Wer die derzeit herrschende Kälte aushält, kann in den kalten, klaren Nächten einen wunderbaren Sternenhimmel beobachten. Der Mond steht derzeit zusammen mit Jupiter und Venus gut sichtbar am Abendhimmel. Wer allerdings in der Stadt wohnt und von dort aus zum Himmel blickt, wird abgesehen von diesen drei hellen Himmelskörpern kaum etwas sehen. Ein paar lichtstarke Sterne vielleicht – aber nicht den dramatischen Anblick, den der Himmel weitab von den Lichtern der Zivilisation bietet. Wer das einmal erlebt hat, kann nicht anders, als vom sternenübersäten Himmel überwältigt zu sein. In der Realität hat aber mittlerweile kaum jemand das helle Band der Milchstraße gesehen oder die anderen tausenden Sterne, die mit freiem Auge sichtbar sind. Anblicke, die für unsere Vorfahren alltäglich waren, erleben heute nur noch die Menschen, die mühsame Reisen in abgelegene Wüsten oder Gebirgen unternehmen. Die Lichtverschmutzung nimmt immer mehr zu.


Lichtverschmutzung oder Lichtsmog ist ein relativ neues Wort. Es ist auch ein Wort, dass vielen nicht gefällt. Wen interessiert das schon? Ist doch schön, wenn nachts hell ist! Das schafft Sicherheit, das ist ein Zeichen der Zivilisation? Wollen wir wieder zurück ins dunkle Mittelalter, nur damit ein paar Astronomen mehr Sterne sehen können? Reicht es nicht, wenn die Ökos uns mit Recycling und Umweltverschmutzung auf die Nerven gehen? Was soll der Unsinn mit der „Lichtverschmutzung“…

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Europa bei „Nacht“ (Bild: NASA)

Kritik dieser Art geht am Thema natürlich komplett vorbei. Die fehlende Dunkelheit – und in Mitteleuropa gibt es heute kaum noch Plätze, an denen es wirklich dunkel wird – ist nur noch ein Problem mancher Astronomen. Es ist auch ein gesundheitliches Problem und ein ökologisches. Uns Menschen tun die hellen Nächte nicht gut und auch die Pflanzen und Tiere leiden unter den veränderten Umweltbedingungen. Christian Reinboth hat in seinem Blog die relevanten wissenschaftlichen Arbeiten zu dem Thema zusammengestellt und auch sonst viele lesenswerte Artikel darüber verfasst. Es dürfte außerdem offensichtlich sein, dass Lichtverschmutzung auch ein wirtschaftliches Problem darstellt. Anstatt einfach wild die Gegend zu beleuchten, könnte man sich auch vernünftige Konzepte überlegen, mit denen dann wirklich nur das beleuchtet wird, was auch hell sein soll. Damit spart man Strom und Geld.

Christian hat zu dem Thema übrigens auch einen lesenswerten Artikel in der ZEIT geschrieben, der die wichtigsten Punkte nochmal kurz zusammenfasst. Das Fazit möchte ich hier nochmal wiederholen:

„Eine am tatsächlichen Bedarf ausgerichtete Beleuchtung der Städte sowie Verordnungen und Gesetze, die unnötige Lichtorgien verbieten, würden einiges ändern. Wir sollten über unseren Umgang mit Licht nachdenken. Nicht nur, damit zukünftige Generationen den Himmel vielleicht wieder so sehen können, wie einst van Gogh ihn sah – voller heller Sterne und Sternbilder. Sondern auch, damit sich unsere Umwelt von den Schäden erholt, die die Lichtverschmutzung bereits angerichtet hat.“

Entsprechende Initiativen sind allerdings selten. Leider. Ein viel versprechender Versuch wird derzeit aber in Liechtenstein durchgeführt. In einigen Gemeinden sollen in der Nacht zwischen 0:30 und 5:30 nur noch die wichtigsten Straßen beleuchtet werden.

Lichtverschmutzung ist ein reales Problem. Nicht nur für Astronomen. Es ist außerdem ein Problem, dass sich lösen lässt. Es gibt genug Möglichkeiten, die die Beleuchtung der Straßen und öffentlichen Gebäude so effizient zu gestalten, dass die unnötige Beleuchtung des Nachthimmels auf ein Minimum reduziert wird. Das würde Geld sparen. Es würde der Natur gut tun. Und die Menschen könnten wieder den richtigen Sternenhimmel sehen. Einen Himmel, der von tausenden Lichtpunkten bedeckt ist; von Sternhaufen, Planeten und dem wunderbaren Band der Milchstraße. Ein Himmel, der unsere Vorfahren inspiriert hat, über die Entstehung der Welt und die Rolle der Menschen im Kosmos nachzudenken. Ein Himmel, den heute keiner mehr kennt…

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Der Himmel über dem Cerro Paranal in Chile – einer der dunkelsten Orte der Erde und Standort der großen Teleskope der Europäischen Südsternwarte (Bild: ESO/Y. Beletsky)

51 Gedanken zu „Die Suche nach der Dunkelheit“
  1. Ein großes Problem dabei ist die übermächtige Lobby der Energie’versorger‘, die gebetsmühlenartig wiederholen, wie gefährlich Dunkelheit doch ist. Entweder direkt oder durch Leute, die ihre ‚Argumente‘ unreflektiert weitergeben.

    Schlimmer noch ist dabei, daß diejenigen das auch noch bezahlen (müssen), die das (wie so oft) garnicht haben wollen.

