt werden…

  9. @Bartleby: Ich bin jetzt kein so großer Fan von Wissenschaftstheorie (was nicht heißt, dass ich sie für unnötig oder uninteressant halte). Wie genau das Wort „Wissenschaft“ definiert ist, spielt für den Text aber auch nicht wirklich eine Rolle, denke ich. Es war kein Artikel über die Definition des Wortes Wissenschaft. Es geht darum, dass Wissenschaft überall die selbe ist und nach den selben Standards abläuft. Wenn du anderer Meinung bist, dann würde ich mich über ein Beispiel von Wissenschaft freuen, die anders ist also die „normale“ Wissenschaft bzw. die NICHT dazu dient, objektive Erkenntnisse über die Welt zu erhalten. Vielleicht gehts zumindest das vorerst auch ohne abendelanges Studium.

  10. @Quacki
    So einfach ist das nicht.

    Die post-normalen Wissenschaften sind viel verbreiteter als wir alle Denken. Denkt doch nur ein Schmarn um den IPCC. Dermaßen Dünnschiss, wie die den verbreiten, dass hält doch niemand mehr aus.

    „Hilfe der Eisberg, Arktis, schmilzt. Die Welt geht unter. Der Meerespiegel steigt. Schaut nur die Hot-Spot-Insel. Die gehen wieder unter.“

    Mal davon abgesehn, dass ein Eisberg mehr Wasser verdrängt als er in sich trägt, aber ernsthaft argumentativ Hot-Spot-Inseln und Inselvulkanismus an plattentektonische Grenzen anzuführen, dass ist unglaublich hohl.

    Die besten Brüller bringen dann unser Qualitativfernsehen alias Propaganda-Glotze. Einmal verkauften die ein Wassermolekül mit 2 Sauerstoffatomen und 1 Wasserstoffatom. Schön animiert.
    Vor einigen Wochen führte das ÖR im linksideologischen Endzeitszenario den Vergleich vom Co2-Gehalt zwischen Mars und Venus an. Der Grund warum auf der Venus wärmer wäre, wäre dem CO2-Gehalt in dessen Atmosphäre geschuldet. Mal ganz davon abgesehen, dass der Mars keine Atmosphäre auf Dauer halten kann, es liegt an der Sonne. Dieser Reaktor ist fast vollständig für das Phänomen „Klima“ zuständig.

    Was wie ein Größenwahn ist eigentlich in die Politik und der Pseudowissenschaft gefahren, zu glauben, dass der Mensch der Herr des Klimas wäre?! Da stellt die sich ernsthaft dahin und fordert nicht mehr als 2C°-Erwärmung.

    Aber das politische Gesocks an der Uni ist auch nichts mehr auszuhalten, deren größte Aufgabe offenbar nur noch die Selektionsleistung gegen mögliche Konkurrenten ist.
    Gut, dass die Plagiate jetzt Nach und Nach systematisch aufgedeckt werden. M.E. ist das aber nicht auszuhalten, dass die Verantwortlichen an der Uni imemr so leicht davon kommen. Man schaue sich das nur mal beim Klebenband vom zu Guttenberg an. Dass die Bayreuth uns ernsthaft erzählen will, dass nicht gesehen zu haben….Das ist eine hochrangige Beleidigung.

  11. @Florian: „bin kein so großer Fan…“ Ich auch nicht, aber man stößt hier und da darauf.

    Wie genau das Wort „Wissenschaft“ definiert ist, spielt für den Text aber auch nicht wirklich eine Rolle, denke ich. Es war kein Artikel über die Definition des Wortes Wissenschaft.

    Hm – mit der Aussage „Wissenschaft ist die Methode, mit der wir objektive Erkenntnisse über die reale Welt gewinnen“ hast Du eine Definition des Begriffs vorgenommen. Sorry, dass ich etwas kleinlich bin. Ich nehme aber an, dass es bei den Scienceblogs etwas genauer zugeht als anderswo.

    Deine Definition beschreibt meiner Auffassung nach zwar nur einen Teil von dem, was „Wissenschaft“ ist, wir können Sie aber einmal so nehmen. Diese Definition teile ich übrigens mit Dir, keine Frage.

    Sie passt meiner Meinung nach besonders gut, wenn es wie hier um pseudowissenschaftliche bzw. paranormale Phänomene und Theorien geht oder um Skeptiker, die versuchen, diese absurden Theorien mit wissenschaftlichen Methoden zu prüfen. Mit Deiner Definition kommt man aus meiner Sicht nämlich zu einem sehr kurzen und rationellen Prozess in der Auseinandersetzung damit.

    Wenn es aber so einfach wäre, wie Du es formuliert hast, Dir garantiert auch von der Mehrheit der Menschen zustimmend abgenommen wird und sich dann noch die Wahrheit unvermeidlich durchsetzen würde, müsste der ganze „außerwissenschaftliche Zirkus“ eigentlich aussterben, oder?

