Am Sonntag fand eine Sonnenfinsternis statt. Leider war sie von Europa aus nicht zu sehen. Das war nicht nur schade, weil Sonnenfinsternisse generell eine coole Sache sind. Sondern auch, weil diesmal eine ringförmige Sonnenfinsternis stattfand. Normalerweise erscheinen uns Mond und Sonne am Himmel gleich groß (was übrigens Zufall ist). Deswegen kann sich in bestimmten Situationen der Mond genau vor die Sonne schieben und sie verdecken. Der Abstand zwischen Erde und Mond ist aber nicht immer gleich groß. Mal ist er uns näher und mal ein wenig weiter weg. Deswegen kommt es manchmal vor, dass der Mond die Sonne nicht komplett bedeckt. Dann gibt es keine totale Sonnenfinsternis, sondern es bleibt ein leuchtender Ring am Himmel sichtbar.

Wie beeindruckend so etwas aussieht, kann man zum Beispiel auf den tollen Bildern sehen, die im „Big Picture“-Blog veröffentlicht wurden. Oder in diesem schönen Zeitraffervideo:

Einen etwas anderen und ungewöhnlichen Blick auf die Finsternis hat man durch eine Lochkamera. Die muss man nicht mal selber basteln. Büsche und Bäume erzeugen durch die Lücken in ihrem Laub den gleichen Effekt. Und das sieht so richtig cool aus:

Die nächste Sonnenfinsternis gibt es am 13. November 2012; sie ist allerdings nur vom nördlichen Australien aus sichtbar (oder vom Pazifik aus). Eine ringförmige gibt es am 10. Mai 2013; man muss aber wieder nach Australien reisen um sie zu sehen. In Europa kriegen wir erst am 20. März 2015 wieder eine zu sehen – und auch da nur von den Faröer-Inseln und von Spitzbergen. Am 12. August 2026 muss man von Deutschland aus nicht ganz so weit reisen um eine totale Finsternis zu sehen – es reicht, nach Spanien zu fahren. Eine ringförmige Finsternis kann man am 21. Juni 2039 von Skandinavien aus sehen. In der Schweiz und in Österreich gibt es am 3. September 2081 die nächste totale Finsternis (und sogar die Liechtensteiner haben einmal Glück und können von zuhause aus zusehen). In Deutschland und Österreich müssen wir leider bis zum 27. Februar 2082 warten, um den Anblick eines Feuerrings am Himmel zu erleben.

Wer also nicht vor hat, besonders lang zu leben und trotzdem eine totale bzw. ringförmige Sonnenfinsternis sehen möchte, wird wohl verreisen müssen…

33 Gedanken zu „Der Schatten des Mondes und der Ring aus Feuer“
  1. Die nächste totale auf meiner Liste ist die in den USA am 21. August 2017; die Faröer sind mir wettermäßig im März etwas unsicher und Spitzbergen ist, denke ich, ziemlich teuer.

    2017 ist der Saros-Nachfolger von „unserer“ Finsterniss 1999. Die geht quer durch die USA und auch über den Yellowstone Park. Wer noch nicht da war, sollte das unbedingt kombinieren!

  2. Ich fühle mich genötigt, Johnny Cash aufzulegen…

    Als Ergänzung: Am Samstag wurde ich (via blog) von Phil Plait dahingehend überrascht, wie ungemein simpel doch die Erklärung dafür ist, daß Supermond und Ringfinsternis auf­ein­ander folgen.

  3. So, habe ja schon mal geschrieben, das Deine ‚cools‘ ziemlich unprofessionell und aufgesetzt wirken, Du meintest, das wär Dir wurscht. Ist ja auch ok so.

    Wollte Dir auch nur mitteilen, das ich ab sofort nicht mehr Deine Blogs lesen werden. Mir ist das dauernde „Oh, ist ja so coool“ nämlich zu lächerlich. „Cool“ war schon vor zwanzig Jahren aus der Mode.

  4. @2002el6

    Ach, Du bist das 🙂

    Nette Animation. Ich war damals am Plattensee, wir hatten (nach strömendem Regen noch um 8:00 Uhr) tolles Wetter bis zum Ende der totalen Phase.

    1981 war ich noch auf der Schule, 11. Klasse, da war an Sibirien noch nicht zu denken. Meine erste totale war 1998 in Curacao, das war auch die schönste, direkt am Strand.

