Ich mag die Raumsonden Voyager 1 & 2. Sie sind fast so alt wie ich. Ich wurde im Juli 1977 geboren; Voyager 1 startete am 5. September 1977, Voyager 2 machte sich am 20. August 1977 auf den Weg ins All. Es waren die ersten Raumsonden, die das äußere Planetensystem erforschten; sie besuchten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun und machten fantastische Nahaufnahmen dieser Himmelskörper. Und nach all den genialen wissenschaftlichen Beobachtungen, die die beiden Sonden gemacht haben, sind sie heute, fast 35 Jahre später, immer noch unterwegs und erforschen das All!

Hier habe ich heute ein nettes, kurzes Video über die beiden Sonden gefunden:

Hu… mich gruselt es jedesmal wieder, wenn ich daran denke, dass die Menscheit gerade Kurt Waldheim die Botschaft an etwaige Aliens sprechen lässt. Aber der war halt leider gerade UN-Präsident, als die berühmte Voyager Golden Record aufgenommen wurde. Naja, den Aliens – sofern sie die Sonden denn irgendwann in fernster Zukunft finden sollten – wird es egal sein…

Aber noch ist es noch lange nicht so weit. Auch wenn die Sonden die Objekte von Menschenhand sind, die sich bis jetzt am weitesten von der Erde entfernt haben, sind sie doch immer noch in unserem Vorgarten. Voyager 1 ist momentan 120 Astronomische Einheiten von der Erde entfernt, bei Voyager 2 sind es 98 (hier gibt es immer aktuelle Werte) AE. Das ist tatsächlich unheimlich weit weg. Eine Astronomische Einheit entspricht dem mittleren Abstand zwischen Erde und Sonne oder 150 Millionen Kilometern. Neptun, der am weitesten von der Sonne entfernte Planet, hat einen mittleren Abstand von etwa 30 AE. Eris, der am weitesten von der Sonne entfernte Zwergplanet hat einen mittleren Abstand zur Sonne von 68 AE. Die beiden Voyager-Sonden erreichen demnächst die im Video angesprochene Heliopause. Das ist der Bereich, in dem die Partikel, die von der Sonne weg geschleudert werden (der Sonnenwind) auf das interstellare Gas treffen. Dort vermischen sich Sonnenwind und interstellare Materie und man kann mit einer gewissen Berechtigung davon sprechen, dass hier das Sonnensystem endet. Hinter der Heliopause hat der Sonnenwind keine spezielle Auswirkungen mehr, man merkt nicht mehr, dass er da ist und er ist so langsam geworden, dass man ihn nicht mehr vom interstellaren Material unterscheiden kann. Die NASA kann also zu Recht davon sprechen, dass demnächst die Interstellare Mission der Voyager-Sonden beginnt.

i-0dac368d737d15eb37be61474349c256-Voyager_1_entering_heliosheath_region-thumb-500x337.jpg
Voyager 1 und 2 nähern sich der Heliopause (Bild: NASA)

Andererseits lässt sich das Sonnensystem nicht so einfach begrenzen. Es gibt kein Ortsschild mit einem durchgestrichenen „Sonnensystem“ darauf, dass eindeutig festlegt, wo es zu Ende ist. Auch bei mehreren hundert Astronomischen Einheiten Entfernung findet man noch Asteroiden und Kometen die gravitativ an die Sonne gebunden sind. Der Asteroid Sedna zum Beispiel hat eine mittlere Entfernung zur Sonne von 500 AE und an seinem sonnenfernsten Punkt ist er sogar 926 AE weit weg! Der Asteroid 2006 SQ372 entfernt sich sogar 2100 AE von der Sonne. Und da ist da draußen ja auch noch die Oortsche Wolke der Kometen, die sich bis zu 100000 Astronomische Einheiten weit von der Sonne weg erstreckt. Es wird noch lange dauern, bis die Voyager-Sonden diese Region erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt wird schon längst jedes bisschen Energie, dass die Sonden noch haben verbraucht sein und wir werden keine Möglichkeit haben, etwas davon mit zu bekommen. Aber irgendwann werden sie dort landen. Jedes Jahr entfernen sie sich etwa 3 AE weiter von Sonne. Es wird noch knapp 40000 Jahre dauern, bis die beiden Sonden wieder einem Stern nahe kommen (und „nahe“ heißt in diesem Fall: sich auf unter etwa 1,7 Lichtjahre nähern). Aber sie werden weiter fliegen und immer weiter. Und wer weiß, irgendwann in allerfernster Zukunft, landen sie vielleicht auf einem Planeten mit intelligenten Lebewesen. Und dann wird Kurt Waldheim zu ihnen sprechen… Argh!