    Da das aber nicht so ist, halte ich es für wichtig darauf hinzuweisen, dass das, was Du als „einzige Wissenschaft der Welt“ definiert hast, eine zwischen einer Gruppe von Menschen verabredete Methodik der Arbeit ist. Dass diese Methode so ist, wie sie ist, ist Ergebnis einer langen Entwicklung und sehr vernünftig. Aber es ist eben nur eine Verabredung, mit der die erforderliche Arbeitsweise für die Teilnahme am sogenannten „Wissenschaftsbetrieb“ geregelt wird.

    Daraus folgt aber nicht, dass es keine anderen Auffassungen darüber gibt, was „Wissenschaft“ ist, die sich dann auch noch bis zu solchen Irrtümern weiterentwickeln, die man in den Psi- und Esoterikregalen der Buchhandlungen kaufen kann. Deshalb halte ich es für notwendig, nicht nur zu postulieren, dass es nur eine Wissenschaft gibt, sondern diese argumentativ herauszuarbeiten. Wenn man sich als Wissenchaftler nicht vollständig auf sein Fach beschränkt, sondern an allgemeinen Diskussionen über die Wissenschaft teilnimmt, kommt man also um einen gewissen Grad Wissenschaftstheorie nicht herum.

  12. @Bartleby

    Wenn es aber so einfach wäre, wie Du es formuliert hast, Dir garantiert auch von der Mehrheit der Menschen zustimmend abgenommen wird und sich dann noch die Wahrheit unvermeidlich durchsetzen würde, müsste der ganze „außerwissenschaftliche Zirkus“ eigentlich aussterben, oder?

    Nein- vor allem deswegen nicht, weil du dabei vorraussetzt das alles Wissen in den Köpfen der Leute vorhanden ist. In den Pseudowissenschaften hast du es i.d.R. mit Leuten zu tun, die selten auf dem aktuellen Stand des Fachs sind, dass sie vertreten wollen.

    Daraus folgt aber nicht, dass es keine anderen Auffassungen darüber gibt, was „Wissenschaft“ ist (…)

    Sicher gibt es andere „Auffassungen“, doch welche Rollen spielen die schon?

  13. Pseudowissenschaften sind auch keine Wissenschaften, sondern im Kern nur eine Art Kulturgut. Leider geht davon im Dunst der aufgeblasenen „Kunst“ sicher viel verloren, was tatsächlich einen Nutzen hat.

    @ Bartleby· 18.05.12 · 16:43 Uhr

    -> FF hat immer den Fokus auf die Irrsinnigkeit von Homöopatie und sonstige sogenannte Pseudowissenschaften … aus der Sicht eines vollendeten modernen Wissenschaftlers – oder was er dafür hält. Dabei legt er besonderes Vertrauen in die bisher entwickelte „Wissenschaft“ an den Tag.

    Interessant der Hinweis auf die unklare Definition von Wissenschaft. Dabei stimme ich im Groben mit der allgemeinen schon überein: Evidenzbasiert, Falsifizierbarkeit, Reproduzierbarkeit,… der Ergebnisse.
    Meine kritik an Wissenschaft: Es wird noch viel zu wenig davon betrieben und ernsthaft davon auszugehen, sie sei Unfehlbar.

  14. @Bartleby

    Wenn es aber so einfach wäre, wie Du es formuliert hast, Dir garantiert auch von der Mehrheit der Menschen zustimmend abgenommen wird und sich dann noch die Wahrheit unvermeidlich durchsetzen würde, müsste der ganze „außerwissenschaftliche Zirkus“ eigentlich aussterben, oder?

    Nein- vor allem deswegen nicht, weil du dabei vorraussetzt das alles Wissen in den Köpfen der Leute vorhanden ist. In den Pseudowissenschaften hast du es i.d.R. mit Leuten zu tun, die selten auf dem aktuellen Stand des Fachs sind, dass sie vertreten wollen.

    Daraus folgt aber nicht, dass es keine anderen Auffassungen darüber gibt, was „Wissenschaft“ ist (…)

    Sicher gibt es andere „Auffassungen“, doch welche Rollen spielen die schon?

  15. @Bartleby: Hast du noch ein Beispiel für eine Methode, die nicht die wissenschaftliche Methode ist und mit der sich auch objektives, verläßliches und nachprüfbares Wissen über die Welt gewinnen lässt?

  16. @Roland Tluk
    Poe pur … dieser selbsternannte Fernsehkritiker weiß also, dass eine Atmosphäre zur Stabilisierung der Temperatur auf Planeten nötig ist (richtig), ahnt aber wohl nicht einmal, dass genau dies em Treibhauseffekt zuzuschreiben ist. Und seine Feststellung, dass die Kohlendioxidmengen auf Mars und Venus etwa gleich seien, welche er sogar mit einer Grafik „belegt“, unterstreicht seine Ignoranz vollkommen: Das einzige, was bei Mars und Venus etwa vergleichbar ist, wäre der CO2-Anteil in der Atmosphäre – in beiden Fällen etwa 95 bis 96 Prozent. Aber selbst Unterstufenschüler wissen, dass Prozentwerte erst mal nichts aussagen, so lange man nicht auch die Absolutwerte berücksichtigt – und die sind nun mal drastisch verschieden: Der Atmosphärendruck auf der Venus liegt laut der eingeblendeten Grafik bei 92 bar – auf dem Mars ist es ein Zehntausendstel dieses Wertes. Von wegen „etwa gleich viel CO2“ … Wenn sich jemand als unwissend geoutet hat, dann der Fernsehkritik-TV-Moderator (Holger Kreymeier?).

