Das Bild der „Blue Marble“, der „Blauen Murmel“ hat wohl jeder schon mal gesehen. Das Original stammt aus dem Jahr 1972 und wurde von den Astronauten der Apollo-17-Mission aufgenommen, die gerade auf dem Weg zum Mond waren und noch einen Blick zurück geworfen haben:

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Die aktuellste Version der „Blue Marble“ wurde vom Erdbeobachtungssatelliten Suomi NPP gemacht und so sieht so aus:

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Der Satellit kommt übrigens nicht aus Finnland. Das „Suomi“ steht für den Meteorologen Verner Suomi. Ursprünglich hieß das Teil National Polar-orbiting Operational Environmental Satellite System Preparatory Project bzw. NPOESS. Dankenswerterweise hat man sich dann doch für das kürzere und eingängigere „NPP Suomi“ entschieden..

Es ist ganz interessant sich zu überlegen, wie so ein Bild zustande kommt. NPP fliegt in 824 Kilometer Höhe über der Erde und zwar in einer Bahn, die ihn genau über Nord- und Südpol führt. Damit ist NPP eigentlich nicht weit genug entfernt, um die gesamte Erde, so wie im Bild, sehen zu können. Die „Blue Marble 2012“ zeigt die Erde, wie man sie aus 12743 Kilometern Entfernung sehen könnte. Der Satellit aber sieht nur einen Teil der Oberfläche. Da sich die Erde aber unter NPP Suomi dreht, kriegt er bei jedem Orbit einen anderen Bereich der Erdoberfläche vor die Kamera. Aus diesen Bildern lässt sich dann eine Ansicht der gesamten Erde zusammensetzen. Man muss außerdem beachten, dass es sich hier um digitale Fotografie handelt. Um Farbbilder zu bekommen, muss man Aufnahmen mit verschiedenen Filtern machen (rot, grün, blau) und die monochromen Bildern zu einem farbigen Bild kombinieren. Hier ist der Prozess grafisch dargestellt:

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Natürlich gibt es die „Blue Marble“ nicht nur mit Blick auf die USA 😉 NPP Suomi hat die ganze Erde hochauflösend beobachtet. Hier ist ein Blick auf Afrika (die „Wolken“streifen im Bild sind übrigens das reflektierte Sonnenlicht auf den Ozeanen, das die Kamera von NPP eingefangen hat):

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Schön…

14 Gedanken zu „Die Entstehung der "Blue Marble"“
  1. Interessant, dass es gelungen ist, die sich ständig ändernden Wolkenformationen so übergangslos zusammenzuschnippeln.

    Irgendwie scheinen mir die USA in dem obenren Bild allerdings ein wenig groß geraten, ob da eine Perspektive aus geringer Höhe (Weitwinkel-Objektiv-Effekt) simuliert wurde?

    Mich wundert auch ein wenig, dass das Bild so viele Schlagzeilen macht, Spiegel online berichtete auch neulich darüber. Unsere geostationären Wettersatelliten liefern uns jeden Tag ähnliche Ansichten von der Erde. Die originale Blue Marble, von Menschen aus großer Erdentfernung aufgenommen, war da schon eher etwas besonderes. Hängt übrigens in meinem Arbeitszimmer, neben ein paar anderen Apollo-Aufnahmen, die ich mir aus dem Kennedy Space Center mitgebracht habe.

  2. Laut Wikipedia ist Apollo 17 am 13. August 1971 gestartet. Das Bild zeigt aber eindeutig eine Weltkugel mit Winter auf der Nordhalbkugel. Vielleicht irrst du dich mit der Flugnummer? Oder Wikipedia irrt.

    Ich frage mich außerdem, ob die Mondfahrten tatsächlich direkt in Sonnenrichtung starten. Ist wahrscheinlich egal, aber man kann ja mal fragen.

  3. Wo ich so weiter auf das Bild der NASA starre kommt mir vor, als hätte die Erde da mehr als 23 Grad Neigung, zumindest auf der Nordhalbkugel sieht man Europa erst hinter dem Horizont. Das kann irgendwie auch nicht sein, sonst wäre bei uns Polarnacht.

  4. Man kann hier keine Kommentare bearbeiten, oder?

    Jedenfalls war das alles mein Irrtum. Der Start war erst im Dezember. Sorry. Und die Beleuchtung erklärt sich vermutlich durch eine Bildaufhellung am Rand, so dass nicht auffällt, dass die Erde nicht zentral beleuchtet ist.