  2. Im aktuellen „Natur&Kosmos“ Heft steht auch was darüber drin, insbesondere die ökologischen Auswirkungen. So werden anscheinend Vögel im Paarungsverhalten gestört, und Insekten durch Leuchtquellen angelockt, wodurch sie z.B. an Bächen als Nahrung für andere Tiere fehlen, etc. Auch wird da erwähnt, dass man eventuelle Auswirkungen noch gar nicht genau abschätzen kann, da die Folgen vielleicht erst nach Jahrzehnten zum Tragen kommen (und die exzessive Beleuchtung ist ja noch kein soo altes Phänomen).

    Generell denke ich, dass die Problematik vielen nicht bewusst ist, das zeigen schon die Kommentare zu dem Zeit-Artikel. Ein Beispiel:

    “ Lichtverschmutzung … oh man die grünen ___warte haben wieder ein neues Wort erfunden, mit dem sie ihre Mitbürger in Zukunft nerven können.“

    (wie mache ich eigentlich Zitate in „Zitatblöcken“, bzw gibt es irgendwo eine Zusammenfassung der Befehle für die Kommentare hier?)

  3. Naja, ich sehe mehr als 3 Sterne und viel näher am Zentrum kann man nicht wohnen.

    Jedenfalls kontrolliere¹ ich momentan in jeder sternfreien Nacht das Sternbild Orion. Und alleine da sehe ich 7 Sterne und erkenne gerade eben noch diesen Orionnebel.

    ¹) Man könnte auch sagen, dass ich beim Rauchen auf dem Balkon sinnfrei ins Nichts starre, aber das klingt nicht so toll 🙂

  4. Ein sehr schöner Artikel und sehr aktuell, also vor allem für Astronomen, Amateur und Profi!

    Es gibt auch einen interdisziplinären Forschungsverbund, der sich mit dieser Thematik beschäftigt. Wie der Name schon deuten lässt, Institute aus allen Sparten rund um Berlin und Potsdam, aber Leipzig, Greifswald und Dortmund haben sich ihm angeschlossen.
    Auch das AIP ist daran beteiligt: https://verlustdernacht.aip.de/
    😉

    Es werden sogenannte SQM, Sky Quality Meter oder MarkPro Lichtsensoren zur Beurteilung des Himmels benutzt. Sie stehen an geeigneten Stellen in der Stadt bzw auch ausserhalb.

    Es gibt auch eine sehr „schöne“ Lichtverschmutzungskarte (Achtung: 52Mb groß!) von Deutschland. Hier sind die Farben so eingestellt, dass man die evt sichtbare Sternenanzahl an dem jeweiligen Ort sehen kann. Es ist aber, soweit ich weiß, eine grobe Schätzung, aufgrund der Einwohnerzahl der Orte.
    https://www.avex-asso.org/dossiers/pl/allemagne/carte_germany2.pdf

  5. Hmmm,

    da gibt es viele die das anders sehen würden. z.B. gibt es noch den Sicherheitsaspekt. So dunkle Ecken sind ja nicht jedermanns Sache.

    Wobei: ab 00:30 braucht man keine „exzessive“ Werbebeleuchtung mehr.

    Aber auf so was würde ich nur ungern verzichten : https://static.zoonar.de/img/www_repository3/85/66/56/10_d6dd963e1105e04575c2ef45ed34a9ea.jpg
    https://farm3.static.flickr.com/2168/2080745536_0ac2a455b3.jpg

    Wobei diese Beleuchtung ab 22:00 – 23:00 Uhr wohl abgeschaltet wird (allerdings bin ich mir da nicht so sicher, da schlafe ich meistens schon und treibe mich nicht mehr in der Stadt rum).

  6. Wen interessiert das schon? Ist doch schön, wenn nachts hell ist! Das schafft Sicherheit, das ist ein Zeichen der Zivilisation?

    Hrmja. Weil die meisten Straftaten in erleuchtetem Gebiet geschehen, ist es sicherer, wenns hell ist.
    (Daß du, Florian, das anders siehst, weiß ich. Ich wollte nur die Absurdität dieser Platitüde herausstellen. Leider glaube ich auch, daß jenem dummen Satz viele Leute zustimmen würden, wenn man sie direkt fragt.)

  7. Ich hatte damals an der Petition gegen Skybeamer vor dem Bundestag teilgenommen, da haben über 7000 Leute unterschrieben gehabt. Leider endete diese wie das meistens der Fall ist mit einer Ablehnung. Es ist aber wohl so, dass ein Skybeamer nicht mehr ohne weiteres permanent aufgestellt werden darf, wohl aber zu einzelnen Events.

    Immerhin hat unsere Stadt mittlerweile komplett auf Natriumdampflampen umgestellt, leider die Hochdruck-Variante, die hat mächtig breite Linien im Roten und bis ins Grüne. Natürlich erfolgte die Umstellung aus Gründen der Energieersparnis, nicht etwa zur Verminderung der Lichtverschmutzung. So richtig helfen tut mir dieses Licht dann auch nicht, die Light Pollution Filter, die man so kaufen kann, unterdrücken halt immer auch die Spektrallinien von Quecksilberdampf und so schmeißt das Filter etwa die Hälfte des Lichtes weg. Deswegen hilft es auch nur bei Gasnebeln. Ein Filter, das speziell auf Natrium-Hochdruck zugeschnitten ist, ist habe ich noch nicht gefunden. Werde aber auf dem ATT im Mai bei Baader mal nachfragen.