  17. @Florian: Wir reden also über die „die wissenschaftliche Methode“ und nicht „die Wissenschaft„. Du hast sie definiert als

    Wissenschaft ist die Methode, mit der wir objektive Erkenntnisse über die reale Welt gewinnen.

    Die Frage nach einer „Methode, die nicht die wissenschaftliche Methode ist“ und ebenfalls objektives, verlässliches und nachprüfbares Wissen über die Welt erzeugt, ist relativ schnell beantwortet.

    Alle Erkenntnisse, die bspw. durch nichtwissenschaftliche Tätigkeit, Nachahmung und Zufälle gesammelt werden, sind ebenfalls Erkenntnisse über die objektive Realität. Zum Beispiel erforderte die Fähigkeit der Urmenschen Feuer geziehlt zu entfachen, Erkenntnisse über die objektive Realität, die aber nicht durch wissenschaftliche Tätigkeit gewonnen wurden (vgl. eine etwas ausführlichere Definition der wissenschaftlichen Methode weiter unten). Jedes Kind erwirbt völlig unwissenschaftlich und ohne sich dessen bewusst zu sein jede Menge Erkenntnisse über die objektive Realität und überprüft diese ständig mit einer Spur der Verwüstung im Kinderzimmer 😉

    Ich sehe die wissenschaftliche Methode als ein Verfahren zum Wissenserwerb, in das viele Sicherungsmaßnahmen eingebaut sind, die auf effiziente Weise gewährleisten sollen, dass objektive Wahrheiten formuliert werden. Sie stellt aber nur eine von mehreren möglichen Wegen dar, Erkenntnisse über die objektive Realität zu gewinnen.

    Ich möchte hier noch die Definition des Begriffs „wissenschaftliche Methode“
    aus der englischen Wikipedia dazu anführen (in der deutschen steht das ähnlich aber nicht so klar): Scientific Method

    Scientific method refers to a body of techniques for investigating phenomena, acquiring new knowledge, or correcting and integrating previous knowledge. To be termed scientific, a method of inquiry must be based on gathering empirical and measurable evidence subject to specific principles of reasoning.[2] The Oxford English Dictionary says that scientific method is: „a method or procedure that has characterized natural science since the 17th century, consisting in systematic observation, measurement, and experiment, and the formulation, testing, and modification of hypotheses.“

    Mit Deiner Definition legst Du einige weitergehende Dinge fest. Beispielsweise setzt Du die Existenz einer objektiven Realität voraus, die erkannt werden kann. Super, da sind wir uns gemeinsam mit vielen Menschen einig. Diese Frage wird jedoch von vielen auch anders beantwortet und ist eine der heißesten Fragen der Philosophie überhaupt (läuft unter der Rubrik „Leib-Seele-Problem“ bzw. „Grundfrage der Philosophie“). Wenn sie anders beantwortet wird, kommt man auch zu anderen Wissenschaftstheorien. Die muss man nicht als richtig ansehen, kann sie aber auch nicht ignorieren.

    Zusammengefasst: Ich sehe Deine Auffassungen nicht als falsch an, denke aber, wie im vorigen Kommentar geschrieben, dass das Feld deutlich weiter ist.

  18. Alle Erkenntnisse, die bspw. durch nichtwissenschaftliche Tätigkeit, Nachahmung und Zufälle gesammelt werden, sind ebenfalls Erkenntnisse über die objektive Realität.

    Nein, es sind zunächst nur subjektive Erfahrungen die erst durch (möglichst objektive) Prüfung zur objektiven Realität werden. Am Anfang ist dies nämlich nicht zu unterscheiden. Im Beispiel der Steinzeitler die Feuer entdeckten, so ist wohl davon auszugehen das man mehrere Materialen getestet hat, womit man alles Feuer entfachen kann. Sie mögen zwar keine Statistik bedient haben, allerdings sind Wiederholungen mit Kontrollen Standard der wiss. Methode bzw. in der Wissenschaft. Wie das zu prüfende Wissen erlangt wird, ob Zufall, Nachahmung oder gezieltes Suchen, ist dabei völlig irrelevant.

    Abgesehen davon, was ist mit einer „nicht/wissenschaftliche Tätigkeit“ gemeint ?

  19. @Jürgen Schönstein

    Hallo? Was willst du da vergleichen? Oder ist das gerade dein persönlicher Egotrip… Das ÖR hat blödsinn erzählt und du greifst die Kritiker an, die das kritisieren.
    Ich versuch das nicht zu ergründen.