62 Gedanken zu „To boldly go… Kurt Waldheim und die Aliens“
  1. Voyager 1 startete am 5. September 1977, Voyager 2 machte sich am 20. August 1977 auf den Weg ins All.

    Voyager 2 startete also 16 Tage vor Voyager 1? Hab‘ das zuerst für einen Tippfehler gehalten – aber bei Wikipedia steht’s auch so… Wie kam denn das zustande?

  2. @Marcus: „kurzer Hinweis: Ich habe mal gelesen, man sollte sein Geburtsdatum möglichst nicht ins Internet stellen … Stichwort ‚Identitätsklau‘:“

    Ja, das stimmt wohl. Andererseits ist mein Lebenslauf schon seit Jahren online; seit ich angefangen hab, an Unis zu arbeiten. Das Datum krieg ich wohl nicht mehr weg… Aber ich kanns hier mal ausxen; vielleicht irritiert das ja den einen oder anderen Spambot

  3. Wie kam denn das zustande?

    Ist nur eine Bezeichnungssache. Voyager 1 flog eine andere Route (Stichwort „Gravity Assist“ oder „Fly By“) und traf als erster bei Jupiter ein. Die Benennung erfolgte also nach dem Eintreffen am Ziel.

  4. Die Voyagers waren der Grund, warum ich bei der Software Entwicklung, und da wieder ganz speziell in der Computergrafik hängen blieb 🙂

    Als damals, als es spannend wurde, die Voyger-“Videos‘ von der Jupiter (und Jahre später dann Saturn, Uranus und Neptun) gezeigt wurden, wollte ich unbedingt wissen, wie man solche Videos macht. Für heutige Massstäbe sind die FlyBy-Videos unglaublich primitiv. Für damalige Verhältnisse waren sie State-of-the-Art, was damals möglich war. Und nachdem ich dann das EDV Grundgerüst hatte, hab ich dann auch alles darüber gelesen, wie Jim Blinn (so heißt der Mann, der die Videos gemacht hat; eine der Legenden in der Computer Grafik) die Videos erzeugt hat und mit welchen Tricks er arbeiten musste 🙂

  5. Weil du dich hier beim Waldheim gruselst … er war erst Nazi, als er Bundespräsident werden wollte. Für den UN-Generalsekretär war das egal, allen war das egal. Nur als es plötzlich um ein Pöstchen für diesen Parteisoldaten Kurt Steyrer ging, da wurden die Geschütze aufgefahren und im Dreck gewühlt.

    Ein ehrliches und ein glaubwürdiges Verhalten wäre es gewesen, wenn man schon lange voher als er noch UN-General war, den Mief bekannt gemacht hätte. So war das nichts anderes als ganz, ganz fiese Parteipolitik.

  6. Voyager 1 flog eine andere Route (Stichwort „Gravity Assist“ oder „Fly By“)

    Wenn ich mich recht erinnere, war die Sache sogar so, dass man erst recht spät bemerkte, dass man mit den Swing-By (das da oben sollte Swing-By und nicht Fly-By) an Jupiter und Saturn die ‚Grand Tour‘ machen könnte. Dazu musste aber der Start von Voy-2 vorgezogen werden.