  8. @FF:
    OK. Missverständnis. Es ging nicht um die Abschaffung von Beleuchtung sondern Verbesserung der Effizienz und damit Verringerung der „Streustrahlung“ (Graah, ich weiß das das jetzt sicher der falsche Begriff ist, passt aber irgendwie 😉 )

    Hier mal ein Info pdf „unseres Beleuchters“.

    Interessant ist da wohl das Konzept, das gerade im Süden der Stadt getestet wird. (Ja, ist Werbung, ich weiß)

    https://www.bs-energy.de/fileadmin/redakteure/unternehmen/download_center/Unsere_Stadtbeleuchtung.pdf

  9. Das Sicherheits-Argument ist das dümmste Argument überhaupt.

    In dem kleinen Ort (ca. 500 Einwohner) aus dem meine Freundin kommt wird um 23:00 JEDE öffentliche Beleuchtung abgeschaltet.
    KEINE Verkehrsunfälle, KEINE Einbrüche oder sonst irgendwas negatives in der Zeit in der Strassenbeleuchtung, etc. abgeschaltet sind.

    In dem Ort aus dem ich komme (5.000 Einwohner, davon ca. 2.500 im Zentralort) wird zwischen 23:00 und 24:00 der Großteil der öffentlichen Beleuchtung abgeschaltet.
    Ungefähr 1-2x pro Jahr finden sich Berichte in der Zeitung bzw. im Amtsblatt über nächtliche Einbrüche.

    Die nächste Kreisstadt (rund 50.000 Einwohner) kann ich nachts zu jeder beliebigen Uhrzeit an der Erhellung des Himmels in der entsprechenden Richtung ausmachen. In der Lokalpresse gibt es laute Stimmen die für noch mehr Licht plädieren.
    Und jede Woche gibt es Berichte in der Lokalpresse über nächtliche Schlägereien, Belästigungen, Einbrüche,..

    Wenn es eine Korrelation zwischen Beleuchtung und Gewalt bzw. Kriminalität gibt, dann offensichtlich eine negative (d.h. mehr Licht = mehr Kriminalität).

    Wobei ja die Korrelation zwischen Bevölkerungsdichte bzw. Alkoholkonsum (Schlägereien, …) offensichtlicher ist.

    Die o.g. Daten sind zwar nur Anekdoten und deshalb kein Beweis, ich meine aber schon von einer Studie gehört zu haben, die meine Beobachtung bestätigt. Blöderweise finde ich die Studie nicht mehr.

  10. Ich kann mich an Urlaube auf dem Bauernhof im Süddeutschland der 80ger erinnern. Um 0.00 Uhr wurde die Beleuchtung ausgeschaltet (Damals gabs sogar ein Verkehrszeichen, dass Strassenlaternen kennzeichnete, die nicht die ganze Nacht brannten), der Himmel war toll anzusehen! Letztes Jahr war ich auf 4500m in Ladakh, leider war die 14 Tage ein zunehmender und dann abnehmender Mond am Himmel, der soooo hell strahlte, dass man auch nicht richtig was sehen konnte. Schade! Aber trotzdem toll… In Berlin ist leider nichts zu sehen, aber in kleinen Dörfern im Elsaß bei einem schönen Winterhoch (hatte ich 2008) und bei Neumond ist es wirklich großartig! Unbedingt mal hinfahren. Oder nachts auf den Eiger, aber da kommt man natürlich nicht so leicht hin, wenns dunkel ist.

  11. Das ist jetzt etwas off Topic, aber wenn man wirklich was bewegen will und die Lictverschmutzung reduzieren möchte, vielleicht kann man mal den Eso’s und Nibirufreunden erzählen, dass die Städte nur heller werden, damit wir Nibiru am Nachthimmel nicht sehen können. Ich meine es ist ja schon auffällig, dass die Lichtverschmutzung in den letzten 30 Jahren permanent zugenommen hat. Wenn dass mal kein Zufall ist! 😉

  12. @Gerry:
    „[…]Wobei ja die Korrelation zwischen Bevölkerungsdichte bzw. Alkoholkonsum (Schlägereien, …) offensichtlicher ist[…]“

    Na jetzt mal nicht vom Thema ablenken. 😉

    „[…]Das Sicherheits-Argument ist das dümmste Argument überhaupt[…]“
    Aha, und wieso bitte? (Ein „dummes“ Argument wäre übrigens: Ich muss Nachts auch draussen mein Buch lesen können!)
    Ich spendiere auch mal eine Anekdote: Bei mir in der Stadt (ca. 250.000 Einwohner) passieren die meisten Überfälle in Bereichen in denen keine oder kaum Beleuchtung vorhanden ist. Und nun? Wer hat nun Recht? Ich habe übrigens auch von einer Studie gehört, die diese Beobachtungen bestätigt….

    Nee, Studie suchen und dann wiederkommen….

  13. @Gerry

    Bei aller Statistik und Logik ist gegen eines schwer anzukommen: die gefühlte Sicherheit bei Beleuchtung. Sie dürfte ein evolutionäres Erbe sein.

    Wir sind nun mal tagaktiv. Nachts ruhten unsere Vorfahren und waren im Schlaf und mangels besonders geeigneter Sinne für die Dunkelheit gefährdeter. Raubtiere konnten sich im Dunklen anschleichen und uns überraschen. Als der Mensch das Feuer erfand, hat er es sicherlich auch zur Vertreibung der wilden Tiere entfacht, und damit er sich im Hellen besser vor ihnen schützen konnte. Dieses Verhalten steckt in unseren Genen und dem ist argumentativ schwer beizukommen.