    @Quacki

    Du willst mir also sagen, dass du mit dem von mir unterstellten Besuch an einer Uni Gottweisheit bist und deshalb dich über andere Menschen erheben darfst.
    Die Aufgabe eines Akademikers ist auschließlich zu Beschreiben, d.h. diskriptiv. Mit Intelligenz oder Sachvertand hat das recht wenig zu tun.
    Einige selbstdenkenden Akademiker wissen ganz genau, das sie ersetzbar sind und zwar von „Jedermann“. Deshalb versuchen sie nach außen hin so aufzutreten, dass sie „unersetzlich“ scheinen.
    Instrument: „Ausgrenzung“.

  20. @Bartleby: „. Beispielsweise setzt Du die Existenz einer objektiven Realität voraus, die erkannt werden kann. „

    Richtig, das tue ich. Ansonsten bräuchte man gar nicht anfangen, Wissenschaft zu treiben.

  21. @Roland Tluk: In diesem Artikel geht es nicht um den Klimawandel. Wenn du deine privaten Verschwörungstheorien verbreiten willst, dann mach das woanders!

  22. @Florian: Ich hoffe, es ist ok, wenn ich trotzdem noch eine Antwort auf Rolands Kommentar hier absetze? Wenn nicht, dann unterlasse ich das dann.

    @Roland Tluk: Nein, ich will dir sagen dass du mit deinem Thema, der Klimaverschwörung durch die bösen Akademiker, hier falsch bist; aber drüben bei Georg wirst du sicherlich mit offenen Armen empfangen werden.

  23. @Bartleby:

    „Beispielsweise setzt Du die Existenz einer objektiven Realität voraus, die erkannt werden kann. „

    Richtig, das tue ich. Ansonsten bräuchte man gar nicht anfangen, Wissenschaft zu treiben.

    Gilt das wirklich so absolut? Es gibt, abgesehen von vielen weniger prominenten, Weltstars der Wissenschaft, die von anderen Positionen aus gestartet sind und die objektive Realität nicht als die einzige bzw. überhaupt nicht als eine Quelle der Erkenntnis ansehen. Und trotzdem haben sie Beiträge zur Wissenschaft geleistet, die bis in die Neuzeit wirken.

    Platon – Philosoph und Mathematiker

    Jede Erkenntnis, jedes Lernen vollzieht sich nach Platons Ansicht als Wiedererinnerung an Ideen, welche die Seele vor ihrem Eintritt in den Körper an einem „überhimmlischen“ Ort geschaut hat und an die sie sich daher im Prozess der Erkenntnis erinnert. Erkenntnis und Wissen verweisen daher auf das Reich der Ideen. Was der Mensch durch die Einkörperung vergessen hat, kann er mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen und Gesprächen und durch die Anleitung eines Lehrers wiedererlangen.

    (aus Wikipedia-DE))

    Descartes – Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler

    Die gängige Annahme, dass wissenschaftliche Erkenntnis aus sinnlicher Wahrnehmung und Denken entspringt, muss hinterfragt werden. Keiner der beiden Quellen darf man ungeprüft vertrauen. Unsere Sinne täuschen uns oft, da wir nicht einfach wahrnehmen, sondern frühere Wahrnehmungen, die unseren Körper konstituieren, unsere aktuellen Wahrnehmungen bedingen – wir projizieren.

    (aus Wikipedia-DE)

  24. @para:

    Abgesehen davon, was ist mit einer „nicht/wissenschaftliche Tätigkeit“ gemeint ?

    Mit „nichtwissenschaftlicher“ Tätigkeit meine ich alle die Tätigkeit, die eben nicht die Kriterien der wissenschaftlichen Methode erfüllt, also nicht auf einer empirischen Basis steht, Messungen oder Experimente benutzt und von Hypothesen ausgeht, die evaluiert werden.

    Das kann zufällig erlangtes Wissen sein. Auch Überlieferungen können Erkenntnisse über die Objektive Realität vermitteln, ohne dass sie den obengenannten Kriterien entsprechen usw.

  25. „Es gibt nur eine Wissenschaft! … Wissenschaft ist die Methode… Von der gibt es aber nur eine und daher ist es nicht verwunderlich, wenn es nur eine Wissenschaft gibt.“
    Hui hui ui… da sind aber ganz schon viele Mantras drin.
    Ich muss ja gestehen, dass ich Esoterik Quatsch immer gerne ausblende und ignoriere. Anderseits ist das gebashe hier auf der Seite gegen die „Andersignorierenden“ auch ganz unterhaltsam.

    Die vielen Lobhuldigungen für die Wissenschaft bringen mich aber tatsächlich zum Nachdenken, was denn mit der Wissenschaft nicht stimmt, dass man soviel Werbung für die Methodik machen muss.
    Was will man mir denn jetzt wieder verkaufen?
    Na ja, vielleicht bin ich ja auch nur ein Skeptiker². 😉

  26. @Florian Freistetter

    Genau, es geht um post-normale Wissenschaften. Eine pseudo Wissenschaft, die weder genügend Erfahrungswerte angesammelt, noch die Komplexität des Systems versteht, und dann mit Angstmache blödsinnige Zusammenhänge herstellen um sie als Argumente anzuführen.