    Für eine ringförmige bin ich mal nach Island, aber auch, weil ich da sowieso mal hin wollte. Die sind ganz nett, aber dafür würde ich nicht bis in die USA fliegen (habe ich ja auch nicht gemacht). Aber totale, die machen süchtig. Der frustrierendste Moment ist, wenn es nach gefühlten 30 s (die dauern gefühlt immer 30 Sekunden, es sei denn, sie sind noch kürzer!) wieder hell wird und man bemerkt, dass man die ganze Zeit durch irgendwelche Teleskope und Kameras geschaut hat. WILL MEHR HABEN!!!

    Noch frustrierender, wenn es vorher die ganze Zeit bewölkt war. Ist mir in China so gegangen. Wäre ich im Jahr davor doch nach Nowosibirsk geflogen…

  5. Nette Animation. Ich war damals am Plattensee, wir hatten (nach strömendem Regen noch um 8:00 Uhr) tolles Wetter bis zum Ende der totalen Phase.

    Grrr. Meine bisher einzige verlief so: wolkenloser Himmel am Morgen. Je höher der Bedeckungsgrad wurde, desto mehr Wolken zogen auf. Ein paar Minuten vor Totalität war der Himmel komplett zu. Pünktlich mit dem Ende der Totalität zogen die Wolken ab.

    Wenn ich also in meinem Leben einmal eine Totale sehen will, wirds wohl auch auf 2017 hinauslaufen.

  6. @zeropage “ Mir ist das dauernde „Oh, ist ja so coool“ nämlich zu lächerlich. „Cool“ war schon vor zwanzig Jahren aus der Mode.“

    Du liest also nur Texte, in der die jeweils aktuellen Modewörter verwendet werden? Ey, ist ja total krass, Alter (aber wahrscheinlich ist das auch schon wieder veraltet, oder?).

  7. „Wollte Dir auch nur mitteilen, das ich ab sofort nicht mehr Deine Blogs lesen werden. Mir ist das dauernde „Oh, ist ja so coool“ nämlich zu lächerlich. „Cool“ war schon vor zwanzig Jahren aus der Mode.“

    Das find ich cooooooool !!!!!

    Voll Porno….

  8. @Kallewirsch

    Wo warst Du denn Ende März 2006? Türkei, Side, Vorsaison, 10 Tage 5 Sterne VP + Flug für keine 800 Euro. SoFi vom Balkon des Hotels beobachtet. Keine Wolke am Himmel.

    Auf einem Bild auf der Seite von Dirk Ewers seht Ihr mich im Hintergrund (mit hellem T-Shirt, gleich hinter’m Teleskop, wie ich mit der Nachbarin quatsche). Die Welt ist klein 🙂

  9. @ 2002el6

    Genau das war auch der richtige Moment. Hab mir sagen lassen, dass zuerst zu viel Wolken da waren und man nichts erkennen konnte und hinterher zu wenig so dass man nur nen hellen Fleck sah.

    (Insgesammt gilt bei SoFis aber natürlich immer, niemals ohne spezielle Brille direkt in die Sonne gucken)

  10. @Alderamin: Ach ja, Side 2006… Die billgste SoFi… Ganz entspannt… Und nur Verrückte im Hotel… 😉 Mir haben die Animatoren eigentlich leid getan…
    ***

  11. Tscha, Australien ist zu weit weg, das geht nicht, also Farör. Ist auch faszinierend, und wie SoFis süchtig machen … Ich hätt nur Karlsruhe anzubieten – war genial.

  12. @2002el6

    Warst Du in Side auch in dem Hotel, in dem ich war (siehe Bilder auf der Ewers-Seite)?

    Da fielen für drei Tage mehrere Busse mit Amerikanern von Sky & Telescope Eclipse Reisen ein. Die kamen wie die Heuschrecken und waren genau so schnell wieder verschwunden.

    Es sind sowieso immer die selben Leute bei den Finsternissen da. In Island haben wir Mr. Eclipse Fred Espenak im Hotel getroffen. In Shanghai haben wir kurz am Standort von Eclipse-Reisen auf einer Autobahn-Raststätte angehalten, sind dann aber bei beginnendem Regen weiter gefahren. War ein Fehler. Wir haben nix gesehen, die hatten laut S&T-Bericht im richtigen Moment eine Wolkenlücke. Wie auch Stefan Krause mit seiner Truppe, den ich am Flughafen bei der Heimreise gesprochen hatte.