    Eine ganz ähnliche Verhaltensweise ist übrigens, sich beim Essen im Freien, vor allem wenn man alleine ist, am liebsten mit dem Rücken zu einer Wand hin zu orientieren, dann ist diese Seite schon einmal vor Angriffen geschützt. Darüber denkt man nicht nach, das macht man einfach instinktiv, man fühlt sich dann wohler.

    Da Politiker sich von ihren Wählern und die meistens von ihren Gefühlen leiten lassen, hilft also alle Statistik über Verbrechens- oder Unfallraten wenig. Allenfalls über die Finanzen lassen sich Politiker überzeugen, Licht einzusparen oder abzuschirmen.

  14. Hm, die Monarchen damals begrüßten ja die Straßenbeleuchtung auch aus dem Grund, weil sie die Kontrolle und Überwachung der Untertanen erleichterte. Vielleicht wirkt das in unserem Denken zumindest unterbewusst noch nach.

    Ansonsten kann ich mich noch an unsere Familienurlaube in einem relativ dünn besiedelten Schwarzwaldtal erinnern – was wir Großstadtkinder da noch an Sternen sehen konnten, war faszinierend. Dafür habe ich mich in den ersten Nächsten dort immer gefürchtet, weil es wirklich stockfinster war und man gar nichts gesehen hat. 😉

  15. Die Konzentration auf die Straßenbeleuchtung führt etwas in die Irre. Bei der Straßenbeleuchtung gibt es schon aus Gründen der Effizienz und der Kosten seit vielen Jahren mehrere Trends, die zu einer Verringerung der Lichtverschmutzung führen: Es werden fast überall insektenfreundlichere Lampen, insbesondere Natriumdampflampen eingesetzt. (Hinweis für Alderamin: natürlich die mit Hochdruck, denn Natriumdampfniederdrucklampen sind für die Stadtbeleuchtung wirklich nicht geeignet).
    Neue Leuchten haben außerdem einen deutlich besseren optischen Wirkungsgrad, das heißt auch einen geringeren Streuanteil mit wenig bis gar kein Licht in den oberen Halbraum. Wenn jetzt Stück für Stück LED-Leuchten eingesetzt werden, wird das noch besser werden (solange nicht wieder Architekten und / oder Gemeinderäte meinen, besonders kunstvolle Leuchten einsetzen zu müssen).
    Es wäre allerdings sicher sinnvoll, wenn hier durch die Politik, eventuell die Gesetzgebung mehr Druck ausgeübt würde.

    Aber auch mit einer modernen Straßenbeleuchtung (in ca. 20 bis 30 Jahren dürfte das flächendeckend so weit sein, denn Straßenbeleuchtung, vor allem in LED-Technik, ist SEHR teuer, daher sind die Investitionszyklen entsprechend lang) bleiben alle möglichen anderen Lichtquellen. Ganz wesentlich: das reflektierte Licht vom Boden oder beleuchteten Gebäuden. Dazu das Licht von Autoscheinwerfern, Werbebeleuchtung, Gebäudeanstrahlungen, private Beleuchtung aller Art, selbst das Licht, das aus dem Wohnzimmerfenster herausscheint ….
    Also auch auf lange Sicht dürfte es in Mitteleuropa keine Chance auf einen Nachthimmel der Stufe 1 oder 2 auf der Bortle-Skala geben. Genausowenig wie es je wieder Wolfsrudel in Wuppertal oder Bären in Bielefeld geben wird.

  16. @Alexander

    Natrium-Niederdrucklampen sind praktisch monochromatisch gelb und liefern quasi nur eine Schwarz-Weiß-Ansicht (oder eher: Schwarz-Gelb). Dadurch wirkt die beleuchtete Fläche ziemlich fremdartig, deswegen ist diese Beleuchtung nicht sehr attraktiv. Es gibt aber durchaus auch Straßenbeleuchtungen mit dieser Technik (Fußgängerüberwege, Tunnelbeleuchtungen), zumindest im Ausland sind mir die schon begegnet. Natürlich könnten sie niemals flächendeckend durchgesetzt werden, aber sie lassen sich halt superleicht optisch wegfiltern.

    Wenn jetzt Stück für Stück LED-Leuchten eingesetzt werden, wird das noch besser werden

    Was ist an LED-Leuchten denn besser, außer des geringen Stromverbrauchs (jedoch stören uns (Hobby-)Astronomen die Lumen, nicht die Watt!) Ich hab‘ mal in Wikipedia nachgeschaut, wie Weißlicht mit LEDs erzeugt wird, und es wird üblicherweise nicht aus drei schmalbandigen R-G-B-LEDs gemischt, sondern z.B. mit einer UV-LED, die einen breitbandig strahlenden Leuchtstoff anregt. Das im Artikel dargestellte Weißlichtspektrum ist dann auch ein kontinuierliches. Da ist mir dann Natriumlicht doch noch lieber, das hat wenigstens ein paar Lücken im Spektrum.

  17. Nochmal kurz zum Thema Sicherheit.
    Natürlich nehme ich aus Sicherheitsgründen den beleuchteten Weg durch den Park und nicht den unbeleuchteten. Aber nicht wegen irgendwelcher böser Menschen sondern wegen der Gefahr mir die Haxn zu verknaxn.

    Zum Thema Verschmutzung. Leider wohne ich zwischen einer großen Stadt, einem Militärgelände und einem Flughafen. Dunkel wird es hier nicht.