  7. @Wurgl: „So war das nichts anderes als ganz, ganz fiese Parteipolitik. „

    Egal obs die Leute vorher interessiert hat oder nicht: Die „fiese Parteipolitik“ hat Waldheim nicht zum Nazi gemacht; das hat er schon selbst geschafft. Die „fiese Parteipolitik“ hat das höchstens publik gemacht. Abgesehen davon war ich bei der Waldheim-Affäre erst 9 Jahre alt und Politik hat mich nicht wirklich interessiert. Und aus historischer Sicht ist es nicht wirklich relevant, wer und warum herausgefunden hat, das Waldheim ein Nazi war.

  8. Bei aller Begeisterung, ist es nicht auch deprimierend, dass wir nach 35 Jahren kaum an der Gartentür angekommen sind?

    Sind denn weitere Deep Space-Missionen in Aussicht? Und wenn ja, welche Technologien werden diese verwenden, um vielleicht etwas schneller von der Sonne weg zu kommen? Ein entsprechender Artikel fände ich recht interessant – wenn es denn etwas dazu zu schreiben gibt.

    Und weiß man eigentlich, wie weit sich der gravitative Einfluß der Sonne ausdehnt? (ich ahne, dass ich gerade eine dumme Frage gestellt habe)

  9. Die verschiedenen Artikel (und Quellen) der Wikipedia sind sich uneinig darüber, ob Waldheims Botschaft in Audio- oder Textformat war.
    Gibt es eine Möglichkeit, diese Frage endgültig zu klären?

  10. @Rarehero: „Und weiß man eigentlich, wie weit sich der gravitative Einfluß der Sonne ausdehnt? (ich ahne, dass ich gerade eine dumme Frage gestellt habe) „

    Yep, das weiß man sogar ganz exakt: unendlich weit 😉 Die Reichweite der Gravitation ist unendlich. Aber sie fällt halt mit dem Quadrat des Abstands ab, wird also irgendwann WIRKLICH klein…

  11. Die goldene Platte kann ich nur jedem ans Herz legen. Die Bach-Fuge zu hören, und zu wissen, dass diese Aufnahme sehr wahrscheinlich noch lange nach dem letzten menschlichen Zeugnis auf der Erde noch exisitiert, jagt mir eine Gänsehaut vom Scheitel bis zur großen Zehe… da wurde dem alten Meister wirklich ein würdiges Denkmal gesetzt und zeigt gleichzeitig die Menscheit von ihrer wohl schönsten Seite. Hoffentlich wird die Scheibe irgendwann gefunden, egal ob wir noch da sind oder nicht.

  12. ….und wer weiß, was Waldheim WIRKLICH auf die Golden Record gesprochen hat. Wir sollten uns also nicht wundern, wenn irgendwann echte Reichsflugscheiben……oh, falscher thread..tschuldigung.
    Aber bei dem Titel gehen einem einfach schnell die Pferde durch.
    Ansonsten: gern gelesen, schöner Post.

  13. Yep, das weiß man sogar ganz exakt: unendlich weit 😉 Die Reichweite der Gravitation ist unendlich. Aber sie fällt halt mit dem Quadrat des Abstands ab, wird also irgendwann WIRKLICH klein…

    Ja, irgendwie so hatte ich das auch in Erinnerung, war mir aber nicht gänzlich sicher und wollte daher keinen Unsinn schreiben – es gibt ja bekanntlich keine dumme Fragen, nur dumme Aussagen, oder so. Kann denn demnach auch die gravitative Bindung eines Körpers an die Sonne unendlich ausgedehnt sein und ein Himmelkörper theoretisch eine Bahn haben, die ihn bis zum Restaurant „am Ende“ des Universums führt, ehe er zur Sonne zurückkehrt?

    Wie dem auch sei, ich würde die Grenze des Sonnensystems auch im Bereich der Heliopause ansetzen. Zwar ist die gravitative Wirkungskreis des Sonnensystems deutlich größer, aber Asteroidenwolken wie die Oorthsche Wolke können nach meinem Verständnis durch äußere gravitative Einflüsse eine höchst unterschiedliche Form und Ausdehnung annehmen. Und was, wenn ein System keine Oortsche Wolke hat? Soll man dann einen theoretischen Wert für die angenommene größtmögliche noch stabile Bahn eines Himmelkörpers um den jeweiligen Stern annehmen. Der Wirkungsbereich des Sonnenwindes scheint mir da deutlich „robuster“ und daher auch die logische Wahl zu sein, um die Größe eines Sonnensystems zu definieren.