  13. Jau, März 2006 haben Muddi und ich auch die 99er Finsternis nachgeholt (wir standen zur Totalität im Regen auf der A8 im Stau). Wir sind mit Öger-Tours gereist, die haben am Tag der SoFi eine Bootstour organisiert, durch die wir an einen recht einsamen Strandabschnitt bei Manavgat kamen. Dort gab es erstmal ein entspanntes Barbeque, währenddessen alle ihr Equipment aufbauen konnten, und dann gut gestärkt die Totalität. Insgesamt waren wir gut 35 Leute auf einem Strandabschnitt von mehreren hundert Metern (nicht dieses exzessive Gruppenkuscheln, was die Touris in Antalya oder Side erleiden mussten).

  14. @zeropage
    Sie haben vollkommen recht! Ich kann dieses Wort auch nicht mehr hören und solidarisiere mich daher mit Ihnen und werde in Zukunft diesen Blog boykottieren. Ich bitte um zahlreiche Unterstützung, bis Herr Freistetter eine angemessene Sprache findet.

  15. @Alderamin: Ich war im Hotel Nova Park in Kumköy kurz vor Side, mit der Truppe um Wolfgang Meirich. Das Hotel war also gut gefüllt. Unterwegs habe ich u.a. Bekannte aus Belgien getroffen, die waren direkt in Side untergebracht.

    Was ‚Promis‘ angeht: 1981 habe ich in Bratsk Prof. Waldmeier kennengelernt…

  16. Was? ‚Cool‘ war schon vor 20 Jahren aus der Mode? Da waren ja ich und alle meine Freunde übelst uncool weil wir cool gesagt haben die letzten 20 Jahre? Wenn mir das doch nur mal ein Geschmackswächter gesagt hätte. Wir brauchen eine Instanz die den Leuten sagt wie sie zu reden haben, sonst geht das hier alles den Bach runter.

  17. @Carl: „Ich kann dieses Wort auch nicht mehr hören und solidarisiere mich daher mit Ihnen und werde in Zukunft diesen Blog boykottieren. Ich bitte um zahlreiche Unterstützung, bis Herr Freistetter eine angemessene Sprache findet.“

    Genau! Boykott! Wo kommen wir denn hin, wenn jeder einfach so reden würde, wie es ihm gefällt! Schrecklich!!

    Nur zur Info: Wenn ich nicht sagen darf, das ich eine SoFi „cool“ finde – welches Wort wäre denn ausreichend angemessen?

  18. ^^Wie war das, Alderamin? Wen’s am Eichen juckt, ist ein Wildschwein? Also bitte, doch nicht hier in aller Öffentlichkeit…

    /cool/ Wenn mich nicht alles täuscht, ändern sich zwar die Aktualitäten im Sprachgebrauch, nicht aber die grundlegenden peer-group-Regeln. Daher kann ich nach fast 40 Jährchen nur mantraartig wiederholen: Wer unbedingt cool sein will oder behauptet, cool zu sein oder diese Eigenschaft anderen abspricht, kann per def nicht cool sein.

    Selbstverständlich ist die angemessene Qualifikation heutzutage ‚brmsel’¹.

    Kennt ihr nicht? Ihr Schnarchsäcke seid ja auch nicht auf zum Datum :p

    _____
    ¹ In der Aussprache ein wenig an mit Autos spielende Kinder erinnernd: brömsel.

  19. I fell into a burning ring of fire
    I went down down down
    and the flames went higher

    and it burns burns burns
    the ring of fire
    the ring fire
    *sing*
    cOolEr arTiKeL!!1einseinself

  20. @rolak, @MacPomm: „Jonny Cash“

    Der „Ring of Fire“ wird wohl für mich untrennbar mit einem gedanklichen Bild verbunden bleiben, das entstand, als kurz nach Cash’s Tod bekannt wurde, dass mit dem Song Werbung für ein Medikament gegen Hämorrhoiden-Schmerzen gemacht werden sollte. Gut, dass ganz konservativ Stärke dagegen bewiesen wurde.

    Dann ist das Teil doch eher geeignet, Liebe und Sucht übertragenermaßen auszudrücken, gerade in „Leidenschaften“ wie der Astronomie. Und wenn Alderamin mit seiner Balkon-Nachbarin quatscht… 😉

  21. Ich war die letzten 3 Wochen in den USA und habe die Sonnenfinsternis im Arches National Park in Utah beobachtet, was sehr beeindruckend war. Ich hab ein paar Fotos mit dem Handy durch eine Sonnenfinsternisbrille geschossen. Sieht nicht so super aus, aber hey, wann fotografiert man schon mal selbst ne Sonnenfinsternis?

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