  18. Hallo Alderamin, das reine Natrium-Licht hat eine Farbwiedergabe gleich Null, man fühlt sich richtig unwohl, fast krank bei einer solchen Beleuchtung. Daher wird es in den seltensten Fällen alleine eingesetzt; auch bei Tunnels oder Bahnunterführungen werden die Lampen in aller Regel mit anderen Lampen kombiniert (Beispiel Bahntunnels in Nürnberg), um die Lichtqualität zu verbessern. Ausnahmen die ich kenne sind militärische Einrichtungen oder Kanalschleusen.
    LEDs haben, wie du richtig schreibst ein breites Spektrum. Was aber wesentlich besser wird, ist die Ausrichtung des Lichts. In der Regel sind Straßenleuchten mit LED so konstruiert, dass die vielen Einzel-LEDS ihr Licht jeweils in einen genau berechneten Winkelbereich auf die zu beleuchtende Fläche abgeben: dh. kein Streulicht durch Prismenoptiken mehr und kein Licht in den oberen Halbraum. Das ist auch der Punkt (und die Wartungskosten), warum LEDs in der Straßenbeleuchtung bereits Einsatz finden, denn in Lumen pro Watt gerechnet wären Natriumdampfhochdrucklampen immer noch deutlich effizienter.

  19. Nachtrag: mit LED-Leuchten in der Straßenbeleuchtung werden also nicht nur die Watt weniger, was den Kämmerer der Gemeinde freut, sondern auch die abgegebenen Lumen. (Das funktioniert so aber nur in der Außenbeleuchtung, in der Innenbeleuchtung sollte man nicht an den Lumen sparen, weil rein direktes Licht von LED-Strahlern sehr unangenehm ist).
    Und eine Gefahr ist natürlich der Rebound-Effekt: Viele Straßenbeleuchtungsanlagen sind so schwach dimensioniert, dass bei einer fachgerechten Neuanlage ein guter Teil der möglichen Watt/Lumeneinsparung gleich wieder aufgefressen wird.

  20. Mh. Ich weiß ja nicht, ob den hier einer kennt….aber am Donnersberg wird es wunderbar dunkel.
    Da hatte ich bisher meinen dunkelsten Himmel, so richtig schön mit Milchstraße und gaaaanz vielen Sternen 🙂
    Gut, ich hab allerdings auch keinen Vergleich zu einem wirklich dunklen Himmel 😉

  21. @alle:
    Also ich krieg von den Natrium-Niederdruck-Strassenlaternen hier in Spanien Augenkrebs! Abgesehen davon ist die gefühlte Lichtverschmutzung selbst ausserhalb Granadas oder sogar auf der Autobahn zwischen Granada und Malaga (wo eigentlich nicht viel Zivilisation ist) viel schlimmer als in D. Ich war an Weihnachten erstaunt, wie stockfinster es in D ausserhalb grösserer Städte ist. Die Milchstrasse seh ich hier übrigens erst wenn ich rauf in die Berge fahre und mindestens einen Hügel zwischen mir und Granada hab. Abgesehen davon gibts hier wohl keine Gesetze zum Filtern von jeglichen Verbrennungsanlagen und -aktionen. Das gibt dann immer eine schöne Smogschicht, die von innen angeleuchtet wird und einen schönen gleichmässigen Lichtteppich erzeugt, die Beobachter am OSN (Observatorio de Sierra Nevada) freun sich wie die Schnitzel…
    Mir ist aber auch aufgefallen dass ich als Kind in D aus der Haustür rausgehen konnte und die Milchstrasse sehen, geht heute nicht mehr. Unsere Stadt ist seit 30 Jahren nicht wirklich gewachsen, Neubaugebiete gibts in der Nähe auch nicht. Ich frage mich, woran das liegt..?

    P.S. Von der Milchstrasse über Paranal gibts aber beeindruckendere Versionen ;). z.B das hier mit Laser 🙂
    https://www.eso.org/public/images/potw1036a/

  22. @Alice

    Mir ist aber auch aufgefallen dass ich als Kind in D aus der Haustür rausgehen konnte und die Milchstrasse sehen, geht heute nicht mehr. Unsere Stadt ist seit 30 Jahren nicht wirklich gewachsen, Neubaugebiete gibts in der Nähe auch nicht. Ich frage mich, woran das liegt..?

    Zum Beispiel =>daran. Vergleiche mal die erste mit der letzten Karte. Es ist deprimierend.

    In Spanien (leider nicht auf den Karten drauf) konzentriert sich die Besiedelung auf die Küste und Madrid, die sind enstprechend bevölkert, aber im Landesinneren müsste es eigentlich zappenduster sein. Neben dem Smog könnten in den staubtrockenen Land auch Aerosole eine Rolle bei der von Dir beobachteten Smogschicht spielen.

  23. Alice:
    ich weiß, das isn bissl gemein, aber: könnte es auch an deinen nicht mehr ganz taufrischen Augen liegen? Mir geht es inzwischen auch nicht mehr so schnell von der Linse, wenn ich aus dem Hellen komme und dann Sternenhimmel sehen will…

  24. Im Oktober war ich auf Rügen (und zufällig war Neumond). Auf meinen nächtlichen Wanderungen konnte man in klaren Nächten einen Sternenhimmel sehen, wie ich ihn zu Hause im Bergischen (im dichter besiedelten Bereich um Wuppertal) schon lang nicht mehr gesehen habe. Großartig.

  25. @Lichtverschmutzung, Kosten, Umweltnmutzen. Argumentiert wird ja immer, dass sich das mit dem Energieverbrauch von alleine regeln wird, wenn sich mal LEDs durchgesetzt haben. Ich befürchte aber, dass die Städte dann einfach 100-mal so hell leuchten. 😉 (Taschenlampen wurden ja auch nciht durch LED-Lampen ersetzt, die gleiches oder meinetwegen auch das doppelte leisten können, sondern jetzt gibt es schon Taschenlampen mit 3000 Lumen, als würden 300 Lumen einen Raum nicht schon Tag hell machen – aber beeindruckend sind diese Taschenlampen, zugegeben ;-)).