    Niemand bezweifelt, dass ein offenes System Veränderungen untersteht.

    Am besten finde ich noch, die Niederlande sollen untergehen. Denen sind die antiken Windmühlen noch nicht in den Sinn gekommen, die schon damals den Wasserstand mit Pumpen senkten.

  27. @Florian Freistetter

    Genau, es geht um post-normale Wissenschaften. Eine pseudo Wissenschaft, die weder genügend Erfahrungswerte angesammelt, noch die Komplexität des Systems versteht, und dann mit Angstmache blödsinnige Zusammenhänge herstellen um sie als Argumente anzuführen.

    Niemand bezweifelt, dass ein offenes System Veränderungen untersteht.

    Am besten finde ich noch, die Niederlande sollen untergehen. Denen sind die antiken Windmühlen noch nicht in den Sinn gekommen, die schon damals den Wasserstand mit Pumpen senkten.

    Florian, dass ist politisch gewollt. Weil man sich damit einen neuen Motor für die Wirtschaft erhofft: Wachstum. Es ist ein verkapptes Wirtschaftsprogramm.

    Wie würdest du als Wissenschaftler reagieren, wenn deine „Arbeitstelle“ nur deshalb existiert, weil die Politik ein Endzeitszenario wünscht. Du würdest liefern, um zu überleben. Es geht also so wie immer ums liebe Geld, und wenn im ideologischen Sinne dann ums nackte Überleben.

    Kannst du dich daran noch erinnern, als ein italienischer Wissenschaftler verbrannt wurde, weil er feststellte, dass Frauen und Männer die gleichen Rippenzahl hatten?

    Kritiker der Klimapseudowissenschaft werden als „Leugner“ bezeichnet. Der Schritt zur Verbrennung ist nicht mehr weit.

  28. @ Tluk
    Sorry, aber wer die Globale Erwärmung noch „leugnet“ sollte lieber in seiner Höhle bleiben.
    Oder sind in den letzen Wochen neue Fakten aufgetaucht, nach denen CO2 nicht der Auslöser der Erwärmung ist? Bis jetzt hat sich jede andere Theorie als falsch erwiesen…

    btw. ich glaub nicht das es für Wissenschaftler ums „nackte Überleben“ geht. Diesen Punkt deiner Argumentation solltest du nochmal überdenken^^

  29. @Bartleby

    es wirkt auf mich als wenn da Weltbild und Arbeitsmethode durcheinander gebracht wird. Es spielt nicht die geringste Rolle woran jemand glaubt, welches Weltbild jemand vertritt, um wissenschaftlich arbeiten zu können. Selbst ein Papst könnte ein genialer Naturwissenschaftler sein. In so fern „bezeugen“ weder Platon noch Decartes da irgend etwas.

    Auch Überlieferungen können Erkenntnisse über die Objektive Realität vermitteln, ohne dass sie den obengenannten Kriterien entsprechen usw.

    Das ist nicht richtig. Es wird zunächst nur „Wissen“ vermittelt bzw. erlangt. Ob dies dann auch Teil der objektiven Realität oder doch nur subjektiv ist, muss erst noch gepüft werden.

  30. @para

    es wirkt auf mich als wenn da Weltbild und Arbeitsmethode durcheinander gebracht wird.

    Es wirkt auf mich, dass nicht genau gelesen gelesen wird oder Begriffe unklar sind.

    Du hattest weiter oben schon einmal davon geschrieben, dass „subjektive Erfahrungen […] durch […] Prüfung zur objektiven Realität werden“. Entweder meintest Du damit, dass die objektive Wahrheit von Erkenntnissen geprüft wird oder Du gehst tatsächlich davon aus, dass Erkenntnisse zu objektiver Realität werden können. (Zur Information: „objektive Realität“ meint üblicherweise „außerhalb und unabhängig vom menschlichen Bewusstsein“)

    Falls das erste zutrifft muss ich sagen, dass es schwer ist zu diskutieren, wenn Begriffe so abweichend vom allgemeinen Gebrauch verwendet werden. Falls das zweite zutrifft muss ich sagen, dass wir gar nicht miteinander diskutieren können, da wir jeweils komplett konträre philosophische Ausgangspunkte haben und keine Möglichkeit besteht, dem anderen die Richtigkeit des eigenen Standpunkts zu beweisen.

    Zu Deinem letzten Kommentar: 1) Die Definition der wissenschaftlichen Methode, die ich aus der Wikipedia-EN (siehe oben) zitiert habe, vermeidet tatsächlich, die Auseinandersetzung damit, ob eine materialistische oder idealistische Weltsicht vorliegt. Genau darum drehen sich übrigens meine Kommentare.

    2) Die Definition von Florian, die ich sehr gut finde, gibt diese weltanschauliche Neutralität auf. Das ist für mich völlig in Ordnung. In den Kommentaren ging es lediglich darum, deutlich zu machen, dass man sich dessen bewusst sein sollte, wenn man solch eine Defintion der „einzigen Wissenschaft“ trifft. Und natürlich hat dies Einfluss auf die Arbeitsmethode. Das kannst Du in jedem Buch über die Geschichte der Naturwissenschaften finden. Klimmzüge, die von Seiten des idealistischen Lagers veranstaltet werden, führten bspw. zu Wissenschaftstheorien wie dem Realismus.