  14. @Rarehero: „Kann denn demnach auch die gravitative Bindung eines Körpers an die Sonne unendlich ausgedehnt sein und ein Himmelkörper theoretisch eine Bahn haben, die ihn bis zum Restaurant „am Ende“ des Universums führt, ehe er zur Sonne zurückkehrt?“

    Nur, wenn die Sonne das einzige Objekt im Universum ist. Ansonsten würde das Objekt irgendwann mal so nahe an einen anderen Stern gelangen, dass dessen Anziehungskraft stärker ist als die Sonne. Dann ist er nicht mehr gravitativ an die Sonne gebunden.

  15. Jetzt wissen wir endlich wie alt Florian ist ;)).

    @Zap und andere:
    Hoffen wir mal, die Voyagers werden von irgendwas Intelligentem bemerkt und kollidieren nicht vorher mit irgendwas was das draussen so rumschwirrt, free-floating Planets, Asteroiden, einsamen, rausgeworfenen Sternen, schwarzen Löchern oder ähnliches….

    @Rarehero:
    Das „Ende des Universums“ für ein Gefährt dieser Geschwindigkeit ist ziemlich klein weil sich das Universum ja ausdehnt. Ausserdem bekommt es bestimmt davor irgendwo das oben angesprochene Kollisionsproblem oder schwenkt in den Orbit um einen anderen Stern ein. Erschreckenderweise erreicht uns ja selbst Licht, das irgendwo bei Rotverschiebung um 1.5 heute ausgesendet wurde nie mehr die Erde, weil sich das Universum schneller ausdehnt. Als ich das gelesen hab fühlte ich mich plötzlich seeehr einsam 🙁

  16. Kallewirsch·
    16.01.12 · 17:45 Uhr

    Falsch erinnert.

    https://www.bernd-leitenberger.de/voyager-gandtour.shtml

    In dem Artikel steht ja drinne, warum man die Sonden so gestartet hat, wie geschehen. Mir wären auf Anhieb jede Menge Gründe eingefallen, warum man sie nicht zusammen hätte starten sollen:

    – da nur Voyager 2 zu Uranus und Neptun fliegen sollte, waren die Bahnen verschieden
    – wenn man die Sonden nacheinander startet, kann man die gleiche Rampe benutzen
    – man kann das gleiche Techniker-Team für den Start einsetzen
    – man hat stets eine Sonde, die ein Manöver zuerst ausführt, und wenn was schiefgeht, kann man evtl. das Problem identifizieren und lösen, bevor die andere Sonde dran ist
    – wenn eine ausfällt, kann man evtl. durch Umprogrammierung Beobachtungen der ersten auf die zweite verlagern und ggf. die Flugbahn noch leicht korrigieren
    – wenn beide zu verschiedenen Zeiten ankommen, kann man sich auf die Daten einer Sonde konzentrieren, sowohl von der Manpower wie auch der Empfangszeit der Radioteleskope
    – man kann verschiedene Monde untersuchen oder sie oder die besuchten Planeten von verschiedenen Seiten aus sehen

    usw.

    Dagegen fällt mir eigentlich kein einziger Grund ein, warum man beide Sonden zusammen starten sollte. Höchstens, dass sie die gleiche Rakete teilen könnten, wenn diese stark genug wäre, beide zu starten. Wenn nicht, wäre das noch ein Grund für Starts zu verschiedenen Zeiten.

  17. Alice·
    16.01.12 · 20:19 Uhr

    @Zap und andere:
    Hoffen wir mal, die Voyagers werden von irgendwas Intelligentem bemerkt und kollidieren nicht vorher mit irgendwas was das draussen so rumschwirrt, free-floating Planets, Asteroiden, einsamen, rausgeworfenen Sternen, schwarzen Löchern oder ähnliches….