  26. @Alderamin:
    Hum, ja. Wenn ich mir den Flecken meiner Heimatstadt so ansehe, der war 1992 noch schwach blau, jetzt iss er gelb. Trotzdem wundere ich mich warum, gross gebaut wurde nicht, neue Strassen gibts auch nicht. Vielleicht liegt das vor unserem Haus direkt auch an der extrem hellen Strassenlaterne, an die kann ich mich als Kind nicht erinnern (wann sie die wohl aufgestellt haben…?).
    @Bullet: An den Augen liegts ja eindeutig nicht, das mit der Milchstrasse daheim wird auch nach einer halben Stunde nicht besser (s.o.)

    @Alderamin:
    Die Aerosole sind wohl auch ein Teil des Problems (hier werden Autos im Regen DRECKIG statt sauber, der Wasser-Staubmix ist so klebrig, der geht selbst in der Waschanlage nicht runter, und Fensterputzen ist hier sowieso ein Graus…). Das grössere Problem ist aber das Abfackeln von allem möglichem, kann ich von meinem Haus etwas über der Ebene schön sehen. Bin ich mal froh dass ich über der Smog-Suppe sitze (aber leider auch eine Strassenlaterne direkt vorm Schlafzimmer, argh!).

  27. Das Thema beschäftigt sehr. In dem neusten Video von der Interstellarum Sternstunde wird es auch angesprochen. Dort war unter andrem von der Idee von „Sternenparks“ die Rede. Finde ich eine tolle Idee.

    Seit neustem strahlt irgendein seltsamer Strahler oder eine überhelle Straßenlaterne (keine Ahnung, was es ist) aus etwa 200 Metern Entfernung zu uns in den Garten, der mein Beobachtungsplatz ist. Das ist wirklich sehr ärgerlich.

  28. @Alice

    Wenn nicht viel gebaut wurde, vielleicht hat man heute hellere Leuchtmittel in den den Straßenlaternen. Als ich Kind war, wurde noch viel mit Leuchtstoffröhren beleuchtet. Bis vor ein paar Jahren waren das dann durchgehend Quecksilberdampflampen, und die sind vermutlich mit der Zeit auch immer effizienter geworden. Die neuen Natriumdampflampen brauchen weniger Strom, sind deswegen aber nicht weniger hell. Vielleicht ist man von 150 W auf 100 W zurückgegangen, das sind zwar 30% weniger Stromverbrauch, aber dafür hat die Lampe entsprechend mehr Lumen pro Watt und kompensiert das locker.

  29. Bei einer zukünftigen Strassenbeleuchtung (wie Alexander es oben bereits beschrieben hatte) könnten doch Polarisationsfilter, jeweils vor diesen LED – Strahlern eingebaut werden, dadurch würde noch weniger LIcht vom Erdboden (Gebäuden, Fahrzeugen, usw.) in Richtung Himmel reflektiert werden, oder sehe ich dies falsch?

  30. @Explikianer

    Das reflektierte Licht wäre dann aber nicht mehr polarisiert, die Polarisierung bleibt nur erhalten, wenn eine metallische Fläche der Reflektor ist (wenn ich das recht in Erinnerung habe). Mal abgesehen von dem Problem, wie man die Polarisationsebenen aller Lampen ausrichten soll, wenn die Lampen nach unten strahlen. Je nach Richtung zur Lampe hätte man dann immer noch verschieden zum Beobachter gedrehte Polarisationsebenen, je nachdem wo sich dieser befindet. Höchstens zirkulare Polarisation würde das vermeiden. Macht man ja auch im 3D-Kino, damit man den Kopf mit der Polfilter-Brille auch mal schief halten darf.

  31. Alice schrieb

    Wenn ich mir den Flecken meiner Heimatstadt so ansehe, der war 1992 noch schwach blau, jetzt iss er gelb. Trotzdem wundere ich mich warum, gross gebaut wurde nicht, neue Strassen gibts auch nicht. Vielleicht liegt das vor unserem Haus direkt auch an der extrem hellen Strassenlaterne, an die kann ich mich als Kind nicht erinnern (wann sie die wohl aufgestellt haben…?).

    Hallo Alice, das ist auch mein Eindruck, und das wollte ich mit meinem Beitrag oben auch etwas deutlich machen: ich denke nicht, dass (ich rede mal nur von D) die normale Straßenbeleuchtung das große Lichtverschmutzungsproblem ist und die Tendenz geht auch klar dahin, dass deren Beitrag zukünftig noch weniger wird. Es sind zahlreiche andere Lichtquellen, zB. Sportplatzbeleuchtung, Gebäudeanstrahlungen + beleuchtete Werbeflächen, die die vergangenen Jahrzehnte massiv zugenommen haben. Nicht nur dass die in der Regel mit wesentlich höherer Leistung als die Straßenleuchten arbeiten, darüber hinaus wird das Licht auch noch anwendungsbedingt eher nach oben gerichtet und nicht nach unten. Das gilt dann auch für die beliebten architektonischen Spielereien mit sogenannten „Sekundärreflektoren“: Leistungsstarker Strahler ist nach oben gerichtet, trifft dort auf einen Metallspiegel und das Licht wird auf den Vorplatz des Museums / der Oper / des Rathauses weiterverteilt. (So etwas in der Art zum Beispiel: https://www.wila.com/pages/typo3/navoben/licht/lichtkonzepte/lichttechnik/spiegelwerfersystem.html )
    Und dann noch der private Beleuchtungswahnsinn, von der beleuchteten Garagenzufahrt bis zu den unsäglichen Solarlampen, die wie die Schwammerl gleich im Dutzend in allen Vorgärten sprießen, um auch noch die letzten dunklen Flecken auszuleuchten. Arrgh!