  5. @Rene:
    In der deutschen und der englischen Wikipedia finde ich den 7.12.1972; das würden dann passen.
    Die volle Beleuchtung kommt daher, dass zu diesem Zeitpunkt der Mond von der Erde aus gesehen gerade in Richtung Sonne stand (laut Wikipedia war der Start nur 34 Std. nach Neumond).
    Je näher man sich der Erde befinden, um so kleiner ist der Ausschnitt, den man sieht (erst bei unendlich sieht die eine Halbkugel). Aus welcher Entfernung die Aufname gemacht wurde, habe ich allerdings nicht rausbekommen; zumindest war es aber noch am Tag des Starts.

  6. @Jürgen
    Irgendwie verstehe ich deine Kommentare jetzt nicht
    „Die volle Beleuchtung kommt daher, dass zu diesem Zeitpunkt der Mond von der Erde aus gesehen gerade in Richtung Sonne stand (laut Wikipedia war der Start nur 34 Std. nach Neumond). “
    Ist es nicht eher so, daß die Astronauten die voll beleuchtete Erde sahen, weil sich die Erde, das Raumschiff und die Sonne in einer Linie befanden. Natürlich war da dann auch Neumond, den sie wollte ja zum Mond fliegen. Deshalb war auch der Mond in der Nähe dieser Linie. Das die Erde beleuchtet war hatte aber nichts mit dem Mond zu tun.

    „Je näher man sich der Erde befinden, um so kleiner ist der Ausschnitt, den man sieht “
    das ist klar. Es kommt aber auch drauf an, wie groß das Sichtfeld ist. Will man die Halbkugel durch ein kleines Bullauge komplett sehen muß man weiter weg sein, als wenn das Fenster größer ist.

    „(erst bei unendlich sieht die eine Halbkugel). “
    also ich würde sagen, da sieht man dann die Erde gar nicht mehr.;-)

    „Aus welcher Entfernung die Aufname gemacht wurde, habe ich allerdings nicht rausbekommen; zumindest war es aber noch am Tag des Starts.“
    Im englischen Wikipedia steht was von 45000km

  7. Auch mir scheint der Golf von Mexiko( durch einen Meteroiten einschlag verursacht?) neuerdings stark verändert. Und die USA werden sich freuen, daß ihre Landmasse so ungewöhnlich stark in der Breite Ost /West angewachsen ist.

  8. Wow, immer wieder faszinierend, wie zerbrechlich die Erdkugel wirkt, wenn man sich diese hauchdünne Atmosphäre anschaut, die das Leben auf der Erde vom kalten, tödlichen (Fast-)Nichts trennt und diese Murmel da so im schwarzen Nichts schwebt! So ähnlich drückten es ja auch die Apollo-Astronauten aus. Gerade mal 27 Menschen (wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe) konnten die Erde so mit eigenen Augen sehen…ich beneide sie!

    Da versteh ich manchmal nicht, dass es Leute gibt, die sich absolut überhaupt nicht für Astronomie und Raumfahrt interessieren…

  9. @Furios: „Aber wie wurde das Bild 1972 gemacht? Da gabs ja noch keine Digitalfotografie. „

    Da waren die Astronauten ja auf dem Weg zu Mond. Und damit weit genug weg, um die ganze Erde auf einmal fotografieren zu können.

  10. @Fermat:
    Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber bei mir war zwischenzeitlich das Internet tot (Kabelarbeiten der Telekom).

    „Das die Erde beleuchtet war hatte aber nichts mit dem Mond zu tun.“
    Das bezog sich auf den Kommentar von Rene, der sich angesichts der voll beleuchteten Erde gefragt hat, ob die Mondfahrten direkt in Sonnenrichtung starten. Welchen Beleuchtungsgrad die zurückblickenden Astronauten sehen hängt von der Stellung des Mondes relativ zu Erde und Sonne ab. Wären sie z. B. bei Vollmond gestartet, wären sie in Gegenrichtung zur Sonne unterwegs gewesen und hätten eine dunkle Erde gesehen.

    „(erst bei unendlich sieht die eine Halbkugel).
    also ich würde sagen, da sieht man dann die Erde gar nicht mehr.;-)“
    Touché, 1:0 für Dich ;-)))

    „Im englischen Wikipedia steht was von 45000km“
    Danke, das habe ich überlesen. Damit komme ich auf einen Winkel von ca. 14° unter dem man die Erde sieht, von der man eine Kugelkalotte mit ca. 166° Öffnungswinkel sieht (sofern ich richtig gerechnet habe).

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