    Das mit der Platte war ein PR-Gag. Die Chance, dass die Sonde irgendwann von irgendwem gefunden wird, ist kleiner als die, dass Däniken Recht hat und Aliens die Erde besucht haben. Finde man so ein Krümelchen im endlosen All, identifiziere es als künstlich, und dann flieg‘ hin und sammel‘ es ein. Bei den Entfernungen, in denen die Voyagers in den nächsten Millionen Jahren an Sternen vorbeifliegen, wäre diese Aufgabe schwieriger, als die Erde aufzuspüren und dorthin zu fliegen.

    Könnte mir eher vorstellen, dass unsere Nachfahren die Sonden irgendwann einmal wieder einsammeln und in ein Museum bringen, die wüssten wenigstens, wo sie ungefähr suchen müssten und was sie finden würden..

    Vermutlich werden die Voyagers aber einfach in paar (zehn-)tausend Jahren zerbröselt sein.

  18. Menno – und ich habe mal ein Referat über die zwei Sonden gehalten, erinnere ich mich, inklusive, was wäre, wenn sie jemand finden würde. Bin dagegen, dass diese Arbeit umsonst war.
    Das mit dem Entfernungen ist deprimierend, irgendwie.

  19. @Theres/Alderamin:
    Ich finde die Idee dass die Voyagers (oder Pioneers oder was noch alles so in die Tiefen der Milchstrasse unterwegs ist) wohl nie gefunden werden auch irgendwie traurig und total unromantisch. Auch ein Astronom darf mal träumen…
    Man hätte die Sonden mit irgendeiner interstellar verfügbaren Energiequelle ausstatten sollen damit sie zumindest auch wenn sonst nix mehr funktioniert noch „biep“ sagen können, das würde den Aliens evtl. auffallen wenn was biependes durch ihr Sonnensystem fliegt.

    @Alderamin:
    Warum sollten die Voyagers zerbröseln? Warum soll Metall sich im Vakuum einfach auflösen?

  20. Alice·
    16.01.12 · 21:45 Uhr

    @Alderamin:
    Warum sollten die Voyagers zerbröseln? Warum soll Metall sich im Vakuum einfach auflösen?

    Mikrometeoriten, Staub, UV-Strahlung (Kunststoffe werden spröde), Kosmische Strahlung, extreme Kälte (spröde Kunststoffe zerbrechen, Verformung; im Moment ist die Elektronik noch beheizt) und irgendwann vielleicht mal ein Zusammenstoß mit einem größeren Steinchen. Und die Sonde ist filigran gebaut, man musste ja Gewicht sparen.

    Tausende Jahre sind viel Zeit, da kann auch im fast leeren Raum (oder der Oortschen Wolke?) mal etwas im Wege sein. What goes up, must come down, weißt Du doch…

  21. Die Menschheit sollte sofort (d.h. noch vor Dez. 2012) eine Rettungsmission starten, die die Platte gegen ein Gegenstück ohne Kurt Waldheim austauscht. Das sind wir den Aliens schuldig. Dazu gehört auch, bei der neuen Musik auf die Vertriebsrechte zu achten, nicht dass die Aliens bei ihrer Ankunft kräftig nachzahlen müssen. Ausserdem sollte die Menschheit noch den Quellcode vom Mac-OS beilegen, so dass wir bei Bedarf einen Virus auf ihre Computer spielen können. – falls sie bei ihrer Ankunft nicht ganz so freundlich sind.

  22. @Alice:

    „Man hätte die Sonden mit irgendeiner interstellar verfügbaren Energiequelle ausstatten sollen damit sie zumindest auch wenn sonst nix mehr funktioniert noch „biep“ sagen können, das würde den Aliens evtl. auffallen wenn was biependes durch ihr Sonnensystem fliegt.“

    Ich versuche mir gerade bildlich vorzustellen wie riesig der Supertanker sein müsste, den man als Treibstofftank für die Jahrmillionenlange Bieperei der kleinen Voyager huckepack mitgeben müsste. 😉

  23. Ich bin oben wohl ein wenig zu pessimistisch bzgl. der Lebensdauer der Sonden gewesen. Zumindest die goldene Platte soll wohl 500 Millionen Jahre halten.