  32. @Alderamin: zirkulare Polarisation klingt gut, vielleicht lässt sich dann bei der Sternwarte die künstliche Lichtverschmutzung ausblenden… noch eine Möglichkeit wäre, wenn man alle LED – Lichtquellen per Funk gleichzeitig synchronisieren könnte, dann nimmt man bei der Sternwarte einfach nur die dunklen Licht – Phasen für zeitlich – getaktete Aufnahmen wahr… oder noch besser wir schalten grundsätzlich alle Lichter aus und verpassen Jedermann eine supermoderne Brille mit Restlichtverstärker, (natürlich auf Quantenbasis) mit original Farben – Rekonstruktion… damit wäre das Problem der Lichtverschmutzung endgültig gelöst, und trotzdem sieht jeder optimal mittels der Men in Black – Brille… 😉

  33. Schöner Artikel und wichtiges Thema! Bei mir auf der Balkonsternwarte nimmt die Lichtverschmutzung leider auch immer mehr zu. Vor ein paar Jahren gingen noch Punkt 0 Uhr alle Laternen im Dorf aus und es war stockfinster. Mittlwerweile geht nur noch jede zweite Laterne aus (wenn überhaupt). Das ist bei der Astrofotografie leider sehr nervig, vor allem wenn man niedrig stehende Objekte aufnimmt. Aber immerhin ist M31 in guten Nächten noch gut freiäugig zu sehen wobei mich der Vergleich zu einem richtig dunklen Himmel mal interessieren würde.

  34. @Alderamin:
    Wenn nicht viel gebaut wurde, vielleicht hat man heute hellere Leuchtmittel in den den Straßenlaternen.

    Das mag sein, an irgendwas muss es ja liegen.
    Wenn ich mit Florians Karte oben so anschau, dann kann übrigens gesamt Andalusien locker mit Mitteleuropa „mithalten“ in Sachen Lichtverschmutzung…
    Ich frage mich ja auch, ob das mit den Natriumdampflampen nicht eher kulturell bedingt ist, aus Frankreich kenn ich diese krätzigen monochromatischen Lampen nämlich schon lange, und aus Lichtverschmutzungsgründen machen die das bestimmt nicht. Und sämtliche Bemühungen mit Natriumdampflampen oder gerichteter Beleuchtung wird durch eine Smogschicht eh wieder zerstört, da muss man auch ansetzen (abgesehen davon ist Smog hässlich)!

  35. Hey,
    @Alexander schrieb oben

    in der Innenbeleuchtung sollte man nicht an den Lumen sparen, weil rein direktes Licht von LED-Strahlern sehr unangenehm ist).

    Es gibt auch etwasdunklere warmweiße Leds, wobei man in Straßenlaternen imo gut 10000k nutzen kann oder meinst du die lästige Blendung bei Highpower-Leds?

    @Explikianer
    Ne mit zirkularer Polarisation kannst du nichts ausblenden, wenn man da nämlich einen Polarisationsfilter vorschaltet kommt immer noch was durch, das ist dann halt linear polarisiert. Außerdem verliert man durch Polfilter gut Strahlungsfluß, ich kann mir nicht vorstellen das man das als Astronom will.

    @Na Dampflampen und HQL
    Ich mag das gelbe Licht, das hat sowas spaciges wenn man nachts durch die Stadt zieht.

    Außerdem haben die eine unglaubliche Ausbeute im Bereich 150-200 lm/W, das macht die Dinger günstig im Betrieb und die Anschaffungskosten sind deutlich unter denen von entsprechenden Led-Arrays.
    Die obere Ausbeute schafft bis heute auch keine (kommerzielle) Hochleistungs-Led, aber das kommt sicher demnächst.
    Die HQLs haben keine ganz so hohe Ausbeute, Bereich 90 lm/W, da gibt es inzwischen vergleichbare Leds, aber die haben nicht die benötigten 100-150W, man benötigt wieder Arrays dadurch werden diese Lampen in der Anschaffung so teuer das sich das noch nicht lohnen würde.

    Außerdem müssen die Leds gekühlt werden, das wird lustig wenn in jeder Straßenlaterne ein Lüfter rumort…

  36. @ Chris: Lumen hat nichts mit der Farbtemperatur zu tun. Auch in der Straßenbeleuchtung wird man außerdem keine 10.000 K LEDs nutzen, sondern eher solche mit 6000 bis 5000 K. Das ist immer noch sehr blauweiß und ggf. gewöhnungsbedürftig.