  31. Hier das verlangte Beispiel: Kontinentalphilosophie und in Abgrenzung dazu die anglo-amerikanische analytische Philosophie (https://en.wikipedia.org/wiki/Continental_philosophy). Man kann natuerlich Kant, Hegel, Frege, Heidegger, Adorno, Sartre alle als Pseudowissenschaftler bezeichnen, aber inwiefern diese Bezeichnung dann noch Sinn ergibt, bleibt fraglich. Ueberhaupt findet man in der Wissenschaftstradition viele Systeme, die auf einen geographisch begrenzten Raum zurueckgehen, Beispiel Pythagoras, Thales, Demokrit – alles keine internationalen Schulen.

  32. @I.C. Wiener

    Ich will mich nicht mehr mit CO²-Schwachsinn auseinandersetzen. Das ist die gleiche Lügengeschichte wie mit Feinstaubbelastung. Wir haben da keinen Einfluss drauf.

    Was willst du daran ändern? Das sind Naturgewalten. Mal abgesehen, dass die lächerlichen Zeitspannen, die hier als Bemessungsgrundlage dienen, in der Erdgeschichte welche Bedeutung haben?
    Das ist nicht mal die Erwähnung in der Zeitskala wert.

    Da stellen sich diese Spinner hin und sagen: „Wir müssen die Welt retten.“
    Wer rettet diese Welt vor diesen Spinnern?

    Wir verstehen diese Welt nicht. Dann willst du mir sagen, was „richtig“ oder „falsch“ ist. Was bildest du dir ein dich dahinzustellen und die Absicht zu vertreten ohne das Risikoverständnis zu haben und das Klima manipulieren zu wollen?
    Alleine schon nur das zu glauben, ihr könntet das Klima kontrollieren, dass wäre schon ein Ticket für die Klapse.

  33. @Roland:
    „Mal abgesehen, dass die lächerlichen Zeitspannen, die hier als Bemessungsgrundlage dienen, in der Erdgeschichte welche Bedeutung haben? “
    Ich empfinde die Beobachtung des Weltraums seit Erfindung des Fernrohrs als „Augenblick“. Und da will die „Wissenschaft“ wissen, was vor 13,7 Milliarden Jahren abgelaufen ist?
    Das ist doch vollkommen unwissenschaftlich. Da könnte ich dich eine Sekunde beobachten und dir dann den Lebenslauf deines Urgroßvaters erklären wollen.
    Ich finde diesen Anspruch überheblich. Für mich ist Wissenschaft das Postulieren von Theorien und Modellen, die einen gewissen Unterhaltungswert haben. Der besteht unter anderem darin, diese Theorien und Modelle immer mal wieder auszutauschen.
    Ich mag Wissenschaft und ich bilde mir ein, dass die Beschäftigung damit mein logisches Denkvermögen trainiert. Und eben deshalb forsche ich nach Widersprüchen.

  34. Übrigens: Die Frage, ob es (nur) eine Wissenschaft gibt, ist so unsinnig wie die Frage, ob es nur einen Gott gibt. Derjenige, der vom Mainstream der momentan „geglaubten“ Theorien abweicht, erklärt, dass es mehrere Strömungen gibt. Die Besseren setzen sich nicht deshalb durch, weil sie besser sind, sondern weil die Platzhalter der alten Theorie langsam wegsterben.

  35. @ossi: „Und da will die „Wissenschaft“ wissen, was vor 13,7 Milliarden Jahren abgelaufen ist? Das ist doch vollkommen unwissenschaftlich.“

    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/02/den-urknall-gab-es-wirklich-teil-1-wie-die-elemente-entstehen.php
    https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/02/den-urknall-gab-es-wirklich-teil-2-das-licht-aus-der-vergangenheit.php

    „Für mich ist Wissenschaft das Postulieren von Theorien und Modellen, die einen gewissen Unterhaltungswert haben. „

    Ok, dann kann ich mir ja in Zukunft die Mühe sparen, dir irgendwas zu erklären. Schade das du nicht verstehen willst, was Wissenschaft tatsächlich ist. Du verpasst jede Menge…

  36. Untermauernde Frage: Wie lange dauert es im Schnitt, bis eine wissenschaftliche Leistung mit dem Nobelpreis anerkannt wird?

    Ich weiss es nicht, schätze mal 20 Jahre (sind im Wesentlichen gestandene Mannsbilder). Da wird ein halbes Wissenschaftlerleben vergeudet, bis die Anerkennung kommt. Was bitte heisst da „eine (gemeinsame) Wissenschaft“? Während die neue Erkenntnis wie eine Frucht reift, wird eifrig die alte verteidigt bis sie von den Verteidigern mit ins Grab genommen wird.