    Ich denke aber trotzdem, dass die Chance viel größer ist, dass die Sonden irgendwann zerbröseln, als dass Aliens sie finden würden.

  24. In seinem Buch ‚Signale der Erde’, das 1980! erschien, schildert Carl Sagan die spannende Geschichte seiner Idee, eine kosmische Flaschenpost in Form von Schallplatten an Board der Voyangerraumsonden 1+2 auf unendliche Reise ins Universum zu schicken.

    Neben so exotischen Sprachen wie, Wu, Sotho, Quechua, insgesamt 54 Sprachen, enthalten beide Platten zahlreiche Geräusche, Musik, Beethoven ist auch on Board, sowie Fotos in S/W und Farbe.

    Witzig und kurios auch, das auf Grund von Urheberrechten! So mache Bilder oder Musik unter den Tisch fallen mussten.

    Ein S/W Foto, das von der NASA ablehnte wurde, zeigt ein nacktes Paar mit IHR in anderen Umständen.

    CS schätzt in seinem Nachwort die Reichweite und Lebensdauer beider Sonden auf ca. 100Millo. Jahre.

    Nach so vielen Jahren versetzt mich die Reise beider Voyanger immer noch Begeisterung.
    Zu gerne hätte ich mein ‚Hallo, mit auf die Reise geschickt.

    Eine weitere Flaschenpost, mit Namen ‚LAGEOS’, umkreist unsere Erde seit 1973. Seine Aufgabe ist die Vermessung der Kontinentaldrift, und ähnelt mit geschliffenen Facetten einem Golfball. LAGEOS geschätzte Lebensdauer wir mit ca. acht Millionen Jahren angegeben. An Bord von LAGEOS befindet sich eine Platte mit der Darstellung unser Kontinente zu Urzeiten, heute, sowie in weit entfernter Zukunft.

    Signale der Erde, ISBN: 3-426-03676-2
    ….mein Schaaaatz…

    Vllt kann FF etwas zum Projekt LAGEOS herausfinden?

    ….. KW? ….eine Schande in der Geschichte der UN.

  25. Ich verstehe ehrlich gesagt diese Häme gegenüber Kurt Waldheim nicht so recht. Erstens einmal ist es einfach auf einen Toten zu schimpfen, zweitens war der Mann schließlich UN-Generalsekretär und Bundespräsident. Ein bisschen mehr Respekt wäre hier schon angesagt. Und drittens: Was heißt hier Nazi? Was wurde ihm denn nachgewiesen? Im Prinzip nicht viel, außer dass er womöglich ein Opportunist war, wie viele andere auch. Ihr seid’s ja alles Super-Moralaposteln. Ihr habt’s doch keine Ahnung wie das damals war.
    Aber den Aliens ist das sowieso vollkommen wurscht, wenn sich hier ein paar, dann in ferner Vergangenheit, aufpudeln. Sie werden sich über die Platte freuen und ehrenvoll Kurt Waldheim zuhören. 🙂

  26. @Lemio

    …zweitens war der Mann schließlich UN-Generalsekretär und Bundespräsident. Ein bisschen mehr Respekt wäre hier schon angesagt.

    Ein politisches Amt innezuhaben ist an sich ja wohl noch kein Grund, um „Respekt“ beanspruchen zu können. Waldheims Verhalten war symptomatisch für den Umgang mit der NS-Vergangenheit, zumindest in Ö, letztlich ging es nicht nur um seine Person, sondern darum, wie sich das Land zu der Frage stellen würde – und das war desillusionierend.

    Aber den Aliens ist das sowieso vollkommen wurscht

    Mir wurscht, ob es den Aliens wurscht ist, aber dass es so vielen Menschen wurscht war, ist mir immer noch nicht wurscht.

    Sie werden sich über die Platte freuen und ehrenvoll Kurt Waldheim zuhören.

    Autsch!

  27. @Lemio: „zweitens war der Mann schließlich UN-Generalsekretär und Bundespräsident. Ein bisschen mehr Respekt wäre hier schon angesagt.“

    Nur weil irgendwer nen tollen Titel hat, muss man nicht automatisch „Respekt“ haben. Wir leben nicht mehr in einer Monarchie, wo alle vor dem Herrscher zu buckeln haben. Auch ein Bundespräsident kann Scheiße bauen und sich bescheuert aufführen (wie man in Deutschland gerade wunderbar sieht).