    Dann zu deinen Werten der Lichtausbeute: HQL haben um die 60 Lumen/ Watt, Natriumdampfhochdruck um die 100 und Natriumdampfniederdruck bis 150. LEDs in der Straßenbeleuchtung liegen im fertigen Produkt (das ist wichtig im Unterschied zu den Laborwerten!) bei 70 bis 90 Lumen / Watt, Spitzenprodukte vielleicht auch höher. Und natürlich müssen LEDs nicht aktiv gekühlt werden. Gerade in der Straßenbeleuchtung ist das einfach: Drumherum ist viel Luft, die Wärme kann also gut passiv abgeführt werden. Im Innenbereich ist das anders. Besonders lustig ist das, wenn die Leute sich bei C***-Elektronik oder im Baumarkt LED-Lämpchen als Ersatz für ihre Deckeneinbau-Halogenspots holen, nach 100 Stunden das Teil hopps geht und die Leute sich dann wundern: Ich dachte LED halten 100.000 Stunden …

  37. Wer Spass am schönen Nachthimmel hat, sollte demnächst mal na h Leipzig fahren. Wie ichich mir sagen lassen hab, schaltet die Stadt demnächst möglichst viele Lichter ab um ihren Einwohner die Pracht des Himmelszeltes zu zeigen.

  38. Wer Spass am schönen Nachthimmel hat, sollte demnächst mal na h Leipzig fahren. Wie ichich mir sagen lassen hab, schaltet die Stadt demnächst möglichst viele Lichter ab um ihren Einwohner die Pracht des Himmelszeltes zu zeigen.

  39. Hey,

    @Alexander
    Lumen und Lichtfarbe hängt nicht zusammen das ist richtig, nur die Ausbeute der warmweißen ist heutzutage immer noch schlechter als die der Leds bei denen es egal ist.
    Da kann man das letzte bißchen noch mit rausquetschen.

    Die HQLs haben wir schon höher gemessen, gut die 90 lm/W ausm Datenblatt haben die nicht erreicht aber das war nah dran. 😉
    Geht um eine Osram powerstar 250W HQI, Langzeiterfahrung gibts aber von meiner Seite keine.

    Und natürlich müssen LEDs nicht aktiv gekühlt werden. Gerade in der Straßenbeleuchtung ist das einfach: Drumherum ist viel Luft, die Wärme kann also gut passiv abgeführt werden. Im Innenbereich ist das anders. Besonders lustig ist das, wenn die Leute sich bei C***-Elektronik oder im Baumarkt LED-Lämpchen als Ersatz für ihre Deckeneinbau-Halogenspots holen, nach 100 Stunden das Teil hopps geht und die Leute sich dann wundern: Ich dachte LED halten 100.000 Stunden …

    Die Abwärme muss halt schon weg sonst brennen die teuren Leds durch…
    Die blaue Apotheke ist außerdem ihr eigenes Kapitel. 😉

  40. Hallo Chris, nicht nur bei LEDs gibt es den Zusammenhang, dass bessere Lichtqualität (= bessere Farbwiedergabe und angenehmere Farbtemperatur) auf Kosten der Effizienz geht, das gibt es ähnlich auch bei Leuchtstofflampen oder Halogenmetalldampflampen.

    Die von dir genannte Osram Powerstar-Lampe ist KEINE Quecksilberdampflampe, sondern eine Halogenmetalldampflampen. Bei denen gibt es Hochleistungstypen mit Ausbeuten bis über 110 Lumen/Watt, die werden aber nur in den seltensten Fällen in der Straßenbeleuchtung eingesetzt (Grund: Lebensdauer). Bei Straßenleuchten sind vor allem die kleinen Wattzahlen gefragt: HQL 50W, 80W, 125W…

  41. Etwas an Wollen und Verständnis vorausgesetzt, wäre die Lichtverschmutzung durchaus einzudämmen. In alltäglichen privaten Bereichen wäre dies ohne Kosten, geschweige denn Nachteile, auch – und sogar leicht – möglich.

    Banales Beispiel unter vielen: die vollkommen unnötigen Solar-Gartenleuchten …

    Manche Länder machen übrigens beispielhaft auch etwas gegen nächtliche „Lichtwut“:

    https://derstandard.at/1280984669533/Lichtverschmutzung-Slowenien-kaempft-gegen-das-boese-Licht

    Für die Argumentation ist es wichtig, dieses Anliegen nicht als spezifische Bedürfnisbefriedigung von Hobby-Astronomen darzustellen, sondern intensiv (auch) die ökologischen Aspekte zu vermitteln und (ausnahmsweise :-)) zu beleuchten.

  42. Also der da oben verlinkten PDF-Karte der Lichtverschmutzung muss ich völlig wiedersprechen.
    Ich wohne zwar nicht mitten in der City Hamburg, aber auch nicht wirklich weit draussen…laut der Karte soll ich so um die 80 Sterne sehen.
    Das ist Nonsense hoch 4. Ich sehe locker über 500 Sterne eher über 1000 (ich hab bei ca. 600 auf der Schlafzimmerseite aufgehört zu zählen und da hatte ich ca. 3/4 des mir sichtbaren Himmels durch…wenn man also die ganze andere Seite noch dazunimmt sind wir schon bei 1000).

    Ja Lichtverschmutzung ist nicht so schön, aber IMHO wird der ökologischen völlig überschätzt (gerade da wo die angesprochenen Tiere leben gibt es quasi keine Beleuchtung….schonmal 5 Meter aus der Stadt raus gewesen? Mitten auf dem Feld zwischen Pinneberg und Hamburg? Da ist es so Dunkel das man seine Hand nicht mehr vor den Augen sieht….und die anderen Tiere die freiwillig in Stadtnähe bleiben haben sich längst an die Beleuchtung gewöhnt).

  43. Ich sehe locker über 500 Sterne eher über 1000 (ich hab bei ca. 600 auf der Schlafzimmerseite aufgehört zu zählen und da hatte ich ca. 3/4 des mir sichtbaren Himmels durch…wenn man also die ganze andere Seite noch dazunimmt sind wir schon bei 1000).

    Und du bist sicher, dass die Sterne, die du zähltest, am Himmel standen?

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