  37. @Florian:
    „kann ich mir ja in Zukunft die Mühe sparen …“
    Ich hoffe nicht. Habe erst heute deinen wundervollen Blog entdeckt und nun habe ich endlich Gedankenaustausch-Partner. Sicher sind wir auf unterschiedlichem Wissenstand und bei mir hat sich Einiges angesammelt, das ich mangels Gegenüber nie klären konnte.

    Ich weiss sehr wohl, dass bei der wissenschaftlichen Arbeit viele Annahmen gemacht werden müssen, um voranzukommen. Und ich denke, dass diese Annahmen in Vergessenheit geraten. Zum Beispiel wird mir heute erklärt, dass die Lichtgeschwindigkeit einen ganz bestimmtem Wert hat. Ach ja?

    Vakuum – Glas – Luft – immer denselben Wert?

  38. Und dann als Krönung die Lichtgeschwindigkeit durch (undurchsichtigen) Stein. Wurde mir erklärt. Rate mal, in welchem Zusammenhang.

  39. @Florian: Gleich dein erster Link an mich enthält die Aussage
    „Erst die theoretischen Arbeiten von Albert Einstein, … und ganz besonders die Beobachtungen von Edwin Hubble … haben gezeigt, dass das nicht stimmen kann.
    Aha, was ist denn nun die EINE Wissenschaft? Die alte oder die neue, die morgen auch alt sein wird?

  40. Noch aus dem Link: „Wenn die Galaxien sich voneinander entfernen, dann müssen sie aber in der Vergangenheit näher beieinander gewesen sein als heute. Und irgendwann muss es einmal eine Zeit gegeben haben, als alles in einem Punkt konzentriert war.“

    Logischer Unfug. Wenn ich ein Flugzeug per Bombe explodieren
    lasse und ein „Wissenschaftler“ beobachtet die auseinanderfliegenden Trümmer eine Zehntel-Sekunde lang, wird er mir stolz erklären, was da auseinanderfliegt, muss ein Punkt gewesen sein. Was soll das?

  41. …die morgen auch alt sein wird?…

    Ja, eben weil Wissenschaft nicht dogmatisch vorgeht und

    …Die alte oder die neue…

    Blödsinn Du bist auch morgen nicht ganz der gleiche (auf jeden Fall wenn Du nicht total lehrnresistent bist) aber trotzdem noch das gleiche Individuum oder?!?

  42. @Ossi: „und nun habe ich endlich Gedankenaustausch-Partner.“

    Du willst keine Gedanken austauschen, du willst Bestätigung dafür, dass du Recht hast. Und ich hab ehrlich gesagt keine Lust, ständig deine Vorurteile über Wissenschaft aufzudröseln die du hast, weil du keine Ahnung von dem hast, wovon du redest. (Z.B. verwechselst du hier ständig die eine wissenschaftliche Methode mit verschiedenen wissenschaftlichen Erkenntnissen).

  43. @Ossi: „Logischer Unfug“

    Siehst du, genau deswegen macht es keinen Sinn, dir was erklären zu wollen. Du hast schon deine fixe Meinung, bist nicht bereit davon abzuweichen und bist nur hier um deine Vorurteile und dein Unverständnis zu zelebrieren. Ich könnte dir jetzt erklären, wie der Satz aus meinem Artikel über den Urknall gemeint ist. Aber was würde das bringen? Du bist fest davon überzeugt das der Urknall Unsinn ist, also muss er auch Unsinn sein, egal was ich sage. Mit Gläubigen diskutiert es sich schlecht über Wissenschaft… Wenn du irgendwann mal die Scheuklappen abgelegt hast und ein wenig offener geworden bist können wir gerne weiterreden.

  44. Sorry, dass ich so überschäume. Die Wissenschaft muss Erkenntnisse bringen, die andere wiederholen können und dieselben Ergebnisse bekommen? Bitte kläre mich auf, wie „Wissenschaft“ definiert ist.
    Ich gehe derweil mal in den Keller und mache den Urknall nach.

  45. @Florian: „Du bist fest davon überzeugt das der Urknall Unsinn ist“

    Dann hast du mich falsch verstanden. Ich habe keine bessere Theorie und halten den Urknall für eine von mehreren Möglichkeiten. Da ist mir noch bekannt die Bubble-Theorie, die Bouncing-Theorie (Knall und Schrumpf, Knall und Schrumpf, …). Aber nur weil der „Urknall“ in diesen Jahren von den führenden Würdenvertretern geglaubt wird, muss ich ihm nicht zujubeln.

    Das meine ich mit „Unterhaltungswert“, das ist nicht abwertend gemeint, sondern das Angebot, selbst nachzudenken, Ideen anzuhören und nachzuvollziehen. Dem Wahrheitsgehalt komme ich in dieser Frage sicher nicht näher.

    Aber was bitte ist Wahrheit, die dem Wissenschaftler so wichtig ist? Wenn wir uns gegenüberstehen, kann ich behaupten, der Tisch ist rechts von mir. Du behauptest, der Tisch sei links von dir. Muss man sich darüber streiten? Man kann es doch zur Kenntnis nehmen und gut ist.