    „Was wurde ihm denn nachgewiesen? „

    Hier kann man nachlesen, was die Historikerkommission zu Waldheim sagte:

    „Die Kommission hat von keinem Fall Kenntnis erhalten, in welchem Waldheim gegen die Anordnung eines von ihm zweifellos erkannten Unrechts Einspruch erhoben, Protest geführt oder irgendwelche Gegenmaßnahmen getroffen hat, um die Verwirklichung des Unrechts zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Er hat im Gegenteil wiederholt im Zusammenhang rechtswidriger Vorgänge mitgewirkt und damit ihren Vollzug erleichtert. (…) „Waldheims Darstellung seiner militärischen Vergangenheit steht in vielen Punkten nicht im Einklang mit den Ergebnissen der Kommissionsarbeit. Er war bemüht, seine militärische Vergangenheit in Vergessenheit geraten zu lassen, und sobald das nicht mehr möglich war, zu verharmlosen.“

    Aber eigentlich habe ich keine Lust, die ganze Affäre hier wieder neu aufzurollen und zu diskutieren. Du magst dich nicht an Waldheim stören. Ich tue es. Tja.

  28. Gute Beitrag. Wie siehts in dem Zusammenhang mal mit nem Text über die Pioneer Anomalie aus? Der Wikipedia-Artikel ist zwar ganz gut. Ich denke aber, du kannst das besser verpacken. 😉

  29. @mitleser: Hilft dir das weiter zu LAGEOS
    https://de.wikipedia.org/wiki/LAGEOS

    Ich muss mal ne OT-Frage stellen. Haltet Ihr die Wikipedia für eine seriöse Informationsquelle? Die Informationen sind alle ordentlich hinterlegt, zumindest für mich als Laie und machen einen sehr guten Eindruck 😉

    Ich persönlich finde die Wiki eine ausgezeichnete Quelle für Basiswissen für Bereiche, die einen Interessieren (z.B. Astronomie).

  30. @Alderamin:
    „Kunststoffe werden spröde…“
    Wie? In Voyager wurden Kunststoffe verbaut?? Die zerbröseln in meinem Auto nach 12 Jahren schon und das fährt nicht bei ein paar Grad über absolut Null im Vakuum. Die Elektronik-Bauplatten sind jedoch evtl. ein Problem….

    @Florian W:
    😀 !!!

    Ich denke, den Aliens wird es reichlich wurscht sein, wer auf der Platte spricht und noch weniger werden sie über die (vergangenen) politischen Verhältnisse auf unserem Planeten wissen, die werden froh sein wenn sie überhaupt die Sprache auf der Platte als Mittel der Kommunikation von uns Erdlingen identifizieren und die Musik als „Freizeitbeschäftigung“.

    @Hives:
    Ich finde die Wikipedia-Artikel in Astronomie sehr gemischt. Manche sind gut (meistens die, die von Astronomen selbst geschrieben wurden), manche aber nicht sehr tiefgehend oder schlichtweg falsch. Und die Referenzen sind auch nicht immer die besten, oft wird da eine Pressemitteilung zitiert oder etwas anderes, was ein Journalist geschrieben hat. Die Informationsverbreitung funktioniert leider nach dem Stille-Post-Prinzip, je mehr Stufen dazwischen, desto fälscher wird die Aussage. Astronomieartikel sollten normalerweise fast ausschliesslich Fachartikel oder andere Wikipediaartikel zitieren, wo soll Wissenschaft sonst herkommen? Die meisten Fachartikel sind ja auf preprint-server wie astro-ph frei zugänglich und haben ausserdem keine urheberrechlichen Probleme.

  31. @Hives,
    Danke für den Link, den ich Töffel natürlich hätte selbst finden können,müssen,klar.