  46. @Ossi: „Aber nur weil der „Urknall“ in diesen Jahren von den führenden Würdenvertretern geglaubt wird,“

    In der Wissenschaft wird nicht geglaubt. Auch nicht an den Urknall. Das ist eine Theorie, die überprüfbare Vorhersagen macht, die überprüft wurden. Aber wenn du dich besser fühlst, dann darfst du gerne an deine private Physik glauben…

  47. „Wenn wir uns gegenüberstehen, kann ich behaupten, der Tisch ist rechts von mir. Du behauptest, der Tisch sei links von dir. Muss man sich darüber streiten?“

    Hmh *Tränen aus den Augen wisch *Monitor putz

  48. @Florian: „In der Wissenschaft wird nicht geglaubt. Auch nicht an den Urknall. Das ist eine Theorie“

    Okay, Theorien werden nicht geglaubt, sondern postuliert und auf den Prüfstand gestellt. Besser ausgedrückt?

    Ich bin nicht darauf aus, Recht zu haben und kann – mangels Studium – auch gar keine Lorbeeren ernten. Ich frage nur, ob man für beobachtete, gemessene Werte mehrere gleichwertige Erklärungen finden kann.

    Manche Erklärungen, die ich lese, sind dermaßen hohl, dass mir vollkommen das Verständnis fehlt. Etwa die Anzahl der Planeten mit höherer Intelligenz. Da gibt es X Galxien. Wenn nur jede 10. eine Sonne mit Planeten hätte und nur jeder 10. dieser Planeten in der richtigen Entfernung … (ich spare mir den Rest) .. dann gibt es Y bewohnte Planeten. Aha. Da wird eine Theorie auf dem Dezimalsystem postuliert. Ohne anzugeben, warum. Ich bin Programmierer, für mich wäre das Hexadezimalsystem logisch. Und schon haben wir weniger Intelligenz im Weltraum.

  49. @Ossi
    Das, was Du ansprichst, ist die Drake-Gleichung… https://de.wikipedia.org/wiki/Drake-Gleichung

    Nun gibt es in der Tat eine unüberschaubare Anzahl an Lösungen, weil praktisch alle Faktoren nur sehr grob bestimmt werden können. Das liegt aber nicht (!) daran, dass man willkürlich irgendwelchen zahlenmystischen Axiomen nachgeht, sondern an der unterschiedlichen Bewertung einzelner Wahrscheinlichkeiten. Und mir Logik per se hat das Ganze erst einmal herzlich wenig zu tun (außer das Tatsache, dass wissenschaftliche Hypothesen und Gesetze logisch konsistent zu sein haben): hier geht es um empirische Fragen und damit um induktive und abduktive Schlüsse, wohingegen sich die (klassische) Logik nur mit gehaltserhaltenden deduktiven Schlüssen auseinandersetzt (und damit für die Überprüfung erst wieder eine Rolle spiel). Alleine mit Logik könnte man rein gar nichts über die faktische Welt herausbekommen.

  50. @Ossi

    „Ich finde diesen Anspruch überheblich. Für mich ist Wissenschaft das Postulieren von Theorien und Modellen, die einen gewissen Unterhaltungswert haben. Der besteht unter anderem darin, diese Theorien und Modelle immer mal wieder auszutauschen.“

    Die sog. wissenschaftliche Gemeinschaft sagt aber etwas ganz anderes: Sie sagt, sie ist „Wahrheit“.
    Nur weiß jeder kluge Kopf, dass „Theorien“ im besten Fall lediglich die „wahrscheinlichste Möglichkeit in einen beschränkten Wissenstand“ sind.

    Sie verkauft ihren Studenten und Jünglingen, dass wäre die „Wahrheit“, aber in Wirklichkeit ist das lediglich ein Kompromiss bzw. eine Einigung unter wenigen Technokraten (diese Möchtegernelite).

  51. @Tluk: „Die sog. wissenschaftliche Gemeinschaft sagt aber etwas ganz anderes: Sie sagt, sie ist „Wahrheit““

    Tut die wissenschaftliche Gemeinschaft das auch in der Realität oder macht sie das nur in ihrer vorurteilsbehafteten eigenen Welt? Wie wärs mit nem Beleg?

  52. Das könnte ein ernstgemeinter Umkehrschluß-Fehler sein, Florian: Weil die cranks fast immer mit leicht zu durchschauendem und anfängerfehlerhaftem Geschmarre anrücken und fast unverzüglich ein ’not even wrong‘ bzw ‚weder hinten noch vorne wahr‘ ernten, wird tapfer geschlossen, daß die Beurteilenden sich für den Hort der Wahrheit halten.

    To boldly conclude, where noone ever concluded before…

  53. @Roland Tluk: Sie haben bestimmt schlechte Erfahrungen in Ihrem eigenen Studium gemacht, die mit Ihren Wahnvorstellungen, Ihrem Hang zu Verschwörungstheorien und Ihrer Legasthenie zu tun haben dürften.

    Vielleicht belästigen Sie aber nicht auch noch den Rest der Welt mit Ihrer eigenen Unzulänglichkeit – das wäre wirklich besser.

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