    Zu Wikipedia.
    Ein Blick ins Wiki lohnt immer. Man sollte auf jeden Fall gegenprüfen und kritisch bleiben. Das sich inhaltliche Fehler von freien Autoren einschleichen können ist Angesichts der Fülle an Themen normal.

    Hives· 17.01.12 · 11:33 Uhr

    @mitleser: Hilft dir das weiter zu LAGEOS
    https://de.wikipedia.org/wiki/LAGEOS

    Ich muss mal ne OT-Frage stellen. Haltet Ihr die Wikipedia für eine seriöse Informationsquelle? Die Informationen sind alle ordentlich hinterlegt, zumindest für mich als Laie und machen einen sehr guten Eindruck 😉

    Ich persönlich finde die Wiki eine ausgezeichnete Quelle für Basiswissen für Bereiche, die einen Interessieren (z.B. Astronomie).

  32. @mitleser
    Zum Einstieg ist Wikipedia gut geeignet, man muss halt wie sonst auch das Hirn eingeschaltet lassen und nachdenken ob das was dort steht auch plausibel ist.

    Als Nachschlagwerk für Doktorarbeiten würde ich es nicht empfehlen, außer man will ein bißchen guttenbergen 🙂

  33. @ schak:

    Als Nachschlagwerk für Doktorarbeiten würde ich es nicht empfehlen, außer man will ein bißchen guttenbergen

    1:1 für eine Hausarbeit in der Schule abzuschreiben dürfte auch nicht so gut kommen… viele Lehrer dürften das mittlerweile kontrollieren.

  34. Und der ganz grosse Verhau ist es wenn man die Doktorarbeit bei Wikipedia reinschreibt.
    Jeder glaubt dann es war umgekehrt, und man muss dauernd das Gegenteil beweisen.
    (Soll schon passiert sein 🙂

  35. Niemand wurde damals gefragt, ob er in der Wehrmacht dienen oder lieber Zivildienst leisten möchte. Und jeder, der bei der Wehrmacht dabei war, hat sich streng genommen „schuldig“ gemacht und Hitlers Vernichtungsfeldzug erleichtert. So, das wars jetzt von mir zu dem leidigen Thema.

  36. Wenn man will, dass jemand an einen rosa Elefanten denkt, ist es am Besten, ihm genau das zu verbieten. Wenn man das aber nicht möchte, erwähnt man den Elefanten am Besten gar nicht, oder zumindest nicht, dass er rosa sein könnte. Oder so ähnlich…

    Zurück zur Astronomie.

  37. Zu diesem Zeitpunkt wird schon längst jedes bisschen Energie, dass die Sonden noch haben verbraucht sein […] Und dann wird Kurt Waldheim zu ihnen sprechen… Argh!

    Wie wird denn Kurt Waldheim zu ihnen sprechen, wenn die Apparate gar keine Energie mehr übrig haben? Führen die Voyagers sicherheitshalber einen kleinen Generator mit Handkurbel mit?

  38. @gnaddrig: „Wie wird denn Kurt Waldheim zu ihnen sprechen, wenn die Apparate gar keine Energie mehr übrig haben? Führen die Voyagers sicherheitshalber einen kleinen Generator mit Handkurbel mit? „

    Die Sonden haben auch jetzt schon keinen Plattenspieler an Bord. Waldheim und der Rest der Botschaft der Menschen befindet sich auf einer goldenen Schallplatte. Man hofft halt, dass die Aliens rauskriegen, wie man sowas abspielt.

  39. @ Florian Freistetter: Hm, da war aber jemand sehr optimistisch. Wer weiß, vielleicht endet die goldene Schallplatte ja als so eine Art Himmelsscheibe von Nebra bei irgendwelchen Leuten ganz weit weg in deren Steinzeitäquivalent…

  40. wer nachgeboren ist, ist klar im vorteil. diese ehre hatten die wenigsten UN-Generalsek. und Bundespräsidenten, Politiker, MENSCHEN mitteleuropas leider nicht.

    ansonsten haltens wir mit ,november· 17.01.12 · 16:29 Uhr, letztem satz.
    zurück zur astronomie

Schreibe einen Kommentar zu halbtagsfliege Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.